Gemeinsames für die Seelsorgeeinheit Sense ... - Pfarrei Heitenried
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Thema<br />
Immer wieder hört man, dass es,<br />
wenn der Zölibat aufgehoben würde,<br />
mehr Priester gäbe. Wieso gibt es<br />
dann nicht mehr Diakone<br />
In der Tat ist <strong>die</strong> Idee, mit der Abschaffung<br />
des Zölibates würde man<br />
den Priestermangel beheben, ein<br />
Wunschtraum. Wir haben insgesamt<br />
einen Mangel an Menschen, <strong>die</strong> sich<br />
vollamtlich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kirche einsetzen<br />
möchten. Wenn einige Laientheologen<br />
oder Diakone zu Priestern geweiht<br />
werden könnten, wären <strong>die</strong><br />
Lücken einfach bei <strong>die</strong>sen Berufsfeldern<br />
grösser.<br />
Interview: Brigitte Lehmann<br />
Was unterscheidet einen Diakon von einem Priester<br />
Der Diakon hat <strong>die</strong> erste Stufe des Weihesakramentes empfangen;<br />
der Priester darüber hinaus <strong>die</strong> zweite und der<br />
Bischof <strong>die</strong> dritte. Er ist von seinem Profil her ein Diener,<br />
man könnte sagen ein Assistent, v.a. des Bischofs, wo immer<br />
<strong>die</strong>ser ihn braucht. Dem Priester sind <strong>die</strong> Eucharistie,<br />
das Beichtsakrament und <strong>die</strong> Krankensalbung vorbehalten.<br />
Ist es eine Herausforderung, Diakon und Familie unter<br />
einen Hut zu bringen<br />
Die Herausforderung ist <strong>die</strong>selbe <strong>für</strong> alle verheirateten kirchlichen<br />
Mitarbeitenden. Die Familie lebt in der <strong>Pfarrei</strong> mit. Das<br />
Leben im Pfarrhaus steht immer in der Spannung zwischen<br />
öffentlich und privat, <strong>die</strong> gut gestaltet werden muss.<br />
Wie sehen Sie <strong>die</strong> Zukunft <strong>die</strong>ses Amtes<br />
Seit der Einführung des Diakonates in der Schweiz wird<br />
über sein spezifisches Profil nachgedacht. Es gibt eine Tendenz,<br />
den Diakon vermehrt im karitativen Bereich anzusiedeln.<br />
Angesichts der Personalnot in unseren <strong>Pfarrei</strong>en<br />
lässt sich <strong>die</strong>ses Profil derzeit kaum umsetzen. Aus meiner<br />
Sicht ist der Diakonat eine schöne Möglichkeit <strong>für</strong> verheiratete<br />
Männer, sich ganz dem kirchlichen Dienst zu widmen<br />
und sich vom Bischof dorthin senden zu lassen, wo er ihn<br />
braucht. In <strong>die</strong>ser Offenheit wird der Diakon weiterhin von<br />
den Bischöfen geschätzt werden.<br />
Voraussetzungen<br />
Das Theologiestudium steht Männern und Frauen offen,<br />
es können aber nur Männer zum Diakon geweiht<br />
werden. Ledige Männer verpflichten sich zur Ehelosigkeit,<br />
bei verheirateten Männern muss <strong>die</strong> Ehefrau der<br />
Weihe des Partners zustimmen.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.kirchliche-berufe.ch www.unifr.ch/de-theo<br />
www.unilu.ch<br />
www.berufsberatung.ch<br />
Franz Wagner-Spiegel, Diakon, Bronschhofen SG<br />
„Den Menschen nah sein<br />
und sie auf dem Weg begleiten“<br />
„Mein Anliegen ist es, nahe bei den Menschen und mit ihnen<br />
unterwegs zu sein“, sagt Franz Wagner, Diakon in Bronschhofen.<br />
Dies ist <strong>für</strong> ihn besonders an den „Knotenpunkten“<br />
des Lebens erfahrbar. Er möchte in den Menschen<br />
eine Sehnsucht nach Gott wecken und dazu beiragen, dass<br />
sich der Glaube in den Mitmenschen weiterentwickelt und<br />
sie eine lebendige Beziehung zu Gott finden.<br />
Beschreiben Sie kurz <strong>die</strong> Stationen Ihres Berufsweges.<br />
Mein erster Beruf, den ich erlernte, war Gold- und Silberschmied.<br />
Mehrere Weiterbildungen zum Juwelenfasser<br />
und verschiedene Informatiklehrgänge ergänzten meinen<br />
Tätigkeitsbereich. Diese Zeitspanne von fast 30 Jahren war<br />
eine sehr bereichernde Zeit. Nachdem ich schon viele Jahre<br />
und in unterschiedlichen Funktionen in der Kirche ehrenamtlich<br />
tätig war, wuchs in mir der Wunsch, mich noch<br />
mehr einzubringen. Ich spürte, es muss noch etwas anderes<br />
geben. Damit begann ein langer und nicht einfacher<br />
Weg. Mit drei Kindern alles abzubrechen, einen Beruf aufzugeben,<br />
der mir eigentlich sehr viel Freude bereitete,<br />
bedurfte einer langen Entscheidungsfindung. Ich suchte<br />
nach einer Möglichkeit, schrittweise in den kirchlichen<br />
Dienst einsteigen zu können, was durch den Stu<strong>die</strong>ngang<br />
Theologie, mit der berufsbegleitenden Ausbildung zum Katecheten<br />
und im anschliessenden Theologischen Seminar<br />
Dritter Bildungsweg gelang.<br />
Welche Tätigkeiten prägen Ihren Alltag<br />
Es ist <strong>die</strong> ganze Palette von seelsorgerlichen Aufgaben, <strong>die</strong><br />
mich durch den Alltag begleiten: Liturgie, Unterricht, Krankenkommunion,<br />
Hausbesuche, Firmung 18, Erstkommunionvorbereitung,<br />
<strong>Pfarrei</strong>rat, Wallfahrten etc. Neben den<br />
seelsorgerlichen Bereichen gibt es auch administrative Tätigkeiten,<br />
<strong>die</strong> zu erledigen sind.<br />
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