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Palästinensisches Flüchtlingsproblem [PDF] - Talat-Alaiyan-Stiftung

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Vermittlung der Schlichtungskommission für Palästina, die zeitgleich mit dieser Resolution<br />

eingesetzt wurde, beizulegen. Darüber hinaus hieß es in Punkt 11:<br />

"Der Wunsch der Flüchtlinge, in ihre Heimstätten zurückzukehren und in Frieden mit ihren<br />

Nachbarn zu leben, soll zum frühest möglichen Zeitpunkt erfüllt werden. Darüber hinaus<br />

sollen all diejenigen, die nicht zurückkehren wollen, sowie diejenigen, die ihren Besitz<br />

verloren haben bzw. deren Besitz beschädigt wurde, Ausgleichszahlungen erhalten; dies soll<br />

nach internationalem Recht oder nach Billigkeitserwägungen geschehen; zuständig dafür sind<br />

die verantwortlichen Regierungen oder Behörden. Die Schlichtungskommission wird<br />

angewiesen, die Repatriierung, Wiederansiedelung und wirtschaftliche und soziale<br />

Rehabilitation der Flüchtlinge und die Ausgleichzahlungen voranzutreiben ...". (Die<br />

Hervorhebungen stammten vom Autor)<br />

Die hervorgehobenen Formulierungen belegen, dass den Vereinten Nationen sehr wohl<br />

bewusst war, dass man von Israel nicht verlangen konnte, eine dem Staat feindlich<br />

gegenüberstehende Bevölkerungsgruppe ohne Einschränkungen zu repatriieren, weil dies die<br />

Sicherheit des ganzen Staates gefährdet hätte. Die Lösung des Problems machte deshalb, wie<br />

die Lösung aller früheren <strong>Flüchtlingsproblem</strong>e, zumindest eine teilweise Umsiedlung der<br />

Palästinenser in arabische Länder notwendig.<br />

Die Resolution nahm auf die israelischen Bedenken Rücksicht, weil die Flüchtlinge im Fall<br />

einer bedingungslos gestatteten Rückkehr in der Tat als mögliche Fünfte Kolonne betrachtet<br />

werden mussten. Für die Israelis war das <strong>Flüchtlingsproblem</strong> ein Verhandlungspunkt in einer<br />

viele Punkte umfassenden friedlichen Lösung des Nahostkonflikts. Präsident Chaim<br />

Weizmann erklärte: "Wir sind bemüht, die Wiedereingliederung zu unterstützen,<br />

vorausgesetzt, dass ein wirklicher Friede ausgehandelt wird und die arabischen Staaten ihren<br />

Beitrag dazu leisten. Die Lösung des arabischen Problems kann nur durch einen umfassenden<br />

Entwicklungsplan des Nahen Osten gelöst werden, zu dem die Vereinten Nationen, die<br />

arabischen Staaten und Israel ihren Beitrag leisten werden."<br />

Zu diesem Zeitpunkt rechnete Israel nicht damit, dass die Flüchtlingsfrage sich zu einem<br />

größeren Problem auswachsen würde, sondern ging davon aus, dass die arabischen Staaten<br />

die Mehrheit der Flüchtlinge aufnehmen würden und für den Rest im Zusammenhang eines<br />

Gesamtfriedensplans ein Kompromiss ausgehandelt werden konnte. Die Araber aber waren<br />

1949 ebenso wenig kompromissbereit wie 1947: Sie lehnten die UN-Resolution einstimmig<br />

ab.<br />

Bei den Vereinten Nationen hatten die Diskussionen über die palästinensischen Flüchtlinge<br />

bereits im Sommer 1948, noch vor dem militärischen Sieg Israels, begonnen. Zu diesem<br />

Zeitpunkt rechneten die Araber sogar noch damit, dass sie den Krieg gewinnen und die<br />

Flüchtlinge im Triumphzug heim geleiten würden - vor diesem Hintergrund ist die Aussage<br />

von Emile Ghoury, dem Sekretär des Obersten Arabischen Komitees, zu verstehen: "Es ist<br />

undenkbar, die Flüchtlinge in ihre Häuser zurückzuschicken, solange diese noch von den<br />

Juden besetzt sind, denn dann würden sie als Geiseln genommen und misshandelt werden.<br />

Wer so etwas auf arabischer Seite vorschlägt, entzieht sich seiner eigentlichen Verantwortung.<br />

Zudem wäre die Befolgung dieses Vorschlags ein erster Schritt hin zur Anerkennung des<br />

Staates Israel und zur Annahme der Teilungsresolution."<br />

Die Araber verlangten von den Vereinten Nationen, das "Recht" der Palästinenser auf eine<br />

Rückkehr in ihre Heimat anzuerkennen und waren erst gesprächsbereit, als ihre Niederlage

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