Palästinensisches Flüchtlingsproblem [PDF] - Talat-Alaiyan-Stiftung
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zusammengefasst: "Die arabischen Staaten wollen das <strong>Flüchtlingsproblem</strong> nicht lösen. Sie<br />
wollen die Wunde offen halten, als Affront für die Vereinten Nationen und als Waffe gegen<br />
Israel. Den arabischen Führern ist es dabei völlig egal, ob die Flüchtlinge leben oder sterben."<br />
Daran hat sich auch in den folgenden Jahren nicht viel geändert. Die arabischen Staaten haben<br />
immer wieder Jobs, Wohnungen, Land und andere Vergünstigungen für Araber und Nicht-<br />
Araber angeboten - jedoch unter ausdrücklichem Ausschluss der Palästinenser. Saudi-Arabien<br />
zum Beispiel stellte keine arbeitslosen palästinensischen Flüchtlinge ein, um der Knappheit an<br />
Arbeitskräfte Ende der Siebziger- und Anfang der Achtzigerjahre abzuhelfen. Stattdessen<br />
wurden mehrere Tausend Südkoreaner und andere Asiaten ins Land geholt. Nach dem<br />
Golfkrieg wurde die Lage noch schlimmer. Kuwait, das zwar viele Palästinenser beschäftigte,<br />
ihnen aber die Staatsbürgerschaft verweigerte, hat seither über 300000 von ihnen<br />
ausgewiesen. "Wenn jemand ein Sicherheitsrisiko darstellt, haben wir als souveräner Staat das<br />
Recht, ihn auszuweisen", sagte Saud Nasir Al-Sabah, der kuwaitische Botschafter bei den<br />
Vereinten Nationen (Jerusalem Report, 27. Juni 1991).<br />
Bis heute haben die palästinensischen Flüchtlinge im Libanon keinerlei Rechte, nur sehr<br />
begrenzt Zugang zum öffentlichen Gesundheitsdienst und kaum Ausbildungschancen. Die<br />
Mehrheit ist völlig von der UNRWA als einzigem Anbieter von sozialen Diensten und<br />
Ausbildungsmöglichkeiten abhängig. Da die Palästinenser als Ausländer gelten, ist ihnen die<br />
Ausübung von über 70 Berufen gesetzlich verboten.<br />
Viele Palästinenser führten die Verbesserung ihrer Situation auf die Initiative der Vereinten<br />
Nationen zurück, doch über die Behandlung durch ihre arabischen Brüder waren die meisten<br />
tief gekränkt. Manche, wie zum Beispiel der Palästinenserführer Musa Alami, konnten es<br />
nicht fassen: "Es ist eine Schande, dass arabische Regierungen es arabischen Flüchtlingen<br />
verbieten, in ihren Ländern zu arbeiten, dass sie ihnen die Tür vor der Nase zuschlagen und<br />
sie auch noch in Lagern internieren." Dennoch richtet sich der Hass der meisten Flüchtlinge<br />
nach wie vor gegen "die Zionisten", weil sie lieber ihnen die Schuld an ihrer Misere geben als<br />
den besiegten arabischen Armeen.<br />
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Behauptung 9:<br />
"Millionen von Palästinensern müssen in elenden<br />
Flüchtlingslagern hausen."<br />
Tatsache<br />
Mitte des Jahres 2000 war die Zahl der palästinensischen Flüchtlinge in den UNRWA-Listen<br />
auf 3,7 Millionen angestiegen; das sind fünf bis sechs Mal so viel wie Palästina 1948<br />
verließen. Ein Drittel der registrierten palästinensischen Flüchtlinge, etwa 1,1 Millionen, lebt<br />
in den 59 Flüchtlingslagern in Jordanien, dem Libanon, Syrien, der Westbank und im<br />
Gazastreifen. Die anderen zwei Drittel der registrierten Flüchtlinge leben in städtischen<br />
Ballungsgebieten der Gastländer, in der Westbank und im Gazastreifen, häufig im Umkreis<br />
der offiziellen Lager.<br />
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