Vorwort Warum ein „KrisenFest“ im <strong>Vingst</strong>er Treff Das Jahr im <strong>Vingst</strong>er Treff beginnt mit einem Umzug und endet mit einem „KrisenFest“ Sehr geehrte Leserin Sehr geehrte Leser, im ersten Quartal des Jahres <strong>2010</strong> verließ der <strong>Vingst</strong>er Treff mit den Frauenprojekten nach fünf Jahren die Räumlichkeiten in der Würzburger Str. 5.a und bezog neue Büros in <strong>Vingst</strong> in der Ostheimer Straße 125.. Dieser Umzug wurde notwendig, da die Räumlichkeiten auf Dauer zu klein für die täglich stattfindenden Seminare mit bis zu 20 Teilnehmerinnen geworden sind. In <strong>Vingst</strong> entstand das neue <strong>Vingst</strong> Veedel und gegenüber dem Marktplatz ein neues Gebäude der GAG, wo der <strong>Vingst</strong>er Treff entsprechend seinem Bedarf neue Büros fand und bei der Planung die Aufteilung der Räumlichkeiten mitgestalten durfte. Die neuen Räumlichkeiten wollten wir gerne feiern. Die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise 09, die bei den Menschen, insbesondere im Hartz IV Bezug, in der sozialen Arbeit und bei der Vergabe öffentlicher Gelder erst im Budget <strong>2010</strong> ankamen, ließen es nicht zu ein Einweihungsfest zu geben. Während Banken und Firmen schon wieder Gewinne verzeichneten, - paradox und ungerecht - beschäftigen uns zunächst die Folgen dieser Weltwirtschaftskrise nachhaltig. Aber es gibt für uns noch eine weitere „Krise“ und die vollzieht sich schleichend. Es findet ein Paradigmenwechsel im Subsidiaritätsprinzip unseres Sozialstaates statt. Es gibt gesellschaftliche Bereiche und dazu gehört der soziale Sektor der Arbeitsmarktpolitik, wo Akteure vor Ort, im Sozialraum mit ihrem fachlichen Know-how und im direkten Kontakt mit Menschen - die unabhängig von Transferleistungen leben und einen Platz für sich in der Berufs- und Arbeitswelt finden wollen- nicht mehr gefragt werden, wie Lösungswege oder „Maßnahmen“ gestaltet werden müssen, damit sie erfolgreich sind und nachhaltig wirken. Die Akteure sollen das, was über Bundesrechnungsprüfungen, Kennzahlenvergleiche, ferngesteuerte Zielvorgaben vorgeben wird, umsetzen. Und wenn es dann nicht so klappt mit Platzbelegungen oder der Budgetbewirtschaftung und Millionen von Mitteln nicht verausgabt an den Bund zurückgezahlt werden, dann ändert man einfach die Zielvorgaben wieder ab. Dieses Wortspiel mit seinen verschiedenen Bedeutungen kam uns sehr gelegen drei Dinge zum Ausdruck zu bringen. Zum Einem die „Krise“, oder die „Krisen“ die uns ereilten und uns in der Arbeitswelt auf unterschiedlichster Weise beschäftigten, trotz der „Krisen“ die Gelegenheit zu nutzen ein „Fest“ zu geben, um Bereiche der Arbeit des <strong>Vingst</strong>er Treffs vorzustellen und die neuen Räume zu präsentieren. Und zum Anderen Wertschätzung gegenüber den vielen Frauen in unseren Projekten auszusprechen, die ihren eigenen Krisen trotzen und mit Motivation und Engagement an ihrer persönlichen und beruflichen Perspektive arbeiten. Sie sind die krisenfesten Frauen. Aber auch der <strong>Vingst</strong>er Treff ist krisenfest. Mit seinen sechsundzwanzig Jahren wird aus den „Krisen“ im Arbeitsleben kein Dauerzustand. Wie gelingt das Der <strong>Vingst</strong>er Treff ist auch deshalb krisenfest, weil wir viele Unterstützerinnen und Unterstützer, Gleichgesinnte bei Mittelgebern, in der Politik, bei Entscheidungsträgern oder Sponsoren und langjährige Wegbegleiterinnen und –begleiter haben. Wir haben viele Kundinnen und Kunden, die sich mehrheitlich im <strong>Vingst</strong>er Treff gut begleitet fühlen. Bei Ihnen allen möchten wir uns mit unserem Team bedanken. Sie haben den <strong>Vingst</strong>er Treff krisenfest gemacht und wir möchten auf Sie nicht verzichten. Wir schließen das Jahr <strong>2010</strong> ab mit einem Zitat von John F. Kennedy: Das Wort „Krise“ setzt sich im Chinesischen aus zwei Schriftzeichen zusammen: Das eine bedeutet „Gefahr“ und das andere „Gelegenheit“. Wir selber sind noch nicht entschieden, was die Weltwirtschaftskrise oder der Paradigmenwechsel im Subsidiaritätsprinzip ist: eine Gefahr oder eine Gelegenheit! Köln, Dezember <strong>2010</strong> Beate Mages Britta Hollmann Bereichsleitungen <strong>Vingst</strong>er Treff, Bürgerzentrum <strong>Vingst</strong> So ließ uns das Wort „Krise“ im gesamten Jahr nicht los und es entstand die Idee das Jahr <strong>2010</strong> unter dem Motto „KrisenFest“ zu beenden. Seite 4 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> © <strong>Vingst</strong>er Treff Seite 5