Foliensatz Tomaten - Jungpflanzenanzucht - Oekolandbau.de
Foliensatz Tomaten - Jungpflanzenanzucht - Oekolandbau.de
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Informationsmaterialien über <strong>de</strong>n ökologischen Landbau (Landwirtschaft einschl. Wein-, Obst und Gemüsebau) für <strong>de</strong>n Unterricht<br />
an landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen<br />
(Initiiert durch das Bun<strong>de</strong>sministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Rahmen <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sprogramms<br />
Ökologischer Landbau)<br />
Fachschule Gartenbau<br />
<strong>Foliensatz</strong><br />
<strong>Tomaten</strong> - <strong>Jungpflanzenanzucht</strong><br />
D3b Unterglasgemüsebau<br />
© BLE 2006<br />
H. Sauer
<strong>Tomaten</strong><br />
<strong>Jungpflanzenanzucht</strong><br />
Anbauplanung – Wann müssen Sie aussäen?<br />
Standort – Anbau Aussaat Pflanzung Ernte<br />
Freiland Mitte Mai Mitte Juli<br />
Kalter Tunnel Mitte April En<strong>de</strong> Juni<br />
Gewächshaus,<br />
Doppelfolienhaus<br />
ungeheizt<br />
Gewächshaus,<br />
Folienhaus geheizt<br />
2 / 18<br />
Anfang April Mitte Juni<br />
Ab Anfang<br />
März<br />
Anfang Mai<br />
© BLE 2006<br />
H. Sauer
<strong>Tomaten</strong><br />
<strong>Jungpflanzenanzucht</strong><br />
Anbauplanung – Aussaat? Anzuchtdauer 6 bis 10 Wochen!<br />
Standort – Anbau Aussaat Pflanzung Ernte<br />
Freiland<br />
Mitte bis En<strong>de</strong><br />
März<br />
3 / 18<br />
Mitte Mai Mitte Juli<br />
Kalter Tunnel Mitte Februar Mitte April En<strong>de</strong> Juni<br />
Gewächshaus,<br />
Doppelfolienhaus<br />
ungeheizt<br />
Gewächshaus,<br />
Folienhaus<br />
geheizt<br />
Anfang Februar Anfang April Mitte Juni<br />
Anfang Januar<br />
Ab Anfang<br />
März<br />
Anfang Mai<br />
© BLE 2006<br />
H. Sauer
<strong>Tomaten</strong><br />
<strong>Jungpflanzenanzucht</strong><br />
Anbauplanung – Sortenwahl: Beispiele<br />
„Culina“, 3-bis 5-kämmrigerTyp (110 bis 130 g), auch für<br />
Traubenernte<br />
„Cadance“, 3-bis 5-kämmrigerTyp (110 bis 120 g), resistent<br />
gegen Echten Mehltau<br />
„Lariato“, 2-bis 3-kämmrigerTyp (80 bis 90 g)<br />
„Temptation“, 2-bis 3-kämmrigerTyp (70 g), guter Geschmack<br />
„Aranca“, Cocktailtomate (40 g)<br />
„Picolino“, Cocktailtomate (30 bis 40 g)<br />
„Favorita“, Cherrytomate (15 g)<br />
„Ovata“, Eiertomate (80 g)<br />
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© BLE 2006<br />
H. Sauer
<strong>Tomaten</strong><br />
<strong>Jungpflanzenanzucht</strong><br />
Anzuchttemperaturen in °C – Welche wählen Sie?<br />
Stadium Tag Nacht Lüftung<br />
Keimung<br />
Bis zum Pikieren<br />
Jungpflanze<br />
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© BLE 2006<br />
H. Sauer
<strong>Tomaten</strong><br />
<strong>Jungpflanzenanzucht</strong><br />
Anzuchttemperaturen in °C:<br />
Stadium Tag Nacht Lüftung<br />
Keimung 22–25 22–25 25–27<br />
Bis zum Pikieren 20–22 18–20 25–27<br />
Jungpflanze 18–20 16–18 23–25<br />
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H. Sauer
<strong>Tomaten</strong><br />
<strong>Jungpflanzenanzucht</strong><br />
Töpfe:<br />
Presstopf<br />
(7 bis 10 cm)<br />
Plastiktopf<br />
(10 bis 14 cm)<br />
Recyclingtopf<br />
(10 bis 14 cm)<br />
Vorteil<br />
Günstig,<br />
platzsparend<br />
Lockeres Substrat,<br />
trockene Kultur besser<br />
möglich<br />
Topf abbaubar,<br />
ansonsten wie<br />
Plastiktopf<br />
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Nachteil<br />
Substrat ist verdichtet,<br />
evtl. schwereres Rücken<br />
Arbeitsaufwendiger,<br />
fallen leichter um<br />
Teurer, müssen beim<br />
Pflanzen aufgerissen<br />
wer<strong>de</strong>n<br />
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H. Sauer
<strong>Tomaten</strong><br />
<strong>Jungpflanzenanzucht</strong><br />
Anzucht – Ablauf:<br />
1. Aussaat (1 g ergibt 220 gute Pflanzen):<br />
1 g bzw. ca. 300 Korn je Kiste (40 x 60 cm) breitwürfig<br />
Leicht be<strong>de</strong>cken<br />
O<strong>de</strong>r Aussaat Einzelkorn in Anzuchtplatten o<strong>de</strong>r in 7 cm<br />
EPT<br />
2. Pikieren/Topfen:<br />
Kisten gesät: wenn Keimblätter voll entwickelt sind<br />
O<strong>de</strong>r aus Anzuchtplatten, wenn Pflanzen gut durchwurzelt<br />
sind<br />
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H. Sauer
<strong>Tomaten</strong><br />
<strong>Jungpflanzenanzucht</strong><br />
Anzucht – Substrat – Anfor<strong>de</strong>rung gemäß <strong>de</strong>n Richtlinien:<br />
Bioland: Anzuchter<strong>de</strong>n dürfen maximal 80 Prozent Torf enthalten.<br />
Demeter: Bevorzugte Verwendung betriebseigener Er<strong>de</strong>n. Min<strong>de</strong>stens<br />
25 Prozent präparierter Kompost in Er<strong>de</strong>n und Substraten. Pflanzliches<br />
Kompostmaterial und fertige Komposte aus Rin<strong>de</strong>n und<br />
Pflanzenabfällen dürfen nach Unbe<strong>de</strong>nklichkeit durch eine<br />
Schadstoffanalyse bzw. Gewährleistung <strong>de</strong>r Qualitätsleitlinien <strong>de</strong>s<br />
Forschungsrings eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Gäa: Anzuchter<strong>de</strong>n und Topfer<strong>de</strong>n dürfen maximal 80 Prozent Torf<br />
enthalten. Ökologisch verträglicher Torfersatz sollte erfolgen.<br />
Zugekaufte Er<strong>de</strong>n und Zuschlagstoffe zu Substraten müssen <strong>de</strong>n Gäa-<br />
Richtlinien entsprechen.<br />
Naturland: Möglichst betriebseigene Mischungen. Torf maximal 80<br />
Prozent bei Aussaat- und Jungpflanzensubstraten.<br />
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<strong>Tomaten</strong><br />
<strong>Jungpflanzenanzucht</strong><br />
Anzucht – Substrat<br />
Kompost:<br />
Wichtig: Verwendung von reifem, gut durchlüfteten<br />
Kompost mit niedrigem Salzgehalt<br />
Unkrautfreiheit und die Abtötung von Krankheitserregern<br />
müssen durch ausreichen<strong>de</strong> Erhitzung gewährleistet sein<br />
Für die Verwendung in Anzuchtplatten ist feines Absieben<br />
erfor<strong>de</strong>rlich<br />
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<strong>Tomaten</strong><br />
<strong>Jungpflanzenanzucht</strong><br />
Anzucht – Substrat<br />
Torfersatzstoffe:<br />
Kokosfaser: geringe N-Festlegung, gute Wasser- und<br />
Luftführung<br />
Hanffaser: ähnlich wie Kokos, schwieriger beizumischen<br />
Holzfaser und Rin<strong>de</strong>nhumus: ähnlich Kokos, höhere N-<br />
Festlegung möglich, dürfen nicht aufgedüngt sein mit<br />
chemisch-synthetischen Düngern<br />
Reisspelzen: sehr strukturstabil, geringe<br />
Wasserspeicherung<br />
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<strong>Tomaten</strong><br />
<strong>Jungpflanzenanzucht</strong><br />
Anzucht – Substrat<br />
Auf- und Nachdüngung:<br />
Üblich ist die Aufdüngung <strong>de</strong>s Substrates mit 3 kg/m³<br />
Hornmehl. Bei Verwendung von Topfgrößen über 11 cm<br />
kann eine Nachdüngung im Normalfall unterbleiben<br />
Wird eine Nachdüngung erfor<strong>de</strong>rlich: Flüssigdüngung mit<br />
Vinasse 0,25 bis 1 Prozent<br />
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H. Sauer
<strong>Tomaten</strong><br />
<strong>Jungpflanzenanzucht</strong><br />
Vere<strong>de</strong>lung von <strong>Tomaten</strong> – ja o<strong>de</strong>r nein?<br />
Vorteile<br />
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Nachteile<br />
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H. Sauer
<strong>Tomaten</strong><br />
<strong>Jungpflanzenanzucht</strong><br />
Vere<strong>de</strong>lung von <strong>Tomaten</strong> – ja o<strong>de</strong>r nein?<br />
Vorteile<br />
Kräftigeres Wachstum<br />
Resistenz/Toleranz gegen<br />
Fusarium, Korkwurzelkrankheit,<br />
Verticillium,<br />
Nemato<strong>de</strong>n<br />
Höherer Ertrag<br />
Höheres Fruchtgewicht<br />
Höhere Toleranz gegenüber<br />
niedrigen Temperaturen<br />
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Höhere Kosten für die<br />
Jungpflanzen<br />
Längere Anzuchtdauer<br />
(14 Tage)<br />
Nachteile<br />
Negative Auswirkungen auf<br />
<strong>de</strong>n Geschmack<br />
Eventuell zu starkes<br />
Wachstum<br />
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H. Sauer
<strong>Tomaten</strong><br />
<strong>Jungpflanzenanzucht</strong><br />
Vere<strong>de</strong>lung – Unterlagen – Resistenzen/Toleranzen:<br />
61-062 (RZ) ToMV, Cf, Va, Fol: 0,1, For, Mi<br />
61-063 (RZ) ToMV, Cf, Va, Fol: 0,1, For, Mi<br />
Kyndia (Vilmorin) ToMV, Cf, Vd, Fol: 0, Mi<br />
Hires(S&G) ToMV, Cf, Va, Vd, Fol: 0,1, For, Mi, Ma, Mj, Pl<br />
Eldorado (JW) ToMV, Cf,Va, Fol: 0,1, For, Mi,Ma, Mj, Pl<br />
Brigeor (JW) ToMV, Va, Fol: 0,1, For, Mi, Ma, Mj, Pl<br />
Beaufort *(Rui) ToMV, Va, Vd, Fol: 0,1, For, Mi, Ma, Mj, Pl<br />
Maxifort (Rui) ToMV, Va, Vd, Fol: 0,1, For, Mi, Ma, Mj, Pl<br />
Vigomax (Rui) ToMV, Va, Vd, Fol: 0,1, Mi, Ma, Mj, Pl<br />
Abk.: ToMV = <strong>Tomaten</strong>mosaikvirus, Va = Verticillium alboatrum, Vd = V. dahliae, Fol = Fusarium oxysporum Rassen 1, 2, For = F. oxysporum f.<br />
sp. radicis - lycopersici, Mi = Meloidogyne incognita, Ma = M. arenaria, Mj = M. javanica, Pl = Korkwurzelkrankheit<br />
*aus ökologischer Erzeugung<br />
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<strong>Tomaten</strong> - <strong>Jungpflanzenanzucht</strong><br />
Kopfvere<strong>de</strong>lung: Wie wird sie durchgeführt?<br />
Unterlage: Schnitt<br />
unterhalb <strong>de</strong>r<br />
Keimblätter, 2–3 cm über<br />
Substratoberfläche.<br />
E<strong>de</strong>lsorte: Kopf wird<br />
abgenommen und auf<br />
Unterlage gesetzt.<br />
Durchmesser <strong>de</strong>r<br />
Unterlage und E<strong>de</strong>lsorte<br />
sollten gleich sein,<br />
optimal 3 mm<br />
Hypokotyl-Durchmesser,<br />
Verbindung mit einer<br />
Silikonhülse.<br />
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Fotos: M. Kraft, Hei<strong>de</strong>lberg<br />
Vere<strong>de</strong>lte Jungpflanzen<br />
getopftin 7,5 cm Erdpresstopf<br />
nach <strong>de</strong>m Zusammenwachsen.<br />
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<strong>Tomaten</strong><br />
<strong>Jungpflanzenanzucht</strong><br />
Vere<strong>de</strong>lung: Was ist sonst noch zu beachten?<br />
Unterlage eine Woche vor <strong>de</strong>r E<strong>de</strong>lsorte aussäen<br />
Nach <strong>de</strong>m Vere<strong>de</strong>ln Schattieren und Luftfeuchte bei 100<br />
Prozent halten, entwe<strong>de</strong>r durch Sprühen o<strong>de</strong>r durch<br />
Erzeugen einer gespannten Atmosphäre mit einer<br />
Folienab<strong>de</strong>ckung<br />
Nach ca. 4 Tagen, wenn die Pflanzen angewachsen sind,<br />
Pflanzen durch Lüften/Einstellen <strong>de</strong>r Befeuchtung langsam<br />
an die Raumluft gewöhnen<br />
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H. Sauer
<strong>Tomaten</strong><br />
<strong>Jungpflanzenanzucht</strong><br />
Ein- o<strong>de</strong>r zweitriebige Pflanzen?<br />
Anzucht: direkt nach <strong>de</strong>m Keimblattstadium köpfen o<strong>de</strong>r einen<br />
starken Seitentrieb unterhalb <strong>de</strong>r ersten Traube stehen lassen<br />
(üblicherweise Verwendung vere<strong>de</strong>lter Pflanzen)<br />
Vorteile: geringere Jungpflanzenkosten<br />
Nachteile: Anzuchtdauer länger, bei Ausfall Verlust<br />
von zwei Trieben<br />
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H. Sauer