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Die richtige Spritze zur richtigen Zeit - Orthopress

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Diagnose & Therapie<br />

der Kanüle sicherzustellen. <strong>Die</strong> Ursache<br />

der Beschwerden wird hier jedoch nicht<br />

beseitigt; fast immer wird eine weiterführende<br />

Behandlung, möglicherweise auch<br />

eine Operation nötig sein.<br />

Epidurale Injektion<br />

Eine epidurale Injektion ist eine Injektion<br />

in den Raum zwischen den Rückenmarkshäuten.<br />

Sie dient der Behandlung<br />

solcher Bandscheibenvorwölbungen<br />

oder -vorfälle, bei denen durch die entzündungsbedingte<br />

Schwellung einer<br />

oder mehrerer Nervenwurzeln eine Verengung<br />

des Wirbelkanals hinzutritt. Neben<br />

einem Lokalanästhetikum und Cortison<br />

wird oft auch eine Kochsalzlösung<br />

gespritzt, welche durch den natürlichen<br />

Osmoseeffekt die Schwellung zusätzlich<br />

verringert. <strong>Die</strong> epidurale Injektion erfolgt<br />

je nach Lokalisation der Beschwerden<br />

entweder direkt zwischen zwei Wirbeln<br />

oder aber als sakrale Injektion durch eine<br />

natürliche Öffnung am Steißbein. Eine<br />

Epidurale sakrale Injektion<br />

38 ORTHOpress 1/2007<br />

Epidurale lumbale Injektion<br />

Weiterentwicklung der sakralen epiduralen<br />

Injektion ist der so genannte Racz-Katheter,<br />

bei welchem mit einem speziellen<br />

Sprungfederkatheter die Einspülung der<br />

Medikamente über mehrere Stunden<br />

Dornfortsatz<br />

Dornfortsatz<br />

hinweg wiederholt werden kann. Zudem<br />

erlaubt der Katheter durch seine Beschaffenheit<br />

gleichzeitig die mechanische<br />

Lösung von Verklebungen innerhalb<br />

des Epiduralraums. Solche epiduralen<br />

Injektionen sind auch keine ursächlichen<br />

Behandlungen, ermöglichen aber<br />

unter Umständen den Verzicht auf klassische<br />

invasive Therapieoptionen.<br />

Facetteninfiltration<br />

Manchmal sind es nicht die Nervenwurzeln,<br />

sondern die kleinen Wirbelgelenke<br />

(Facetten), von denen die Schmerzen<br />

ausgehen. Grund dafür kann eine abnutzungsbedingte<br />

Arthrose sein, aber<br />

auch eine Reizung durch eine zu große<br />

Beweglichkeit der Wirbel untereinander,<br />

hervorgerufen durch eine Lockerung des<br />

Kapsel/Bandapparats. Dann können<br />

die Facetten selbst mit einem Betäubungsmittel<br />

bzw. Cortison angespritzt<br />

werden. Auch diese Injektion erfolgt in<br />

der Regel unter Röntgenkontrolle. Zwar<br />

kann ein erfahrener Arzt die meisten<br />

<strong>Spritze</strong>n auch „freihändig“ setzen, es hat<br />

sich aber gezeigt, dass bei einer Unterstützung<br />

durch bildgebende Verfahren<br />

die Menge der benötigten Wirkstoffe<br />

aufgrund der größeren Genauigkeit<br />

häufig geringer ausfällt – unterm Strich<br />

wird der Patient damit weniger belastet.<br />

von Arne Wondracek

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