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Jahresbericht 2011 Teil 2 - BUND Konstanz

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Wie viele <strong>Konstanz</strong>er Institutionen beteiligte<br />

sich auch der <strong>BUND</strong> <strong>Konstanz</strong> an<br />

der Veranstaltungsreihe „Energievisionen<br />

- 25 Jahre nach Tschernobyl“.<br />

Am eigentlichen „Tschernobyl-<br />

Jahrestag“, dem 26. April, hatten wir<br />

Herrn Dr. Sven-Gunnar Jahn zu Gast. Er<br />

war vor 25 Jahren an der Universität<br />

<strong>Konstanz</strong> Doktorand für Physik und hat<br />

damals als Mitglied eines ad-hoc gebildeten<br />

Teams die <strong>Konstanz</strong>er Bevölkerung<br />

mit aktuellen Messwerten versorgt.<br />

Bei seinem Vortrag: „Was haben wir aus<br />

Tschernobyl gelernt“ berichtete er von<br />

der damaligen Situation und warnte vor<br />

den Gefahren der ionisierenden Strahlung.<br />

Neben diesem Vortrag mit anschließender<br />

Diskussion war die Öko-Film-Reihe<br />

des <strong>BUND</strong> <strong>Konstanz</strong> mit dem Film<br />

„Uranium - is it a Country“ im Palmenhaus<br />

bei „Energievisionen“ vertreten.<br />

Der Film geht der Frage nach: „Wie<br />

kommt eigentlich das Uran für die<br />

Atomkraftwerke nach Deutschland" Er behandelt den Uranabbau in Australien, dessen<br />

Folgen vor Ort und begleitet das Uran auf seinem Weg über Frankreich nach<br />

Deutschland. Rund 30 Interessierte erfuhren durch den Film, unter welch haarsträubenden<br />

Zuständen, das Uran für unsere ach-so-saubere Kernenergie gewonnen wird.<br />

Wer diesen Film gesehen hat, fällt auf die Lügen der „Atom-Mafia“ nicht mehr herein.<br />

<br />

<br />

War die Atomkatastrophe von Tschernobyl<br />

im Laufe der Jahre in Vergessenheit<br />

geraten, machte diejenige von Fukushima<br />

auch „dem letzten“ klar, welche<br />

Gefahren in der Nutzung der Kernenergie<br />

stecken. Sie hat sogar ein<br />

Umdenken bei unserer Bundeskanzlerin<br />

ausgelöst.<br />

Die Bevölkerung in Deutschland<br />

reagierte massiv auf die Ereignisse in<br />

Japan. In über 650 Städten und Gemeinden<br />

bildeten sich spontan Mahnwachen,<br />

um der Opfer von Erdbeben,<br />

Tsunami und Super-GAU zu gedenken,<br />

so auch in <strong>Konstanz</strong>, jeden Montag um<br />

18.30 Uhr.<br />

Auch in Japan gingen die Menschen auf<br />

die Straße und protestierten: Dabei<br />

verwendeten sie ein Logo, das in der<br />

Stuttgarter Geschäftsstelle des <strong>BUND</strong><br />

mit entworfen wurde.<br />

Während die Mahnwachen in vielen<br />

Städten nach dem „Atomausstieg“<br />

Anfang Juli <strong>2011</strong> beendet wurden,<br />

treffen wir uns in <strong>Konstanz</strong> weiterhin<br />

jeden Montag um 18.30 Uhr auf<br />

der Marktstätte am Kaiserbrunnen -<br />

seit März <strong>2011</strong> nun schon mehr als<br />

50mal in ununterbrochener Reihenfolge.<br />

Da die Gefahr noch nicht gebannt ist,<br />

machen wir weiter, bis das letzte<br />

Atomkraftwerk vom Netz ist: am<br />

Montag, 12. März 2012, ein Jahr<br />

nach der Reaktorkatastrophe von<br />

Fukushima, mit anschließender Demo<br />

durch <strong>Konstanz</strong>.<br />

Kommen Sie mit!


Auch wir bekommen nichts geschenkt, das war eine der klaren Botschaften, die Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei den<br />

Naturschutztagen am Bodensee am 06. Januar 2012 überbrachte. Bei der Landtagswahl am 27.03. hatte sich der <strong>BUND</strong> auf Ortsund<br />

Kreisverbandsebene intensiv engagiert. In den Wahlkreisen <strong>Konstanz</strong> und Singen haben Podiumsdiskussionen mit den jeweiligen<br />

Landtagskandidaten stattgefunden. Auf der Internetseite des Landesverbandes www.<strong>BUND</strong>-bawue.de waren alle Kandidaten aufgerufen,<br />

sich zu fünf wichtigen Umweltthemen zu positionieren. Leider hatten CDU- und FDP-Kandidaten an dieser Befragung landesweit<br />

kaum teilgenommen. Der <strong>BUND</strong> <strong>Konstanz</strong> hat gemeinsam mit Partnern aus dem ganzen Landkreis drei Reisebusse mit Aktiven<br />

zur Menschenkette Neckarwestheim-Stuttgart am 12.03. gefahren, einen Tag nach der Katastrophe von Fukushima. Am 05.02. hat<br />

der <strong>BUND</strong> <strong>Konstanz</strong> am landesweiten Aktionstag eine der größten Demos gegen Stuttgart 21 außerhalb von Stuttgart organisiert,<br />

bis in die SWR Landesschau wurde davon berichtet. Der <strong>BUND</strong> war an verschiedenen Infoveranstaltungen zu S21 organisatorisch<br />

beteiligt und hat eine Reihe von Infoständen durchgeführt. An den Fukushima-Montagsmahnwachen sind <strong>BUND</strong>-Aktive seit der<br />

ersten Mahnwache am 13.03.<strong>2011</strong> beteiligt.<br />

Auch vor dem Volksentscheid zu<br />

Stuttgart 21 hat sich der <strong>BUND</strong> intensiv<br />

engagiert.<br />

Der <strong>BUND</strong> hat sich damit erneut als<br />

umweltpolitische Instanz im Landkreis<br />

profiliert. Die öffentliche Berichterstattung<br />

und Nachfragen der Presse zeigen<br />

die Bedeutung des <strong>BUND</strong> <strong>Konstanz</strong> im<br />

Umwelt- und Naturschutz in der Region.<br />

Bild Rechts: Ministerpräsident Winfried Kretschmann<br />

bei den Naturschutztagen am Bodensee vor<br />

950 Zuschauern.<br />

<br />

Was die neue Landesgerierung bringt Man wird es in ein paar Jahren sehen. Zunächst<br />

kann auch eine Landesregierung aus Grünen und SPD das Geld nicht drucken. Dass<br />

keine neuen Straßen gebaut werden sollen, sondern das knappe Geld für den Erhalt<br />

und die Verbesserung der bestehenden ausgegeben werden soll, ist ein hoffnungsvoller<br />

Anfang. Für die B33 wird dies wohl nicht mehr viel bringen, denn bestehende Planfeststellungsbeschlüsse<br />

sollen nicht mehr zur Diskussion gestellt werden. Gegenwärtig<br />

versucht der <strong>BUND</strong> zusammen mit Partnern darauf hinzuwirken, dass nicht zuerst die<br />

Monsterkreuzung Kindlebild gebaut wird. Nach gegenwärtigigem Stand steht für die<br />

kommenden fünf Jahre kein Geld zum Ausbau zur Verfügung. Ob danach welches<br />

kommt, steht in den Sternen. Auf absehbare Zeit wird es demnach keine Entlastung<br />

für die Anwohner in Allensbach, Hegne und Waldsiedlung geben. Der <strong>BUND</strong> fordert<br />

deswegen zunächst die Einhausungen zu bauen und die Menschen damit wirksam von<br />

Straßenlärm und Abgasen zu entlasten.<br />

Statt neuer Straßen brauchen wir neue Bahnsteige<br />

und bessere Zugverbindungen.


Ein Fünftel des Stroms, der <strong>2011</strong> in<br />

Deutschland erzeugt wurde, stammte<br />

bereits aus Sonne, Wind und Biomasse.<br />

Allein <strong>2011</strong> sind Photovoltaikanlagen<br />

mit der Leistung von zwei AKW dazu<br />

gebaut worden. Die Stromerzeugung aus<br />

der Sonne hat sich damit in den vergangenen<br />

fünf Jahren versechsfacht. Es<br />

geht ohne Atom, wie auch stabile<br />

Stromversorgung und Stromexport bei<br />

der strammen Kälte Anfang 2012 zeigten.<br />

Insgesamt steht Baden-Württemberg<br />

traditionell wegen einiger großer<br />

Wasserkraftwerke nicht schlecht da.<br />

Doch vor allem in der Windenergie gibt<br />

es erheblichen Nachholbedarf. Auch in<br />

Baden-Württemberg sollen 10% des<br />

Stroms aus Wind erzeugt werden, das<br />

sind im ersten Schritt 1000 moderne<br />

Anlagen. Um dies zu ermöglichen will<br />

die neue Landesregierung das Planungs-<br />

recht verändern. Bisher mussten die<br />

Regionalverbände, in denen in Baden-<br />

Württemberg zwei bis vier Landkreise<br />

gemeinsam über die Landschaftsplanung<br />

entscheiden, Bereiche festlegen, in<br />

denen Windenergieanlagen gebaut werden<br />

konnten. Ab dem Herbst soll jede<br />

Gemeinde für sich entscheiden dürfen.<br />

Kein guter Weg, finden wir, denn so sind<br />

Konflikte mit dem Naturschutz vorprogrammiert.<br />

Schon seit dem Herbst gibt<br />

es deswegen Kontakte zum Regionalverband<br />

in Waldshut. Vier Bereiche im<br />

Landkreis <strong>Konstanz</strong> werden demnächst<br />

ausgewiesen, die vom Naturschutz aus<br />

vertretbar sind und in denen man Windenergieanlagen<br />

aufbauen kann. Das, so<br />

viel sei schon jetzt gesagt, ist aber nur<br />

der Anfang. 2050 sollen 100% Strom<br />

aus Erneuerbaren kommen, dann brauchen<br />

wir ein Vielfaches.<br />

<br />

Mit dem Bürgerentscheid vom 27.11.<strong>2011</strong> ist klar: der Tiefbahnhof in Stuttgart ist<br />

demokratisch gewollt und wird gebaut. Schon am Tag nach der Abstimmung bestätigten<br />

sich in der Region etliche der Befürchtungen für den Regionalverkehr. So wird die<br />

Strecke Sigmaringen-Tübingen nicht elektrifiziert, die Südbahn ist nicht im<br />

„vordringlichen Bedarf“, d.h. Im Sankt Nimmerleins-Plan und die Bahnhöfe in der Region<br />

müssen sich damit zufrieden geben, dass es als „Modernisierungskonzept“ neue<br />

digitale Uhren gibt, obwohl die alten noch vorhanden sind. Den Bahnhof in <strong>Konstanz</strong><br />

darf sich die Stadt gern so bauen, wie sie ihn mag, Geld kommt keines von der Bahn.<br />

Dem Wahlvolk „nicht die volle Wahrheit sagen“ ist eine vornehme Umschreibung dessen,<br />

was Deutsche Bahn und die Bahnbefürworter in der Politik getan haben.<br />

Der politische Kampf ist vorbei. Nicht vorbei ist die inhaltliche Arbeit der Stuttgarter<br />

Kollegen, denn nach wie vor fehlen entscheidende <strong>Teil</strong>e in der Planung für S21. Nach<br />

wie vor gibt es eklatante Planungsmängel und erhebliche Missachtungen von geltendem<br />

Recht. Hier auch gerichtlich für das Recht von Natur, Umwelt und Menschen<br />

einzutreten, bedeutet keine Missachtung des Souveräns.<br />

Der Bau von S21 wird mindestens 15 Jahre in Anspruch nehmen. Wenn das Geld, wie<br />

absehbar, zwischendrin ausgeht, wird es Verzögerungen beim Bau geben und noch<br />

länger dauern. So lange wird es auch die Aufgabe des <strong>BUND</strong> sein, Mensch, Natur und<br />

Umwelt zu ihrem Recht zu verhelfen.<br />

Ave, Fovea! Persolvi te salutant!<br />

(Frei: Hallo Grube, die´s zahlen/büßen werden,<br />

grüßen Dich.)<br />

Bei der Abschlusskundgebung zur Demo “S21<br />

bremst den Nahverkehr aus“ am 05.02.<strong>2011</strong>


Die Insel Mainau GmbH plant auf dem Festland, oberhalb des Parkplatzes im Wald, einen “Erlebniswald“. Dieser soll aus einem Klettergarten,<br />

einem Baumhöhenpfad und einem „Sinnespfad“ bestehen und 2013 eröffnet werden. Mittelfristig soll auch das verfallende<br />

Kloster St. Katharina oben in Wald umgebaut und entwickelt werden. Der <strong>BUND</strong> wurde schon früh in das Projekt eingebunden.<br />

unter anderem im Rahmen eines Auftrages für die Konzeption des Sinnespfades. Dies war Gegenstand ausführlicher Diskussionen im<br />

Vorstand. Grund genug, an dieser Stelle, beispielhaft für die Vorstandsarbeit, mit einem „Pro und Contra“ verschiedene Sichtweisen<br />

darzulegen.<br />

<br />

<br />

Warum sollte jemand einen Schmetterling,<br />

eine Orchidee oder eine Libelle<br />

schützen wollen, die er oder sie noch nie<br />

gesehen hat Spinner sind doch diejenigen,<br />

die lange Reisen auf sich nehmen,<br />

um „Die letzten ihrer Art“ (nach Douglas<br />

Adams), zu suchen. Jeder Euro ist doch<br />

Hören, Sehen, Riechen, Fühlen Schmecken — auch<br />

das soll möglich sein im Erlebniswald Mainau. Der<br />

<strong>BUND</strong> beteiligt sich an der Konzeption und Realisierung<br />

für einen Sinnspfad, der vom Parkplatz an<br />

der Insel hinauf bis in den Erlebniswald führt.<br />

verschwendet für den Erhalt von Feldhamstern,<br />

Jurtenkäfern, Bechsteinfledermäusen<br />

oder Kammmolchen.<br />

Um „letzte ihrer Art“ zu finden, reicht<br />

inzwischen leider ein Spaziergang ins<br />

Wollmatinger Ried, wo man mit viel<br />

Glück noch einen der letzten Hellen<br />

W i e s e n knopf-Ameisenbläulinge<br />

Deutschlands fliegen sieht. Die Entfremdung<br />

des Menschen von der Natur<br />

schreitet voran in einem selbstverstärkenden<br />

Prozess, denn je mehr Tier- und<br />

Pflanzenarten aussterben, umso weniger<br />

Schützenswertes gibt es zu sehen und<br />

zu erleben.<br />

Der <strong>BUND</strong> ist auch ein Umweltbildungsverband<br />

und für seine vorbildliche Umweltbildung<br />

ist der Ortsverband <strong>Konstanz</strong><br />

<strong>2011</strong> ausgezeichnet worden. Doch<br />

bei allen Aktivitäten erreichen wir nur<br />

einen Bruchteil der Bevölkerung, junge<br />

Menschen zwischen 15 und 35 mit unseren<br />

„Formaten“ gar nicht. Und nur<br />

wenige Gruppen des <strong>BUND</strong> haben eine<br />

so umfassende Umweltbildung. Die<br />

meisten jungen Menschen gehen ins<br />

Leben, ohne je Kontakt mit Naturthemen<br />

bekommen zu haben.<br />

Der Erlebniswald Mainau ist für die<br />

Mainau primär der Versuch, ihr Freizeitangebot<br />

zu erweitern und sich damit<br />

neue Kundenkreise zu erschließen. Keiner<br />

im <strong>BUND</strong> ist begeistert, dass ein<br />

Wald „möbliert“ wird, ein Kiosk entsteht<br />

und später vielleicht noch mehr.<br />

Immerhin ist der Wald gut gewählt,<br />

steht unter keinem besonderen Schutz,<br />

mögliche Schäden bleiben lokal begrenzt,<br />

die Einbauten können wieder<br />

entfernt , der bestehende Parkplatz kann<br />

genutzt werden und es bedarf keiner<br />

Neubauten. Wer die Insel Mainau besucht,<br />

erkennt das Anliegen, den Menschen<br />

Natur und Umwelt nahe zu bringen.<br />

FSC- und EMAS-Zertifizierung der<br />

Mainau GmbH sprechen für sich.<br />

Hier treffen sich die Interessen von<br />

<strong>BUND</strong> und Mainau GmbH. Als die Mainau<br />

anbot, den <strong>BUND</strong> beim Projekt Sinnespfad<br />

zu beteiligen, hat der <strong>BUND</strong>-<br />

Vorstand mehrheitlich die Chance erkannt,<br />

einerseits auf die Gestaltung des<br />

Erlebniswaldes Einfluss zu nehmen, und<br />

andererseits den <strong>BUND</strong> als Verband an<br />

(in Baden-Württemberg vermutlich einmalig)<br />

exponierter Stelle zu positionieren.<br />

Vor allem aber wurde die Chance erkannt,<br />

Menschen zwischen 15 und 35<br />

aus ganz Baden-Württemberg überhaupt<br />

mal in einen Wald zu locken und<br />

mit <strong>BUND</strong>-Inhalten zu erreichen. Unsere<br />

Mitarbeit am Sinnespfad gewährleistet,<br />

dass kein Besucher den Erlebniswald<br />

ohne die Information verlässt, dass die<br />

Natur faszinierend und komplex ist und<br />

dass wir sie für unser Überleben brauchen<br />

und schützen müssen.


Am 13.10.<strong>2011</strong> wurde der Technische<br />

und Umwelt Ausschuss (TUA) über das<br />

Vorhaben eines „Kletter- und Erlebniswaldes<br />

Mainau“ der Mainau GmbH informiert.<br />

Zwischen der L219 und nahe<br />

der ehemaligen Klosteranlage St. Katharinen<br />

plant die Geschäftsführung des<br />

Touristikunternehmens ein dreistufiges<br />

Gesamtkonzept mit einem 1,6 ha großen<br />

Kletterwald. Der 3. Bauabschnitt (3.<br />

Stufe) sieht ein Seminar- und Gastronomiezentrum<br />

vor.<br />

Wie im TUA dargestellt, besteht dieser<br />

Kletterwald aus einem Parcours künstlicher,<br />

ca. 3-12 (20)m hoher Hindernisse,<br />

ergänzt mit Hochseilgarten und Baumhäusern.<br />

In dem Areal von St. Katharinen,<br />

mit seiner leider sehr vernachlässigten<br />

Bausubstanz, soll die dazu notwendige<br />

Infrastruktur (Kassen, Lagerraum,<br />

Sanitäreinrichtungen, Kiosk mit<br />

Biergarten) eingerichtet werden. Der<br />

Erlebniswald ist nach Aussage der Planer<br />

vom Parkplatz der Insel Mainau an<br />

der L 219 nur fußläufig durch einen<br />

etwa 800m langen Sinnespfad zu erreichen.<br />

Der von der Mainau GmbH geplante<br />

Sinnespfad soll als außerschulischer<br />

Lernort mit umwelterzieherischem Ansatz<br />

zum Thema Wald ausgestaltet wer-<br />

den. Der <strong>BUND</strong> <strong>Konstanz</strong> (Arbeitsgruppe:<br />

Geschäftsführer und Mitglieder<br />

des Vorstands) hat den Auftrag erhalten,<br />

eine entsprechende Konzeption zu entwickeln.<br />

Der Mainau GmbH ist diese<br />

Beteiligung des <strong>BUND</strong>, wie die TUA-<br />

Vorlage deutlich macht, besonders<br />

wichtig.<br />

Soweit (vielleicht) so gut....<br />

In der 3. Bauphase des Gesamtprojektes<br />

ist aber zudem in der Projektskizze der<br />

Mainau GmbH bei St. Katharinen ein<br />

Seminarzentrum mit angeschlossener<br />

Gastronomie ausgewiesen. Die Verwaltungsvorlage<br />

für den TUA beinhaltet<br />

dazu folgende Bausteine:<br />

- 45 kleine Zweibettzimmer mit Bad<br />

- Küche mit Speiseraum<br />

- Gemeinschafts-/Seminarräume<br />

- Wellnessbereich mit Sauna, Dampfbad<br />

u. Duschen<br />

- (Hinzu kommen sicher noch Verwaltung<br />

u. Betriebsräume)<br />

Dazu noch einmal Wilhelm Busch: Wehe,<br />

wehe… wenn ich an das Ende sehe...,<br />

denn man kann dabei, bedenkt man<br />

mögliche Folgewirkungen auf das Ökosystem<br />

Mainauwald, einige Fragen und<br />

Anmerkungen nicht ganz unterdrücken:<br />

Könnte von dem Unternehmen Mainau<br />

GmbH durch diese Einbeziehung,<br />

durch diese "umweltfreundliche Umarmung"<br />

des <strong>BUND</strong> auch beabsichtigt<br />

sein, das Projekt gegen eventuelle berechtigte<br />

Bedenken abzuschirmen<br />

Können wir unter diesen Umständen,<br />

bzw. kann der <strong>BUND</strong> <strong>Konstanz</strong> als beteiligter<br />

Planer des Sinnespfades, als dann<br />

- zugegeben kleiner, aber immerhin<br />

auch finanziell profitierender Partner -<br />

noch glaubwürdig genügend kritische<br />

Distanz zu dem Unternehmen Mainau<br />

GmbH wahren<br />

Könnte der <strong>BUND</strong> unter diesen Voraussetzungen<br />

zu dem 45-Zweibettzimmerkomplex<br />

bei St. Katharinen mit der geplanten<br />

notwendigen Infrastruktur dann<br />

noch ein überzeugendes „NEIN“ sagen<br />

Sitzen wir dann nicht mit im Boot....<br />

Kompromisse macht die Politik –<br />

als <strong>BUND</strong> sollten wir aber kompromisslos<br />

an unseren Zielen und Leitbildern<br />

festhalten: Erhalt unserer Umwelt -<br />

besser Mitwelt - um notfalls wirkungsvollen<br />

Widerstand gegen ein Touristikunternehmen<br />

leisten zu können, das nun<br />

mal trotz wortreicher Umweltlyrik mit<br />

diesem Projekt - aus deren Sicht durchaus<br />

verständlich - vor allem Profitinteressen<br />

verfolgt.


Der Verlust der Artenvielfalt, das heißt das Seltener-Werden, Vereinzeln und schließlich Aussterben zahlloser Tier- und Pflanzenarten,<br />

wird auch in Baden-Württemberg kaum gebremst. Immer mehr Wohn- und Gewerbegebiete und eine weithin Naturschutzfeindliche<br />

Landwirtschaft führen dazu, dass sich die Landschaft immer weiter in Schutzgebiete und Schmutzgebiete aufteilt. Vom<br />

Biotopverbund, Gesetz seit 2002, ist nichts zu sehen. Auch wenn wir am Bodensee viele Schutzgebiete haben, landesweit ist B.-W.<br />

Schlusslicht im Naturschutz. Die neue Landesregierung beginnt zaghaft, die Situation zu verbessern. Ein großer Wurf ist noch nicht<br />

in Sicht. Für den <strong>BUND</strong> ist es essentiell, der Natur konsequent auf allen Ebenen eine Lobby zu sein.<br />

<br />

Im vergangenen Sommer plante die Stadt, im Palmenhauspark, einer gesetzlich festgeschriebenen Ausgleichfläche, vorübergehend<br />

einen quartierlosen Kindergarten unterzubringen. Allein die Idee einer Stadtverwaltung, auf eine Ausgleichsfläche zuzugreifen, ist<br />

ein alarmierendes Signal. Zu hart erkämpft war das Gesetz, das die Eingriffs-Ausgleichregelung seit 1991 festschreibt. Zu hart erkämpft<br />

war in den 1990er Jahren der Erhalt des Palmenhaus Parks für die Bürgerinnen und Bürger gegen zahlreiche Investorenideen.<br />

Zu viel Schindluder wurde in <strong>Konstanz</strong> und wird heute noch anderenorts mit Ausgleichsflächen getrieben. Tatsächlich waren<br />

wir auch in <strong>Konstanz</strong> mit der Auffassung konfrontiert, dass in einem 10.000 m² großen Park ein paar hundert Quadratmeter für<br />

Container kein Problem sein könnten. Jeder Parkbesucher kann sich aktuell vom Gegenteil überzeugen.<br />

Da keine andere Fläche gefunden werden konnte und wir den Kindern vom Kindergarten Dreifaltigkeit, für sie sollten die Container<br />

aufgestellt werden, die Zeit im Paradies gönnen, hat der <strong>BUND</strong> einer vorübergehenden Inanspruchnahme zugestimmt. Ein Kompromiss,<br />

um den wir von Verwaltung, Landrat und Stadträten gebeten wurden. Durch einen Vertrag mit dem Landratsamt und der Stadt<br />

<strong>Konstanz</strong> ist gesichert, dass die Container bis Ende 2012 wieder verschwunden sind. Wir sind froh, auf diese Weise den vorprogrammierten<br />

Nutzungskonflikten im Park durch klare Regelungen einen Rahmen gegeben zu haben und freuen uns über die vielen Kinder,<br />

die im Park spielen. Wir sind aber umso wachsamer, was andere Ausgleichsflächen angeht, die wertvolles Bauland verheißen!<br />

<br />

Von der letzten Mitgliederversammlung hatte der Vorstand<br />

den Auftrag mitgenommen, sich verstärkt für das Grün und<br />

die Wälder in <strong>Konstanz</strong> einzusetzen. Besonders Forstarbeiten<br />

im Lorettowald und an der Universität sind immer wieder<br />

Grund für Anrufe im <strong>BUND</strong>-Umweltzentrum. Bei einem<br />

wunderschönen Spaziergang mit Revierförster Michael Flöß,<br />

Kreisforstamtleiter Dr. Martin Schreiner und Stellvertreter<br />

Hans-Michael Peisert Mitte Juni wurden offene Fragen angesprochen.<br />

Fachlich, das war schnell klar, gibt es am Vorgehen<br />

der Förster im Lorettowald allenfalls im Detail etwas<br />

zu bemängeln. Solange die Wälder nicht aus der Nutzung<br />

genommen und als Bannwälder ausgewiesen werden, hat<br />

der Forst keine andere Möglichkeit, als das Holz zu nutzen.<br />

Wichtiger ist für viele Menschen die emotionale Komponente.<br />

Viele Menschen empfinden Trauer, wenn der Wald<br />

„turnusmäßig durchforstet“ wird. Wunderschöne, jahrhunderte<br />

alte Eichen fallen, auch in diesem Winter wieder, im<br />

Lorettowald. Gepflanzt wurden Sie zu Zeiten Napoleons vor<br />

200 oder der deutschen Reichsgründung vor 150 Jahren.<br />

Wie viele Menschen haben sich über Jahrhunderte an ihnen<br />

erfreut Man mag darüber lächeln, wenn ein gefällter Baum<br />

durch Trommelwachen verabschiedet wird. Doch die Liebe<br />

zur Natur ist für alle Naturschützer eine treibende Kraft.


Im vergangenen Jahr konnten der <strong>BUND</strong><br />

mit der Riesenbergwiese, eine neue Pflegefläche<br />

übernehmen. Ein wunderbares<br />

Kleinod am Übergang zwischen Wald<br />

und Wiese. Dank des Einsatzes von Insektenexperten<br />

Mike Herrmann wurde<br />

das Landratsamt darauf aufmerksam,<br />

dass die Fläche nicht mehr gemäht wurde.<br />

Nun sind die FÖJ zwei Mal im Jahr<br />

dort, um die Fläche zu mähen und das<br />

Mähgut abzutragen. Bei der Pflege im<br />

vergangenen Jahr haben die <strong>BUND</strong>-<br />

Teenies geholfen, die ganz nebenbei<br />

Schmetterlinge, Heuschrecken, Blindschleichen<br />

und Waldeidechsen beobachten<br />

konnten.<br />

Der <strong>BUND</strong> pflegt außerdem noch das<br />

NSG Nördliches Mainauried, das NSG<br />

Bussensee am Purren, <strong>Teil</strong>e der<br />

Eberhardswiese, das Nägelried bei Dettingen<br />

sowie 150 Streuobstbäume im<br />

Hockgraben und an der Jungerhalde.<br />

<br />

Die Bäume in der Stadt sind ein weiteres<br />

Thema, das die Menschen im <strong>BUND</strong> und<br />

in <strong>Konstanz</strong> bewegt. Fällungen zur Verkehrssicherung<br />

oder für Bauvorhaben<br />

sind oft Gegenstand von Gesprächen mit<br />

Bürgern und Verwaltung. Ein weiterer<br />

Auftrag der Mitgliederversammlung war<br />

deswegen, herauszufinden, ob sich die<br />

Baumschutzsatzung in der ursprünglichen<br />

Fassung wiederherstellen ließe.<br />

Anfang der 1990er Jahre ist per Gesetz<br />

die Verantwortung für kommunalen<br />

Naturschutz an die Gemeinden übertragen<br />

worden. In Folge haben viele Städte<br />

eine Baumschutzsatzung erlassen, die<br />

eben dieser Verantwortung gerecht werden<br />

soll. Sinn ist es, auch in privaten<br />

Grünflächen, die einen großen Anteil<br />

ausmachen, einen Überblick über naturschutzrelevante<br />

Eingriffe, d.h. Fällungen<br />

zu bekommen. In <strong>Konstanz</strong> wurde die<br />

Satzung 1996 erlassen. Die Satzung war<br />

2006 angepasst worden, wobei zwei<br />

Änderungen für den Baumschutz in<br />

<strong>Konstanz</strong> fatal sind. Zum einen gehören<br />

Grundstücke kleiner als 250 m² nicht<br />

mehr in den Geltungsbereich, zum anderen<br />

müssen Birken, Pappeln und Weiden<br />

auf Antrag befreit werden.<br />

Diese Änderung hatte entscheidenden<br />

Einfluss auf den Baumschutz in <strong>Konstanz</strong>.<br />

Das wichtigste Ziel der Baumschutzsatzung,<br />

nämlich die Verantwortung<br />

der Verwaltung für den städtischen<br />

Naturschutz zu gewährleisten, wird nur<br />

noch auf einem <strong>Teil</strong> der Fläche erfüllt.<br />

Die Zahl der Anträge auf größeren<br />

Grundstücken hat sich verdoppelt und<br />

Birken sind aus dem Stadtbild inzwischen<br />

fast verschwunden. Gespräche<br />

mit der Verwaltung und einzelnen<br />

Stadträten haben dennoch gezeigt, dass<br />

hier momentan keine Änderungen erreicht<br />

werden können.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Praktischer Naturschutz auf der Riesenbergwiese.<br />

Baumpflege ganz knapp über der Wurzel. Hier fiel ein alter Ginko<br />

dem Verkehr zum Opfer..<br />

Gesehen von Ralf Seuffert


Ein Laufsteg im Kommunalen Kulturzentrum<br />

K9 Eine Veranstaltung der<br />

besonderen Art begeisterte Mitte Januar<br />

2012 rund 100 Besucher. <strong>BUND</strong> <strong>Konstanz</strong><br />

und das Career Project Center der<br />

HTWG hatten zur „Nachhaltigen Modenschau“<br />

geladen. Laien-Models zeigten<br />

Freizeitkleidung genauso wie<br />

Abendgarderobe, Taschen, Mützen und<br />

Schmuck. Die Botschaft des Abends:<br />

Nachhaltige Mode ist tragbar, macht<br />

Spaß und muss nicht teuer sein.<br />

Vier Studentinnen und zwei Studenten<br />

der Betriebswirtschaftslehre hatten sich<br />

im Seminar Projektmanagement mit der<br />

Organisation der Schau nachhaltiger<br />

Mode beschäftigt. Der <strong>BUND</strong>, der schon<br />

mehrfach mit dem Career Projekt Center<br />

der HTWG zusammenarbeitete, hatte<br />

den Impuls hierfür gegeben. „Zuallererst<br />

mussten wir klären, was unter nachhaltiger<br />

Mode zu verstehen ist“, erläutert<br />

die BWL-Studentin Julia Dierks. Gemeinsam<br />

mit <strong>BUND</strong>-Geschäftsführer<br />

Thomas Schaefer haben die Studenten<br />

Nachhaltigkeitskriterien definiert. „Uns<br />

interessierte zum Beispiel, unter welchen<br />

sozialen Arbeitsbedingungen die<br />

Kleidung hergestellt wird, ob die Arbeiter<br />

ein angemessenes Gehalt bekommen<br />

und Arbeitszeitregeln eingehalten werden“,<br />

sagt die Studentin. Auch ökologische<br />

Aspekte wie der Einsatz von Chemikalien<br />

bei der Stoffproduktion spielten<br />

eine Rolle.<br />

Sechs <strong>Konstanz</strong>er Einzelhändler, die mit<br />

ihren Produkten die Kriterien erfüllt<br />

haben, beteiligten sich an der Modenschau.<br />

Sie präsentierten im K9 Mode<br />

aus biologischem Anbau, zweiter Hand,<br />

fairem Handel oder aus recycelten Materialien.<br />

Die Studierenden der HTWG<br />

hatten mit viel Liebe zum Detail einiges<br />

aufgeboten und eine Show mit Musik,<br />

Licht und Infopräsentation zusammengestellt.<br />

<strong>BUND</strong>-Geschäftsführer Thomas<br />

Schaefer führte durch das rund dreiviertelstündige<br />

Programm und ergänzte die<br />

Vorstellung der Bekleidungsgeschäfte<br />

mit Visionen einer nachhaltigen Einkaufswelt<br />

im Jahr 2025. Ein Lebensstil,<br />

der lokal handelt und global denkt, ist<br />

auch heute schon problemlos möglich.<br />

Vervollständigt wurde der Abend mit<br />

einem Auftritt der Stundentenband<br />

„Sounds for Amie“, die mit einer ungewöhnlichen<br />

Kombination aus Gitarre,<br />

Geige und Percussion und selbst geschriebenen<br />

Songs überraschte.


Energiesparlampen, eigentlich Gasentladungslampen,<br />

müssen entsorgt werden<br />

und dürfen nicht in den Hausmüll. Sie<br />

gelten als Elektrokleingeräte, enthalten<br />

Spuren (0,2-2 Gramm) des giftigen Metalls<br />

Quecksilber, die in keine normale<br />

Tonne gehören. Zusammen mit zwei<br />

Studenten der HTWG und unterstützt<br />

von Sunny Solartechnik sowie den Entsorgungsbetrieben<br />

<strong>Konstanz</strong> EBK konnte<br />

der <strong>BUND</strong> im vergangenen Herbst eine<br />

besondere Aktion starten. Die BWL-<br />

Studenten Ian Dochev und Björn Schiller<br />

hatten im Rahmen eines Studienbegleitenden<br />

Projektes beim CPC die<br />

Aufgabe übernommen, Elektrofachgeschäfte<br />

zur Rücknahme der Lampen zu<br />

bewegen und dies öffentlich zu bewerben.<br />

Schnell stellte sich heraus: die Geschäfte<br />

nehmen schon lange die Lampen<br />

zurück, das Problem liegt eher bei den<br />

Discountern. Leider gab es schlechte<br />

Erfahrungen mit Kunden, die ihren halben<br />

Hausstand entsorgen wollten, sodass<br />

einige Einzelhändler von einer weiteren<br />

Werbung absehen wollten. Das<br />

Ziel des Projektes, eine Rücknahmestellenkarte<br />

von <strong>Konstanz</strong> zu erstellen und<br />

dabei für den Einzelhandel zu werben,<br />

ließ sich damit nicht realisieren.<br />

Stattdessen tat sich die unerwartete<br />

Möglichkeit auf, mit der Information zur<br />

Entsorgung im Abfallkalender der EBK<br />

präsent zu sein, der im November in<br />

rund 40.000 Haushalte verteilt wurde.<br />

Die Projektgruppe hat daraufhin die<br />

Anzahl der Rückgabestellen im Flyer<br />

reduziert. Kunden können nun neben<br />

ihrem Elektrofachgeschäft bei insgesamt<br />

acht Stellen Energiesparlampen abgeben,<br />

unter anderem bei den Wertstoffhöfen<br />

der EBK, und im <strong>BUND</strong>-<br />

Umweltschutzzentrum.<br />

Wichtiger noch als die Rücknahmestellen<br />

ist die Information, dass entsorgt<br />

<br />

<br />

<br />

Die Deutsche Umwelthilfe hat im vergangenen September Beschwerde gegen die Bundesrepublik<br />

Deutschland wegen der unzulänglichen Entsorgungsmöglichkeiten Beschwerde<br />

eingereicht. Eine Studie der DUH hatte ergeben, das die Situation in <strong>Konstanz</strong><br />

mit drei staatlichen Rückgabestellen noch gut ist. In Radolfzell und Singen hat<br />

man kaum Möglichkeiten, die Lampen loszuwerden.<br />

Was völlig fehlt: eine gesetzliche Rücknahmeverpflichtung der Geschäfte, bei denen<br />

man Energiesparlampen neu kaufen kann. Offenbar konnten in die DUH-Mitarbeiter in<br />

14 Radolfzeller Drogerie– und Einzelhandelsmärkten der bekannten Ketten keine Lampen<br />

zurückbringen, obwohl sie nachweisen konnten, die Lampe dort gekauft zu haben.<br />

Einmal mehr ist dies ein Beispiel für eine völlig unzureichende Entsorgungspraxis in<br />

Deutschland.<br />

Für den <strong>BUND</strong> Grund genug, Müll in diesem Jahr zu einem Thema zu machen: beim<br />

<strong>BUND</strong>-Fest am 30. Juni und bei den Umweltfilmtagen wird es um das Thema Müll<br />

gehen. Außerdem wollen wir einige Entsorgungseinrichtungen besuchen.


230 Millionen Hektar Regenwald werden<br />

bis zum Jahr 2050 verschwunden<br />

sein - die siebenfache Fläche von<br />

Deutschland: Eine katastrophale Entwicklung<br />

mit dramatischen Auswirkungen<br />

für Klima, Artenvielfalt und Wirtschaft,<br />

die bereits jetzt deutlich in unser<br />

Leben eingreift. Umweltschützer können<br />

gar nicht genug Alarm schlagen, um auf<br />

das rasante Tempo der Naturzerstörung<br />

aufmerksam zu machen. Um einmal<br />

mehr Menschen für dieses Thema zu<br />

sensibilisieren, stellten wir daher den<br />

Schutz des Regenwaldes in den Mittelpunkt<br />

des diesjährigen <strong>BUND</strong>-Festes am<br />

9. Juli <strong>2011</strong>.<br />

menhauspark machten die Naturkindergruppen<br />

mit Theater-, Fühl- und Malspielen<br />

zum Thema „Regenwald“ den<br />

Auftakt. Anschließend lud Mimi Manzecchi<br />

alle Kinder ein, am 'action painting'<br />

zum Thema Regenwald teilzunehmen.<br />

Und mit viel Eifer und Begeisterung<br />

machten sich die jungen Künstler<br />

daran und malten, strichelten und tupften<br />

Blüten, Sonne und Palmen für das<br />

gemeinsame Werk, das bei der späteren<br />

Versteigerung erfreute Abnehmer fand.<br />

Aber wir wollten auch ganz neue Wege<br />

gehen, um mehr Aufmerksamkeit auf die<br />

große, globale Problematik zu lenken.<br />

Das ist uns sicher mit der Benefizveranstaltung<br />

„Künstler retten Regenwald“<br />

gelungen: 21 Künstler aus der Region<br />

beteiligten sich mit über 60 Arbeiten an<br />

einer Ausstellung, die für drei Wochen<br />

im Palmenhaus und in den Räumen des<br />

<strong>BUND</strong> zu sehen war. Die Werke fügten<br />

sich wunderbar in den dschungelartigen<br />

Ausstellungsraum ein: ein ungewohnter<br />

Die Veranstaltung startete zunächst<br />

einmal wie gewohnt mit einem Familienprogramm<br />

am Nachmittag. Im Pal-<br />

Anblick, wenn exotische Pflanzen Acrylund<br />

Ölbilder umranken, Skulpturen und<br />

Collagen zwischen wucherndem Blattwerk<br />

und Fotografien und Graphiken<br />

unter Palmen zu finden sind.<br />

Den Benefit dieser Veranstaltung hatten<br />

nicht nur der <strong>BUND</strong> und die beteiligten<br />

Künstler, sondern vor allem der Regenwald,<br />

denn alle ausgestellten Werke<br />

standen zum Verkauf. Einen <strong>Teil</strong> des<br />

Erlöses stellten die Künstler dem Regenwaldprojekt<br />

„Patuca e.V.“ zur Verfügung,<br />

einer Aufforstungs- und Bildungsinitiative,<br />

die sich seit vielen Jahren um den<br />

Schutz und Erhalt des Nationalparks in<br />

Honduras bemüht. Der Film „Patuca –<br />

Hoffnung für die Kinder am Dschungelfluss“<br />

gab einen Einblick in die Arbeit<br />

der Organisation vor Ort und war während<br />

des gesamten Nachmittags im Sozialgebäude<br />

zu sehen.<br />

Die Eröffnung des diesjährigen <strong>BUND</strong>-<br />

Festes nahm der Landtagsabgeordnete

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