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18<br />
GesUnDHeit<br />
Volkskrankheit Osteoporose<br />
Osteoporose ist die häufigste Knochenerkrankung. Sie<br />
beschreibt eine Krankheit, <strong>de</strong>ren Charakteristika eine<br />
niedrige Knochenmasse und eine Verschlechterung<br />
<strong>de</strong>r Mikroarchitektur <strong>de</strong>s Knochengewebes sind und<br />
die zu einer erhöhten Knochenfragilität und als Konsequenz<br />
zu einem erhöhten Frakturrisiko führt. Menschen,<br />
die an einer Osteoporose lei<strong>de</strong>n, brechen sich<br />
Knochen aus geringstem Anlass. Wirbelkörper, Oberschenkelhals<br />
und Unterarm sind beson<strong>de</strong>rs gefähr<strong>de</strong>t,<br />
aber auch je<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Knochen kann es treffen.<br />
Die Krankheit beginnt stumm. Die Patienten merken<br />
zu Beginn nicht, dass ihre Knochen immer brüchiger<br />
wer<strong>de</strong>n. Ein erfahrener Arzt kann die Gefährdung<br />
aber erkennen und mit ihnen gemeinsam notwendige<br />
Gegenmaßnahmen einleiten. Tragisch ist: In nicht<br />
einmal einem Viertel <strong>de</strong>r Fälle wird die Krankheit<br />
rechtzeitig erkannt und nur je<strong>de</strong>r fünfte Patient erhält<br />
eine gezielte Osteoporose-Medikation. Es drohen folgenschwere<br />
Knochenbrüche, chronische Schmerzen,<br />
eine Einschränkung <strong>de</strong>r Lebensqualität, Behin<strong>de</strong>rung,<br />
Pflegebedürftigkeit und hohe Kosten für Betroffene<br />
und die Gesellschaft.<br />
Aufgrund ihrer Häufigkeit kann die Osteoporose als<br />
Volkskrankheit bezeichnet wer<strong>de</strong>n. Die Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) zählt sie zu <strong>de</strong>n zehn häufigsten<br />
Erkrankungen weltweit. Frauen und Männer<br />
erkranken beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>r zweiten Lebenshälfte an<br />
Osteoporose. Das Knochenbruchrisiko wird maßgeblich<br />
vom Lebensalter bestimmt und verdoppelt sich mit<br />
je<strong>de</strong>m Lebensjahrzehnt. In Deutschland lei<strong>de</strong>n 26 %<br />
<strong>de</strong>r Bevölkerung über 50 Jahren – und damit rund ein<br />
Viertel <strong>de</strong>r Bevölkerung dieser Altersgruppe an Osteoporose.<br />
Das entspricht 7,8 Millionen Menschen, davon<br />
6,5 Mio. Frauen und 1,3 Mio. Männer. Trotz dieser<br />
Osteoporose: Verlust <strong>de</strong>r Knochenstruktur<br />
hohen Zahl wird diese Krankheit mit ihren Folgen<br />
immer noch unterschätzt. Aufgrund <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mographischen<br />
Faktors wer<strong>de</strong>n im Jahre 2016 knapp 40 % <strong>de</strong>r<br />
Menschen über 50 Jahre betroffen sein. Das Risiko für<br />
Frauen ist <strong>de</strong>utlich höher als bei Männern und steigt<br />
sowohl bei Frauen als auch bei Männern im Alter stark<br />
an. Den Grundstein für Osteoporose legen viele bereits<br />
in <strong>de</strong>r Kindheit und Jugend mit einer „knochenfeindlichen“<br />
Ernährung. Auch Bewegungsmangel scha<strong>de</strong>t<br />
<strong>de</strong>n Knochen – egal wie alt man ist.<br />
Das Kuratorium Knochengesundheit e.V. ist die älteste<br />
gemeinnützige Organisation ihrer Art in Deutschland.<br />
Seit seiner Gründung im Jahre 1986 am Universitätsklinikum<br />
in Hei<strong>de</strong>lberg engagiert sich das Kuratorium<br />
Knochengesundheit e.V. unter <strong>de</strong>m Motto „Ein<br />
Herz für Patienten“ um die Prävention, Therapie und<br />
Rehabilitation <strong>de</strong>r Osteoporose. Im Zentrum stehen<br />
dabei neben <strong>de</strong>n Patienteninteressen und <strong>de</strong>n Rahmenbedingungen<br />
ärztlichen Han<strong>de</strong>lns, auch <strong>de</strong>r Wissenstransfer<br />
zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit.<br />
Inzwischen ist die erste Hür<strong>de</strong> genommen.<br />
Osteoporose wird nicht mehr nur als reine Alterserscheinung,<br />
son<strong>de</strong>rn als ernst zu nehmen<strong>de</strong> und<br />
behan<strong>de</strong>lbare Krankheit wahrgenommen. Das Kuratorium<br />
Knochengesundheit e.V. hat es sich zum Ziel<br />
gesetzt mehr Patienten einer besseren und medizinisch<br />
adäquaten Behandlung zuzuführen, <strong>de</strong>n volkswirtschaftlichen<br />
Wert und das Image <strong>de</strong>r Selbsthilfebewegung<br />
zu stärken sowie Betroffene zu motivieren<br />
als mündige Patienten mit Ihrem Arzt langfristig zu<br />
kooperieren.<br />
Dr. Jochen Werle<br />
Geschäftsführer <strong>de</strong>s Kuratorium<br />
Knochengesundheit e.V.<br />
Kontakt und weitere Informationen: www.osteoporose.org