Download des Newsletters - Studenten machen Schule
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Interview mit einer Teamerin<br />
Die Lehramtsstudierenden, die im Rahmen von <strong>Studenten</strong> <strong>machen</strong> <strong>Schule</strong> an <strong>Schule</strong>n kommen,<br />
werden Teamerinnen und Teamer genannt. Luise Glistau ist seit August 2012 Teamerin. Im Interview<br />
erzählt sie von ihren Erfahrungen an Berliner <strong>Schule</strong>n und bei <strong>Studenten</strong> <strong>machen</strong> <strong>Schule</strong>.<br />
Luise, erinnerst du dich, wann und wie du das<br />
erste Mal von uns gehört hast<br />
Die Freundin eines Cousins hat mir vor ungefähr<br />
zwei bis drei Semestern auf einer Party von <strong>Studenten</strong><br />
<strong>machen</strong> <strong>Schule</strong> erzählt. Fasziniert hat<br />
mich die Idee Praxiserfahrung und Nebenjob<br />
miteinander zu kombinieren.<br />
Hast du mittlerweile einen Lieblingsworkshop,<br />
den du an <strong>Schule</strong>n durchführst<br />
In der Oberstufe gebe ich am liebsten den Workshop<br />
zur Schriftlichen Ausarbeitung. Schon aus<br />
dem Grund, weil die Schüler so dankbar dafür<br />
sind. Sie hängen regelrecht an deinen Lippen,<br />
da ja jetzt auf alle Abiturienten eine solche Prüfungsleistung<br />
zukommt. In der 5. und 6. Klasse<br />
unterrichte ich momentan sehr gerne das neuen<br />
Junge Forscher-Modul. Das hilft nicht nur den<br />
Kindern, sondern auch mir. Es fällt mir nun viel<br />
leichter, den NaWi-Unterricht vorzubereiten, vor<br />
dem ich davor immer eine Menge Respekt hatte.<br />
Das bedeutet, auch du fühlst dich gleich besser<br />
vorbereitet<br />
Genau. Die Inhalte sind zwar nicht so komplex<br />
wie in der Oberstufe oder wie man es aus der<br />
eigenen Schulzeit kennt, aber die Methoden,<br />
die ich in den Workshops anwende, geben mir<br />
Sicherheit.<br />
„Du wirst als Lehrerin<br />
wahrgenommen.“<br />
Du kommst an die <strong>Schule</strong>. Der Workshop ist geplant.<br />
Alles ist vorbereitet. Die Lehrerin schickt<br />
ihre Schülerinnen und Schüler zu dir. Reagieren<br />
die Kinder auf dich ähnlich wie auf ihre Lehrer<br />
oder komplett anders<br />
Sie reagieren auf jeden Fall anders. Das liegt daran,<br />
dass sie sich gerade an Grundschulen über<br />
unbekannte Gesichter an der <strong>Schule</strong> freuen.<br />
Trotzdem wirst du nicht als jemand wahrgenommen,<br />
der unter der Stufe der Lehrkräfte steht. Du<br />
wirst als Lehrerin wahrgenommen. Oft basiert<br />
die positive Einstellung uns gegenüber aber auch<br />
auf der umfassenden Vorbereitung, mit der wir<br />
in die Klassen kommen. Wir müssen uns eben nur<br />
auf unsere Inhalte und Themen konzentrieren,<br />
haben dafür aber wenig mit dem Schulalltag und<br />
der Organisation dort zu tun. Bei uns ist in jeder<br />
Minute klar, was die Klasse für einen Auftrag hat.<br />
Gab es eine Situation in der <strong>Schule</strong>, in der du am<br />
ehesten das Gefühl hattest: Wow, hier hat mich<br />
die Uni aber gut vorbereitet<br />
Am ehesten helfen mir die Uni-Kenntnisse in der<br />
Grundschule. Im Hauptfach studiere ich Grundschulpädagogik<br />
und viele meiner Dozenten kommen<br />
aus der Praxis und wurden genau <strong>des</strong>wegen<br />
von ihren <strong>Schule</strong>n an die Uni geholt. Bei ihnen<br />
lernt man das Handwerkszeug: Didaktik, Methoden,<br />
Pädagogik, aber auch die „Allgegenwärtigkeit<br />
im Klassenraum“, immer seine Augen und<br />
Ohren offen zu halten, ein Gespür für die Gruppe<br />
zu entwickeln. Das kann einem zwar niemand<br />
wirklich beibringen, aber es gibt einfache Regeln,<br />
die man durchaus lernen kann.<br />
Zum Beispiel<br />
Etwa bei Arbeitsaufträgen. Es ist sinnlos, einen<br />
Arbeitsauftrag zu erteilen, während man den dazugehörigen<br />
Arbeitsbogen verteilt. Erst die Aufgabe<br />
erklären, dann den Bogen verteilen. Punkt.<br />
Es sind Kleinigkeiten. Aber wenn dir das nie jemand<br />
beigebracht hat, gehst du beim ersten Mal<br />
baden. Diese Hinweise kann man dann vor der<br />
Klasse aktivieren.<br />
Newsletter Nr. 6 - Ausgabe Dezember 2012 - Seite 4