Übungsblatt 8 - Finanzierung/Banken/Risikomanagement

Übung zum Master-Modul MW 12.3
"Finanzmanagement, Intermediation
und Kapitalmarkt", SS 2013
Lehrstuhl für allg. Betriebswirtschaftslehre, insb.
Finanzierung, Banken und Risikomanagement
Prof. Dr. W. Kürsten
Übungsblatt 8
Die Aufgaben werden in der Übung am Mittwoch, den 12.06.2013, 16:00 - 17:30 Uhr im SR 306
(C.-Zeiß-Str. 3) besprochen.
Aufgabe 19
Eine Bank vergibt Kredite zum Zins von 30%. Sie hat Kunden, die entweder „gute“ oder „schlechte“
Schuldner { sind. Der Schuldnertyp w mit
1 guter Schuldner
w =
0 schlechter Schuldner
leistet die Rückführung der Kreditschulden mit der Quote
{
1 für w = 1
y(w) =
0 für w = 0
Für einen Kredit der Höhe B fallen Rückführungs- und Mahnkosten von
M(w) = 0, 01 · B
an. Der Refinanzierungszins beträgt d=2%. Die Bank kann mit den Informationskosten
C I = 0, 02 · B
von dem Schuldner das Signal Z i mit
Z 1 = sehr gute Bilanzkennziffern
Z 2 = gute Bilanzkennziffern
Z 3 = schlechte Bilanzkennziffern
einholen. Erfahrungsgemäß zeigen 50% aller Kreditbewerber sehr gute, 30% gute und 20% schlechte
Bilanzkennziffern. Weiterhin sind als a-posteriori-Wahrscheinlichkeiten bekannt:
P (1|Z 1 ) = 0, 95P (0|Z 1 ) = 0, 05
P (1|Z 2 ) = 0, 80P (0|Z 2 ) = 0, 20
P (1|Z 3 ) = 0, 40P (0|Z 3 ) = 0, 60
a) Erläutern Sie zunächst, auf welche Weise sich die a-posteriori- Wahrscheinlichkeiten berechnen
lassen und welche Daten die Bank hierzu aus ihrem Kreditpool erheben muss!
b) Lässt sich aus den obigen Daten „zurückrechnen“, wieviel Prozent aller guten Schuldner eine
gute Bilanz aufweisen
c) Bestimmen Sie die optimale Entscheidungsfunktion ∆ ∗ bei Einholung der Information!
d) Bestimmen Sie die optimale Entscheidung h ∗ , wenn die Bank keine Information einholt!
e) Lohnt es sich für die Bank, die Information einzuholen Wie hoch ist der Wert der Information
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Übung zum Master-Modul MW 12.3
"Finanzmanagement, Intermediation
und Kapitalmarkt", SS 2013
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Finanzierung, Banken und Risikomanagement
Prof. Dr. W. Kürsten
Aufgabe 20
Sie sind Kreditsachbearbeiter in einer Bank und sollen über die folgenden beiden Kreditanträge
entscheiden:
(A) Der leitende Angestellte Hans Meyer (42) möchte einen Kredit erhalten, für dessen Zins- und
Tilgungszahlungen etwa 50% seines verfügbaren Einkommens benötigt werden. Er ist seit
sieben Jahren in einem Industriebetrieb (Autozulieferer) beschäftigt. Seit seiner Scheidung
vor einem halben Jahr wohnt er von seinen zwei minderjährigen Kindern (5 und 8 Jahre alt)
getrennt in einer Mietwohnung. Die Scheidung und Zahlungen für den Unterhalt haben das
freie Vermögen völlig aufgezehrt. Sicherheiten kann er keine mehr stellen. Ein für das ehemals
gemeinsame Haus (inzwischen Eigentum der Ex-Frau) gewährter Kredit wurde bisher von ihm
vereinbarungsgemäß bedient. Die Schufa-Auskünfte enthalten keine Negativmerkmale.
(B) Der Rentner Ernst August (58) beantragt einen Kredit, der etwa 85% seiner verfügbaren
Einnahmen für Zins und Tilgung beansprucht. Er kann jedoch Sicherheiten in Form von
Wertpapieren und eines Autos bieten, die über 50% der Kreditsumme abdecken. Außerdem
besitzt er ein Sparbuch bei Ihrer Bank. Herr August ist der Bank als jangjährger Kunde
bekannt und gilt, mit einer Ausnahme (eine Rate eines bereits vor vielen Jahren getilgten
Kredits musste angemahnt werden), als problemloser Kunde. Nach dem Tod seiner Frau zog
er in eine kleinere Mietwohnung am Stadtrand. Die Schufa-Auskünfte enthalten ebenfalls keine
Negativmerkmale.
„Berechnen“ Sie die Credit Scores für beide Kreditanträge mittels des Scoringbogens der Volksbank
Göttingen. Der hausinterne Mindestscore für eine Kreditbewilligung liegt bei 80 Punkten.
(Quelle: Hartmann-Wendels et al. (1998), S. 163 f.)
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