Interkulturelle Orientierung und Ãffnung: Ein neues ... - drk-ikoe.de
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Hier geht es um die Frage, ob Steuerungsinstrumente zielgerichtet für die interkulturelle<br />
Öffnung genutzt wer<strong>de</strong>n. Dafür müssen Antworten auf Fragen gef<strong>und</strong>en wer<strong>de</strong>n<br />
wie: Wer<strong>de</strong>n Verwaltungsreformprozesse, Reformprozesse <strong>de</strong>r Verbän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r einrichtungsbezogene<br />
Qualitätsentwicklung mit interkulturellen Zielsetzungen verb<strong>und</strong>en<br />
Wer<strong>de</strong>n die Instrumente <strong>de</strong>r Neuen Steuerung wie Kontraktmanagement, Zielvereinbarungen,<br />
Produktbeschreibungen, Berichtswesen, Monitoring für die interkulturelle<br />
Öffnung genutzt<br />
Welche strategischen Verän<strong>de</strong>rungsansätze empfehlen sich<br />
Diese vier Dimensionen verweisen darauf, dass top down durch die Führungsebene<br />
Prozesse interkultureller <strong>Orientierung</strong> <strong>und</strong> Öffnung verbindlich gemacht wer<strong>de</strong>n müssen.<br />
Ergänzend sind bottom up die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter in <strong>de</strong>n Verän<strong>de</strong>rungsprozess<br />
einzubeziehen. Die strategischen Ansätze dafür sind eine interkulturell<br />
orientierte Personalentwicklung zur Qualifizierung <strong>de</strong>s Personals <strong>und</strong> für die Gewinnung<br />
von Personal mit Migrationshintergr<strong>und</strong>. Gr<strong>und</strong>lage für strukturelle Verän<strong>de</strong>rungen<br />
ist eine Organisationsentwicklung, an <strong>de</strong>r die Mitarbeiterschaft beteiligt ist. <strong>Ein</strong><br />
solcher Verän<strong>de</strong>rungsansatz ist als kontinuierlicher Entwicklungsprozess im Sinne<br />
von Qualitätsentwicklung <strong>und</strong> Organisationslernen zu konzeptionieren. (Vgl. für das<br />
Folgen<strong>de</strong> Schröer 2007:46 ff.)<br />
<strong>Interkulturelle</strong> Personalentwicklung<br />
Als Voraussetzung interkultureller Öffnung wird häufig die persönliche Qualifizierung<br />
<strong>de</strong>r Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter gesehen, weil es Fragen <strong>de</strong>r (fehlen<strong>de</strong>n) Kompetenz<br />
sind, die zunächst auf die Notwendigkeit von Verän<strong>de</strong>rung hinweisen. Die<br />
erste Reaktion auf diesen Bedarf waren Fortbildungsveranstaltungen, die eher die<br />
Defizitperspektive verstärkt <strong>und</strong> Stereotypisierungen sowie Kulturalisierungen erzeugt<br />
haben. Das scheint weit gehend überw<strong>und</strong>en. Es sind inzwischen Rahmenbedingungen<br />
<strong>und</strong> Standards entwickelt wor<strong>de</strong>n, die, wenn sie beachtet wer<strong>de</strong>n, eine<br />
erfolgreiche Vermittlung interkultureller Kompetenz ermöglichen. Es geht im wesentlichen<br />
darum, ein Bewusstsein zu erlangen über <strong>Ein</strong>stellungen, Verhaltensweisen<br />
<strong>und</strong> Werte durch die (selbst-)kritische Reflexion <strong>de</strong>s Eigenen <strong>und</strong> Frem<strong>de</strong>n, Wissen<br />
zu vermitteln über Ursache <strong>und</strong> Geschichte <strong>de</strong>r Arbeitsmigration, über die Rolle <strong>und</strong><br />
<strong>de</strong>n Status von Min<strong>de</strong>rheiten <strong>und</strong> die aktuelle Migrationspolitik sowie Handlungskompetenz<br />
zu erwerben durch geeignete Kommunikations- <strong>und</strong> Konfliktstrategien. (Vgl.<br />
beispielhaft Handschuck/Klawe 2004)<br />
Für <strong>de</strong>n Erfolg solcher Maßnahmen sind aber auch die strukturellen Bedingungen im<br />
hohen Maß mitverantwortlich, unter <strong>de</strong>nen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter lernen<br />
können. Individuelle Weiterbildungen laufen dann ins Leere, wenn sich nicht zugleich<br />
die Organisation verän<strong>de</strong>rt <strong>und</strong> die Anwendung <strong>de</strong>s Gelernten unterstützt. „Damit<br />
wer<strong>de</strong>n die Grenzen <strong>de</strong>r Wirksamkeit interkultureller Trainings in zweifacher Weise<br />
<strong>de</strong>utlich: Sie erreichen als pädagogische Intervention ihre Ziele nur, wenn sie nicht<br />
hintergehbare Standards erfüllen. Und sie entfalten Wirksamkeit im Sinne interkultureller<br />
Öffnung nur, wenn über individuelle Ansätze hinaus die gesamte Organisation<br />
in <strong>de</strong>n Blick genommen wird“ (Schröer 2007:48).<br />
<strong>Ein</strong> weiterer wesentlicher Faktor interkultureller Personalentwicklung ist die <strong>Ein</strong>stellung<br />
von Menschen mit Migrationshintergr<strong>und</strong>. Über <strong>de</strong>n Stand <strong>de</strong>r Beschäftigung<br />
liegen kaum Zahlen vor <strong>und</strong> allenfalls über Auslän<strong>de</strong>r als Menschen mit nicht <strong>de</strong>utscher<br />
Staatsangehörigkeit. Es betrug die Auslän<strong>de</strong>rbeschäftigungsquote im öffentli-