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© Philipp Hugger - Wiener Bezirksblatt

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der Blumentapete hing ein Spiegel. Nun setzten sich die drei Freunde auf den<br />

Flokatiboden und sahen fern. Gerade als Naruto Shippuden anfing, klopfte es an der<br />

Tür. Es war Markus, der Bruder von Wolfgang. „Ich wollte euch etwas sagen, nämlich<br />

vor kurzem ist ja Mutter gestorben, und Mama hatte mich, Wolfgang und Karl als<br />

Erben bestimmt. Niemand weiß, warum Karl auch etwas bekommt, aber es ist halt<br />

so. Und Mamas neuer Freund bekommt auch ein wenig.“<br />

„Moment mal“, sagte Sepp, „vielleicht hat der Freund von deiner Mama ja Wolfgang<br />

und Karl umgebracht. Wenn er dich auch noch umbringt, ist er der Alleinerbe.“<br />

Kurz darauf hatte Major Kropfinger eine Hausdurchsuchung angeordnet, nachdem<br />

die vier Jungen ihm die Geschichte erzählt hatten.<br />

Nach der Hausdurchsuchung hatte der Major keine guten Nachrichten. Man hatte<br />

zwar im Haus von Till Proder, dem Freund von Karls Mama, die Zunge von Wolfgang<br />

gefunden, aber damit konnte man nichts beweisen, denn diese hätte man ihm<br />

unterschieben können. Leise schlich der Schatten durch das Palais des Heims der<br />

S.ngerknaben. Er schlich in ein Zimmer. Vor ihm stand das Bett von Markus. Sein<br />

Gesicht lag im Dunkeln, aber er trug seinen Auto‐Pyjama. Er ließ das Messer<br />

niedersausen. Da gingen Lichter an und Polizisten luden ihre Waffen und richteten<br />

sie auf Till Proder. Aus dem Hintergrund trat Markus. Franz hatte sich Markus<br />

Pyjama angezogen und sich in dessen Bett gelegt, in der Hoffnung, der Mörder<br />

werde, bevor er zustechen kann, verhaftet.<br />

Nun war Franz erstochen – mit einem Messer, das genauso aussah wie die, die um<br />

Karl im Baum steckten. Proder wollte sich wehren, aber als er mit seinem Messer<br />

einen Polizisten attackieren wollte, schoss ihm dieser mit einem Schuss in den Fuß.<br />

Schreiend fiel Till Proder zu Boden. Brüllend schlug Till um sich, doch das nuẗzte ihm<br />

nichts mehr. Alle Anwesenden waren einen Schritt zurückgewichen. Jetzt stürzten<br />

sich drei Polizisten auf den Verletzten und fesselten ihn mit einem neuen, silbrig<br />

glänzenden Paar Handschellen die Hände hinterm Rücken. Sepp und Toni stiegen<br />

aus ihren Betten und brachten Major Kropfinger das blutverschmierte Messer.<br />

Drei Wochen später war alles vor Gericht geregelt worden. Till Proder war zu<br />

lebenslanger Haft in einer Einzelzelle verurteilt worden. Markus bekam als Alleinerbe<br />

53.000 €. Markus, Toni und Sepp bleiben als einzige zu dritt in einem Zimmer. Das<br />

leere Bett war immer frisch gemacht als Erinnerung an Wolfgang, Karl und Franz. Als<br />

die Sängerknaben zehn Tage später die Zauberflöte in der Oper sangen, feierten sie<br />

einen großen Erfolg.<br />

Ende

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