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Ausstellung zu Leni Riefenstahl im „Dokumentationszentrum Prora“<br />
auf <strong>der</strong> Insel Rügen<br />
31. Mai bis 28. August 2013<br />
(täglich von 09:30 bis 19:00 Uhr)<br />
"Leni Riefenstahl"<br />
Eine Ausstellung, zusammengestellt und kuratiert von<br />
Ina Brockmann und Peter Reichelt, Mannheim<br />
Leni Riefenstahl ist eine <strong>der</strong> KünstlerInnen, die am<br />
machterhaltenden Propagandasystem des „Dritten<br />
Reich“ an herausragen<strong>der</strong> Stelle beteiligt waren. Ähnlich<br />
wie Albert Speer, Gustaf Gründgens, Arno Breker o<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> vor dem „Dritten Reich“ eher unbekannte Architekt<br />
des "KdF-Seebades" Prora, Clemens Klotz. Sie ließen sich<br />
vom Regime benutzen, profitierten von ihm und wollten<br />
nach dem Krieg dennoch als unpolitische Künstler gelten.<br />
Riefenstahl selbst hat Zeit ihres Lebens an <strong>der</strong> Konstruktion und Kontrolle des „Mythos von<br />
<strong>der</strong> genialen, unpolitischen Künstlerin Riefenstahl“ gearbeitet, obwohl sie mit <strong>der</strong> von ihr im<br />
„Dritten Reich“ gedrehten Reichsparteitagstrilogie und ihrem Film über die Olympiade 1936<br />
in Berlin, maßgeblich das rassistische und heldische Menschenbild des Nationalsozialismus<br />
mitgeprägt hat. Durch sie wurde dem Deutschen Reich unter Hitler und <strong>der</strong> „Deutschen<br />
Volksgemeinschaft“ ein „Schöner Schein“ verliehen.<br />
Die Präsentation „Leni Riefenstahl“ <strong>der</strong> Kuratoren Peter Reichelt und Ina Brockmann ist die<br />
erste nicht von ihr selbst kontrollierte und autorisierte Ausstellung über die historische Figur<br />
Leni Riefenstahl und zeigt ein differenziertes Bild von ihr.<br />
Die Ausstellung dokumentiert anhand konkreter Exponate, dass Riefenstahl als Filmemacherin<br />
keineswegs ideologisch unabhängig, rein künstlerisch, agierte, son<strong>der</strong>n eng mit <strong>der</strong> Ideologie<br />
des „Dritten Reiches“ verbunden war. Zu eindeutig hat sie sich und ihr Werk zwischen<br />
1933 und 1945 in den Dienst <strong>der</strong> nationalsozialistischen Propaganda gestellt, dem NS-<br />
Regime gedient, von ihm profitiert und ihre Rolle als „Reichsfilmregisseurin“ genossen.<br />
Riefenstahls Werk zeigt in <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Filmproduktion, in <strong>der</strong> Werbeästhetik sowie in <strong>der</strong><br />
Ästhetisierung und Sexualisierung des Sports bis heute seine Wirkung. Ihre enge Bindung an<br />
das NS-Regime und an die Person Hitler hat ihre künstlerische Potenz und Wirkung allerdings<br />
nachhaltig zerstört. Die Ausstellung demontiert den von Riefenstahl geschaffenen Mythos<br />
und zeigt sie auch als symbolische Figur <strong>der</strong> deutschen Vergangenheitsverdrängung nach<br />
1945.<br />
Website: http://www.dokumentationszentrum-prora.de/seiten_deutsch/son<strong>der</strong>.html<br />
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