15.01.2015 Aufrufe

Feinstaub in Konstanz – Die häufigsten Fragen - BUND Konstanz

Feinstaub in Konstanz – Die häufigsten Fragen - BUND Konstanz

Feinstaub in Konstanz – Die häufigsten Fragen - BUND Konstanz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>formation<br />

<strong>Fe<strong>in</strong>staub</strong> <strong>in</strong> <strong>Konstanz</strong> – <strong>Die</strong> häufigsten <strong>Fragen</strong><br />

1. Stimmt es, dass die Grenzwertüberschreitungen im Jahr 2003 an<br />

dem außergewöhnlich trocken Sommer liegen<br />

NEIN, In <strong>Konstanz</strong> haben Überschreitungen der <strong>Fe<strong>in</strong>staub</strong>grenzwerte nichts<br />

mit Trockenheit zu tun, sondern mit Inversionswetterlagen. Alle<br />

Überschreitungen der Jahre 2003 und 2004 waren <strong>in</strong> den Monaten Oktober bis<br />

April, ke<strong>in</strong>e im Sommer.<br />

<strong>Konstanz</strong>er<br />

Aktionsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

„Das bessere<br />

Verkehrskonzept“<br />

Dr. Sab<strong>in</strong>e Seeliger<br />

Le<strong>in</strong>erstr. 3<br />

78462 <strong>Konstanz</strong><br />

Tel. 07531 25558<br />

Fax: 07531 914574<br />

seeliger-@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

2. Stimmt es, dass <strong>Konstanz</strong> die Grenzwerte nur knapp<br />

überschreitet<br />

NEIN, Der Grenzwert von 50 µg pro Kubikmeter Luft wird selbst an der<br />

Messstation Wallgutschule häufig sehr deutlich überschritten (teilweise über<br />

100 µg/m 3 ). Sehr häufig s<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>gegen Tage, an denen der Grenzwert nur<br />

knapp unterschritten wird. Man muss davon ausgehen, dass an<br />

verkehrsreichen Straßen <strong>in</strong> <strong>Konstanz</strong> an diesen Tagen der Grenzwert<br />

überschritten wird.<br />

3. Stimmt es, dass Pollen genauso schlimm wie Russpartikel s<strong>in</strong>d<br />

NEIN, die Gefährlichkeit von <strong>Fe<strong>in</strong>staub</strong> lässt sich anhand von vier Kriterien<br />

beurteilen:<br />

• Kle<strong>in</strong>ere Partikel (sogenannte PM 2,5) s<strong>in</strong>d gefährlicher als größere (PM 10).<br />

Das Gefährdungspotential besteht dar<strong>in</strong>, dass sie tiefer <strong>in</strong> die Lunge<br />

e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen. Sehr kle<strong>in</strong>e Partikel dr<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> bis <strong>in</strong> die Blutbahn vor und s<strong>in</strong>d<br />

ursächlich für Herz-Kreislauferkrankungen.<br />

• Partikel aus Verbrennungsprozessen s<strong>in</strong>d gefährlicher als Partikel aus<br />

mechanischen Prozessen und aus natürlichen Quellen.<br />

Das Gefährdungspotential besteht dar<strong>in</strong>, dass Partikel aus Verbrennungen<br />

reaktiver s<strong>in</strong>d.<br />

• Partikel die frisch entstanden s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d gefährlicher als solche, die schon<br />

länger <strong>in</strong> der Luft transportiert wurden.<br />

Das Gefährdungspotential besteht ebenfalls <strong>in</strong> der Reaktivität.<br />

•Partikel aus der Verbrennung von Treibstoffen s<strong>in</strong>d gefährlicher als solche<br />

aus der Verbrennung von Holz.<br />

<strong>Die</strong> Gefährdung liegt dar<strong>in</strong>, dass die Partikel aus der Treibstoffverbrennung<br />

noch mit molekularen Schadstoffen aus dem Treibstoff befrachtet s<strong>in</strong>d. Sie<br />

s<strong>in</strong>d ursächlich für die Erhöhung des Krebsrisikos, wenn sie mit den Partikeln<br />

als Vehikel <strong>in</strong> die Lunge oder den Blutkreislauf gelangen.<br />

<strong>Die</strong>selruß bef<strong>in</strong>det sich jeweils <strong>in</strong> der ungünstigsten Kategorie: <strong>Die</strong> Partikel<br />

s<strong>in</strong>d sehr kle<strong>in</strong> (< PM 2,5), sie entstammen e<strong>in</strong>er Verbrennung, sie s<strong>in</strong>d mit<br />

weiteren Schadstoffen befrachtet und entstehen direkt vor Ort, reagieren also<br />

nicht ab bevor sie e<strong>in</strong>geatmet werden.


<strong>Konstanz</strong>er<br />

Aktionsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

„Das bessere<br />

Verkehrskonzept“<br />

4. Stimmt es, dass e<strong>in</strong> Luftre<strong>in</strong>halteplan erst erstellt werden muss,<br />

wenn Überschreitungen der Grenzwerte gemessen wurden<br />

NEIN, <strong>Die</strong> Auslegung des Gesetzes geht dah<strong>in</strong>, Handlungspflicht der<br />

Kommune und Regierungspräsidiums schon bei der Gefahr von<br />

Überschreitungen zu sehen. Dass die Gefahr <strong>in</strong> <strong>Konstanz</strong> besteht, ist<br />

offensichtlich.<br />

5. Stimmt es, dass der <strong>Fe<strong>in</strong>staub</strong> von außen <strong>in</strong> die Stadt e<strong>in</strong>getragen<br />

wird<br />

NEIN, es ist erwiesen, dass an verkehrsreichen Straßen zwischen 40 und 50<br />

Prozent des <strong>Fe<strong>in</strong>staub</strong>s durch den Verkehr verursacht werden. <strong>Die</strong>s gilt auch<br />

für <strong>Konstanz</strong>.<br />

<strong>Die</strong> Messstation an der Wallgutschule steht jedoch nicht an e<strong>in</strong>er<br />

verkehrsreichen Straße. Hier wird die H<strong>in</strong>tergrundbelastung an <strong>Fe<strong>in</strong>staub</strong><br />

ermittelt; nur ca. 15 Prozent des dortigen <strong>Fe<strong>in</strong>staub</strong>s s<strong>in</strong>d durch den Verkehr <strong>in</strong><br />

dem Wohnquartier bed<strong>in</strong>gt. An vielbefahrenen Straßen <strong>in</strong> <strong>Konstanz</strong> existiert<br />

somit zusätzlich zu der <strong>in</strong> der Wallgutschule gemessenen<br />

H<strong>in</strong>tergrundbelastung noch die Belastung durch den Verkehr.<br />

6. Stimmt es, dass die Stadt <strong>Konstanz</strong> gar nichts gegen die<br />

Gesundheitsbelastung durch <strong>Fe<strong>in</strong>staub</strong> ausrichten kann<br />

NEIN, durch verkehrsreduzierende Maßnahmen, wie sie die Luftre<strong>in</strong>haltepläne<br />

anderer Städte be<strong>in</strong>halten, kann auch die Stadt <strong>Konstanz</strong> die Belastung der<br />

Anwohner von verkehrsreichen Straßen verr<strong>in</strong>gern.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!