11.01.2015 Aufrufe

Interkulturelle Orientierung und Öffnung: Ein neues ... - drk-ikoe.de

Interkulturelle Orientierung und Öffnung: Ein neues ... - drk-ikoe.de

Interkulturelle Orientierung und Öffnung: Ein neues ... - drk-ikoe.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

9<br />

schen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> in gleicher Weise zu erreichen wie die Mehrheitsbevölkerung.<br />

Die Analyse <strong>de</strong>s Ist-Zustan<strong>de</strong>s <strong>und</strong> die Beschreibung <strong>de</strong>s Soll-Zustan<strong>de</strong>s<br />

<strong>und</strong> die konkrete Benennung von Hemmnissen für die Zielerreichung eröffnen die<br />

Chance, einen Leistungsprozess zielführend zu verbessern <strong>und</strong> interkulturell zu öffnen.<br />

Aufbau- <strong>und</strong> Ablauforganisation<br />

Aus <strong>de</strong>r Analyse <strong>de</strong>r Schlüsselprozesse ergeben sich Hinweise auf die Hin<strong>de</strong>rnisse<br />

<strong>de</strong>r Aufbau- <strong>und</strong> Ablauforganisation, auf unproduktive Schnittstellen, problematische<br />

Entscheidungsstrukturen o<strong>de</strong>r dysfunktionale Zugangsbarrieren. Im Prozess kontinuierlicher<br />

Verbesserung wer<strong>de</strong>n dann Organisation <strong>und</strong> Abläufe reorganisiert, die<br />

Schnittstellen beseitigt bzw. durch Kooperation verbessert, Entscheidungsstrukturen<br />

verän<strong>de</strong>rt <strong>und</strong> ein<strong>de</strong>utig geregelt sowie Zugangsbarrieren abgebaut.<br />

Woran scheitern Ansätze interkultureller <strong>Orientierung</strong> <strong>und</strong> Öffnung<br />

„<strong>Interkulturelle</strong> Öffnung ist zu einem weithin anerkannten Paradigma gewor<strong>de</strong>n. Der<br />

Begriff ist überwiegend positiv konnotiert, so dass in <strong>de</strong>r Regel eine Begriffsbestimmung<br />

nicht mehr vorgenommen wird. Über Ziele <strong>und</strong> Instrumente <strong>de</strong>r Umsetzung<br />

scheint <strong>Ein</strong>igkeit zu bestehen.<br />

Obwohl interkulturelle Öffnung weithin als Organisations-, Personal- <strong>und</strong> Qualitätsentwicklungsprozess<br />

beschrieben wird, ist in <strong>de</strong>r Praxis eine <strong>de</strong>rart komplexe <strong>und</strong><br />

integrative Strategie nur selten auszumachen.<br />

- <strong>Interkulturelle</strong> Öffnung wird nicht als gesamtgesellschaftliche Querschnittsaufgabe<br />

verstan<strong>de</strong>n. <strong>Interkulturelle</strong> Fragen wer<strong>de</strong>n noch zu oft auf Soziales <strong>und</strong> Bildung reduziert.<br />

Stadtentwicklungsplanung, Finanzpolitik <strong>und</strong> häufig auch Personalpolitik fühlen<br />

sich nicht angesprochen. Kommunale Wirtschaftsbetriebe nehmen ihre mögliche<br />

Vorbildfunktion <strong>de</strong>m gewerblichen Bereich gegenüber nicht wahr.<br />

- <strong>Interkulturelle</strong> Öffnung wird nicht als Führungsaufgabe „top-down“ wahrgenommen.<br />

Betroffene Organisationseinheiten <strong>und</strong> Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter verkämpfen<br />

sich „bottom-up“ <strong>und</strong> erreichen wenig, je<strong>de</strong>nfalls keine Organisationsverän<strong>de</strong>rung.<br />

- <strong>Interkulturelle</strong> Öffnung ist nicht als Gesamtstrategie angelegt. Positive Ansätze bleiben<br />

vereinzelt. Häufig beschränken sie sich auf Fortbildungsmaßnahmen, die zwar<br />

eine individuelle Qualifizierung, aber kein Organisationslernen zur Folge haben.<br />

- <strong>Interkulturelle</strong> Öffnung wird nicht als unabdingbares Merkmal guter professioneller<br />

Arbeit in <strong>de</strong>r multikulturellen Gesellschaft verstan<strong>de</strong>n. <strong>Interkulturelle</strong> Öffnung <strong>und</strong> interkulturelle<br />

Kompetenzvermittlung wer<strong>de</strong>n häufig als zusätzliche, freiwillige Qualifizierungen<br />

gesehen <strong>und</strong> mit <strong>de</strong>m Hinweis auf Überlastung abgelehnt.<br />

- <strong>Interkulturelle</strong> Öffnung wird nicht als partizipativer Prozess gestaltet. Das gilt nach<br />

innen in die Organisation, die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter wer<strong>de</strong>n nicht (bottomup)<br />

einbezogen. Und das gilt vor allem nach außen, Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten <strong>und</strong><br />

ihre Organisationen wer<strong>de</strong>n nicht beteiligt“ (Schröer 2007:20).<br />

Um ein Scheitern zu verhin<strong>de</strong>rn, müssen sich die verantwortlichen Kräfte vor Augen<br />

führen, dass die einzelnen Elemente von Personal-, Organisations- <strong>und</strong> Qualitäts-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!