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Hochwürden inspiriert<br />
Beim Schäfflergottesdienst<br />
hatte Stadtpfarrer Alois<br />
Lehner großartige Worte zum<br />
Start gefunden. Beim Tanz<br />
vor dem Pfarrheim nahmen<br />
ihn dann die Kasperl ob der<br />
„Weiberwirtschaft“ in der<br />
Pfarrei auf’s Korn. Gerade<br />
dieses Thema griff der Geistliche<br />
beim Gottesdienst am<br />
Faschingssonntag nochmals<br />
auf, ließ sich kurzerhand eine<br />
Schürze umbinden und hielt<br />
eine launige Predigt – natürlich<br />
in bester Verserlform.<br />
Um den „Nachwuchs“ auf<br />
dem Fassl braucht einem da<br />
wirklich nicht bang zu sein.<br />
6. Tanztag–Knackige Kälte und Sonnenschein:<br />
Schäffler von Bilderbuchwetter begleitet<br />
2000. Tanz bei Max Englhard – Publikum ist hin und weg –<br />
Krönender Samstagsabschluss im Hause Pinsker<br />
„Knackige“ Kälte, Sonnenschein und dazu der Winter<br />
über dem Land: Das dritte lange Wochenende bescherte<br />
den Schäfflern Bilderbuchbedingungen. Erstmals<br />
bekam man es dabei mit winterlichem Terrain zu<br />
tun und das Wetter passte zum intonierten „Aba heit’<br />
is koid ...“. Überschritten wurde am Samstag die magische<br />
Zahl von 2000 Tänzen seit Bestehen <strong>des</strong><br />
Schäfflertanzes im Jahre 1889.<br />
„D’ Schäffler kemman!“ Bei der Ankündigung beginnen<br />
die Augen der Dame älteren Semesters zu glänzen.<br />
Rechtzeitig hat sie sich einen Platz in der ersten<br />
Reihe gesichert und nun den besten Blick auf die<br />
schneidigen Burschen. Aus dem Herzen kommt der<br />
Applaus bei jeder der sieben Figuren. Wen wird der<br />
Reifenschwinger wohl hochleben lassen? Und was<br />
haben die Kasperl alles auf Lager? Fragen, auf die sie<br />
gleich Antwort bekommen wird. Dass es ihr gefällt,<br />
ist unschwer an den Gesichtszügen abzulesen. „Mei<br />
war <strong>des</strong> schee!“ kommt es am Ende ungekünstelt,<br />
und ihr Begleiter samt Enkel stimmen mit ein: „Da<br />
geh ma doch no a Station mit.“<br />
Dass der Schäfflertanz eine magische Anziehungskraft<br />
besitzt, zeigte sich wieder an diesem Wochenende.<br />
19 Auftritte standen allein am Samstag im Terminkalender.<br />
Am meisten zu kämpfen hatten mit der Käl-<br />
36<br />
te die Abenstaler Musikanten,<br />
deren Instrumente<br />
am Rande <strong>des</strong> Einfrierens<br />
standen.<br />
Der Samstagvormittag<br />
gehörte im wesentlichen<br />
der <strong>Mainburg</strong>er Geschäftswelt.<br />
Den Anfang machte man<br />
bei Stadtrat Edgar Fellner<br />
im „Marienhof“. Auf der<br />
Abensberger Straße brachten die „Rotjacken“ den<br />
Verkehr am Vormittag zeitweise gänzlich zum Erliegen.<br />
Ein Höhepunkt: der 2000. Tanz bei Max Englhard,<br />
Fasslkasperl <strong>des</strong> Jahres 1970, wo Sohn Andreas<br />
nach 1998 auch heuer zum Kreis der Aktiven zählt.<br />
Franz Haimerl tanzte 1977 bei den Schäfflern.<br />
Der <strong>TSV</strong>-Prominenz stattete man in Person von Ehrenvorsitzendem<br />
Hans Kunz einen Besuch ab. Stadtrat<br />
Bernd Friebe und Bürgermeister Sepp Egger warteten<br />
nicht weit davon entfernt. Strahlenden Sonnenschein<br />
hatte man für Stadtpfarrer Alois Lehner, Kaplan<br />
Michael Saller und das „Weiberregiment“ der<br />
Pfarrgemeinde vor dem Pfarrheim mitgebracht. Die<br />
Fasslkasperl Martin, Ralf und Robin lieferten dabei<br />
ein Meisterstück in Versform, das am Ende in eine gesungene<br />
kirchliche Ankündigung mündete. Bei<br />
Bernd und Werner Geisreither gab es ein Wiedersehen<br />
mit ’84er Ex-Aktiven.<br />
Dicht an dicht drängten sich die Zuschauer beim „Tag<br />
der offenen Tür“ <strong>des</strong> Frauenvereins Kinderhort, wo<br />
man dem Programm einen besonderen Farbtupfer<br />
verlieh. Über die Christoph-Scheffler- und die Bahnhofstraße<br />
(Peter Fischer, langjähriger <strong>Mainburg</strong>er<br />
Handballchef) steuerte man schließlich Richtung<br />
Innenstadt, wo ein absolutes Highlight den Schlusspunkt<br />
dieses Tages setzen sollte.<br />
Einmal mehr stellte man im Hause Pinsker - mit der<br />
aktuellen Marketenderin Steffi Pinsker - die Verbundenheit<br />
mit dem Schäfflertanz unter Beweis. Und<br />
zweiter <strong>TSV</strong>-Vorsitzender Horst Pinsker, Reifenschwinger<br />
<strong>des</strong> Jahres 1977, ließ noch einmal seine<br />
Künste in dieser einzigartigen Disziplin aufblitzen. Er<br />
zeigte sich dankbar, dass an diesem Tage vier Generationen<br />
Pinsker den Schäfflertanz miterleben durf-