WERKWOCHE »POLYPHONIE« - PACT Zollverein
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Entstanden ist auf diese Weise ein Stück mit einem ausgefeilten Spannungsbogen von ca. fünfminütiger Dauer. Es war<br />
am Ende das einzige Werk, in dem auch die Musikerin szenisch agierte.<br />
Eine interessante Herangehensweise hatte eine Gruppe, die aus drei Tänzerinnen und zwei Musikerinnen (Querflöte und<br />
Klavier) bestand. Jede Tänzerin kreierte bereits an dem Auftaktwochenende eine eigene Bewegungsfolge, die mit einer<br />
Kamera aufgenommen wurde. Die beiden Musikerinnen überlegten, jeder Tänzerin eine eigene Melodie zuzuordnen, um<br />
daraufhin mit diesem Material experimentieren zu können. Kathrin (Querflöte, 22 Jahre) beschreibt die Vorgehensweise<br />
beim Komponieren so: »Ich habe für jede Tänzerin eine Melodie komponiert. Dafür habe ich die Bewegungsabläufe immer<br />
wieder angeschaut und versucht, sie musikalisch genau nachzubilden. Zum Beispiel habe ich bei einer Drehung einen<br />
bestimmten Ton umkreist oder bei Bewegungen auf dem Boden tiefe Töne aus meiner Skala gespielt. Das hat wirklich<br />
überraschend gut geklappt. Ich habe den Tänzerinnen erklärt, was ich mache, und sie konnten das sofort nachvollziehen.«<br />
Ähnlich ging auch Charis (Klavier, 23 Jahre) vor: Auf dieselbe Choreographie komponierte sie dem gleichen Prinzip wie<br />
Kathrin folgend ihre eigene Musik, d. h. jeder Tänzerin wurde eine bestimmte Melodie zugeordnet und mit diesen Versatzstücken<br />
wurde dann gespielt. Trotz des gleichen Ansatzes und der gemeinsamen Proben unterschieden sich die beiden<br />
Stücke am Ende sehr, was Kathrin (Querflöte, 22 Jahre) folgendermaßen erklärt: »Vermutlich lag das daran, dass Charis<br />
für Klavier und damit sehr akkordisch komponiert hat, während ich für die Solo-Flöte eher melodisch oder linear komponieren<br />
konnte.«<br />
Finale – Präsentationen am 10. Juli im Pina Bausch Theater<br />
Am Samstag, den 10. Juli 2010 fand das Projekt dann seinen Höhepunkt in zwei abschließenden Präsentationen im Pina<br />
Bausch Theater der Folkwang Universität der Künste. Im Hinblick auf diesen Tag hatten alle Teilnehmer ihr Stück fertig<br />
gestellt und mit einem Titel versehen, woraus sich folgende Programmabfolge ergab:<br />
1) Kompro-<br />
I) Homophonie<br />
II) Kanon<br />
III) Polyphonie<br />
IV) Stimmentausch<br />
V) Kompromiss<br />
Kathrin Urmelt (Querflöte), Josephine Lazar, Franziska Mertens, Mira Zeger