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ALTERnativen - Perspektive 50plus

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Unternehmen<br />

mit Weitblick 2006


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


<strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong> –<br />

Beschäftigungspakte für Ältere in den Regionen<br />

51 Jahre, zupackend 36 Jahre, kreativ 49 Jahre, schnell 61 Jahre, erfahren<br />

54 Jahre, neugierig 42 Jahre, geschickt 57 Jahre, präzise 32 Jahre, direkt<br />

45 Jahre, kompetent 28 Jahre, fl ink 59 Jahre, zuverlässig 63 Jahre, beweglich


Das Bundesprogramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6<br />

Programmgebiet Nord . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8<br />

Programmgebiet Ost . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Programmgebiet Süd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

Programmgebiet West . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />

Überblick über die Programmgebiete . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70<br />

Leistungsangebote der Beschäftigungspakte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74


Franz Müntefering,<br />

Bundesminister für Arbeit und Soziales<br />

Vorwort<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

wir brauchen mehr Beschäftigungschancen für<br />

ältere Menschen. Und es gibt immer mehr Ältere.<br />

55 Prozent der über 55-Jährigen sind nicht<br />

mehr berufstätig. Dass man in diesem Alter nicht<br />

mehr arbeitet, gilt manchen schon als selbstverständlich.<br />

Viele glauben, ältere Menschen<br />

seien nicht belastbar, nicht innovativ und nicht<br />

lernfähig. Das ist eine Fehleinschätzung. Die<br />

Älteren laufen vielleicht nicht mehr so schnell,<br />

aber sie haben Wissen, Können und Erfahrung.<br />

Das sind wichtige Fähigkeiten.<br />

Wir müssen die Kraft der Erfahrung nutzen!<br />

Das ist menschlich notwendig, um Teilhabechancen<br />

zu eröffnen. Und das ist volkswirtschaftlich<br />

vernünftig, um alle Potenziale zu nutzen.<br />

Mit der Initiative <strong>50plus</strong> haben wir uns konkrete<br />

Ziele gesetzt: Diejenigen über 50 Jahre, die keine<br />

Arbeit haben, müssen eine Chance bekommen,<br />

wieder in das Erwerbsleben zurückzukehren.<br />

Und diejenigen, die Arbeit haben, müssen in die<br />

Lage versetzt werden, im Betrieb zu bleiben.<br />

Wir bündeln arbeitsmarktpolitische Instrumente<br />

und setzen einen gezielten Kombilohn ein.<br />

Auch Qualifizierung und Weiterbildung<br />

kommt eine Schlüsselrolle zu. Aber Politik allein<br />

kann dieses Ziel nicht erreichen. Wir wollen<br />

deshalb ein Netzwerk mit der Wirtschaft und<br />

den Verbänden aufbauen. Hier ist die gesamte<br />

Gesellschaft gefordert.<br />

Das „Bundesprogramm <strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong>“<br />

macht Mut: Es zeigt, dass es in Deutschland viele<br />

erfolgreiche Ansätze gibt, um Älteren in Arbeit<br />

zu verhelfen. Diese zu unterstützen und über<br />

einzelne Regionen hinweg bekannt zu machen,<br />

ist das erklärte Ziel des Bundesprogramms. 62<br />

Beschäftigungspakte und 62 Unternehmen mit<br />

Weitblick zeigen das in beeindruckender Vielfalt.<br />

Eines ist allen gemeinsam: Der Wille, mit einer<br />

Kombination aus Bewährtem, Neuem und viel<br />

Tatkraft innovative Wege zu gehen, um Ältere in<br />

Arbeit zu halten oder wieder in Arbeit zu bringen.<br />

Ich wünsche mir, dass die hier skizzierten<br />

Beispiele für viele Vorbild werden!<br />

Franz Müntefering


Logo<br />

Das Bundesprogramm <strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong><br />

wurde im Oktober 2005 mit einer Laufzeit<br />

von zwei Jahren begonnen. Es bildet das Dach<br />

für die Förderung von bundesweit 62 regionalen<br />

Beschäftigungspakten zur beruflichen Wiedereingliederung<br />

Älterer in den (allgemeinen)<br />

Arbeitsmarkt. Alle 62 Regionalprojekte wurden<br />

über einen Ideenwettbewerb in den Monaten<br />

Juni bis August 2005 von einer unabhängigen<br />

Jury für eine Förderung ausgewählt. Das<br />

Bundesprogramm wird auf der Ebene der Träger<br />

der Grundsicherung nach dem SGB II untergliedert<br />

nach vier Programmgebieten (Nord,<br />

Ost, Süd, West) umgesetzt.<br />

Insgesamt 93 Arbeitsgemeinschaften und<br />

zugelassene kommunale Träger sind an der<br />

Umsetzung beteiligt. Eine breite Streuung<br />

konnte auch zwischen eher ländlich geprägten<br />

Landkreisen und Großstädten und zwischen<br />

Regionen mit hoher und solchen mit verhältnismäßig<br />

geringer Arbeitslosigkeit erzielt werden.<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Bundesprogramms<br />

sind in erster Linie langzeitarbeitslose<br />

Frauen und Männer ab 50 Jahre,<br />

6<br />

Bundesprogramm <strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong><br />

62 Beschäftigungspakte<br />

in vier Programmgebieten<br />

die Arbeitslosengeld II beziehen. Sie sollen,<br />

so das Programmziel, aus der Hilfebedürftigkeit<br />

geführt werden und eine <strong>Perspektive</strong> auf<br />

existenzsichernde Arbeit erhalten. Das Bundesprogramm<br />

ist Bestandteil der Initiative <strong>50plus</strong><br />

zur Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit und<br />

der Beschäftigungschancen Älterer.<br />

Wichtiges Strukturelement des<br />

Bundesprogramms ist die Mobilisierung der<br />

bisher noch unzureichend genutzten Poten ziale<br />

der Regionen. Durch Einbeziehung der lokalen<br />

und regionalen Wirtschaftsverbände und<br />

Gewerkschaften sowie anderer maß geblicher<br />

regionaler Akteure werden regionale Strukturen<br />

intensiver als bisher für die berufliche Wiedereingliederung<br />

Älterer ausgeschöpft. Demgemäß<br />

liegt ein Schwerpunkt der Aktivitäten auf dem<br />

Aufbau und der Weiterentwicklung von Netzwerken<br />

und Kooperationen zu verbindlichen<br />

Paktstrukturen. So unterschiedlich und vielfältig<br />

wie die beteiligten Regionen sind auch die<br />

Projektansätze selbst. Vielfach handelt es sich<br />

um Verbundprojekte mehrerer Grundsicherungsträger<br />

nach dem SGB II. Die übergreifende<br />

Vernetzung erfasst den gesamten regionalen<br />

Arbeitsmarkt und kann umfassender auf den<br />

Bedarf in der Region ansässiger Unternehmen<br />

reagieren. Auch für die älteren Arbeitsuchenden<br />

erhöhen sich die Integrationschancen.<br />

Das Spektrum der Modelle und<br />

Instrumente reicht von altersspezifischen<br />

Beratungsan ge boten zur Vorbereitung von<br />

Existenzgründungen über ganzheitliche<br />

Projektprozesse, die eine reibungslose<br />

Integration vom Profiling über Weiterbildung<br />

und Praktika bis zur Beschäftigung im Unternehmen<br />

fördern. Unternehmen werden gezielt<br />

Unterstützungsleistungen an geboten, um<br />

die Bereitschaft zur Einstellung Älterer zu<br />

erhöhen. Dies können finanzielle Förderinstrumente<br />

sein oder Modelle, bei denen<br />

neu eingestellte Beschäftigte von unternehmensinternen<br />

Mentoren eingearbeitet werden.<br />

Darüber hinaus versuchen die Beschäftigungspakte<br />

Personalverantwortliche in Unternehmen<br />

durch spezielle Beratungsangebote für die<br />

Herausforderungen des demografischen<br />

Wandels zu sensibilisieren.


Programmgebiet Nord<br />

1 Schleswig-Holstein<br />

2 Hamburg<br />

3 Bremen/Bremerhaven<br />

4 Niedersachsen<br />

5 Mecklenburg-Vorpommern<br />

Programmgebiet Ost<br />

6 Brandenburg<br />

7 Berlin<br />

8 Sachsen-Anhalt<br />

9 Thüringen<br />

Besondere Bedeutung kommt der Einbindung<br />

lokaler und regionaler Unternehmen<br />

in den Beschäftigungspakten zu. Die Unternehmen,<br />

vor allem auch kleine und mittlere Unternehmen<br />

werden zu strategischen Partnern der<br />

Beschäftigungspakte und wirken als Multiplikatoren<br />

über die Paktregionen hinaus. In einigen<br />

Beschäftigungspakten engagieren sich regionale<br />

Unternehmerinnen und Unternehmer auch<br />

persönlich. Dies geschieht beispielsweise im<br />

Rahmen von Begleitgremien zur kontinuierlichen<br />

Bewertung und Weiterentwicklung der<br />

Projektarbeit oder indem sie öffentlich für die<br />

Beschäftigung und Einstellung älterer Arbeitnehmerin<br />

nen und Arbeitnehmer werben. Viele<br />

dieser Unternehmen haben mittlerweile Ältere<br />

aus ihrer Region eingestellt und schätzen die<br />

Erfahrung, die Kenntnisse, die Zuverlässigkeit<br />

und die Flexibilität ihrer neuen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter.<br />

Stellvertretend für das vorbildliche<br />

Engagement zahlreicher Unternehmen in den<br />

62 Beschäftigungspakten des Bundesprogramms<br />

stehen 62 Unternehmen mit Weitblick. Ihre<br />

Programmgebiet Süd<br />

10 Sachsen<br />

11 Bayern<br />

12 Baden-Württemberg<br />

Programmgebiet West<br />

13 Rheinland-Pfalz<br />

14 Hessen<br />

15 Nordrhein-Westfalen<br />

Auswahl und Nominierung erfolgte durch die<br />

Beschäftigungspakte selbst. Die Unternehmen<br />

mit Weitblick entstammen den unterschiedlichsten<br />

Branchen, traditionellen wie neuen<br />

Wirtschaftszweigen. Die Bandbreite reicht von<br />

kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />

bis zu Konzernen. Unter ihnen finden sich<br />

vergleichbar junge wie markterfahrene<br />

Unternehmen.<br />

Diese Broschüre vermittelt einen<br />

Eindruck von der Vielfalt und Tatkraft der<br />

Beschäftigungspakte und ihrer strategischen<br />

Partner und wendet sich an alle Leserinnen<br />

und Leser, die sich für Anregungen und Impulse<br />

im Zusammenhang mit der Beschäftigung<br />

Älterer offen zeigen.<br />

WEST<br />

15 14<br />

13<br />

3<br />

12<br />

1<br />

2<br />

NORD<br />

4<br />

SÜD<br />

8<br />

5<br />

6<br />

OST<br />

7<br />

7<br />

9 10<br />

11<br />

Logo


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Diakonie - Sozialstation<br />

Grundhof - Munkbrarup<br />

Branche<br />

Gesundheits- und<br />

Sozialwesen<br />

Unternehmensgröße<br />

44 Beschäftigte<br />

www.<br />

sozialstation-langballig.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

14,7 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.753<br />

Einwohnerzahl<br />

86.895<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Gastgewerbe,<br />

Handel,<br />

Baugewerbe<br />

SCHLESWIG HOLSTEIN<br />

Arbeitsgemeinschaft Flensburg<br />

Zeitarbeitsagentur ü50<br />

»Die älteren Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter verfügen häufig über eine<br />

bessere Wahrnehmung und eine größere<br />

Sicherheit bei der Einschätzung und<br />

Bewältigung von Krisensituationen beim<br />

Patienten oder im häuslichen Umfeld.«<br />

Kirsten Henschke, Hausleitung der Diakonie Sozialstation<br />

Mitarbeiterinnen der Diakonie Sozialstation<br />

Grundhof-Munkbrarup<br />

8<br />

Kernkompetenzen als Erfolgsgarant<br />

Kernidee des Beschäftigungspaktes Flensburg<br />

ist die Beauftragung einer Zeitarbeitsagentur,<br />

die speziell auf die Arbeitnehmerüberlassung<br />

und Vermittlung älterer Arbeitsuchender ausgerichtet<br />

ist. Ausgangspunkt für das Konzept<br />

sind die wirtschaftlichen Voraussetzungen in der<br />

Region Flensburg. Kleine und mittelständische<br />

Unternehmen, die in verschiedenen Branchen<br />

angesiedelt sind, repräsentieren 90 Prozent der<br />

Wirtschaftslandschaft. Durch das Projekt werden<br />

vor allem für kleine und mittlere Unternehmen<br />

Anreize wie z. B. Zuschüsse für den Zeitarbeitszuschlag<br />

sowie Vermittlungs- und Qualifizierungsprämien<br />

geschaffen, um eine durch Auftragsspitzen<br />

existierende zusätzliche Nachfrage durch<br />

Arbeitskräfte der Zeitarbeit auszugleichen. Dies<br />

soll auch als Chance für ältere Arbeitsuchende<br />

genutzt werden.<br />

Die Sozialstation Grundhof-Munkbrarup<br />

der Diakonie des Gemeindezentrums Langballig<br />

bietet Beratung, Kranken- und Altenpflege<br />

sowie Haus- und Familienpflege an. Von den<br />

44 Beschäftigten gehören aktuell 14 der Altersgruppe<br />

der über 50-Jährigen an. Allein im Ver-<br />

lauf der letzten zwei Jahre wurden vier Arbeitsuchende<br />

aus dieser Altersgruppe eingestellt.<br />

Ausschlag gebend für diesen Erfolg waren<br />

Kernkompetenzen wie Einfühlungsvermögen,<br />

psychische Belastbarkeit sowie hohe Zuverlässigkeit,<br />

über die insbesondere ältere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter verfügen. Durch<br />

kontinuierliche Personalentwicklungsmaßnahmen<br />

und eine entsprechende Einsatzplanung<br />

wird dafür gesorgt, dass alternsgerechte<br />

Arbeitsplätze zur Gesamtentwicklung des<br />

Unternehmens beitragen.<br />

Derzeit entwickelt die Arbeitsgemeinschaft<br />

mit der Sozialstation ein neues Teilprojekt im<br />

Rahmen des Beschäftigungspaktes. Mit einer<br />

Kombination von drei modularen praxisnahen<br />

Qualifikationsangeboten soll ein „Quereinstieg“<br />

der Projektteilnehmerinnen und Projektteilnehmer<br />

in den Pflegebereich und eine Integration in<br />

den allgemeinen Arbeitsmarkt erreicht werden.<br />

Das Engagement des Unternehmens ist hierbei<br />

ein Garant für den Integrationserfolg.


»Die Einstellung älterer Arbeitnehmer<br />

entspricht unserer Firmenphilosophie.<br />

Wir schätzen die Erfahrung und<br />

Überzeugungskraft älterer Menschen.«<br />

Andreas Astroh,<br />

Inhaber des Unternehmens Astroh Küchen<br />

Astroh Küchen - Filiale in Elmshorn<br />

SCHLESWIG HOLSTEIN<br />

Arbeitsgemeinschaft SGB II im Kreis Pinneberg<br />

PI-Quadrat : Initiative für Ältere<br />

im Kreis Pinneberg<br />

Potenziale von über 50-Jährigen werden<br />

gesehen und genutzt<br />

Der Kreis Pinneberg ist der kleinste und<br />

am dichtesten besiedelte Landkreis Schleswig-<br />

Holsteins. Die Wirtschaft zeigt einen Branchenmix<br />

aus Industrie, Handwerk, Handel und<br />

Gewerbe sowie Landwirtschaft.<br />

Im Rahmen des Beschäftigungspaktes<br />

PI-Quadrat verfolgen sieben Bildungsträger<br />

gemeinschaftlich das Ziel, ihre umfassenden<br />

Kompetenzen, Ideen und Strukturen für die<br />

Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zu bündeln<br />

und dauerhaft erfolgreich zu mobilisieren.<br />

Im Zentrum des Beschäftigungspaktes stehen<br />

bedarfsgerechte Qualifizierungen und Vermittlungsaktivitäten.<br />

Dabei geht es auch<br />

darum, bisher wenig beachtete Marktsegmente,<br />

sogenannte „Nischen“, für die berufliche<br />

Rückkehr „aufzuspüren“. So bietet eine neu<br />

gegründete GmbH haushalts- und personenbezogene<br />

Dienstleistungen an.<br />

Das ausgewählte Unternehmen Astroh<br />

Küchen GmbH & Co. KG hat den demografischen<br />

Wandel frühzeitig erkannt. Die Hälfte der rund<br />

1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des<br />

Familienunternehmens ist über 40 Jahre alt,<br />

davon sind 150 über 50 Jahre. Das Potenzial der<br />

Älteren mit ihrer eigen ständigen Motivation,<br />

Belastbarkeit und der idealen Erfahrungsvermittlung<br />

wird gesehen und konsequent genutzt.<br />

Mit der Neuansiedlung in Elmshorn sind<br />

150 neue Arbeitsplätze in der Region entstanden,<br />

vom Einrichtungsberater über Küchenmonteure<br />

bis hin zu Köchen im integrierten Kochstudio.<br />

Davon wurden bislang fast zwei Drittel über<br />

die Agentur für Arbeit und die Arbeitsgemeinschaft<br />

Pinneberg besetzt, viele mit älteren<br />

Arbeitsuchenden über 50 Jahre. Für Astroh<br />

Küchen ergeben sich durch die Beschäftigung<br />

älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />

viele Vorteile. Eine Küche ist für viele Jahre Teil<br />

des Lebens. Eine gute Vertrauensbasis zwischen<br />

Verkäufer und Kunde ist daher sehr wichtig.<br />

Ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />

haben im Laufe des Arbeits lebens viel Erfahrung<br />

gewonnen, sie besitzen eine große Menschenkenntnis<br />

und bringen die nötige Gelassenheit<br />

sowie fachliche Kompetenz mit ein.<br />

9<br />

Astroh Küchen<br />

GmbH & Co. KG<br />

Branche<br />

Einzel- und Großhandel<br />

Unternehmensgröße<br />

1.000 Beschäftigte<br />

(bundesweit)<br />

www.<br />

astroh.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

8,9 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

3.166<br />

Einwohnerzahl<br />

299.310<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Produzierendes Gewerbe,<br />

Handel,<br />

Gastgewerbe<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Iwan Budnikowsky<br />

GmbH & Co. KG<br />

Branche<br />

Einzelhandel<br />

Unternehmensgröße<br />

1.139 Beschäftigte<br />

(in Vollzeit)<br />

www.<br />

budni.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

10,6 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

32.194<br />

Einwohnerzahl<br />

1.734.830<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Zeitarbeit,<br />

Verkehr,<br />

Nachrichtenübermittlung,<br />

Handel<br />

HAMBURG<br />

team.arbeit.hamburg – Hamburger Arbeitsgemeinschaft SGB II<br />

mitnmang – Hamburger Initiative für Arbeit <strong>50plus</strong><br />

»Gerade Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

über 50 Jahre verfügen über einen besonderen<br />

Reichtum an Erfahrung und Lebensweisheit.<br />

Davon kann man als Unternehmen<br />

nur profitieren. Außerdem stellen unsere<br />

Kunden keine homogene Gruppe dar. Ich<br />

kann mir vorstellen, dass Kunden gerne<br />

von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihrer<br />

Altersgruppe beraten werden möchten.«<br />

Cord Wöhlke, geschäftsführender Gesellschafter<br />

von Budnikowsky<br />

Cord Wöhlke unterstützt aktiv die »Alliance <strong>50plus</strong>« im Hamburger<br />

Beschäftigungspakt.<br />

10<br />

Hamburgs Wirtschaft braucht über 50-Jährige<br />

Die Arbeitsmarktlage in Hamburg ist<br />

gekennzeichnet durch eine Verstetigung und<br />

Verfestigung der Arbeitslosigkeit von Älteren<br />

auf einem hohen Niveau.<br />

Das Projekt mitnmang – Hamburger<br />

Initiative für Arbeit <strong>50plus</strong> ist ein Netzwerk,<br />

in dem sechs Hamburger Weiterbildungs-<br />

und Beschäftigungsträger mit der Hamburger<br />

Arbeitsgemeinschaft team.arbeit.hamburg<br />

kooperieren. Damit verfügt das Netzwerk<br />

über ein breites Kompetenzspektrum in<br />

der zielgruppenbe zogenen Arbeitsförderung<br />

und Arbeitsintegration. Ziel der vernetzten<br />

Arbeit ist ein möglichst un mittelbarer personenzentrierter<br />

Integrationsweg, der an<br />

den jeweiligen Ressourcen, Erfahrungen<br />

und Wünschen der Kunden ansetzt und durch<br />

spezifische Unter stützungsleistungen in der<br />

Teilprojektarbeit fort geführt wird. Darüber<br />

hinaus versucht die Initiative das verborgene<br />

Arbeitsplatz-Nachfragepotenzial der<br />

Hamburger Wirtschaft zu erschließen<br />

und für die Eingliederung älterer Arbeitsuchender<br />

zu nutzen.<br />

Das Drogeriemarktunternehmen<br />

Iwan Budnikowsky GmbH & Co. KG wurde im<br />

Jahr 1912 von Iwan Budnikowsky in der Hansestadt<br />

gegründet und wird mittlerweile von<br />

der 3. und 4. Generation der Familie geführt.<br />

Rund 1.139 Vollzeitbeschäftigte sind in der Zentrale,<br />

im Lager sowie in den über 100 Filialen<br />

tätig. Das Traditionsunternehmen ist stark in<br />

der Region des Beschäftigungspaktes verwurzelt<br />

und unterstützt mitnmang als Partner in<br />

der Alliance 50 plus. In der Öffentlichkeit setzt<br />

sich Budnikowsky engagiert für das Thema<br />

„Hamburgs Wirtschaft braucht <strong>50plus</strong>“ ein und<br />

wirkt als wichtiger Multiplikator in der Region.<br />

Budnikowsky setzt in seiner Personalpolitik<br />

auf das Können und den Erfahrungsschatz<br />

der Altersgruppe über 50 Jahre und hat dabei<br />

auch den Kundenkreis der Älteren im Blick.<br />

21 Prozent der Vollzeitbeschäftigten sind 50<br />

Jahre und älter. Seit Beginn des Jahres wurden<br />

17 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus<br />

der Altersgruppe der über 50-Jährigen eingestellt,<br />

darunter eine ehemalige Projektteilnehmerin<br />

des Projektes mitnmang.


»Insbesondere das Mitwirken der älteren Mitarbeiter ermöglicht es uns, unseren<br />

anspruchsvollen Kunden stets eine qualitativ hochwertige Arbeit liefern zu können.<br />

Die sehr geringe Reklamationsquote führen wir auf die Leistung unserer Älteren<br />

zurück. Ältere nehmen ihre Aufgaben sehr ernst und sind sich ihrer Verantwortung<br />

in besonderem Maße bewusst. Sie sind auf Grund ihrer Erfahrungen souveräner. Unser<br />

Krankenstand ist – entgegen allgemeiner Behauptungen – überraschend gering.«<br />

Matthias Wichmann, Unternehmensleitung der<br />

TECHNOMAR-Unternehmensgruppe<br />

Herr Büttelmann ist langjähriger Mitarbeiter<br />

bei TECHNOMAR.<br />

Qualifizierung für und Qualitätsarbeit<br />

von 50-Jährigen<br />

Die Bremer Häfen gelten als wichtigster<br />

Wirtschaftsfaktor der Hansestadt. Darüber<br />

hinaus zeichnet sich Bremen durch einen besonders<br />

dynamischen und innovativen Industrie-<br />

und Dienstleistungssektor aus: Automobilbau,<br />

Luft- und Raumfahrt, Informationstechnologien<br />

und Multimedia, Nahrung und Genussmittel,<br />

Logistik sowie Tourismus zählen zu den führenden<br />

Branchen in Bremen.<br />

Der Bremer Beschäftigungspakt Chance<br />

50+ wird von der bremer arbeit gmbh und<br />

der Bremer Arbeitsgemeinschaft für Integration<br />

und Soziales (BAgIS) umgesetzt. Gezielte Maßnahmen<br />

unterstützen Unternehmen dabei, die<br />

Fähigkeiten von Mitarbeiterinnen und Mitarbei-<br />

BREMEN<br />

Arbeitsgemeinschaft der Stadt Bremen<br />

für Integration und Soziales – BAgIS<br />

Chance 50+ Bündnis für Arbeit<br />

in Bremen und Bremerhaven<br />

tern über 50 Jahre optimal einzusetzen.<br />

Dazu zählen Qualifizierung, Gesundheitsmanagement,<br />

Erleichterung des beruflichen<br />

Wiedereinstiegs über flexible Lohnkostenzuschüsse<br />

und ein Stellvertretermodell in<br />

Ko operation mit ehrenamtlichem Engagement.<br />

Die Technomar-Unternehmensgruppe,<br />

ein Dienstleistungsunternehmen für Industrie<br />

und Schifffahrt mit über 30-jähriger Tradition,<br />

fertigt komplexe Anlagen und Vorrichtungen<br />

für die unterschiedlichsten Industriezweige wie<br />

Raumfahrt, Schifffahrt, Umwelt und Fördertechnik.<br />

Das Unternehmen wirbt mit seiner langjährigen<br />

und erfahrenen Belegschaft, als „Garant<br />

für solide, termingerechte und kostengünstige<br />

Qualitätsarbeit“. 25 der 42 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter sind über 50 Jahre, von denen sieben<br />

in den vergangenen zwei Jahren eingestellt<br />

worden sind. Mehrere von ihnen sind nach Eintritt<br />

in den Altersruhestand auf freiberuflicher<br />

Basis oder in Teilzeit weiterhin im Unternehmen<br />

tätig. TECHNOMAR setzt auf die Erfahrungen, das<br />

Verantwortungsbewusstsein und die Vorbildfunktion<br />

Älterer.<br />

11<br />

TECHNOMAR GmbH<br />

Branche<br />

Schiff- und Luftfahrt<br />

Unternehmensgröße<br />

42 Beschäftigte<br />

www.<br />

technomar-bremen.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

13,2 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

5.500<br />

Einwohnerzahl<br />

546.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Fahrzeugbau,<br />

Logistik,<br />

Dienstleistungen<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

LIBRAWERK Maschinenfabrik<br />

GmbH<br />

Natronag Maschinenfabrik<br />

GmbH<br />

Branche<br />

Maschinenbau<br />

Unternehmensgröße<br />

50 Beschäftigte<br />

www.<br />

librawerk.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

12,7 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

3.636<br />

Einwohnerzahl<br />

600.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

metallverarbeitende<br />

Industrie,<br />

Forschung,<br />

Dienstleistung<br />

NIEDERSACHSEN<br />

Arbeitsgemeinschaften Braunschweig,<br />

Salzgitter, Landkreis Wolfenbüttel<br />

50 TOP! – Testen, Orientieren, Potenziale nutzen<br />

»Man hat sich bei Librawerk/Natronag<br />

bis her noch nie Gedanken gemacht, ob über<br />

50-Jährige oder unter 50-Jährige dort arbeiten.<br />

Mit jedem älteren Mitarbeiter wandert ein<br />

großes Stück Know-how ab. Dies möchte ich<br />

so lange wie möglich hinauszögern.«<br />

Rolf Klein, Geschäftsführer der LIBRAWERK/ Natronag<br />

Maschinenfabrik GmbH<br />

Anlage der LIBRAWERK/ Natronag<br />

Maschinenfabrik GmbH<br />

12<br />

Ältere sind nach wie vor TOP!<br />

Man muss ihr Know-how nur nutzen<br />

Die Region Braunschweig, Salzgitter,<br />

Wolfen büttel zählt zu den innovativen und<br />

prosperierenden Regionen, die durch eine<br />

hohe Forschungsdichte und einen hohen Dienstleistungsanteil<br />

den Strukturwandel bereits<br />

partiell vollzogen haben. Darüber hinaus gehört<br />

nach wie vor auch die metallverarbeitende<br />

Industrie zu den Hauptwirtschaftsfaktoren.<br />

Im Verbund der Arbeitsgemeinschaften<br />

Braun schweig, Salzgitter und Wolfenbüttel<br />

wird das Projekt 50 TOP – Testen, Orientieren,<br />

Potenziale nutzen gemeinsam mit Bildungsträgern<br />

und weiteren Akteuren des regionalen<br />

Arbeitsmarktes durchgeführt. Alle Aktivierungen,<br />

Qua lifizierungs-, Beschäftigungs- und Vermittlungsangebote<br />

erfolgen über ein gemeinsames<br />

Integrationsbüro. Ein neues, flexibles Vorbereitungsprogramm<br />

für die Integration älterer Arbeitsuchender<br />

bündelt personelle, fachliche und<br />

sonstige Ressourcen aller beteiligten Partner.<br />

Als Unternehmen mit Weitblick schlägt<br />

der Verbund die LIBRAWERK/Natronag Maschinenfabrik<br />

GmbH vor. Das mittelständische<br />

Unternehmen ist im handwerklich-technischen<br />

Bereich tätig und blickt auf eine mehr als<br />

100-jährige Firmengeschichte zurück. Eine<br />

enge Zusammenarbeit mit Kunden aus dem<br />

Chemie-, Nahrungsmittel-, Futter- oder Mineralbereich<br />

macht die LIBRAWERK/Natronag<br />

Maschinenfabrik GmbH zum Spezialisten,<br />

von der Anlagenplanung bis zum Service. Im<br />

Unternehmen haben auch ältere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter ihren festen Platz in<br />

der Belegschaft. Ältere Arbeitsuchende über<br />

50 Jahre erhalten aber auch durch Neueinstellungen<br />

die Chance, ihr Wissen und Können<br />

sowie ihre Leistungsbereitschaft und Erfahrung<br />

in das Unternehmen einzubringen. Fast 20<br />

Prozent der Belegschaft ist über 50 Jahre:<br />

Qualifikationsangebote für ältere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sind Bestandteil der<br />

betrieblichen Personalentwicklungspolitik.<br />

Insbesondere älteren Beschäftigten werden<br />

auf Wunsch Möglichkeiten einer flexiblen<br />

Arbeitszeitgestaltung sowie Qualifizierungsangebote<br />

zur Verfügung gestellt.


»Aufgefallen ist mir die hohe Lernbereitschaft<br />

und die Wissbegierde beim<br />

Kennenlernen von neuen Techniken mit<br />

vorher unbekannten Baumaterialien<br />

aus nachwachsenden Rohstoffen.«<br />

Monika Schwegmann, Geschäftsführerin Emsländische<br />

Service- und Beschäftigungsagentur GmbH in Meppen<br />

Projektteilnehmer des Emsländer<br />

Beschäftigungspaktes<br />

NIEDERSACHSEN<br />

Landkreis Emsland<br />

Nachwachsende Rohstoffe als<br />

zukunftsorientierter Beschäftigungsfaktor<br />

Qualifizierung und Erprobung von neuen<br />

Bautechniken mit nachwachsenden Rohstoffen<br />

Der Landkreis Emsland ist flächenmäßig<br />

der zweitgrößte Landkreis der Bundesrepublik.<br />

Die Erzeugung und Nutzung von Energieressourcen<br />

wie die Förderung von Erdöl und das<br />

Betreiben von Großkraftwerken sind wichtige<br />

Wirtschaftszweige in der Region. Zunehmend<br />

Bedeutung gewinnt die Nutzung erneuerbarer<br />

Energieträger wie Windenergieanlagen,<br />

Biomassekraft werke und -heizwerke.<br />

Der Beschäftigungspakt der Optionskommune<br />

Emsland setzt hier an und erschließt<br />

insbesondere auf diesem Markt Integrationspotenziale<br />

für ältere Arbeitsuchende. Ziel<br />

ist es, die Nutzung regenerativer Energien in<br />

Kommunen und in Privathaushalten durch<br />

Information und Vorort-Beratung zu fördern.<br />

Dazu werden die Projektteilnehmerinnen<br />

und Projektteilnehmer zu Multiplikatoren in<br />

diesem Bereich qualifiziert. Außerdem will das<br />

Projekt neue Märkte für das mittelständische<br />

Handwerk der Region erschließen, z. B. durch<br />

Altbausanierungen mit nachwachsenden Rohstoffen,<br />

und damit neue Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

schaffen.<br />

Bei der Auswahl eines Unternehmens hat<br />

sich der Beschäftigungspakt für die Emsländische<br />

Service- und Beschäftigungsagentur GmbH in<br />

Meppen entschieden. Das Unternehmen, dessen<br />

Gesellschafter der Landkreis Emsland ist, bietet<br />

u. a. Beratung, Qualifizierung, Weiterbildung<br />

und projektbezogene Beschäftigung vorrangig<br />

für ältere arbeitsuchende Menschen an. „Bauen<br />

mit nachwachsenden Rohstoffen“ ist ein innovatives<br />

Thema. Derzeit sind 81 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter beschäftigt, 70 davon sind<br />

über 50 Jahre. Im Rahmen dieser Beschäftigung<br />

erfolgt eine gezielte Qualifizierung zu regenerativen<br />

Technologien, um den Projektteilnehmerinnen<br />

und Projektteilnehmern auch über das<br />

Projektende hinaus in diesem Arbeitsfeld eine<br />

Beschäftigung zu ermöglichen. Im Emsland hat<br />

sich eine Vielzahl von Unternehmen auf diese<br />

neuen Technologien spezialisiert. Zusätzliche<br />

Arbeitsplätze sind entstanden, so dass die<br />

Projektzeit zur gezielten Vorbereitung auf eine<br />

spätere Beschäftigung genutzt wird.<br />

13<br />

Emsländische Serviceund<br />

Beschäftigungsagentur<br />

GmbH<br />

Branche<br />

Baugewerbe<br />

Unternehmensgröße<br />

81 Beschäftigte<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

6,9 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

2.262<br />

Einwohnerzahl<br />

311.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Maschinen-, Fahrzeugund<br />

Schiffbaubranche,<br />

Baugewerbe und<br />

Energiewirtschaft<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Altenzentrum Luisenhof<br />

Betriebsgesellschaft mbH<br />

Branche<br />

Gesundheits- und<br />

Sozialwesen<br />

Unternehmensgröße<br />

200 Beschäftigte<br />

www.<br />

luisenhof-goettingen.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

11,1 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

2.750<br />

Einwohnerzahl<br />

265.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Verarbeitendes Gewerbe,<br />

Dienstleistung,<br />

Handel<br />

NIEDERSACHSEN<br />

Landkreis Göttingen<br />

<strong>50plus</strong> – Erfahrung zählt<br />

»Eine altersgerechte Ansprache<br />

ist eine erfolgreiche Unternehmens -<br />

philosophie zur Steigerung der<br />

Zufriedenheit der Bewohner.«<br />

Michael Eisenberg, Hausleitung des<br />

Altenzentrums Luisenhof<br />

Altenzentrum Luisenhof<br />

in Göttingen<br />

14<br />

Altersgemischte Teams erhöhen<br />

die Kundenzufriedenheit<br />

Die Universitätsstadt Göttingen ist ein<br />

Zentrum von Wissenschaft und Forschung.<br />

Die Wirtschaftsregion ist ferner geprägt durch<br />

das verarbeitende Gewerbe, Dienstleistungsunternehmen<br />

und den Handel.<br />

Im Zusammenschluss des regionalen<br />

Be schäftigungspaktes <strong>50plus</strong> - Erfahrung zählt<br />

im Landkreis Göttingen bieten 29 Organisationen<br />

und Institutionen vielfältige Möglichkeiten<br />

für Beschäftigte, Arbeitsuchende und Unternehmen<br />

an. Der Beschäftigungspakt arbeitet<br />

auf drei Ebenen: Prävention (Entwicklung und<br />

Umsetzung von Weiterbildungs- und Beratungskonzepten<br />

für ältere Beschäftigte und für<br />

Unter nehmen), Integration (drei Kompetenzzentren<br />

dienen als Knotenpunkte für Information,<br />

Beratung und Qualifizierung von Arbeitsuchenden<br />

und Unternehmen) und Partizipation<br />

(Initiierung von Partizipationsprozessen und<br />

übergreifende Sensibilisierung für die Beschäftigung<br />

Älterer).<br />

In dem ausgewählten Unternehmen<br />

Luisenhof, Zentrum für Pflege und Betreuung,<br />

sind bereits 46 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

(23 Prozent) im Alter von über 50 Jahren beschäftigt.<br />

Zwölf von ihnen wurden neu eingestellt,<br />

trotz der starken körperlichen Belastung in Pflegeberufen.<br />

Das Unternehmen fördert die Erhaltung<br />

der Beschäftigungsfähigkeit aktiv, indem bei<br />

eingeschränkter Belastbarkeit die Aufgabenbereiche<br />

variiert werden. Auch die flexible Gestaltung<br />

der Arbeitszeiten ist möglich. Die Teilnahme<br />

an individuellen Fort- und Weiterbildungen<br />

wird bei der gesamten Belegschaft unterstützt.<br />

Der Aufbau von altersgemischten Arbeitsteams<br />

im Hinblick auf die gegenseitige Unterstützung<br />

bei schweren körperlichen Belastungen und<br />

die bessere Verzahnung von betreuerischen<br />

und pflegenden Aufgabenstellungen hat<br />

sich bewährt. Die Unternehmensleitung ist<br />

darüber hinaus überzeugt, dass eine altersgerechte<br />

Ansprache die Zufriedenheit der Bewohnerschaft<br />

steigert. Das vorgeschlagene Unternehmen<br />

war von Anfang an bereit, altersbedingte<br />

Konflikt situationen (Vertretungen, Variation von<br />

Einsatzfeldern) im Unternehmen durch ein<br />

lösungs orientiertes Coaching zu begleiten.


»An unseren älteren Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern schätze ich insbesondere deren<br />

Lebenserfahrung, aber auch ihre Einsatzbereitschaft,<br />

Zuverlässigkeit und Kundenorientierung<br />

sowie das ›unternehmerische<br />

Denken‹ zum Wohle des Unternehmens.«<br />

Bianca Sander, Geschäftsführerin von<br />

Sander Transporte GmbH und Masa Natursteine GmbH<br />

Firmengelände der<br />

Sander Transporte GmbH<br />

NIEDERSACHSEN<br />

Arbeitsgemeinschaft Arbeit und Grundsicherung<br />

des Landkreises Harburg<br />

Logistik 50+ Reife Leistung<br />

Zunehmende Beschäftigungsnachfrage<br />

in Harburg – eine reife Leistung<br />

Mit der räumlichen Nähe zu den Häfen von<br />

Hamburg und Bremen hat sich der Landkreis<br />

Harburg zu einem bedeutenden Logistikstandort<br />

entwickelt. Aus dem wachsenden Containerverkehr<br />

resultiert eine zunehmende Beschäftigungsnachfrage.<br />

Hier setzt der Beschäftigungspakt<br />

Logistik 50+ REIFE LEISTUNG an und verbindet<br />

den wachsenden Arbeitskräftebedarf der<br />

ansässigen Logistikbetriebe mit dem vorhandenen<br />

Potenzial der älteren und erfahrenen<br />

Arbeitskräfte in der Region. Insbesondere kleine<br />

und mittlere Logistikunternehmen suchen<br />

qualifiziertes Fachpersonal. Im Projekt Logistik<br />

50+ erhalten ältere Arbeitsuchende eine<br />

Qualifizierung, die den Anforderungen des<br />

Logistikarbeitsmarktes und dem unternehmerischen<br />

Bedarf entspricht.<br />

Das Unternehmen Sander Transporte<br />

GmbH/ Masa-Natursteine GmbH & Co. KG,<br />

ein in zweiter Generation inhabergeführtes<br />

Familienunter nehmen, repräsentiert mit einem<br />

Unternehmensteil den Bereich der klassischen<br />

Logistikdienst leistungen Transport, Umschlag,<br />

Lager. Das Unternehmen mit seinen 25<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zeichnet<br />

sich durch eine hohe Mitarbeiterbindung<br />

und eine sehr geringe personelle Fluktuation<br />

aus. Die Einstellung bzw. Beschäftigung Älterer<br />

hat Tradition und ist kennzeichnend für die<br />

Personalpolitik. Das Unternehmen gibt auch<br />

älteren Arbeit suchenden aus dem ALG II-Bezug<br />

eine neue berufliche Chance. Drei Praktikumsplätze<br />

im gewerblichen und kaufmännischen<br />

Bereich wurden zur Verfügung gestellt, mit<br />

individueller Betreuung, einer praxisbezogenen<br />

Einarbeitung und anschließender Übernahme<br />

in ein Beschäftigungsverhältnis. Bianca Sander,<br />

Geschäfts füh rerin des Unternehmens, begleitet<br />

das Projekt mit Interesse, konstruktiver Kritik<br />

sowie wertvollen Anregungen und unterstützt<br />

mit ihrem Unternehmen die Sensibilisierungskampagne<br />

des Beschäftigungspaktes. Sander<br />

Transporte GmbH/ Masa-Natursteine GmbH &<br />

Co. KG ist damit ein wichtiger Multiplikator für<br />

Logistik 50+ in der Region.<br />

15<br />

Sander-Transporte GmbH<br />

Internationale Spedition/<br />

MASA Natursteine GmbH<br />

& Co. KG<br />

Branche<br />

Transport & Logistik,<br />

Groß- und Einzelhande<br />

Unternehmensgröße<br />

25 Beschäftigte<br />

www.<br />

masa-natursteine.com<br />

sander-transporte.com<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

6,7 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

878<br />

Einwohnerzahl<br />

241.827<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Bauwirtschaft<br />

Logistik<br />

Dienstleistungen<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Volksbank Jever eG<br />

Branche<br />

Kreditgewerbe<br />

Unternehmensgröße<br />

185 Beschäftigte<br />

www.<br />

volksbank-jever.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

12,0%<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.339<br />

Einwohnerzahl<br />

180.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Landwirtschaft,<br />

Tourismus<br />

NIEDERSACHSEN<br />

Jobcenter Wilhelmshaven<br />

Beschäftigungspakt Wilhelmshaven<br />

Arbeit für Ältere – arbeitsmarkt50.de<br />

»Da gerade ältere Kunden sehr<br />

stark unseren persönlichen Service<br />

in Anspruch nehmen, hat sich<br />

hier der Einsatz älterer Mitarbeiter<br />

besonders bewährt.«<br />

Martin Schadewald, Personalleiter<br />

der Volksbank Jever eG<br />

Volksbank Jever nutzt die Angebote<br />

des Beschäftigungspaktes in Wilhelmshaven.<br />

16<br />

Innovation im Zeichen des<br />

demografischen Wandels<br />

Die Stadt Wilhelmshaven ist gekennzeichnet<br />

durch einen besonders hohen Altersdurchschnitt<br />

der Bevölkerung und eine hohe Arbeitslosigkeit.<br />

Neuansiedlungen und größere Investitionen<br />

in den letzten Jahren sorgen jedoch für eine<br />

Aufbruchstimmung in der Region.<br />

Hier setzt der Beschäftigungspakt<br />

arbeitsmarkt50.de an und verbindet acht Ein zel -<br />

projekte in den Bereichen Arbeit, Gesundheit und<br />

Bildung, um die Beschäftigungschancen Älterer<br />

in Wilhelmshaven und Friesland zu erhöhen<br />

und die regionalen Unternehmen auf die Folgen<br />

des demografischen Wandels vorzubereiten.<br />

Kennzeichnend ist die neuartige Verknüpfung<br />

bekannter Instrumente mit besonderen Qualifizierungskonzepten.<br />

Ein zertifizierbares, modulares,<br />

betrieblich orientiertes Qualifizierungssystem<br />

für Ältere ist in der Zusammenarbeit von Unternehmen,<br />

Jobcenter, Volkshochschule und der<br />

Universität Oldenburg entwickelt worden.<br />

Im Rahmen von arbeitsmarkt50.de finden<br />

Workshops und Qualifizierungen für ältere<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer statt,<br />

an denen u. a. Beschäftigte der Volksbank Jever<br />

eG teilnehmen. Der Erhalt von Motivation und<br />

Leistungsfähigkeit der 185 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter steht für das Unternehmen im<br />

Vordergrund. Dazu gehört auch die Auseinandersetzung<br />

mit den Folgen des demografischen<br />

Wandels. Die Altersstruktur im Unternehmen<br />

wurde analysiert, und es erfolgt eine gezielte<br />

Förderung der älteren Beschäftigten.<br />

Der Finanzdienstleister schätzt das Erfahrungswissen,<br />

die Loyalität zum Unternehmen,<br />

die innere Ruhe sowie die ausgleichende Wirkung<br />

im Arbeitsteam der älteren Beschäftigten.<br />

Sie tra gen auch zur Zufriedenheit des altersdifferenzierten<br />

Kundenkreises bei: So fördert<br />

eine langfristige Zusammenarbeit zwischen einzelnen<br />

Mitarbeiter innen und Mitarbeitern und<br />

den Kunden ein Vertrauensverhältnis, das eine<br />

elementare Geschäftsgrundlage für das Unternehmen<br />

darstellt. Gleichzeitig versucht das Unternehmen,<br />

alle Kunden „altersgerecht“ zu betreuen.<br />

Gerade Ältere fühlen sich von Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern mit ähnlichem Altershintergrund<br />

und Erfahrungsschatz gut beraten.


»Insbesondere in der Zusammenarbeit<br />

von Alt und Jung ergeben sich<br />

wichtige Synergieeffekte für das<br />

Unternehmen.«<br />

Birgitt Pusch, Geschäftsführerin der Maschinen-<br />

und Antriebstechnik Maschinenbau GmbH<br />

Mitarbeiter in der Zahnradproduktion der Maschinen- und<br />

Antriebstechnik Maschinenbau GmbH<br />

MECKLENBURG VORPOMMERN<br />

Jobcenter Güstrow<br />

Top für Job 50+ Güstrow<br />

Aktivierungstraining für die Wiedereingliederung<br />

In der Region des Landkreises Güstrow<br />

liegen die Schwerpunkte der Erwerbstätigkeit<br />

im verarbeitenden Gewerbe, in der Landwirtschaft<br />

und im Maschinenbau. Der Land kreis<br />

ist durch seine zentrale Lage im Herzen<br />

Mecklenburgs prädestiniert für eine regionale<br />

und überregionale Vermittlung von<br />

Arbeitsuchenden.<br />

Mit dem Modellprojekt Top für JOB 50+<br />

wird das Ziel verfolgt, durch ein spezielles<br />

System von Aktivierungsmaßnahmen die<br />

Wiedereingliederung von älteren Arbeitsuchenden<br />

in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu<br />

erleichtern. Ein Konsortium von acht Bildungsträgern<br />

im Landkreis Güstrow hat hierzu ein<br />

Konzept erarbeitet, wonach Arbeitsuchende<br />

effektiv und erfolgreich in vorhandene freie<br />

Arbeitsplätze in regionalen und überregionalen<br />

Unternehmen vermittelt werden.<br />

Neu dabei ist, dass ein Vermittler in speziellen<br />

Projektwerkstätten fachliche und soziale Kompetenzen<br />

der Zielgruppe reaktiviert und aus einem<br />

Bewerberpool für das Unternehmen passende<br />

Bewerberinnen oder Bewerber auswählt und<br />

den Erstkontakt herstellt. Die Unternehmen<br />

werden durch den engen Kontakt im Netzwerk<br />

(Partnernetzwerk, Regionaler Beschäftigungspakt)<br />

für die Qualitäten und Vorzüge der<br />

Zielgruppe sensibilisiert.<br />

Das Unternehmen Maschinen- und Antriebstechnik<br />

Maschinenbau GmbH & Co. KG mit<br />

seiner Geschäftsführerin Birgitt Pusch steht<br />

der Einstellung älterer Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer offen gegenüber und ist ein<br />

wichtiger Partner im Beschäftigungspakt. Das<br />

mittelständische Traditionsunternehmen mit<br />

seinen 105 Beschäftigten ist spezialisiert auf<br />

die Bearbeitung von Metallprodukten auf Basis<br />

modernster CNC-Techniken. Es zählt zu den<br />

wirtschaftlichen Leistungsträgern der Region.<br />

Auch auf dem Gebiet der Personalentwicklung<br />

zeichnet sich das Unternehmen durch Flexibilität<br />

und Kontinuität aus. Bei der Einstellung ist für<br />

das Unternehmen nicht das Alter entscheidend,<br />

sondern die Qualifikationen, die vorhandenen<br />

Kompetenzen und die Erfahrungen der<br />

Bewerberin oder des Bewerbers.<br />

17<br />

Maschinen- und Antriebstechnik<br />

Maschinenbau<br />

GmbH & Co. KG<br />

Branche<br />

Maschinenbau<br />

Unternehmensgröße<br />

105 Beschäftigte<br />

www.<br />

maguestrow.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

20,3 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.527<br />

Einwohnerzahl<br />

109.841<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Verarbeitendes Gewerbe,<br />

Maschinenbau,<br />

Landwirtschaft<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Tiroux & Waldmüller GmbH<br />

Branche<br />

Einzelhandel<br />

Unternehmensgröße<br />

81 Beschäftigte<br />

www.<br />

waldmueller.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

14,9 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

2.594<br />

Einwohnerzahl<br />

23.2192<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Nahrungsmittelindustrie,<br />

verarbeitendes Gewerbe,<br />

Handel<br />

MECKLENBURG VORPOMMERN<br />

Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung für Arbeitsuchende<br />

der Landkreise Ludwigslust und Parchim<br />

Transit 50<br />

»Ein ausgewogener Personalmix<br />

zwischen Jung und Alt ist ein Gewinn<br />

für mein Unternehmen.«<br />

Wolfgang Waldmüller, Geschäftsführer der<br />

Tiroux & Waldmüller GmbH<br />

Tiroux & Waldmüller GmbH ist aktiver<br />

Partner im Beschäftigungspakt Transit 50.<br />

18<br />

Unternehmen als Multiplikator für die<br />

Beschäftigung Älterer in der Region<br />

Der Beschäftigungspakt TRANSIT 50 ist<br />

ein gemeinsames Projekt der Arbeitsgemeinschaften<br />

für die Grundsicherung in den Landkreisen<br />

Ludwigslust und Parchim. Die Landkreise<br />

bewerten TRANSIT 50 als ein wirksames Instrument<br />

für die Integration älterer Arbeitsuchender<br />

in den allgemeinen Arbeitsmarkt. Kernvorhaben<br />

dieses Paktes ist die Gestaltung einer geförderten<br />

Arbeitnehmerüberlassung. In einem speziellen<br />

zielgruppenbezogenen Assessment-Center<br />

sollen Potenziale der älteren Arbeitsuchenden<br />

iden ti fiziert, reaktiviert und erweitert werden.<br />

Ergänzend hierzu können den Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern betriebliche Praktika<br />

ange boten werden. Bei Bedarf ermöglicht der<br />

Beschäftigungspakt darüber hinausgehende<br />

individuelle und auf die baldige Arbeitsaufnahme<br />

aus gerichtete Förderleistungen.<br />

Das in Schwerin ansässige Unternehmen<br />

Tiroux & Waldmüller GmbH, ein Unternehmen<br />

der in der Automobilbranche tätigen gleichnamigen<br />

Unternehmensgruppe, ist Partner des<br />

Beschäftigungspaktes. Bereits seit der Phase<br />

der Konzepterstellung ist das Unternehmen u. a.<br />

Initiator und Förderer der Projektidee und<br />

führte in diesem Zusammenhang eine<br />

re gio nale Unternehmensbefragung zum Thema<br />

„Einstellung von über 50-Jährigen“ durch.<br />

Die Tiroux & Waldmüller GmbH begleitet<br />

die Öffentlichkeitsarbeit von TRANSIT 50 als<br />

Multiplikator und vermittelt auf Veranstaltungen<br />

an andere regionale Wirtschaftsunternehmen<br />

die Projektidee und die Aktivitäten<br />

des Beschäftigungspaktes in der Region.<br />

Die bei der Tiroux & Waldmüller GmbH<br />

gemachten Erfahrungen mit alternden Belegschaften<br />

sind umfangreich und erstrecken<br />

sich auf vielfältige Bereiche im Unternehmen.<br />

Um so wertvoller ist es, dass diese Erfahrungen<br />

vom Unternehmen in die regionalen<br />

arbeitsmarkt bezogenen Diskussionen und<br />

deren Gestaltungsprozesse eingebracht werden,<br />

insbesondere zu Fragen der Personalpolitik,<br />

der Gestaltung des Wissenstransfers von erfahrenen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an<br />

jüngere, der Qualifizierungsprozesse auf<br />

Unternehmensebene sowie der Flexibilisierung<br />

der Arbeitszeitgestaltung.


»Jüngere profitieren in<br />

hohem Maße von den wertvollen<br />

Erfahrungen der Älteren.«<br />

Hans-Jürgen Pingel,<br />

Inhaber Landhotel Zur Schmiede<br />

Altersgemischte Belegschaft im<br />

Landhotel Zur Schmiede<br />

MECKLENBURG VORPOMMERN<br />

Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung<br />

für Arbeitsuchende im Landkreis Müritz<br />

Job – direkt 100<br />

Tourismus als Chancenbranche für Ältere<br />

Das Projekt Job-direkt 100 wird von der Arbeitsgemeinschaft<br />

im Landkreis Müritz gemeinsam<br />

mit dem Bildungszentrum für Marktwirtschaft<br />

und Datenverarbeitung GmbH (BMD) durchgeführt.<br />

Ziel des Beschäftigungs paktes ist die<br />

Integration älterer Arbeitsuchender in den<br />

regionalen Arbeitsmarkt. Das Vorgehen ist marktorientiert,<br />

d. h. die passgenaue Ver mittlung<br />

setzt an den akquirierten Arbeits stellen an.<br />

Zur För derung einer nachhaltigen Integration<br />

besteht die Möglichkeit einer arbeitsplatzbezogenen<br />

Qualifizierung und Unterstützung<br />

durch Coaching in den ersten drei Beschäftigungsmonaten.<br />

Ein zusätzlicher Anreiz für die<br />

Unternehmen ist die Gewährung eines Eingliederungszuschusses.<br />

Eine wesentliche Bedingung für die<br />

erfolgreiche Umsetzung des Projektes ist<br />

die Unter stützung durch regionale Multiplikatoren.<br />

Mit der Prämierung des Landhotels Zur<br />

Schmiede zum Unternehmen mit Weitblick<br />

wird das Engagement des Inhabers Hans-Jürgen<br />

Pingel gewürdigt, der zugleich Vorsitzender<br />

des Regionalverbandes Müritz des Deutschen<br />

Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA) ist.<br />

Im Rahmen seiner Verbandsarbeit sensibilisiert<br />

er in besonderem Maße regionale Unternehmen<br />

im Bereich Gastronomie und Tourismus für<br />

die Einstellung älterer Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter. Das ist von besonderer Bedeutung,<br />

da der Tourismus ein zentraler Wirtschaftszweig<br />

in der Region Müritz ist.<br />

Das Landhotel Zur Schmiede mit Sitz<br />

in Göhren-Lebbin/Roez ist in der Region für<br />

die hohe Qualität seines gastronomischen<br />

Ange botes bekannt und wurde dafür mehrfach<br />

prämiert. Im Jahresdurchschnitt (saisonal<br />

bedingt) beschäftigt das Hotel zwölf Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter. Das Unternehmen<br />

setzt in seiner Personalpolitik bewusst auf eine<br />

altersgemischte Belegschaft. Kontinuierlich<br />

werden Ausbildungsplätze zur Verfügung<br />

gestellt, Leistungspotenziale und Leistungsbereitschaft<br />

älterer Mitarbeiterinnen und<br />

Mitar beiter werden gefördert, anerkannt und<br />

genutzt. Aus dem Projekt wurden bereits zwei<br />

ältere Arbeitsuchende eingestellt.<br />

19<br />

Landhotel »Zur Schmiede«<br />

Branche<br />

Tourismus<br />

Unternehmensgröße<br />

12 Beschäftigte<br />

www.<br />

schmiede-roez.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

19,4 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

972<br />

Einwohnerzahl<br />

69.175<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Tourismus,<br />

Gastronomie,<br />

Landwirtschaft<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Firmenverbund Krassow<br />

Branche<br />

Baugewerbe<br />

Unternehmensgröße<br />

127 Beschäftigte<br />

www.<br />

krassow-bau.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

16,8 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

892<br />

Einwohnerzahl<br />

82.852<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Metallgewerbe,<br />

Holzverarbeitung,<br />

Landwirtschaft<br />

MECKLENBURG VORPOMMERN<br />

Arbeitsgemeinschaften Landkreis Nordwestmecklenburg<br />

und Stadt Wismar<br />

QuEo – Qualifizierung und Erfahrungsoffensive<br />

in der Region Wismar und Nordwestmecklenburg<br />

»Erfahrungen älterer Arbeitnehmer<br />

kombiniert mit jungen Leuten ist<br />

ein Gewinn für jedes Unternehmen:<br />

die Mischung macht den Erfolg.«<br />

Anne Zühlke, Unternehmensleitung<br />

des Firmenverbunds Krassow<br />

Unternehmenssitz des<br />

Firmenverbundes Krassow<br />

20<br />

Erfahrung und Qualifizierung<br />

ermöglicht Beschäftigung<br />

Der Beschäftigungspakt QuEo – Qualifikations-<br />

und Erfahrungsoffensive wird durch<br />

einen Verbund des Jobcenters Wismar und<br />

der Arbeitsgemeinschaft des Landkreises Nordwestmecklenburg<br />

getragen. Im Nordwesten<br />

Mecklenburg-Vorpommerns wirken die Folgen<br />

der Umstrukturierung in der Landwirtschaft<br />

und in der Werftindustrie bis heute nach.<br />

Mittlerweile ist aber der Dienstleistungsbereich<br />

gut aus gebildet. Die Unternehmensstruktur<br />

in dieser Region ist überwiegend mittelständisch<br />

geprägt.<br />

In dem Projekt werden durch die flexible<br />

und durchlässige Kombination von Bausteinen<br />

aus Profiling, Motivationstraining, Praktika<br />

und arbeitsmarktnahen Qualifizierungen<br />

in di viduelle Integrationsstrategien für die<br />

älteren Arbeitsuchenden erarbeitet. Ziel ist<br />

dabei stets die Direktvermittlung der Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer auf freie Arbeits -<br />

plätze in Unternehmen.<br />

Der Firmenverbund Krassow – das<br />

prämierte Unternehmen mit Weitblick –<br />

ist im Bauhaupt- und Baunebengewerbe sowie<br />

in den Bereichen Haustechnik und erneuerbare<br />

Energien ein leistungsfähiger Partner für<br />

öffentliche und private Auftraggeber. Zur Philosophie<br />

des Verbundes gehört die Bündelung der<br />

Kapazitäten und Potenziale unterschiedlicher<br />

im Baubereich tätiger Gewerke zum Vorteil der<br />

Kunden und die Förderung der Beschäftigten<br />

bei der Aneignung vielfältiger beruflicher Kompetenzen.<br />

Ein breites handwerkliches Können<br />

ermöglicht eine hohe Flexibilität im Leistungsprofil<br />

des Firmenverbundes und sichert dadurch<br />

die Beschäftigung auch bei Schwankungen in<br />

der Nachfrage einzelner Arbeitsbereiche. Die<br />

Geschäftsführung hat frühzeitig erkannt, wie<br />

wichtig eine ausgewogene Altersstruktur für<br />

den Firmenverbund ist. Aufgrund der eigenen<br />

Erfahrungen sieht sie die Beschäftigung älterer<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer positiv.<br />

Sie unterstützt aktiv den generationsübergreifenden<br />

Wissensaustausch. Die Verknüpfung<br />

des Erfahrungswissens älterer Beschäftigter<br />

mit dem Wissen der Jüngeren bringt höchste<br />

Produktivität. Inzwischen wurden bereits fünf<br />

ältere Arbeitsuchende aus dem Pakt integriert.


»Wenn Ältere über eine langjährige<br />

Erfahrung in der Aufzucht von Tieren<br />

und der Landwirtschaft im Allgemeinen<br />

verfügen, dann spricht auch im hohen<br />

Alter nichts gegen eine Neugründung.«<br />

Harald Pfeiffer, Inhaber des Straußenhofs Canzow<br />

Straußenzüchter Harald Pfeiffer mit seinem Geschäftspartner<br />

Herr Malambugi aus Tansania<br />

Mit Mentoren auf zu neuen Ufern –<br />

Neugründung mit <strong>50plus</strong><br />

Im äußersten Nordosten Deutschlands<br />

gelegen ist der Landkreis Ostvorpommern<br />

eine der strukturschwächsten Regionen<br />

Deutschlands. Hauptwirtschaftszweige neben<br />

der Landwirtschaft und der Bauwirtschaft<br />

sind der Tourismus, die Gesundheitswirtschaft<br />

und der Dienstleistungssektor.<br />

Ausgehend von einer umfassenden<br />

Analyse der Wirtschafts- und Beschäftigungsstruktur<br />

des Landkreises Ostvorpommern hat<br />

die Sozialagentur ein Eingliederungskonzept<br />

entwickelt, das sich vorwiegend auf den Arbeitsmarkt<br />

in den Zukunftsbranchen Tourismus und<br />

Gesundheitswirtschaft sowie auf die Beschäftigung<br />

in der Traditionsbranche Landwirtschaft<br />

konzentriert. Mit Hilfe eines Netzwerks von<br />

kleinen und mittelständischen Unternehmen,<br />

Unternehmerverbänden, Bildungseinrichtungen,<br />

Kammern und Amtsverwaltungen<br />

wird das Ziel verfolgt, die Beschäftigungschancen<br />

der Älteren in der Region zu verbessern.<br />

Im Mittelpunkt der Aktivitäten des Beschäftigungspaktes<br />

liegt die Förderung der Selbstständigkeit<br />

von älteren Arbeitsuchenden.<br />

MECKLENBURG VORPOMMERN<br />

Landkreis Ostvorpommern<br />

<strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong><br />

für den Landkreis Ostvorpommern<br />

Langjährige Berufserfahrung und die Fähigkeit<br />

zu selbstverantwortlichen Tätigkeiten sind gute<br />

Voraussetzungen, auch über eine wirtschaftlich<br />

tragfähige Existenzgründung eine neue existenzsichernde<br />

Beschäftigung zu finden.<br />

Das prämierte Unternehmen Pfauenhof<br />

Canzow ist ein spezialisiertes Tierzuchtunternehmen<br />

in Mecklenburg-Vorpommern, das<br />

sich vor allem auf die Straußenzucht konzentriert<br />

hat. Die Straußenzucht ist ein wachsender<br />

Wirtschaftszweig, in dem ein von Harald Pfeiffer,<br />

Geschäftsführer des Pfauenhof Canzow, intensiv<br />

mit Leben erfülltes Netzwerk entstanden ist.<br />

Das Unternehmen ist Multiplikator und Partner<br />

im Mentorenmodell des Beschäftigungspaktes.<br />

Im Rahmen der Existenzgründungsbegleitung<br />

fungiert Herr Pfeiffer als begleitender Mentor<br />

für einen älteren Arbeitsuchenden, der eine<br />

Neugründung gewagt hat. Die langjährige<br />

Berufserfahrung in der Landwirtschaft und<br />

Tierproduktion erwies sich – neben dem<br />

Mentoring – als gute Voraussetzung, um ein<br />

Unternehmen in der Straußenzucht zu gründen.<br />

21<br />

Pfauenhof Canzow<br />

Harald Pfeiffer<br />

Branche<br />

Landwirtschaft<br />

Unternehmensgröße<br />

4 Beschäftigte<br />

www.<br />

PfauenhofCanzow.m-vp.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

18 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.380<br />

Einwohnerzahl<br />

110.657<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Tourismus,<br />

Gesundheitswirtschaft,<br />

Dienstleistungsbranche<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Sabelus Apotheken<br />

Branche<br />

Einzelhandel<br />

Unternehmensgröße<br />

40 Beschäftigte<br />

www.<br />

sabelus.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

15,3 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.950<br />

Einwohnerzahl<br />

162.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Luftfahrt,<br />

Logistik,<br />

Tourismus<br />

BRANDENBURG<br />

Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung<br />

für Arbeitsuchende im Landkreis Dahme-Spreewald<br />

STÄRKE LDS –<br />

STandortfaktor Ältere im RegionalKErn Landkreis Dahme-Spreewald<br />

»In meinem täglichen Erleben überzeugen<br />

ältere Arbeitnehmer durch ihre spürbar<br />

höhere soziale Kompetenz, und dies nicht<br />

nur im Gespräch mit Kunden ihrer Altersgruppe.«<br />

Knut Sabelus, Inhaber der Sabelus Apotheken<br />

Neben drei Apotheken betreibt Knut<br />

Sabelus ein Gesundheitshaus und ein Kosmetikstudio.<br />

22<br />

Erfolg mit altersgemischten Belegschaften<br />

Der Landkreis Dahme-Spreewald ist<br />

geprägt durch ein starkes Nord-Süd-Gefälle des<br />

Arbeits marktes. Während der Norden mit seiner<br />

Nähe zu Berlin und potenziellen Wachstumskernen<br />

wie dem Flughafen Schönefeld eine<br />

eher günstigere Wirtschafts- und Arbeitsmarktstruktur<br />

aufweist, ist der Süden vorwiegend<br />

durch eine ländliche Struktur geprägt, in der<br />

Landwirtschaft und Tourismus wirtschaftliche<br />

Träger sind. Der Beschäftigungspakt STandortfaktor<br />

Ältere im RegionalKErn Landkreis Dahme-<br />

Spreewald (STÄRKE LDS) entwickelt und erprobt<br />

bewusst unterschiedliche arbeitsmarktpolitische<br />

Instrumente, um den Strukturen des Landkreises<br />

gerecht zu werden.<br />

Als Unternehmen mit Weitblick wird in<br />

dieser Region Sabelus Apotheken ausgezeichnet.<br />

Das Unternehmen mit den drei Säulen Apotheke,<br />

Gesundheit und Kosmetik ist seit zehn Jahren<br />

in der Region tätig. Der Inhaber Knut Sabelus<br />

hat sich nach Presseveröffentlichungen über<br />

den Beschäftigungspakt eigenständig an die<br />

Arbeitsgemeinschaft gewandt und zwei ältere<br />

Arbeitsuchende als Mitarbeiterinnen eingestellt.<br />

Er setzt in seinem Unternehmen auf eine altersgemischte<br />

Belegschaft mit unterschiedlichen<br />

beruflichen Qualifikationen. Dabei können die<br />

Jüngeren von den Erfahrungen und der sozialen<br />

Kompetenz der Älteren profitieren und die Synergieeffekte<br />

des Zusammenwirkens verschiedener<br />

Berufsfelder genutzt werden. Von den insgesamt<br />

40 Beschäftigten sind elf Personen 50 Jahre und<br />

älter.<br />

Knut Sabelus hat in der Region einen ausgezeichneten<br />

Ruf, der nicht nur auf die guten<br />

Leistungen und Produkte seines Unternehmens<br />

zurückzuführen ist, sondern auch auf sein soziales<br />

und ehrenamtliches Engagement. Für ihn<br />

ist es selbstverständlich, dass er sein Personal<br />

über die Bundesagentur für Arbeit rekrutiert.<br />

Das Unternehmen Sabelus mit seiner Belegschaft<br />

bildet ein positives Beispiel für altersgemischte<br />

Belegschaften und hat eine Multiplikatorenwirkung<br />

für die Ziele und Aktivitäten des Beschäftigungspaktes<br />

STÄRKE LDS.


»Das Erfahrungswissen älterer<br />

Beschäftigter erbringt eine hohe<br />

Beständigkeit an Leistung und große<br />

Zuverlässigkeit in der Qualität«<br />

Andreas Voringer, Geschäftsführer<br />

LMB-Massen Lausitzer Maschinen GmbH<br />

Mitarbeiter der LMB-Massen Lausitzer<br />

Maschinenbau GmbH<br />

Tradition setzt auf Erfahrung<br />

In dem Beschäftigungspakt <strong>50plus</strong> in<br />

der Region Elbe-Elster steht der regionale<br />

Konsens im Mittelpunkt: Unter dem Namen<br />

„Genera tionen gehen gemeinsam (G3)“ wurde<br />

ein Verein gegründet, der insbesondere die<br />

Re-Integration älterer Arbeitsuchender sowie<br />

insgesamt benachteiligter, hilfsbedürftiger<br />

sozialer Gruppen in ein ge regeltes Arbeitsleben<br />

fördern soll. In dem Verein sind die sechs<br />

Umsetzungsakteure des Beschäftigungspaktes<br />

vertreten. Die Aktivitäten des Paktes konzentrieren<br />

sich auf die Zukunftsfelder Metall-<br />

Elektro-Plasma, Seniorenwirtschaft, regenerative<br />

Energien und lokale Produkte.<br />

Das Unternehmen LMB-Massen Lausitzer<br />

Maschinenbau GmbH wurde 2004 durch den<br />

Kauf eines insolventen Maschinenbauunternehmens<br />

von Andreas Voringer gegründet. Zu<br />

diesem Zeitpunkt begann er mit 18 Beschäftigten.<br />

Inzwischen arbeiten 30 Beschäftigte im Unternehmen,<br />

von denen 13 Fachkräfte über 50 Jahre<br />

sind. In den letzten Monaten hat der Unternehmer<br />

vier langzeitarbeitslose Fachkräfte über das<br />

Bundesprogramm <strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong> eingestellt.<br />

BRANDENBURG<br />

Jobcenter Elbe-Elster<br />

Beschäftigungspakt <strong>50plus</strong><br />

in der Region Elbe-Elster<br />

Der Geschäftsführer Andreas Voringer<br />

weiß zu schätzen, dass ältere Beschäftigte<br />

bei Vorhandensein bestimmter Voraussetzungen<br />

sehr flexibel einsetzbar sind. Sie können<br />

beispielsweise an CNC-Maschinen, für Montagetätigkeiten<br />

oder im Bereich der mechanischen<br />

Bearbeitung eingesetzt werden. Auf Grund<br />

ihrer Erfahrungen erbringen sie eine hohe<br />

Beständigkeit an Leistung und eine große<br />

Zuverlässigkeit in der Qualität. Dazu kommt<br />

die positive Wirkung auf jüngere Beschäftigte<br />

im Unternehmen, die ältere Kolleginnen und<br />

Kollegen ausüben.<br />

Andreas Voringer steht dem Beschäftigungspakt<br />

Elbe-Elster sehr offen und positiv gegenüber.<br />

Neben den guten Erfahrungen, die er im<br />

Zusammenwirken von älteren und jüngeren<br />

Fachkräften gemacht hat, sieht er sich bei der<br />

Beschäftigung Älterer auch in einer gewissen<br />

sozialen Pflicht. Er setzt auf die fachlichen<br />

Kompetenzen der Älteren verbunden mit dem<br />

jugendlichen Elan und der Spontaneität der<br />

jüngeren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

23<br />

LMB-Massen Lausitzer<br />

Maschinenbau GmbH<br />

Branche<br />

Metallerzeugung und<br />

-bearbeitung<br />

Unternehmensgröße<br />

30 Beschäftigte<br />

www.<br />

lmb-massen.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

20,9 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

2.043<br />

Einwohnerzahl<br />

127.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Metall- und Elektroindustrie,<br />

Nahrungsgüterindustrie,<br />

Automobilzulieferer<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Ziegenhof Zollbrücke<br />

Branche<br />

Landwirtschaft<br />

Unternehmensgröße<br />

2 Beschäftigte<br />

www.<br />

ziegenhof-zollbruecke.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

14,8 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

2.249<br />

Einwohnerzahl<br />

192.131<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Landwirtschaft,<br />

Baustoffindustrie,<br />

Logistik<br />

BRANDENBURG<br />

Jobcenter Märkisch-Oderland<br />

Regionaler Arbeits-<br />

und Wachstumsfonds<br />

Käsemeister Friedrich Linnemann bei<br />

der Arbeit auf dem Ziegenhof Zollbrücke<br />

24<br />

Tourismus, Ernährung und Landwirtschaft<br />

– Branchen mit Entwicklungspotenzial<br />

Die wirtschaftliche Struktur der Region<br />

Märkisch-Oderland ist geprägt von überwiegend<br />

kleineren Unternehmen, die über eine geringe<br />

Kapitalausstattung verfügen. Insbesondere die<br />

Wachstumsbranchen Tourismus, Ernährung und<br />

Landwirtschaft sowie Gesundheit und Senioren<br />

verfügen über ein hohes Entwicklungspotenzial.<br />

Ziel des Beschäftigungspaktes Regionaler<br />

Arbeits- und Wachstumsfonds ist es, gezielt<br />

beschäftigungswirksame Aktivitäten in den<br />

Wachstumsbranchen der Region zu fördern.<br />

Der Beschäftigungspakt bietet Unterstützung<br />

für zwei beschäftigungspolitisch wichtige<br />

Zielgruppen, für ältere Arbeitsuchende sowie<br />

für kleine und mittelständische Unternehmen.<br />

Als Unternehmen mit Weitblick in der<br />

Region wird der Ziegenhof Zollbrücke ausgezeichnet.<br />

Der Ziegenhof Zollbrücke gehört<br />

im doppelten Sinne zu den Wachstumsbranchen<br />

in Märkisch-Oderland. Neben der Erzeugung,<br />

der Veredelung und dem Vertrieb von Ziegenmilchprodukten<br />

ist der Ziegenhof mit der<br />

Vermarktung regionaltypischer Produkte in<br />

Verbindung mit kulturellen Angeboten<br />

zugleich auch ein Anlaufpunkt für Touristen<br />

in der Region.<br />

Im Zuge des Aufbaus einer Veredelungsstrecke<br />

mit einer eigenen Käserei hat der<br />

Ziegenhof Zollbrücke mit Unterstützung des<br />

Beschäftigungspaktes Regionaler Arbeits- und<br />

Wachstumsfonds einen älteren Käsemeister<br />

eingestellt, der bereits mehrere Jahre nicht<br />

in seinem Beruf tätig war.<br />

Der Unternehmer Michael Rubin hat<br />

sich für die Einstellung des älteren Käsemeisters<br />

entschieden, da er die langjährige Berufserfahrung,<br />

die hohe Flexibilität hinsichtlich<br />

der Arbeitszeit, die Zuverlässigkeit sowie<br />

die Bereitschaft des Käsemeisters zu schätzen<br />

weiß, auch andere Arbeiten auf dem Hof zu<br />

übernehmen. Für die im Jahr 2007 bevor stehende<br />

Erweiterung wird die Einstellung einer<br />

Verkäuferin aus dem Kreis der über 50-Jährigen<br />

in Erwägung gezogen.


»Die zumeist mechanische Arbeit kann<br />

besser und sorgfältiger durch ältere,<br />

erfahrene Arbeitnehmer bewältigt werden.«<br />

Bernd H. Williams-Boock, Geschäftsführer Ortrander<br />

Eisenhütte GmbH<br />

Ortrander Eisenhütte GmbH -<br />

internationales Gusszentrum in der Lausitz<br />

Die Potenziale Älterer nutzen<br />

Der Landkreis Oberspreewald-Lausitz befindet<br />

sich in einem gravierenden Strukturwandel von<br />

der Kohle- und Energiewirtschaft zur Gestaltung<br />

und Entwicklung neuer Wachstumsbranchen.<br />

Die Arbeitslosenquote zählt dauerhaft zu den<br />

höchsten im Land Brandenburg und den neuen<br />

Bundesländern.<br />

Der Beschäftigungspakt <strong>ALTERnativen</strong><br />

setzt mit einer beim Landkreis angesiedelten<br />

Koordinierungsstelle in einer Gemeinschaftsaktion<br />

mit Akteuren der Arbeits- und Beschäftigungsförderung<br />

vier Teilprojekte für ältere<br />

Arbeitsuchende um, darunter auch Migrantinnen<br />

und Migranten sowie Behinderte. Vorrangiges<br />

Ziel ist die Integration der Zielgruppe<br />

in den allgemeinen Arbeits markt.<br />

Die Lenkungsgruppe des Beschäftigungspaktes<br />

<strong>ALTERnativen</strong> des Landkreises Oberspreewald-Lausitz<br />

hat sich für das Unternehmen<br />

Ortrander Eisenhütte GmbH entschieden, weil<br />

es beispielhaft für eine ausgewogene Altersstruktur<br />

im Unternehmen ist, Maßnahmen zum Erhalt<br />

der Beschäftigungsfähigkeit, der Gesundheits-<br />

BRANDENBURG<br />

Jobcenter Oberspreewald-Lausitz<br />

<strong>Perspektive</strong><strong>50plus</strong> – Beschäftigungspakt<br />

im Landkreis OSL »<strong>ALTERnativen</strong>«<br />

und Altervorsorge bietet sowie den<br />

Wissens trans fer zwischen jüngeren und älteren<br />

Beschäftigten fördert.<br />

Das Unternehmen Ortrander Eisenhütte<br />

GmbH arbeitet kooperativ mit dem Teilprojektträger<br />

WEQUA GmbH Lauchhammer zusammen.<br />

Bisher sind acht Praktikanten aus dem Projekt<br />

für acht Wochen im Unternehmen tätig – mit der<br />

Option der Festeinstellung. Bei der geplanten<br />

Geschäftserweiterung kann sich die Anzahl der<br />

Festeinstellungen von ALG II-Kunden aus dem<br />

Beschäftigungspakt noch erhöhen.<br />

Der Geschäftsführer Bernd H. Williams-<br />

Boock strebt in seinem Unternehmen eine ausgewogenere<br />

Altersstruktur an. Derzeit hat das<br />

Unternehmen 24 Auszubildende, vier Jungfacharbeiter,<br />

die zum Technikerstudium delegiert<br />

wurden, zwei Meisteraspiranten und zukünftig<br />

pro Jahr zwei Studenten. Von den 211 Beschäftigten<br />

sind etwa 50 Prozent über 50 Jahre. Bernd<br />

H. Williams-Boock schätzt besonders Erfahrungswissen,<br />

Fleiß, Pünktlichkeit und Disziplin der<br />

älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

25<br />

Ortrander Eisenhütte GmbH<br />

Branche<br />

Metallerzeugung<br />

und -bearbeitung<br />

Unternehmensgröße<br />

211 Beschäftigte<br />

www.<br />

ortrander.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

23,8 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

2.421<br />

Einwohnerzahl<br />

132.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Baugewerbe,<br />

Herstellung von chemischen<br />

Erzeugnissen<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

<strong>ALTERnativen</strong>


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

WDU Service GmbH<br />

Branche<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

Unternehmensgröße<br />

156 Beschäftigte<br />

www.<br />

wdu-service-gmbh.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

25,7 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

4.866<br />

Einwohnerzahl<br />

141.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Herstellung von<br />

chemischen Erzeugnissen,<br />

Papiergewerbe,<br />

Landwirtschaft<br />

BRANDENBURG<br />

Landkreis Uckermark<br />

Allianz für die Integration Älterer in der Uckermark<br />

– Brücke der Erfahrung und Kompetenz<br />

»Mitarbeiter über 50 Jahre verfügen<br />

über langjährige berufliche Erfahrungen,<br />

praktische handwerkliche Fähigkeiten<br />

und über Menschenkenntnisse. Dies<br />

wirkt sich positiv im Umgang mit dem<br />

Kunden aus.«<br />

Nobert Kambor, Geschäftsführer WDU Service GmbH<br />

Die WDU Service GmbH ist u.a. im<br />

Bereich Reinigungsservice tätig.<br />

26<br />

In der Uckermark werden Brücken<br />

zur Integration Älterer gebaut<br />

Der Landkreis Uckermark gehört zu den am<br />

dünnsten besiedelten und strukturschwächsten<br />

Regionen der Bundesrepublik. 63 Prozent des<br />

flächenmäßig größten deutschen Landkreises<br />

werden landwirtschaftlich genutzt, 53 Prozent<br />

davon stehen unter Naturschutz. In der von<br />

Alterung besonders stark betroffenen Region<br />

sind neben der Landwirtschaft noch die Chemie-<br />

und Papierbranche Hauptwirtschaftszweige.<br />

Der Beschäftigungspakt Allianz für die<br />

Integration Älterer in der Uckermark – Brücke<br />

der Erfahrung und Kompetenz möchte mit<br />

sieben Modellprojekten die Veränderung der<br />

defizitären Altersbilder von Unternehmen, die<br />

Veränderung des Selbstbildes der Älteren und<br />

die Vernetzung regionaler Arbeitsmarktakteure<br />

zu einem funktionierenden arbeitsmarktlichen<br />

Netzwerk erreichen. Das Ziel ist die Verbesserung<br />

der Integrationschancen älterer Arbeitsuchender.<br />

Die Projekte dienen u. a. der Unterstützung<br />

von Ärzten und medizinischen Diensten durch<br />

ältere eHealth-Beraterinnen und eHealth-Berater<br />

(Projekt 1), der altersgerechten Wohnraumanpassung<br />

Älterer durch Wohnberaterinnen und<br />

Wohnberater der Zielgruppe (Projekt 2) sowie zur<br />

gesundheitsorientierten Aktivierung der Älteren<br />

selbst (Projekt 3). Neben der Pflege und dem<br />

Ausbau touristischer Infrastruktur wurde u. a.<br />

eine Dienstleistungsgenossenschaft gegründet.<br />

Im Rahmen der Projektumsetzung<br />

wird das im Reinigungsservice, der Zeitarbeit<br />

und dem Arbeitsschutz tätige Unternehmen<br />

WDU Service GmbH ausgezeichnet. Neben<br />

dem Engagement zur Förderung der Wirtschaftsentwicklung<br />

der Region Uckermark über<br />

Verbands- und Netzwerkarbeit und der Unterstützung<br />

zahlreicher sozialer Einrichtungen<br />

ist das Unternehmen ein wichtiger Paktpartner<br />

bei der Weitergabe von Erfahrungen in der<br />

Personalarbeit mit Älteren. Im Rahmen der<br />

engen Zusammenarbeit mit dem Beschäftigungspakt<br />

der Uckermark hat das Unternehmen<br />

für zwei ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />

Arbeitsplätze geschaffen. Der Einsatz<br />

von Geschäftsführer Norbert Kambor als Multiplikator<br />

von Zielen und Ideen des Projektes,<br />

u. a. über Workshops, kann als vorbildlich<br />

bezeichnet werden.


»Die Vorteile der Beschäftigung älterer<br />

Mit arbeiter sind deren Umsicht, Lebens -<br />

erfahrung und Zuverlässigkeit. Das ist sicher<br />

nicht nur in unserer Branche wichtig.<br />

Sie sind gesundheitlich weniger anfällig bzw.<br />

fallen nicht wegen jedem Zipperlein aus.«<br />

Thomas Hahn, Geschäftsführer<br />

der Hahn Transportlogistik GmbH<br />

Hahn Transportlogistik GmbH ist ein<br />

familiengeführtes mittelständisches Unternehmen.<br />

Die BÄN.AG schafft Beschäftigung<br />

für Ältere in Neukölln<br />

Kleine und mittelständische Unternehmen<br />

stehen im Mittelpunkt der regionalen Initiative<br />

des Berliner Bezirks Neukölln. Gerade diese<br />

Unternehmen bieten auf Grund ihrer Beschäftigungsentwicklung<br />

und ihrer stetig wachsenden<br />

Personalbedarfe das Potenzial für eine verstärkte<br />

Integration älterer Arbeitsuchender.<br />

Die regionale Initiative BÄN.AG,<br />

gemeinsam umgesetzt durch das JobCenter<br />

Berlin Neukölln und die Nestor GmbH,<br />

unter stützt diesen Prozess durch drei aufeinander<br />

abgestimmte Teilprojekte: Das Center für<br />

Assessment, Motivation und Integration (CAMI)<br />

ana lysiert, aktiviert und berät einen Großteil<br />

der älteren Arbeitsuchenden der Region,<br />

das Teil projekt Nestor widmet sich zielgerichtet<br />

der Sensibili sierung und Akquise von Unternehmen,<br />

und die Agentur WIR unterstützt<br />

das Betreuungs angebot von CAMI durch eine<br />

intensive Begleitung. Im Zentrum steht ein<br />

passgenaues, differenziertes und zielgruppenadäquates<br />

Matching.<br />

BERLIN<br />

JobCenter Neukölln<br />

BÄN.AG – Beschäftigung für Ältere aus Neukölln<br />

– Aktionsgemeinschaft<br />

Während der Umsetzung hat sich die<br />

enge Zusammenarbeit mit der Hahn Transportlogistik<br />

GmbH besonders bewährt. Das Dienst -<br />

leistungsunternehmen für Logistik und<br />

Transporte von Heizöl, Dieselkraftstoffen und<br />

Baumaterialien, das sich in jahrzehntelanger<br />

Tradition von einem Familienunternehmen<br />

zu einer beachtenswerten mittelständischen<br />

GmbH mit 60 Beschäftigten entwickeln konnte,<br />

hat bereits zwei ältere Arbeitsuchende aus der<br />

BÄN.AG eingestellt und plant gegen wärtig eine<br />

weitere Einstellung. Geschäftsführer Thomas<br />

Hahn ist überzeugt, dass über 50-Jährige ein<br />

Gewinn für das Unternehmen sind, weil er zu verlässige,<br />

umsichtige und erfahrene Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter benötigt. Thomas Hahn<br />

lässt seinen Worten Taten folgen: 50 Prozent<br />

seiner Belegschaft sind über 50 Jahre; das ist weit<br />

über dem Berliner Durchschnitt von 23 Prozent.<br />

Die älteren Beschäftigten sind in das Schulungssystem<br />

aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

integriert, was im Gefahrguttransport obligatorisch<br />

ist. Arbeitsplätze und -aufgaben werden bei<br />

Bedarf an die körperlichen und qualifikatorischen<br />

Voraussetzungen der Beschäftigten angepasst.<br />

27<br />

Hahn<br />

Transportlogistik GmbH<br />

Branche<br />

Transport- und Logistik<br />

Unternehmensgröße<br />

60 Beschäftigte<br />

www.<br />

hahn-spedition.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

16,9 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

3.447<br />

Einwohnerzahl<br />

305.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Dienstleistung,<br />

Handel<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Johann Dudek<br />

Maschinenbau Metallbau<br />

Branche<br />

Metallerzeugung und<br />

-bearbeitung<br />

Unternehmensgröße<br />

35 Beschäftigte<br />

www.<br />

fa-dudek.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

15,7 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

3.458<br />

Einwohnerzahl<br />

347.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Gastgewerbe,<br />

Einzelhandel,<br />

Handwerksgewerbe,<br />

Biotechnologie<br />

BERLIN<br />

JobCenter Pankow<br />

Berliner Betriebe nutzen die Kompetenzen Älterer<br />

– Berliner BÄr<br />

Ȁltere haben berufliche Erfahrungen, sind<br />

zuverlässig und vermitteln ihr Fachwissen<br />

an Jüngere weiter. Durch eine ausgewogene<br />

Personalstruktur wird gewährleistet, dass<br />

dem Unternehmen spezielles Fachwissen<br />

und Erfahrungen erhalten bleiben.«<br />

Johann Dudek, Geschäftsinhaber der<br />

Johann Dudek Maschinenbau Metallbau<br />

Altersgemischte Belegschaft des<br />

Metall- und Maschinenbauunternehmens Johann Dudek<br />

28<br />

Berliner BÄren für die Zukunft der<br />

Wirtschaftsstruktur in Berlin Pankow<br />

Die Wirtschaftsstruktur Pankows, dem<br />

einwohnerreichsten und flächenmäßig zweitgrößten<br />

Bezirk Berlins, wird von Kleinunternehmen<br />

aus den Bereichen Dienstleistungen,<br />

Baugewerbe und Handel bestimmt. 74 Prozent<br />

der Unternehmen haben bis zu fünf Beschäftigte.<br />

Darüber hinaus entstehen Unternehmen in den<br />

Branchen Biotechnologie, Informationstechnik<br />

und Medienwirtschaft.<br />

Der Beschäftigungspakt Berliner BÄr –<br />

Berliner Betriebe nutzen die Kompetenzen Älterer<br />

hat eine Beschäftigungsstrategie ent wickelt,<br />

die neben der Integration Älterer zugleich<br />

die Entwicklungen der regionalen Wirtschaftsstruktur<br />

fördern soll. Das Projekt verfolgt<br />

dabei aufeinander bezogene Ansätze: Zunächst<br />

werden 62 Ältere über eine Qualifizierung<br />

zum/zur „Technischen Fachwirt/-in“ (HWK)<br />

und über eine anschließende Praxisphase zu<br />

„SeniorConsulter/-innen“ weiterqualifiziert.<br />

Diese Berliner BÄren sollen anschließend kleine<br />

und mittlere Unternehmen (KMU) der Region<br />

beraten und bei der Bewältigung der betrieblichen<br />

Anpassungen an die regionalen Wirt-<br />

schaftsstrukturen unterstützen. Durch diese<br />

praktische Förderung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

von KMU sollen Arbeitsplätze gesichert und neue<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten – vor allem für<br />

Ältere – geschaffen werden. Zur Deckung der<br />

durch die Beratung eruierten und geweckten<br />

Beschäftigungsbedarfe werden im Projekt<br />

weitere Ältere vorbereitet, qualifiziert und integriert.<br />

Das prämierte Metall- und Maschinenbauunternehmen<br />

Johann Dudek zeichnet sich in der<br />

Region durch seine unvoreingenommene Unterstützung<br />

der Berliner BÄren aus, die innerhalb<br />

des Unternehmens die Chance erhalten, sich in<br />

der Praxis zu bewähren. Das altersstrukturell<br />

gut aufgestellte Unternehmen (35 Beschäftigte<br />

zwischen 21 und 58 Jahre) ließ ein Marketingkonzept<br />

erstellen und plant eine weitere<br />

Ko ope ration mit den SeniorConsulterinnen<br />

und Senior Consultern. Darüber hinaus fördert<br />

der Unternehmensinhaber Johann Dudek die<br />

Bekanntheit der Beraterinnen und Berater durch<br />

den Transfer seiner positiven Erfahrungen in<br />

andere Pankower Unternehmen.


»Durch Zuverlässigkeit und hohes<br />

Engagement stellen die Älteren<br />

unter Beweis, dass ihre Erfahrungen<br />

unverzichtbar für eine erfolgreiche<br />

Firmenentwicklung sind.«<br />

Olaf Pleitz, Geschäftsführer Pleitz GmbH<br />

Olaf Pleitz führt das Familienunternehmen<br />

in langjähriger Tradition.<br />

SACHSEN-ANHALT<br />

Arbeitsgemeinschaft SGB II des Burgenlandkreises<br />

Lebenswissen für eine starke Region Burgenlandkreis<br />

Die Probe aufs Exempel: Durch Praktika<br />

und Probebeschäftigungen zum Erfolg<br />

Der Burgenlandkreis gehört zum Wirtschaftsraum<br />

Halle-Leipzig-Dessau und ist einer<br />

der bedeutendsten Wirtschaftsstandorte im<br />

Süden Sachsen-Anhalts. Die Region kann auf<br />

eine traditionell gute Wirtschaftsstruktur mit<br />

einem breiten Branchenmix von der Industrie<br />

bis zum Handwerk zurückgreifen. Weitere<br />

Hauptwirtschaftszweige sind die Landwirtschaft<br />

insbesondere der Weinanbau und der Tourismus.<br />

Der Beschäftigungspakt Lebenswissen<br />

für eine starke Region Burgenlandkreis begegnet<br />

der Beschäftigungslosigkeit Älterer und der<br />

demografischen Entwicklung in der Region<br />

Burgenlandkreis durch die Errichtung von<br />

jeweils zwei Zentren an den Standorten Naumburg<br />

und Zeitz. Man möchte klassische Betreuungs-,<br />

Qualifizierungs- und Vermittlungsarbeit<br />

(Vermittlungszentren) mit einer eher konzeptionell<br />

ausgerichteten Arbeit der Entwicklung<br />

neuer Beschäftigungsfelder (Kompetenzzentren<br />

kompakt<strong>50plus</strong>) verbinden. Beide Zentren<br />

betreiben zudem eine Sensibilisierung von<br />

Unternehmen im Hinblick auf die Leistungsstärke<br />

der älteren Arbeitsuchenden.<br />

Um Unternehmen und Ältere zusammenzubringen,<br />

bemüht sich der Pakt u. a. um das<br />

Zustande kommen von Kurzpraktika und Probebe<br />

schäftigungen.<br />

Im Rahmen einer solchen Probebeschäftigung<br />

unterstützte auch das Unternehmen Pleitz GmbH<br />

– Heizung, Klima, Sanitär und Rohrleitungsbau<br />

die Einstellung älterer Arbeitsuchender. Das<br />

Familienunternehmen mit langjähriger<br />

Tra dition in Laucha stellte – durch den Pakt<br />

vermittelt – einen älteren Ingenieur für Wärmetechnik<br />

ein und steht kurz vor der Einstellung<br />

einer Bürokauffrau aus der Gruppe der über<br />

50-Jährigen. Die Personalpolitik des national<br />

wie international renommierten Unternehmens<br />

verfolgt die Idee einer altersgemischten Belegschaft<br />

und fördert die erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

von älteren und jüngeren Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern. Der Geschäftsführer<br />

Olaf Pleitz hebt hervor, dass das aktuelle Wissen<br />

der Jün geren und die Berufs- und Lebenserfahrung<br />

der Älteren sich positiv auf das Betriebsklima<br />

und letztlich auf den Unternehmenserfolg<br />

auswirken.<br />

29<br />

ARGE SGB II<br />

Burgenlandkreis<br />

Pleitz GmbH<br />

– Heizung, Klima, Sanitär,<br />

Rohrleitungsbau<br />

Branche<br />

Baugewerbe<br />

Unternehmensgröße<br />

180 Beschäftigte<br />

www.<br />

pleitz.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

20,2 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

2.099<br />

Einwohnerzahl<br />

139.353<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Landwirtschaft ,<br />

Tourismus,<br />

Industrie<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Gebäude- und<br />

Hygiene-Service Köppe<br />

GmbH & Co. KG<br />

Branche<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

Unternehmensgröße<br />

84 Beschäftigte<br />

www.<br />

koeppe-gruppe.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

15,5 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

2.782<br />

Einwohnerzahl<br />

236.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Maschinen- und Anlagenbau,<br />

Informations- und Kommunikationsbranche<br />

SACHSEN-ANHALT<br />

Arbeitsgemeinschaft SGB II Halle GmbH<br />

Jahresringe Halle<br />

»Ältere Beschäftigte identifizieren sich mit<br />

den Zielen des Unternehmens. Sie haben<br />

eine geringer ausgeprägte Wechsel neigung<br />

in andere Beschäftigungsverhältnisse und<br />

stellen damit eine stabile Größe in der Personalentwicklung<br />

des Unternehmens dar.«<br />

Reinhard Köppe, Geschäftsführer<br />

der Gebäude- und Hygiene-Service Köppe GmbH & Co. KG<br />

Mitarbeiter der Gebäude-<br />

und Hygiene-Service Köppe GmbH & Co. KG<br />

30<br />

Unternehmen mit sozialer Verantwortung<br />

Im Fokus des Beschäftigungspaktes Jahresringe<br />

Halle steht das Wirtschaftsdreieck Halle-Dessau-<br />

Leipzig. Aktuell befindet sich die Region in einem<br />

Strukturwandel und gehört nach Berlin zu den<br />

entwicklungsstärksten Wirtschaftsregionen in<br />

den neuen Bundesländern.<br />

Zielsetzung des Beschäftigungspaktes ist es,<br />

das Potenzial an Wissen und Erfahrung älterer<br />

Menschen ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu<br />

rücken und es für die Gesellschaft nutzbar zu<br />

machen. In 19 Teilprojekten wird mit zielgruppenspezifischen<br />

Lösungsansätzen eine längerfristige<br />

Integration Arbeitsuchender ab 50 Jahre in<br />

den allgemeinen Arbeitsmarkt angestrebt.<br />

Die Umsetzung des Projekts wird unterstützt<br />

durch ein Netzwerk mit Akteuren aus Wirtschaft,<br />

Bildung, Kommunen und Verbänden.<br />

Als Unternehmen mit Weitblick wird<br />

in dieser Region die Gebäude- und Hygieneservice<br />

Köppe GmbH & Co. KG prämiert. Das Unternehmen<br />

ist ein gestandenes Unternehmen und<br />

seit 16 Jahren in der Region präsent. Es gilt in<br />

der Dienstleistungsbranche als gut geführtes<br />

und anerkanntes Unternehmen. Zwischen dem<br />

Unternehmen und dem Projekt Jahresringe Halle<br />

gibt es eine zielgerichtete und vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit.<br />

Reinhard Köppe schätzt die Vorzüge älterer<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Her-<br />

vorgehoben wird ein hohes Maß an Lebens-<br />

und Berufserfahrung, Zuverlässigkeit, Arbeitswillen,<br />

Verantwortungsbewusstsein sowie<br />

hohe Loyalität gegenüber dem Unternehmen.<br />

Zudem sind die Älteren aufgeschlossen gegenüber<br />

neuen Anforderungen und dem Erwerb<br />

von erforderlichen zusätzlichen Qualifikationen.<br />

Diese Wertschätzung drückt sich im<br />

Durch schnittsalter der Belegschaft von über 45<br />

Jahren aus und entspricht den Zielen und dem<br />

Anliegen des Beschäftigungspaktes. Bisher wurden<br />

zwei Projektteilnehmerinnen und Projektteilnehmer<br />

eingestellt. Das Unternehmen hat<br />

derzeit 84 Beschäftigte, davon sind 60 Männer<br />

und 24 Frauen. Auch darüber hinaus stellt sich<br />

das Unternehmen seiner sozialen Verantwortung,<br />

was z. B. durch die Beschäftigung von vier<br />

Schwerbehinderten dokumentiert wird.


»Die WOGES beauftragt gern Handwerksunternehmen,<br />

die ältere Mitarbeiter<br />

beschäftigen, weil diese am ehesten einen<br />

verantwortungsbewussten, loyalen<br />

und akkuraten Umgang mit den Kunden<br />

pflegen.«<br />

Gabriele Berner, Geschäftsführerin<br />

WOGES-Hettstedt mbH<br />

Die WOGES-Hettstedt bewirtschaftet derzeit<br />

1.770 Wohn- und 50 Gewerbeeinheiten in Hettstedt.<br />

SACHSEN-ANHALT<br />

Arbeitsgemeinschaft SGB II Mansfelder Land<br />

Alter hat Zukunft<br />

Alter hat Zukunft: In der Entwicklung der<br />

Chancenbranche Seniorenwirtschaft<br />

Dem Wirtschaftsgroßraum Halle-Leipzig<br />

zugehörig ist das Mansfelder Land Bestandteil<br />

des bedeutendsten industriellen Ballungszentrums<br />

der neuen Bundesländer. Seine Hauptwirtschaftszweige<br />

sind heute der Maschinen- und<br />

Anlagenbau, die Nichteisen-Metallurgie sowie<br />

die Metallbearbeitung. Auf Grund einer starken<br />

Abwanderung junger Erwerbstätiger in Folge<br />

ungünstiger wirtschaftlicher Bedingungen steht<br />

die Region vor einer überproportionalen Alterung<br />

der Gesellschaft.<br />

Der demografische Wandel im Mans felder<br />

Land wird im Projekt Alter hat Zukunft als<br />

Chance für neue nachhaltige wirtschaftliche und<br />

arbeitsmarktorientierte Impulse zum Aufbau<br />

einer umfassenden Seniorenwirtschaft gesehen.<br />

Es werden alle relevanten Akteure der Kommunen,<br />

Kammern, Kassen und Unternehmen<br />

vernetzt und sowohl der Aufbau einer neuen<br />

Infrastruktur für eine Seniorenwirtschaft initiiert<br />

als auch neue Produkte und Dienstleistungen<br />

für über 50-Jährige entwickelt und angeboten.<br />

Gleichzeitig werden die Kompetenzen älterer<br />

Arbeitsuchender aktiviert und in einer Beschäf-<br />

tigung in den Teilprojekten genutzt. Durch zielgerichtete<br />

wirtschaftliche Impulse sollen weitere<br />

Arbeitsplätze für über 50-Jährige entstehen.<br />

Die prämierte Wohnungsgesellschaft Hettstedt<br />

mbH wirkt durch ihre tatkräftige Unterstützung<br />

zur Verbesserung des Dienstleistungsangebots<br />

für Ältere – insbesondere mit dem Fokus „Wohnen<br />

im Alter“ und „seniorengerechte Gestaltung<br />

von Wohnraum“ – aktiv an der Netzwerkarbeit<br />

des Beschäftigungspaktes mit. Darüber hinaus<br />

schafft und erhält die WOGES-Hettstedt mbH im<br />

eigenen Unternehmen Arbeitsplätze für Ältere,<br />

so dass der Anteil Älterer im eigenen Hause mit<br />

64 Prozent überdurchschnittlich hoch bemessen<br />

ist. Die Geschäftsführerin Gabriele Berner schätzt<br />

in erster Linie die sozialen und kommunikativen<br />

Kompetenzen gegenüber Kunden, so dass die<br />

Beschäftigung älterer Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter konsequente Unternehmenspolitik<br />

darstellt.<br />

31<br />

Wohnungsgesellschaft<br />

Hettstedt mbH<br />

Branche<br />

Grundstücks- und<br />

Wohnungswesen<br />

Unternehmensgröße<br />

11 Beschäftigte<br />

www.<br />

woges-hettstedt.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

21,9 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.680<br />

Einwohnerzahl<br />

104.970<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Maschinenbau<br />

Metallerzeugung und<br />

-bearbeitung<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

GIS Grundstücks- und<br />

Immobilienservice GmbH<br />

Branche<br />

Grundstücks- und<br />

Wohnungswesen<br />

Unternehmensgröße<br />

190 Beschäftigte<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

19,7 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

5.299<br />

Einwohnerzahl<br />

228.655<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Maschinenbau,<br />

Ernährungswirtschaft,<br />

regenerative Energien<br />

SACHSEN ANHALT<br />

Jobcenter-Arbeitsgemeinschaft Magdeburg GmbH<br />

Kompetenz und Erfahrung für die Region<br />

»Meine guten Erfahrungen mit älteren<br />

Beschäftigten beruhen vor allem auf<br />

deren Berufserfahrung und Zuverlässigkeit.<br />

Trotz ihres Alters fühlen sie sich<br />

fit genug noch immer etwas im Beruf<br />

bewegen zu wollen.«<br />

Roselotte Sowieja, Geschäftsführerin<br />

der GIS Grundstücks- und Immobilienservice GmbH<br />

Unternehmenssitz der GIS Grundstücksund<br />

Immobilienservice GmbH<br />

32<br />

Wertschätzung der Kompetenzen<br />

älterer Beschäftigter<br />

Die Wirtschaftsstruktur in Magdeburg<br />

ist überwiegend geprägt von Klein- und Kleinstunternehmen<br />

des verarbeitenden Gewerbes,<br />

insbesondere des Maschinen- und Anlagenbaus,<br />

der Autozulieferindustrie und der Ernährungswirtschaft,<br />

sowie den Wirtschaftszweigen<br />

regenerative Energien und Dienstleistungen.<br />

Der Beschäftigungspakt Kompetenz und<br />

Erfahrung für die Region kooperiert schwerpunktmäßig<br />

mit Unternehmen des verarbeitenden<br />

Gewerbes, des Handwerks sowie des Dienstleistungsbereiches.<br />

Diese Wirtschaftscluster<br />

eröffnen die besten Integrationschancen für<br />

am Arbeitsmarkt benachteiligte Menschen.<br />

Die Zielstellung des Beschäftigungspaktes<br />

ist es, älteren Arbeitsuchenden über den<br />

Weg gestufter Praktika den Einstieg in den<br />

allge meinen Arbeitsmarkt zu ermöglichen.<br />

Als Unternehmen mit Weitblick wird die<br />

Grundstücks- und Immobilienservice GmbH (GIS)<br />

ausgezeichnet. Kernaufgabe des Unternehmens<br />

ist die Vermietung, Vermarktung und Verwaltung<br />

gewerblich genutzter Immobilienobjekte<br />

sowie die Erbringung von Dienstleistungen<br />

in Verbindung mit den vermieteten Objekten.<br />

Die Hauptkriterien für die Auswahl dieses<br />

Unternehmens mit insgesamt 190 Beschäftigten<br />

waren die hohe Beschäftigungsquote Älterer<br />

von über 60 Prozent sowie die Einstellung Älterer<br />

im Projektverlauf. Damit verbunden ist die<br />

Nutzung und Wertschätzung der vorhandenen<br />

Kompetenzen älterer Beschäftigter sowie die<br />

Berücksichtigung der Interessen von Menschen<br />

mit Beeinträchtigungen. Die GIS GmbH hat<br />

sechs älteren Arbeitsuchenden ein Praktikum<br />

ermöglicht, von denen bisher drei Personen in<br />

ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis<br />

übernommen wurden.<br />

Die Geschäftsführer der Grundstücks- und<br />

Immobilienservice GmbH, Frau und Herr Sowieja,<br />

haben – auch vor dem Hintergrund der Auswirkungen<br />

des demografischen Wandels und der<br />

verstärkten Abwanderung junger Menschen –<br />

eine personalpolitische Entscheidung getroffen.<br />

Sie setzen auf das hohe Erfahrungswissen, die<br />

Arbeitsmoral und Loyalität sowie das Qualitätsbewusstsein<br />

der älteren Beschäftigten.


»Wissen und Berufserfahrung sowie<br />

das Verantwortungsbewusstsein Älterer<br />

in Verbindung mit Flexibilität und den<br />

Entwicklungsmöglichkeiten Jüngerer<br />

sind eine gute Voraussetzung für einen<br />

lebendigen Betriebsablauf.«<br />

Silke Krampitz, Geschäftsführerin<br />

Krampitz Tanksysteme GmbH<br />

Mitarbeiter in der Fertigung bei<br />

Krampitz Tanksysteme GmbH<br />

SACHSEN-ANHALT<br />

Arbeitsgemeinschaft SGB II im Landkreis Stendal<br />

Netzwerk-Altmark-50++<br />

Effektiver Einsatz von Material, Energie und Zeit<br />

– die Erfahrung Älterer nutzen<br />

In der ehemals vorwiegend landwirtschaftlich<br />

geprägten Region liegt die Arbeitslosigkeit bei<br />

den über 50-Jährigen deutlich über 20 Prozent.<br />

Der Beschäftigungspakt Netzwerk – Altmark<br />

50++ hat die anspruchsvolle Zielstellung, die<br />

über 50-jährigen Arbeitsuchenden mit geringen<br />

bzw. fehlenden Qualifikationen durch Profiling,<br />

Bewerbungstraining, Praktikum sowie begleitendes<br />

Coaching in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

zu integrieren.<br />

Als Unternehmen mit Weitblick wurde in<br />

dieser Region das Unternehmen Krampitz Tanksysteme<br />

GmbH ausgezeichnet. Die GmbH produziert<br />

Transport- sowie Lagertanksysteme und<br />

ist Lieferant für die Energiewirtschaft. In dem<br />

Unternehmen sind derzeit 51 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter beschäftigt. Aus dem Beschäftigungspakt<br />

Netzwerk – Altmark 50++ wurden<br />

im Anschluss an ein Praktikum drei Teilnehmer<br />

innen und Teilnehmer in ein sozialversicherungspflichtiges<br />

Beschäftigungsverhältnis übernommen.<br />

Die Möglichkeiten einer finanziellen<br />

Förderung über den Beschäftigungspakt wurden<br />

dabei nicht in Anspruch genommen.<br />

Das Unternehmen Krampitz Tanksysteme<br />

GmbH zeigt eine große Bereitschaft, älteren<br />

Arbeitsuchenden aus dem Projekt Netzwerk<br />

– Altmark 50++ eine Chance für eine Integration<br />

in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu geben.<br />

Die Geschäftsführerin Silke Krampitz und der<br />

Prokurist Dietmar Sanfleben legen großen<br />

Wert auf eine gute Altersdurchmischung in<br />

ihrem Unternehmen. Die Vorteile der Zusammenarbeit<br />

mit älteren Beschäftigten sehen sie in<br />

dem breiten Erfahrungswissen, in der Fähigkeit,<br />

Erfahrungen weiterzugeben und anzuleiten,<br />

in dem effektiven Einsatz von Material, Energie<br />

und Zeit sowie dem ausgeprägten Qualitäts-<br />

und Verantwortungsbewusstsein. Geschätzt<br />

werden auch die Kommunikationsfähigkeit<br />

und die sozialen Kompetenzen der älteren<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auf Grund<br />

der Expansion des Unternehmens hat die<br />

Krampitz Tanksysteme GmbH Interesse<br />

be kundet, auch weiterhin motivierte und<br />

erfahrene Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

aus dem Netzwerk – Altmark 50++ einzustellen.<br />

33<br />

Krampitz Tanksysteme<br />

GmbH<br />

Branche<br />

Lieferant für die<br />

Energiewirtschaft<br />

Unternehmensgröße<br />

51 Beschäftigte<br />

www.<br />

krampitz.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

18,3 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

14.401<br />

Einwohnerzahl<br />

230.067<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Landwirtschaft,<br />

Ernährungsgewerbe,<br />

Maschinenbau<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Jenaqua GmbH<br />

Branche<br />

Heizungs- und Klimatechnik<br />

Unternehmensgröße<br />

24 Beschäftigte<br />

www.<br />

jenaqua.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

11,4 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

724<br />

Einwohnerzahl<br />

101.075<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Optik,<br />

Glasverarbeitung,<br />

Gerätetechnik<br />

THÜRINGEN<br />

Stadt Jena – jenarbeit –<br />

COOP[+]<br />

»Die Älteren haben auf Grund ihres<br />

Erfahrungspotenzials den Vorteil, vorausschauend<br />

und selbstständig zu arbeiten.<br />

Die meist ungestümen jungen Leute<br />

werden durch die erfahrenen Älteren in<br />

die Realität geholt.«<br />

Markus Neumann, Geschäftsführer Jenaqua GmbH<br />

Sigrid Rathmann und Jörg-Michael Trübner sind neue<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Projekt.<br />

34<br />

Produktentwicklung und Vertrieb aus einer Hand<br />

Die Wirtschaftsstruktur der Optionskommune<br />

Jena zeichnet sich aus durch die Verbindung<br />

von Wissenschaft und neuen angewandten<br />

Technologien. Im Vergleich zu anderen Regionen<br />

in den neuen Bundesländern übernimmt Jena<br />

hier eine Vorreiterrolle. Optik-, Bio- und Mikrotechnologien<br />

arbeiten in Netzwerken inner- und<br />

interdisziplinär erfolgreich zusammen.<br />

Der Beschäftigungspakt COOP [+] Jena hat<br />

das Ziel, für die Technologieregion Jena Netzwerke<br />

aufzubauen, die in sich und miteinander<br />

kooperieren, um die Wirtschaftsstruktur zu festigen<br />

und Beschäftigung für die Zielgruppe der<br />

älteren Arbeitsuchenden zu schaffen.<br />

Die optierende Kommune Jena hat über<br />

ihr Projekt COOP [+] das mittelständische Unternehmen<br />

Jenaqua GmbH als Unternehmen mit<br />

Weitblick ausgewählt. Die Jenaqua GmbH produziert<br />

und vertreibt Wasserchemikalien für<br />

Heizungs- und Klimaanlagen. Das Unternehmen<br />

wurde im Dezember 2005 gegründet und hat<br />

heute 24 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, einschließlich<br />

der freien Handelsvertreter und inter-<br />

nationalen Distributoren. Zum Aufbau des<br />

europa- und weltweiten Vertriebs der innovativen<br />

Produkte wurden zwei Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter aus dem Beschäftigungspakt<br />

eingestellt. Mit ihnen wurde die Vertriebstätigkeit<br />

innerhalb kürzester Zeit europaweit<br />

organisiert. Zudem erfolgte die Produktentwicklung<br />

durch einen Ingenieur aus der Zielgruppe<br />

der über 50-Jährigen. Für den Geschäftsführer<br />

Markus Neumann ist das Wesentliche eine ausgewogene<br />

Unternehmensstruktur von jungen<br />

und älteren Beschäftigten. Er arbeitet bei der<br />

Personalauswahl eng mit COOP [+] zusammen<br />

und nutzt die Möglichkeiten der gezielten beruflichen<br />

Qualifizierung und des Einsatzes von<br />

Praktikanten. Bisher wurden vier Personen über<br />

Praktika an das Unternehmen herangeführt,<br />

zwei von ihnen wurden im Anschluss in ein<br />

sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis<br />

übernommen.


»Wir sind froh, auf die Lebenserfahrung<br />

älterer Mitarbeiter zurückgreifen zu können.<br />

Das Unternehmen schätzt das große Interesse<br />

jedes einzelnen Älteren, nach längerer<br />

Arbeitslosigkeit wieder in den Arbeitsprozess<br />

eingegliedert zu werden.«<br />

Adelheid Laube, Unternehmensleiterin<br />

Sonnholz Päckert + Laube GmbH<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

Sonnholz Päckert+Laube GmbH<br />

THÜRINGEN<br />

Arbeitsgemeinschaft für Arbeitsuchende<br />

des Kyffhäuserkreises<br />

Neue Chancen für Ältere<br />

im Kyffhäuserkreis<br />

Soziale und fachliche Potenziale Älterer nutzen<br />

– Konkurrenzfähigkeit erhalten<br />

Der Kyffhäuserkreis erlebte mit dem<br />

Weg fall beschäftigungsintensiver Wirtschaftszweige<br />

einen Strukturwandel. Heute gehört der<br />

Kyff häuserkreis zu den Regionen in Thüringen<br />

mit einer überdurchschnittlich hohen Arbeitslosigkeit,<br />

Geburtenrückgang und einer Abwanderung<br />

von jungen Arbeitskräften, woraus ein<br />

Fachkräftemangel resultiert.<br />

Zielsetzung des Beschäftigungspaktes<br />

Neue Chancen für Ältere im Kyffhäuserkreis<br />

ist die Integration von älteren Arbeitsuchenden<br />

in den allgemeinen Arbeitsmarkt. Dies soll<br />

erreicht werden über die Schaffung von Synergien<br />

zwischen der Struktur- und Beschäftigungspolitik<br />

sowie die Förderung und Entwicklung<br />

des strukturschwachen und ländlich geprägten<br />

Kyffhäuserkreises.<br />

Als Unternehmen mit Weitblick wird im<br />

Kyffhäuserkreis das Unternehmen Sonnholz<br />

Päckert + Laube GmbH ausgezeichnet. Es ist<br />

ein 1948 gegründetes familiengeführtes Unternehmen,<br />

das qualitativ hochwertige Gartenmöbel<br />

aus Massivholz fertigt. Das Unternehmen<br />

ist ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. Es<br />

ist aus eigener Initiative auf den Beschäftigungspakt<br />

zugegangen und hat sein Interesse an der<br />

Beschäftigung älterer Arbeitnehmerinnen und<br />

Arbeitnehmer bekundet. Derzeit sind in dem<br />

Unternehmen 32 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

sowie vier Auszubildende beschäftigt.<br />

Davon sind 11 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

50 Jahre und älter, vier von ihnen wurden über<br />

das Bundesprogramm <strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong> eingestellt.<br />

Insgesamt sind sieben Einstellungen<br />

über das Bundesprogramm geplant.<br />

Die Unternehmensleiterin Adelheid Laube<br />

betont ihr Interesse an einem ausgewogenen<br />

Verhältnis von Älteren und Jüngeren in Ihrer<br />

Belegschaft. An den älteren Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern schätzt sie besonders die<br />

Lebenserfahrung, Leistungsbereitschaft und die<br />

Verlässlichkeit. Diese fachlichen und sozialen<br />

Potenziale der älteren Arbeitnehmerinnen und<br />

Arbeitnehmer sind für das Unternehmen wichtig,<br />

um auf dem Markt konkurrenzfähig zu bleiben.<br />

35<br />

Sonnholz<br />

Päckert+Laube GmbH<br />

Branche<br />

Holzgewerbe<br />

Unternehmensgröße<br />

32 Beschäftigte<br />

www.<br />

sonnholz.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

22,1 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.483<br />

Einwohnerzahl<br />

91.940<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Metall- und Elektroindustrie,<br />

Fahrzeugbau,<br />

Dienstleistungen<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Formella Bau GmbH<br />

Branche<br />

Baugewerbe<br />

Unternehmensgröße<br />

20 Beschäftigte<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

12 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

4.000<br />

Einwohnerzahl<br />

504.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Metallerzeugung und<br />

-bearbeitung,<br />

Automobilindustrie,<br />

Tourismus<br />

THÜRINGEN<br />

Arbeitsgemeinschaften Stadt Eisenach, Landkreis Sonneberg, Landkreis Hildburghausen,<br />

Stadt Suhl, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Wartburgkreis<br />

STABiL – Südwestthüringer Tourismusnetzwerk<br />

für ältere Beschäftigte in Lohn<br />

»Gerade in Bauunternehmen ist Zuverlässigkeit,<br />

Pünktlichkeit und Arbeitserfahrung<br />

wichtig. Die Formella Bau GmbH hat gute<br />

Erfahrungen mit der Altersgruppe 50+.«<br />

Andreas Formella, Geschäftsführer<br />

der Formella Bau GmbH<br />

Firmensitz der Formella Bau GmbH<br />

in Eisenach<br />

36<br />

Das Ziel: STABiLe Beschäftigungsverhältnisse<br />

in Südwestthüringen<br />

Südwestthüringen umfasst das Gebiet<br />

vom nördlich gelegenen Wartburgkreis bis zum<br />

südlich gelegenen Landkreis Sonneberg und<br />

ist geprägt von der Lage zwischen Rhön und<br />

Thüringer Wald. Die Region ist wirtschaftlich<br />

sehr heterogen. Sie verfügt einerseits über<br />

traditionell vielfältige Industrie- und Gewerbestrukturen,<br />

es soll aber andererseits durch den<br />

Ausbau des Tourismussektors vor allem der<br />

Dienstleistungsbereich entwickelt werden.<br />

Der Ansatz des Beschäftigungspaktes<br />

STABiL – Südwestthüringer Tourismusnetzwerk<br />

für ältere Beschäftigte in Lohn besteht daher in<br />

der Verbindung von infrastruktureller Entwicklung<br />

und Nutzung der Tourismuspotenziale<br />

der Region mit der Beschäftigungsförderung<br />

und Integration älterer Arbeitsuchender innerhalb<br />

dieses Tourismus- und Freizeitsektors.<br />

Zu diesem Zweck wurden 13 Zentren in der<br />

Region errichtet, von denen aus einerseits die<br />

touristische Infrastruktur sondiert, gepflegt und<br />

ausgebaut wird und andererseits die Älteren<br />

gezielt qualifiziert und integriert werden. Über<br />

eine Unternehmensbefragung wurden alle<br />

touristischen Unternehmen und Dienstleister<br />

sensibilisiert und hinsichtlich bisher ungenutzter<br />

Beschäftigungspotenziale befragt, so dass zahlreiche<br />

Unternehmen und Ältere bereits erfolgreich<br />

zusammengeführt werden konnten.<br />

Die Integrationserfolge der Region verteilen<br />

sich kleinteilig auf eine Vielzahl von<br />

Unternehmen, so dass das prämierte Unternehmen<br />

Formella Bau GmbH stellvertretend für<br />

viele dieser ca. 1.200 Unternehmen steht, mit<br />

denen im Rahmen der Beschäftigungsinitiative<br />

<strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong> Kontakte geknüpft wurden.<br />

Das vorrangig in Eisenach und der Wartburgregion<br />

tätige Hoch- und Tiefbauunternehmen<br />

steht älteren Arbeitsuchenden offen und positiv<br />

gegenüber. Ein älterer Mitarbeiter wurde unbefristet<br />

eingestellt. Weitere Vermittlungen sind<br />

bereits im Gespräch und werden vorbereitet.<br />

Andreas Formella setzt vor allem auf die Motiva<br />

tion und Einsatzbereitschaft der Älteren und<br />

hebt die guten Erfahrungen mit ihnen hervor.


»Wir setzen auf 50+ – Unternehmenserfolg<br />

durch Fachkompetenz, Sozialkompetenz<br />

und Lebenserfahrung.«<br />

Ina Liebau, Geschäftsführerin des<br />

Pflegeheims Humanitas „Wohnen in der Pflege“<br />

Geschäftsführerin Ina Liebau und Thomas Liebau, Heim- und<br />

Pflegedienstleiter der ambulanten Pflege<br />

THÜRINGEN<br />

Arbeitsgemeinschaft Grundsicherung<br />

Unstrut-Hainich-Kreis<br />

Jobwerkstatt ALTERnativ<br />

Pflegedienst „Humanitas“ setzt auf<br />

Lebens erfahrung und Sozialkompetenz Älterer<br />

Die Wirtschafts- und Arbeitsmarktstruktur<br />

des Unstrut-Hainich-Kreises ist geprägt durch<br />

die Landwirtschaft, die Dachziegelindustrie<br />

und das Dienstleistungsgewerbe sowie durch<br />

einen sehr starken Bevölkerungsrückgang. Der<br />

Beschäftigungspakt Jobwerkstatt ALTERnativ verfolgt<br />

neben der Vermittlung von älteren Arbeitsuchenden<br />

in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

die Zielsetzung, durch die Entwicklung und<br />

Umsetzung regionalspezifischer Projekte weitere<br />

Arbeitsplätze für die älteren Arbeitsuchenden<br />

zu schaffen.<br />

Als Unternehmen mit Weitblick wird<br />

in dieser Region Pflegeheim Humanitas<br />

»Wohnen in der Pflege« ausgewählt. Das Unternehmen<br />

wurde am 01.08.1995 gegründet und<br />

zeichnet sich durch eine sehr soziale Geschäftsphilosophie<br />

aus. Das Pflegeteam setzt sich aus<br />

62 jungen und älteren Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern zusammen, von denen 20 Personen<br />

älter als 50 Jahre sind. Damit besteht die Belegschaft<br />

zu über 30 Prozent aus älteren Beschäftigten.<br />

In diesem Jahr hat das Unternehmen vier<br />

ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die<br />

Jobwerkstatt ALTERnativ eingestellt. Die Möglichkeit<br />

zur Nutzung von Fördermitteln über den<br />

Beschäftigungspakt spielte bei den Einstellungen<br />

eine eher untergeordnete Rolle. Hervorzuheben<br />

ist, dass die Beschäftigten ausschließlich ihren<br />

Qualifikationen entsprechend eingesetzt werden<br />

und das Unternehmen auch zukünftig mit der<br />

Jobwerkstatt ALTERnativ zusammenarbeiten<br />

wird.<br />

Humanitas »Wohnen in der Pflege« profitiert<br />

in vielerlei Hinsicht von der Mischung der<br />

Altersstruktur der Belegschaft. Die Geschäftsführerin<br />

Ina Liebau schätzt insbesondere die große<br />

Lebenserfahrung, die Sozialkompetenz und den<br />

taktvollen Umgang der älteren Beschäftigten mit<br />

den Patientinnen und Patienten. Für die derzeit<br />

fünf Auszubildenden haben die älteren Beschäftigten<br />

eine Vorbildwirkung. Sie vermitteln den<br />

jüngeren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

Sicherheit und sorgen für ein gutes Sozialverhalten<br />

untereinander.<br />

37<br />

Pflegeheim Humanitas<br />

„Wohnen in der Pflege“<br />

Branche<br />

Gesundheits- und<br />

Sozialwesen<br />

Unternehmensgröße<br />

62 Beschäftigte<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

15,5 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.357<br />

Einwohnerzahl<br />

113.962<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Baugewerbe,<br />

Dienstleistungsgwerbe<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

>> Jobwerkstatt ALTERnativ


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Käppler & Pausch GmbH<br />

Branche<br />

Metallbearbeitung<br />

Unternehmensgröße<br />

100 Beschäftigte<br />

www.<br />

k-p-gmbh.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

19,7 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

2.446<br />

Einwohnerzahl<br />

150.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Maschinenbau,<br />

Metallverarbeitung,<br />

Elektrotechnik<br />

SACHSEN<br />

Landkreis Bautzen, Amt für Arbeit und Soziales<br />

Bautzen – Beschäftigungspakt für Ältere in den Regionen<br />

»Erfahrungsschätze an Wissen, das<br />

heute zum Teil nicht mehr geschult wird,<br />

können insbesondere an die jüngere<br />

Belegschaft weitergegeben werden.«<br />

Ulrich Käppler, Geschäftsführer Käppler & Pausch GmbH<br />

Mitarbeiter in der Fertigung<br />

bei Käppler & Pausch GmbH<br />

38<br />

Das Bautzener Vier-Stufen-Modell<br />

– ein Weg zum Erfolg<br />

In enger Zusammenarbeit mit der Kreissparkasse<br />

Bautzen hat der Landkreis Bautzen<br />

die für die Region vorhandenen Entwicklungspotenziale<br />

herausgearbeitet. Demnach bestehen<br />

u. a. für den Maschinenbau und die Metall-<br />

und Elektroindustrie besondere Entwicklungschancen.<br />

Grundgedanke des Landkreises Bautzen ist<br />

die Nutzung der Lebens- und Berufserfahrung<br />

der Älteren, der Abbau von Beschäftigungshemmnissen<br />

und das Angebot einer sinnvollen<br />

sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung.<br />

Ein zentrales Teilprojekt beinhaltet das Bautzener<br />

Vier-Stufen-Modell, eine Variante eines<br />

Lohnkostenzuschussmodells: Danach sollen die<br />

Älteren nach einer Kompetenzbeurteilung (Stufe<br />

1) und einem 6-monatigen Einstiegspraktikum<br />

(Stufe 2) in ein 12-monatiges sozialversicherungspflichtiges<br />

Arbeitsverhältnis in einem Unternehmen<br />

einsteigen. Dieses wird vom Landkreis<br />

Bautzen degressiv bezuschusst (Stufe 3). Mit einer<br />

permanenten und intensiven Betreuung wird die<br />

Nachhaltigkeit der Beschäftigung über die Phase<br />

der Förderung (Stufe 4) hinaus angestrebt.<br />

Parallel dazu wird ein Unternehmenspool<br />

aufgebaut, der die regionalen Dienstleistungs-,<br />

Handels-, Handwerks- und Industrieunternehmen<br />

zusammenfasst und aus dem zusätzliche<br />

Arbeitsplätze für den Landkreis zur Verfügung<br />

stehen sollen.<br />

Eines der Unternehmen aus dem Pool ist<br />

die Käppler & Pausch GmbH mit Sitz in Neukirch.<br />

Das Metall verarbeitungsunternehmen stellt<br />

Laser- und Wasserstrahlschneiden her. Ausschlaggebend<br />

für die Auswahl des Unter nehmens<br />

waren dessen erfolgreiche Entwicklung vom<br />

2-Mann-Unternehmen im Jahr 1993 hin zu einem<br />

mittelständischen Unternehmen mit 100 Beschäftigten<br />

im Jahr 2006 sowie die aktive Mitarbeit des<br />

Unternehmensverbundes (magnatech GmbH,<br />

OIB GmbH) an der Umsetzung des Bautzener<br />

Vier-Stufen-Modells. Weiterhin sprachen für<br />

das Unternehmen die zuverlässige und partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit mit den Paktverantwortlichen.<br />

Das Unternehmen hat einen älteren<br />

Arbeitsuchenden eingestellt, während innerhalb<br />

des Unternehmensverbundes weitere sechs Ältere<br />

einen Arbeitsplatz gefunden haben.


»Ältere Beschäftigte gestalten komplexe<br />

Fertigungsprozesse schneller und sind bereit,<br />

ihr Wissen den Jüngeren zu vermitteln.«<br />

Dr. Rainer Krone, Geschäftsführer der<br />

KKM Maschinenbau GmbH Leipzig<br />

Generationsübergreifende Zusammenarbeit<br />

bei der KKM Maschinenbau GmbH<br />

Garanten des Erfolgs: Moderne Fertigungs -<br />

verfahren und erfahrene Beschäftigte<br />

Die Wachstumsmotoren der Stadt<br />

Leipzig sind die Wirtschaftsbereiche Medien<br />

und Kommunikation (Leipzig gilt nach<br />

Berlin als zweitwichtigster Medienstandort<br />

in Ostdeutschland), Gesundheit und Biotechnologien,<br />

Umwelt technik, Dienstleistungen<br />

und Automotive. Trotz hoher Arbeitslosigkeit<br />

in der Region mangelt es schon heute an<br />

qualifizierten Fachkräften.<br />

Der Beschäftigungspakt in Leipzig<br />

be steht aus zwei unabhängig voneinander<br />

operierenden Teilprojekten. Das Teilprojekt<br />

JobFORMAT <strong>50plus</strong> bündelt die vielfältigen<br />

Kompetenzen älterer Arbeitsuchender in<br />

Expertenteams, die ge meinsam Lösungen für<br />

unternehmens spezifische Aufgaben und Probleme<br />

entwickeln. Dieses Vorgehen fördert<br />

die Chance einer langfristigen Integration im<br />

Unternehmen. Im zweiten Teilprojekt OPUS<br />

<strong>50plus</strong> werden Unternehmen durch progressive<br />

Einstellungs zu schüsse, Bildungsgutscheine und<br />

flexible Arbeitszeit modelle bei der Einstellung<br />

Älterer über 50 Jahre unterstützt. Über Personalforen<br />

und moderierte Kontaktbörsen wird auf<br />

SACHSEN<br />

Arbeitsgemeinschaft Leipzig<br />

Ideenwettbewerb Leipzig<br />

direktem Wege der Kontakt zwischen Arbeitgebern<br />

und potenziellen Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmern hergestellt.<br />

Die KKM Maschinenbau GmbH Leipzig<br />

ist ein mittelständisches Unternehmen und<br />

spezialisiert auf die Anfertigung von Einzelteilen<br />

für den Maschinenbau. Im Zuge der Anpassung<br />

an globalisierte Märkte setzt die KKM stark auf<br />

das Wissen und Können von älteren Beschäftigten.<br />

Die Geschäftsleitung führt seit Jahren<br />

eine perspektivische Personalentwicklungsstrategie<br />

durch, die auf einem ausgewogenen Mix<br />

zwischen jungem Fachkräftenachwuchs und<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit langer<br />

Berufserfahrung basiert und so den innerbetrieblichen<br />

Kompetenzaustausch fördert. Die älteren<br />

Beschäftigten werden gezielt an modernste<br />

Fertigungsverfahren herangeführt, mit dem Ziel,<br />

sie langfristig zu beschäftigen. Im Rahmen des<br />

Projektes OPUS <strong>50plus</strong> (Beschäftigungspakt der<br />

Sozialpartner) wurden drei neue Mitarbeiter eingestellt<br />

und gezielt weitergebildet.<br />

39<br />

KKM Maschinenbau GmbH<br />

Leipzig<br />

Branche<br />

Maschinenbau<br />

Unternehmensgröße<br />

28 Beschäftigte<br />

www.<br />

kkm-leipzig.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

17,0 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

10.897<br />

Einwohnerzahl<br />

772.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Handel,<br />

Kreditgewerbe,<br />

Wohnungsgewerbe<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

HEITEC GmbH Auerbach<br />

Branche<br />

Maschinenbau<br />

Unternehmensgröße<br />

63 Beschäftigte<br />

www.<br />

heitec-soma.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

13,0 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

4.213<br />

Einwohnerzahl<br />

192.029<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Maschinenbau,<br />

Metallverarbeitung,<br />

Textilindustrie<br />

SACHSEN<br />

Arbeitsgemeinschaft Agentur für Arbeit –<br />

Vogtlandkreis Grundsicherung für Arbeitsuchende<br />

VITAL – Vogtländische Initiative<br />

für Training und Arbeit Lebensälterer<br />

»HEITEC wird Aufträge, die heute sehr<br />

häufig ins Ausland verlagert werden,<br />

mit einem neuen Konzept in der Region<br />

halten, um Arbeitsplätze zu sichern<br />

und zu schaffen.«<br />

Emmerich Höltl, Geschäftsführer HEITEC GmbH Auerbach<br />

Geschäftsführer Emmerich Höltl, Geschäftsführerin der<br />

ARGE Agentur für Arbeit - Vogtlandkreis Martina Kober und<br />

zwei eingestellten Arbeitnehmer über „VITAL ab 50“<br />

40<br />

Unternehmen als Multiplikator<br />

Mit einer Einwohnerzahl von 192.000<br />

gehört der Vogtlandkreis mit 1.330 Quadratkilometern<br />

flächenmäßig zu einem der größten<br />

Landkreise Deutschlands, ist dabei aber relativ<br />

schwach besiedelt. Die Wirtschaftsstruktur ist<br />

geprägt von klein- und mittelständischen Unternehmen<br />

der Metallverarbeitung, des Maschinenbaus<br />

und der Textilindustrie.<br />

Die Arbeitsgemeinschaft Agentur für<br />

Arbeit - Vogtlandkreis beabsichtigt mit<br />

dem Projekt Vital ab 50, die Chancen und den<br />

Bedarf der regionalen Wirtschaft und die vorhandenen<br />

Potenziale der älteren Arbeitsuchenden<br />

in der Region zu erfassen, abzugleichen<br />

und sie intensiver für die Eingliederung älterer<br />

Arbeitsuchender zu nutzen. Die „Philosophie“<br />

des Projekts besteht darin, die Arbeitsuchenden<br />

ab 50 Jahre nach ihren Fähigkeiten und auch<br />

Defiziten einzuordnen, ggf. zu qualifizieren und<br />

zu motivieren. Durch innovative Förderansätze<br />

und Verpflichtungen der Unternehmen sollen<br />

ältere Arbeitsuchende schließlich in sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigungen vermittelt<br />

werden. Dabei werden bestehende Netzwerke,<br />

Kooperationen und Instrumente genutzt und<br />

weiterentwickelt.<br />

Die HEITEC GmbH in Ellefeld, ein Unternehmen<br />

mit 63 Beschäftigten, das Produktionsanlagen<br />

für Schließsysteme herstellt, wurde<br />

als Ergebnis des Engagements und der engen<br />

Zusammenarbeit mit dem Beschäftigungspakt<br />

für die Prämierung ausgewählt. Der Geschäftsführer<br />

Emmerich Höltl steht dem Beschäftigungspakt<br />

als Netzwerkpartner offen gegenüber<br />

und trägt als Multiplikator dessen Intentionen<br />

weiter. Auf seine Anregung wurde das Projekt<br />

VITAL ab 50 den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

in der Firmenzeitung bekannt gemacht.<br />

Zudem vertritt er dieses Thema aktiv in der<br />

Öffentlichkeit. Bisher stellte die HEITEC GmbH<br />

vier über 50-jährige Personen aus der Zielgruppe<br />

ein. Das Unternehmen unterstützt das Projekt<br />

weiterhin, da bei der Zielgruppe die bereits<br />

vorhandenen Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

durch die langjährige Berufserfahrung und<br />

die hohe Verbundenheit der Älteren mit dem<br />

Unternehmen geschätzt werden.


Ȁltere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

sind selbst schon Dritt- und Vierteinrichter.<br />

Sie identifizieren sich in hohem Maße mit<br />

ihrem Arbeitsplatz. Wir setzen deshalb<br />

ganz gezielt auf ältere Beschäftigte.«<br />

Reinhold Gütebier, Gesamtvertriebsleiter<br />

bei Möbel Segmüller Friedberg<br />

Mitarbeiter in der Möbelproduktion bei<br />

der Segmüller Polstermöbelfabrik GmbH & Co. KG<br />

BAYERN<br />

Arbeitsgemeinschaft für Beschäftigung Augsburg-Stadt<br />

BIA <strong>50plus</strong> –<br />

Beschäftigungsinitiative Augsburg für Ältere<br />

Erfahrung hat Zukunft – Projekt BIA <strong>50plus</strong><br />

und Möbel Segmüller<br />

Augsburg zeichnet sich durch eine stark<br />

großbetrieblich geprägte Wirtschaftsstruktur<br />

aus. Der Anteil der Beschäftigten ohne abgeschlossene<br />

Berufsausbildung ist gemessen am<br />

bayerischen Durchschnitt vergleichsweise hoch.<br />

Die Region durchläuft seit geraumer Zeit einen<br />

tiefgreifenden Strukturwandel, dem viele der<br />

vorhandenen niedrigqualifizierten Arbeitsplätze<br />

zum Opfer fallen.<br />

Der Beschäftigungspakt BIA <strong>50plus</strong><br />

– Beschäftigungsinitiative Augsburg für Ältere<br />

versucht mit einem breitgefächerten Angebot<br />

die Beschäftigungsfähigkeit älterer Arbeitsuchender<br />

und deren Integration in den<br />

allgemeinen Arbeitsmarkt zu steigern. Die<br />

Projektangebote umfassen die Durchführung<br />

von Profilings, die Erstellung einer Kompetenzbilanz,<br />

Qualifizierungsmaßnahmen sowie die<br />

Begleitung im Integrationsprozess. Das Betriebsräte-Mentoring<br />

sieht vor, dass im Unternehmen<br />

für neu eingestellte Ältere ein Mentor zur Verfügung<br />

gestellt wird. Ein weiteres Teilprojekt berät<br />

und unterstützt Existenzgründer, die über 50<br />

Jahre alt sind. Qualifizierte ältere Arbeitsuchende<br />

werden auch als Anleiter und Betreuer in<br />

Jugendprojekten eingesetzt. Für Unternehmen<br />

bietet der Augsburger Pakt Beratungen<br />

zur Organisation einer nachhaltigen altern sgerechten<br />

Personalentwicklung an. Hierzu<br />

werden individuelle Analysen mit und für<br />

die Personalverantwortlichen durchgeführt,<br />

Strategien erarbeitet und entsprechende<br />

Workshops durchgeführt.<br />

Die Segmüller Polstermöbelfabrik GmbH<br />

& Co. KG wurde 1925 von Hans Segmüller als<br />

Handwerksbetrieb für die Fertigung qualitativ<br />

hochwertiger Polstermöbel gegründet. Heute<br />

sind im Unternehmen über 4.000 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter tätig, davon ca. 300<br />

in der Polstermöbelfabrik. Das Unternehmen<br />

Segmüller hat einen hohen Anteil von 38,8<br />

Prozent ältere Beschäftigte, engagiert sich<br />

öffentlichkeitswirksam und politisch für ältere<br />

Arbeitnehmer und ist Kunde des Augsburger<br />

Paktes. Aufgrund der Größe und Präsenz in der<br />

lokalen Öffentlichkeit ist die Firma Segmüller<br />

ein wertvoller Partner zur Umsetzung der Ziele<br />

des Augsburger Beschäftigungspaktes.<br />

41<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Segmüller Polstermöbelfabrik<br />

GmbH & Co. KG<br />

Branche<br />

Möbelproduktion<br />

und -handel<br />

Unternehmensgröße<br />

4.000 Beschäftigte<br />

www.<br />

segmueller.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

7,6 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

3.850<br />

Einwohnerzahl<br />

638.389<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Mechatronik,<br />

Umwelttechnologie,<br />

Informations- und<br />

Kommunikationstechnologie


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Duvernell profi-con<br />

Branche<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

Unternehmensgröße<br />

39 Beschäftigte<br />

www.<br />

profi-con.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

6,3 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

2.402<br />

Einwohnerzahl<br />

375.435<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Logistik,<br />

Maschinenbau,<br />

Mess- und Regeltechnik<br />

BAYERN<br />

Verbund Aschaffenburg: Arbeitsgemeinschaften Stadt Aschaffenburg<br />

und der Landkreise Miltenberg und Aschaffenburg<br />

Leila <strong>50plus</strong><br />

»Jede Generation hat Ihre Stärken.<br />

Die Stärken der Älteren, wie Zuverlässigkeit,<br />

Engagement, Pflichtbewusstsein,<br />

Loyalität und Gewissenhaftigkeit, sind<br />

aber vor allem die Kompetenzen, die in<br />

unserer Branche wichtig sind.«<br />

Frank Duvernell, Geschäftsführer<br />

von Duvernell profi-con<br />

Mitarbeiter der Duvernell profi-con bei<br />

der sterilen Raumreinigung<br />

42<br />

Ältere vermitteln Ältere<br />

Der Beschäftigungspakt LEILA 50Plus<br />

der Landkreise Miltenberg, Aschaffenburg<br />

und der Stadt Aschaffenburg steht unter dem<br />

Motto „Ältere vermitteln Ältere“. Die Kernidee<br />

besteht darin, ältere Arbeitsuchende – ausreichende<br />

Berufserfahrung und Kompetenzen<br />

voraus gesetzt – auf dem Weg in die berufliche<br />

Selbständigkeit als private Arbeitsvermittler<br />

zu unterstützen. Sie sollen in die Lage versetzt<br />

werden, andere Arbeitsuchende in den<br />

all gemeinen Arbeitsmarkt zu vermitteln.<br />

Vor allem kleine und mittlere Unternehmen<br />

stellten Ältere ein. Bei ihrer Entscheidung<br />

lassen sich die Betriebe vor allem von der Qualifikation<br />

der Bewerberinnen und Bewerber leiten.<br />

Als Beispiel sei stellvertretend die seit 1995 mit<br />

39 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bestehende<br />

Duvernell profi-con Aschaffenburg genannt.<br />

Dieses Unternehmen wurde nach einer Vorauswahl<br />

von 54 Unternehmen aus einem Kreis von<br />

13 Bewerbern ausgewählt. Maßgeblich für die<br />

Auswahlentscheidung war der hohe Anteil der<br />

über 50-jährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Auch die den Zielen von LEILA 50Plus ent-<br />

sprechende Unternehmensphilosophie und das<br />

soziale Engagement waren ausschlaggebend.<br />

Die Duvernell profi-con ist Dienstleister<br />

für die Reinraumreinigung in sterilen<br />

Räumen, z. B. in der Pharma- und Halbleiterindustrie<br />

und bietet seinen Kunden ein Full-<br />

Service-System an. Die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter erfahren als Cleanoperator eine<br />

intensive Ausbildung und werden im Rahmen<br />

des internen Qualitätsmanagementsystems<br />

trainiert. Das Unternehmen bringt seinen<br />

Älteren eine hohe Wertschätzung entgegen,<br />

insbeson dere wegen ihrer großen Zuverlässigkeit<br />

und ihres ausgeprägten Pflichtbewusstseins.<br />

Damit einher gehen eine hohe Flexibilität und<br />

Mobilität sowie ein niedriger Krankenstand.<br />

Nicht zuletzt wirken sich die dem Unternehmen<br />

entgegengebrachte Loyalität sowie die hohe<br />

Einsatzfreudigkeit und das persönliche Engagement<br />

dieser Menschen positiv auf das Betriebsklima<br />

aus. Die Duvernell profi-con setzt deshalb<br />

weiter bewusst auf ältere Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter.


»Heute profitiert das Unternehmen von<br />

der Erfahrung der älteren Generation und<br />

den Ideen der jüngeren Generation.«<br />

Dr. Norbert Teltschik, geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Richard Köstner AG, Neustadt/Aisch<br />

Unternehmenssitz der Richard Köstner AG,<br />

Neustadt/Aisch<br />

BAYERN<br />

Arbeitsgemeinschaften der Stadt Ansbach und der Landkreise Ansbach<br />

und Neustadt/ Aisch - Bad Windsheim<br />

<strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong> –<br />

Beschäftigungspakt Westmittelfranken<br />

Beschäftigungspakt Westmittelfranken und<br />

Richard Köstner AG – zwei, die sich gefunden haben<br />

Der Beschäftigungspakt Westmittelfranken<br />

wird getragen von den Arbeitsgemeinschaften<br />

Ansbach, Landkreis Ansbach und Landkreis<br />

Neustadt/Aisch – Bad Windsheim sowie einem<br />

breiten Netzwerk regionaler Akteure und Bildungsträger.<br />

Den innovativen Kern des Projekts<br />

bilden sechs Initiativzentren an verschiedenen<br />

Orten Westmittelfrankens. Die Arbeit der Initiativzentren<br />

basiert auf der Förderung der Eigeninitiative<br />

der älteren Arbeitsuchenden, die ganz<br />

wie in einem normalen Unternehmen selbstverantwortlich<br />

Aufgaben übernehmen (Empowerment-Ansatz).<br />

Dazu gehören die Erstellung<br />

von Bewerbungsunterlagen, die Stellenakquise,<br />

die gegenseitige Schulung und die Übernahme<br />

von Verwaltungsaufgaben. In einem Wechsel<br />

von Präsenz- und Heimarbeitsphasen definieren<br />

die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, gefördert<br />

durch eine projekteigene Moderation, ihre individuelle<br />

Arbeitsmarktstrategie und gestalten<br />

die Realisierungsprozesse im Team. Zum Aufbau<br />

von Unternehmenskontakten sind zusätzlich<br />

ein professionelles Callcenter und ein Jobhunter<br />

eingebunden.<br />

Die Auswahl der Richard Köstner AG<br />

als das Unternehmen mit Weitblick der Region<br />

Westmittelfranken würdigt das erfolgreiche<br />

Engagement des Unternehmens bei der Einstellung<br />

und Beschäftigung von älteren Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmern. Es gehört zur<br />

Unternehmensphilosophie, die Fluktuation<br />

niedrig zu halten – deshalb ist es nicht ungewöhnlich,<br />

dass Beschäftigte von der Ausbildung<br />

bis zur Rente im Unternehmen verbleiben.<br />

Dr. Norbert Teltschik, geschäftsführender<br />

Gesellschafter, hebt die Kompetenz der älteren<br />

Beschäftigten hervor: „Auch unsere Kunden –<br />

viele im Alter der „Best-Ager“ – suchen erfahrene<br />

Ansprechpartner.“<br />

In seiner aktiven Rolle bei der IHK wirkt<br />

der Unternehmer am Netzwerk des Beschäftigungspaktes<br />

Westmittelfranken mit und unterstützt<br />

die Erschließung neuer Beschäftigungspotenziale<br />

für ältere Arbeitsuchende. Die Richard<br />

Köstner AG wirkt als unternehmerischer Leuchtturm<br />

zur Aktivierung weiterer „zugkräftiger<br />

Unternehmen“ aus Westmittelfranken.<br />

43<br />

Richard Köstner AG<br />

Branche<br />

Großhandel<br />

Unternehmensgröße<br />

294 Beschäftigte<br />

www.<br />

koestner.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

4,9 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

836<br />

Einwohnerzahl<br />

325.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Metall-und Elektroindustrie,<br />

Kunststoffindustrie,<br />

Automobilzulieferer,<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

SYMAX Systemtechnik<br />

Sondermaschinenbau<br />

GmbH<br />

Branche<br />

Maschinenbau<br />

Unternehmensgröße<br />

99 Beschäftigte<br />

www.<br />

symax-gmbh.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

6,2 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

2.492<br />

Einwohnerzahl<br />

312.052<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Fahrzeug- und Anlagenbau,<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

BAYERN<br />

Arbeitsgemeinschaften Regensburg Stadt<br />

und Landkreis Regensburg<br />

Arbeitsmarktprojekt 50+ der Arbeitsgemeinschaften<br />

der Region Regensburg<br />

»Die Berufs- und Lebenserfahrung der<br />

älteren Beschäftigten sind ein wichtiger<br />

Ruhepol für die Jüngeren.«<br />

Dipl.-Ing. Robert Lehner, Geschäftsführer SYMAX GmbH<br />

Daniman Viktor ist als technischer<br />

Zeichner über das Projekt bei SYMAX beschäftigt.<br />

44<br />

Eine starke regionale Partnerschaft<br />

– der Schlüssel zum Erfolg<br />

Die Arbeitsgemeinschaften Regensburg<br />

Stadt und Landkreis Regensburg setzen den<br />

Pakt gemeinsam mit der HWK Niederbayern/<br />

Oberpfalz, der IHK Regensburg, der Wirtschaftsförderung<br />

von Stadt und Landkreis Regensburg<br />

und der Agentur für Arbeit Regensburg um.<br />

Diese Partnerschaft deckt die gesamte Wirtschaftsregion<br />

ab – ein Gewinn für die Unternehmen<br />

und die älteren Arbeitsuchenden.<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

Partnerorganisationen bilden das Kompetenzteam<br />

50+, das die Brückenfunktion zwischen<br />

den älteren Arbeitsuchenden und den Unternehmen<br />

übernimmt. Das Kompetenzteam kann<br />

direkt auf die Ressourcen und Kontakte der<br />

Partner zugreifen. Die Integration Älterer wird<br />

durch innovative Unterstützungsleistungen<br />

für einstellende Unternehmen gefördert.<br />

Als besonders attraktiv hat sich der Tutoren-<br />

Eingliederungs zuschuss erwiesen, bei dem<br />

das Unternehmen eine finanzielle Unterstützung<br />

für die Ein arbeitung eines neu eingestellten<br />

älteren Arbeit suchenden erhält.<br />

Die Wirtschaftsregion Regensburg profitiert<br />

vom herausragenden Potenzial des Klinikums,<br />

der Universität und der Fachhochschule,<br />

die gemeinsam nahezu alle geistes- und naturwissenschaftlichen<br />

Disziplinen bis hin zu den<br />

zahlreichen Ingenieursausbildungen anbieten<br />

können. Ein Beispiel der erfolgreichen Zusammenarbeit<br />

von Wirtschaft und Wissenschaft ist<br />

die Profilierung des Standortes Regensburg in<br />

den Bereichen Spezialmaschinenbau, Automobil-<br />

und Energietechnik. So überrascht es nicht, dass<br />

mit der SYMAX Systemtechnik Sondermaschinenbau<br />

GmbH ein mittelständisches Unternehmen<br />

prämiert wird, welches innovative Lösungen im<br />

Bereich des Anlagenbaus sowie der Konstruktion<br />

und Fertigung von Produkten der Premiumklasse<br />

anbietet. Das Unternehmen hat bereits zwei Projektteilnehmer<br />

eingestellt und durch einen Tutor<br />

sorgfältig in die neuen Aufgaben eingearbeitet.<br />

Das junge Unternehmen erkennt zunehmend<br />

die Vorteile der Beschäftigung älterer Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer, achtet auf die<br />

alternsgerechte Gestaltung der Arbeitsplätze und<br />

fördert die Erhaltung der körperlichen Fitness.


»Ältere Beschäftigte sind hochmotiviert<br />

und mit Leib und Seele dabei.«<br />

Günther Trost, Regionalvorstand Oberfranken<br />

der Johanniter Unfallhilfe e.V.<br />

Mitarbeiter der Johanniter Unfallhilfe e.V.<br />

Oberfranken - Neustadt/Aisch<br />

BAYERN<br />

Arbeitsgemeinschaften der Stadt Bamberg<br />

und der Landkreise Bamberg und Forchheim<br />

Individuelles Eingliederungsmanagement für<br />

berufserfahrene Arbeitsuchende – EMA – <strong>50plus</strong><br />

Kompetenzen älterer Arbeitnehmerinnen und<br />

Arbeitnehmer nutzen<br />

Die Wirtschaftsregion Bamberg/Forchheim<br />

ist durch kleine und mittlere Unternehmen<br />

geprägt. Die wenigen existierenden Großunternehmen<br />

stammen hauptsächlich aus<br />

der Branche der Automobilzulieferer. Nennenswerte<br />

regionale Wirtschaftssektoren mit einem<br />

deutlichen Wachstumspotenzial finden sich<br />

in den Bereichen Logistik, Tourismus und IT.<br />

Die Metall- und Elektroindustrie ist die einzige<br />

traditionelle Branche mit einer größeren<br />

Bedeutung.<br />

Die Leitidee des Paktes der Region Bamberg/<br />

Forchheim ist die nachhaltige Verbesserung<br />

der Arbeitsmarktchancen für Ältere. Projektschwerpunkte<br />

sind ein modernes Eingliederungsmanagement,<br />

gezielte Öffentlichkeitsarbeit<br />

unter Einbindung der wichtigsten regionalen<br />

Akteure sowie eine intensive Information und<br />

Beratung von Unternehmen. Das Eingliederungsmanagement<br />

besteht u. a. aus einer <strong>Perspektive</strong>nplanung<br />

mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />

und betrieblichen Arbeitserprobungen.<br />

Zur Vorbereitung auf einen konkreten Arbeitsplatz<br />

finden individuelle Qualifizierungen statt.<br />

Der Austausch mit den regionalen Unternehmen<br />

wird durch die Mitwirkung an Arbeitskreisen<br />

sowie Mailingaktionen verstärkt.<br />

Der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. – Regionalverband<br />

Oberfranken – Neustadt/Aisch unterstützt<br />

hilfsbedürftige Menschen in allen Lebensbereichen.<br />

Für den Verein ist selbstverständlich,<br />

dass sich ältere Arbeitsuchende im Praktikum<br />

bewähren können. Aufgrund der positiven Erfahrungen<br />

wurden bereits Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer eingestellt und es sollen noch weitere<br />

Stellen aus dem Projektpool besetzt werden.<br />

Im Berufsalltag zeigt sich, dass altersgemischte<br />

Teams am besten bei den Kunden ankommen.<br />

Wichtiger Baustein des Personalkonzepts ist<br />

ein präventives Gesundheitsmanagement<br />

für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die<br />

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. beschäftigt über<br />

50-jährige Menschen, da er die Brisanz des<br />

demografischen Wandels erkannt hat und die<br />

Bereicherung des Unternehmens durch die<br />

Lebenserfahrung und das gewachsene Verantwortungsbewusstsein<br />

dieser Altersgruppe<br />

wahrnimmt.<br />

45<br />

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.<br />

Regionalverband Oberfranken<br />

Neustadt Aisch<br />

Branche<br />

Gesundheitsund<br />

Sozialwesen<br />

Unternehmensgröße<br />

100 Mitarbeiter<br />

www.<br />

johanniter.de/bayern<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

6,5 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.890<br />

Einwohnerzahl<br />

330.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Fahrzeugbau,<br />

Logistik,<br />

Informationstechnologie<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Loewe AG<br />

Branche<br />

Rundfunk- und Fernsehtechnik<br />

Unternehmensgröße<br />

1000 Beschäftigte<br />

www.<br />

loewe.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

9,3 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

2.588<br />

Einwohnerzahl<br />

277.947<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Fahrzeugbau,<br />

Versicherungsgewerbe,<br />

Metall- und Elektroindustrie<br />

BAYERN<br />

Verbund Coburg: Jobcenter Stadt Coburg<br />

und der Landkreise Coburg, Kronach und Lichtenfels<br />

50+ in Oberfranken<br />

»Die heute 50-Jährigen sind mit denen<br />

vor zehn Jahren nicht zu vergleichen.<br />

Und der 50-Jährige in zehn Jahren wird<br />

noch einmal viel jünger sein. Alternde<br />

Belegschaften sind eben keine alten<br />

Belegschaften.«<br />

Werner Kotschenreuther, Leiter Personalwesen<br />

Loewe AG<br />

Mitarbeiter in der Fernsehproduktion<br />

bei der Loewe AG<br />

46<br />

Pakt Coburg – Unternehmen unterstützen<br />

die erfolgreiche Imagekampagne<br />

Die vier Jobcenter der Region initiierten<br />

die Gründung des Vereins „<strong>50plus</strong> in Oberfranken<br />

e.V.“, mit dem sie gemeinsam den Beschäftigungspakt<br />

umsetzen. Der Verein beschäftigt<br />

Jobscouts, die während der gesamten Laufzeit für<br />

die Beratung, Betreuung und Vermittlung der<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer verantwortlich<br />

sind.<br />

Die im Rahmen des Projektes aufgebaute<br />

Pakt- und Kooperationsstruktur ist beispielhaft.<br />

Auf der Ebene der Arbeitsgemeinschaften findet<br />

erstmalig in dieser Form eine Zusammenarbeit<br />

der vier regionalen Jobcenter zur Umsetzung<br />

eines Modellprojektes statt. Auf diese Weise ist<br />

es möglich, das Projekt an den Bedingungen<br />

des gesamten regionalen Arbeitsmarktes auszurichten.<br />

<strong>50plus</strong> in Oberfranken wird begleitet<br />

von einer breit angelegten Sensibilisierungskampagne.<br />

Sie verfolgt die Sensibilisierung<br />

der Unternehmen und der Gesellschaft für das<br />

Programmthema „Beschäftigung Älterer“, um<br />

damit letztlich einen Bewusstseinswandel zu<br />

fördern. Unterstützung erfährt die Kampagne<br />

von namhaften Unternehmen aus der Region,<br />

die über ein hohes Ansehen verfügen. Eines<br />

dieser Unternehmen ist das Unternehmen<br />

Loewe AG in Kronach mit ca. 1.000 Beschäftigten.<br />

Das Unternehmen betreibt im Zusammenhang<br />

mit dem Thema „alternde Belegschaften“ eine<br />

neue und zukunftsfähige Personalpolitik. Die<br />

über 50-jährigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />

machen mehr als ein Viertel der Belegschaft<br />

aus – dies ist in der deutschen Wirtschaft<br />

gegenwärtig beispielgebend.<br />

Loewe fungiert als Multiplikator und<br />

Erfahrungsträger und möchte mit seinem<br />

Engagement im Projekt <strong>50plus</strong> in Oberfranken<br />

weitere regionale Unternehmen gewinnen,<br />

die als Botschafter den Beschäftigungspakt und<br />

somit die Arbeit der Jobscouts unterstützen.<br />

Speziell die Einbindung von Unternehmerinnen<br />

und Unternehmern, die in der Region bekannt<br />

sind, verspricht eine höhere Ausstrahlungskraft<br />

und Glaubwürdigkeit der Sensibilisierungskampagne.


»Für uns zählt nicht das Alter,<br />

sondern die Erfahrung. Dies sichert<br />

den hohen Qualitätsstandard in<br />

der Produktion.«<br />

Jürgen Kratzer, kaufmännischer<br />

Geschäftsführer, Hans Pausch GmbH & Co.<br />

Mitarbeiter in der Fertigung<br />

der Hans Pausch GmbH & Co.<br />

BAYERN<br />

Stadt Erlangen – GGFA Erlangen AöR<br />

Fifty up<br />

fifty up/GGFA Erlangen belohnt Mittelständler<br />

Hans Pausch für Neueinstellungen Älterer<br />

Der Erlanger Beschäftigungspakt bindet<br />

in einem Arbeitskreis Vertreterinnen und<br />

Vertreter regionaler Unternehmen, der HWK<br />

und IHK sowie des DGB aktiv in die Konzeption<br />

und Begleitung der Projektumsetzung ein.<br />

Dieser sogenannte „Think Tank“ unterstützt<br />

die Qualität, den Verbesserungsprozess und<br />

die Nach haltigkeit des Projektes. Das Integrationskonzept<br />

für die älteren Arbeitsuchenden<br />

bein haltet Assessments, Anpassungsqualifizierungen,<br />

Unterstützung durch Coachs im<br />

Einarbeitungs prozess auf konkrete Arbeitsstellen<br />

sowie Förderangebote für Unternehmen.<br />

Das Projekt bietet mit seinen Angeboten ein<br />

ganzheitliches Eingliederungsmanagement<br />

„aus einer Hand“, um die unterschiedlichen<br />

Voraussetzungen der älteren Arbeitsuchenden<br />

angemessen zu berücksichtigen.<br />

Die größten Arbeitgeber der Universitätsstadt<br />

Erlangen sind die Siemens AG und die<br />

Universitätskliniken. Wichtige Wirtschaftsbereiche<br />

sind die Medizintechnik, das Gesundheitswesen<br />

und die Entwicklung und Fertigung<br />

technologisch hochwertiger Produkte.<br />

Seit mehr als 70 Jahren fertigt das<br />

Unter nehmen Hans Pausch GmbH & Co. Geräte<br />

für die Medizintechnik – insbesondere Rönt gensysteme<br />

– und ist heute ein gefragter Partner<br />

für innovative Produkte. Mit Eigen- und Exklusiventwicklungen<br />

werden weltweit alle führenden<br />

Medizingerätehersteller beliefert. Die Palette<br />

reicht von kompletten Anlagen bis hin zu<br />

me chanischen Komponenten. Die Hans Pausch<br />

GmbH & Co. hat aus dem Teilnehmerpool des<br />

Paktes in zwischen zwei Mitarbeiter fest eingestellt<br />

und zwei weitere über das Teilprojekt<br />

Zeitarbeitsvermittlung beschäftigt. Für die Arbeit<br />

des Paktes war es hilfreich, dass das Unternehmen<br />

auch Verantwortung für Bewerber mit<br />

besonderen Vermittlungshemmnissen übernommen<br />

hat. In der Personal politik sieht<br />

die Hans Pausch GmbH & Co. die betriebliche<br />

Integration von Älteren positiv. Rund ein Drittel<br />

der Belegschaft ist über 47 Jahre alt. Der kaufmännische<br />

Leiter des Unternehmens, Jürgen<br />

Kratzer, betont die Bedeutung der beruflichen<br />

Erfahrung für die Sicherung eines hohen<br />

Qualitätsstandards in der Produktion.<br />

47<br />

Hans Pausch GmbH & Co.<br />

Branche<br />

Medizintechnik<br />

Unternehmensgröße<br />

165 Beschäftigte<br />

www.<br />

pausch.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

6,7 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

733<br />

Einwohnerzahl<br />

103.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Medizintechnik,<br />

Informationstechnologie,<br />

Gesundheitswesen<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Kandis & KandisMann OHG<br />

Branche<br />

Einzelhandel<br />

Unternehmensgröße<br />

36 Beschäftigte<br />

www.<br />

kandis-kandismann.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

6,8 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

14.421<br />

Einwohnerzahl<br />

1.314.551<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Informations- und<br />

Kommunikationsbranche,<br />

Kreditgewerbe,<br />

Medien<br />

BAYERN<br />

Arbeitsgemeinschaft für Beschäftigung München GmbH<br />

KompAQT –<br />

Kompetenznetzwerk für Arbeit,<br />

Qualifizierung und Transfer<br />

»Ältere haben den Blick für das<br />

Wesentliche in unserem Betrieb.«<br />

Ann Dörr, Inhaberin Kandis & KandisMann OHG<br />

Altersgemischtes Team bei Kandis & KandisMann in München<br />

48<br />

Kandis & KandisMann: Ältere bewähren sich in<br />

einer (scheinbar) jungen Branche<br />

Den Kern des Projektes KompAQT bildet<br />

das Kompetenzcenter <strong>50plus</strong>. Hier werden<br />

die älteren Arbeitslosen durch Arbeitsvermittlerinnen<br />

und Arbeitsvermittler persönlich<br />

beraten und betreut. Das Kompetenzcenter<br />

bündelt und koordiniert verschiedene Instrumente<br />

zur nachhaltigen Integration der älteren<br />

Arbeit suchenden, angepasst an den Bedarf des<br />

einstellenden Unternehmens, wie z. B. die berufsbegleitende<br />

Weiterbildung nach der Arbeitsaufnahme.<br />

Die Betreuung im Einarbeitungsprozess<br />

durch einen unternehmensinternen Mentor wird<br />

organisiert und gefördert. Auch die passgenaue<br />

Auswahl und Vermittlung aus dem Teilnehmerpool<br />

auf offene Arbeitsstellen findet durch die<br />

Vermittler des Kompetenzcenters statt. Bei der<br />

Stellenakqui sition wird mit externen Bildungsträgern<br />

und dem Arbeitgeberservice der Arbeitsgemeinschaft<br />

kooperiert. Gerade für kleine und<br />

mittlere Unternehmen stellen die Serviceangebote<br />

des Kompetenzcenters eine wichtige<br />

und gerne angenommene Unterstützung bei<br />

der eigenen Personalsuche dar.<br />

Mode hatte in München schon immer einen<br />

sehr hohen Stellenwert und erfüllt einen wichtigen<br />

Part im Münchner Branchenmix. Das Unternehmen<br />

Kandis & KandisMann OHG entwirft<br />

eigene Mode, lässt diese im Umland von München<br />

produzieren und verkauft sie in drei selbst<br />

geführten Geschäften in München. Die Hälfte der<br />

36 Beschäftigten des Unternehmens sind über<br />

50 Jahre alt. Die älteste Mitarbeiterin ist bereits<br />

über 70 Jahre alt und arbeitet in Teilzeit, was die<br />

Inhaberin Ann Dörr bedauert, da diese Dame<br />

eine sehr erfolgreiche Verkäuferin ist. Ältere<br />

werden in allen Unternehmensbereichen eingesetzt<br />

– Schneiderei, Verkauf und Verwaltung<br />

– und durch individuelle Weiterbildungen gefördert.<br />

Ann Dörr setzt bewusst auf die Beschäftigung<br />

Älterer, weil diese sich nach ihrer Erfahrung<br />

stärker mit dem Unternehmen und seinem<br />

Produkt identifizieren. Ihre ältere Kundengruppe<br />

fühlt sich durch die stilvolle Beratung von Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern aus der gleichen<br />

Altersgruppe auch besser aufgehoben. Eine<br />

Bewerberin aus KompAQT arbeitet inzwischen<br />

bei Kandis & KandisMann OHG.


»Alter spielt keine Rolle,<br />

die Mannschaft muss passen.«<br />

Axel Heussinger, Geschäftsführer, Heussinger GmbH<br />

Geschäftsführer Axel Heussinger mit seinem<br />

Mitarbeiter Giovanni Luongo<br />

BAYERN<br />

Arbeitsgemeinschaft der Stadt Nürnberg<br />

Pakt 50 für Nürnberg<br />

Das regionale Netzwerk für Unternehmen<br />

und Arbeitsuchende ab 50<br />

In der Region Nürnberg arbeiten ca. 45<br />

Prozent der Beschäftigten in der Dienstleistungsbranche.<br />

Vor allem in diesem Bereich entstehen<br />

neue Arbeitsplätze, z. B. im Gesundheitswesen<br />

oder bei den haushalts- und unternehmensnahen<br />

Dienstleistungen. Zudem ist die Region<br />

Nürnberg ein Zentrum der Callcenter-Branche.<br />

Der Pakt 50 für Nürnberg ist ein regionales<br />

Netzwerk bestehend aus erfahrenen Arbeitsmarktakteuren<br />

mit den Tätigkeitsschwerpunkten<br />

Bildung, Forschung und Vermittlung. Der Pakt<br />

fördert unter der Leitung der Arbeitsgemeinschaft<br />

die Integration älterer Arbeitsuchender<br />

im Rahmen mehrerer Teilprojekte. Das Angebot<br />

umfasst berufliche Qualifizierungen für arbeitslose<br />

ältere Ingenieure und Facharbeiter sowie<br />

einen rund 9-monatigen Kurs in Anlehnung an<br />

den neuen Ausbildungsberuf „Servicefachkraft<br />

für Dialogmarketing“ mit einem ausbildungsadäquaten<br />

Abschluss. Arbeitslose über 50 Jahre<br />

ohne Berufsabschluss werden auf ihrem Weg<br />

in eine Beschäftigung durch Qualifizierung,<br />

betriebliche Praktika und Integrationsbegleitung<br />

unterstützt. In einer sogenannten Aktivfirma<br />

arbeiten die Teilnehmenden wie in einem<br />

„richtigen“ Unternehmen, um für sich selbst<br />

und die Kollegen Stellen zu akquirieren und<br />

eine Beschäftigung zu finden.<br />

Die Heussinger GmbH hat sich seit ihrer<br />

Gründung im Jahre 1937 zu einem modernen<br />

mittelständischen Unternehmen entwickelt.<br />

Als Hersteller von Formteilen verfügt sie über<br />

eine moderne Maschinenausstattung, die hohe<br />

Flexibilität bei kontinuierlicher Serienfertigung<br />

ermöglicht. Für das Unternehmen Heussinger<br />

spielt das Alter bei personalpolitischen Entscheidungen<br />

keine Rolle. Das Durchschnittsalter<br />

der Beschäftigten liegt bei 47 Jahren. Durch die<br />

altersgemischte Belegschaft ergänzen sich die<br />

handwerklichen Fähigkeiten der Älteren und<br />

die technischen Kenntnisse der Jüngeren für<br />

die vielschichtigen Anforderungen der Produktionsprozesse<br />

in der Kunststoffverarbeitung.<br />

Der Geschäftsführer Axel Heussinger wirkt im<br />

Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Pakt 50 für<br />

Nürnberg als Referenzunternehmer der Region<br />

aktiv mit.<br />

49<br />

Heussinger GmbH<br />

Branche<br />

Kunststoffverarbeitung<br />

Unternehmensgröße<br />

17 Beschäftigte<br />

www.<br />

heussinger-gmbh.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

12,9 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

4.253<br />

Einwohnerzahl<br />

499.904<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Dienstleistungsgewerbe,<br />

Gesundheitswesen,<br />

Einzelhandel<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Heidenfelder Fuhrparkservice<br />

(HFS) GmbH<br />

Branche<br />

Gütertransport<br />

Unternehmensgröße<br />

15 Beschäftigte<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

11,2 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

977<br />

Einwohnerzahl<br />

54.600<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Metallerzeugung<br />

und -bearbeitung<br />

BAYERN<br />

Stadt Schweinfurt – Stabsstelle Beschäftigung und Grundsicherung<br />

fünfzigPlusarbeit<br />

»Bei älteren Beschäftigten zählen<br />

Erfahrung, Loyalität und Teambereitschaft<br />

zu den besonderen Tugenden.«<br />

Jürgen Beck, Geschäftsführer der HFS GmbH<br />

Mitarbeiter der HFS GmbH in Schweinfurt<br />

50<br />

Zukunft findet Stadt – mit der Generation <strong>50plus</strong><br />

Die Stadt Schweinfurt ist bekannt als<br />

Industriestadt. Weltweit tätige Unternehmen<br />

aus der Wälzlager- und Autoteilezubehör produktion<br />

prägen seit Jahrzehnten das Bild der<br />

Stadt. Gerade in diesen Industriezweigen wurden<br />

in den vergangenen zwölf Jahren massiv Arbeitsplätze<br />

abgebaut.<br />

Um die Integration Arbeitsuchender<br />

über 50 Jahre zu verbessern, bündelt die Stadt<br />

Schweinfurt in dem Projektnetzwerk die<br />

Kompetenzen der regionalen Schlüsselakteure<br />

aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Soziales<br />

und Arbeitsmarkt. Die Grundidee des Projekts<br />

besteht in einer individuellen und passgenauen<br />

Förderung der älteren Arbeitsuchenden. Diese<br />

wird vorbereitet und begleitet durch ein gezieltes<br />

Fallmanagement und die anschließende obligatorische<br />

Clearingphase, um das Qualifizierungsprofil<br />

der Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

festzustellen. Bei gegebener Eignung und der<br />

Aussicht auf Integration in den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt akquiriert der Außendienst der<br />

Stabsstelle gezielt Stellen für diesen Personenkreis.<br />

In der Projektumsetzung liegt ein beson-<br />

derer Schwerpunkt auf der Öffentlichkeitsarbeit.<br />

So wird u. a. eine spezielle Imagekampagne<br />

<strong>50plus</strong> umgesetzt. Ferner ist vorgesehen, einmal<br />

im Jahr innovative Ideen von Unternehmen<br />

oder Privatpersonen zum Thema „Beschäftigung<br />

Älterer“ zu prämieren.<br />

Das Unternehmen mit Weitblick der Stadt<br />

Schweinfurt, die Heidenfelder Fuhrpark Service<br />

(HFS) GmbH, öffnet sich dem Personenkreis von<br />

fünfzig PLUS arbeit besonders. Die HFS GmbH ist<br />

ein Gütertransportunternehmen mit 15 Beschäftigten.<br />

Der Geschäftsführer Jürgen Beck nennt<br />

die Erfahrung, Loyalität und Teambereitschaft<br />

als besondere Vorzüge der Beschäftigten über<br />

50 Jahre. Sein Engagement für ältere Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer wird von einer Jury<br />

prämiert, die aus Vertreterinnen und Vertretern<br />

der Arbeitgeber, der Agentur für Arbeit, der<br />

Stadt Schweinfurt und eines Aus- und Weiterbildungsträgers<br />

besteht. Die HFS GmbH erhält ein<br />

sogenanntes Marketing-Starterpaket, um seine<br />

Aktivitäten für ältere Beschäftigte öffentlichkeitswirksam<br />

publizieren zu können.


»Insbesondere bei der Sanierung denkmalgeschützter<br />

Gebäude sind Fertigkeiten und<br />

Arbeitstechniken der älteren Beschäftigten<br />

wertvoll, da die Jüngeren diese teilweise<br />

nicht mehr lernen oder keine Erfahrung<br />

darin sammeln können.«<br />

Karin Amort, Geschäftsführerin<br />

der Amort Bau GmbH & Co. KG<br />

Die denkmalgeschützte Alte Saline in Bad Reichenhall ist durch<br />

Firma Amort Bau - Ruhpolding saniert worden.<br />

BAYERN<br />

Arbeitsgemeinschaft Integration Traunstein<br />

und Arbeitsgemeinschaft Integration<br />

in den Arbeitsmarkt Berchtesgadener Land<br />

Unternehmenspatenschaften 50+ Traunstein<br />

Starke Partner als Türöffner für neue Chancen<br />

Der Pakt Unternehmenspatenschaften<br />

50+ ist ein Verbundprojekt der Landkreise<br />

Berchtes gadener Land und Traunstein.<br />

Die Um setzung erfolgt durch die Beruflichen<br />

Fortbildungs zentren der Bayerischen Wirtschaft<br />

(bfz Traunstein) gGmbH. Die Wirtschaftsstruktur<br />

der Region ist durch den Tourismus, die Dienstleistungsbranche<br />

und das produzierende<br />

Gewerbe geprägt. Vornehmlich handelt es sich<br />

um kleine und mittlere Unternehmen.<br />

Das Verbundprojekt vereinbart zur<br />

Integration der über 50-jährigen Arbeitsuchenden<br />

„Unternehmenspatenschaften“ mit den<br />

Unternehmen aus der Region. Das Patenunternehmen<br />

ist für die individuelle praxisnahe berufliche<br />

Weiterbildung in Abstimmung mit den<br />

Projektträgern verantwortlich. Bei erfolgreicher<br />

Qualifizierung haben die Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer die Chance, vom Paten- oder einem<br />

anderen Unternehmen übernommen zu werden.<br />

Während des gesamten Projektverlaufs werden<br />

die Teilnehmenden durch individuelles Coaching<br />

mit Unterstützung vieler in ein enges Netzwerk<br />

eingebundener Partner und durch Qualifizie-<br />

rungsmodule in der Bildungsakademie des bfz<br />

auf die Integration in den Arbeitsmarkt vorbereitet.<br />

Mit der Amort Bau GmbH & Co. KG wurde<br />

ein kleines Unternehmen als Unternehmen mit<br />

Weitblick prämiert, bei dem acht von elf Mitarbeitern<br />

über 50 Jahre alt sind. Das Bauunternehmen<br />

ist auf Sanierung und Umbauten älterer<br />

Gebäude spezialisiert. Auf die Individualität der<br />

Restaurierungsprojekte legt das Unternehmen<br />

großen Wert. Gerade für dieses Spezialgebiet<br />

sind die Berufserfahrungen und Kompetenzen<br />

der älteren Handwerkerinnen und Handwerker<br />

besonders gefragt, weil die benötigten Techniken<br />

von den Jungen teilweise gar nicht mehr<br />

beherrscht werden. Insofern gilt für die Amort<br />

Bau GmbH & Co. KG auch das Prinzip „Jung<br />

lernt von Alt“, wenn die Älteren den jüngeren<br />

Kollegen diese Techniken vermitteln. Inzwischen<br />

wurde ein Projektteilnehmer fest eingestellt.<br />

51<br />

Amort Bau GmbH & Co. KG<br />

Branche<br />

Baugewerbe<br />

Unternehmensgröße<br />

11 Beschäftigte<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

4,2 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

991<br />

Einwohnerzahl<br />

270.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Landwirtschaft,<br />

Optik- und Messtechnik,<br />

Tourismus<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

GBG – Mannheimer<br />

Wohnungsbaugesellschaft<br />

mbH<br />

Branche<br />

Grundstücks- und<br />

Wohnungswesen<br />

Unternehmensgröße<br />

309 Beschäftigte<br />

www.<br />

gbg-mannheim.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

10,9 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.405<br />

Einwohnerzahl<br />

324.713<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Fahrzeug- und Maschinenbau,<br />

Elektrotechnik,<br />

Pharma- und Medizintechnik<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Arbeitsgemeinschaft Job-Center Mannheim<br />

Neue Jobs in der Wohnungswirtschaft<br />

»Die über 55-Jährigen bringen viel Lebensund<br />

Berufserfahrung mit, die sie für die<br />

Wohnbetreuung besonders qualifizieren.«<br />

Wolfgang Bielmeier, Geschäftsführer der Mannheimer<br />

Wohnungsbaugesellschaft mbH<br />

GBG-Geschäftsführer Wolfgang Bielmeier, Stefan Möhrke-<br />

Eberhardt von der GBG, Wohnbetreuerin Ursula Hünerfauth,<br />

GBG-Projektleiter Siegfried Heid, Wohnbetreuer Peter Keller<br />

52<br />

Serviceangebote für ältere Mieterinnen und Mieter<br />

Mannheim ist das kulturelle und wirtschaftliche<br />

Zentrum der Metropolregion Rhein-<br />

Neckar, die mit 2,3 Millionen Einwohnern und<br />

rund 780.000 Beschäftigten Deutschlands<br />

siebtgrößter Ballungsraum ist. Im Jahre 2005<br />

haben die Bundesländer Baden-Württemberg,<br />

Rheinland-Pfalz und Hessen in einem neuen<br />

Staatsvertrag eine einheitliche Regionalplanung<br />

und die Abstimmung der Arbeitsmarktpolitik<br />

vereinbart. Das Projekt Neue Jobs in der Wohnungswirtschaft<br />

wird als Modell für die gesamte<br />

Metropolregion getestet. Der innovative Kern<br />

des Konzeptes besteht in der Verknüpfung<br />

dauerhafter Beschäftigung für Ältere mit<br />

besserer Wohnqualität als Beitrag zur Strukturverbesserung<br />

in benachteiligten Wohngebieten.<br />

Im Mannheimer Projekt finden 50 ältere<br />

Arbeitsuchende eine neue Beschäftigung<br />

als Wohnbetreuerinnen und Wohnbetreuer.<br />

Zu deren Tätigkeiten und Angeboten gehören<br />

u. a. Kontrollgänge durch die Wohnanlage,<br />

die Annahme von Postsendungen oder die Briefkastenleerung<br />

während längerer Abwesenheit.<br />

Zu den entgeltlichen Leistungen zählen die Über-<br />

nahme von Einkäufen oder der Auf- und Abbau<br />

von Mobiliar. Der Erfolg der Wohnbetreuung<br />

durch Ältere gründet auf ihrem Verständnis für<br />

die Bedürfnislagen der älter werdenden Mieterschaft.<br />

Das neue Angebot führt zur Verbesserung<br />

des Wohnumfeldes und des sozialen Klimas.<br />

Die Einstellung der Wohnbetreuerinnen<br />

und Wohnbetreuer und weiterer drei<br />

Projekt koordinatoren – alle über 55 Jahre<br />

alt – erfolgte bei der GBG Mannheimer<br />

Wohnungs baugesellschaft mbH. Die Gesellschaft<br />

ist der größte öffent liche Wohnungsanbieter<br />

in Baden-Württemberg. Sie bewirtschaftet<br />

rund 20.000 Wohnungen mit einer Wohnfläche<br />

von ca. 1,2 Millionen Quadratmeter. Die GBG<br />

stellt sich mit der Beteiligung an diesem Projekt<br />

ihrer Sozialverantwortung für ihre Mieterschaft<br />

und leistet einen Beitrag zur nachhaltigen<br />

Beschäftigung älterer Arbeitsuchender. Sie<br />

übernimmt damit eine bedeutende Vorreiterrolle<br />

für andere Wohnungsbaugesellschaften<br />

in der Metropolregion Rhein-Neckar.


»Menschen machen den Unterschied.«<br />

Aus der Unternehmensphilosophie<br />

von SECURITAS<br />

Heinz Jockers, 54 Jahre alt, hat über den Ortenauer Beschäftigungspakt<br />

eine Beschäftigung bei SECURITAS gefunden.<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Landkreis Ortenau – Kommunale Arbeitsförderung Ortenaukreis<br />

<strong>50plus</strong> – Es kommt auf die richtige Einstellung an<br />

50-Jährige bei SECURITAS –<br />

„Mit Sicherheit“ nicht zu alt!<br />

Der Ortenaukreis ist einer der wenigen<br />

Landkreise in Baden-Württemberg, dessen<br />

Bevölkerung wächst – vor allem durch den Zuzug<br />

von Fachkräften. Grund dafür ist die gesunde<br />

Mischung aus Industrie, Gewerbe und Dienstleistungsunternehmen<br />

am südlichen Oberrhein.<br />

Schwerpunktbranchen dieser prosperierenden<br />

Region sind Maschinen- und Anlagenbau,<br />

Automobilzulieferung und Logistik.<br />

Der Offenburger Pakt legt großen<br />

Wert auf den Aufbau tragfähiger Kontakte zur<br />

re gionalen Wirtschaft. Dazu werden über bereits<br />

bestehende persönliche Kontakte hinaus Unternehmertreffen<br />

und die Organisation öffentlichkeitswirksamer<br />

Veranstaltungen genutzt,<br />

um eine intensive Unternehmensansprache zu<br />

betreiben. Die regelmäßige Präsenz in Funk,<br />

Fernsehen und den regionalen Zeitungen hat<br />

den Offenburger Pakt in der Region inzwischen<br />

zu einem Markenzeichen gemacht. Der hohe<br />

Bekanntheitsgrad und die gute Vernetzung mit<br />

den Unternehmen sind Grundlage der erfolgreichen<br />

Arbeitsplatzakquise. Für die Beratung<br />

der älteren Arbeitsuchenden sind persönliche<br />

Ansprechpartner verantwortlich, die auf Grund<br />

eines günstigen Betreuungsschlüssels genau<br />

wissen, welche Stellen zu den Teilnehmenden<br />

passen, oder aber welche Stellen benötigt<br />

werden.<br />

Die Freiburger Niederlassung der<br />

SECURITAS Sicherheitsdienste GmbH & Co. KG<br />

zählt zu den engen Partnerunternehmen des<br />

Offenburger Beschäftigungspaktes. Seit Projektbeginn<br />

wurden bereits vier Bewerberinnen und<br />

Bewerber aus dem Teilnehmerpool angestellt.<br />

Auf Grund der vertrauensvollen Zusammen arbeit<br />

wird besonderer Personalbedarf frühzeitig<br />

ab gestimmt und die Projektteilnehmer werden<br />

durch Schulungen gezielt vorbereitet. Der Sicherheitsdienstleister<br />

schätzt das hohe Maß an Berufs-<br />

und Lebenserfahrung der über 50-Jährigen sowie<br />

die daraus resultierende Gelassenheit. Dies entspricht<br />

den Wünschen der SECURITAS-Kunden<br />

nach seriösem Auftreten und Beständigkeit der<br />

Sicherheitsmitarbeiter. Aufgrund der guten<br />

Auftragslage sind im Offenburger Unternehmen<br />

mit Weitblick für die Zukunft weitere Einstellungen<br />

von <strong>50plus</strong>-Bewerbern vorgesehen.<br />

53<br />

SECURITAS Sicherheitsdienste<br />

GmbH & Co. KG<br />

Branche<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

Unternehmensgröße<br />

175 Beschäftigte<br />

(Niederlassungsleitung<br />

Südbaden)<br />

www.<br />

securitas.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

5,6 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

2.518<br />

Einwohnerzahl<br />

416.412<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Maschinenbau,<br />

Logistik,<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

HÄRTER Stanztechnik GmbH<br />

Branche<br />

Herstellung von<br />

Metallerzeugnissen<br />

Unternehmensgröße<br />

1.500 Beschäftigte<br />

www.<br />

haerter.com<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

11,3 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

680<br />

Einwohnerzahl<br />

118.847<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Schmuck und Uhren,<br />

Versandhandel,<br />

Metallbearbeitung<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Arbeitsgemeinschaft Jobcenter Stadt Pforzheim<br />

Silverstars<br />

»Ältere Mitarbeiter können ihre<br />

Kreativität aufgrund der größeren<br />

Erfahrung sehr viel realistischer<br />

steuern.«<br />

Wolfgang Härter, Geschäftführer<br />

der HÄRTER Stanztechnik GmbH<br />

Firmensitz der HÄRTER Stanztechnik GmbH<br />

54<br />

Silverstars arbeiten in Unternehmen und als<br />

Coachs für Jugendliche in Schule und Ausbildung<br />

Der Stadtkreis Pforzheim ist wirtschaftliches<br />

und kulturelles Zentrum der „Zukunfts -<br />

region Nordschwarzwald“. Die Wirtschaftsstruktur<br />

der Stadt Pforzheim weist im verarbeitenden<br />

Gewerbe den höchsten Anteil in Baden-Württemberg<br />

auf. Stark vertreten ist die Schmuck- und<br />

Uhrenindustrie, für die der Standort Pforzheim<br />

traditionell bekannt ist. Die Stadt ist Herstellungsort<br />

für 75 Prozent der deutschen Schmuckwaren<br />

und zusammen mit der Region Produktionszentrum<br />

für fast die Hälfte der Uhren<br />

„Made in Germany“. Pforzheim ist Deutschlands<br />

„Goldstadt“.<br />

Der Pforzheimer Beschäftigungspakt<br />

integriert ältere Arbeitsuchende im Rahmen<br />

mehrerer Teilprojekte. Ältere Fachkräfte unterstützen<br />

Jugendliche noch in der Schule (möglichst<br />

ab der 7. Klasse der allgemeinbildenden<br />

Schulen) bei der beruflichen Orientierung. Die<br />

sogenannten „Bildungsranger“ vermitteln den<br />

Schülerinnen und Schülern u. a. Informationen<br />

zur Arbeitswelt, erläutern die Anforderungen<br />

in Unternehmen und fördern die Kontakte<br />

zwischen Schulen und Unternehmen. In dem<br />

Teilprojekt „Kompetenzzentrum“ werden ältere<br />

Arbeitsuchende qualifiziert, um in Unternehmen<br />

Vertretungen zu übernehmen. In dem Teilprojekt<br />

„Ausbildungsbegleiter“ betreuen qualifizierte<br />

Projektteilnehmer lernschwache Jugendliche<br />

oder Jugendliche mit Sprachschwierigkeiten<br />

während der Ausbildung. Durch die persönliche<br />

Begleitung werden Fehlzeiten, Konflikte im<br />

Unternehmen oder Ausbildungsabbrüche reduziert.<br />

Die Härter Stanztechnik GmbH ist ein in ternational<br />

tätiges Familienunternehmen, das sich<br />

in seiner 40-jährigen Geschichte hochqualifizierte<br />

Kompetenzen im Werkzeugbau sowie bei der<br />

Entwicklung und Produktion komplexer Stanzteile,<br />

Spritzgießteile und Baugruppen erworben<br />

hat. Ausschlaggebend für die Prämierung als<br />

Unternehmen mit Weitblick war der hohe Anteil<br />

älterer Beschäftigter im Unternehmen. Die meisten<br />

von ihnen wurden erst in den vergangenen<br />

Jahren eingestellt. Aus Sicht der HÄRTER Stanztechnik<br />

GmbH sprechen die Leistungsbereitschaft<br />

und Motivation sowie die Frustrationstoleranz für<br />

die Beschäftigung Älterer.


»Menschen mit Lebenserfahrung sind<br />

uns deshalb so willkommen, weil sie unser<br />

Prinzip des offenen Kommunikationsverhaltens<br />

wirklich positiv bereichern.«<br />

Hermann-Josef Nelles, Manager des Gesamtunternehmens<br />

und Leiter des Hauses Burgberg<br />

Unterstützung zwischen den Generationen steht an erster Stelle<br />

in den fünf Alten- und Pflegeheimen der SBE gGmbH.<br />

RHEINLAND-PFALZ<br />

Verbund Region Trier: Arbeitsgemeinschaften Stadt Trier,<br />

Landkreise Bitburg-Prüm, Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich,<br />

Jobcenter Landkreis Daun<br />

<strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong> Region Trier<br />

Gezielte Altersdurchmischung der Belegschaft<br />

durch die Beschäftigung über 50-Jähriger<br />

Die Region Trier umfasst die Stadt Trier,<br />

die Landkreise Bitburg-Prüm, Trier-Saarburg,<br />

Bernkastel-Wittlich und den Landkreis Daun<br />

– eine Region mit rund 511.000 Einwohnerinnen<br />

und Einwohnern. Die Nähe zum Wirtschaftsstandort<br />

Luxemburg sorgt für eine relativ<br />

geringe Arbeitslosenquote. Gesundheitswesen,<br />

Einzelhandel und Baugewerbe zählen zu den<br />

Hauptwirtschaftszweigen der Region, die<br />

vorwiegend durch kleinere und mittlere Unternehmen<br />

sowie Handwerksbetriebe und nur<br />

wenige Großunternehmen geprägt ist.<br />

Der Beschäftigungspakt <strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong><br />

Region Trier des Verbundes der Region Trier<br />

hat insgesamt neun Vermittlungszentren für<br />

die über 50-jährigen Arbeitsuchenden aufgebaut.<br />

Nach dem Motto „Stellenvermitteln,<br />

Trainieren, Aktivieren, Reintegrieren, Kompetenzen<br />

fördern“ wird ein Konzept verfolgt, das<br />

den Einzelnen mit seinem Unterstützungsbedarf<br />

in den Vordergrund stellt und das als vorrangiges<br />

Ziel die Integration in den Arbeitsmarkt hat.<br />

Dazu ist ein differenziertes Lohnkostenzuschussmodell<br />

entwickelt worden.<br />

Die SBE Unternehmensgruppe (1992 gegründet,<br />

Unternehmenssitz in Stuttgart) beschäftigt<br />

252 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und unterhält<br />

heute fünf Alten- und Pflegeheime in der<br />

Region Eifel und Saarland mit den Angeboten<br />

Lang- und Kurzzeitpflege sowie Essen auf Rädern.<br />

Die Häuser – insbesondere das Haus Burgberg<br />

(Kreis Daun), aber auch die Häuser Eifelblick und<br />

Eifelhöhe (im Kreis Bitburg-Prüm) – heben sich<br />

durch ihr Einstellungsverhalten und die positive<br />

Einstellung zu Älteren hervor. Insgesamt sieben<br />

Personen aus der Zielgruppe der älteren Arbeitsuchenden<br />

wurden in der bisherigen Projektlaufzeit<br />

in den Bereichen Technik, Küche und Hausdienste<br />

eingestellt. Mit diesen Neueinstellungen<br />

Älterer wurde eine ausgewogene Altersstruktur<br />

des Personals in den Häusern erreicht. Im Pflegebereich<br />

arbeiten Pflegekräfte selten bis zum<br />

65. Lebensjahr. Insofern ist es sinnvoll, wenn in<br />

den Randbereichen der Pflege, in der Hauswirtschaft<br />

und den Hausdiensten Ältere Beschäftigung<br />

finden.<br />

55<br />

SBE gGmbH<br />

Branche<br />

Gesundheitsund<br />

Sozialwesen<br />

Unternehmensgröße<br />

252 Beschäftigte<br />

www.<br />

sbe-online.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

5,3 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.402<br />

Einwohnerzahl<br />

511.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Gesundheitswesen,<br />

Einzelhandel,<br />

Baugewerbe<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Jürgen Kiefer<br />

GmbH & Co. KG<br />

Branche<br />

Herstellung von<br />

Metallerzeugnissen<br />

Unternehmensgröße<br />

55 Beschäftigte<br />

www.<br />

kiefer-stanztechnik.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

9,7 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.171<br />

Einwohnerzahl<br />

252.792<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Metall- und<br />

Kunststoffbearbeitung,<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

HESSEN<br />

Landkreis Marburg-Biedenkopf<br />

Kompetenzzentrum<br />

ComeBack@50<br />

Ȁltere Arbeitnehmerinnen und<br />

Arbeitnehmer stehen in erster Linie<br />

für Erfahrung und Zuverlässigkeit«<br />

Jürgen Kiefer, Geschäftsführer<br />

der Jürgen Kiefer GmbH & Co. KG<br />

Firmensitz der Jürgen Kiefer GmbH & Co. KG<br />

56<br />

Mittelstand übernimmt Verantwortung<br />

Der Landkreis Marburg-Biedenkopf ist<br />

gekennzeichnet durch eine ländliche mittelständisch<br />

geprägte Wirtschaftsstruktur, die<br />

sich am Dienstleistungs- und Universitätsstandort<br />

Marburg und am Industriestandort Stadtallendorf<br />

orientiert. Schwerpunkte der Wirtschaftsregion<br />

bilden das Dienstleistungsgewerbe,<br />

die Metallerzeugungs- und Metallbearbeitungsindustrie<br />

sowie der Maschinenbau und die<br />

chemische Industrie.<br />

Der Beschäftigungspakt des Landkreises<br />

Marburg-Biedenkopf ComeBack@50 betreut und<br />

vermittelt ältere Arbeitsuchende in einem Kompetenzzentrum<br />

in enger Kooperation mit dem<br />

Fallmanagement und dem Arbeitgeberservice<br />

des KreisJobCenters. Aktivierungscoaching und<br />

individuelle Qualifizierung der Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer sowie eine abgestimmte Marketingkampagne<br />

zur Sensibilisierung der regionalen<br />

Unternehmen unterstützen den Integrationsprozess<br />

der Personen aus der Zielgruppe.<br />

Der Fokus bei der Unternehmensauswahl<br />

wurde auf mittelständische Unternehmen im<br />

strukturschwachen Hinterland gerichtet,<br />

die durch ihren Standort das ländliche Lebens-<br />

und Arbeitsumfeld erhalten. Innerhalb dieses<br />

Rahmens sollte ein Unternehmen ausgewählt<br />

werden, das ältere Mitarbeiterinnen und<br />

Mit arbeiter einstellt und beschäftigt. Teilzeitarbeitsmodelle<br />

sollten eine entsprechende<br />

altersspezifische Arbeitsplatzgestaltung bieten.<br />

Auch das soziale Engagement des Unternehmens<br />

in der Region sollte beispielhaft sein.<br />

Vor diesem Hintergrund wurde in einem<br />

zweistufigen Verfahren das Unternehmen<br />

Jürgen Kiefer GmbH & Co. KG in Biedenkopf<br />

ausgewählt. In dem Unternehmen, das mit<br />

seinen 55 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

im Bereich Stanztechnik und Werkzeugbau<br />

sowie als Zu lieferer für die Kfz-, Bau-, Beleuchtungs-<br />

und Solarindustrie tätig ist, sind zehn<br />

Beschäftigte über 50 Jahre alt. Der Frauenanteil<br />

beträgt über 50 Prozent. Über den Pakt erfolgte<br />

bereits eine erste Einstellung eines älteren Arbeitsuchenden.<br />

Zusätzlich hebt sich das Unternehmen<br />

auf Grund seines sozialen Engagements<br />

für Menschen mit Behinderung hervor.


Ȁltere haben eine Vorbildfunktion<br />

durch Lebenserfahrung, Stabilität und Ruhe<br />

im Tagesablauf – Lebenserfahrung mit<br />

mehr Weitblick, der vor Fehlern schützt.«<br />

Paul Himmelmann, Unternehmensinhaber<br />

Mit 75 Jahren ist Paul Himmelmann noch immer als<br />

Geschäftsführer in seinem Unternehmen tätig.<br />

Qualifizierung und Beschäftigung<br />

Älterer in Chancenbranchen<br />

Der Beschäftigungspakt Fulda konzentriert<br />

sich auf Chancenbranchen für Ältere, die über<br />

eine Befragung regionaler Unternehmen identifiziert<br />

worden sind. Vorrangig gehören hierzu<br />

die Branchen Handwerk, Tourismus, Handel,<br />

haushaltsnahe Dienstleistungen und Pflege.<br />

Die Industrie bietet Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

für ältere Fach- und Hilfskräfte. Neben<br />

der intensiven Akquisition offener Stellen in<br />

diesen Chancenbranchen wurden neue Förderinstrumente<br />

entwickelt. Spezielle Lohnkostenzuschüsse,<br />

ein Qualifizierungskonto und eine<br />

Selbstvermittlungsprämie schaffen Anreize für<br />

die Beschäftigung Älterer. Besondere Qualifizierungs-<br />

und Motivierungsmaßnahmen<br />

unterstützen die Integration der älteren Arbeitsuchenden.<br />

Das Unternehmen Paul Himmelmann, das<br />

Sonderanfertigungen und Reparaturen an<br />

Bohrwerkzeugen für den Spezialtiefbau erstellt<br />

und durchführt, rekrutiert schon seit einigen<br />

Jahren seinen Bedarf an Fachkräften aus dem<br />

Kreis der über 50-Jährigen. Himmelmann führt<br />

regelmäßig Schulungen und Weiterbildungen<br />

HESSEN<br />

Landkreis Fulda<br />

Beschäftigungspakt für Ältere in der Region Fulda<br />

Vorausdenken-gestalten-handeln<br />

für diese Altersgruppe durch. Zur Zeit werden<br />

in Zusammenarbeit mit der Kreishandwerkerschaft<br />

Fulda 13 ältere Arbeitsuchende – alle über<br />

50 Jahre alt – zu CNC-Fachkräften qualifiziert.<br />

Entsprechende Software und Maschinen wurden<br />

von Himmelmann angeschafft und für diese<br />

Schulungszwecke zur Verfügung gestellt. Die<br />

CNC-Kurse sollen ein dauerhaftes Angebot<br />

werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

haben mit dieser Qualifikation gute Einstellungschancen.<br />

Das mittelständische Unternehmen mit<br />

seinen 90 Beschäftigten hat erkannt, welches<br />

Erfahrungspotenzial in der Beschäftigungsgruppe<br />

steckt. Paul Himmelmann, der Gründer<br />

des familiengeführten Unternehmens, ist noch<br />

mit 75 Jahren uneingeschränkt im Unternehmen<br />

tätig. Somit verkörpert er in Person in idealer<br />

Weise die Zielgruppe der älteren Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer. Das Unternehmen<br />

schätzt an älteren Beschäftigten das Erfahrungswissen<br />

und die handwerklichen Fähigkeiten, die<br />

weniger Erfahrene in ihrer Arbeit unterstützen.<br />

57<br />

Fa. Paul Himmelmann<br />

Branche<br />

Maschinenbau<br />

Unternehmensgröße<br />

90 Beschäftigte<br />

www.<br />

himmelmann-paul.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

6,2 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

2.006<br />

Einwohnerzahl<br />

220.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Fahrzeugbau,<br />

Holzgewerbe,<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Fritz Icke oHG<br />

Branche<br />

Einzelhandel<br />

Unternehmensgröße<br />

19 Beschäftigte<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

10,6 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

6.900<br />

Einwohnerzahl<br />

437.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

verarbeitendes Gewerbe,<br />

Handel,<br />

Gesundheitswesen<br />

HESSEN<br />

Verbund Kassel:<br />

Arbeitsförderung Kassel Stadt und Arbeitsförderung Landkreis Kassel<br />

Ältere Arbeitnehmer – Ressource der Wirtschaft<br />

»Ältere Beschäftigte sind entgegen gängiger<br />

Vorurteile wendig und flexibel.«<br />

Walter Gude, Geschäftsführer<br />

der Fritz Icke oHG<br />

Mitarbeiter der Fritz Icke oHG<br />

58<br />

Starke Branchen der Region bringen<br />

Ältere in Beschäftigung<br />

Im Verbundprojekt der Stadt und des<br />

Landkreises Kassel werden die Stärken der<br />

Region als Chancenbranchen für Ältere aufgegriffen.<br />

Als chancenreiche Beschäftigungsfelder<br />

in der Region gelten: regenerative<br />

Energien, Logistik, Lager und Handel, die<br />

Automobil branche sowie Wellness, Gesundheit<br />

und Tourismus. Die Arbeitsförderung der<br />

Stadt Kassel verfolgt die Demografische Offensive<br />

Nordhessen mit Unterstützung der Arbeitgeberverbände<br />

und Gewerkschaften. Die<br />

Arbeitsförderung des Landkreises Kassel setzt<br />

in ihren drei Teilprojekten auf die Zukunftsbranchen<br />

der Region, die auch in den Zielen des<br />

Regionalmanagements Nordhessen verankert<br />

sind. Damit leistet der Beschäftigungspakt<br />

Standortpolitik für die Region, sowohl als<br />

Wirtschafts- wie auch als Infrastrukturpolitik<br />

in den Gemeinden des Landkreises.<br />

In einem abgestimmten mehrstufigen Auswahlverfahren<br />

wurde das Einzelhandelsunternehmen<br />

Fritz Icke oHG ausgewählt. Es sollte ein<br />

Unternehmen gewonnen werden, das sich für<br />

die Beschäftigung Älterer einsetzt, erfolgreich<br />

mit älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

über 50 Jahre wirtschaftet und bereit ist, ältere<br />

Arbeitsuchende einzustellen. Das Unternehmen<br />

sieht in seinen älteren Beschäftigten in<br />

erster Linie eine wertvolle Ressource. Von den<br />

insgesamt 19 Beschäftigten der Icke oHG sind 40<br />

Prozent über 50 Jahre alt. Drei Beschäftigte sind<br />

länger als 40 Jahre im Unternehmen. Kürzlich<br />

wurde ein 57-Jähriger unbefristet und in Vollzeit<br />

eingestellt und erfolgreich in den Bereich<br />

Verkauf eingearbeitet.<br />

Das Geschäftsfeld der Icke oHG ist der<br />

Vertrieb von Gartenzubehör, Handwerkszeug<br />

und Eisenwaren. Da neben der privaten Kundschaft<br />

auch die Handwerksbetriebe der Region<br />

beliefert werden, erzielt das beispielhafte Verhalten<br />

der Icke oHG breite Wahrnehmung. Der<br />

Kontakt zu den Kunden und Lieferanten ist sehr<br />

persönlich. Die Kundschaft der Icke oHG schätzt<br />

den kompetenteren, solideren und flexibleren<br />

Service von Älteren gegenüber Geschäften und<br />

Märkten mit durchgängig jüngerer Belegschaft.


»Wenn die Leute die Qualifikation besitzen,<br />

ist mir das Alter egal – selbst wenn jemand<br />

mit 56 oder 57 Jahren bis zum Erreichen<br />

von 62 bis 63 Jahren arbeiten will und<br />

damit 5 bis 6 Jahre in der Firma verbleibt,<br />

dann habe ich auch als Unternehmer<br />

etwas davon.«<br />

Lothar Mühle, Geschäftsführer der Mühle GmbH<br />

Geschäftsführer Lothar Mühle und ein Mitarbeiter<br />

seines Unternehmens<br />

Ältere nicht länger ausschließen<br />

– Chancen erschließen!<br />

Die Wirtschaftsstruktur der Stadt<br />

Offenbach ist überwiegend mittelständisch<br />

geprägt. Es besteht ein vielfältiger Branchenmix<br />

mit Schwerpunkten u. a. in der Industrie- und<br />

Chemiebranche. Ein Vorteil der Region ist die<br />

große Auswahl an möglichen Kooperationspartnerinnen<br />

und Kooperationspartnern sowie<br />

spezialisierten Dienstleistungsunternehmen.<br />

Der Beschäftigungspakt Chance <strong>50plus</strong> –<br />

Leistung zählt setzt bei der Verbesserung<br />

der Beschäftigungs chancen Älterer auf den<br />

Aufbau eines regionalen Netzwerks, das die Idee<br />

der Beschäftigung Älterer positiv transportiert<br />

und Unternehmen aktiv einbindet. In der<br />

Ko operation zwischen Arbeitsverwaltung,<br />

Unternehmen, Institutionen der Wirtschaft und<br />

zahlreichen gesellschaftlichen Kräften werden<br />

neue Integrations modelle, aber auch Aktivierungen<br />

im Ehrenamt erprobt. Im Rahmen<br />

diverser Teilprojekte werden die Älteren u. a. in<br />

speziellen Teams der Main Arbeit (Arbeitsgemeinschaft<br />

Stadt Offenbach) individuell beraten und<br />

vermittelt, in Gruppenprofilings auf ihre Kompetenzen<br />

hin analysiert oder auf Existenzgrün-<br />

HESSEN<br />

Arbeitsgemeinschaft MainArbeit GmbH<br />

Chance 50 plus – Leistung zählt<br />

dungen vorbereitet. Es existieren ein neuartiges<br />

Gesundheitsmodul, ein besonderes Projekt<br />

für das Handwerk und Einstiegskonzepte zur<br />

Förderung der Erwerbs fähigkeit.<br />

Das Unternehmen Mühle GmbH ist im<br />

unmittelbaren Umland der Stadt Offenbach<br />

angesiedelt. Das Unternehmen ist Spezialist<br />

für das Verpacken, Konfektionieren und<br />

Lagern und versteht sich als Problemlöser für<br />

Ver packungsbedarfe. Gemeinsam mit den<br />

Kunden entwickelt das Unternehmen inno vative<br />

Konzepte. Zur Verbesserung der Kunden zufriedenheit<br />

setzt der Geschäftsführer Lothar<br />

Mühle auf die langjährige Berufserfahrung<br />

seiner älteren Beschäftigten. Seit Jahren pflegt<br />

man eine gute Zusammenarbeit mit der<br />

Arbeitsverwaltung. In dieser Zeit wurden immer<br />

wieder ältere Bewerberinnen und Bewerber<br />

eingestellt, darunter auch eine Teilnehmerin<br />

des Beschäftigungspaktes, so dass heute<br />

ca. 20 Prozent der Beschäftigten Ältere sind.<br />

Das Unternehmen beabsichtigt auch weiterhin,<br />

ältere Arbeitsuchende einzustellen.<br />

59<br />

Mühle GmbH<br />

Branche<br />

Verpackungsgewerbe<br />

Unternehmensgröße<br />

78 Beschäftigte<br />

www.<br />

muehlegmbh.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

7,9 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

28,2 %<br />

Einwohnerzahl<br />

117.500<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Dienstleistungsgewerbe,<br />

Gesundheits- und<br />

Sozialwesen,<br />

Maschinenbau<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Drissler & Co. Papiergroßhandel<br />

GmbH & Co. KG<br />

Branche<br />

Großhandel<br />

Unternehmensgröße<br />

202 Beschäftigte<br />

www.<br />

igepagroup.com<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

7,9 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

2.278<br />

Einwohnerzahl<br />

337.481<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Maschinenbau,<br />

Papier- und Druckgewerbe,<br />

Datenverarbeitung<br />

HESSEN<br />

Kreis Offenbach<br />

ProArbeit 50PLUS<br />

»Die Jugend hat die Kraft, das Alter das<br />

Wissen, wie das Produkt ›Papier‹ zu<br />

behandeln ist. Das Wissen über Papier<br />

ist gegenüber dem Kunden entscheidend,<br />

um Aufträge zu erhalten.«<br />

Herr Wolfgang Schlesier, Personalleiter der Drissler & Co.<br />

Papiergroßhandel GmbH & Co. KG<br />

Brunhild Link, Paktkoordinatorin mit<br />

Herrn Schlesier, Personalleiter der Drissler & Co.<br />

60<br />

Kontra Altersdiskriminierung<br />

– Pro Arbeit 50PLUS<br />

Der Kreis Offenbach ist durch seine Nähe<br />

zur Rhein-Main-Region gekennzeichnet,<br />

eingebunden in zahlreiche Wirtschaftsnetzwerke.<br />

Es existieren wenige große, jedoch<br />

zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen.<br />

Hauptwirtschaftszweige sind die Dienstleistungsbranche,<br />

der Maschinenbau, das<br />

Papier-, Verlags- und Druckgewerbe, die Herstellung<br />

von Büromaschinen und die IT-Branche.<br />

Der Beschäftigungspakt ProArbeit 50PLUS<br />

versteht sich als ein Projekt mit ganzheitlichem<br />

Ansatz, um über regionale Netzwerkbildung und<br />

nachfrageorientierte Vermittlung nachhaltige<br />

Integrationserfolge für ältere Arbeitsuchende<br />

zu erzielen. Über eine gezielte Befragung der<br />

regionalen Unternehmen wurden zunächst die<br />

Bedarfe der Unternehmen erfasst. Dies wurde als<br />

guter Einstieg zur Beratung und Sensibilisierung<br />

der Unternehmen genutzt. Ein mehrstufiges<br />

bedarfsorientiertes Profilingkonzept sowie<br />

individuell angepasste Qualifizierungen bilden<br />

weitere Schritte. Ziel ist ein optimierter Vermittlungsprozess,<br />

der durch Eingliederungshilfen,<br />

berufliche Qualifizierungen und ein begleiten-<br />

des Mentoring im Erfahrungsaustausch mit den<br />

Unternehmen ergänzt wird.<br />

Prämiert als Unternehmen mit Weitblick<br />

wird die Drissler & Co. Papiergroßhandel GmbH<br />

& Co. KG, Dietzenbach, die der auch international<br />

agierenden Interessensgemeinschaft<br />

IGEPAgroup angehört. Das Unternehmen, dessen<br />

Personalverantwortliche bereits frühzeitig mit<br />

dem Beschäftigungspakt in Kontakt standen,<br />

hat einen hohen Anteil älterer Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter und schätzt besonders deren<br />

Erfahrungswissen. Hervorzuheben ist das überdurchschnittliche<br />

unternehmensinterne Engagement<br />

zur Gesundheitsförderung der Mitarbeiterinnen-<br />

und Mitarbeiter und die Möglichkeit<br />

flexibler Arbeitszeitgestaltung für die älteren<br />

Beschäftigten. Auch die Beteiligung älterer<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Qualifizierungsmaßnahmen<br />

ist neben der beispielhaften<br />

Nachwuchsförderung zu erwähnen.


»Gerade in schwierigen beruflichen Situationen<br />

ist Abgeklärtheit zur Erreichung von<br />

Sicherheit erforderlich. Diese Eigenschaft<br />

verkörpern Ältere, die in der Regel reichlich<br />

berufliche Erfahrungen besitzen.«<br />

Manfred Spee, Prokurist und Leiter Personalabteilung der<br />

SECURITAS Frankfurt/ Main<br />

SECURITAS-Mitarbeiter aus dem Bereich<br />

Sicherheitsdienst<br />

HESSEN<br />

Rhein-Main Jobcenter GmbH, Frankfurt/Main<br />

Jobs für best!agers/Rhein Main Jobcenter<br />

Motivation und Aktivierung von Fachkräften für<br />

den Dienstleistungsbereich<br />

Frankfurt am Main, internationales Finanz-<br />

und Dienstleistungszentrum und zentraler Verkehrsknotenpunkt,<br />

hat einen vergleichsweise<br />

hohen Bedarf an serviceorientierten Fachkräften.<br />

Der Frankfurter Beschäftigungspakt<br />

best!agers sieht die Voraussetzung für die erfolgreiche<br />

Integration von Arbeitsuchenden über<br />

50 Jahre in einer systematischen Erschließung<br />

der Kundengruppe der best!agers sowie in einer<br />

ganzheitlichen Vorgehensweise bei deren Integration<br />

in den Arbeitsmarkt. Dazu gehört eine<br />

zielgruppenspezifische Anpassung und Optimierung<br />

von Instrumenten und Methoden, die Qualifizierung<br />

der handelnden Akteure und Multiplikatorinnen<br />

bzw. Multiplikatoren, vor allem aber<br />

die Stärkung der Eigenbemühungen der Kunden.<br />

Nach einem intensiven Tiefenprofiling erfolgt<br />

eine motivierende Aktivierung durch Ideenworkshops<br />

und anschließende individuelle Coachings.<br />

Einen Schwerpunkt des Paktes bildet die professionelle<br />

Ansprache von Unternehmen und deren<br />

Einbindung in den Beschäftigungspakt, um einen<br />

Bewusstseinswandel in der Gesellschaft und in der<br />

Unternehmenswelt gegenüber Älteren zu fördern.<br />

Die Frankfurter Niederlassung der<br />

SECURITAS Sicherheitsdienste GmbH & Co. KG<br />

bietet maßgeschneiderte Sicherheitslösungen<br />

mit professionellem Personal. Kunden sind<br />

Auftraggeber aus Banken, Industrie, Handel,<br />

der öffentlichen Hand sowie dem Privatsektor.<br />

SECURITAS ist bundesweit tätig und agiert unter<br />

regionaler Leitung durch Bereichsleiter, die<br />

an über 70 Niederlassungen im ganzen Bundesgebiet<br />

die Dienstleistung „vor Ort“ kundennah<br />

erbringen. Von den 1.400 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern in Frankfurt/Main sind ca.<br />

ein Drittel aus der Personengruppe der über<br />

50-Jährigen. In den letzten drei Jahren sind<br />

60 Beschäftigte – alle über 50 Jahre alt – neu<br />

eingestellt worden. Für das Jahr 2007 sind<br />

ins gesamt 200 Neueinstellungen geplant<br />

und ein großer Anteil kann mit geeigneten<br />

Kandidatinnen und Kandidaten aus dem<br />

Beschäftigungspakt besetzt werden.<br />

61<br />

SECURITAS Sicherheitsdienste<br />

GmbH & Co. KG<br />

Branche<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

Unternehmensgröße<br />

1.427 Beschäftigte<br />

www.<br />

securitas.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

10,5 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

5.363<br />

Einwohnerzahl<br />

650.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Kreditgewerbe,<br />

Handel,<br />

Gastgewerbe<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Bauhaus GmbH & Co. KG<br />

West<br />

Branche<br />

Einzelhandel<br />

Unternehmensgröße<br />

204 Beschäftigte<br />

www.<br />

bauhaus.info<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

12,3 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

5.500<br />

Einwohnerzahl<br />

557.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Gesundheits- und<br />

Seniorenwirtschaft,<br />

erneuerbare Energien,<br />

Tourismus<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

Verbund Arbeitsgemeinschaften Stadt und Kreis Aachen<br />

krass – Kontaktstelle zur Reintegration<br />

älterer Arbeitsloser in Schlüsselbranchen<br />

»Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über<br />

50 Jahre sind positive Vorbilder, und gerade<br />

Auszubildende profitieren über die Fachkenntnisse<br />

hinaus im persönlichen Bereich<br />

von deren Lebenserfahrung.«<br />

Heinz-Dieter Konrad, Geschäftsführer<br />

der Bauhaus GmbH & Co. KG-West<br />

Drei neue Mitarbeiter des Unternehmens Bauhaus, zwei von<br />

ihnen sind über das Modellprojekt krass eingestellt.<br />

62<br />

In Schlüsselbranchen neue Arbeitsplätze schaffen<br />

In der Region Aachen erfolgt im Hinblick auf<br />

Beschäftigungsförderung eine Fokussierung<br />

auf die Zukunfts- und Wachstumsbranchen der<br />

Region. Als solche gelten die Gesundheits- und<br />

Seniorenwirtschaft, der Tourismus sowie der<br />

Wirtschaftszweig der erneuerbaren Energien.<br />

Der Beschäftigungspakt krass – Konzept<br />

zur Reintegration älterer Arbeitsloser in<br />

Schlüsselbranchen verfolgt eine zweifache<br />

Strategie: Einerseits sollen die Berufs- und<br />

Lebenserfahrung, die Kompetenzen und das<br />

Leistungsvermögen der Älteren erfasst und<br />

durch Qualifizierung und Coaching gefördert<br />

werden, andererseits sollen bevorzugt Arbeitsplatzpotenziale<br />

der Schlüssel- und Zukunftsbranchen<br />

– auch im Hinblick auf die Schaffung<br />

neuer Beschäftigungsfelder – erschlossen und<br />

mit den individuellen Kompetenzen der Älteren<br />

zusammengebracht werden.<br />

Als Unternehmen mit Weitblick in der<br />

Region Aachen wurde die BAUHAUS GmbH & Co.<br />

KG – Niederlassung Aachen und Würselen ausgewählt.<br />

Das bundesweit agierende Einzelhandels-<br />

unternehmen für Bau- und Heimwerkerbedarf<br />

wird Anfang des Jahres 2007 eine neue Filiale<br />

in Würselen eröffnen und hat hierfür bereits<br />

sechs ältere Arbeitsuchende aus dem Pool von<br />

krass zur Einstellung vorgesehen, die gegenwärtig<br />

an einer betrieblichen Fortbildung<br />

teilnehmen. BAUHAUS vertraut bereits seit<br />

Bestehen des Unternehmens auf das Potenzial<br />

von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über 50<br />

Jahre. In seinen Fachzentren setzt der Geschäftsführer-West,<br />

Heinz-Dieter Konrad, auf eine<br />

gleichmäßige Altersstruktur. In allen Filialen<br />

werden Ältere eingestellt. Neben erweiterten<br />

Weiter bildungsmöglichkeiten für Ältere im<br />

Unternehmen beachten die Personalverantwortlichen<br />

verstärkt Bewerberinnen und Bewerber<br />

dieser Altersgruppe und haben ein spezifisches<br />

Personalauswahlverfahren entwickelt, in dessen<br />

Rahmen auch Praktika vorgesehen sind.


Ȁltere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

sind eher in der Lage, unter nicht idealen<br />

Bedingungen von Werkzeug und Maschine<br />

zu sehr guten Ergebnissen zu kommen.<br />

Improvisationstalent ist besonders in KMUs<br />

wichtig.«<br />

Dietmar Krämer, Geschäftsführer<br />

der Prisma Technologie GmbH<br />

Fertigungshalle der Prisma Technologie GmbH<br />

in Gevelsberg<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

JobAgentur Ennepe-Ruhr-Kreis<br />

Beschäftigungspakt für Ältere<br />

im Ennepe-Ruhr-Kreis<br />

Erfahrungswissen und Improvisationstalente<br />

– Stärken der Älteren nutzen<br />

Der Ennepe-Ruhr-Kreis, Umlandkreis am<br />

Rande des Ruhrgebietes, leidet zum einen unter<br />

den Verlusten der gewerblich-industriellen<br />

Arbeitsplätze, profitiert gleichzeitig aber von<br />

dem innovativen Entwicklungspotenzial des<br />

Standorts.<br />

Der Beschäftigungspakt für Ältere im<br />

Ennepe-Ruhr-Kreis will die Chancen von älteren<br />

Arbeitsuchenden auf eine Wiedereinstellung<br />

verbessern. Dafür arbeitet die JobAgentur<br />

Ennepe-Ruhr mit Trägern und Institutionen<br />

aus Gevelsberg, Hattingen, Herdecke, Wetter<br />

und Witten zusammen. Im Angebot sind<br />

beispielsweise Tätigkeiten aus den Bereichen<br />

Wohnungswirtschaft, Senioren- und Gesundheitswirtschaft,<br />

haushaltsnahe Dienstleistungen<br />

und Sicherheit, Tourismus, Handel, Metallverarbeitung,<br />

Pflege und Existenzgründung. Außerdem<br />

haben sich die Akteure das Ziel gesetzt,<br />

kleine und mittlere Unternehmen für ältere,<br />

momentan arbeitsuchende Fachkräfte zu öffnen.<br />

Das ausgewählte Unternehmen Prisma<br />

Technologie GmbH in Gevelsberg beteiligte sich<br />

an einem regionalen Bewerbungsverfahren des<br />

Paktes und wurde auf Grund seiner ausgewogenen<br />

Altersstruktur ausgewählt. Das Unternehmen<br />

hatte bereits nach seiner Ausgründung<br />

2002 aus der Schmermund-AG ältere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter übernommen. 13 der<br />

derzeit 31 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

sind über 50 Jahre alt. Das Unternehmen bietet<br />

Fertigungs- und Montagedienstleistungen im<br />

Maschinen- und Anlagenbau sowie in der Automatisierungstechnik<br />

mit hoher Kompetenz in<br />

der CNC-Verarbeitung und sehr gutem handwerklichen<br />

Know-how. Die Geschäftsleitung legt<br />

hier besonderen Wert auf das Erfahrungswissen<br />

der älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Ein Grund dafür ist, dass die Ausbildung dieser<br />

früheren Jahrgänge noch wesentlich differenzierter<br />

auf den späteren Beruf ausgerichtet war.<br />

Ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />

haben noch tiefe Kenntnisse und Erfahrungen<br />

in ihrem Fachgebiet. Außerdem wurde der letzte<br />

Mitarbeiter im August dieses Jahres im Alter von<br />

60 Jahren eingestellt, ein besonderer Beweis für<br />

das Vertrauen in Ältere.<br />

63<br />

Prisma Technologie GmbH<br />

Branche<br />

Herstellung von<br />

Metallerzeugnissen<br />

Unternehmensgröße<br />

31 Beschäftigte<br />

www.<br />

prisma-technologie.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

2.713<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

14 %<br />

Einwohnerzahl<br />

345.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Gewerblich-industrielle<br />

Wirtschaft,<br />

Gesundheitswirtschaft,<br />

Tourismus<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Randstad Deutschland<br />

GmbH<br />

Branche<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

Unternehmensgröße<br />

ca. 45.000 Beschäftigte<br />

www.<br />

randstad.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

19,2 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

3.741<br />

Einwohnerzahl<br />

270.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Produzierendes Gewerbe,<br />

Dienstleistungsgewerbe,<br />

Handel<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

Integrationscenter für Arbeit Gelsenkirchen (IAG)<br />

Best Ager Gelsenkirchener Beschäftigungspakt<br />

für Ältere<br />

»Der Dienstleistungsbereich der Zeitarbeit<br />

ist zur Zeit stark nachgefragt. Unsere Auftraggeberinnen<br />

und Auftraggeber haben<br />

insbesondere die Potenziale an Lebenserfahrung,<br />

Zuverlässigkeit und Einsatzbereitschaft<br />

der Älteren schätzen gelernt.«<br />

Daniela Mateina, Niederlassungsleiterin<br />

bei Randstad Deutschland<br />

Der Personaldienstleister Randstad kennt<br />

die Stärken altersgemischter Teams.<br />

64<br />

Job-Clubs zur Zusammenführung<br />

Älterer und Unternehmen<br />

Die Stadt Gelsenkirchen ist seit Mitte<br />

der 60er-Jahre mit einer sehr hohen Arbeits -<br />

losenquote konfrontiert. Im Zuge des Strukturwandels<br />

musste die Stadt dramatische Arbeitsplatzverluste<br />

hinnehmen. Die Schaffung neuer<br />

Arbeitsplätze in alter nativen und innovativen<br />

Beschäftigungszweigen konnte diese Verluste<br />

weder ausgleichen noch den Abwärtstrend<br />

stoppen. Der Anteil der über 50-jährigen Arbeitsuchenden<br />

ist mit einer Quote von 24 Prozent<br />

überproportional hoch.<br />

Der Gelsenkirchener Beschäftigungspakt<br />

für Ältere – BEST AGER ist angetreten, um diesem<br />

Trend entgegenzuwirken. Durch die Einrichtung<br />

zweier Job-Clubs im Stadtgebiet sowie zahlreicher<br />

integrationsorientierter und qualifizierungsintensiver<br />

Teilprojekte sollen Unter nehmen<br />

und Ältere passgenau zusammengebracht<br />

werden. Bisher konnte BEST AGER schon nach<br />

wenigen Monaten viele ältere Arbeitsuchende<br />

in sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigungen<br />

vermitteln. Diese Erfolge verteilen<br />

sich kleinteilig über alle Wirtschaftszweige der<br />

Region. Einstellungsauffällig ist bisher allein die<br />

Zeitarbeitsbranche (24 Prozent der Integrationen<br />

durch Zeitarbeitsunternehmen).<br />

Das zur Prämierung vorgeschlagene<br />

Zeitarbeitsunternehmen Randstad Deutschland<br />

GmbH – Niederlassung Gelsenkirchen ist ein<br />

stellvertretendes Beispiel für viele Unternehmen,<br />

die mit dem Gelsenkirchener Pakt intensiv und<br />

erfolgreich zusammenarbeiten. Randstad übermittelt<br />

kontinuierlich offene Stellenan gebote<br />

der Region an die Job-Clubs und integrierte<br />

bereits mehrere der in den Job-Clubs betreuten<br />

Älteren. Das Unternehmen präsentierte sich und<br />

die Branche bereits mehrfach in Gruppenver anstaltungen<br />

des BEST AGER Projekts. Dadurch<br />

wurden Schwellenängste der Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer gegenüber Zeitarbeit überwunden.<br />

Das Unternehmen überzeugt mit dem<br />

seit 2004 zwischen dem DGB und dem Bundesverband<br />

Zeitarbeit geschlossenen Mantel- und<br />

Entgelt tarifvertrag. Randstad zeigt sich bundesweit<br />

offen für die Integration Älterer.


»Die Vorteile der älteren Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter liegen insbesondere in der<br />

Erfahrung und Abgeklärtheit.«<br />

Dipl.-Ing. Reinhard Schäfer, Geschäftsführer<br />

des Unternehmens SYNCHRON<br />

Firmensitz der SYNCHRON – technische<br />

Gebäudeausrüstung in Bestwig<br />

Erfolgreicher Erfahrungsaustausch<br />

zwischen Alt und Jung<br />

Der Hochsauerlandkreis ist der<br />

flächengrößte Kreis in Nordrhein-Westfalen<br />

und gekennzeichnet durch eine sehr geringe<br />

Einwohnerdichte. Es ist bemerkenswert, dass<br />

trotz ländlicher Strukturen über die Hälfte aller<br />

Beschäftigten der Region im produzierenden<br />

Gewerbe tätig ist. In einigen Bereichen besteht<br />

ein erheblicher Fachkräftemangel. Dieser stellt<br />

ein besonderes wirtschaftliches Problem für<br />

kleine und mittlere Unternehmen dar, die den<br />

Hochsauerlandkreis prägen.<br />

In dem Beschäftigungspakt des Hochsauerlandkreises<br />

Kompetenznetzwerk <strong>50plus</strong><br />

haben sich zwölf Delegationskommunen mit 13<br />

regionalen Bildungsträgern und einer Transfergesellschaft<br />

zusammengeschlossen. Das Kompetenznetzwerk<br />

<strong>50plus</strong> konzentriert sich auf die<br />

branchenübergreifende Vermittlung von älteren<br />

Arbeitsuchenden mit Hilfe sehr individueller<br />

Aktivierungs- und Coachingangebote und unterstützt<br />

durch ein progressives Lohnkostenzuschussmodell.<br />

Die Erfahrungen von rund einem<br />

Jahr Vermittlungsarbeit haben gezeigt, dass<br />

insbesondere kleine und mittlere Unternehmen<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

Hochsauerlandkreis<br />

Kompetenznetzwerk <strong>50plus</strong><br />

(KMU) bereit sind, Arbeitsuchende aus der<br />

Altersgruppe über 50 Jahre einzustellen.<br />

Hierzu zählt auch das Unternehmen<br />

SYNCHRON – Technische Gebäudeausrüstung in<br />

Bestwig mit seinen 32 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern und den seit 1994 bestehenden<br />

Tochterunternehmen. Das Unternehmen plant<br />

und berät in den Bereichen Heizung, Sanitär<br />

und Lüftung für private und öffentliche Auftraggeberinnen<br />

und Auftraggeber. Bei 16 Neueinstellungen<br />

im Jahre 2006 sind fünf Personen aus<br />

der Zielgruppe der über 50-Jährigen und davon<br />

drei über das Projekt Kompetenznetzwerk <strong>50plus</strong><br />

mit unbefristeten geförderten Arbeitsverträgen<br />

eingestellt worden. In der Einstellung und<br />

Beschäftigung Älterer sieht das Unternehmen,<br />

das auch viele junge Beschäftigte hat, einen<br />

direkten Nutzen. Ein gesunder Erfahrungsaustausch<br />

zwischen Jung und Alt in der Belegschaft<br />

schafft ein gutes internes Arbeitsklima, aber auch<br />

eine kompetente Kundenansprache.<br />

65<br />

SYNCHRON – technische<br />

Gebäudeausrüstung<br />

Bestwig<br />

Branche<br />

Baugewerbe<br />

Unternehmensgröße<br />

30 Beschäftigte<br />

www.<br />

synchron-tga.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

8,2 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

2.247<br />

Einwohnerzahl<br />

277.219<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Gesundheits- und<br />

Sozialwesen,<br />

Herstellung von<br />

Metallerzeugnissen,<br />

Einzelhandel<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Katjes Fassin<br />

GmbH & Co. KG<br />

Branche<br />

Ernährungsgewerbe<br />

Unternehmensgröße<br />

ca. 500 Beschäftigte<br />

www.<br />

katjes.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

9,3 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

2.402<br />

Einwohnerzahl<br />

307.309<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Landwirtschaft,<br />

Logistik,<br />

Tourismus<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

Kreis Kleve<br />

„50fit“ – der arbeitspakt für silberfüchse<br />

»Wir sind ein Familienbetrieb, da gehören<br />

alle Generationen dazu. Wir verfallen<br />

nicht dem Jugendwahn und sagen:<br />

Alle Alten raus, raus, raus. Ich halte es<br />

mit Otto Rehagel. Für ihn gibt es nur<br />

gute oder schlechte Fußballer.«<br />

Reinhard Sanders, Mitglied der Geschäftsleitung<br />

der Katjes Fassin GmbH<br />

Karl Lechner, Personalabteilung Katjes und zwei Mitarbeiter in<br />

der Produktion<br />

66<br />

Mit Silberfüchsen gegen Jugendwahn:<br />

50-Jährige sind noch fit!<br />

Der Kreis Kleve verfügt über eine breitgefächerte<br />

mittelständische Wirtschaftsstruktur,<br />

deren Hauptwirtschaftszweige Gartenbau und<br />

Lebensmittelwirtschaft, Handel und Logistik<br />

sowie Touristik sind. Das größte Wachstumspotenzial<br />

bietet die Dienstleistungsbranche.<br />

In den Wirtschaftszweigen Landwirtschaft,<br />

Baugewerbe sowie Handel und im öffentlichen<br />

und privaten Dienstleistungssektor sind im<br />

Kreis Kleve überproportional viele Personen<br />

beschäftigt.<br />

Der Kreis Kleve hat innerhalb des Beschäftigungspaktes<br />

50fit – der arbeitspakt für<br />

silberfüchse ergänzend zu den klassischen<br />

Förderansätzen neue Strategien auf den drei<br />

Ebenen Mensch, Unternehmen und Gesellschaft<br />

entwickelt. Ältere Arbeitsuchende werden<br />

dabei aktiviert, motiviert und stabilisiert. Im<br />

Rahmen zahlreicher Teilprojekte stehen Qualifizierungsmaßnahmen,<br />

Praktika und begleitende<br />

Beratungsleistungen zur Verfügung. Zudem<br />

werden Kompetenzanalysen vorgenommen und<br />

Vermittlungshemmnisse beseitigt. Neben der<br />

Sensibilisierung von Gesellschaft und Unterneh-<br />

men in Bezug auf Altersdiskriminierung und<br />

demografischen Wandel tragen umfassende<br />

Informationen sowie geldwerte und sonstige<br />

Anreize dazu bei, Unternehmen zur Einstellung<br />

Älterer zu bewegen.<br />

Diese Sensibilisierung war bei dem im Kreis<br />

Kleve nominierten Unternehmen mit Weitblick,<br />

der Katjes Fassin GmbH & Co. KG, nicht mehr<br />

nötig. Der bekannte Lebensmittel- und Süßwarenhersteller<br />

aus Emmerich am Rhein legt<br />

Wert auf eine ausgewogene Altersstruktur im<br />

Unternehmen: Etwa ein Drittel der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter im Stammhaus ist älter<br />

als 50 Jahre, sogar gut die Hälfte ist es am neuen<br />

Standort Potsdam. In dem Familienunternehmen<br />

weiß man, dass Lebens- und Berufserfahrung<br />

sowie die besondere Motivation der Älteren<br />

wichtige Erfolgsfaktoren sind: „Die Alten reißen<br />

die Jungen mit“, sagt Reinhard Sanders aus der<br />

Geschäftsleitung. Neben dieser grundsätzlichen<br />

Einstellung des Unternehmens zu Älteren ist<br />

dessen intensive Zusammenarbeit mit den<br />

Arbeitsagenturen und dem Träger der Grundsicherung<br />

des Kreises hervorzuheben.


»Meine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

übernehmen gerne selbst Verantwortung<br />

und erzielen gute Ergebnisse, weil sie erfahren<br />

darin sind, Fehler im Bauprozess zu<br />

erkennen und konstruktiv zu bereinigen.«<br />

Arnold Drewer, Geschäftsführer<br />

der InnoDämm GmbH<br />

Geschäftsführer Arnold Drewer und Mitarbeiter<br />

Die Potenziale der Älteren<br />

für innovative Produkte nutzen<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

Verbund Ostwestfalen-Lippe (OWL):<br />

Arbeitsgemeinschaften: Stadt Bielefeld, Kreise Herford,<br />

Höxter, Paderborn, Gütersloh, Lippe<br />

Generation Gold: Potenziale für den Arbeitsmarkt OWL<br />

Ostwestfalen-Lippe (OWL) steht Modell<br />

für eine Region, die Potenziale insbesondere in<br />

kleinen und mittleren Unternehmen entwickelt,<br />

im verarbeitenden Gewerbe, in öffentlichen und<br />

privaten Dienstleistungen und im Handel.<br />

Der Beschäftigungspakt GENERATION GOLD<br />

– Potenziale für den Arbeitsmarkt in OWL ist<br />

ein Verbund der sechs Arbeitsgemeinschaften<br />

der Stadt Bielefeld, der Kreise Herford, Höxter,<br />

Paderborn, Gütersloh und Lippe. In insgesamt<br />

23 Teilprojekten werden bewährte und neue Konzepte<br />

zur Integration Älterer in den Arbeitsmarkt<br />

umgesetzt. Es wird an den heterogenen Potenzialen<br />

der Älteren angesetzt, um diese mit Hilfe<br />

individueller Unterstützung für eine Integration<br />

in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu entwickeln.<br />

Ein Partner des Paktes im Kreis Paderborn<br />

ist die InnoDämm GmbH, ein kleines innovatives<br />

Unternehmen mit 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />

Seit acht Jahren ist das Unternehmen<br />

auf den Gebieten Bau- und Energieberatung, Altbausanierung<br />

sowie Vertrieb von ökologischen<br />

Dämmstoffen und Luftdichtungssystemen tätig.<br />

Mit der Organisation ökologischer und<br />

energiewirtschaftlicher Bauprozesse wird im<br />

gesamten Bundesgebiet sowie auf internationaler<br />

Ebene mit kompetenten Lieferanten,<br />

Handwerkern und Beratern kooperiert. Das<br />

Unternehmen schafft durch seine innovativen<br />

Produkte Arbeitsplätze in der Region OWL.<br />

InnoDämm zeichnet sich durch eine Unternehmenskultur<br />

aus, die der Förderung Älterer<br />

und Jüngerer sowie dem interkulturellen<br />

Mit einander hohe Wertschätzung entgegenbringt.<br />

Die Personalauswahl erfolgt potenzialorientiert,<br />

die Lebenserfahrung älterer<br />

Beschäftigter wird hoch geschätzt.<br />

Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen<br />

zwei Arbeitsuchende über 50 Jahre eingestellt,<br />

drei weitere Arbeitsuchende über 40 Jahre. Die<br />

Offenheit des Unternehmens gegenüber Älteren<br />

sowie eine intensive Einarbeitung gerade auch<br />

der gering qualifizierten neuen Beschäftigten<br />

bauen Einstellungshürden wie Migrationshintergrund<br />

und gesundheitliche Einschränkungen ab<br />

und ermöglichen wieder eine Beschäftigung.<br />

67<br />

InnoDämm - Vertriebsgesellschaft<br />

für innovative<br />

Dämmstoffe mbH<br />

Branche<br />

Baugewerbe<br />

Unternehmensgröße<br />

16 Beschäftigte<br />

www.<br />

innodaemm.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

10,35 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

11.252<br />

Einwohnerzahl<br />

2.067.495<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Verarbeitendes Gewerbe,<br />

Dienstleistungsgewerbe,<br />

Handel<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

ESJOT<br />

Antriebstechnik GmbH<br />

Branche<br />

Metallbearbeitung<br />

Unternehmensgröße<br />

50 Beschäftigte<br />

www.<br />

esjot.com<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

10,39 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.970<br />

Einwohnerzahl<br />

330.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Elektrotechnik,<br />

Metallerzeugung und<br />

-bearbeitung,<br />

Gesundheitswesen<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

aha Arbeit Hellweg Aktiv<br />

Arbeitsgemeinschaft im Kreis Soest<br />

Den demographischen Wandel nutzen!<br />

»Es gibt nichts Effektiveres, als Alt und<br />

Jung zusammenarbeiten zu lassen.<br />

Der eine profitiert von der Erfahrung<br />

des anderen und insgesamt kommt das<br />

dem Unternehmen zugute und somit<br />

wiederum der Belegschaft...«<br />

Johannes Schlösser, Unternehmensinhaber<br />

der ESJOT Antriebstechnik GmbH<br />

Inhaber Johannes Schlösser ist ein wichtiger Netzwerkpartner<br />

und Multiplikator für den Soester Pakt.<br />

68<br />

Die Metall- und Elektrobranche als Zielmarkt zur<br />

Qualifizierung und Beschäftigung Älterer<br />

Der Beschäftigungspakt des Kreises<br />

Soest konzentriert sich auf die regionale<br />

Metall- und Elektrobranche und bietet den<br />

Unternehmen eine demografische Beratung,<br />

um die Inte gration älterer Arbeitsuchender<br />

in dieser Branche zu fördern. Eine regionale<br />

Analyse bestätigt, dass in den ca. 100 überwiegend<br />

klein- und mittelständischen sowie<br />

einigen wenigen größeren Unternehmen ein<br />

Fachkräftebedarf vor allem im CNC-Bereich<br />

besteht.<br />

Das ausgewählte Unternehmen ESJOT<br />

- Antriebstechnik GmbH in Ense ist ein mittelständisches<br />

Unternehmen mit 50 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern, das seit über 80<br />

Jahren auf die Herstellung von Antrieben für die<br />

Zweirad in dustrie sowie für die Motoren- und<br />

Automobilindustrie spezialisiert ist. Seit Projektbeginn<br />

im Januar 2006 steht das Unternehmen<br />

ESJOT dem Projekt mit Ideen, Vorschlägen und<br />

Taten zur Seite, um im Kreis Soest den arbeitsuchenden<br />

Älteren wieder eine <strong>Perspektive</strong> zu<br />

geben. Der Inhaber Johannes Schlösser stellt<br />

Ältere ein und unterstützt aktiv als Netzwerk-<br />

vermittler und -partner den Beschäftigungspakt.<br />

Seiner Ansicht nach müssen gerade kleine und<br />

mittlere Unternehmen Netzwerke bilden, aus<br />

denen Beschäftigung erwächst. Unternehmen<br />

und Verwaltungen sollten näher zusammenrücken,<br />

um so Synergien in den Bereichen Ausbildung,<br />

Förderung und Qualifikationen zu nutzen.<br />

Auf diesem Weg kann den Betroffenen ein hoher<br />

Bildungsservice geboten werden, eine gezielte<br />

Vorbereitung für eine spätere Beschäftigung.<br />

Johannes Schlösser sieht einerseits<br />

die Situation der älteren Arbeitsuchenden,<br />

anderer seits den Fachkräftemangel auch<br />

in dieser Region. Er belässt es nicht dabei,<br />

sondern quali fiziert Ältere über 50 Jahre im<br />

Bereich CNC-Dreher/Fräser an 2-,3- und<br />

5-achsigen CNC-Automaten – auch für andere<br />

Unternehmen in der Region.<br />

Der Unternehmer sieht in der Beschäftigung<br />

Älterer die Möglichkeit, Erfahrung an Jüngere<br />

weitergeben zu lassen, aber auch die Chance für<br />

Jüngere, ihr berufliches Neuwissen mit Älteren<br />

auszutauschen.


»In kleinen Handwerksbetrieben ist<br />

der Kundenkontakt von entscheidender<br />

Bedeutung. Die Akzeptanz beim<br />

Kunden ist durch ältere Beschäftigte<br />

in der Regel besser gewährleistet.«<br />

Wolfgang Hemsteg,<br />

Unternehmensleiter der Hemsteg & Söhne<br />

Frank Janßen, Teamleiter in Wesel und der Geschäftsführer<br />

Wolfgang Hemsteg mit neuem Mitarbeiter<br />

INISS deckt die Kompetenzen Älterer auf<br />

– Know-how für den Kreis Wesel<br />

Der Kreis Wesel am Niederrhein beinhaltet<br />

ebenso ländlich strukturierte Gebiete wie<br />

Ballungsrandzonen des Ruhrgebiets. Der<br />

südliche Bereich des Kreisgebiets ist stark vom<br />

Strukturwandel betroffen. Wichtigste Wirtschaftszweige<br />

der Region sind das produzierende<br />

Gewerbe, der Handel, das Gastgewerbe, der<br />

Verkehr und der Dienstleistungssektor.<br />

Um der ökonomisch und verkehrsinfrastrukturell<br />

sehr heterogenen Region gerecht<br />

zu werden, hat der Beschäftigungspakt INISS<br />

– Initiative Niederrhein Innovation Senior<br />

Services innerhalb des Kreisgebiets vier regionale<br />

„Kompetenzzentren 50+“ eingerichtet. Diese<br />

Zentren ermitteln die Fähigkeiten der älteren<br />

Arbeitsuchenden und qualifizieren sie zielgerichtet<br />

im Hinblick auf die Anforderungen<br />

des Arbeitsmarktes. Der Vermittlungsprozess<br />

soll vor allem durch die Herstellung der Transparenz<br />

ihrer Kompetenzen gegenüber Unternehmen<br />

optimiert werden. Parallel dazu werden<br />

in kreisweiter Kooperation neue Beschäftigungsfelder<br />

und „untypische“ Beschäftigungsformen<br />

ent wickelt, die den Arbeitsmarkt erweitern.<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

Arbeitsgemeinschaft Kreis Wesel<br />

INISS – Initiative Niederrhein<br />

Innovation Senior Services<br />

Ein besonderer Fokus richtet sich dabei auf die<br />

Gruppe der arbeitsuchenden Frauen.<br />

Das Handwerksunternehmen Hemsteg &<br />

Söhne, das Produkte und Dienstleistungen in<br />

den Bereichen CNC-Bearbeitung sowie Fenster-,<br />

Trocken- und Haustürbau offeriert, steht stellvertretend<br />

für viele im Projekt engagierte kleine<br />

und mittlere Unternehmen, die wesentliche<br />

Beschäftigungsimpulse in der Region aussenden.<br />

Unternehmensleiter Wolfgang Hemsteg hat<br />

sich gegen den Trend und mit intensiver Unterstützung<br />

durch INISS dazu entschlossen, einen<br />

über 50-jährigen Schreiner der Zielgruppe für<br />

den Bereich Endmontage in sein Unternehmen<br />

zu integrieren. Entgegen dem Vorurteil, Ältere<br />

seien für körperlich anstrengende Tätigkeiten<br />

nicht mehr zu gebrauchen, ist er mit seiner Wahl<br />

sehr zufrieden und schließt eine weitere Einstellung<br />

aus der Zielgruppe nicht aus. Überzeugt<br />

hat den Unternehmer vor allem die Kompetenz<br />

seines älteren Mitarbeiters, notwendige Bau-<br />

und Reparaturarbeiten souverän gegenüber den<br />

Kunden zu kommunizieren.<br />

69<br />

H. Hemsteg & Söhne<br />

Branche<br />

Holzgewerbe<br />

Unternehmensgröße<br />

8 Beschäftigte<br />

www.<br />

hemsteg.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

9,5 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

2.888<br />

Einwohnerzahl<br />

476.428<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Produzierendes Gewerbe,<br />

Handel,<br />

Gastgewerbe<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


Schleswig Holstein<br />

• Arbeitsgemeinschaft Flensburg<br />

• Arbeitsgemeinschaft SGB II<br />

im Kreis Pinneberg<br />

Hamburg<br />

• team.arbeit.hamburg<br />

– Hamburger Arbeitsgemeinschaft<br />

SGB II<br />

Bremen<br />

• Arbeitsgemeinschaft der<br />

Stadt Bremen für Integration<br />

und Soziales – BAgIS<br />

Niedersachsen<br />

• Arbeitsgemeinschaften<br />

Braunschweig, Salzgitter,<br />

Landkreis Wolfenbüttel<br />

• Landkreis Emsland<br />

• Landkreis Göttingen<br />

• Arbeitsgemeinschaft Arbeit<br />

und Grundsicherung des<br />

Landkreises Harburg<br />

• Jobcenter Wilhelmshaven<br />

70<br />

Programmgebiet<br />

Nord<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

• Jobcenter Güstrow<br />

• Arbeitsgemeinschaft zur<br />

Grundsicherung für Arbeitsuchende<br />

der Landkreise Ludwigslust und<br />

Parchim<br />

• Arbeitsgemeinschaft zur<br />

Grundsicherung für Arbeitsuchende<br />

im Landkreis Müritz<br />

• Arbeitsgemeinschaften<br />

Landkreis Nordwestmecklenburg<br />

und der Stadt Wismar<br />

• Landkreis Ostvorpommern<br />

Brandenburg<br />

• Arbeitsgemeinschaft zur<br />

Grundsicherung für Arbeitsuchende<br />

im Landkreis Dahme-Spreewald<br />

• Jobcenter Elbe-Elster<br />

• Jobcenter Märkisch-Oderland<br />

• Jobcenter Oberspreewald-Lausitz<br />

• Landkreis Uckermark<br />

Berlin<br />

• JobCenter Neukölln<br />

• JobCenter Pankow<br />

Sachsenanhalt<br />

• Arbeitsgemeinschaft SGB II<br />

des Burgenlandkreises<br />

• Arbeitsgemeinschaft SGB II<br />

Halle GmbH<br />

• Arbeitsgemeinschaft SGB II<br />

Mansfelder Land<br />

• Jobcenter-Arbeitsgemeinschaft<br />

Magdeburg GmbH<br />

• Arbeitsgemeinschaft SGB II<br />

im Landkreis Stendal<br />

Programmgebiet<br />

Ost<br />

Thüringen<br />

• Stadt Jena – jenarbeit –<br />

• Arbeitsgemeinschaft für<br />

Arbeitsuchende des Kyffhäuserkreises<br />

• Arbeitsgemeinschaften<br />

Stadt Eisenach,<br />

Landkreis Sonneberg,<br />

Landkreis Hildburghausen,<br />

Stadt Suhl,<br />

Landkreis Schmalkalden-Meiningen,<br />

Wartburgkreis<br />

• Arbeitsgemeinschaft Grundsicherung<br />

Unstrut-Hainich-Kreis


Sachsen<br />

• Landkreis Bautzen, Amt für Arbeit<br />

und Soziales<br />

• Arbeitsgemeinschaft Leipzig<br />

• Arbeitsgemeinschaft Agentur für<br />

Arbeit – Vogtlandkreis<br />

Grundsicherung für Arbeitsuchende<br />

Bayern<br />

• Arbeitsgemeinschaft für<br />

Beschäftigung<br />

Augsburg-Stadt<br />

• Verbund Aschaffenburg:<br />

Arbeitsgemeinschaften Stadt<br />

Aschaffenburg und der Landkreise<br />

Miltenberg und Aschaffenburg<br />

• Arbeitsgemeinschaft der<br />

Stadt Ansbach und der Landkreise<br />

Ansbach und Neustadt/<br />

Aisch-Bad Windsheim<br />

• Arbeitsgemeinschaften Regensburg<br />

Stadt und Landkreis Regensburg<br />

• Arbeitsgemeinschaften der<br />

Stadt Bamberg und der Landkreise<br />

Bamberg und Forchheim<br />

Programmgebiet<br />

Süd<br />

• Verbund Coburg: Jobcenter<br />

Stadt Coburg und der Landkreise<br />

Coburg, Kronach und Lichtenfels<br />

• Stadt Erlangen – GGFA Erlangen AöR<br />

• Arbeitsgemeinschaft für<br />

Beschäftigung München GmbH<br />

• Arbeitsgemeinschaft der<br />

Stadt Nürnberg<br />

• Stadt Schweinfurt – Stabsstelle<br />

Beschäftigung und Grundsicherung<br />

• Arbeitsgemeinschaft Integration<br />

Traunstein und<br />

Arbeitsgemeinschaft Integration<br />

in den Arbeitsmarkt<br />

Berchtesgadener Land<br />

Baden-Württemberg<br />

• Arbeitsgemeinschaft<br />

Job-Center Mannheim<br />

• Landkreis Ortenau – Kommunale<br />

Arbeitsförderung Ortneaukreis<br />

• Arbeitsgemeinschaft Jobcenter<br />

Stadt Pforzheim<br />

Rheinland-Pfalz<br />

• Verbund Region Trier:<br />

Arbeitsgemeinschaften Stadt Trier,<br />

Landkreise Trier-Saarburg,<br />

Bitburg-Prüm, Bernkastel-Wittlich,<br />

JobCenter Landkreis Daun<br />

Hessen<br />

• Landkreis Marburg-Biedenkopf<br />

• Landkreis Fulda<br />

• Verbund Kassel:<br />

Arbeitsförderung Kassel Stadt,<br />

Arbeitsförderung Landkreis Kassel<br />

• Arbeitsgemeinschaft<br />

MainArbeit GmbH<br />

• Kreis Offenbach<br />

• Rhein-Main Jobcenter GmbH,<br />

Frankfurt/Main<br />

Programmgebiet<br />

West<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

• Verbund Arbeitsgemeinschaften<br />

Stadt und Kreis Aachen<br />

• JobAgentur Ennepe-Ruhr-Kreis<br />

• Integrationscenter für Arbeit<br />

Gelsenkirchen (IAG)<br />

• Hochsauerlandkreis<br />

• Kreis Kleve<br />

• Verbund Ostwestfalen-Lippe:<br />

Arbeitsgemeinschaften<br />

Stadt Bielefeld, Kreise Höxter,<br />

Paderborn, Herford, Lippe<br />

• aha Arbeit Hellweg Aktiv<br />

Arbeitsgemeinschaft im Kreis Soest<br />

• Arbeitsgemeinschaft Kreis Wesel<br />

71


Starke Partnerschaften<br />

Für die Aktivierung und nachhaltige<br />

Inte gration älterer Arbeit suchender in den<br />

allgemeinen Arbeitsmarkt bedarf es starker<br />

Partner. Dazu gehören Bildungs träger, kommunale<br />

und weitere Beschäftigungsträger,<br />

Kammern und Verbände, Gewerkschaften,<br />

Kirchen und soziale Leistungsträger, die sich<br />

in den Beschäftigungspakten als stabile und<br />

zuverlässige Partner auf regionaler Ebene<br />

erwiesen haben. Ihre Kompetenzen und ihr<br />

Engagement sind unverzichtbare Rahmenbedingungen<br />

für eine erfolgreiche Umsetzung<br />

des Bundes programms. Wichtigste Partner<br />

sind und bleiben aber die Unter nehmen, die<br />

Arbeits plätze schaffen und älteren Arbeitsuchenden<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

bieten. Den Unternehmen werden von den<br />

Pakten für eine erfolgreiche Integration Älterer<br />

viel fältige Unterstützungen und individuelle<br />

Förder leistungen angeboten:<br />

72<br />

Leistungsangebote der Beschäftigungspakte<br />

Unterstützung<br />

bei der Personalauswahl<br />

Durch die Beschäftigungspakte erfolgt<br />

eine Vorauswahl der künftigen Beschäftigten<br />

auf der Grundlage der mit den Unternehmen<br />

abgestimmten Stellen beschreibungen und<br />

der Profilingergebnisse der Arbeitsuchenden.<br />

Qualifizierung<br />

Eine erforderliche Erweiterung oder<br />

Vertiefung beruflicher Kompetenzen der<br />

Bewerberinnen und Bewerber im Zusammenhang<br />

mit dem Anforderungsprofil eines<br />

vorhandenen Stellenangebotes gehört bei vielen<br />

Beschäftigungspakten zum Leistungsangebot<br />

gegenüber den Unternehmen. Berufliche<br />

Qualifizierungsmaßnahmen können im Vorfeld<br />

der Arbeitsaufnahme, aber auch berufsbegleitend<br />

im Unternehmen oder bei externen<br />

Bildungs trägern gefördert werden.<br />

Eingliederungszuschüsse<br />

Für die Einarbeitung älterer Arbeitsuchender<br />

können Unternehmen Eingliederungszuschüsse<br />

erhalten. Von vielen Beschäftigungspakten<br />

werden hier neue Förderformen erfolgreich<br />

umgesetzt. Eingliederungszuschüsse reduzieren<br />

finanzielle Risiken des Unternehmens in einer<br />

Phase der Einarbeitung. Die Eingliederungszuschüsse<br />

werden häufig flankiert durch individuelles<br />

Coaching und passgenaue, auf den einzelnen<br />

Arbeitsplatz abgestimmte Qualifizierung.<br />

Zeitarbeit<br />

Die Möglichkeiten der Arbeitnehmerüber las sung<br />

bieten den Unternehmen eine zweifache Chance.<br />

Einerseits können Auftragsspitzen ohne einen<br />

umfangreichen personellen und administrativen<br />

Aufwand im Unternehmen aufgefangen und<br />

bewältigt werden. Andererseits erhalten die<br />

Unternehmen die Möglichkeit, neue Mitarbeite-


innen und Mitarbeiter im Vorfeld einer Einstellung<br />

risikofrei kennenzulernen. Zeitarbeit hat<br />

sich bei einer Reihe von Beschäftigungspakten<br />

als ein erfolgreiches Angebot erwiesen.<br />

Existenzgründungen<br />

Ein weiterer Weg aus der Langzeitarbeitslosigkeit<br />

für ältere Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer ist die Existenzgründung.<br />

Interessierte und geeignete ältere Arbeitsuchende<br />

entscheiden sich zunehmend für<br />

eine Selbstständigkeit. Eine Vielzahl von<br />

Beratungs- und Begleitan geboten von der<br />

ersten Phase der Ideenfindung und Erstellung<br />

eines Geschäftsplanes bis zur Gründung und<br />

Auf nahme einer Geschäftstätigkeit stehen<br />

potenziellen Existenzgründerinnen und<br />

Existenzgründern in den Pakten zur Verfügung.<br />

Die Erfahrung bei Existenzgründungen zeigt,<br />

dass hierdurch nicht nur eine individuelle<br />

Existenzsicherung ermöglicht wird, sondern<br />

dass hier auch mittelfristig weitere Arbeitsplätze<br />

entstehen. Das Leistungsprofil und die Produkte<br />

oder Dienstleistungen von Existenzgründerinnen<br />

und Existenzgründern sind häufig auch für andere<br />

Unternehmen in der Region von Bedeutung.<br />

Gesundheitsmanagement<br />

Ein betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

ist vielfach Bestandteil einer unternehmensbezogenen<br />

Personalpolitik. Veränderungen in<br />

der Altersstruktur von Belegschaften ist eine<br />

Herausforderung in vielen Unternehmen. Hierauf<br />

auch im Bereich der Gesundheitsförderung<br />

und Gestaltung alternsgerechter Arbeits plätze<br />

zu reagieren, ist eine neue Herausforderung<br />

für viele kleine und mittlere Unternehmen.<br />

Ent sprechende Beratungs- und Unterstützungsangebote<br />

gegenüber diesen Unternehmen<br />

ge hören zum Profil einiger Beschäftigungspakte.<br />

Alle Partner der Beschäftigungspakte<br />

können die vielfältigen Angebote der<br />

Beschäftigungs pakte in Anspruch nehmen.<br />

Durch ein kooperatives Zusammenwirken<br />

aller ist es auch weiterhin möglich, die Idee<br />

und die Zielstellung des Bundesprogramms<br />

<strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong> – Beschäftigungspakte<br />

in den Regionen erfolgreich umzusetzen.<br />

73


74<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Bundesministerium für Arbeit und Soziales<br />

10117 Berlin<br />

Bundesprogramm „<strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong> – Beschäftigungspakte für Ältere in den Regionen“<br />

www.perspektive<strong>50plus</strong>.de<br />

Gestaltung<br />

www.studioadhoc.de<br />

Druck<br />

DMP – Digital Media Production<br />

Foto auf Seite 26<br />

Luca Marzano, www.photocase.de<br />

Foto auf Seite 55<br />

absolut_100 - FOTOLIA<br />

Stand<br />

November 2006


Logo<br />

www.perspektive<strong>50plus</strong>.de

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