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NEU! - des TSV 1861 Mainburg eV

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Gelungene Premiere auf dem Marktplatz:<br />

Schäfflertänzer bestehen mit Bravour<br />

Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche – Bewegende Predigt von Stadtpfarrer<br />

Lehner – Erste Aufführung vor dem Rathaus<br />

Bei trockenem Wetter erlebte die Schäfflertanzgruppe<br />

<strong>des</strong> <strong>TSV</strong> bei ihrem ersten Auftritt am 9. Januar vor<br />

dem Rathaus eine gelungene Premiere. Schnell tanzten<br />

sich die jungen Schäffler in die Herzen der vielen<br />

Zuschauer, die die fehlerlose Darbietung der einzelnen<br />

Figuren zu der Melodie „Aba heit is koit ...“ mit<br />

reichlich Applaus quittierten.<br />

Stadtpfarrer Alois Lehner hatte die Aktiven zuvor<br />

beim Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche darum gebeten,<br />

sie mögen die Menschen mit ihrem Tanz ermutigen<br />

und Lebensfreude verbreiten. „Es gibt eine Zeit<br />

für die Klage und eine Zeit für den Tanz“. Heute träfen<br />

diese Worte aus dem Buch Kohelet mehr denn je<br />

zu, konnte Alois Lehner in seiner Predigt nicht an der<br />

To<strong>des</strong>welle in Südostasien vorbeigehen. Familien<br />

seien auseinander gerissen, Fischer um ihre Existenz<br />

gebracht, der sonnige Urlaub am Strand zum Horrorszenario<br />

geworden. „Die Naturgewalten haben uns<br />

zu Winzlingen degradiert, haben uns vor Augen geführt,<br />

in welcher Welt wir leben: voller Schmerz und<br />

Leiden, voller Tod und Krankheit.“ Dies sei schon immer<br />

so gewesen, aber die Flutwelle habe diese Wahrheit<br />

wieder in unser Bewusstsein gerückt. Der Geistliche<br />

fand schnell die Parallelle zum aktuellen Anlass:<br />

„Seinerzeit, als der Schäfflertanz kreiert wurde, hatte<br />

die Pest eine Schleifspur <strong>des</strong> To<strong>des</strong> durch unsere<br />

Städte gezogen. Die Menschen haben vor Angst gezittert<br />

und sich in ihre Löcher verkrochen.“ Es sei eine<br />

Zeit der Klage ohne Unterlass gewesen, aber nach jeder<br />

Katastrophe müsse der Mensch den Kopf erheben,<br />

neuen Mut fassen und einen neuen Anfang wagen.<br />

Die Schäffler hätten damals ihren Obulus beigetragen,<br />

die Menschen herausgelockt mit ihrem Tanz,<br />

aus der Angst befreit und Zuversicht verbreitet. „Sie<br />

haben Menschen wieder zusammengeführt, das war<br />

und ist das Entscheidende.“<br />

22<br />

Es gebe Schicksale, die könne man nur gemeinsam<br />

schultern. Dies spürten die Leute auch heute, fanden<br />

sich zu einer weltweiten Solidarität zusammen, die in<br />

dieser Größenordnung einmalig ist. Des Stadtpfarrers<br />

flehentliche Bitte ist: „Könnten wir doch für alle<br />

Zukunft daraus etwas lernen. Aber dann müssen wir<br />

jeden Fundamentalismus abschaffen und der Überheblichkeit<br />

der Macht den Garaus machen. Dann<br />

müssen wir den Menschen in seiner Würde in den<br />

Mittelpunkt stellen und Respekt einfordern für die jeweilige<br />

Kultur und Religion eines Volkes.“<br />

Klagen hört Lehner auch vor Ort: Senioren bangen<br />

um ihre Rente, Kranken fehlt das Geld zum Zuzahlen,<br />

junge Leute bangen trotz guter Ausbilung um ihren<br />

Beruf. Auch in <strong>Mainburg</strong> gebe es Entwicklungen, die<br />

Sorge bereiten. „Gott sei Dank ist heuer Schäfflerjahr<br />

- wenn auch ein kurzes. Vielleicht gelingt es Euch,<br />

mehr unter eine ,Laube’ zu bekommen. An Toleranz<br />

sollte es uns nicht fehlen, aber auch wir fordern Respekt<br />

vor dem, was seit Jahrhunderten hier gewachsen<br />

ist an Brauch und Sitte, an Kultur und Religion vor<br />

den Grundsätzen, die unser Volk zusammenhält.“

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