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Jahresbericht 2009.pub - BUND Konstanz

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Seite 6Das <strong>BUND</strong> Jahr 2009 in <strong>Konstanz</strong>aÉê=_äáÅâ=å~ÅÜ=îoêå=Längst kümmern wir uns nicht mehr „nur“um Umwelt und Naturschutz. Nachhaltigkeitlautet das neue Schlagwort. Der Ausgleichzwischen Wirtschaft, Sozialem und Umweltsoll angestrebt werden. Die Vision ist eineökosoziale Marktwirtschaft, in der eine prosperierendeWirtschaft entsteht, die ohneAusbeutung von Mensch und Natur auskommtund auch zukünftigen Generationeneine lebenswerte Umwelt hinterlässt.In die Sprache des <strong>BUND</strong> übersetzt ist das dieStudie „Zukunftsfähiges Deutschland in einerglobalisierten Welt“, die <strong>BUND</strong> und EvangelischeKirche beim Wuppertal Institut in Auftraggegeben haben. Im Jahr 2009 hatten wirdazu bis hin zum <strong>BUND</strong>-Fest einige Veranstaltungen(siehe folgende Seite).Auch in <strong>Konstanz</strong> bleiben weiter Herausforderungen.So hätten wir gerne eine Baumschutzsatzung,die diesem Namen gerechtwird. Verkehr in der Innenstadt und in denstark betroffenen Ortsteilen wie Wollmatingenwird ein Brennpunktthema bleiben. Wirhaben bei der Diskussion ums KKH daraufhingewiesen, dass wir es für notwendig halten,erst die Pflichtaufgaben zu erledigen.Dazu gehören umfassende Verkehrsberuhigungenauch in Wollmatingen. Ebenfalls dazugehört die energetische Sanierung der städtischenGebäude. Eine „maßvolle Innenentwicklung“ist vielen betroffenen Bürgern nachwie vor Kernanliegen. Zu wenig Platz bleibtfür öffentliches Grün auch bei neuen Planungen.kÉìÉ=fåíÉêåÉíëÉáíÉ=áå=qóéo=PSeit April 2009 haben wir intensiv am Neuaufbauunseres Internetauftrittes gearbeitet.Besonderen Dank an Antje Boll, die rein ehrenamtlichdie gesamte Seite in Typo3 aufgebaut hat undinzwischen auch für den Kreisverband einige Leistungenübernimmt. Sie finden auf unseren Seitenfast tagesaktuell Termine, Pressemitteilungen undStellungnahmen. Außerdem natürlich unsere aktuelleWeinliste und viele Internetlinks zu andereninteressanten Umweltseiten. Seit Herbst bauen wireinen Pressespiegel auf, damit die Resonanz undAkzeptanz unserer Arbeit deutlich wird. Nach undnach wollen wir die Seite zu einer Plattform fürUmwelt, Naturschutz und nachhaltiges Leben entwickeln.Für Hinweise und Vorschläge sind wirdankbar.ïïïKÄìåÇJâoåëí~åòKÇÉ==Die BGP gratuliert dem <strong>BUND</strong> <strong>Konstanz</strong> ganz herzlich zum Jubiläum und dankt für die gute Zusammenarbeitin zahlreichen Projekten der vergangenen 2 ½ Jahrzehnte: Widerstand gegen die Paradies-Autobahn,Einsatz für eine Verkehrsberuhigung im Quartier Paradies und gegen die Aufhebung der Baumschutzsatzung.Im Kampf von <strong>BUND</strong> und BGP für den Palmenhauspark als Ausgleichsfläche für die Saubachstraßesowie der Übernahme der Pflege und der Öffnungszeiten im Palmenhaus nach dem Einzug ins Gärtnerhauszeigt sich, dass der <strong>BUND</strong> ein verlässlicher, starker Partner für <strong>Konstanz</strong> und seine Bürger ist. Wir freuenuns auf eine weitere so gute Zusammenarbeit.Rainer Hamp, Vorsitzender der Bürgergemeinschaft Paradies e.V.


p Éá í =OMMS =á ã =m~ê~Ç áÉ ë=Das <strong>BUND</strong> Jahr 2009 in <strong>Konstanz</strong>Seite 7táÉ=ïáêÇ=aÉìíëÅÜä~åÇ=òìâìåÑíëÑ®ÜáÖ\=Unter dieses Motto hatte der <strong>BUND</strong> 2009eine Reihe von Veranstaltungen gestellt. DenAuftakt machte <strong>BUND</strong>-LandesgeschäftsführerBerthold Frieß mit seinem Vortrag im Konzilam 20. April. Der Klimawandel hat bereitsbegonnen, die Folgen sind überall auf derWelt spürbar und betreffen aber besondersdie arme Bevölkerung in den Ländern desSüdens. Die Begrenztheit der Ressourcen istoffenbar und wird zu einem geopolitischenSicherheitsrisiko. Es ist Konsens, dass unserLand eine Politik der nachhaltigen Entwicklungbraucht. Doch diesem Konsens entsprichtkein gesellschaftliches Klima, das aufmehr Nachhaltigkeit drängt. Deshalb brauchenwir eine gesellschaftliche Debatte darüber,was Nachhaltigkeit in internationalerVerantwortung für Deutschland bedeutet, wiePolitik, Wirtschaft und Gesellschaft zukunftsfähigwerden und wie Bürgerínnen und Bürgergestaltend in gesellschaftliche Prozesse eingreifenund ihr eigenes Verhalten nachhaltigkeitsorientiertausrichten können. <strong>BUND</strong>, EEDund Brot für die Welt haben sich zusammengetan,um eine solche Debatte anzustoßen.Auch 2010 werden zu diesem Thema Veranstaltungenstattfinden.Grundlage dieser Debatte ist die Studie"Zukunftsfähiges Deutschland", die vom WuppertalInstitut für Klima, Umwelt, Energie erarbeitetwurde. Die Studie ist im Buchhandelund bei uns erhältlich.<strong>BUND</strong>-Landesgeschäftsführer seitHerbst 2008: Berthold FrießpÉáí=j~á=OMMS=áã=m~ê~ÇáÉë=Im Mai 2006 konnten wir im ehemaligen Gärtnerhaus der alten Stadtgärtnereiam Hussenstein Räume für eine neue Geschäftsstelle beziehen.Mit dem Palmenhaus, für das wir die alltägliche Pflege übernehmen, unddem Park ergeben sich ganz neue Möglichkeiten für Veranstaltungen undTreffen. Seitdem hat sich das <strong>BUND</strong>-Umweltzentrum zu einem echten„Zentrum“ entwickelt. Zahlreiche Umweltbildungsgruppen und Vereinetreffen sich bei uns in der Geschäftsstelle zu Sitzungen. Das Palmenhauskönnen wir begrenzt auch für eigene Veranstaltungen wie Ausstellungenund Vorträge nutzen. Aktuell gibt es eine Ausstellung zur Nutzpflanzenvielfalt,zwischen April und Juni finden hier unsere Umweltfilmtage statt.Nach 20 Jahren in der Neugasse 17 können wir am neuen Standort nachaußen darstellen, dass wir im <strong>BUND</strong> in <strong>Konstanz</strong> modernen Natur– undUmweltschutz betreiben.Der <strong>BUND</strong> ist uns nun schon durch viele Jahre und in vielen, heftigen Auseinandersetzungen mit„anders“ orientierten Interessen immer ein zuverlässiger Partner gewesen und wir gehen davonaus, dass dies umgekehrt auch für die BAS gilt. So ist sicher, dass der <strong>BUND</strong> weiterhin Bürgervereinigungenund Initiativen mit Kompetenz und Standfestigkeit unterstützen und beraten wird, dieihrerseits dem <strong>BUND</strong> einen bürgerschaftlichen Rückhalt bieten. Vor allem die Sorge um den Erhaltunserer Bodenseelandschaft verbindet uns. Die Spanne der Kooperation reicht z.B. vom Baumschutz,Landschaftsschutz bis zum Ufer- und Gewässerschutz. Die Streuobstanlagen in der Jungerhaldeund auf der Allmannshöhe sind ein „lebendiges“, täglich erfahrbares Zeichen dieser Zusammenarbeit.Alexander Gebauer, Vorsitzender Bürgergemeinschaft Allmannsdorf-Staad e.V.


Seite 8a~ë=_rka=g~Üê=OMMV=áå=hoåëí~åò=táê=Ü~ííÉå=ÇáÉ=t~ÜäÉå=Wichtige Weichen für die kommenden Jahre wurden2009 gestellt, in Berlin und in <strong>Konstanz</strong>. Der <strong>BUND</strong> hatsich in <strong>Konstanz</strong> bei beiden Wahlen intensiv engagiert.Unabhängig davon, wie man das jeweilige Ergebnis bewertet:Umwelt und Naturschutz ist bei Wahlen einwichtiger Faktor. So war bei der Bundestagswahl dasThema Atomausstieg in der Öffentlichkeit bestimmend.Bei der Gemeinderatswahl haben auch <strong>BUND</strong>-Mitgliedererneut viele Stimmen für sich gewinnen können. Glückwunsch!Irene Blaschke und Renate Starke malen auf dem Ste-phansplatz mit am größten Anti-AtomAtom-Transparent .hoããìå~äï~Üä=OMMV=Ó=t~ÜäéêΩÑëíÉáåÉ=Bei der Kommunalwahl am 07. Juni wurdenin <strong>Konstanz</strong> wichtige Weichen für dieZukunft der Stadt gestellt. Für wen stehendiese Weichen in Richtung Natur,Umweltschutz und Nachhaltigkeit? Der<strong>BUND</strong> hat alle 318 Bewerber direkt gefragt:Wie entscheiden Sie sich, wennUmweltbelange mit anderen Ansprüchenkonkurrieren? Anhand von sieben Fragenkonnten sie Farbe bekennen. 102 Kandidatenaus allen Parteien/Wählergemeinschaftenhaben geantwortet. Einige Kandidatenwollten den Fragebogen nichtausfüllen, weil sie die Reduktion komplexerkommunalpolitischer Themen auf „ja“oder „nein“ schwierig fanden, und habenteilsweise ausführliche Antworten geschickt.Der Fragebogen macht kein Geheimnisdaraus: Antwort „a“ wird jeweils vom<strong>BUND</strong> favorisiert. Im Durchschnitt habendie beteiligten Kandidaten 5,8 Mal „a“angekreuzt. Für den <strong>BUND</strong> zeigen diehohe Beteiligung an der Aktion und dieguten Werte, dass Umweltschutz inzwischeneines der wichtigsten Themen in<strong>Konstanz</strong> geworden ist. Das spiegelt sichauch in vielen Diskussionen im Gemeinderatund in Projekten wie dem „EuropeanEnergy Award“, dem der Gemeinderatim Frühjahr 2008 mit großer Mehrheitzugestimmt hat. Umweltfragen sind inallen Fraktionen in der Diskussion. Daszeigen auch die Rückmeldungen zumFragebogen. Wer es genau wissen will:Alle Antworten stehen tabellarisch inalphabetischer Reihenfolge der Kandidatenals Download-Datei bereit.www.bund-konstanz.de_ìåÇÉëí~Öëï~Üä=OMMV=J=aáÉ=oÉå~áëë~åÅÉ=ÇÉê=^åíáJ^íoãJ_ÉïÉÖìåÖ>=Zumindest ein Gutes hat die Wahl gehabt:statt einer Rückkehr der Atomkraft könnenwir von einer Renaissance der Anti-Atom-Bewegung reden. 50000 Menschen am 05.September in Berlin, das längste Anti-Atom-Banner der Welt zu den Koalitionsverhandlungenund dezentrale Kundgebungenallerorts zeigen: der Ausstieg aus demAusstieg ist noch lange nicht „geschwätzt“.Wir brauchen den Ausstieg dringend. EineEnergiewende ist mit zahllosen Grundlastkraftwerkennicht machbar, weil sie dieEinspeisung von Strom aus Wind undWasser blockieren. Das ungelöste MüllundSicherheitsproblem, eindrucksvollillustriert am Beispiel Asse und Iran zeigen:Diese Technik ist nicht beherrschbar.Der <strong>BUND</strong> war im vergangenen Jahr mitverschiedenen Aktionen gegen Atomkraftdabei.Protestaktion gegen die Castor-Ausstellungdes Bundesamtes für Strahlenschutz im Juliauf dem Münsterplatz.


a~ë=_rka=g~Üê=OMMV=áå=hoåëí~åò=Seite 9_rka=mäÉåìã=J=cΩê=fåíÉêÉëëáÉêíÉ=ìåÇ=båÖ~ÖáÉêíÉ=„Der <strong>BUND</strong> lädt herzlich zum <strong>BUND</strong> Plenumum 20:00 Uhr ins <strong>BUND</strong>-Umweltzentrumim Palmenhaus/Paradies ein.“Diese Nachricht geht seit September2009 vor jedem 2. Mittwoch im Monatdurch den <strong>BUND</strong>-Mail Verteiler.Immer wieder melden sich Menschen, diebeim <strong>BUND</strong> aktiv werden oder sich informierenwollen. Wir haben viele Ideen fürProjekte und Anknüpfungspunkte fürneue Aktive. Bisher hatten wir, abgesehenvon den Vorstandssitzungen, keine "Aktiven–und Interessierten-Treffs". Deswegenist das <strong>BUND</strong> Plenum ein neues Angebotan alle, die Interesse an der Arbeitdes <strong>BUND</strong> haben. Das <strong>BUND</strong> Plenum findetimmer am 2. Mittwoch im Monatstatt und steht unter einem aktuellenThema. Im September war es die Anti-Atomdemo in Berlin - Karl-Ulrich Schaiblehat berichtet. Im Oktober hat DieterBrdiczka über unsere Aktivitäten auf denStreuobstwiesen berichtet. Im Januarging es um das „Zukunftsfähige Deutschlandin einer globalisierten Welt“.Der <strong>BUND</strong> ist ein aktiver Verein mit weitüber 50 ehrenamtlich Aktiven. Manchehelfen einmal im Jahr beim <strong>BUND</strong>-Festoder machen Sonntagsdienst im Palmenhaus,manche im Vorstand sind fast täglichaktiv. Das Plenum wird gut angenommen,wir haben rund 20 Mitgliederneu erreicht und einige dadurch für dieArbeit gewonnen.Anne Schmitz und Dieter Brdiczka bringennach einem <strong>BUND</strong>-PlenumPlenum-Termin denStreuobstpfad im Hockgraben wieder inOrdnung.


Seite 10Das <strong>BUND</strong> Jahr 2009 in <strong>Konstanz</strong>_rkaJqÉÉåáÉë=J=R=g~ÜêÉ=~âíáî=ÑΩê=ÇáÉ=k~íìê==`ÜêáëíáåÉ=moëíáìë=„Aaachtung, Baum fällt!“ Wenn dieserRuf vielfach und auch noch mit hellenStimmen ertönt, dann ist klar: Die <strong>BUND</strong>-Teenies sind mal wieder ausgerückt, umBäume zu fällen. Mit Handsägen (!) undAstscheren sind sie voller Tatendrangdabei, Robinien auf dem Fürstenberg oderEschen und Erlen im Mainauried 'zuStamme' zu rücken.Für die 10- bis 13-Jährigen ist es nichtimmer ganz leicht zu verstehen, dassNaturschutz nicht nur aus dem Aufhängenvon Nistkästen und dem Pflanzen vonBüschen und Bäumen besteht. Aber siesind dann mit Feuereifer dabei, wenn esklar wird, dass die wertvollen WiesenundRiedflächen immer wieder gemähtoder eben von verbuschendem Gehölzfreigehalten werden müssen.Bereits seit fünf Jahren ist die Gruppeeinmal monatlich unterwegs, um sich impraktischen Naturschutz und in der Landschaftspflegezu betätigen. Viele unterschiedlicheArbeiten haben sie dabei kennengelerntund eine ganze Reihe vonEinsatzgebieten im Stadtgebiet und in derUmgebung erkundet. Begleitet werdendie Teenies von Studenten, die gern mitden Kindern gemeinsam draußen aktivsind oder auch mit ihnen Spiele spielen.Denn das ist klar, so arbeitsfreudig dieTeenies auch sind, gemeinsames Spielenund Vespern gehört unbedingt zu jedemEinsatz dazu.Oft sind zusätzlich Fachleute mit vor Ort,die gern die unterschiedlichen Arbeitenbegleiten oder die nötigen Hintergrundinformationenbeisteuern. Denn mittlerweileist bekannt, dass es sich bei den<strong>BUND</strong>-Teenies zwar um einen fröhlichen,aber keineswegs chaotischen Trupp handelt,und dass sich die Arbeitsergebnissedurchaus sehen lassen können.Die Teenie-Taten:Taten:20 Fledermauskästen, 7 Schleiereulenkästen,10 gesetzte Obstbäume im Hockgrabenund auf der Allmannsdorfer Höhe, einWildbienenstand und eine Wildblumen-wiese im Palmenhauspark, eine Wildobstheckeund ein Weidenzaun mit Heckenbepflanzungim Hockgraben, Unmengengefällter Robinien auf dem Fürstenbergsowie Birken/Erlen/Eschen im Mainauried,ausgebesserte Wege und Eichenbohlen-Markierungen im Wollmatinger Ried, fünfUnkentümpel im Bettenberggelände, Bergevon herausgerupften Invasionspflanzen(Goldruten, Indisches Springkraut) imMainauried und im Hockgraben, zweimalWaldputzete im Lorettowald, über mehrereJahre Pflege des Streuobstpfades(Baumscheibenpflege und Ausbesserungder Beschilderung), haufenweise zusammengerechtesund abtransportiertesSchnittgut auf den Riedwiesen.Eine stolze Bilanz, aber noch mehr wiegt,dass die Kinder mit Freude die Natur erlebenund gleichzeitig erfahren, wie unserebesonders schöne Landschaft erhaltenwerden kann.<strong>BUND</strong>-Teenies bei der Landschaftspflege imMainauried.


Das <strong>BUND</strong> Jahr 2009 in <strong>Konstanz</strong>Seite 11q~Ö=ÇÉê=pÅÜ∏éÑìåÖ=~ìÑ=ÇÉê=j~áå~ì=Beim Tag der Schöpfung auf der InselMainau am 1. September 2009 hat dasThema Schmetterlinge viele Besucherinteressiert. Es ergaben sich zahlreichegute Gespräche mit vielen Leuten ausganz Deutschland. Viele sehen, dass beiIhnen die Schmetterlinge seltener werdenoder sind betroffen davon, dass es beiihnen kaum noch Schmetterlinge gibt.Manche können diese Beobachtung z.B.mit ihrem eigenen Sommerflieder im Gartenbelegen, an dem früher fünfmal soviele Schmetterlinge saßen. "Was könnenwir tun?", war eine häufige Frage, die denEhrenamtlichen um Dieter Brdiczka,Christine Postius und Karl-Ulrich Schaiblegestellt wurde. Besonders eine Liste vonPflanzen, die man im Garten für Schmetterlingesetzen kann, fand großen Anklang.Die Ehrenamtlichen hatten einkleines Bastelangebot für Kinder vorbereitetund hunderte von Keksen in Formvon Schmetterlingen gebacken. Als Anschauungsmaterialdiente ein Schmetterlingskastenmit vielen früher häufigenArten. Über 500 Kontakte mit Besuchernwurden verzeichnet. Der Tag der Schöpfungmacht Mut für den SchwerpunktSchmetterling, für den sich viele Menschenbegeistern können. Wir wollen nunein Faltblatt entwickeln, in dem häufigeSchmetterlinge genannt und Empfehlungenfür den eigenen Garten oder Balkongegeben werden.Viele Kinder nutzten den Tag der Schöpfung,um ihren kleinen Schmetterling her-zustellen.pí~ÇíâáåÇÉêÑÉëí=hoåëí~åòLhêÉìòäáåÖÉåBeim Kinderfest bewundert und stunden-lang im Einsatz: die Apfelschälmaschine.Strahlende Augen, mampfende Münderund jede Menge lachende Gesichter sindauf dem Kinderfest von <strong>Konstanz</strong> undKreuzlingen zu finden. Auch dieses Jahrwar der <strong>BUND</strong> wieder mit einem Standvertreten, an dem es eine Saftpresse undeine „Apfel-Schäl-Maschine“ für die Kinder,aber auch zahlreiche Informationenfür Eltern gab. Schon nach kurzer Zeitwaren die Hände unserer Helfer aufgeweichtund klebrig, hier und da war aucheine Blase vom Äpfel schneiden zu finden,doch der Spaß der Kinder ließ gernedarüber hinwegsehen. Am Nachmittagkonnte man sich eine kleine, aber durchaussinnvolle Verschnaufpause gönnenund das Theaterstück „Prima Klima“ derNaturschule <strong>Konstanz</strong> anschauen. Auchgegen Ende nahm die Begeisterung nichtab, wodurch die Apfelpresse durchgehendim Einsatz war. Insgesamt wurden ca.100kg Obst verarbeitet – ein gelungenerService hat einen Namen, übrigens auch eine Marke!Original-Farbband und Toner Kassette, TntenpatroneRebuilt-Tonerkassette und Refill-TintenpatroneBürobedarf und EDV-VerbrauchsmaterialBüroeinrichtungOnline-Shop zum Top-Konditionen nur mit einem Mausklick!BÜRO 12Robert-Gerwig-Straße 12DE-78436 <strong>Konstanz</strong>Telefon +49 7531 91 50 76www.amort.dewww.amort.euwww.refill-service.com


Seite 12a~ë=_rka=g~Üê=OMMV=áå=hoåëí~åò=a~ë=rãïÉäíÑÉëíI=Éë=áëí=îÉêëÅÜïìåÇÉåI=ÇáÉ=_rkaJcÉëí=coêã=ëÅÜoå=Ñ~ëí=ÖÉÑìåÇÉå=aáÉíÉê=_êÇáÅòâ~=Mit dem Verlauf unseres letzten Umweltfestesalter Art 2008 auf dem Münsterplatzwaren wir überhaupt nicht zufrieden.Im Herbst 2008 hat der Vorstand daher inmehreren Sitzungen nach einer neuenForm des Umweltfestes gesucht. Hier einAuszug aus einem Sitzungs-Protokoll:„Das „Umweltfest“ hat eine Reihe von<strong>BUND</strong>-Zielen verfolgt: allgemeine Öffentlichkeitsarbeit,Darstellen des <strong>BUND</strong> alsDEN Umweltverband in <strong>Konstanz</strong>, nachhaltigenLebensstil bewerben, Nischenproduktezeigen, Ehrenamtliche motivierenund binden. Einige Funktionen brauchenwir wegen der veränderten Situation nichtmehr (Umwelt-Messe-Funktion). WelcheFunktionen sollte das neue Fest haben?– Signal an die Öffentlichkeit: <strong>BUND</strong> istDER Umweltverband in <strong>Konstanz</strong>; - originelleIdeen um Themen an die Menschenzu bringen; - 10 Jahre Kindergruppe,d.h. die neuen Schwerpunkte auchentsprechend darstellen; - Umwelt- undNaturwissen vermitteln; - Ehrenamtlicheaktivieren; - Plattform für andere Organisationen.“Orientiert an diesen Überlegungen habenwir das Fest nun <strong>BUND</strong>-Fest genannt,weil wir uns mit unseren eigenenSchwerpunkten darstellen wollen. Daunsere naturpädagogische Arbeit einSchwerpunkt ist, passte es gut, das 10-jährige Jubiläum der Kindergruppen mitbesonders vielen Angeboten für Kinderund Familien zu feiern. Den ganzen Nachmittagkonnten Kinder und Eltern einenSpiele- und Experimente-Parcour zumThema Wasser durchlaufen. Das Kinderfestendete mit einem phantastischenSeifenblasen-Spektakel (Bild).Das Ziel, für einen nachhaltigen Lebensstilzu werben, wurde durch den Aufbau einergroßen Ausstellung im Palmenhaus verfolgt.Die Ausstellung mit dem Titel:„Wasser - Mangel im Überfluss“ wurdevon Prof. Max Tilzer mit einem Vortrageröffnet. Die Ausstellung stellt den schönenBildern von Prof. Max Tilzer die welt-weiten Probleme von Wassermangel und schlechterVersorgung der Menschen mit sauberem Trinkwassergegenüber. Sie ruft zu einem sorgsamen Umgang mitTrinkwasser auf.Passend zum Thema Wasser wurde abends im Park vomZebra Kino der Film „Deep Blue“ gezeigt. Rund 200 Besuchergenossen den traumhaften Sommerabend imPalmenhauspark. Zu Beginn und während der Pausehaben wir sehr viel Dünnele und Bier verkauft. Das Kinowar damit ein gelungener Ausklang unseres <strong>BUND</strong>-Festes.


a~ë=_rka=g~Üê=OMMV=áå=hoåëí~åò=Seite 13t~ëëÉê=J=j~åÖÉä=áã=§ÄÉêÑäìëë===Passend zum <strong>Konstanz</strong>er Wissenschaftssommer 2009 stellten der<strong>BUND</strong> und Max von Tilzer, ehemaliger Direktor des LimologischenInsituts der Universität, das Wasser in den Fokus einer einzigartigenAusstellung. Unter dem Titel „Wasser – Mangel im Überfluss“ zeigteMax von Tilzer eindrucksvoll schöne Bilder, die während vieler seinerForschungsreisen in aller Welt entstanden sind. Durch Tafeln inhaltlichin vier Themenbereiche gegliedert, illustrieren diese Bilder dieFaszination des Wassers als Lebensquell auf besondere Weise. DieThemenauswahl lässt dabei keinen Zweifel offen: Beim Wasser gehtes um viel! Der „Lebensspender Wasser“ droht mit „Dürren durchKlimawandel“, „Das schwindende Eis“ und „Steigende Meeresspiegel“,so die Titel der Tafeln, zu versiegen oder für Küstenregionenzum Fluch zu werden. So werden die Fotos mit kurzen Statements zuverschiedenen umweltpolitischen Themen kontrastiert.Mangel im Überfluss – von 1,4 Milliarden Kubikkilometern Wasserauf der Erde stehen dem Menschen nur drei Tausendstel als Trinkwasserzur Verfügung. Der Rest ist vor allem Salzwasser oder inGletschern, an den Polen, im Grundwasser oder Permafrostbodenfixiert. Das verfügbare Wasser ist weltweit sehr ungleich verteilt. Dieungleiche Wasserversorgung wird durch den Klimawandel verschärftund wird damit eines der größten Probleme sein, die der Erderwärmungmit sich bringt. Die Ausstellung beleuchtet intensiv die globalenAuswirkungen von Wasserknappheit und nennt die Ursachen:Naturzerstörung, schlechte Bewässerungssysteme und das Konsumverhaltender Menschen in den Industrie- und Schwellenländern.Wie aktuell dieses Thema ist, zeigten die Ergebnisse des Weltwasserforumsin Istanbul im März 2009. Mit Jammern kommen wir nichtweiter, auch das ist die Botschaft der Ausstellung. Umstellen aufÖkostrom, Verzicht auf Erdbeeren im Februar oder Omas Spartipps:Jeder kann etwas für den Schutz des Wassers tun, dafür macht dieAusstellung zahlreiche Vorschläge.Beschreibende Grafik- oder Bildunterschrift.Die Ausstellung wurde zum<strong>BUND</strong>-Fest am 04. Juli um14:00 Uhr vom <strong>Konstanz</strong>erOberbürgermeister HorstFrank, Herrn von Tilzer sowiedem <strong>BUND</strong>-VorsitzendenDieter Brdiczka im Palmenhaus am <strong>BUND</strong>-Umweltzentrum im <strong>Konstanz</strong>er Paradies eröffnet.Sie war hier bis nach den Sommerferien zu sehen und steht seitdem anderen Gruppen im<strong>BUND</strong> zur Verfügung. Nach der Ausstellung „Wandel durch Handel – Die Welt auf unseremFrühstückstisch“, die 2006 ebenfalls hier eröffnet und inzwischen in 10 Städten vor allem inBaden-Württemberg gezeigt wurde, setzt der <strong>BUND</strong> <strong>Konstanz</strong> in der Umweltberatung undUmweltinformation und durch die bewährte Zusammenarbeit mit dem Grafikbüro Pragma-Design <strong>Konstanz</strong> erneut Maßstäbe.


Seite 14Das <strong>BUND</strong> Jahr 2009 in <strong>Konstanz</strong>^êÄÉáíëéä®íòÉ=~ã=eoÅâÖê~ÄÉå\ mÉíÉê=jΩääÉêJkÉÑÑ„Die Kliniken Schmieder (Stiftung & Co.)beabsichtigen die Errichtung einer neuenAbteilung „Neurologische Prävention“ aufdem westlichen Teil des GrundstückesVilla Douglas.“Dieser harmlos klingende Satz ist dieEinleitung der Begründung des Planungsamtes,durch einen Planungsworkshopeine Änderung des Bebauungsplanes„Villa Douglas“ zu erreichen. Wieder einmalwird versucht, ökologische Belangegegen wirtschaftliche Interessen auszuspielen:Als Anfang der 90er Jahre die SchmiederKlinik gebaut wurde, hat man im Südostendes Geländes im Bebauungsplan 1993gezielt eine Erweiterungsfläche (SO1)seewärts ausgewiesen. Der Gemeinderaterkannte damals in einer ökologischenSternstunde, dass der Westen des Geländesder Villa Douglas, Richtung Rosenau(SO2) – den Hockgraben – unter Schutzgestellt werden muss. Der Bachlauf solltedie ökologische Vernetzung für Flora undFauna vom Lorettowald zum See-Ufergewährleisten. Der Gemeinderat kauftesogar eine Wegefläche entlang des Bachlaufes,um eine öffentliche Durchquerungvom Wald zum See zu ermöglichen (sieheFlächennutzungsplan).Diese weitblickende Planung soll jetztnicht mehr gelten. Das früher ausgewieseneund jetzt geschützte SO2–Gebietsoll nun einem Baufenster für 24 Zwei-Zimmer-Einheiten mit jeweils 50qm Flächeund zusätzlicher Infrastruktur weichen.Dazu kommt die Erschließung vonder Eichhornstraße mit einer Brücke überden Tobel. Eine fast vollständige Zerstörungdes Hockgrabens in diesem Teil wäredie Folge.Dabei ist die Lage der ausgewiesenenSO1-Erweiterungsfläche im Osten topografischfast nicht mehr zu überbieten.„Der Gemeinderat erkanntedamals in einer ökologischenSternstunde, dass der Westen desGeländes der Villa Douglas unterSchutz gestellt werden muss.“Eine Erschließung über den Alpsteinwegwäre problemlos möglich.Den Gemeinderat mit einem Planungsworkshopfür das Hockgrabengebiet undder Kostenübernahme von 30.000 bis40.000.- EURO durch die KlinikenSchmieder zu locken, ist verständlich,aber durchsichtig. Auch die Drohung, beiAblehnung des Gemeinderates die Präventionsabteilungaußerhalb von <strong>Konstanz</strong>zu bauen, ist kein gutes Argument.Zumal im Osten des Geländes eine landschaftsplanerischeinmalige Option alsAlternative für diese präventive Einrichtungvorhanden ist.Der Hockgraben bedarf des Schutzes! Ersollte die Grenze für eineweitere Verbauung desGesamtgebietes Horn sein.Der Neubau Therme mitParkhaus, die Erweiterungder Villa Remy und eineeventuelle Präventionseinrichtungder SchmiederKlinik im SO1-Gebiet sindVerdichtung genug. DasPlanungsamt müsste eineGesamtkonzeption erstellen,um die grüne Lungeam Horn nachhaltig zusichern.Skizze der Verlagerung desBaufensters, wie die KlinikenSchmieder es vorschla-gen.Mit freundlicher Genehmi-gung der BAS


Das <strong>BUND</strong> Jahr 2009 in <strong>Konstanz</strong>Seite 15Überschrift Artikel Innenseitepí~ÇíÉåíïáÅâäìåÖW=jáíÉáå~åÇÉê=êÉÇÉå>==Roland Jerusalem, Leiter des Amtes fürStadtplanung und Umwelt, warb bei der<strong>BUND</strong> Mitgliederversammlung im Märzfür Dialog in der Stadtplanung.Vor zahlreichen Interessierten erläuterteJerusalem seine Vorstellungen von einerInnenentwicklung, mit der „alle lebenkönnen“. In Heidelberg habe er gute Erfahrungenmit Projektworkshops gemacht.Diese Verfahren seien nicht einfach,die Erfolgsaussichten für Projektestiegen aber, wenn man alle Betroffenenam Entstehungsprozess mitwirken lasse.Zur Innenentwicklung sieht Jerusalem in<strong>Konstanz</strong> wie in anderen Städten keineAlternative. Der demografische Wandelerzwinge über kurz oder lang eine Abkehrvom Flächenfraß. Städte, die wie <strong>Konstanz</strong>schon wichtige Weichen gestellthätten, wären dann im Vorteil. Zur Veranstaltungshalleauf Klein Venedig erläuterteJerusalem kurz den Planungsstand undfügte an, dass solche Großvorhaben auchin anderen Städten ihre Zeit zur Umsetzungbräuchten. Gewohnt kritisch fragtendie <strong>BUND</strong> Mitglieder nach: Was ist mitdem Haidelmoos, wie steht es mit demBahnhof Petershausen, was genau verstehenStadtplaner unter „Nachverdichtungmit Augenmaß“, welchen Standort für eineVeranstaltungshalle hält er für gut?Auf der Jahreshauptversammlung am14.04.2010, 19:00 Uhr imSozialgebäude am Palmenhaus wirdZuvor wurden nach einer ausführlichenMdB Andreas Jung über KopenhagenDiskussion um Inhalte, Arbeit und Finanzenund die Folgen für den Klimaschutzdes <strong>BUND</strong> im vergangenen Jahr Dr. Dieterreden.Brdiczka, Dr. Christine Postius und Karl-Ulrich Schaible für den Kollektivvorstand, Renate Starke als Schatzmeisterin sowiePeter Müller-Neff, Rolf Hundertpfund, Andrea Horn und Annemarie Weber als Beisitzerbestätigt. Zur Diskussion stand besonders die nicht eingereichte Klage zur Westtangente.Geschäftsführer Thomas Schaefer erläuterte, dass allen Einwendungen des<strong>BUND</strong> nachgekommen wurde und dies ein großer Erfolg für die politische Arbeit war.Toll sei die Straße aber trotzdem nicht. Etliche Mitlieder bestärkten den Vorstand unddas Team im Umweltschutzzentrumin seinerRolle als Anwalt für dasstädtische Grün und füreine ökologische Stromversorgungdurch dieStadtwerke. MartinWichmann, Leiter derAbteilung Umwelt, verteidigtesich gegen denVorwurf, Bäume würdenzu schnell gefällt. Überzeugenkonnte er dieAnwesenden allerdingsWar in letzter Zeit häufig Anlass, miteinander zu reden: dasnicht.KKH, umstritten auf Klein Venedig.Bild: Stadt <strong>Konstanz</strong>hoåòÉêíJ=ìåÇ=hoåÖêÉëëÜ~ìë=~ìÑ=häÉáå=sÉåÉÇáÖ=Wenn dieser <strong>Jahresbericht</strong> erscheint, istder große Bürgerentscheid am 21.03. zumKKH Standort <strong>Konstanz</strong>er Stadtgeschichte.Der <strong>BUND</strong> Vorstand hat in der Zeit vordem Entscheid klare Position bezogengegen Klein Venedig als Standort für einstädtebauliches Großvorhaben, das erheblichenAutoverkehr zusätzlich in dieStadt bringen würde. Vor Drucklegungwar der Ausgang des Entscheides nochnicht bekannt. Doch sind zwei Dinge sicher:<strong>Konstanz</strong> ist mit und ohne KKH aufKlein Venedig nicht dem Untergang geweiht.Die Zeit vor dem Bürgerentscheidwar für <strong>Konstanz</strong> ein Gewinn im Umgangmit direkter Demokratie. Die „Bürger für<strong>Konstanz</strong>“ und die Initiative „Nein zuKlein Venedig“ haben mit viel Kreativitätund Engagement ihre Positionen vertreten.Es wurde diskutiert, plakatiert, informiertund skandalisiert. Stadtmarketing-Chef Hilmar Wörnle hat in einer Mail zuRecht darauf hingewiesen, dass man sichauch nach dem Entscheid noch freundlichgrüßen können sollte. Der Wahlkampf hatgezeigt, dass es für und wider Klein Vene-dig gute, nachvollziehbare Gründe gibt.Die einen waren von dem überzeugt, wasdurch das KKH möglich würde, die anderendavon, was dadurch vielleicht nicht mehrmöglich sein könnte. Manches ist Spekulationund wird sich vielleicht erst in Jahrenherausstellen.Für Vorstand und Geschäftsführung habendie Gründe gegen den Standort überwogen.Auf unserer Internetseite kann mandies nachvollziehen:www.bund-konstanz.de.


Seite 16Das <strong>BUND</strong> Jahr 2009 in <strong>Konstanz</strong>_~ìãëÅÜìíò=J=ÇáÉ=_áä~åò=áëí=îÉêåáÅÜíÉåÇ>=Zwei wesentliche Änderungen hat es inder Baumschutzsatzung 2006 gegeben:1. sind alle Grundstücke kleiner als350m² nicht mehr Gegenstand derSatzung;2. sind Birken, Pappeln und Weiden generellzu befreien.Zunächst ist festzuhalten, dass die Änderungendie von den Naturschutzverbändenerwarteten Auswirkungen hatten.Von im Mittel ca. 150 Anträgen vor 2006,hat sich das Antragsaufkommen auf 324mehr als verdoppelt und liegt nach diesem„Kahlschlagjahr“ weiterhin mit 220Anträgen rund ein Drittel über dem früherenWert. Über die Anzahl tatsächlichzur Fällung freigegebener Bäume gibt esvor 2006 keine Statistiken. 2006 warenes rund 450 Bäume, die zur Fällung freigegebenwurden. Dieser Anstieg ist erschreckendund zeigt, wie wirkungsvolldie Baumschutzsatzung in ihrer altenFassung war. Gut 400 Bäume mehr, davonrund 200 Birken, würden in <strong>Konstanz</strong>stehen, wenn die alte Satzung beibehaltenworden wäre. Fällungen aufGrundstücken unter 350 m² Fläche sindhierin nicht einmal enthalten, weil eshierzu keine Informationen gibt. Vielleichtkommen noch einmal 100 Bäumehinzu, die nach der geänderten Fassungnicht mehr unter die Satzung fielen undohne Antrag regulär gefällt werden durftenund für die noch nicht einmal eineNachpflanzung erforderlich ist.ûéÑÉä=ÉêåíÉå=~ìÑ=hoåëí~åòÉê=píêÉìoÄëíïáÉëÉå==îoå=s~äÉêáÉ=goÜåÉ=Wenn man eigenen leckeren Apfelsaft genießen will, muss man dieseÄpfel natürlich erst mal ernten. Genau das haben wir mit Unterstützungvon Landwirt Thomas Schuhmacher auf einer seiner Streuobstwiesenin Dingelsdorf getan. Eigentlich wollten wir auf unseren eigenenWiesen, im Hockgraben, an der Jungerhalde und auf der AllmannsdorferHöhe sammeln. Aber da hat uns der Hagel im Juni einenStrich durch die Rechnung gemacht.Als wir im morgendlichen Dunst auf der Wiese ankamen, waren dieKühe bereits auf eine andere Wiese getrieben und nur noch ihre Fladen,die sie uns hinterlassen hatten, ließen auf ihre Anwesenheitschließen. Sofort ging es an die Arbeit. Zunächst zaghaft mit einemEimer, um die heruntergefallenen Äpfel zu sammeln, dann wurdekräftig am Baum gerüttelt, wodurch das Obst auf die darunter liegendePlane fiel. So wurden drei riesige Großkisten gefüllt, insgesamt1200 kg, die anschließend direkt zum Pressen in die Lohnmostereinach Steißlingen gebracht wurden. Das Ergebnis lässt sichsehen und vor allem schmecken: 750 Liter leckerer Saft, die im Umweltzentrumund auf dem Häetteli-Hof bald verkauft waren. EineNeuauflage wird es in diesem Herbst geben - wenn möglich dannauch von unseren eigenen Bäumen. Dann wollen wir auch ein Preisausschreibenfür das schönste Etikett machen und die doppelteMenge pressen.Unsere Werbung für den ersten (fast ganz)eigenen Saft im Herbst 2009.Zu fällen einen schönen Baumbraucht´s eine halbe Stunde kaum.Zu wachsen, bis man ihn bewundert,braucht er, bedenk es, einJahrhundert.Eugen RothDie Auffassung, dass der Baumschutz in<strong>Konstanz</strong> auch ohne eine Satzung gewährleistetsei, kann nach diesen Ergebnissennicht aufrecht erhalten werden.Das Experiment des Gemeinderates, dieBaumschutzsatzung zu lockern und zuschauen, was passiert, hat dem StadtnaturschutzSchäden zugefügt, die erst inJahrzehnten durch die nachwachsendenBäume ausgeglichen sein werden.


Das <strong>BUND</strong> Jahr 2009 in <strong>Konstanz</strong>Seite 17Das Landratsamt und in Folge die Verbändeund Landwirte im Kreis <strong>Konstanz</strong>waren, trotz gegenteiliger Zusagen desMLR von Anfang des Jahres, nun AnfangAugust 2009 damit konfrontiert worden,dass für große Teile der Landschaftspflegerund 30% der Mittel fehlten. Es ging dabeinicht um besondere Einsätze, sondernz.B. den Erhalt zumindest der wertvollstenOrchideenwiesen, Riedwiesen undTrockenhänge, die von Büschen und Bäumenund schädlichen Pflanzen wie derGoldrute oder Robinie freigehalten werdenmüssen, damit die nicht verlorengehen. Für Maßnahmen, die eigentlichauch nach dem Naturschutzgesetz dringendnotwendig wären, um geschützteLebensräume generell zu erhalten, stehenschon lange keine ausreichenden Mittelmehr zur Verfügung. Diese Mittel entfaljáííÉäëíêÉáÅÜìåÖÉå=áå=ÇÉê=i~åÇëÅÜ~ÑíëéÑäÉÖÉ=Das Ministerium für Ländlichen Raumstellt jährlich einen Betrag für Naturschutzleistungenbereit. Dazu gehörenunter anderem die Pflegearbeiten vonLandwirten und Naturschutzverbänden,aber auch diverse andere Maßnahmenund alle Kosten der verschiedenen Verwaltungsebenenund Fachbehörden. DieZahl der Aufgaben in diesem Bereich istdurch europäische Naturschutzgesetze inden vergangenen Jahren deutlich gestiegen.Der Betrag ist dennoch von 2006 auf2007 um 20% gekürzt worden und stagniertseitdem bei rund 28 Millionen €(zum Vergleich: 1 km B33 neu sollrund 15 Millionen €, die Westtangente in<strong>Konstanz</strong> 12 Millionen € kosten). Gleichzeitigwurde der Landeshaushalt um rund18% auf 37 Milliarden Euro erhöht. Dadas Land bei Nichtbeachtung der EuropäischenRichtlinien Bußgeldverfahren befürchtenmuss, werden neue Maßnahmenvorgezogen, andere fallen unter denTisch.len nun, rund 200.000.-€. Geplante undteils zugesagte Maßnahmen können nichtdurchgeführt werden, die ohnehin knappenMittel wurden pauschal gekürzt.Das Land B.-W. hat sich selbst zur Aufgabegestellt, den Verlust der Artenvielfaltbis Ende 2010 zu stoppen und dafür zusätzlicheAnstrengungen zu unternehmen,tut aber das Gegenteil. Darunterleidet einerseits die Natur. Aber auch dieUmweltzentren von NABU und <strong>BUND</strong>,von denen es im Kreis <strong>Konstanz</strong> wegender besonderen Lage fünf gibt, für die dieLandschaftspflege zwar viel Handarbeitwie zu Großvaters Zeiten bedeutet, aberauch ein finanzielles Standbein ist, habengroße finanzielle Probleme. Diese Zentrenleisten viel gegen die Naturentfremdungvon Kindern und Jugendlichen und fürden Tourismus vor Ort. Für den <strong>BUND</strong><strong>Konstanz</strong> fehlen dadurch im Haushalt2010 rund 10.000.– Euro.k~íìê=~ìÑ=pÅÜêáíí=ìåÇ=qêáíí=– in der StadtKeinesfalls auf ausgetretenen Pfaden spaziertendie Teilnehmer der naturerkundenden Führungenin der <strong>Konstanz</strong>er Altstadt. Neu war, dass der<strong>BUND</strong> (Christine Postius) und das Bodensee-Natur-Museum (Andrea Horn) gemeinsameStadtführungen anboten: je dreimal für Familienund für alle „Natur in der Stadt“- Interessierten.Neu war auch, dass mit kleinen Experimentenund Demonstrationen, mit Lupe und Fernglas dasLeben zwischen den Pflastersteinen oder überden Dächern von <strong>Konstanz</strong> erkundet wurde. Undoft genug waren die kleinen – aber auch die großenTeilnehmer überrascht, zu sehen, wie vielLeben unsere städtischen Mauern beherbergen.- am SeeBei zwei Winterführungen am See ging das gleicheTeam unter anderem der Frage nach, ob denndie Enten auf dem Eis kalte Füße haben. Auchhier konnten kleine Versuche und Anschauungsmaterialiensowie ein anschließenderRundgang im Bodensee-Naturmuseumviele Fragen zum winterlichenLeben der Wasservögel klären. Recht kaltist es bei diesen Winterspaziergängen,aber das Interesse an der „etwas anderen“Vogelführung bleibt ungebrochen.- im ParkDass der Palmenhauspark ein Ort der Entspannungund Erholung sein kann, habenviele schon erfahren. Dass er aber auchausreichend Wildkräuter bietet, um einköstliches, mehrgängiges Menue zu bereiten,das konnten wieder die Teilnehmerder drei Veranstaltungen der „Wilden Küche“mit Christine Postius erleben – einMenue aus Delikatessen, die ansonstenleicht „mit Füßen getreten“ werden.


Seite 18Das <strong>BUND</strong> Jahr 2009 in <strong>Konstanz</strong>a~åâ=~å=~ääÉ=eÉäÑÉê=ìåÇ=jáí~êÄÉáíÉê>=Neben den vielen Ehrenamtlichen, dieVeranstaltungen, Infostände und Aktionenund die tolle Jugendarbeit gemachthaben, haben uns 2009 in der Geschäftsstellewieder viele Praktikanten und Zusatzjobberunterstützt. Das waren ManuelKrumm, Gregor Buggle (FÖJ bis August),Torsten Elsässer und Robert Landgraf (FÖJab September), Michael Wronna und NicoleSauer (Zusatzjobber für 6 Monate),Julia Zieminska, Thilo Hagendorf undValerie Johne als Praktikanten für je dreiMonate und Luisa Hernandez im BeruforientiertenPraktikum an Gymnasien(Bogy). Ihnen allen danken wir sehr fürIhr großes Engagement und die harteArbeit, die sie vor allem in unseren Naturschutzgebietengeleistet haben.Auch in diesem Bericht haben wir nichtalle Aktivitäten unterbringen können. Sovielfältig sind die Aktivitäten der vielenEhrenamtlichen, dass es inzwischenschwer fällt, Statistik zu führen. Was unsbesonders freut, dass entgegen demTrend immer wieder Menschen zum<strong>BUND</strong> finden, die Lust an der Arbeit fürNatur und Umwelt haben. Allen EhrenamtlichenMitarbeitern ein herzlichesDankeschön für die Zusammenarbeit!Führungen und Sonntagsdienst im Palmenhaussind auch eine Möglichkeit, mitzuma-chen. Auskunft im Umweltzentrum.^ìÅÜ=ÄÉá=ìåëW=cäΩÅÜíáÖÉ=cáå~åòÉå=Die Finanzen des <strong>BUND</strong>-Umweltzentrums bleiben eine der größtenHerausforderungen für Vorstand und Geschäftsführung. Beieinem Haushaltsvolumen von 112.000.– Euro haben wir mit vielArbeit und Dank vieler treuer Spender einen Überschuss von rund3500.- Euro realisiert. Dieses Ergebnis kommt dadurch zustande,dass wir im vergangenen Jahr nicht wie geplant das Generalabofür die Schweiz für rund 10000.– Euro gekauft haben. Wir habenalso eine „Geldanlage“ wieder in den Haushalt gebucht. Wir haben5000.– Euro für das Generalabo 2010 zurückgestellt, weitere5000.– Euro müsste man vom Jahresüberschuss abziehen, denndas Geld wurde nicht erwirtschaftet, sondern nur nicht ausgegeben.Damit hätten wir etwa eine „rote Null“ geschafft. Unten einÜberblick über Einnahmen (links) und Ausgaben (rechts).Bei inflationsbedingt steigenden Kosten sind viele feste Zuschüssekonstant geblieben, Spenden und Bußgelder im Vergleichzu früher deutlich zurückgegangen. Die Landschaftspflegekonnten wir in den letzten Jahren ausbauen, was mehrArbeit für die FÖJ bedeutet, aber auch Geld gebracht hat. Wegenneuer Regelungen, die uns sehr hart treffen, werden wir2010 nur mehr 10.000.– Euro für die selbe Arbeit bekommen,wie es 2011 weitergehen kann, ist noch unklar. Der Geschäftsführerübernimmt deswegen zunehmend Tätigkeiten imAuftrag des Landes– und Kreisverbandes, Zeit die dem <strong>BUND</strong><strong>Konstanz</strong> nicht zur Verfügung steht. Wir haben viele guteIdeen für Projekte in und um <strong>Konstanz</strong>, die wir umsetzen können,wenn wir Sponsoren finden. Wir freuen uns über Tipps!Verkauf Get ränke Sonst ige; 8.023,00+ Inf o; 3.718,00 € €Spenden undBußgelder;8.460,00 €Jugendarbeit ;7.673,00 €Generalabo;10.464,00 €Landschaf t spf lege; 20.564,00 €Öf f entlichkeitsar beit;5.234,00 €Jugendar beit; 6.699,00€Bahnticket; 5.000,00 €Wasser ausstellung;4.119,00 €Sonstige Kosten;1.810,00 €Einkauf Getr änke +Inf o; 3.415,00 €Zuschuss St adt KN;15.500,00 €<strong>BUND</strong> KV und LV;15.672,00 €Ausst ellung;4.500,00 €FÖJ; 9.120,00 €DUH; 8.871,00 €Landschaf tspf lege;5.404,00 €KostenGeschäf tsstelle;12.874,00 €GF, FÖJ, Pr aktikanten;63.956,00 €


Druckerei OttofãéêÉëëìã=eÉê~ìëÖÉÄÉêW=Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (<strong>BUND</strong>)Landesverband Baden-Württemberg e. V.Ortsgruppe <strong>Konstanz</strong>Umweltschutzzentrum im PalmenhausZum Hussenstein 12 - 78462 <strong>Konstanz</strong>=Redaktion und Layout:Dr. Thomas SchaeferTel.: 07531/15164 - Fax: 07531/17107email: bund.konstanz@bund.netweb: www.bund-konstanz.deÖffnungszeiten:Di - Fr:Di, Do, Fr:9.00 - 12.30 Uhr13.30 - 17.00 UhrSpendenkonto:Sparkasse <strong>Konstanz</strong>Kontonummer: 15 67 11BLZ: 690 500 01Druck: Druckerei Otto, <strong>Konstanz</strong>, auf Recyclingpapier

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