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TV-Medium der Zukunft: Wohin geht die Reise? - publisuisse

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Kaum Unterschiede<br />

gibt es bei <strong>der</strong><br />

«Multiplicity».<br />

demand» (zum Beispiel dadurch, dass man mitbestimmt, wie eine Lieblingsserie<br />

weiter<strong>geht</strong>) und <strong>die</strong> aktive Mitgestaltung des Angebots (indem man beispielsweise<br />

eigene Vorschläge zum Plotverlauf einbringen kann). Interaktion wird<br />

dabei über verschiedene Endgeräte und Rückkanäle erfolgen.<br />

Sowohl Experten als auch <strong>die</strong> Exponenten <strong>der</strong> Werbebranche billigen <strong>die</strong>sem<br />

Trend einen vergleichsweise geringen Einfluss auf <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>nlandschaft zu.<br />

Sie stimmen also weitgehend mit den Konsumenten überein. Die Swisscom hat<br />

es in <strong>der</strong> Hand, mit ihrem Betty-<strong>TV</strong> das Gegenteil zu beweisen.<br />

«Multiplicity»: Mehr Angebote und Angebotsmodelle<br />

Kaum Unterschiede gibt es bei <strong>der</strong> Multiplicity, <strong>die</strong> davon aus<strong>geht</strong>, dass <strong>die</strong><br />

Me<strong>die</strong>nlandschaft künftig von einer Vielzahl koexistieren<strong>der</strong> Angebotsmodelle<br />

geprägt sein werde. Pay-<strong>TV</strong> gewinne neben dem Free-<strong>TV</strong> an Bedeutung. Video on<br />

demand werde für breite Nutzerschichten alltäglich, Abonnements<strong>die</strong>nste stünden<br />

dabei an <strong>der</strong> Seite von Pay-per-View-Angeboten. Die <strong>TV</strong>-Landschaft sei durch<br />

eine Vielfalt an Spartenprogrammen gekennzeichnet, von Themenkanälen für spezielle<br />

Interessen über Lokalfernsehen bis hin zu Community-Sen<strong>der</strong>n. Dieser Trend<br />

betrifft vor allem <strong>die</strong> Anbieterseite und <strong>die</strong> Marktstruktur. Nach Einschätzung <strong>der</strong><br />

Zehnvier Marketingberatung, <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>nrealisierung verantwortlich ist,<br />

kann er deshalb nicht sinnvoll mit den Konsumenten diskutiert werden.<br />

«De-Anchoring»: Befreiung von Raum und Zeit<br />

Praktisch einheitlich wird auch das «De-Anchoring» beurteilt. Der Trend <strong>geht</strong> davon<br />

aus, dass <strong>die</strong> heutigen räumlichen und zeitlichen Verankerungen des Me<strong>die</strong>nkonsums<br />

umfassend gelöst würden. Einerseits durch eine «Enträumlichung», indem<br />

er ortsunabhängig und überall möglich werde. An<strong>der</strong>erseits gehe damit eine<br />

Auflösung <strong>der</strong> zeitlichen Bindungen einher. Konsumiert werden könne je<strong>der</strong>zeit,<br />

zeitversetzt, ganz nach Bedarf. Daher würden sich Technologien durchsetzen, <strong>die</strong><br />

den räumlich und zeitlich unabhängigen Me<strong>die</strong>nkonsum unterstützten. Bei den<br />

Endgeräten etwa Mobile Viewer, <strong>TV</strong>-Handys und PVR, im Angebotsbereich speziell<br />

auf den mobilen Me<strong>die</strong>nkonsum zugeschnittene Formate. Dieser bei Experten an<br />

dritter Stelle und bei Werbevertretern immerhin im Mittelfeld platzierte Trend findet<br />

bei den Konsumenten kein grosses Echo. Tiefer bewertet werden von ihnen nur<br />

noch <strong>die</strong> Polarization und <strong>der</strong> Interactionism. Die Konsumenten bewerteten es in<br />

den Gruppengesprächen sogar positiv, dass es auch Orte mit Ruhe vor dem <strong>TV</strong> gibt.<br />

Die <strong>Zukunft</strong><br />

gehört <strong>der</strong><br />

«Single-ization».<br />

Die <strong>Zukunft</strong> gehört dem individualisierten Me<strong>die</strong>nkonsum<br />

Will man aus den oben zusammengefassten Einschätzungen ein Fazit ziehen,<br />

kann man <strong>die</strong> These aufstellen, dass <strong>die</strong> am einheitlichsten beurteilten Trends<br />

auch <strong>die</strong> grösste Wahrscheinlichkeit haben, <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>nlandschaft <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong> zu<br />

beeinflussen. Stimmt <strong>die</strong>se These, gehört <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong> eindeutig <strong>der</strong> Single-ization,<br />

also dem individualisierten Me<strong>die</strong>nkonsum. Die Konsumenten beurteilen<br />

ihn in hohem Mass als für sie selber relevant, zutreffend o<strong>der</strong> wünschenswert. Die<br />

Experten setzen ihn zusammen mit <strong>der</strong> Multiplicity (<strong>die</strong> <strong>der</strong> Single-ization in keiner<br />

Weise wi<strong>der</strong>spricht) auf Platz eins. Bei den Vertretern <strong>der</strong> Werbebranche<br />

kommt <strong>die</strong> Single-ization immerhin (zusammen mit dem Lifestyling) auf den dritten<br />

Platz. Als deutlich wichtiger beurteilen <strong>die</strong> Werbevertreter <strong>die</strong> Simplicity<br />

(einfache Be<strong>die</strong>nung und Nutzen) sowie <strong>die</strong> Interestification (Inhalt wichtiger<br />

als Anbieter). Beide Trends stehen bei den Konsumenten gemeinsam auf Platz<br />

zwei. Auch <strong>die</strong>s kein Wi<strong>der</strong>spruch. Denn bei näherer Betrachtung unterscheidet<br />

sich <strong>die</strong> Interestification nur in Nuancen von <strong>der</strong> Single-ization. Und <strong>die</strong><br />

Simplicity liegt ja auch bei den Konsumenten auf Rang zwei.<br />

Zusammengefasst lässt sich folgendes Fazit ziehen: Dem individualisierten<br />

Me<strong>die</strong>nkonsum gehört <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong>, sofern es den Anbietern gelingt, den Zugang<br />

sehr einfach zu gestalten.<br />

■<br />

26 <strong>TV</strong> – <strong>Medium</strong> <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong> DIGITREND

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