Naturschutzgebiete im Landkr PAF
Naturschutzgebiete im Landkr PAF
Naturschutzgebiete im Landkr PAF
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Naturschutzgebiete</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkr</strong>.<br />
Pfaffenhofen a.d. Ilm<br />
Naturschutzgebiet "Nöttinger Viehweide"<br />
Lage<br />
Das Naturschutzgebiet liegt nordwestlich der Ortschaft Nötting, Stadt Geisenfeld <strong>im</strong> Ausgang der Ilmtals und<br />
gehört zum Gebiet Donaumoos.360 bis 380m über NN, 670 bis 700mm Niederschläge pro Jahr und<br />
durchschnittliche Temperatur 7,5 bis 8,5 °C.<br />
Schutzzweck<br />
die naturnahen und charakteristischen Mischwaldbestände mit artenreichen Heiden <strong>im</strong><br />
Feilenforst zu erhalten<br />
den für den Bestand der Pflanzen- und Tierwelt notwendigen Lebensraum, insbesondere<br />
die gegebenen Standortverhältnisse zu bewahren<br />
das gegenwärtige Beziehungsgefüge der Lebensgemeinschaften und typischen<br />
floristischen und faunistischen Artenvielfalt und deren ungestörte Entwicklung zu<br />
gewährleisten.<br />
die durch die Pflanzen- und Tierwelt best<strong>im</strong>mte Eigenart und Schönheit des Gebietes zu<br />
schützen<br />
Durch Rechtsverordnung vom 12. März 1943 wurde das Naturschutzgebiet " Nöttinger<br />
Viehweide mit Badertaferl" mit einer Fläche von 78,7630 ha ausgewiesen . Mit Verordnung der<br />
Regierung von Oberbayern vom 21.3.1986 wurde das frühere Naturschutzgebiet nach Westen<br />
ausgeweitet und umfasst die Staatswaldabteilung "Badertaferl" und "Schacherbruck" mit<br />
insgesamt 148,2ha. Die ordnungsgemäße forstliche Nutzung und die Jagdausübung ist durch<br />
die bestehende Rechtsverordnung ausdrücklich gewährleistet.<br />
Die Borstgrasrasen und Heiderelikte der ehemaligen Hutung "Nöttinger Viehweide" sind als<br />
Ersatzgesellschaften von hohem Wert für den floristischen und faunistischen Artenschutz und<br />
bilden Ersatzstandorte für die Arten ehemaliger Kiesbrennen <strong>im</strong> Donautal. Eine zusätzliche<br />
Bedeutung erfahren sie als erhaltene kultur- und nutzungsrechtliche Rarität. In den offenen<br />
Huteflächen mit bizarren freistehenden Altbäumen hebt sich das Naturschutzgebiet<br />
kontrastreich von der Nutzungslandschaft der Umgebung an und ist von hohem<br />
landschaftsästhetischem Reiz. Im intensiv genutzten Naturraum Donaumoos mit dem<br />
Einzugsbereich der Stadt Ingolstadt mit seiner durch Siedlung, Infrastrukturausbau, Industrie,<br />
Militär, intensiver Landwirtschaft und Kiesabbau geprägten Landschaft findet sich <strong>im</strong><br />
Naturschutzgebiet "Nöttinger Viehweide und Badertaferl" und den Angrenzenden Waldgebieten<br />
ein in jeder Hinsicht einzigartiger Komplex - Biotop. Dieser regionalen Bedeutung kommt der<br />
überregionale Wert des Gebietes als nicht ersetzbarer Lebensraum seltener und vom<br />
Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzarten gleich.<br />
Entstehungsgeschichte<br />
die einzigartige Heide- und Graslandschaft (typische Vertreter: Besenheide und Borstengras) ist<br />
entstanden durch jahrhundertelange Beweidung mit Schafen, Schweinen und Rindern. Die<br />
Prägung dieser Kulturlandschaft geht bis ins Mittelalter zurück, als eine intensive Nutzung durch<br />
Viehherden den Verbiss der Jungbäume und die Entwicklung zu einer typischen<br />
Heidelandschaft bewirkte. Die natürliche Sukzession mit dem Kl<strong>im</strong>astadium Wald wurde durch<br />
stetige Beweidung verhindert Aus dem 15. Jh. Ist die Schweinehalzung in diesem Gebiet<br />
(Eichenmast) überliefert. Bis zur Säkularisation 1806 war das Gebiet Eigentum des Klosters<br />
Geisenfeld. Die Nöttinger Bauern hatten das Waldweiderecht. Die Weiderechte für die Nöttinger
Viehweide und das Badertaferl sowie die Schacherbruck wurden auf Antrag der Bauern durch<br />
das Forstamt Geisenfeld 1962 abgelöst. Bis 1962 wurden <strong>im</strong> gesamten Gebiet, das etwa den<br />
neuen Schutzgebietsgrenzen entspricht, mit wechselnder Intensität Kühe mit Kälbern, 70 bis 80<br />
Schafe und um die 20 Schweine ohne Umtrieb von Frühjahr bis Herbst geweidet. Typisch sind<br />
heute für das Naturschutzgebiet Wacholderbüsche, Heidekraut- und Borstengrasrasen,<br />
Baumgruppen und markante Einzelbäume. Durch die großen Freiflächen ist ein Kleinkl<strong>im</strong>a<br />
entstanden, das geprägt ist von extremen Temperaturwechseln zwischen Tag und Nacht.<br />
Seltene Pflanzen und Tiere<br />
1970 wurde ein pflanzensoziologisches Gutachten vom Landesamt für Bodenkultur erstellt. Im<br />
Naturschutzgebiet kommen mehr oder weniger seltene Pflanzen vor, wie z.B. Aronstab, Arnika,<br />
Bärlauch, Frühlingsknotenblume, Gelbes Buschwindröschen, Seidelbast, Lungenkraut,<br />
Moschuskraut, Heidegünsel, Mauerpfeffer, Hahnenfußgewächse bis hin zu Orchideen, wie<br />
Knabenkräuter und Ragwurz.<br />
Arnika<br />
Leberblümchen<br />
Des Weiteren belegen detaillierte Untersuchungen, das <strong>im</strong> Naturschutzgebiet seltene<br />
Fledermäuse, Käfer, Heuschrecken und Vögel anzutreffen sind, wie z.B. Abendsegler,<br />
Pechstein-, Wasser- und Fransenfledermäuse, sowie Großer Eichen-, Pappel- und Widderbock,<br />
ebenso Hirschkäfer und seltene Grashüpfer und Heuschrecken. Für Amphibien wurden<br />
mehrere Ersatzläichbiotope künstlich geschaffen.<br />
Erhaltungsmaßnahmen<br />
Pflege- und Entwicklungsplan 1985<br />
Verbuschung und Zuwachsen der Huteflächen soll verhindert werden, die naturnahe<br />
Baumartenzusammensetzung soll erhalten und in Struktur und Schichtung soweit möglich<br />
verbessert werden. Entbuschung von Hand, Mahd, Abtransport von Mähgut und Buschwerk.<br />
Naturschutzgebiet "Windsberger Trockenhänge"<br />
Lage und Größe<br />
Das Naturschutzgebiet liegt in der Gemeinde Hohenwart, zwischen Freinhausen und<br />
Starkertshofen. Der an der Paar gelegene Prallhang sowie die westlich gelegenen<br />
Magerrasenflächen prägen das Naturschutzgebiet.
Schutzzweck ist es<br />
Zweck ist es, die für den Naturraum "Donau-Isar-Hügelland" seltenen Trockenrasen- und<br />
Kalkflachmoorgesellschaften zu erhalten.<br />
Besonderes Ziel ist es, die Vielfalt an Pflanzen und Tieren in diesen speziellen<br />
Lebensräumen zu erhalten und ihre Entwicklung zu fördern.<br />
Durch Verordnung vom 04.03.1985 wurde das Naturschutzgebiet "Windsberg" mit einer Größe<br />
von 5,2 ha ausgewiesen. Mit Rechtsverordnung vom 09.10.2002 erfolgte eine Erweiterung auf<br />
8,2 ha.<br />
Entstehungsgeschichte<br />
Das Gebiet wurde <strong>im</strong> Rahmen der Flurbereinigung Freinhausen als NSG ausgewiesen.<br />
Seltene Pflanzen und Tiere<br />
Viele schützenswerte Pflanzengesellschaften sind am Windsberg anzutreffen. Offene<br />
Sandmagerrasen, Übergänge zu bodensauren Magerrasen, Kalkmagerrasen Quellmoor,<br />
Übergang zu Besenginsterheide. Die größte Bedeutung haben flächenmäßig die Magerrasen.<br />
Kreuzenzian, Knabenkraut, Karthäusernelke, Pechnelke, Kreuzblume, Echtes Labkraut,<br />
Klappertopf, Wiesensalbei, Sichelmöhre usw. Schwalbenschwanz, Neuntöter, Dorngrasmücke,<br />
Feldgrille, Dungkäfer, Wildbienen usw.<br />
echtes Labkraut<br />
Kreuzenzian<br />
Pechnelke<br />
Erhaltungsmaßnahmen<br />
Durch regelmäßige Mahd und Mähgutentfernung wird die Verbuschung verhindert. Mit<br />
Entbuschungsaktionen sollen die bereits bestockten Bestände wieder zum Magerrasen<br />
zurückgeführt werden.
Naturschutzgebiet "Oberst<strong>im</strong>mer Schacht"<br />
Durch Verordnung über die "Oberst<strong>im</strong>mer Schacht" vom 10.11. 1986 wurde das<br />
Naturschutzgebiet mit einer Fläche von 12 ha ausgewiesen. Mit Verordnung vom 08.03.2000<br />
wurde das Schutzgebiet erweitert.<br />
Lage und Größe<br />
Das Schutzgebiet liegt in der Donauebene <strong>im</strong> Markt Manching südlich von Oberst<strong>im</strong>m, beidseitig<br />
der Eisenbahnlinie München Nürnberg mit einer aktuellen Größe von 19,5 ha.<br />
Schutzzweck<br />
Das NSG soll das in der Donauebene <strong>im</strong> Raum Pfaffenhofen/Ingolstadt einmalige<br />
Kalkflachmoor-gebiet in seiner Gesamtheit schützen und den für den Bestand der<br />
Lebensgemeinschaften dieser Kalkflachmoorkomplexe typischen Lebensraum zu<br />
erhalten.<br />
Entstehungsgeschichte<br />
Für die Dammschüttung der Eisenbahnlinie München Nürnberg <strong>im</strong> 19. Jahrhundert wurde hier<br />
der tertiäre Kies und Sand entnommen. Im Laufe der Zeit hat sich durch Sukzzession das<br />
heutige Erscheinungsbild entwickelt.<br />
Seltene Pflanzen und Tiere<br />
Die westliche Teilfläche wird von naturreichen strukturreichen Sukzessionsgebüschen geprägt,<br />
die vor allem mit Sandbirke, Weiden, Faulbaum und Stieleichen bestockt sind. Auf rund 25 %<br />
der Fläche sind Pfeifengraswiesen, Großseggenrieder, <strong>im</strong>d Schneidrieder zu finden. Die<br />
östliche Teilfläche ist überwiegend mit Sukzessionsgebüsch und -wäldern bestockt. Die<br />
einbezogene Uferzone des Baggersees wird von einem ca. 30 m breiten Kopfbinsenrasen<br />
durchsetzten Streifen aus Niedermoorvegetation und Schneidried gesäumt. Fettkraut,<br />
Mehlpr<strong>im</strong>el, Graue Seebinse, Kleiner Wasserschlauch usw. kommen noch vor.Bergeidechse,<br />
Teichmolch, Wasserfrosch, Erdkröte, Bergeidechsen, Schafstelze, sowie zahlreiche Tagfalter<br />
sind zu finden.<br />
Erhaltungsmaßnahmen<br />
Ein Teil der Flächen wird regelmäßig gemäht. Vorhandene Tümpel werden wieder freigeholzt<br />
um für die Amphibien bessere Lebensbedingungen zu schaffen.<br />
Naturschutzgebiet "Königsau" bei Großmehring<br />
Lage und Größe<br />
Ca. 2 km nordöstlich von Manching bei Rottmanshart befindet sich das Feuchtgebiet eines<br />
ehemaligen Donauarmes mit dem angrenzenden Baggersee das 28,3 ha große Schutzgebiet. Der<br />
überwiegende Teil liegt <strong>im</strong> <strong>Landkr</strong>eis Eichstätt.<br />
Schutzzweck<br />
Ziel ist es, die Wasserfläche des Donau-Altwasserarmes und des Baggersees mit ihren<br />
Wasser- und Verlandungsvegetation zu erhalten.
Mit Verordnung vom 08.08.1986 wurde das NSG Königsaue bei Großmehring in den<br />
<strong>Landkr</strong>eisen Eichstätt und Pfaffenhofen ausgewiesen.<br />
Entstehungsgeschichte<br />
Ehemaliger Donauarm vor der Regulierung des Flusses.<br />
Seltene Pflanzen und Tiere<br />
Vor allem für die Vogelwelt hat die Königsaue eine sehr große Bedeutung.Viele Vogelarten<br />
kann man hier beobachten wie Blaukehlchen, Falken, Entenarten, Flussregenpfeifer,<br />
Teichhuhn usw.<br />
Erhaltungsmaßnahmen<br />
Ein Teil der Flächen wird regelmäßig gemäht. Vorhandene Tümpel werden wieder freigeholzt<br />
um für die Amphibien bessere Lebensbedingungen zu schaffen.