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06/07 - Evangelische Kirchen in Erfurt

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ERURTER BLÄTTER<br />

Nachrichten aus dem <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>kreis<br />

Juni/Juli ‘05 Jahrgang 15 Nummer 5


INHALT 2<br />

KOLUMNE 4<br />

Dr. Aribert Rothe<br />

30. EVANGELISCHER KIRCHENTAG 5<br />

Prof. Dr. Eckard Nagel<br />

AUSSTELLUNG TOP & SÖHNE 6<br />

NACHT DER KIRCHEN 2.7.2005<br />

Grußwort 7<br />

Vorschau 7<br />

Eröffnungsveranstaltungen 8<br />

Programme der <strong>Kirchen</strong> 9-11<br />

Partner EVAG 11-12<br />

MARTIN-LUTHER-GEDENKEN 2005<br />

Botschaft an die ganze Christenheit 13<br />

Dr. Hans Jochen Genthe<br />

Klostere<strong>in</strong>tritt vor 500 Jahren 14<br />

Lothar Schmelz<br />

Veranstaltungen 14-15<br />

THEATERGOTTESDIENST 16<br />

Dr. Thomas A. Seidel<br />

WER BIN ICH OHNE TAUSTEIN 20<br />

Dr. Christian Koth<br />

SCHWIERIGE PHASE BEIM AUBAU 22<br />

Lothar Schmelz<br />

KINDERNOTHILE 23<br />

reundeskreis <strong>Erfurt</strong> e.V.<br />

JOHANN KIESSLING 26<br />

Dr. Michael Ludscheidt<br />

LITERATUR ZUR BARÜSSERKIRCHE 28<br />

Dr. Michael Ludscheidt<br />

DIE KIRCHE IN WALLICHEN 29<br />

Karl-He<strong>in</strong>z Meißner<br />

DAS ISLAMPROJEKT 31<br />

5 Schüler<strong>in</strong>nen des Ratsgymnasiums<br />

EVANGELISCHE JUGEND 33<br />

René Thumser<br />

Theresa Liebe, Phillip He<strong>in</strong>z<br />

INORMATION<br />

Sonntagstipp Gottesdienst 24<br />

<strong>Kirchen</strong>musik 25<br />

Besondere Term<strong>in</strong>e 35<br />

Café Paul 36<br />

CCR / ür Senioren 37<br />

Offene Arbeit 38<br />

Kirche mit K<strong>in</strong>dern 44<br />

Jugendseite 46<br />

Musizieren mit K<strong>in</strong>dern 47<br />

Infoblatt<br />

KIRCHENKREIS KONKRET<br />

Stellenplan und Kreissynode<br />

Christiane Gleiser-Schmidt<br />

akten vom Kreiskirchenrat<br />

Leserbrief<br />

öderation Diakonisches Werk<br />

rieder Weigmann<br />

Nachruf<br />

Johannes Staemmler<br />

Persönliches<br />

Rose Held<br />

ERURTER BLÄTTER<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER<br />

<strong>Evangelische</strong>s M<strong>in</strong>isterium <strong>Erfurt</strong>, Senior Andreas Eras<br />

Schmidtstedter Straße 42, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-55<strong>07</strong>6-11 ax -19<br />

<strong>in</strong>fo@evangelischer-kirchenkreis-erfurt.de<br />

www.erfurt-kirche.de<br />

REDAKTIONSKREIS<br />

Thomas M. Austel, Andreas L<strong>in</strong>dner, Gerta L<strong>in</strong>k,<br />

Wolfgang Musigmann, Michael Pohl<br />

REDAKTION<br />

Gerta L<strong>in</strong>k, Schmidtstedter Straße 42, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-55<strong>07</strong>625, ax 0361-55<strong>07</strong>619<br />

erfurter.blaetter@evangelischer-kirchenkreis-erfurt.de<br />

VERANTWORTLICH<br />

Thomas M. Austel<br />

Schmidtstedter Ufer 22, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

(/ax 0361-5620818, thomas.austel@ekkps.de<br />

OTOS<br />

Titel: Ägidienkirche/EVAG, S. 7: Gerta L<strong>in</strong>k; S. 10: Dr.<br />

Helmut Jung; S. 11, 21, 22: Alfred Kirsten; S. 8-12:<br />

Geme<strong>in</strong>den; S. 28: Uwe Vetter; S. 31: Ratsgymnasium;<br />

S. 33, 34: René Thumser; S. 36: Augusta-Viktoria-Stift<br />

SATZ/TYPOGRAIE<br />

Angela B. Kirsten, Mittelhäuser Straße 3<br />

99089 <strong>Erfurt</strong> (/ax 0361-7913874<br />

DRUCK<br />

a. ehldruck, Brühler Straße 53, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-2252355, ax 0361-2252365<br />

fehldruck@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

VERTRIEB<br />

Kirchgeme<strong>in</strong>den, E<strong>in</strong>richtungen und Arbeitszweige des<br />

<strong>Kirchen</strong>kreises <strong>Erfurt</strong><br />

Ohne Anzeigen und Spenden geht es nicht.<br />

Konto-Nr. 8001510, BLZ 820 608 00<br />

<strong>Evangelische</strong> Kreditgenossenschaft Eisenach<br />

Namentlich gezeichnete Artikel geben die Me<strong>in</strong>ung des<br />

Autors wieder.<br />

Über Zuschriften freut sich der Redaktionskreis.


Vom jüdischen Philosophen Emmanuel Lev<strong>in</strong>as, e<strong>in</strong>em Überlebenden<br />

der Shoa, gibt es e<strong>in</strong>en berühmten Text, <strong>in</strong> dem er se<strong>in</strong>e<br />

biblisch-jüdische Tradition zusammenfasst – dieser Text ist theologisch<br />

herausfordernd und politisch höchst aktuell.<br />

„In der Tatsache, dass die Beziehung zum Göttlichen über die Beziehung zu<br />

den Menschen verläuft und mit sozialer Gerechtigkeit zusammenfällt, manifestiert<br />

sich der Geist der ganzen Bibel. Mose und die Propheten kümmern<br />

sich nicht um die Unsterblichkeit der Seele, sondern um den Armen, die<br />

Witwe, das Waisenk<strong>in</strong>d und den remden. Die Beziehung zu dem Menschen,<br />

<strong>in</strong> der sich der Kontakt zu dem Göttlichen vollzieht, ist nicht e<strong>in</strong>e Art ,geistige<br />

reundschaft‘, sondern e<strong>in</strong>e gerechte Ökonomie, für die e<strong>in</strong> jeder Mensch verantwortlich<br />

ist.“<br />

Gerecht bedeutet: gerichtet auf die Verbesserung der Lebensumstände der<br />

Ärmsten der Welt. In diese Richtung weist der „Stern von Bethlehem“ alle<br />

Könige und Weisen dieser Welt; es ist der „Leitstern“ der biblischen Vision,<br />

der „Stern der Erlösung“. Wenn die <strong>Kirchen</strong>, und das gilt für alle, sich von<br />

der Tradition des lebendigen jüdischen Glaubens <strong>in</strong>spirieren lassen und von<br />

Lehrmeistern wie Lev<strong>in</strong>as <strong>in</strong>formieren und bilden, werden sie vielleicht<br />

weniger schnell den religiösen Marktmechanismen erliegen, weniger Bedürfnisse<br />

nach Engel-Erfahrungen, Esoterik und Jenseits-Szenarien entwickeln<br />

und sich mit mehr Geisteskraft verb<strong>in</strong>den mit allen, die sich für die Zukunft<br />

dieser Erde verantwortlich wissen.<br />

(Huub Oosterhuis, niederländischer Jesuit und Publizist, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Predigt im Schlussgottesdienst des<br />

30. <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong>tags am Sonntag, 29. Mai 2005 auf dem Schützenplatz <strong>in</strong> Hannover)


KOLUMNE 4<br />

Ferienausflug auf den Friedhof<br />

Dr. Aribert Rothe<br />

Viele Leute setzen ihren uß eher im Urlaub auf e<strong>in</strong>en riedhof als im Alltag zu Hause.<br />

Die fremde Ortschaft zeigt hier ihr Gesicht: Schattige Bäume oder kl<strong>in</strong>ische Laubfreiheit,<br />

Namen und Zahlen, Blumenstile und Grabste<strong>in</strong>formen, Kitsch und Kunst, S<strong>in</strong>nsymbole<br />

und Er<strong>in</strong>nerungskultur. Ke<strong>in</strong> riedhof ohne Gräber. Aber sie werden weniger.<br />

Großvater hatte se<strong>in</strong>e Seebestattung bekommen, se<strong>in</strong>en Namen f<strong>in</strong>det niemand, und<br />

ke<strong>in</strong> Ort nirgends, woh<strong>in</strong> man e<strong>in</strong>en Blumenstrauß br<strong>in</strong>gen kann. Schließlich wollte<br />

der alte Herr ke<strong>in</strong>em mehr zur Last fallen. Pflegeleichtigkeit ist angesagt bis zum bitteren<br />

Ende. Aber manchmal, wenn der Mensch wieder zu sich kommt, führt ihn die<br />

erienlaune auf e<strong>in</strong>en alten Gottesacker. Dann sagt er sich: Schön eigentlich, so herrlich<br />

still! Und zehrt von e<strong>in</strong>er Kultur christlich geprägter Menschlichkeit, die er selber<br />

vielleicht nicht mehr weiter trägt.<br />

Umfragen und Statistiken zeigen, dass sich die Bestattungs- und Trauerkultur <strong>in</strong> unserer<br />

Gesellschaft wandelt. Alte Muster und Praktiken werden aufgegeben. Manchmal<br />

tritt Neues an ihre Stelle. So möchte nur noch etwa e<strong>in</strong> Drittel aller Deutschen (36 %)<br />

im Sarg auf dem riedhof bestattet werden. E<strong>in</strong> weiteres knappes Drittel (30 %) zieht<br />

e<strong>in</strong>e Urnenbestattung vor und ungefähr ebenso viele (34 %) haben andere oder auch<br />

gar ke<strong>in</strong>e diesbezüglichen Wünsche. Wie e<strong>in</strong>e Emnid-Umfrage vor drei Jahren ergeben<br />

hat, ist es 8 % „ganz egal, was mit me<strong>in</strong>er Leiche passiert“. Ebenso groß ist der<br />

Anteil derer, die e<strong>in</strong>e Seebestattung wünschen, und derjenigen, die „irgendwo <strong>in</strong> der<br />

freien Natur bestattet werden“ möchten.<br />

Nicht nur <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> hatten spätestens <strong>in</strong> den neunziger Jahren die anonymen Bestattungen<br />

beträchtlich zugenommen. In e<strong>in</strong>igen Städten betrugen sie <strong>in</strong>nerhalb von fünf<br />

Jahren rund 30 %. In Berl<strong>in</strong> z. B. stieg ihre Zahl zwischen 1990 und 1995 von 8177<br />

auf 10.468. Solche anonymen Bestattungen f<strong>in</strong>den auf unterschiedliche Weise statt;<br />

zum Beispiel als Sarg- oder Urnenbeisetzungen, <strong>in</strong> Anwesenheit oder auch unter Ausschluss<br />

e<strong>in</strong>er Trauergeme<strong>in</strong>de, oder auf Aschestreuwiesen.<br />

Man kann sich Trends fatalistisch überlassen oder ihnen bewusst Angebote entgegenstellen.<br />

Das Garten- und riedhofsamt der <strong>Erfurt</strong>er Stadtverwaltung bietet seit e<strong>in</strong>iger<br />

Zeit e<strong>in</strong>e Mischform an, welche relativ gut angenommen wird: Überschaubare Urnengeme<strong>in</strong>schaftsanlagen<br />

erhalten Stelen, auf denen die Namensreihe der Bestatteten zu<br />

lesen ist. In Kirchheim gibt es e<strong>in</strong>e andere Alternative zur anonymen Bestattung: Auf<br />

ihrem lokalen riedhof hält die <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>e Wiesenfläche für Urnen bereit.<br />

Ebenerdig e<strong>in</strong>gelassene Ste<strong>in</strong>platten tragen die Namen der Entschlafenen.<br />

Ke<strong>in</strong>er will wie e<strong>in</strong> Hund verscharrt werden. Menschen brauchen erkennbare Orte für<br />

e<strong>in</strong>e würdevolle Er<strong>in</strong>nerung an ihre Verstorbenen. Andernfalls s<strong>in</strong>d tief wirkende persönliche<br />

und kulturelle Verluste zu verkraften. Nach christlichem Menschenbild ist<br />

davon auszugehen, dass e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Grabpflege dem Verhältnis des E<strong>in</strong>zelnen zu<br />

se<strong>in</strong>er Identität, zum Nächsten und zu Gott am ehesten gerecht wird. Dies sche<strong>in</strong>t<br />

auch dem Verhältnis von Zeit und Ewigkeit zu entsprechen, wie es persönlich erfahrbar<br />

wird. Solche Voraussetzungen lassen sich nicht schadlos außer Kraft setzen.<br />

Tote brauchen Namen. Lebendige Menschen brauchen riedhöfe. Im Urlaub und zu<br />

Hause.


5 DEUTSCHER EVANGELISCHER KIRCHENTAG<br />

Was bedeutet der 30.<br />

<strong>Evangelische</strong> <strong>Kirchen</strong>tag<br />

Prof. Dr. Dr. Eckard Nagel<br />

Was bedeutet der <strong>Kirchen</strong>tag für unsere<br />

Geme<strong>in</strong>den Erstmals gab es e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>derzentrum.<br />

Über 2000 K<strong>in</strong>der schon zur<br />

Bibelarbeit. Kann man e<strong>in</strong>drucksvoller<br />

unterstreichen, dass wir <strong>in</strong> unserer christlichen<br />

Tradition das Erzählen biblischer<br />

Geschichten wieder neu entdecken müssen.<br />

Stattdessen die Diskussion <strong>in</strong> den<br />

Geme<strong>in</strong>den, ob K<strong>in</strong>dergottesdienst und<br />

K<strong>in</strong>dergarten sich noch lohnen. Der <strong>Kirchen</strong>tag<br />

hat gezeigt: K<strong>in</strong>der wollen hören,<br />

sie wollen lernen, K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d begeistert<br />

und fragen nach unserem Glauben, nach<br />

unseren Geboten, nach den Geschichten<br />

des Evangeliums. Wer hier spart, vertraut<br />

nicht auf die eigene Zukunft. Drum rufen<br />

wir Euch von Hannover aus zu: Gebt<br />

den K<strong>in</strong>dern den Raum, der ihnen gebührt.<br />

Was bedeutet der <strong>Kirchen</strong>tag für die <strong>Kirchen</strong><br />

Christ<strong>in</strong>nen und Christen haben hier<br />

<strong>in</strong> Hannover gezeigt, welch nahezu unerschöpfliches<br />

Potential an Kreativität sie<br />

zu bieten haben. Kirche muss wieder politischer<br />

werden, wenn es darum geht,<br />

christliche Wertüberzeugung im Alltag zu<br />

leben. Ihr alle hier seid e<strong>in</strong> Signal der<br />

Hoffnung und e<strong>in</strong>e Erfrischung für die Kirche<br />

zu Hause. Eure Bereitschaft zur Phantasie<br />

ist e<strong>in</strong> Zeugnis für euer Zutrauen <strong>in</strong><br />

die Zukunftsfähigkeit unserer Kirche.<br />

Dieser <strong>Kirchen</strong>tag hat das Thema Ökumene<br />

wieder e<strong>in</strong> Stück vorangebracht. Es gibt<br />

ke<strong>in</strong>e Alternative zu: E<strong>in</strong>heit der <strong>Kirchen</strong><br />

<strong>in</strong> Vielfalt. Der Weg dorth<strong>in</strong> ist lang, aber<br />

die Mühe lohnt sich. Wir haben die Hoffnung,<br />

dass die Worte von Papst Benedikt<br />

XVI. zur ökumenischen Entwicklung e<strong>in</strong><br />

Zeichen der Zuversicht s<strong>in</strong>d. Dies ist Ausdruck<br />

des ökumenischen Vertrauens der<br />

Töchter und Söhne Luthers, Zw<strong>in</strong>glis und<br />

Calv<strong>in</strong>s. Unsere Hoffnung ist ungebrochen<br />

auf Gastfreundschaft beim Abendmahl.<br />

Das wäre Stärkung und Wegzehrung auf<br />

dem Weg zum Ökumenischen <strong>Kirchen</strong>tag<br />

2010 <strong>in</strong> München und zur E<strong>in</strong>heit der<br />

<strong>Kirchen</strong>.<br />

Was bedeutet der <strong>Kirchen</strong>tag für unsere<br />

Gesellschaft Dieser <strong>Kirchen</strong>tag war spiritueller<br />

und politischer als mancher se<strong>in</strong>er<br />

Vorgänger. Wo <strong>Kirchen</strong>tag draufsteht<br />

ist auch <strong>Kirchen</strong>tag dr<strong>in</strong>. Politik bleibt<br />

Politik, Kirche bleibt Kirche. Diese Tage<br />

haben gezeigt, wie unverzichtbar Veranstaltungen<br />

wie unsere für den Dialog zwischen<br />

verfasster Kirche, dem Protestantismus,<br />

den religiös Interessierten und den<br />

zivilgesellschaftlichen Institutionen s<strong>in</strong>d.<br />

Was bedeutet der <strong>Kirchen</strong>tag für unsere<br />

Weltgeme<strong>in</strong>schaft In der Welt des Überflusses<br />

ist Armut ke<strong>in</strong>e Tragödie, Armut ist<br />

heute e<strong>in</strong> Skandal! Globalisierung ist ke<strong>in</strong><br />

Schicksal, sondern e<strong>in</strong> von Menschen gewollter<br />

Prozess, der von Menschen auch<br />

gestaltet werden muss. Wie f<strong>in</strong>den wir von<br />

e<strong>in</strong>er Globalisierung der Märkte zu der<br />

Globalisierung der Herzen Wir geben<br />

unsere Vision für e<strong>in</strong>e bessere Welt nicht<br />

auf. Wir s<strong>in</strong>d bereit zum Teilen. Aus Menschen,<br />

die nur mit Geld und Waren verknüpft<br />

werden, müssen Menschen werden,<br />

die <strong>in</strong> ihrer kulturellen und spirituellen<br />

Vielfalt mite<strong>in</strong>ander leben lernen!<br />

Liebe Schwestern und Brüder, liebe reunde<br />

des <strong>Kirchen</strong>tages, ich b<strong>in</strong> über alle<br />

Maßen dankbar für das Geschenk der zurückliegenden<br />

Tage. Dankbar für die Vorbereitung,<br />

die Durchführung und Übernahme<br />

von Verantwortung durch so viele<br />

Tausend Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern,<br />

die sich zumeist ehrenamtlich engagiert<br />

haben. Dankbar b<strong>in</strong> ich, Teil e<strong>in</strong>er<br />

Bewegung zu se<strong>in</strong>, für die Mitmenschlichkeit,<br />

für die Vertrauen und Spiritualität<br />

ke<strong>in</strong>e Worthülsen s<strong>in</strong>d.<br />

Prof. Nagel ist <strong>Kirchen</strong>tagspräsident.


AUSSTELLUNG 6<br />

Techniker der Endlösung<br />

Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz<br />

Ausstellung Jüdisches Museum Berl<strong>in</strong><br />

19. Juni – 18. September täglich geöffnet 10-20 Uhr<br />

Die Verbrechen <strong>in</strong> den Konzentrationslagern<br />

werden <strong>in</strong> Deutschland vor allem der<br />

SS zugeschrieben, e<strong>in</strong>er Organisation von<br />

weltanschaulichen Überzeugungstätern.<br />

Die SS konnte jedoch nicht alle<strong>in</strong> agieren.<br />

Sie war u. a. auf Helfer angewiesen,<br />

welche die technischen Gerätschaften für<br />

ihre im großen Stil verübten Gewalttaten<br />

entwickelten. Zu diesen bislang weitgehend<br />

unbeachtet gebliebenen Zulieferern<br />

zählt die <strong>Erfurt</strong>er irma Topf & Söhne. Sie<br />

konstruierte und montierte die höchst speziellen<br />

Verbrennungsöfen von Auschwitz,<br />

Buchenwald und anderen Konzentrationslagern.<br />

Die Ausstellung zeichnet Schritt für Schritt<br />

nach, wie die irma ihre Geschäftsbeziehung<br />

zur SS gestaltete. Sie folgt der Betriebsleitung,<br />

den Ingenieuren und Monteuren<br />

aus der ganz normalen Welt des<br />

<strong>Erfurt</strong>er Industriebetriebes <strong>in</strong> die Konzentrationslager.<br />

Als die SS nach Kriegsbeg<strong>in</strong>n im KZ Buchenwald<br />

zum ersten Mal e<strong>in</strong> Massensterben<br />

unter den Häftl<strong>in</strong>gen herbeiführte,<br />

stellte Topf & Söhne zunächst e<strong>in</strong>en Verbrennungsofen<br />

zur Verfügung, den die<br />

Ingenieure, technisch betrachtet, aus e<strong>in</strong>em<br />

fahrbaren Ofen für die Kadaververbrennung<br />

<strong>in</strong> der Landwirtschaft abgeleitet<br />

hatten. Aus diesem ersten Modell entwickelten<br />

sie <strong>in</strong> der olge spezielle KZ-<br />

Öfen, mit denen Topf & Söhne versuchte,<br />

sämtliche Konzentrationslager zu beliefern.<br />

Im Vernichtungslager Auschwitz wurden<br />

die <strong>Erfurt</strong>er Konstrukteure von der SS vor<br />

neue Aufgaben gestellt. Dort mussten<br />

nicht nur wesentlich mehr Leichen ver-<br />

brannt werden; die Krematorien von<br />

Auschwitz waren mit ihren Gaskammern<br />

zugleich die zentralen Orte der Tötung.<br />

Ohne erkennbares Zögern überschritten<br />

die Ingenieure von Topf & Söhne auch<br />

diese moralisch-rechtliche Grenze und<br />

standen der SS mit Rat und Tat bei der<br />

Organisation des Völkermords <strong>in</strong> den Todesfabriken<br />

zur Seite. otos, Zeichnungen<br />

und Berichte der Häftl<strong>in</strong>ge, die <strong>in</strong> den<br />

Krematorien zur Arbeit gezwungen wurden,<br />

zeigen <strong>in</strong> der Ausstellung die Verwendung<br />

und die Bedeutung der durch<br />

Topf & Söhne gelieferten Technik für<br />

Auschwitz.<br />

Heute s<strong>in</strong>d die Krematorien <strong>in</strong> den ehemaligen<br />

Konzentrationslagern zentrale<br />

Orte des Gedenkens. Sie stehen anstelle<br />

der Grabste<strong>in</strong>e und belegen Art und Umfang<br />

der verübten Verbrechen. Sie s<strong>in</strong>d so<br />

genannten Revisionisten e<strong>in</strong> ständiger<br />

Dorn im Auge. Auch Jean-Claude Pressac,<br />

der sich <strong>in</strong> den 80er Jahren als Erster <strong>in</strong>tensiv<br />

mit der Konstruktionsweise der Todesfabriken<br />

beschäftigte, zählte anfangs<br />

zu diesen Auschwitzleugnern. Mit se<strong>in</strong>er<br />

Studie widerlegte er jedoch die Behauptungen,<br />

die technischen Anlagen von<br />

Auschwitz hätten den fabrikmäßigen<br />

Mord nicht ermöglicht. Zugleich war er<br />

der Erste, der sich auf die Suche nach<br />

Akten über die Tatbeteiligung der irma<br />

Topf & Söhne begab.<br />

Ab Oktober ist die Ausstellung im Stadtmuseum<br />

<strong>Erfurt</strong> zu sehen.<br />

Mehr über die Ausstellung:<br />

www.topfundsoehne.de<br />

Mehr über den örderkreis Geschichtsort<br />

Topf und Söhne: www.topf-holocaust.de


7 NACHT DER KIRCHEN 2.7.2005<br />

Grußwort zur ökumenischen „Nacht der <strong>Kirchen</strong>“<br />

Erstmalig stehen die Türen vieler unserer Gotteshäuser <strong>in</strong> den Abendstunden des<br />

2. Juli offen. Wir laden Sie e<strong>in</strong> zu musikalischen Darbietungen, Andachten, Meditationen,<br />

kunsthistorischen ührungen, Gesprächen über gegenwärtige Themenschwerpunkte<br />

und vieles andere mehr.<br />

Die erfreuliche Vielzahl der Angebote <strong>in</strong> unseren <strong>Kirchen</strong> entlässt uns freilich nicht<br />

aus der Pflicht, immer auch nach dem tieferen S<strong>in</strong>n dieser Orte zu fragen. Hier werden<br />

seit Jahrhunderten Gottesdienste und Messen gefeiert, hier wird Gottes Wort verkündet,<br />

hier erkl<strong>in</strong>gen Lobpreis und Anbetung des Schöpfergottes, hier ist e<strong>in</strong> Ort der<br />

reude und der Trauer, e<strong>in</strong> Ort der Stille und des Gebetes. Und davon ist <strong>in</strong> unseren<br />

<strong>Kirchen</strong> etwas zu spüren!<br />

Lassen Sie sich e<strong>in</strong>laden! Sie werden überrascht se<strong>in</strong>, welch reiche Angebotspalette<br />

sich Ihnen <strong>in</strong> Stadt und Land darbietet. Treten Sie heraus aus dem Alltagsstress <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Welt mit anderen Melodien und Tönen.<br />

In diesem S<strong>in</strong>ne grüßen Sie<br />

Senior Andreas Eras Dechant Dr. Wolfgang Schönefeld Pastor Sebastian R<strong>in</strong>geis<br />

2. Juli 2005 <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong><br />

„Zur nächtlichen<br />

Stunde <strong>in</strong> die Kirche<br />

ür immer<br />

mehr Menschen<br />

ist dies e<strong>in</strong>e attraktive<br />

Idee. <strong>Kirchen</strong>nächte<br />

kommen <strong>in</strong><br />

Mode, weil sich<br />

Paulsturm<br />

Geme<strong>in</strong>den an e<strong>in</strong>em<br />

langen Samstagabend mal von e<strong>in</strong>er<br />

ganz anderen Seite zeigen können als am<br />

Sonntagmorgen“ – das stellt e<strong>in</strong> Report im<br />

Heft „Geme<strong>in</strong>debrief“ fest. Am 2. Juli<br />

2005 werden <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> Stadt und Land 29<br />

<strong>Kirchen</strong> ihre Pforten öffnen und e<strong>in</strong>laden,<br />

e<strong>in</strong>zigartige Angebote zu erleben. Hunderte<br />

von Ehrenamtlichen haben sich seit<br />

Monaten Gedanken darüber gemacht,<br />

welche Ressourcen sie dafür nutzen können.<br />

Gotteshäuser haben e<strong>in</strong>e besondere<br />

Atmosphäre – zu nächtlicher Stunde empf<strong>in</strong>den<br />

Menschen S<strong>in</strong>nese<strong>in</strong>drücke <strong>in</strong>tensiver.<br />

Alle<strong>in</strong> diese Tatsache ist kreative Herausforderung<br />

und so bietet das Programm<br />

dieser ökumenischen Nacht der <strong>Kirchen</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>in</strong>sgesamt rund 110 Stunden Vielfältigstes,<br />

vom Bischofswort bis zur schlichten<br />

Lesung, vom hochkarätig besetzten Konzert<br />

bis zur K<strong>in</strong>der-lötengruppe. Alles<br />

gewachsen <strong>in</strong> der jeweiligen Geme<strong>in</strong>de<br />

und von ihr präsentiert. Lebendige Kirche<br />

<strong>in</strong> der Illum<strong>in</strong>ation nächtlichen Lichtes,<br />

Geme<strong>in</strong>schaftserleben unter dem E<strong>in</strong>druck<br />

der schönsten Abseite des Alltags.<br />

In <strong>Erfurt</strong> wird dieses große Event zum ersten<br />

Mal gewagt. Manche Städte haben<br />

bereits Erfahrungen damit. Kirche ist so<br />

lebendig wie das Leben schlechth<strong>in</strong>, da<br />

gleicht kaum e<strong>in</strong>e Erfahrung der anderen.<br />

Aber e<strong>in</strong>s ist wohl allerorts übere<strong>in</strong>stimmend:<br />

Die Begeisterung der Veranstaltenden<br />

<strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den.


NACHT DER KIRCHEN 2.7.2005 8<br />

Glockenruf <strong>in</strong> Stadt und Land<br />

18.55Uhr<br />

Eröffnung mit den<br />

Bischöfen<br />

19 Uhr Marien-Dom<br />

Axel Noack, Bischof der <strong>Evangelische</strong>n<br />

Kirche der <strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z Sachsen<br />

19 Uhr Predigerkirche<br />

Dr. Joachim Wanke, Bischof des<br />

katholischen Bistums <strong>Erfurt</strong><br />

Predigerkirche<br />

Orgelklänge<br />

19 Uhr<br />

Michaeliskirche<br />

Thomaskirche<br />

August<strong>in</strong>erkirche<br />

Ägidienkirche<br />

Andreaskirche<br />

Mart<strong>in</strong>ikirche<br />

Turmblasen<br />

19 Uhr Posaunenklänge<br />

vom Turm der Wigbertkirche<br />

am Angerbrunnen<br />

<strong>Evangelische</strong>r Posaunendienst<br />

Musikalischer <strong>Kirchen</strong>sprung<br />

„Orgeln im Vergleich“<br />

Thomaskirche Schillerstraße 19 Uhr<br />

Station 1 Die Schuke-Orgel<br />

Cruciskirche Klostergang 19.45 Uhr<br />

Station 2 Die große Barockorgel des ranz<br />

Volklandt von1738<br />

Wigbertkirche Angerbrunnen 20.15 Uhr<br />

Station 3 Die Schuke-Orgel von 1973<br />

Thomaskirche


9 NACHT DER KIRCHEN 2.7.2005<br />

Auszüge aus den Programmen der <strong>Kirchen</strong><br />

Dom St. Marien<br />

19.30 „Lichtblick 1“ Bildbetrachtung<br />

20.30 „Lichtblick 2“ Bildbetrachtung<br />

21.30 „Lichtblick 3“ Bildbetrachtung<br />

23 Uhr Eucharistie-eier<br />

Domöffnung bis 24 Uhr<br />

Predigerkirche<br />

Meister-Eckehart-<br />

Straße<br />

19.30 Uhr<br />

Orgelmusik mit<br />

Orgelführung<br />

20 Uhr Meditative<br />

ührung durch die<br />

Predigerkirche<br />

21 Uhr Texte von<br />

Meister Eckhart +<br />

Musik<br />

22 Uhr<br />

Nachtführung <strong>in</strong><br />

der Predigerkirche,<br />

Treffpunkt<br />

Andreaskirche<br />

Westportal<br />

Das Café Paul ist<br />

den ganzen Abend für Sie geöffnet<br />

August<strong>in</strong>erkirche August<strong>in</strong>erstraße<br />

<strong>Kirchen</strong>öffnung ab 18 Uhr<br />

18 Uhr Abendgebet mit<br />

Sonntagsbegrüßung<br />

19 Uhr Orgelklänge<br />

22 Uhr Nachtkonzert<br />

anschließend kle<strong>in</strong>e<br />

Klosterführung<br />

24 Uhr Nachtgebet mit den<br />

Schwestern der CCR<br />

Michaeliskirche<br />

Allerheiligenstraße<br />

19 Uhr Orgelkonzert<br />

Andrea Malzahn, <strong>Erfurt</strong><br />

20 Uhr Vernissage zur<br />

Ausstellung „Das Licht stirbt<br />

St. Gotthardt Marbach<br />

nicht“ – Erich Enge, Malerei<br />

21-21.45 Uhr Orgelkonzert<br />

Walter Börner, Jena<br />

22-24 Uhr „Seestück“ Nach drei<br />

ragmenten von Schiller<br />

für Sprecher, Orgel, Gitarre, Horn und<br />

Schlagwerk<br />

Jörg Wolf – Text,<br />

Band Rackajam Budapest<br />

<strong>Kirchen</strong>führungen,<br />

Orgelführungen, Gespräche<br />

im Michaeliskirchhof<br />

Getränkeangebot<br />

Ägidienkirche Wenigemarkt<br />

Turmöffnung 11-23 Uhr<br />

(nicht während des Konzertes)<br />

19 Uhr Orgelspiel<br />

anschließend Beiträge der<br />

Geme<strong>in</strong>de<br />

21 Uhr Konzert SONGUL<br />

Prof. Torsten Laux, Düsseldorf<br />

– Orgel<br />

Uwe Ste<strong>in</strong>metz, Berl<strong>in</strong> –<br />

Sopransaxophon<br />

(E<strong>in</strong>tritt frei – um e<strong>in</strong>e angemessene<br />

Spende wird gebeten)<br />

21.45-22 Uhr Orgel und Saxophon zur<br />

Nacht Getränkeangebot<br />

Thomaskirche<br />

Schillerstraße<br />

20 Uhr Die enster von<br />

Karl Völker<br />

22 Uhr und 23 Uhr<br />

der lügelaltar aus dem<br />

Jahr 1445<br />

22.30 Uhr<br />

Orgelführung auf der<br />

Empore<br />

23.45 Uhr Schluss-<br />

Andacht<br />

19-23.45 Uhr<br />

Turmbesteigung


NACHT DER KIRCHEN 2.7.2005 10<br />

Wigbertkirche Angerbrunnen<br />

19-24 Uhr Öffnung<br />

enstererklärung und <strong>Kirchen</strong>führung<br />

Dämmerschoppen im Kreuzhof<br />

Kaufmannskirche am Anger<br />

18 Uhr Abendsegen und Orgelmusik<br />

20 Uhr Chorkonzert<br />

Universitätschor Chor <strong>Erfurt</strong>, Leitung<br />

Irmtraut König, Orgel Walther Seezen<br />

23 Uhr Gute-Nacht-Bläsermusik<br />

Bläserkreis der <strong>Evangelische</strong>n<br />

Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de <strong>Erfurt</strong>, Leitung<br />

Gerhard Weißenborn<br />

Liturg Super<strong>in</strong>tendent Ra<strong>in</strong>er Kunick<br />

(Wetzlar)<br />

18-24 Uhr Bratwursthexe, <strong>Erfurt</strong>er<br />

Angerbräu und We<strong>in</strong> am Lutherdenkmal<br />

Lorenzkirche Pilse<br />

19 Uhr Vorabendmesse, danach<br />

eucharistische Anbetung<br />

23 Uhr Abschlussandacht mit<br />

eucharistischem Segen<br />

Reglerkirche Bahnhofstraße<br />

19.30 Uhr Konzert im Kreuzgang bei<br />

Kerzensche<strong>in</strong><br />

<strong>Kirchen</strong>öffnung bis 24 Uhr<br />

Mart<strong>in</strong>ikirche Brühler Straße 54<br />

geöffnet 20-24 Uhr<br />

ab 20.30 Uhr bis<br />

23.30 Uhr<br />

zu jeder halben<br />

Stunde „Licht und<br />

Orgelpunkt“<br />

Andreaskirche<br />

Andreasstraße<br />

„Der weise<br />

Leichts<strong>in</strong>n“ –<br />

rauennacht<br />

19 Uhr meditative<br />

Andacht<br />

Reglerkirche<br />

Kaufmannskirche<br />

Heitere Geschichten von, über und mit<br />

rauen<br />

Kunst und Musik, We<strong>in</strong> und Gespräche<br />

Nächtliche Blicke über die Stadt vom<br />

Andreasturm, <strong>Kirchen</strong>öffnung bis 1 Uhr<br />

Gustav-Adolf-Kirche S<strong>in</strong>gerstraße<br />

<strong>Kirchen</strong>öffnung ab 20 Uhr<br />

21 Uhr Gottesdienst, danach Treff im<br />

Kirchgarten „Töne und Worte zum<br />

Sonnenuntergang“<br />

Mart<strong>in</strong>ikirche<br />

Hans- Sailer-Straße<br />

18-18.45 Uhr<br />

Wochenschlußandacht<br />

19 Uhr Orgelmusik mit<br />

meditativen Texten und<br />

otos <strong>in</strong> geheimnisvollem<br />

Licht, anschließend<br />

gemütliche Runde im<br />

abendlichen Kirchgarten<br />

<strong>Kirchen</strong>öffnung bis<br />

23 Uhr


11 NACHT DER KIRCHEN 2.7.2005<br />

Lutherkirche Magdeburger Allee<br />

19-22.30 Uhr „<strong>Erfurt</strong> im Licht der<br />

Nacht vom Turm der Lutherkirche“ –<br />

Turmbesteigung<br />

Hochheim St. Bonifatius<br />

19 bis 24 Uhr eucharistische Anbetung<br />

Alach St. Ulrich<br />

18-22 Uhr geöffnet<br />

Kerspleben Heilig-Geist-Kirche<br />

14-18 Uhr K<strong>in</strong>derkirchentag<br />

18-20 Uhr Begegnung, Gespräch,<br />

Getränke, Imbiss, Turmbesteigung,<br />

<strong>Kirchen</strong>besichtigung<br />

20 Uhr Konzert mit der Klezmer-Gruppe<br />

Misrach<br />

Töttleben St. Annen-Kirche<br />

22 Uhr Nachtmusik mit Orgel und<br />

Instrumentalisten<br />

im Bedarfsfall kann für die Rückfahrt<br />

nach <strong>Erfurt</strong> e<strong>in</strong> ahrdienst angeboten<br />

werden.<br />

Stotternheim<br />

großes Luther-Event „Zeitzeichen“<br />

Mittelaltermarkt<br />

18 Uhr Gottesdienst am Lutherste<strong>in</strong> mit<br />

Bischof Dr. Kähler<br />

20 Uhr „Wendepunkte“ – Luther gelobt,<br />

Mönch zu werden – Multimedia-<br />

Performance am Luthersee im Strandbad<br />

Stotternheim<br />

Mit zwei L<strong>in</strong>ien bietet die EVAG<br />

e<strong>in</strong>en Bustransfer vom Domplatz<br />

<strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong>s Umgebung an<br />

Abfahrt Domplatz Haltestelle L<strong>in</strong>ie 90<br />

Das Tagesticket zu 6 EUR kann bei der<br />

Rückankunft <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> zur Weiterfahrt<br />

mit der Straßenbahn genutzt werden<br />

Vorverkauf der EVAG ab 27. Juni im<br />

EVAG-Center am Anger<br />

Mo-r 9-18 Uhr, Sa 10-15 Uhr<br />

Wigbertkirche<br />

Busrundfahrt 1<br />

<strong>Erfurt</strong>-Gebesee-R<strong>in</strong>gleben-Andisleben-<br />

<strong>Erfurt</strong><br />

ahrtbegleitung mit Erläuterungen<br />

Abfahrt <strong>Erfurt</strong> 19.30 Uhr<br />

Ankunft Gebesee 20.10 Uhr<br />

Gebesee Laurentiuskirche<br />

20.30 Uhr Geistliches Wort von<br />

Bischof Axel Noack<br />

Abfahrt Gebesee 20.50 Uhr<br />

Ankunft R<strong>in</strong>gleben 20.53 Uhr<br />

R<strong>in</strong>gleben St. Bartolomäus<br />

Konzert der amilie Vollrath<br />

Abfahrt R<strong>in</strong>gleben 21.30 Uhr<br />

Ankunft Andisleben 21.45 Uhr<br />

Andisleben St. Peter und Paul<br />

Erläuterungen zu Kirche und Altarbild<br />

Chorkonzert des Gymnasiums Gebesee<br />

Abfahrt Andisleben 22.30 Uhr<br />

Ankunft <strong>Erfurt</strong> 23.05 Uhr<br />

Anschluss „Anger-Kreuzung“ 23.15 Uhr


NACHT DER KIRCHEN 2.7.2005 12<br />

Busrundfahrt 2<br />

<strong>Erfurt</strong>-Marbach-Salomonsborn-<br />

Zimmernsupra-Gottstedt-<strong>Erfurt</strong><br />

ahrtbegleitung mit Erläuterungen<br />

rau Dörig, rau Baumbach<br />

Abfahrt <strong>Erfurt</strong> 17.30 Uhr<br />

Ankunft Marbach 17.40 Uhr<br />

Marbach Gotthardtkirche<br />

18 Uhr Chorkonzert<br />

Chorvere<strong>in</strong> Marbach<br />

<strong>in</strong> der Pause Vorstellung der Kirche<br />

durch Pfarrer Wild<br />

<strong>Kirchen</strong>öffnung bis 22 Uhr<br />

Abfahrt Marbach 19.15 Uhr<br />

Jakobikirche Zimmernsupra<br />

Ankunft Salomonsborn 19.20 Uhr<br />

Salomonsborn Dionysiuskirche<br />

19.30 Uhr kurze <strong>Kirchen</strong>führung<br />

<strong>Kirchen</strong>öffnung bis 22 Uhr<br />

Abfahrt Salomonsborn 20 Uhr<br />

Ankunft Zimmernsupra 20.12 Uhr<br />

St. Georg Gottstedt<br />

Zimmernsupra Jakobikirche<br />

18 Uhr <strong>Kirchen</strong>öffnung<br />

19.30 Uhr <strong>Kirchen</strong>chor<br />

Leitung Herbert Löbl<strong>in</strong>g<br />

E<strong>in</strong>zug <strong>in</strong> die Kirche mit Lichtern<br />

20.15 Uhr geistliches Wort der<br />

Pröpst<strong>in</strong> Elfriede Begrich<br />

Bibellesung<br />

mittelalterliche Lieder mit historischen<br />

Instrumenten, Sab<strong>in</strong>e Re<strong>in</strong>hardt<br />

Lichtbildervortrag über die Kirche<br />

Dr. Ruge<br />

Orgelspiel Gisela Löbl<strong>in</strong>g<br />

nachmittags Projektarbeit mit K<strong>in</strong>dern<br />

<strong>Kirchen</strong>öffnung bis 24 Uhr<br />

Abfahrt Zimmernsupra 22.15 Uhr<br />

Ankunft Gottstedt 22.23 Uhr<br />

Gottstedt St. Georg<br />

22.30 Uhr Begrüßung,<br />

<strong>Kirchen</strong>besichtigung<br />

Abfahrt Gottstedt 23 Uhr<br />

Ankunft <strong>Erfurt</strong> 23.20 Uhr<br />

Anschluss „Anger-Kreuzung“ 23.30 Uhr


13 MARTIN-LUTHER-GEDENKEN 2005<br />

„Die Reformation –<br />

e<strong>in</strong>e Botschaft<br />

an die ganze Christenheit“<br />

Vor 500 Jahren (am 2. Juli 1505) war<br />

der <strong>Erfurt</strong>er Student der freien Künste<br />

Mart<strong>in</strong> Luther auf dem Weg von Mansfeld,<br />

wo er se<strong>in</strong>e Eltern besucht hatte,<br />

nahe Stotternheim <strong>in</strong> e<strong>in</strong> schweres<br />

Gewitter geraten. Von Todesangst erfasst,<br />

warf er sich zu Boden und rief aus:<br />

„Hilf du, St. Anna, ich will e<strong>in</strong> Mönch<br />

werden!“ Rückblickend empfand er die<br />

Situation als unausweichlich und hat<br />

se<strong>in</strong>en Entschluss, Mönch zu werden,<br />

als Nötigung verstanden: „Von Schrecken<br />

und der urcht vor e<strong>in</strong>em plötzlichen<br />

Tod umwallt, legte ich e<strong>in</strong> gezwungenes<br />

Geständnis ab.“ Am 17. Juli<br />

1505 trat Luther <strong>in</strong> das Kloster der August<strong>in</strong>ereremiten<br />

e<strong>in</strong>. Dass Luther das<br />

August<strong>in</strong>erkloster gewählt hatte, lag<br />

wohl dar<strong>in</strong> begründet, dass es als streng<br />

bekannt war und e<strong>in</strong>en guten Ruf als<br />

Bildungsort genoss. Luthers geistige<br />

Unruhe, se<strong>in</strong>e Bibellektüre und das<br />

Gewittererlebnis brachten ihn auf den<br />

Weg der Theologie und schließlich der<br />

Reformation.<br />

Inzwischen ist e<strong>in</strong> halbes Jahrtausend<br />

vergangen. Zum <strong>Erfurt</strong>er Luther-Gedenken<br />

2005 befassen sich vielfältige<br />

Bildungsangebote der <strong>Evangelische</strong>n<br />

Stadtakademie MEISTER ECKHART mit<br />

der reformatorischen Wurzelgeschichte<br />

und mit ragen christlicher Verantwortung<br />

heute. Dazu gehört auch die<br />

ökumenische Reihe ERURTER VOR-<br />

TRÄGE. achkundige Experten geben<br />

allgeme<strong>in</strong>verständlich Aufschlüsse über<br />

wesentliche Kulturwirkungen der Reformation,<br />

ihre Ansätze und Wirkungsaspekte.<br />

So zeigt der <strong>Erfurt</strong>er Lutherforscher<br />

Dr. Hans Jochen Genthe auf: Die<br />

Reformation war nicht die Abspaltung<br />

e<strong>in</strong>iger verme<strong>in</strong>tlicher Besserwisser,<br />

sondern wollte die ganze Christenheit<br />

– wenigstens im westlichen Europa –<br />

zur Bes<strong>in</strong>nung auf das Wesentliche führen.<br />

Es g<strong>in</strong>g um e<strong>in</strong>e seit langem geforderte<br />

„Reformation an Haupt und Gliedern“<br />

der mittelalterlichen Kirche. Diese<br />

Aufgabe ist nach wie vor aktuell.<br />

In der ÖKUMENISCHEN REIHE ER-<br />

URTER VORTRÄGE spricht Dr. Genthe<br />

am 13.6. 20 Uhr <strong>in</strong> der Katholischen<br />

Bildungsstätte St. Mart<strong>in</strong>, <strong>Erfurt</strong>,<br />

arbengasse 2.<br />

LUTHER-BUCHHANDLUNG<br />

ERURT<br />

Inh. Brigitte Schubert<br />

Schmidtstedter Straße 2-3<br />

99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-56 23 404<br />

Nacht und Tag bestellen:<br />

luther-Buchhandlung@gmx.net<br />

Persönlich b<strong>in</strong> ich für Sie da:<br />

Montag-reitag 9-19 Uhr<br />

Samstag 9-13 Uhr<br />

Ich freue mich auf Sie!


MARTIN-LUTHER-GEDENKEN 2005 14<br />

Klostere<strong>in</strong>tritt<br />

vor 500 Jahren<br />

Vor 500 Jahren, am 17. Juli 1505, klopfte<br />

Mart<strong>in</strong> Luther an die Pforte des August<strong>in</strong>erklosters<br />

zu <strong>Erfurt</strong> <strong>in</strong> der Comthurgasse<br />

Nr. 7 und bat um Aufnahme <strong>in</strong> den Stand<br />

e<strong>in</strong>es August<strong>in</strong>ereremiten. In den Mauern<br />

dieses Klosters hat der aus tiefster Seelenangst<br />

nach „Gnade und rieden <strong>in</strong> Christo“<br />

suchende Mart<strong>in</strong> Luther von Gott<br />

selbst Antwort auf se<strong>in</strong>e Sehnsucht bekommen:<br />

„Endlich fand ich <strong>in</strong> der Liberei<br />

zu <strong>Erfurt</strong> e<strong>in</strong>e Bibel“. Se<strong>in</strong> Präceptor warnte:<br />

„Ei, Bruder Mart<strong>in</strong>e, gib acht! Die Bibel<br />

richtet allen Aufruhr an“. Welch e<strong>in</strong><br />

Prophet! Es war Aufruhr des „Gut Geschrei“,<br />

das nun als das „liebe Evangelium“<br />

<strong>in</strong> aller Menschen Hände und Herzen<br />

geriet und so zu e<strong>in</strong>er Kirche führte,<br />

<strong>in</strong> der der Mensch, von Angst und Selbstgerechtigkeit<br />

befreit, Gott als den f<strong>in</strong>den<br />

konnte, der gerecht macht „ohn all unser<br />

Verdienst und Würdigkeit“.<br />

So gedenken wir der Wurzeln des reformatorischen<br />

Werdens Mart<strong>in</strong> Luthers mit<br />

estveranstaltungen und laden Sie herzlich<br />

dazu e<strong>in</strong>. Elfriede Begrich, Pröpst<strong>in</strong><br />

Die Mönche des August<strong>in</strong>er-Eremiten-<br />

Ordens und somit auch Mart<strong>in</strong> Luther sahen<br />

<strong>in</strong> Bildung und Wissenschaft den<br />

Schwerpunkt ihres Wirkens. Die nachreformatorische<br />

Geschichte des August<strong>in</strong>erklosters<br />

ist maßgeblich von diesen Aufgaben<br />

bestimmt. Die heutige Tagungsund<br />

Begegnungsstätte des August<strong>in</strong>erklosters<br />

zu <strong>Erfurt</strong> stellt sich bewusst <strong>in</strong> diese<br />

Tradition, <strong>in</strong>dem sie u.a. e<strong>in</strong>e Dauerausstellung<br />

zu den Themen „Bibel-Kloster-<br />

Luther“ präsentiert und die Bibliothek des<br />

<strong>Evangelische</strong>n M<strong>in</strong>isteriums fortführt. Die<br />

besondere Ausstrahlung des Klosters erwächst<br />

aus der Verb<strong>in</strong>dung von Tradition<br />

und ortschritt, die die Bes<strong>in</strong>nung auf das<br />

Überkommene ebenso selbstverständlich<br />

e<strong>in</strong>schließt wie die H<strong>in</strong>wendung zur Zukunft.<br />

Lothar Schmelz, Kurator<br />

(aus dem altblatt des August<strong>in</strong>erklosters zum<br />

Luthergedenken, welches Veranstaltungen im<br />

Zusammenwirken von <strong>Evangelische</strong>s August<strong>in</strong>erkloster,<br />

<strong>Evangelische</strong> Propstei <strong>Erfurt</strong>-Nordhausen,<br />

<strong>Evangelische</strong> Stadtakademie „Meister Eckhart“,<br />

Katholisches orum im Lande Thür<strong>in</strong>gen,<br />

„<strong>Erfurt</strong>er <strong>Kirchen</strong>musiktage 2005“ und Mart<strong>in</strong>-<br />

Luther-Universität <strong>Erfurt</strong> offeriert)<br />

KREATIVES WOCHENENDSEMINAR<br />

10.-12.6.05<br />

„Ach, dass ich e<strong>in</strong> guter Poet wäre,<br />

so wollte ich gern e<strong>in</strong> köstlich Lied<br />

oder Gedicht davon machen“<br />

(aus Mart<strong>in</strong> Luthers Tischreden) – e<strong>in</strong><br />

selbstgestaltetes und ganz persönliches<br />

Exlibris-Buchzeichen – Aufspüren von meditativen<br />

Luthertexten<br />

Anleitung Jana Rabisch, <strong>Erfurt</strong><br />

Workshop<br />

Gottesdienst <strong>in</strong> der August<strong>in</strong>erkirche<br />

Auswertung des Workshops<br />

August<strong>in</strong>erkloster Raum „Wittenberg“<br />

Teilnahmebeitrag 40 EUR<br />

TAGUNG 24.-26.6.05<br />

aus Anlass des 500. Jahrestages von<br />

Luthers Klostere<strong>in</strong>tritt<br />

„‘Ich glaube an die Wirklichkeit Jesu<br />

Christi’. Mart<strong>in</strong> Luther im Film“<br />

Prof. Dr. Johannes Schill<strong>in</strong>g, Kiel<br />

(Präsident der Luther-Gesellschaft)<br />

24.6. 19.30 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />

„Der unmögliche Mönch“. Das<br />

Luther-Bild Friedrich Nietzsches<br />

Vortrag<br />

Professor Dr. Albrecht Beutel, Münster<br />

ördervere<strong>in</strong> der Bibliothek des<br />

<strong>Evangelische</strong>n M<strong>in</strong>isteriums im<br />

August<strong>in</strong>erkloster <strong>Erfurt</strong> e. V.<br />

25. 6. 19.30 Uhr Lutherfestsaal im<br />

August<strong>in</strong>erkloster


15 MARTIN-LUTHER-GEDENKEN 2005<br />

Nachtkonzert<br />

J. S. Bach „Musikalisches Opfer“<br />

Ensemble „La Sonnerie“, Berl<strong>in</strong>/Potsdam<br />

25. 6. 22 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />

1. Festgottesdienst<br />

Predigt Landesbischöf<strong>in</strong> Margot Käßmann<br />

Hannover<br />

26.6. 9.30 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />

2. Festgottesdienst<br />

Predigt Pröpst<strong>in</strong> Elfriede Begrich<br />

3.7. 9.30 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />

August<strong>in</strong>erGespräch<br />

„Leben als August<strong>in</strong>ermönch“<br />

7.7. 19.15 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />

3. Festgottesdienst<br />

Predigt Senior Mart<strong>in</strong> ilitz, Halle<br />

10.7. 9.30 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />

„Wir s<strong>in</strong>d alle Gelächter, Fabel und<br />

Fastnachtsspiel – Kle<strong>in</strong>es Spektaktel<br />

um Mart<strong>in</strong> Luther“<br />

TheaterK, Leipziger Spielgeme<strong>in</strong>de<br />

14.7. 20 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />

WOCHENENDE<br />

IM AUGUSTINERKLOSTER 15.-17.7.05<br />

„Luther und Kloster“<br />

August<strong>in</strong>erTafelRunde<br />

Leitung Pröpst<strong>in</strong> Elfriede Begrich<br />

15.7. 20 Uhr August<strong>in</strong>erkloster Luthersaal<br />

„Kloster und Freiheit –<br />

kommunitäres Leben pro und kontra“<br />

Podium mit Schwester Ursula Theresa<br />

Buske CCR, Prior<strong>in</strong> Schwanberg<br />

Ober<strong>in</strong> Beate Kaupp, Sophienhaus Weimar<br />

Pfr. i.R. Dr. Hans Jochen Genthe<br />

Eschwege<br />

Bruder Lucas, Christusbruderschaft Selbitz<br />

Petersberg Halle<br />

Pfr. Michael Kl<strong>in</strong>gler, Bremen<br />

Moderation Pfr. Dr. Aribert Rothe<br />

16.7. 17 Uhr August<strong>in</strong>erkloster Luthersaal<br />

„Die Bedeutung Mart<strong>in</strong> Luthers –<br />

das reformatorische Erbe für<br />

die Kirche heute“<br />

Vortrag Prof. Dr. Dorothea Wendebourg<br />

Humboldt-Universität Berl<strong>in</strong><br />

16.7. 19.30 Uhr Luthersaal<br />

4. Festgottesdienst<br />

Predigt Bischof Axel Noack<br />

K<strong>in</strong>dermusical „Mart<strong>in</strong> Luther K<strong>in</strong>g“<br />

(K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gwoche des <strong>Evangelische</strong>n<br />

<strong>Kirchen</strong>kreises <strong>Erfurt</strong>)<br />

17.7. 9.30 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />

Grundste<strong>in</strong>legung<br />

zum Wiederaufbau des mittelalterlichen<br />

Bibliotheksgebäudes des August<strong>in</strong>erklosters<br />

17.7. 11 Uhr<br />

Der Messias<br />

Georg riedrich Händel<br />

August<strong>in</strong>er-Kantorei, Andreas-Kammerorchester,<br />

Solisten<br />

Leitung LKMD Dietrich Ehrenwerth<br />

17.7. 19 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />

<strong>Evangelische</strong> Stadtakademie<br />

Meister Eckhart, <strong>Erfurt</strong><br />

AUGUSTINERGESPRÄCHE<br />

erster Donnerstag des Monats<br />

19.15 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />

„Banken, Wirtschaft und Ethik“<br />

Bernhard Kl<strong>in</strong>z<strong>in</strong>g, Bankdirektor i.R.<br />

2.6. Raum Wittenberg<br />

„Leben als August<strong>in</strong>ermönch“<br />

Prior Dr. Arno Meyer<br />

7.7. Raum Wittenberg<br />

<strong>Evangelische</strong> Akademie<br />

Thür<strong>in</strong>gen, Neudietendorf<br />

DIALOG KIRCHE UND RECHT<br />

„Der Märtyrer-Begriff<br />

und die Religionen“<br />

Podiumsgespräch mit Vertretern<br />

der drei großen Weltreligionen<br />

22.6. St. Mart<strong>in</strong>shaus <strong>Erfurt</strong><br />

Anmeldung bitte bis 10. Juni


THEATERGOTTESDIENST 16<br />

„Die Legende vom Gold“<br />

und „Die Gefahr<br />

des Reichtums“<br />

MESSIDOR ist der Erntemonat des französischen<br />

Revolutionskalenders und Titel<br />

der Oper, die im Theater <strong>Erfurt</strong> <strong>in</strong><br />

konzertanter Aufführung Premiere hat.<br />

Bevor Emile Zola se<strong>in</strong>en Evangelienzyklus<br />

schrieb, verfasste er das Libretto,<br />

das se<strong>in</strong> reund Alfred Bruneau vertonte.<br />

E<strong>in</strong> Bergwerksbesitzer lässt mit Hilfe<br />

des Schürfmonopols die elder austrocknen<br />

und richtet damit e<strong>in</strong> Dorf zu<br />

Grunde. Doch die Natur schlägt zurück.<br />

E<strong>in</strong>e Oper über die Industrialisierung<br />

am Vorabend im Theater <strong>Erfurt</strong> und<br />

e<strong>in</strong>e Predigt im Theatergottesdienst am<br />

1. Mai, dem Tag der Arbeit, um 11.15<br />

Uhr <strong>in</strong> der <strong>Erfurt</strong>er Kaufmannskirche<br />

am Anger.<br />

<strong>Kirchen</strong>rat Dr. Thomas A. Seidel, Beauftragte<br />

der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchen</strong> bei<br />

Landtag und Landesregierung und Vorsitzender<br />

der Kammer für Arbeit und<br />

Wirtschaft predigt und br<strong>in</strong>gt so die biblische<br />

Erzählung über den „reichen<br />

Jüngl<strong>in</strong>g“ <strong>in</strong> das Gespräch. Als E<strong>in</strong>gangsstück<br />

spielt Andrea Malzahn das<br />

Allegro aus Widors Orgels<strong>in</strong>fonie, das<br />

die Orgel nach Kirmesmanier als Musikmasch<strong>in</strong>e<br />

spielen lässt.<br />

Mehr über die Reihe:<br />

www.ev-akademie-thuer<strong>in</strong>gen.de<br />

Mehr über Stück und Theater:<br />

www.theater-erfurt.de<br />

Mehr Predigten unter:<br />

www.erfurt-kirche.de/kaufmann<br />

Das Libretto, das Emile Zola der kraftund<br />

farbenvollen Musik von Alfred<br />

Bruneau beigegeben hat, bietet etliche<br />

Gelegenheiten, die e<strong>in</strong>en verwundert<br />

<strong>in</strong>nehalten lassen. Dazu gehört jene<br />

mystisch-märchenhafte Sequenz vom<br />

Goldenen Dom.<br />

Veronique, die Mutter des jugendlichen<br />

Helden Guillaume, erzählt sie mit<br />

frommem Ernst – sehr zum Ärger von<br />

Mathias, dem Revolutionär. Er ist aus<br />

der großen Stadt zurückgekehrt, um die<br />

armen, ausgebeuteten Goldwäscher<br />

des Dorfes zum Kampf gegen den Besitzer<br />

der Gold-Wasch-Masch<strong>in</strong>e Gaspard<br />

zu bewegen. Mathias zeigt sich<br />

amüsiert und verächtlich, als Veronique<br />

darstellt, wo die eigentliche Quelle des<br />

Reichtums zu f<strong>in</strong>den ist, „...tief unten<br />

zwischen den großen gestürzten elsen,<br />

breitet sich e<strong>in</strong>e weite Halle, e<strong>in</strong><br />

Dom von Gold, wo nie e<strong>in</strong> lebendes<br />

weilte. Und dort auf dem Schoße der<br />

Jungfrau sitzt das Jesusk<strong>in</strong>d. Lieblich<br />

lächelnd, wie e<strong>in</strong> spielender Knabe<br />

nimmt es den Sand mit den kle<strong>in</strong>en <strong>in</strong>gern<br />

und lässt ihn zurück aus se<strong>in</strong>en<br />

göttlichen Händchen gleiten, <strong>in</strong> alle<br />

Ewigkeit. Und der schlichte Sand wird<br />

schnell <strong>in</strong> lauteres Gold verwandelt,<br />

das dann die segenbr<strong>in</strong>gende lut den<br />

Bächen beschert <strong>in</strong> unseren Bergen.<br />

Aber wenn jemals e<strong>in</strong>er den geheimen<br />

Gang fände, wenn e<strong>in</strong>es Menschen<br />

uß diesen Dom von Gold entweihte,<br />

schwände alles dah<strong>in</strong> und stürzte jäh<br />

<strong>in</strong> die Tiefe der Erde. Ewig wäre dann<br />

der goldene Schatz versiegt, den unsere<br />

Bäche führen.“<br />

Was ist die Botschaft Das Heil liegt <strong>in</strong><br />

der Vernichtung des Reichtums, <strong>in</strong> der<br />

endgültigen Ver-Bannung des Goldes!


17 THEATERGOTTESDIENST<br />

Zola bietet zwei Wege an:<br />

Zum e<strong>in</strong>en den Weg der Zerstörung des<br />

romantisch-religiösen Mythos. (Am<br />

Ende des Musikdramas f<strong>in</strong>det Veronique<br />

den Weg <strong>in</strong> den Goldenen Dom<br />

und mit dem frommen Bild verschw<strong>in</strong>det<br />

auch das Gold selbst.)<br />

Zum anderen den Weg der Revolution.<br />

Mathias, der – wie er selbst sagt –<br />

„vor Rachsucht und Zorn fast erstickt<br />

... weil er nicht genießen kann wie sie“<br />

(wie die Reichen <strong>in</strong> den großen Häusern),<br />

ist der Verfechter dieses Weges.<br />

Doch auch er wird vernichtet. Der<br />

Sprung des Gerichteten <strong>in</strong> die Tiefe<br />

kippt zum Sprung <strong>in</strong> die Idylle. Veronique<br />

kommentiert dieses Menschenopfer<br />

pathetisch: „Er ist gerichtet! Am<br />

blauen Himmel lacht nun die Sonne <strong>in</strong><br />

schönerer Pracht!“ Die Liebenden,<br />

Guillaume (der armen Veronique Sohn)<br />

und Helene (des reichen Gaspard Tochter),<br />

ehedem getrennt durch den Reichtum<br />

Helenes, f<strong>in</strong>den endlich zu<br />

e<strong>in</strong>ander. Das Ganze schließt mit e<strong>in</strong>em<br />

Hymnus auf die Liebe, der die<br />

ruchtbarkeit erbittet und bes<strong>in</strong>gt. Das<br />

Heil liegt <strong>in</strong> der Vernichtung des Reichtums<br />

und im Lobpreis des bäuerlichen,<br />

natürlichen Lebens.<br />

Der „Legende vom Gold“, der kunstvoll<br />

gedichteten und komponierten Vernichtung<br />

des Reichtums, möchte ich<br />

e<strong>in</strong>e relativ schlicht gestaltete biblische<br />

Geschichte gegenüber stellen. Im Mittelpunkt<br />

dieser Begebenheit steht Jesus.<br />

Doch nicht das golden lächelnde Jesule<strong>in</strong><br />

auf dem Schoß se<strong>in</strong>er Mutter Maria,<br />

sondern der junge Rabbi aus Nazareth.<br />

Dieser Jesus wird als e<strong>in</strong> souveräner,<br />

charismatischer Meister, als e<strong>in</strong> „Religions-Lehrer“<br />

der besonderen Art geschildert.<br />

Diese Souveränität, die ihn<br />

überraschend und überzeugend agieren<br />

lässt, f<strong>in</strong>det ihre Grundlage sowohl<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>er göttlichen Herkunft als auch<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em eigenen spirituellen Weg.<br />

Wir er<strong>in</strong>nern uns: Am Anfang der Wirksamkeit<br />

Jesu steht die Geschichte se<strong>in</strong>er<br />

eigenen „Versuchung“, so, wie am<br />

Anfang der Geschichte des Volkes Israel<br />

der re<strong>in</strong>igende Gang durch die<br />

Wüste stand, „...auf daß Gott dich demütigte<br />

und versuchte, damit kundwürde,<br />

was <strong>in</strong> de<strong>in</strong>em Herzen wäre, ob du<br />

se<strong>in</strong>e Gebote halten würdest oder<br />

nicht“. (So die alttestamentliche Lesung<br />

aus dem 5. Buch Mose, 8, 1-3, 11-18<br />

zum Gottesdienst und zur Predigt.).<br />

Bevor Jesus zum Rabbi werden kann,<br />

muss auch er 40 Tage durch die „Wüste“<br />

gehen, musste sich der ganz und<br />

gar unterhaltungsfernen und ablenkungsfreien<br />

E<strong>in</strong>samkeit der Meditation<br />

h<strong>in</strong>geben, um auf diese Weise den<br />

Demütigungen und Abgründen<br />

menschlichen Strebens ausgesetzt zu<br />

werden. Um Grund zu f<strong>in</strong>den – <strong>in</strong> sich<br />

selbst, <strong>in</strong> Gott. Jesus durchschritt –<br />

sozusagen als Vorläufer, für uns, se<strong>in</strong>e<br />

Nachfolger – das egefeuer der drei<br />

„Kard<strong>in</strong>al-Verlockungen“ – wunderbar<br />

erzählt bei Matthäus (4, 1-11): Die Verlockung<br />

des Reichtums („...so sprich,<br />

dass diese Ste<strong>in</strong>e Brot werden“), die<br />

Verlockung der Unverletzlichkeit<br />

(„...die Engel werden dich auf Händen<br />

tragen...“) und die Verlockung der<br />

Macht („und er führte ihn auf e<strong>in</strong>en sehr<br />

hohen Berg – dies alles will ich dir geben“).<br />

Also dieser religiös erwachsene, <strong>in</strong>iti-


THEATERGOTTESDIENST 18<br />

ierte Mann, der die abgründigen Süchte<br />

und Sehnsüchte menschlichen Lebens,<br />

der das verführerische Sorgen für<br />

sche<strong>in</strong>bar endgültige Absicherungen<br />

überwunden hat, steht im Mittelpunkt<br />

der Geschichte vom „reichen Jüngl<strong>in</strong>g“,<br />

bei Luther überschrieben mit dem Titel:<br />

„Die Gefahr des Reichtums“. Diese<br />

Geschichte wird von allen Evangelisten,<br />

außer von Johannes, erzählt. Ich<br />

bitte Sie, diesen wunderbar dichten<br />

Text nachzulesen bei Markus 10, 17-<br />

27.<br />

Ist das sozusagen biblisches Wasser auf<br />

die Mühlen von Herrn Müntefer<strong>in</strong>g Ist<br />

das echt jesuanische Kapitalismuskritik<br />

Eben noch – e<strong>in</strong>ige Sätze zuvor –<br />

hat der freundliche Rabbi e<strong>in</strong>e Schar<br />

K<strong>in</strong>der geherzt und sie uns zum Vorbild<br />

angepriesen, und nun dieser moralische<br />

Rigorismus, diese esoterische<br />

Arroganz, die selbst den engsten Weggefährten<br />

das blanke Entsetzen <strong>in</strong>s<br />

Gesicht treibt!<br />

Wichtig ist es, die beziehungsreiche<br />

Dynamik dieser Kurzgeschichte zu verfolgen,<br />

die „religions-pädagogische“<br />

Herausforderung Jesu an den religiös<br />

Suchenden, den „transzendental Heimatlosen“.<br />

Wichtig ist auch der Verweis auf die<br />

mitlaufende Tradition, auf die heiligen<br />

Verabredungen, auf das Grundgesetz<br />

des Volkes Israel: „Du kennst die Gebote...“<br />

Diese Gebote gehörten zur<br />

ethischen Praxis des „reichen Jüngl<strong>in</strong>gs“,<br />

der trotz frommen Lebenswandels<br />

und trotz großen Wohlstands e<strong>in</strong>e<br />

Lebendigkeits-Lücke, der trotz alledem<br />

die Gefahr des allgegenwärtigen Todes<br />

spürte – des Todes der S<strong>in</strong>nlosigkeit und<br />

der eitlen Vergeblichkeit: „was soll ich<br />

tun, damit ich das ewige Leben ererbe“.<br />

Und dann die kurze Sequenz:<br />

„Und Jesus sah ihn an und gewann ihn<br />

lieb...“ – ke<strong>in</strong> Zeigef<strong>in</strong>ger, sondern aufrichtige<br />

Sympathie mit dem werte-bewussten<br />

Bürger. Eben deshalb, weil hier<br />

jemand e<strong>in</strong>e echte Lebensfrage stellt,<br />

auf der Grundlage e<strong>in</strong>es selbst-verantworteten<br />

Lebens, weil hier e<strong>in</strong> Schüler<br />

se<strong>in</strong>em Lehrer etwas zutraut – kann<br />

auch der Meister dem Schüler etwas<br />

zutrauen, zumuten: „E<strong>in</strong>es fehlt dir.<br />

Geh h<strong>in</strong>, verkaufe alles, was du hast,<br />

und gib’s den Armen.“<br />

Was ist hier verlangt Ist dies die Aufforderung<br />

zur Besitzlosigkeit Das kann<br />

so se<strong>in</strong>. In der Christentumsgeschichte<br />

wurde und wird dieser Text (und vergleichbare<br />

Texte) <strong>in</strong> dieser Weise verstanden:<br />

Als Aufforderung zu lebenslang<br />

praktizierter Armut, zu e<strong>in</strong>er<br />

selbstgewählten „Vernichtung des<br />

Reichtums“. E<strong>in</strong>e ehrbare, beispielgebende<br />

Möglichkeit ist dies. Denken wir<br />

an ranz von Assisi oder an Elisabeth<br />

von Thür<strong>in</strong>gen. So verstanden, bietet<br />

diese radikale Lebensentscheidung<br />

dem E<strong>in</strong>zelnen – wenn wir uns die Geschichte<br />

der Klöster anschauen – e<strong>in</strong><br />

relativ ger<strong>in</strong>ges Maß an materieller und<br />

e<strong>in</strong> hohes Maß an spiritueller Geborgenheit.<br />

Und dieses Armuts-Projekt<br />

akkumuliert zudem, ganz nebenbei,<br />

noch beachtlichen kollektiven Reichtum<br />

und e<strong>in</strong> für Europa unverzichtbares<br />

Erbe an kultureller Innovation.<br />

Ohne Zweifel: Es ist möglich, dies so<br />

zu lesen und so zu leben. Dennoch:<br />

Der ocus, der Plot des jesuanischen<br />

Religionsunterrichtes ist e<strong>in</strong> anderer!<br />

Jesus lädt e<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em Weg durch die<br />

„Wüste“. Die Nachfolge Jesu impliziert


19 THEATERGOTTESDIENST<br />

die mitlaufende Herausforderung zu<br />

e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>neren Weg. Es ist dies die Herausforderung,<br />

Los-Lassen zu können.<br />

Dieser religiöse Meister provoziert die<br />

De-Mütigung des eitlen, auf Besitz und<br />

Status gerichteten Herzens. Er verlockt<br />

den, der Leben will, zu e<strong>in</strong>er mutigen<br />

Kränkung des eigenen sicherheits-fixierten<br />

Ego. Das ist nicht jedermanns<br />

und jederfraus Sache. Dem reichen<br />

Jüngl<strong>in</strong>g war’s zu fett: „Er aber wurde<br />

unmutig...“.<br />

Unmut ist weit verbreitet. Die deutsche<br />

Vorzugsvariante des Unmutes ist die<br />

schlechte Laune, die sich wie Mehltau<br />

über alles öffentlich und private Reden<br />

zieht und die auch die erwähnte Kapitalismus-Debatte<br />

begleitet. Die andere<br />

Seite des Unmutes ist der Übermut;<br />

der Übermut der Habenden, immer<br />

noch mehr haben zu wollen. Unmut<br />

und Übermut s<strong>in</strong>d Geschwister, Wechselbälger.<br />

Sie machen sich breit, wo die<br />

mangelnde Bereitschaft zur Demut ke<strong>in</strong>en<br />

Mut wachsen lässt.<br />

Die Geschichte von der „Gefahr des<br />

Reichtums“ unterscheidet sich fundamental<br />

von der „Legende vom Gold“.<br />

Jesus ist eben ke<strong>in</strong> Sozialpädagoge,<br />

sondern e<strong>in</strong> „Religionspädagoge“, e<strong>in</strong><br />

spiritueller ührer. Und es geht hier<br />

auch nicht um Verteilungsgerechtigkeit,<br />

um „Egalité“ und „raternité“. Wiewohl<br />

die Bibel durchaus den Skandal ungerechter<br />

Besitzverhältnisse und prophetische<br />

und andere Kritik an katastrophalen<br />

sozialen und politischen Verhältnissen<br />

kennt.<br />

„Wer kann denn dann selig werden“<br />

Lautet die besorgte, fast verzweifelte<br />

rage der Jünger. Und die geheimnisvolle<br />

Antwort des Rabbi: „Bei den Menschen<br />

ist’s unmöglich...“ Es geht also<br />

nicht um die Vernichtung des Goldes<br />

oder die Zerstörung der großen Masch<strong>in</strong>e.<br />

Und der reiche Jüngl<strong>in</strong>g wird<br />

nicht revolutionär zur Brust genommen.<br />

Er ist weder zu beneiden noch<br />

zu verdammen. Er ist höchstens zu bedauern<br />

wegen se<strong>in</strong>er Unfähigkeit, die<br />

Herausforderung zu e<strong>in</strong>em gottvollen,<br />

freien Leben anzunehmen.<br />

„Bei den Menschen ist’s unmöglich,<br />

denn alle D<strong>in</strong>ge s<strong>in</strong>d möglich bei Gott.“<br />

– verweist auf die vorläufige, relative,<br />

begrenzte Reichweite menschlicher<br />

Anstrengung. Das, was für den genialen<br />

Seelsorger Jesus von Nazareth im<br />

Vordergrund steht, ist – zu allermeist –<br />

nicht (!) das Heil der Welt, sondern das<br />

Heil der Seele. Hier geht es um die von<br />

pubertären Ansprüchen befreite Übere<strong>in</strong>stimmung<br />

mit dem, was die Welt im<br />

Innersten zusammenhält; hier geht es<br />

um das sehr persönliche, sehr fragile,<br />

sehr <strong>in</strong>time, sehr aufregende Suchen<br />

und <strong>in</strong>den der eigenen Mitte, um die<br />

H<strong>in</strong>gabe an den poetischen, den kreativen<br />

Lebensstrom. Hier geht es um die<br />

bewusste, gewollte, entschlossene, zögernde,<br />

unverkrampfte, unsagbar<br />

schwere und überraschend leichte De-<br />

Mütigung des erwachsenen Mannes<br />

und der erwachsenen rau <strong>in</strong> die spirituelle<br />

K<strong>in</strong>dschaft – <strong>in</strong> die Geborgenheit<br />

des Schöpfers und se<strong>in</strong>er wunderbaren<br />

Schöpfung.<br />

Gott schenke uns e<strong>in</strong>e beherzte Passion<br />

für diese H<strong>in</strong>gabe, für die Demut,<br />

die uns voller Kraft und Mut se<strong>in</strong> lässt,<br />

hier und heute zu leben. Die mutige<br />

Demut, die uns ewige Momente der<br />

Geborgenheit verleiht – im Leben wie<br />

im Sterben.


HISTORISCHES 20<br />

Jubiläum zum 400.<br />

In der Erffurdtischen Chronica im Stadtarchiv<br />

<strong>Erfurt</strong> steht geschrieben:<br />

„Anno 1608 ..In dieser Marterwochen<br />

(d.i. die Karwoche vom 19.-26. März<br />

1608) ist e<strong>in</strong> neurer Taufste<strong>in</strong> zu Kauffmanskirchen<br />

gesezt worden.“<br />

Der Arbeitskreis Geöffnete Kirche schlug<br />

vor und der Geme<strong>in</strong>dekirchenrat der<br />

Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de hat nun beschlossen,<br />

den Taufste<strong>in</strong> bis zum 400-jährigen<br />

Jubiläum im Jahr 2008 restaurieren zu<br />

lassen und wünscht sich, dass die tragenden<br />

Hände des Projektes die an diesem<br />

Taufste<strong>in</strong> Getauften s<strong>in</strong>d.<br />

Im Kirchweihgottesdienst wurde das Projekt<br />

gestartet. Schirmherr Dr. Christian<br />

Koth, Geschäftsführer der Verbraucherzentrale<br />

Thür<strong>in</strong>gen, äußert sich dazu:<br />

Wer b<strong>in</strong> ich ohne Taufste<strong>in</strong><br />

Ich dr<strong>in</strong>ge als remder <strong>in</strong> Ihre Geme<strong>in</strong>de<br />

e<strong>in</strong>. Was oder wer gibt mir das Recht<br />

dazu Im <strong>Erfurt</strong>er Norden geboren und<br />

getauft, gewachsen und K<strong>in</strong>d geblieben,<br />

Eigenes gesucht und gefunden, auf Vergangenes<br />

zurück gefallen.<br />

Auf der Suche nach persönlicher Integrität<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er des<strong>in</strong>tegrierenden Zeit, die<br />

amilien angegriffen und beschädigt hat,<br />

durch Zwangsdenken und Vormundschaft.<br />

Heute wieder gefährdet durch<br />

wirtschaftliche Instabilität.<br />

Das Ergebnis dieser Suche nach Kont<strong>in</strong>uität<br />

s<strong>in</strong>d Symbole, zum Beispiel e<strong>in</strong><br />

Taufste<strong>in</strong>, oder das Leben e<strong>in</strong>es Vorfahren<br />

der amilie. Me<strong>in</strong> Taufste<strong>in</strong> steht <strong>in</strong><br />

der evangelischen Mart<strong>in</strong>ikirche <strong>in</strong> Ilversgehofen,<br />

dort wo me<strong>in</strong> Urgroßvater<br />

ilss auch Bürgermeister war. Beim Wühlen<br />

im Vergangenen b<strong>in</strong> ich aber immer<br />

wieder auf Nikolaus Stenger gestoßen,<br />

e<strong>in</strong>en me<strong>in</strong>er Vorfahren, e<strong>in</strong>em Vorfahren,<br />

der <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> sehr bekannt war zu<br />

se<strong>in</strong>er Zeit.<br />

Vieles ist überliefert, Anekdoten, Taten,<br />

Nachfahren, ja: Er war e<strong>in</strong>e öffentliche<br />

Person, Rektor an der Universität <strong>Erfurt</strong>,<br />

Senior im <strong>Evangelische</strong>n M<strong>in</strong>isterium, 40<br />

Jahre Pfarrer <strong>in</strong> dieser Kirche, Traupfarrer<br />

der J.S. Bachschen Eltern, gelebt von<br />

1609 bis 1680. Vor allem respektlos mit<br />

amiliens<strong>in</strong>n, nach der Entführung von<br />

Maria Apolonia aus dem Ursul<strong>in</strong>enkloster<br />

zehnfacher Vater, was muss die Nonne<br />

vorher gelitten haben!<br />

Vielleicht ist es Stenger damals leichter<br />

gefallen als uns heute, die Suche nach<br />

Integrität, dem Zusammenhalt des e<strong>in</strong>en<br />

Leben, dort wo wir heute das falsche Leben<br />

draußen und das richtige Leben<br />

<strong>in</strong>nen dr<strong>in</strong> suchen, oder war die reformatorische<br />

Ause<strong>in</strong>andersetzung auch<br />

e<strong>in</strong> wahres Leben im falschen, e<strong>in</strong>bezogen<br />

<strong>in</strong> den konfessionellen Krieg des 17.<br />

Jahrhunderts<br />

Daran hab ich zuerst gedacht, als ich am<br />

7. Oktober 1989 diese Kirche betreten<br />

habe, im <strong>in</strong>neren und äußeren Aufruhr,<br />

die Des<strong>in</strong>tegration der DDR-Zeit überw<strong>in</strong>dend,<br />

da hab ich mich Stenger, dessen<br />

Bild dort oben auf der Empore hängt,<br />

am nächsten gefühlt, <strong>in</strong> der Nachbarschaft<br />

zu den großen Ause<strong>in</strong>andersetzungen<br />

der Zeit, und versucht danach<br />

zu handeln<br />

Manchmal im Affekt habe ich den E<strong>in</strong>druck,<br />

wir s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> und Thür<strong>in</strong>gen<br />

gefangen <strong>in</strong> Traditionen, so gefangen,<br />

dass Eigenes, Zukünftiges schwer ent-


21 HISTORISCHES / ANKÜNDIGUNG<br />

steht. Die großen L<strong>in</strong>ien, die Gefährdungen<br />

und Versuchungen des Zeitgeistes<br />

aus dem Blick verlierend, Stenger hätte<br />

dem bestimmt etwas entgegengesetzt.<br />

Ich würde mich freuen, wenn die Restaurierung<br />

des Taufste<strong>in</strong>s, deren Schirmherrschaft<br />

ich sehr gern annehme, e<strong>in</strong> Symbol<br />

materieller und geistiger Reform<br />

wird. Ich hoffe, dass dies <strong>in</strong> guter Tradition<br />

dieser Kirche, dieses Hauses an diesem<br />

Ort auch <strong>in</strong> Ihrem S<strong>in</strong>n ist.<br />

Spendenkonto<br />

Kirchliches Verwaltungsamt <strong>Erfurt</strong><br />

Konto-Nr.130<strong>06</strong>136<br />

Bankleitzahl 82051000<br />

Kredit<strong>in</strong>stitut Sparkasse Mittelthür<strong>in</strong>gen<br />

Verwendungszweck: Taufste<strong>in</strong> RT08<br />

Geme<strong>in</strong>debüro<br />

Röntgenstraße 28, 99085 <strong>Erfurt</strong><br />

( 2626962<br />

ev.kaufmannsgeme<strong>in</strong>de@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

„Lippen schweigen, ...<br />

... s’flüstern Geigen: hab mich lieb!“ –<br />

„So lustig ist die Lustige Witwe gar<br />

nicht!“ sagte Boris Michael Gruhl, der<br />

Prediger des Theatergottesdienstes am<br />

29. Mai 2005 11.15 Uhr <strong>in</strong> der <strong>Erfurt</strong>er<br />

Kaufmannskirche, der sich dem Thema<br />

widmete, das dem Protestanten am<br />

schwersten fällt: Der Leichtigkeit. Gewiss<br />

kann die <strong>Evangelische</strong> Kirche auf<br />

zwei Choräle verweisen, die als heiter<br />

bezeichnet werden können: „Wie lieblich<br />

ist der Maien“ und „Geh’ aus me<strong>in</strong><br />

Herz“. Aber darüber h<strong>in</strong>aus Nach e<strong>in</strong>igem<br />

Grübeln könnte man noch das „Sorget<br />

nicht!“ aus der Bergpredigt anfügen.<br />

Sonst aber ist die leichte Muse, die e<strong>in</strong>-<br />

E<strong>in</strong>ladend – Portal der Kaufmannskirche<br />

fache Unterhaltung, die perlende gute<br />

Laune durchaus etwas, was e<strong>in</strong>em guten<br />

Protestanten Mühe bereitet.<br />

Boris Michael Gruhl, der <strong>in</strong> Dresden<br />

Ausbilder kirchlicher Theatergruppen ist<br />

und gern Operetten für Zeitungen und<br />

Magaz<strong>in</strong>e rezensiert, hatte dagegen<br />

immer e<strong>in</strong>e Schwäche für die lustige kle<strong>in</strong>e<br />

Schwester der Oper. Drei Tage vor<br />

se<strong>in</strong>em persönlichen Ruhestand, e<strong>in</strong>en<br />

Tag nach der Premiere der Lustigen Witwe<br />

von ranz Lehar <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong>, 100 Jahre<br />

nach der ersten Aufführung des Stücks<br />

klärte er uns auf, warum die Lustige Witwe<br />

trotz aller Heiterkeit schwer und trotz<br />

aller Schwere heiter ist.<br />

Lesen Sie se<strong>in</strong>e Predigt im nächsten Heft<br />

der ERURTER BLÄTTER.


NEUES AUS DEM AUGUSTINERKLOSTER 22<br />

Schwierige Phase<br />

beim Aufbau<br />

Lothar Schmelz<br />

In der Ausgabe Dezember 2004 habe ich<br />

Ihnen berichtet, dass wir <strong>in</strong> den Vorbereitungen<br />

für den Wiederaufbau der im 2.<br />

Weltkrieg völlig zerstörten Bibliothek und<br />

der Waidhäuser stehen. Lassen Sie mich<br />

zunächst noch e<strong>in</strong>mal klarstellen: Es war<br />

weder angedacht, noch wurde überhaupt<br />

darüber diskutiert, dass die Bibliothek des<br />

<strong>Evangelische</strong>n M<strong>in</strong>isteriums <strong>in</strong> die wiederaufzubauende<br />

Bibliothek „umziehen“<br />

sollte. Natürlich bleibt unsere wertvolle<br />

Bibliothek <strong>in</strong> den Räumen des ehemaligen<br />

Dormitoriums im Ostflügel des Klosters,<br />

<strong>in</strong> die sie wirklich h<strong>in</strong>gehört. E<strong>in</strong>en<br />

besseren Standort kann man nicht f<strong>in</strong>den.<br />

Zur Zeit s<strong>in</strong>d wir <strong>in</strong> <strong>in</strong>tensiven Gesprächen<br />

mit den zuständigen M<strong>in</strong>isterien und<br />

der Landeshauptstadt <strong>Erfurt</strong>,<br />

um die <strong>in</strong>anzierung zu besprechen.<br />

Leider gestalten sich diese<br />

Gespräche schwieriger, als<br />

zunächst von mir angenommen.<br />

Die Landeshauptstadt <strong>Erfurt</strong><br />

steht voll und ganz h<strong>in</strong>ter<br />

dem Wiederaufbau, das Land<br />

tut sich etwas schwer. Das<br />

macht mir Sorge. Ich habe Verständnis,<br />

dass das Geld knapp<br />

ist, ich habe auch dafür Verständnis,<br />

dass man <strong>in</strong> diesen<br />

schwierigen Zeiten genau überlegen<br />

muss, wo die Gelder <strong>in</strong>vestiert<br />

werden. Aber – wir s<strong>in</strong>d<br />

e<strong>in</strong>e der wichtigsten Lutherstätten<br />

<strong>in</strong> Deutschland und<br />

darüber h<strong>in</strong>aus. Wir s<strong>in</strong>d sowohl<br />

kirchlich als auch touristisch<br />

national und <strong>in</strong>ternational<br />

bekannt. Wir brauchen das Vertrauen,<br />

das Verständnis und die Unterstützung<br />

der Landesregierung. Diese Unterstützung<br />

vermisse ich im Moment bei e<strong>in</strong>igen<br />

Stellen.<br />

Ich b<strong>in</strong> jedoch guter Hoffnung, dass wir<br />

doch <strong>in</strong> den nächsten Wochen zu e<strong>in</strong>er<br />

E<strong>in</strong>igung kommen werden. Der Wiederaufbau<br />

ist e<strong>in</strong>e Investition <strong>in</strong> die Zukunft!<br />

Unterstützen Sie unser Vorhaben mit Ihrem<br />

Gebet! Unterstützen Sie unser Vorhaben<br />

mit Ihrem Votum! Unterstützen Sie<br />

uns mit Ihren Spenden auf das Konto der<br />

DSD Stiftung August<strong>in</strong>erkloster zu <strong>Erfurt</strong>,<br />

Konto-Nr. 261 613 0<strong>06</strong><br />

BLZ 370 800 40<br />

Dresdner Bank AG<br />

Unsere Idee:<br />

Jeder Christ und jeder Freund des Klosters<br />

spendet 1 EUR für den Wiederaufbau<br />

der historischen Bibliothek und der Waidhäuser.<br />

Mehr Informationen:<br />

(0361-57660-0<br />

Lothar.Schmelz@august<strong>in</strong>erkloster.de


23 KINDERNOTHILE<br />

Paten gesucht<br />

reundeskreis <strong>Erfurt</strong> e.V.<br />

„E<strong>in</strong>en Kuss von de<strong>in</strong>em Patenk<strong>in</strong>d …“<br />

Mit diesem Gruß von Naida aus Santiago<br />

endet e<strong>in</strong>er der vielen Briefe, den die Pateneltern<br />

von ihrem Patenk<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Chile<br />

erhalten haben. Sie s<strong>in</strong>d wie viele andere<br />

Menschen <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen<br />

und <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> für die K<strong>in</strong>dernothilfe aktiv.<br />

Die K<strong>in</strong>dernothilfe (KNH) wurde 1959 von<br />

Christ<strong>in</strong>nen und Christen <strong>in</strong> Duisburg mit<br />

dem Ziel gegründet, notleidenden <strong>in</strong>dischen<br />

K<strong>in</strong>dern zu helfen. Im Laufe der<br />

Jahre ist sie zu e<strong>in</strong>em der größten christlichen<br />

K<strong>in</strong>derhilfswerke <strong>in</strong> Europa gewachsen.<br />

„I will never hungry I will never stop my<br />

education…”. Niemals wieder hungern<br />

müssen und regelmäßig zur Schule gehen<br />

können, ist für viele K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Äthiopien<br />

e<strong>in</strong> Privileg. „Hello my spiritual helper.<br />

How are you. I am very f<strong>in</strong>e…“, s<strong>in</strong>d die<br />

e<strong>in</strong>leitenden Worte des Grußes von Buzunesh<br />

Asefa aus South Wollo / Dessie <strong>in</strong><br />

Äthiopien. Die Pat<strong>in</strong> verhilft diesem Patenk<strong>in</strong>d<br />

seit 1996 mit ihrer Spende und<br />

ihrem Engagement zu e<strong>in</strong>em menschenwürdigen<br />

Leben und e<strong>in</strong>er Perspektive für<br />

die Zukunft.<br />

Die K<strong>in</strong>dernothilfe unterstützt heute über<br />

200.000 K<strong>in</strong>der und Jugendliche <strong>in</strong> rund<br />

1.100 Projekten <strong>in</strong> 27 Ländern Afrikas,<br />

Asiens, Late<strong>in</strong>amerikas und Osteuropas.<br />

KNH fördert Mädchen und Jungen ganzheitlich.<br />

Das heißt, dass die Projekte und<br />

Programme im Ausland neben Schule und<br />

beruflicher Bildung immer auch die Gesundheit<br />

und Ernährung der K<strong>in</strong>der sowie<br />

deren amilien berücksichtigen. Die Auslandsaktivitäten<br />

laufen über Programme<br />

dort ansässiger Partner. In der Regel s<strong>in</strong>d<br />

das christliche <strong>Kirchen</strong> und Organisationen.<br />

Die örderung der Jungen und Mädchen<br />

geschieht aber unabhängig von der<br />

Religions- oder <strong>Kirchen</strong>zugehörigkeit.<br />

Koord<strong>in</strong>iert wird die Auslandsarbeit von<br />

der Geschäftsstelle <strong>in</strong> Duisburg. Dort s<strong>in</strong>d<br />

ebenfalls die Verwaltung, die Bildungsund<br />

Öffentlichkeitsarbeit sowie die Werbung<br />

im Inland untergebracht. Getragen<br />

wird die K<strong>in</strong>dernothilfe aber auch durch<br />

die vielen Ehrenamtlichen, die <strong>in</strong> Arbeitsund<br />

reundeskreisen <strong>in</strong> ganz Deutschland<br />

tätig s<strong>in</strong>d.<br />

„Liebe Paten, ich möchte Ihnen erzählen,<br />

das ich mir von dem Geld e<strong>in</strong>e Schuluniform<br />

gekauft habe, weil die die ich hatte<br />

kaputt gewesen ist. Auch habe ich mir<br />

Schuhe gekauft, e<strong>in</strong>e Jacke und zwei Kleider…“,<br />

schreibt Roxana aus Guatemala<br />

über ihr zusätzliches „Weihnachtsgeld“<br />

(40 Euro). Vier <strong>Erfurt</strong>er haben die Patenschaft<br />

für Roxana mit e<strong>in</strong>er monatlichen<br />

Spende <strong>in</strong> Höhe von 30,68 Euro übernommen.<br />

Sie s<strong>in</strong>d Mitglieder des reundeskreises<br />

<strong>Erfurt</strong> der K<strong>in</strong>dernothilfe, der sich am<br />

1. Juni 2001 gegründet hat. Viele Mitglieder<br />

unterstützen seit Jahren e<strong>in</strong> Patenk<strong>in</strong>d<br />

im Ausland.<br />

Die Besonderheit der KNH ist, dass man<br />

e<strong>in</strong>zelnen K<strong>in</strong>dern direkt helfen kann. Wer<br />

wünscht, kann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Briefwechsel treten.<br />

Die Worte von Naida aus Chile sprechen<br />

für sich: „Ich hatte noch nie so viel<br />

reude erlebt. Danke liebe Paten, möge<br />

Gott Sie beschützen.“<br />

Der reundeskreis <strong>Erfurt</strong> möchte das Anliegen<br />

der K<strong>in</strong>dernothilfe weitergeben und<br />

sucht nach weiteren Mitstreitern.<br />

Besuchen Sie den reundeskreis auf dem<br />

Stiftsmarkt des 141. Jahresfestes des Augusta-Viktoria-Stifts<br />

am Samstag, dem 11.<br />

Juni 05, ab 15 Uhr, Hospitalplatz 15a.<br />

Inge Lüdecke, Ingrid und Johannes Schlemmer,<br />

Olaf und Heike Hilpert<br />

Infos: www.k<strong>in</strong>dernothilfe-erfurt.de<br />

www.knh.de


SONNTAGSTIPP GOTTESDIENST 24<br />

Andreaskirche Andreasstraße<br />

So, feiertags 10 Uhr<br />

August<strong>in</strong>erkirche<br />

August<strong>in</strong>erstraße<br />

Sa 18 Uhr<br />

So 9.30 Uhr mA<br />

Gustav-Adolf-Kirche<br />

S<strong>in</strong>gerstraße 1<br />

So 10.30 Uhr 1.–15. d. Monats<br />

So 9.15 Uhr 16.–31. d. Monats<br />

Kaufmannskirche am Anger<br />

So 10 Uhr außer 19.6.<br />

Philipp-Melanchthon-<br />

Geme<strong>in</strong>dezentrum Ludolfweg<br />

So 10 Uhr 19.6.; So 11 Uhr 10.7.<br />

Lukaskirche Stadtweg 64<br />

So 10.30 Uhr 16.-31. d. Mon.<br />

Lutherkirche<br />

Magdeburger Allee<br />

So 11 Uhr 1.-15. des Monats<br />

So 9.30 Uhr 16.-31. des Mon.<br />

So 18 Uhr 26.6.; 31.7.<br />

Mart<strong>in</strong>ikirche<br />

Hans-Sailer-/ Tiergartenstraße<br />

So 9.30 Uhr 1.-15.,<br />

11 Uhr 16.-31. des Monats (nicht<br />

am letzten So/Monat)<br />

Geme<strong>in</strong>dezentrum Roter Berg<br />

So 11 Uhr 26.6.; 31.7.<br />

Michaeliskirche<br />

Allerheiligenstraße<br />

Sa 17 Uhr<br />

So 11 Uhr letzter So im Monat<br />

Predigerkloster/ -kirche<br />

Meister-Eckehart-Straße<br />

So 10 Uhr<br />

Reglerkirche Bahnhofstraße<br />

So 9.30 Uhr<br />

Reglergeme<strong>in</strong>dehaus<br />

Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g<br />

So 14 Uhr, r 17 Uhr Christen aus<br />

der ehem. SU laden e<strong>in</strong><br />

Regler-Geme<strong>in</strong>desaal<br />

Wilhelm-Busch-Straße 30<br />

Sa 17 Uhr 1., 3. Sa im Monat<br />

Thomaskirche Schillerstraße<br />

So 10 Uhr<br />

Alach St. Ulrich<br />

So 14 Uhr Regionalgottesdienst<br />

<strong>in</strong> rienstedt 5.6.;<br />

So 14 Uhr 26.6.;<br />

So 13 Uhr 31.7.;<br />

Sa 15 Uhr 11.6.; Sa 13 Uhr 9.7.<br />

Andisleben St. Peter und Paul<br />

So 9.30 Uhr 12.,26.6.; 10., 17.,<br />

31.7.<br />

Sa 18 Uhr 18.6.<br />

B<strong>in</strong>dersleben St. Lucas<br />

So 14 Uhr Regionalgottesdienst<br />

<strong>in</strong> rienstedt 5.6.;<br />

So 9.30 Uhr 12.6.; 3.3.;<br />

So 14 Uhr 24.7.<br />

Bischleben Benignuskirche<br />

So10 Uhr 12., 26.6.;<br />

10., 24., 31.7.<br />

So 10.30 Uhr Gottesdienst im<br />

Grünen am orsthaus Willrode<br />

19.6.<br />

Sa 13 Uhr GD im Grünen <strong>in</strong><br />

Möbisburg zum Mühlgartenfest<br />

2.7.<br />

Dachwig Petrikirche<br />

So 9 Uhr 12.6.; 3., 10., 31.7.<br />

So 10.30 Uhr 19.6.; 24.7.<br />

So 18 Uhr 5.6.<br />

Elxleben Michaeliskirche<br />

So 10.30 Uhr 5.,26.6.; 10., 31.7.<br />

So 9 Uhr 24.7.<br />

So 14 Uhr 12.6. Sommerfest<br />

Ermstedt Andreaskirche<br />

So 14 Uhr Regionalgottesdienst<br />

<strong>in</strong> rienstedt 5.6.;<br />

So 13 Uhr 12.6.;<br />

So 9.30 Uhr 10.7.<br />

Frienstedt St. Laurentius<br />

So 14 Uhr 5.6.;<br />

So 14.30 Uhr 26.6.;<br />

So 13 Uhr 24..7.<br />

Gebesee Laurentiuskirche<br />

So 10.45 Uhr 5., 19., 26.6.;<br />

10.,17., 31.7.; 12.6. Posaunenfest<br />

Gispersleben Kilianikirche<br />

So 9.30 Uhr 12.6.; 10., 24.7.<br />

So 10.30 Uhr 26.6.<br />

Gispersleben Viti-Kirche<br />

So 9.30 Uhr 5.,19.6.; 3.,17.,31.7.<br />

Gottstedt St. Georg<br />

So 14 Uhr Regionalgottesdienst<br />

<strong>in</strong> rienstedt 5.6.;<br />

So 10.30 Uhr 12.6.<br />

Sa 18 Uhr 9.7.<br />

Hochheim Johanneskirche<br />

So 9.30 Uhr 12.6.; 3., 17., 31.7.<br />

So 10.30 Uhr Gottesdienst im<br />

Grünen am orsthaus Willrode<br />

19.6.<br />

Sa 14 Uhr 11.6.; 9., 23.7.<br />

Taufgottesdienst<br />

Kle<strong>in</strong>rettbach St. Severi<br />

So 14 Uhr Regionalgottesdienst<br />

<strong>in</strong> rienstedt 5.6.;<br />

Sa 14 Uhr Goldene Konfirmation<br />

11.6.<br />

So 14 Uhr 12.6.<br />

So10.30 Uhr 10.7.<br />

Kühnhausen Porta Coeli-<br />

Kirche<br />

So 10.45 Uhr 12., 26.6.;<br />

So 10.45 Uhr 10., 24.7.<br />

Möbisburg Dionysiuskirche<br />

So10.30 Uhr<br />

Konfirmationsjubiläum 5.6.<br />

So 10.30 Uhr Gottesdienst im<br />

Grünen am orsthaus Willrode<br />

19.6.<br />

Sa 13 Uhr GD im Grünen zum<br />

Mühlgartenfest 2.7.<br />

So 10 Uhr 17.7.<br />

Nottleben St. Peter und Paul<br />

So 14 Uhr Regionalgottesdienst<br />

<strong>in</strong> rienstedt 5.6.;<br />

So 9.30 Uhr 19.6.<br />

So 13 Uhr 17.7.<br />

Rhoda Kirche zum Guten<br />

Hirten<br />

So 9 Uhr 5.6.<br />

So 10.30 Uhr Gottesdienst im<br />

Grünen am orsthaus Willrode<br />

19.6.<br />

Sa 13 Uhr GD im Grünen <strong>in</strong><br />

Möbisburg zum Mühlgartenfest<br />

2.7.<br />

So 10 Uhr 3.7.<br />

Sa 18 Uhr 17.7.<br />

R<strong>in</strong>gleben St. Bartholomäus<br />

So 9.30 Uhr 5., 19., 26.6.; 24.7.;<br />

So 10.30 Uhr 12.6.<br />

Sa 17 Uhr 9.7.;<br />

Schmira Nikolauskirche<br />

So 9.30 Uhr 12.6.;<br />

So 11 Uhr 3., 17., 31.7.<br />

So 10.30 Uhr Gottesdienst im<br />

Grünen am orsthaus Willrode<br />

19.6.<br />

Tiefthal Peter-und-Paul-Kirche<br />

So 10 Uhr 12.6.<br />

So 10.30 Uhr 19., 26.6.;<br />

17., 31.7.<br />

r 18 Uhr 1.7. zum<br />

Kirchweihfest<br />

Walschleben Cruciskirche<br />

So 9 Uhr 5.,19.6.<br />

So 10.30 Uhr 12.6.; 3.,17., 24.7.<br />

Witterda Cyriakkapelle<br />

So 9 Uhr 12.6.; 17.7.<br />

Zimmernsupra St. Jacobus<br />

So 14 Uhr Regionalgottesdienst<br />

<strong>in</strong> rienstedt 5.6.;<br />

So 9.30 Uhr 12.6.;<br />

So 13 Uhr 26.6.;<br />

So 14 Uhr 10., 31.7.<br />

Kl<strong>in</strong>ikumkapelle Hauptgebäude<br />

So 9.30 Uhr<br />

Die Gottesdienstzeiten für folgende<br />

Geme<strong>in</strong>den entnehmen<br />

Sie bitte den Aushängen:<br />

Kirchspiel Egstedt (Bechstedt<br />

Wagd, Egstedt, Kirchheim, Waltersleben<br />

und Wern<strong>in</strong>gsleben);<br />

Kirchspiel W<strong>in</strong>dischholzhausen-Büßleben<br />

(W<strong>in</strong>dischholzhausen,<br />

Büßleben, Urbich,<br />

Niedernissa);<br />

Marbach/Salomonsborn


25 INORMATION<br />

<strong>Kirchen</strong>musik<br />

28. Orgelkonzertreihe<br />

mittwochs 20 Uhr Predigerkirche<br />

1.6. Bethel College Choir, M<strong>in</strong>nesota/<br />

USA<br />

8.6. Hans-Jürgen reitag, Ilmenau<br />

15.6. Michael Schönheit, Leipzig<br />

22.6. Hans-Jürgen Scholze, Dresden<br />

29.6. Stadts<strong>in</strong>gechor Halle/Saale<br />

6.7. Myon-Sh<strong>in</strong> Lee, Musikhochschule<br />

Weimar (Diplomkonzert)<br />

13.7. Michael Kapsner, Weimar<br />

27.7. Matthias Dreißig, <strong>Erfurt</strong><br />

Konzertante Barockmusik<br />

Südthür<strong>in</strong>gisches Kammerorchester<br />

5.6. 17 Uhr Reglerkirche<br />

Nachtkonzert<br />

Oboe-Klar<strong>in</strong>ette-agott<br />

Cornelius <strong>in</strong>ke – Oboe, Dörte Sehrer –<br />

Klar<strong>in</strong>ette, Amrei Liebold – agott<br />

11.6. 22 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />

Chormusik<br />

12.6. 17 Uhr Vitikirche Gispersleben<br />

Sonntagsmusik<br />

Orgelkonzert an der Schlag&Söhne-<br />

Orgel (Schweidnitz)<br />

Dr. phil. Wieland Me<strong>in</strong>hold, Weimar<br />

12.6. 19.30 Uhr Lukaskirche<br />

Grenzenlose Orgelnacht 18.6.<br />

der <strong>Evangelische</strong>n Kirche<br />

Mitteldeutschland<br />

19 Uhr Nikolaikirche Töttelstädt<br />

Kantor Scheidig, Gotha – Orgel<br />

Solisten des Theaters <strong>Erfurt</strong><br />

21 Uhr Jakobuskirche Zimmernsupra<br />

KMD Dreißig, <strong>Erfurt</strong> – Orgel<br />

Mart<strong>in</strong> Noth, <strong>Erfurt</strong> – Oboe<br />

Günter Moderegger, Weimar – Tenor<br />

Nachtkonzert<br />

Kammerchor St. Michael, Jena<br />

Leitung LKMD Mart<strong>in</strong> Meier<br />

18.6. 22 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />

Kantatengottesdienst<br />

„Weise mir, Herr, de<strong>in</strong>en Weg“<br />

„E<strong>in</strong> Mensch sieht, was vor Augen ist“<br />

(Stölzel)<br />

Chor der Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de<br />

Leitung Michael Jahn<br />

26.6. 10 Uhr Kaufmannskirche<br />

Nachtkonzert<br />

August<strong>in</strong>er Vocalkreis<br />

Leitung LKMD Dietrich Ehrenwerth<br />

2.7. 22 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />

Sommermusik<br />

Chor, K<strong>in</strong>derchor, Blockflötenkreis<br />

Instrumentalisten des KSP <strong>Erfurt</strong>-Südost<br />

Leitung Günter Kemmler<br />

3.7. 16 Uhr Gustav-Adolf-Kirche<br />

Nachtkonzert<br />

un Horns – das unkonventionelle<br />

Bläserquartett<br />

R. Brennecke – Trompete, J. Huke –<br />

Posaune, . Breitkreuz – Sax/Baß-<br />

Klar<strong>in</strong>ette, V. Schlott – Sax/löte<br />

9.7. 22 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />

„Thür<strong>in</strong>ger Orgelsommer“<br />

Konzert<br />

10.7. 17 Uhr Predigerkirche<br />

3. Internationaler Orgelwettbewerb<br />

„Domberg-Prediger“<br />

Viertelf<strong>in</strong>ale<br />

21.7., 22.7.<br />

10-18 Uhr Predigerkirche<br />

Orgelmusik <strong>in</strong> der Kaufmannskirche<br />

montags 12 Uhr<br />

samstags 18 Uhr<br />

Orgelandachten <strong>in</strong> der<br />

Michaeliskirche<br />

mittwochs 12 Uhr


PERSÖNLICHKEITEN 26<br />

Johann Kießl<strong>in</strong>g und der<br />

‚<strong>Erfurt</strong>er Liederstreit‘<br />

Dr. Michael Ludscheidt<br />

rüher als <strong>in</strong> anderen Städten des Reiches<br />

wurde <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> das Zusammenleben von<br />

katholischen und evangelischen Christen<br />

im Reformationsjahrhundert zur Realität.<br />

Die im Hammelburger Vertrag von 1530<br />

de facto anerkannte Zweikonfessionalität<br />

der Stadt hat die kirchlichen, politischen,<br />

gesellschaftlich-sozialen und kulturellen<br />

Strukturen des Geme<strong>in</strong>wesens <strong>in</strong> der rühen<br />

Neuzeit nachhaltig geprägt. Welches<br />

untergründige Konfliktpotential diese verfassungsrechtlich<br />

und religionspolitisch<br />

zukunftsweisende Konstruktion bei allem<br />

Bemühen um e<strong>in</strong> pragmatisches Mite<strong>in</strong>ander<br />

dennoch bereithielt, zeigt sich<br />

anhand e<strong>in</strong>er Ause<strong>in</strong>andersetzung im Anfang<br />

des 18. Jahrhunderts, die als der ‚<strong>Erfurt</strong>er<br />

Liederstreit‘ <strong>in</strong> die Annalen e<strong>in</strong>gegangen<br />

ist.<br />

Die Kontroverse entbrannte zu Beg<strong>in</strong>n des<br />

Jahres 1712. Versehentlich hatten die Kurrendeschüler<br />

vor dem Haus e<strong>in</strong>es katholischen<br />

Bürgers das Lied Das alte Jahr vergangen<br />

ist (Johann Steuerle<strong>in</strong>) gesungen,<br />

durch dessen dritte Strophe („Entzeuch uns<br />

nicht de<strong>in</strong> heilsam Wort/ welchs ist der<br />

Seelen Trost und Hort,/ fürs Pabsts Lehr<br />

und Abgötterey,/ behüt uns HErr, und steh<br />

uns bey“, <strong>Erfurt</strong>er Gesang-Buch 1710, S.<br />

54; Bibliothek EM, Tp III d 50) sich dieser<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>en religiösen Empf<strong>in</strong>dungen verletzt<br />

fühlte und die Knaben tätlich angriff, worüber<br />

es be<strong>in</strong>ahe zum Handgemenge mit<br />

anderen Anwohnern gekommen wäre. In<br />

Kenntnis dieses Vorgangs wandte sich der<br />

kurma<strong>in</strong>zische Statthalter Philipp Wilhelm<br />

von Bo<strong>in</strong>eburg an den <strong>Erfurt</strong>er Rat mit dem<br />

Ersuchen, sowohl den Gebrauch des erwähnten<br />

Liedes, als auch des Luther-Liedes<br />

Erhalt uns, HErr! bey de<strong>in</strong>em Wort<br />

(EGB 1710, S. 528 f.), und des von Paul<br />

Speratus stammenden Chorals O HErre<br />

GOTT!, de<strong>in</strong> Göttlich Wort (EGB 1710,<br />

S. 241 ff.), zu untersagen.<br />

Während sich die Stadtregierung bereit<br />

fand, im Interesse des Religionsfriedens<br />

auf das S<strong>in</strong>gen der angegebenen Lieder<br />

zu verzichten und die reiheit des Bekenntnisses<br />

dadurch ke<strong>in</strong>eswegs bee<strong>in</strong>trächtigt<br />

sah (Beschluß vom 20.1.1712),<br />

erhob das <strong>Evangelische</strong> M<strong>in</strong>isterium, als<br />

ihm der stadträtliche Beschluß am 25. Januar<br />

1712 bekannt gemacht wurde,<br />

schwerwiegende Bedenken.<br />

Man argumentierte, daß weder der Statthalter<br />

befugt sei, sich <strong>in</strong> diese Angelegenheiten<br />

e<strong>in</strong>zumischen, noch der Ma<strong>in</strong>zer<br />

Erzbischof e<strong>in</strong> Verbot gegen den <strong>Kirchen</strong>gesang<br />

im lutherischen Gottesdienst erlassen<br />

könne, da er die freie Religionsübung<br />

<strong>in</strong> allen Stücken zugesichert habe.<br />

Vor allem jedoch dürfe der <strong>Erfurt</strong>er Rat <strong>in</strong><br />

Kultussachen nicht ohne die Mitwirkung<br />

des <strong>Evangelische</strong>n M<strong>in</strong>isteriums handeln.<br />

Sollte der all nicht gütlich beigelegt werden<br />

können, so werde man ihn vor das<br />

Corpus Evangelicorum des Reichstags <strong>in</strong><br />

Regensburg br<strong>in</strong>gen. Zugleich wurden die<br />

Theologischen und Juristischen akultäten<br />

der Universitäten <strong>in</strong> Wittenberg und Tüb<strong>in</strong>gen<br />

mit Gutachten <strong>in</strong> der Sache betraut.<br />

Noch bevor die angeforderten Stellungnahmen<br />

vorlagen, kulm<strong>in</strong>ierte der<br />

Streit jedoch <strong>in</strong> den Vorgängen um die<br />

Person des Kaufmannspfarrers Johann<br />

Kießl<strong>in</strong>g.<br />

Der 1663 <strong>in</strong> Grünha<strong>in</strong> (Erzgebirge) geborene<br />

Johann Kießl<strong>in</strong>g wirkte seit 1694 <strong>in</strong><br />

<strong>Erfurt</strong>. Nach dem Besuch der Gymnasien<br />

<strong>in</strong> Zwickau und Weißenfels sowie der<br />

Universität <strong>in</strong> Leipzig hatte er e<strong>in</strong>e Informatorstelle<br />

<strong>in</strong> Dresden bekleidet und es<br />

anschließend <strong>in</strong> reußischen Diensten bis


27 PERSÖNLICHKEITEN<br />

zum Greizer Hofprediger gebracht. In <strong>Erfurt</strong><br />

wurde er zunächst Pfarrer an der Thomaskirche,<br />

wechselte 1696 als Diakon <strong>in</strong><br />

die Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de und rückte 17<strong>06</strong><br />

zum Pfarrer der Ecclesia Mercatorum auf.<br />

Als Rektor der Kaufmannsschule (ab 1705)<br />

und Professor für orientalische Sprachen<br />

an der Universität (seit 17<strong>07</strong>) war er<br />

daneben auch lehrend tätig. Den theologischen<br />

Doktorgrad erwarb Kießl<strong>in</strong>g 1709<br />

<strong>in</strong> Leipzig.<br />

Von e<strong>in</strong>em Hervortreten Kießl<strong>in</strong>gs als Kontroverstheologe<br />

wissen die Quellen bis zu<br />

diesem Zeitpunkt nichts. In die Wirren des<br />

Liederstreits geriet er h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, als er im<br />

Gottesdienst zum Kirchweihfest der Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de<br />

im Mai 1712 trotz des<br />

obrigkeitlichen Interdikts den Choral O<br />

HErre GOTT!, de<strong>in</strong> Göttlich Wort s<strong>in</strong>gen<br />

ließ.<br />

Die von den Katholiken beanstandete 4.<br />

Strophe („Ob wolten gleich,/ Pabst, Kayser,<br />

Reich,/ sie und de<strong>in</strong> Wort vertreiben,/<br />

ist doch ihr Macht/ gegn dir nichts geacht,/<br />

sie werdens wohl lassen bleiben“) legte<br />

Kießl<strong>in</strong>g <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Predigt dah<strong>in</strong>gehend<br />

aus, daß selbst, wenn „alle menschliche<br />

Macht sich wider Gott und se<strong>in</strong> heiliges<br />

Wort auflehnen und es vertreiben wollte,<br />

solches dennoch umsonst und vergebens<br />

se<strong>in</strong> würde“. Von konfessioneller Polemik,<br />

gar von e<strong>in</strong>er Herabsetzung des Kaisers<br />

oder des Papstes <strong>in</strong> diesem Text, äußerte<br />

der Geistliche, könne folglich ke<strong>in</strong>e Rede<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Diese unverkennbar apologetische Interpretation<br />

bee<strong>in</strong>druckte den <strong>Erfurt</strong>er Rat<br />

nicht. Ohne vorherige Rücksprache mit<br />

dem <strong>Evangelische</strong>n M<strong>in</strong>isterium lud die<br />

Stadtobrigkeit Kießl<strong>in</strong>g zum Verhör und<br />

suspendierte ihn durch e<strong>in</strong> Dekret vom 7.<br />

Mai 1712 von se<strong>in</strong>em Amt. Der angedrohten<br />

Verhaftung entzog er sich durch den<br />

Weggang nach Gotha, wo er <strong>in</strong> Herzog<br />

riedrich II. e<strong>in</strong>en Beschützer fand. Durch<br />

dessen Vermittlung wurde er zum Super<strong>in</strong>tendenten<br />

<strong>in</strong> Borna ernannt.<br />

Die zu Anfang des Jahres 1713 e<strong>in</strong>laufenden<br />

Gutachten der Wittenberger und Tüb<strong>in</strong>ger<br />

Kollegien votierten ohne E<strong>in</strong>schränkung<br />

zugunsten von Johann Kießl<strong>in</strong>g. Sie<br />

bestritten, daß e<strong>in</strong> ausreichender Grund<br />

für die Suspension des <strong>Erfurt</strong>er Pfarrers<br />

vorgelegen habe und stellten das juristische<br />

Vorgehen gegen ihn <strong>in</strong> rage. Auch<br />

das Corpus Evangelicorum befaßte sich<br />

ausführlich mit der Angelegenheit und<br />

nahm sie zum Anlaß, die Situation der<br />

Augsburger Religionsverwandten <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong><br />

<strong>in</strong>sgesamt zu erörtern.<br />

In e<strong>in</strong>em Promemoria stellten die protestantischen<br />

Reichsstände fest, daß den<br />

<strong>Evangelische</strong>n Gewissenszwang angetan<br />

und die ungeh<strong>in</strong>derte Religionsausübung<br />

bestritten werde, obgleich ihnen durch das<br />

Instrumentum Pacis Westphalicae und<br />

verschiedene Separatverträge mit Kurma<strong>in</strong>z<br />

Religions- und Gewissensfreiheit<br />

garantiert worden sei.<br />

Den von den Katholiken unternommenen<br />

Versuch, der anderen Religionspartei e<strong>in</strong>e<br />

Änderung im Kultus vorschreiben zu wollen,<br />

erklärten sie für unzulässig. Diese<br />

Auffassung bestätigte der im Jahr 1714<br />

verabschiedete Reichsbeschluß, <strong>in</strong> dem<br />

vom <strong>Erfurt</strong>er Rat die Wiedere<strong>in</strong>setzung des<br />

Pfarrers Johann Kießl<strong>in</strong>g <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Amt verlangt<br />

wurde.<br />

Der solcherart Rehabilitierte lehnte e<strong>in</strong>e<br />

Rückkehr nach <strong>Erfurt</strong> ab. Johann Kießl<strong>in</strong>g<br />

starb vor 290 Jahren am 12.6.1715 im<br />

Alter von 52 Jahren <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em sächsischen<br />

‚Exil‘. Die von e<strong>in</strong>er verme<strong>in</strong>tlichen Bagatelle<br />

ausgelösten konfessionellen Streitigkeiten,<br />

<strong>in</strong> denen er e<strong>in</strong>e maßgebliche<br />

Rolle gespielt hat, führen anschaulich vor<br />

Augen, wie brüchig auch zu Beg<strong>in</strong>n des<br />

18. Jahrhunderts noch das undament war,<br />

auf dem die gegenseitige Duldung der<br />

Religionsparteien <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> ruhte.


LITERATUR 28<br />

Die Barfüßerkirche –<br />

e<strong>in</strong>e Denkschrift<br />

Dr. Michael Ludscheidt<br />

Es entbehrt nicht e<strong>in</strong>er gewissen Tragik,<br />

daß bei den vergleichsweise wenigen Luftangriffen<br />

auf <strong>Erfurt</strong> im Zweiten Weltkrieg<br />

gerade zwei der kunsthistorisch wertvollsten<br />

kirchlichen Gebäude der Stadt, das<br />

August<strong>in</strong>ereremitenkloster und die Barfüßerkirche,<br />

schwer beschädigt bzw. nahezu<br />

vollständig zerstört worden s<strong>in</strong>d.<br />

Während das August<strong>in</strong>erkloster schon ab<br />

den späten 1940er Jahren wiederaufgebaut<br />

wurde, ragt die Ru<strong>in</strong>e der Barfüßerkirche<br />

bis heute weith<strong>in</strong> sichtbar <strong>in</strong> den<br />

Himmel – den Toten<br />

zum Gedenken, den<br />

Lebenden zur Mahnung.<br />

Aus Anlaß des sechzigsten<br />

Jahrestages ihres<br />

Untergangs hat<br />

der Geme<strong>in</strong>dekirchenrat<br />

der Predigergeme<strong>in</strong>de,<br />

mit der die<br />

Barfüßergeme<strong>in</strong>de <strong>in</strong><br />

den 1970er Jahren fusioniert<br />

wurde, jetzt<br />

e<strong>in</strong>e Gedenkschrift<br />

herausgegeben, deren<br />

Redaktion <strong>in</strong> den<br />

Händen von Uwe Vetter<br />

lag.<br />

Heben schon die e<strong>in</strong>leitenden<br />

Grußworte<br />

des <strong>Erfurt</strong>er Oberbürgermeisters und des<br />

Thür<strong>in</strong>ger Kultusm<strong>in</strong>isters die architektonische<br />

und memoriale Bedeutung dieses<br />

Ortes hervor, so wird im darauffolgenden<br />

kunstgeschichtlichen Beitrag nachdrücklich<br />

auf den außerordentlichen Rang des<br />

Bauwerks unter den franziskanischen <strong>Kirchen</strong><br />

<strong>in</strong> Deutschland verwiesen. K<strong>in</strong>dheitser<strong>in</strong>nerungen,<br />

Augenzeugenberichte<br />

von der Zerstörung, Dokumente aus dem<br />

Leben der Geme<strong>in</strong>de und der Tätigkeit des<br />

Geme<strong>in</strong>dekirchenrates, begleitet von<br />

zahlreichen otos aus kirchlichen und<br />

kommunalen Archiven sowie aus Privatbesitz<br />

vergegenwärtigen das Geschehen<br />

von 1944 und aus den Jahren danach auf<br />

e<strong>in</strong>drucksvolle Weise. Das vom Bearbeiter<br />

zusammengetragene und <strong>in</strong> übersichtlicher<br />

orm präsentierte Material wird<br />

zweifelsohne dazu beitragen, die Er<strong>in</strong>nerung<br />

an e<strong>in</strong>e der großartigsten <strong>Kirchen</strong> der<br />

Bettelordensarchitektur <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> lebendig<br />

zu erhalten. Sie als Stätte des Gedenkens<br />

abermals <strong>in</strong>s Bewußtse<strong>in</strong> gerückt zu haben,<br />

ist das Verdienst der vorliegenden<br />

Publikation.<br />

Die Barfüßerkirche. Denkschrift zur 60.<br />

Wiederkehr ihrer Zerstörung am 26./<br />

27.11.1944. Herausgegeben vom Geme<strong>in</strong>dekirchenrat<br />

der <strong>Evangelische</strong>n Predigergeme<strong>in</strong>de.<br />

Gesamtredaktion: Uwe Vetter. <strong>Erfurt</strong> 2004.<br />

48 S., 31 s/w Abb.


29 KIRCHEN AM STADTRAND<br />

Die Kirche <strong>in</strong> Wallichen<br />

Karl-He<strong>in</strong>z Meißner<br />

Das ist ke<strong>in</strong>e Kirche, die man zur „Nacht<br />

der <strong>Kirchen</strong>“ aufsuchen wird. Mart<strong>in</strong><br />

Vieweg hat schon e<strong>in</strong>mal über sie geschrieben;<br />

und vieles von dem olgenden<br />

geht auf Informationen von ihm zurück.<br />

Wallichen war immer e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Ort mit<br />

wenigen Bewohnern. So ist die Kirche<br />

auch nicht lang, seltsamerweise aber verhältnismäßig<br />

hoch; und statt e<strong>in</strong>es Turmes<br />

sitzt auf dem Westgiebel e<strong>in</strong> Dachreiter:<br />

e<strong>in</strong> bescheidener Bau. Aber über diese<br />

Kirche lässt sich nur etwas vermitteln,<br />

wenn man von den Menschen schreibt,<br />

die sich ihr verschrieben haben.<br />

Das merkt man bereits im Vorraum. Der<br />

Blick fällt auf e<strong>in</strong> großes Schmuckblatt.<br />

Am 26. Oktober 2003 hat Ortsbürgermeister<br />

Gerhard Schilder aus „Anlass der<br />

Wiedere<strong>in</strong>weihung der Kirche <strong>in</strong> Wallichen<br />

am 350. Jahrestag des Kirchbaues<br />

diese Ehrenurkunde“ ausgestellt. Er<br />

schreibt: „Besonders hervorzuheben ist<br />

der Mut der Mitglieder des Kirchbauvere<strong>in</strong>s<br />

Wallichen e. V., die Sanierung begonnen<br />

und <strong>in</strong> die Tat umgesetzt zu haben,<br />

da dieses Vorhaben auf Grund des<br />

fortgeschrittenen Verfalls der Kirche fast<br />

aussichtslos erschien.“ Der Kirchbauvere<strong>in</strong><br />

wurde 1997 gegründet und nahm sich<br />

des hoffnungsvollen alls an. Heute ist das<br />

Mauerwerk stabilisiert; der Innenraum mit<br />

den Emporen und die hohe barocke Kanzelwand<br />

zeigen wieder frische, frohe arben.<br />

Da waren und s<strong>in</strong>d viele He<strong>in</strong>zelmännchen<br />

tätig, von sich aus. An e<strong>in</strong>igen<br />

Stellen der Kirche sieht man bis heute<br />

Werkzeuge, Materialien, arbtöpfe. Obwohl<br />

das meiste geschafft ist, geht es<br />

weiter. Noch fehlt der Putz außen. Bald<br />

wird wieder e<strong>in</strong>e Sammlung durchgeführt,<br />

auch <strong>in</strong> Vieselbach. Da will man auch die<br />

erreichen, die nicht mit Hammer, P<strong>in</strong>sel<br />

oder Besen beteiligt s<strong>in</strong>d.<br />

Am E<strong>in</strong>gang unter der Empore wird an<br />

e<strong>in</strong>en für den Ort besonderen Mann er<strong>in</strong>nert:<br />

Kurt ranke. Er wohnte zwar <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong>,<br />

von vielen gekannt, aber <strong>in</strong> Wallichen<br />

verb<strong>in</strong>den sich besonders gute Er<strong>in</strong>nerungen<br />

mit se<strong>in</strong>em Namen. Se<strong>in</strong>e Vorfahren<br />

hatten hier gelebt. otografien zeigen<br />

ihn beim Skizzieren, se<strong>in</strong>er Liebl<strong>in</strong>gsbeschäftigung.<br />

ederzeichnungen von <strong>Kirchen</strong><br />

der Umgebung, die ihm so ans Herz<br />

gewachsen waren, hängen als Kopien<br />

daneben. Zu Kurt ranke heißt es: „Am<br />

24.7.2003 verstarb unser hochgeschätztes<br />

Mitglied des Kirchbauvere<strong>in</strong>s Wallichen<br />

e. V. im Alter von 79 Jahren. Er gehörte<br />

zu den Gründungsmitgliedern des<br />

Kirche Wallichen<br />

ederzeichnung von Kurt ranke


KIRCHEN AM STADTRAND/NACHRICHT 30<br />

Überzeugendes Können<br />

Andreas Maruschke<br />

Kirchbauvere<strong>in</strong>s. Se<strong>in</strong> Leben war gekennzeichnet<br />

durch e<strong>in</strong>en tiefverwurzelten<br />

Glauben, Bescheidenheit, Hilfsbereitschaft<br />

und Güte. Vom ersten Tag se<strong>in</strong>er<br />

Mitgliedschaft an hat er im wahrsten S<strong>in</strong>ne<br />

des Wortes durch Rat und Tat geholfen,<br />

dass unsere kle<strong>in</strong>e Dorfkirche <strong>in</strong><br />

Wallichen vor dem Verfall gerettet wurde<br />

und dass wir heute wieder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er teilrestaurierten<br />

Kirche unseren Gottesdienst<br />

feiern können.“<br />

1651 soll die Kirche vom damaligen Rittergutsbesitzer<br />

Johann Beyer aus eigenen<br />

Stücken erbaut worden se<strong>in</strong>. Später, so<br />

etwa 1739 und 1813, soll sie noch<br />

manchmal umgebaut worden se<strong>in</strong>. Von<br />

außen ist es e<strong>in</strong> schlichter rechteckiger<br />

Bau mit je vier enstern auf der Nord- und<br />

Südseite, oben größeren, unten kle<strong>in</strong>eren<br />

(dazu nochmals je e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>eren da,<br />

wo Treppen nach oben führen). Die Höhe<br />

erklärt sich im Inneren, wenn man die<br />

doppelten Emporen sieht, die auf drei<br />

Seiten herumlaufen. Blickpunkt ist der<br />

Kanzelaltar mit se<strong>in</strong>em Akanthusblattwerk,<br />

von dem es e<strong>in</strong>mal fast ger<strong>in</strong>gschätzig<br />

hieß: „außen geschnitzte E<strong>in</strong>fassungsbretter<br />

(diese das Reichste des Baus)“. So<br />

steht es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Beschreibung von 1892.<br />

Dar<strong>in</strong> wird aber auch das überlebensgroße,<br />

um 1500 geschnitzte Kruzifix über der<br />

Kanzel erwähnt. Es ist das älteste Stück<br />

der Kirche.<br />

Vor Rittergutszeiten gehörte Wallichen<br />

zum Kloster Bürgel, dessen Äbte dafür<br />

sorgten, dass hier zunächst e<strong>in</strong>e Kapelle<br />

stand und seit 1237 sogar e<strong>in</strong>e Kirche.<br />

1525 mit der Reformation endete der Klosterbetrieb.<br />

Was dann mit der Kirche geschah,<br />

ist unbekannt. Das Kruzifix könnte<br />

allerd<strong>in</strong>gs noch daher stammen.<br />

Vielleicht gehörte aber auch sogar noch<br />

die große, fast schmucklose Taufschale aus<br />

Mess<strong>in</strong>g zu dieser früheren Kirche. Durch<br />

Vergleich mit ähnlichen Schüsseln, die an<br />

anderen Orten noch erhalten s<strong>in</strong>d, kann<br />

man annehmen, dass sie <strong>in</strong> der ersten<br />

Hälfte des 16. Jahrhunderts <strong>in</strong> Nürnberg<br />

oder Braunschweig entstanden ist.<br />

Verfall und erfreuliche Erneuerung! Gut,<br />

wenn Menschen ihre Kirche schätzen und<br />

nach der Taufe fragen bei allen Veränderungen<br />

im Laufe e<strong>in</strong>es halben Jahrtausends!.<br />

Der August<strong>in</strong>er Vocalkreis <strong>Erfurt</strong> hat am<br />

23. April im 4. Landeschorwettbewerb <strong>in</strong><br />

Suhl <strong>in</strong> der Kategorie A1 (gemischte Chöre<br />

bis 36 Mitwirkende) den ersten Platz<br />

belegt. Damit hat sich der <strong>Erfurt</strong>er Chor<br />

bereits zum zweiten Male für den bundesweiten<br />

Vergleich der Chöre qualifiziert.<br />

Die Sänger<strong>in</strong>nen und Sänger des<br />

Vocalkreises werden im Mai 20<strong>06</strong> als Vertreter<br />

Thür<strong>in</strong>gens am 7. Deutschen Chorwettbewerb<br />

<strong>in</strong> Kiel teilnehmen.<br />

Der 1992 gegründete August<strong>in</strong>er Vocalkreis<br />

<strong>Erfurt</strong> besteht derzeit aus 25 Sänger<strong>in</strong>nen<br />

und Sängern. Der Chor unter musikalischer<br />

Leitung von Landeskirchenmusikdirektor<br />

Dietrich Ehrenwerth widmet<br />

sich vor allem der a-cappella-Musik verschiedener<br />

Jahrhunderte.<br />

1994 wurde dem Chor beim „Europäischen<br />

Wettbewerb der S<strong>in</strong>gschulen und<br />

Kathedralchöre“ <strong>in</strong> Amiens der dritte Preis<br />

verliehen, 1998 gab er zwei vielbeachtete<br />

Konzerte im Rahmen der Thür<strong>in</strong>ger Kulturtage<br />

<strong>in</strong> Krakau, 2000 wirkte er bei der<br />

Eröffnung der ersten Thür<strong>in</strong>ger Landesausstellung<br />

„Der junge Bach“ <strong>in</strong> der <strong>Erfurt</strong>er<br />

Predigerkirche mit, im Mai 2002 ersang<br />

er sich <strong>in</strong> der Kategorie „gemischte Erwachsenenchöre“<br />

beim 6. Deutschen<br />

Chorwettbewerb <strong>in</strong> Osnabrück den zweiten<br />

Preis.


31 EVANGELISCHES RATSGYMNASIUM<br />

Das Islamprojekt<br />

der Klasse 7L1<br />

5 Schüler<strong>in</strong>nen<br />

Am Anfang dachte ich schlecht<br />

Kathar<strong>in</strong>a Schreck und Rebecca Voß<br />

Wir haben uns im Religionsunterricht mit<br />

dem Thema Islam beschäftigt. Am Anfang<br />

dachte ich wegen des Schächtens schlecht<br />

über den Islam. Seitdem wir diese Religion<br />

im Unterricht durchgenommen haben,<br />

weiß ich, dass sie auch gute Seiten hat.<br />

Am Schluss dieser Unterrichtse<strong>in</strong>heit haben<br />

wir über die islamischen Gotteshäuser,<br />

die auch Moscheen genannt werden,<br />

Informationen gesammelt. In Gruppen<br />

aufgeteilt, f<strong>in</strong>gen wir an unsere eigene<br />

Moschee zu bauen. Jeder brachte nützliches<br />

Material mit und wir bastelten mehrere<br />

Stunden.<br />

Zum Schulfest am 30. April haben wir<br />

e<strong>in</strong>en Islamraum vorbereitet, um dort alles,<br />

was wir im Religionsunterricht erarbeitet<br />

und gelernt haben, vorzustellen.<br />

Jeder suchte sich e<strong>in</strong> Thema aus dem Islam<br />

aus und schrieb e<strong>in</strong> Referat dazu. E<strong>in</strong><br />

Islamkoffer, <strong>in</strong> dem alle wichtigen D<strong>in</strong>ge<br />

der Muslime enthalten s<strong>in</strong>d, hat uns sehr<br />

dabei geholfen. ür unsere Besucher bereiteten<br />

wir arabische und türkische Speisen<br />

zu und dachten uns e<strong>in</strong> Quiz aus.<br />

Nachdem unsere Vorbereitungen abgeschlossen<br />

waren, übten wir unsere Präsentation<br />

nicht nur im Religions-, sondern<br />

auch noch im Deutschunterricht.<br />

Beim Schulfest freuten wir uns, dass so<br />

viele Besucher den Weg <strong>in</strong> den Islamraum<br />

gefunden hatten. Da mehr Besucher als<br />

erwartet kamen, waren wir natürlich sehr<br />

aufgeregt. Trotzdem<br />

gelangen unsere<br />

Vorträge fast fehlerfrei<br />

und wir erklärten<br />

unseren Gästen<br />

die geheimnisvolle<br />

Welt des Islams<br />

sehr ausführlich.<br />

Anschließend<br />

konnten unsere Besucher<br />

e<strong>in</strong> Rätsel lösen,<br />

um ihr Wissen<br />

und ihre Aufmerksamkeit<br />

zu testen.<br />

ür uns Schüler<br />

bleibt dieser Tag<br />

e<strong>in</strong>e schöne Er<strong>in</strong>nerung.<br />

Wichtig für<br />

uns war auch, dass<br />

wir Vorurteile gegenüber<br />

dem Islam abgebaut haben.<br />

Mit wackligen Be<strong>in</strong>en <strong>in</strong> den Islam<br />

Cathar<strong>in</strong>a Neumann, Jennifer Blickle,<br />

Carol<strong>in</strong> Blumert<br />

Entspannt betrat ich den stickigen, abgedunkelten<br />

Raum. Es roch nach Räucherstäbchen<br />

und es zeichneten sich Silhou-


EVANGELISCHES RATSGYMNASIUM / JUGEND 32<br />

etten von kle<strong>in</strong>en Moscheen ab. Im H<strong>in</strong>tergrund<br />

war e<strong>in</strong> orientalisch kl<strong>in</strong>gender<br />

Ruf e<strong>in</strong>es Muezz<strong>in</strong>s zu hören. Kerzen<br />

brannten, Tücher und Teppiche lagen am<br />

Boden. Laut hörte ich e<strong>in</strong>ige von den 99<br />

Namen Allahs und damit begann unsere<br />

Vorstellung des Islams. Wir hatten uns im<br />

Religionsunterricht 4 Monate lang damit<br />

beschäftigt und nun standen wir hier und<br />

schauten uns mit nervösen Blicken an.<br />

Moscheen, Mekka, Kaaba, Mohammed<br />

und die 5 Säulen des Islam; über diese<br />

Themen hatten wir viel gelernt und sollten<br />

sie heute zum Schulfest vorstellen.<br />

Gleich war ich an der Reihe und alle<strong>in</strong><br />

dieser Gedanke machte mir weiche Knie.<br />

Der Raum war mit fremden Leuten gefüllt<br />

und diese erwarteten nun von mir<br />

e<strong>in</strong>en Vortrag über Mekka, den Mittelpunkt<br />

des Islam, die Kaaba und über<br />

Mohammed. Mit trockener Kehle erzählte<br />

ich nun endlich und mit der Zeit wurde<br />

das Sprechen immer leichter. Die mit<br />

der Zeit sich lockernde Stimmung machte<br />

mich mutiger. Weiter g<strong>in</strong>g es mit den 5<br />

Säulen des Islams und ich hatte es geschafft.<br />

Zwei andere Schüler führten dann<br />

die außergewöhnliche Gebetshaltung der<br />

Muslime vor.<br />

Während e<strong>in</strong> weiterer über den Koran<br />

erzählte, hatte ich Zeit, die arabischen<br />

Speisen für die Gäste anzurichten. Es gab<br />

süße eigen, türkischen Honig und Helwa,<br />

e<strong>in</strong>e türkische Süßspeise.<br />

Unsere Gäste g<strong>in</strong>gen mit gefülltem Bauch<br />

und mehr Wissen über den Islam nach<br />

Hause.<br />

Term<strong>in</strong>e<br />

25.6.2005 – Abiturgottesdienst <strong>in</strong> der Predigerkirche<br />

und feierliche Übergabe der<br />

Abiturzeugnisse<br />

13.7.2005 – Schulgottesdienst zum Schuljahresende<br />

Ausbildung fürs Ehrenamt<br />

Jeremias Treu<br />

Zehn Jugendliche aus <strong>Erfurt</strong> haben sich<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em 7tägigen Intensivkurs unter der<br />

Leitung von Jugendpfarrer Jeremias Treu<br />

zu Jugendgruppenleitern ausbilden lassen.<br />

Die Jugendlichen im Alter zwischen 16<br />

und 18 Jahren s<strong>in</strong>d durch diese bundesweit<br />

anerkannte Jugendleitercard befähigt<br />

und berechtigt, Jugendgruppen auf reizeiten<br />

verantwortlich mit zu begleiten und<br />

Veranstaltungen und Projekte durchzuführen.<br />

Lernen konnten die Jugendlichen z.B.<br />

etwas über Entwicklungsphasen von K<strong>in</strong>dern<br />

und Jugendlichen, Rechts- und Versicherungsfragen,<br />

viel methodisches<br />

Handwerkszeug, z.B. Gelände- und Abenteuerspiele,<br />

aber auch wie man e<strong>in</strong>e Andacht<br />

gestaltet und durchführt. Stärkung<br />

ehrenamtlichen Engagements wird auch<br />

<strong>in</strong> Zukunft zu den wichtigen Zielen <strong>Evangelische</strong>r<br />

Jugendarbeit zählen. Die Jugendleitercard-Ausbildung<br />

ist e<strong>in</strong> gutes<br />

Modell, Jugendliche <strong>in</strong> ihrem ehrenamtlichen<br />

Engagement zu fördern. Dass die<br />

Gruppe zusammen gewachsen ist und so<br />

auch reundschaften entstanden s<strong>in</strong>d,<br />

macht die geme<strong>in</strong>same Zeit zusätzlich<br />

wertvoll. Mit der Jugendleitercard kann<br />

man zwar ke<strong>in</strong> Geld bei e<strong>in</strong>er Bank abheben,<br />

aber Jugendliche bekommen e<strong>in</strong>ige<br />

Vergünstigungen damit, wenn sie mit<br />

ihren Gruppen unterwegs s<strong>in</strong>d. So s<strong>in</strong>d<br />

z.B. die Übernachtungskosten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen<br />

reizeitheimen günstiger.<br />

est steht jetzt schon, dass die <strong>Evangelische</strong><br />

Jugend im kommenden Jahr wieder<br />

e<strong>in</strong>e Ausbildung anbieten wird. Bis dah<strong>in</strong><br />

werden sich die zehn Jugendgruppenleiter<br />

<strong>in</strong> den verschiedenen <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>den<br />

ausprobieren können. Wir können<br />

gespannt se<strong>in</strong>.


33 EVANGELISCHE JUGEND<br />

„Wenn der Hass<br />

sich <strong>in</strong> Liebe verwandelt“<br />

René Thumser<br />

Was erzählt e<strong>in</strong> 81 jähriger polnischer<br />

Mann aus Wroclaw deutschen Jugendlichen<br />

von e<strong>in</strong>er Zeit, die bereits länger als<br />

manches Menschenleben zurückliegt<br />

E<strong>in</strong>er Zeit, die er nur zufällig überlebte,<br />

obwohl er gerade e<strong>in</strong>mal 21 Jahre alt war.<br />

E<strong>in</strong>er Zeit, die geprägt war von Leid, Kälte,<br />

Hunger, Zwangsarbeit, Erniedrigung,<br />

Schlafentzug und allgegenwärtigem Tod.<br />

E<strong>in</strong>er Zeit, <strong>in</strong> der das Leben an zwei Zigaretten<br />

hängen konnte, mit denen man<br />

den Capo wohlgesonnen stimmte<br />

Jugendliche der <strong>Evangelische</strong>n Jugend <strong>Erfurt</strong><br />

befragten am Montag, dem 11. April,<br />

dem 60. Jahrestag der Befreiung des KZ<br />

Buchenwald, den 81jährigen Herrn Panek<br />

zu se<strong>in</strong>en Er<strong>in</strong>nerungen, se<strong>in</strong>em Hass<br />

und se<strong>in</strong>er Wut, über die Gefühle bei der<br />

Wiederkehr zum Ort se<strong>in</strong>er Qual, über<br />

Hoffnungs- und Kraftquellen, über Häftl<strong>in</strong>gsalltag<br />

und Überlebenskampf – über<br />

se<strong>in</strong> Leben. Was sie hören, s<strong>in</strong>d authentische<br />

Geschichten e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>fachen Mannes<br />

mit Herz und wahrhafter Größe, dessen<br />

Botschaft die des riedens ist, der nach<br />

se<strong>in</strong>er Überzeugung dann entsteht, wenn<br />

sich der Hass <strong>in</strong> Liebe verwandelt.<br />

Die Jugendlichen bedanken sich bei Herrn<br />

Panek, <strong>in</strong>dem sie ihm e<strong>in</strong>e Geschichte<br />

überreichen.<br />

E<strong>in</strong> Hörspiel, das sie im<br />

Rahmen des Schülerwettbewerbes<br />

„Thür<strong>in</strong>gen –<br />

April 1945“ entwickelt, auf<br />

CD gebannt und für die sie<br />

den mit 1000 EUR dotierten<br />

Sonderpreis des Thür<strong>in</strong>ger<br />

Kultusm<strong>in</strong>isters erhalten<br />

haben. Es schildert ihre persönliche<br />

Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

und Erfahrung mit<br />

Buchenwald bei e<strong>in</strong>em fiktiven<br />

Spaziergang mit Zeitzeugen.<br />

Weil es uns nicht egal ist ...<br />

Theresa Liebe, Phillip He<strong>in</strong>z<br />

Regeln s<strong>in</strong>d zum Brechen da – dieser<br />

Überzeugung war zunächst e<strong>in</strong>e hochkarätig<br />

besetzte Jury, die die schwierige Aufgabe<br />

hatte, unter den über 30 E<strong>in</strong>sendungen<br />

zum Schülerwettbewerb „Thür<strong>in</strong>gen<br />

im April 1945“ die Besten auszuwählen.<br />

Hätte die Jury all ihre Kriterien angewandt,<br />

wäre e<strong>in</strong> Projekt grandios durchgerasselt,<br />

das Hörspiel eature Projekt der<br />

Jungen Geme<strong>in</strong>de Thomas: „Buchenwald<br />

– e<strong>in</strong> W<strong>in</strong>termärchen. Spaziergang der<br />

Generationen.“ Es passte nicht <strong>in</strong>s vorgesehene<br />

Raster und überzeugte doch, wie<br />

sich die Jugendlichen der JG mit dem an<br />

sich sehr sperrigen, schweren Stoff Buchenwald<br />

ause<strong>in</strong>ander setzten. Über Ge-


EVANGELISCHE JUGEND / TELEONSEELSORGE 34<br />

spräche mit Gästen, Lesen von Texten <strong>in</strong>haftierter<br />

Häftl<strong>in</strong>ge, ilme und Zeitzeugen<strong>in</strong>terviews<br />

tasteten wir uns an das Thema<br />

und versuchten experimentell spielerisch<br />

die gewonnenen remderfahrungen<br />

den eigenen E<strong>in</strong>drücken von e<strong>in</strong>em Buchenwaldbesuch<br />

mittels Selbst<strong>in</strong>terviews<br />

künstlerisch gegenüberzustellen. Entstanden<br />

ist e<strong>in</strong> eature, das irritiert und ragen<br />

aufwirft zu dem, was war, was ist und<br />

was wird.<br />

„Vergangenheit ist e<strong>in</strong> bisschen wie Betten<br />

machen, es nützt nichts, sie e<strong>in</strong>mal<br />

zu machen, man muss es immer wieder<br />

tun.“ Jorge Semprun (ehemaliger Buchenwald-Häftl<strong>in</strong>g,<br />

spanischer Kulturm<strong>in</strong>ister<br />

a.D. und Schirmherr des Wettbewerbs)<br />

Zuverlässig und kompetent<br />

Anna-Maria ischedick<br />

Die ökumenische Telefonseelsorge <strong>Erfurt</strong><br />

e.V. arbeitet seit 13 Jahren <strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer<br />

Trägerschaft des katholischen Bistums <strong>Erfurt</strong><br />

und des evangelischen <strong>Kirchen</strong>kreises<br />

<strong>Erfurt</strong>. Darüber h<strong>in</strong>aus erklären 17 katholische<br />

Pfarrgeme<strong>in</strong>den und evangelische<br />

Kirchspiele/Kirchgeme<strong>in</strong>den ihre Unterstützung<br />

der Telefonseelsorge <strong>in</strong> Mitgliedschaften<br />

vor Ort.<br />

Auch im Jahr 2004 kam die Telefonseelsorge<br />

ihrer Aufgabe nach, e<strong>in</strong> seelsorgerisches<br />

Angebot zu se<strong>in</strong>, Menschen <strong>in</strong> Not<br />

und Krisen beizustehen. 50 Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeiter waren aktiv am Sorgentelefon<br />

tätig. Die Beratungszeit am Telefon<br />

betrug <strong>in</strong> unterschiedlichen Schichten<br />

(Tag- und Nacht- und Wochenenddienste)<br />

13 bis 15 Stunden für jeden Mitarbeiter,<br />

<strong>in</strong>sgesamt wurden 14.000 Gespräche<br />

geführt. Jeder Ehrenamtliche, der<br />

Dienst am Telefon leistete, gab se<strong>in</strong>en freiwilligen<br />

Zeite<strong>in</strong>satz ohne jegliche Vergütung.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus nahmen die ehrenamtlich<br />

Tätigen an mehreren thematisch<br />

ausgewählten aktuellen Weiterbildungen<br />

teil. Verb<strong>in</strong>dlich verpflichtet sich jeder Mitarbeiter<br />

zur Teilnahme an e<strong>in</strong>er monatlichen<br />

allbesprechungsgruppe <strong>in</strong>nerhalb<br />

der Supervision über zwei Stunden.<br />

Nach sorgfältiger Auswahl <strong>in</strong> Eignungsgesprächen<br />

begann im März 2004 e<strong>in</strong>e Ausbildungsgruppe<br />

mit zehn rauen. Es ist e<strong>in</strong><br />

wichtiges Anliegen, Menschen für die Tätigkeit<br />

<strong>in</strong> der Telefonseelsorge zu gew<strong>in</strong>nen,<br />

sie für diesen Dienst vorzubereiten und<br />

fachlich zu qualifizieren. Besonders Männer<br />

s<strong>in</strong>d gesuchte Bewerber, um das geschlechtsspezifische<br />

Verhältnis etwas ausgleichen<br />

zu können.<br />

E<strong>in</strong> besonderes Wort des Dankes im Namen<br />

unserer ehrenamtlichen Mitarbeiter<br />

und des Vorstandes sei allen Mitgliedern,<br />

E<strong>in</strong>richtungen und Institutionen gesagt, die<br />

mit ihrer Unterstützung zum ortbestand<br />

der Telefonseelsorge beitragen. Auch <strong>in</strong> f<strong>in</strong>anziell<br />

schwierigen Zeiten lautet unser<br />

Angebot: „Wir leisten viel für wenig Geld“.<br />

Bei Rückfragen oder E<strong>in</strong>ladungen zu Gesprächsabenden<br />

ist die Geschäftsstelle unter<br />

(0361) 52 21 620 zu erreichen.


35 INORMATION<br />

Besondere Term<strong>in</strong>e<br />

Gottesdienst der Deutschen aus der<br />

ehemaligen Sowjetunion<br />

Christen aus der ehemaligen SU laden<br />

Christen aus <strong>Erfurt</strong> e<strong>in</strong><br />

freitags 17 Uhr, sonntags 14 Uhr<br />

Regler-Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

Magdeburger-Allee-Fest<br />

10–18 Uhr KSP Mart<strong>in</strong>i-Luther ist dabei:<br />

geöffnete Kirche, Turmbesteigung, Kaffee<br />

und Kuchen, K<strong>in</strong>dergarten-Präsentation,<br />

Basar und Büchermarkt, <strong>Kirchen</strong>k<strong>in</strong>o<br />

Orgelmusik 10 bis 14 Uhr zu jeder<br />

vollen Stunde<br />

Chansons und Musikkabarett Pirsch &<br />

Balz 18 Uhr<br />

4.6.<br />

Gustav-Adolf-Tag der Propstei<br />

<strong>Erfurt</strong>-Nordhausen<br />

5.6. 10.30–16.30 Uhr<br />

Gustav-Adolf-Geme<strong>in</strong>dezentrum<br />

Abendmahlsgottesdienst <strong>in</strong> der<br />

Gustav-Adolf-Kirche<br />

10.30 Uhr<br />

anschließend Mittagessen<br />

Getränke- und We<strong>in</strong>stand<br />

Informationsstand des<br />

Gustav-Adolf-Werkes<br />

Berichte von Stipendiaten des GAW aus<br />

verschiedenen Ländern<br />

(Theologiestudenten mit Gastsemestern<br />

an der Universität Leipzig)<br />

12.45 Uhr<br />

Berichte aus der Arbeit des GAW<br />

Propst i. R. Joachim Jaeger<br />

14.30 Uhr<br />

Kaffeetr<strong>in</strong>ken<br />

15.30 Uhr<br />

ür das Mittagessen erbitten wir e<strong>in</strong>e<br />

Spende <strong>in</strong> Höhe von 5 EUR<br />

Konfirmationsjubiläum<br />

5.6. 10.30 Uhr Möbisburg<br />

Dionysiuskirche<br />

Bibelwoche im<br />

Gustav-Adolf-Geme<strong>in</strong>dezentrum<br />

„Auf dem eld – zurechtgewiesen“<br />

6.6. 19 Uhr<br />

„Im Büro – gefordert“<br />

7.6. 19.30 Uhr<br />

„Unterwegs – angesehen“<br />

8.6. 19.30 Uhr<br />

Goldene Konfirmation<br />

11.6. 14 Uhr Kle<strong>in</strong>rettbach St. Severi<br />

Geme<strong>in</strong>defest<br />

„Heile, heile Segen...“<br />

9.30 Uhr Beg<strong>in</strong>n mit<br />

amiliengottesdienst<br />

anschließend Beisammense<strong>in</strong><br />

mit vielen <strong>in</strong>teressanten Angeboten<br />

17 Uhr Abschluss mit Sommermusik<br />

26.6. Reglerkirche<br />

Gottesdienst des<br />

Christophoruswerkes<br />

29. 6. 19 Uhr Michaeliskirche<br />

Kirchweihfest<br />

1.7. Tiefthal<br />

Mühlgartenfest <strong>in</strong> Möbisburg<br />

Gottesdienst im Grünen<br />

2.7. 13 Uhr vor der Kirche Möbisburg<br />

Andreas-Festtage<br />

8.-10.7.<br />

Andreas-Kirche, Geme<strong>in</strong>dehaus,<br />

K<strong>in</strong>dertagestätten<br />

Jubiläumsfest 8.7.<br />

80 Jahre <strong>Evangelische</strong><br />

Moritzk<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

170 Jahre <strong>Evangelische</strong>r<br />

Pergamenterk<strong>in</strong>dergarten<br />

9.30 Uhr geme<strong>in</strong>samer Beg<strong>in</strong>n unter<br />

Gottes Wort <strong>in</strong> der <strong>Evangelische</strong>n<br />

Moritzk<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

14 Uhr Tag der offenen Türen im<br />

Pergamenterk<strong>in</strong>dergarten und <strong>in</strong> der


INORMATION 36<br />

Moritzk<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

17 Uhr Offene Andreaskirche<br />

19 Uhr estakt und Empfang<br />

Geme<strong>in</strong>detag 9.7.<br />

Moritzk<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

14.30 Uhr amiliengottesdienst<br />

danach Kaffee und Kuchen, Lesung,<br />

Spiele, Basteln, S<strong>in</strong>gen, Gespräche<br />

16.30 Uhr S<strong>in</strong>gspiel „Till Eulenspiegel“<br />

Leitung Andreas Strobelt<br />

17 Uhr Bratwurstessen<br />

Kantatengottesdienst 10.7.<br />

„Der Herr ist me<strong>in</strong> getreuer Hirt“<br />

(BWV 112)<br />

Ökumenischer Chor der Andreas- und<br />

Schottengeme<strong>in</strong>de<br />

Gesangssolisten<br />

Instrumentalensemble<br />

Leitung Andreas Strobelt<br />

Predigt/Liturgie Pfr. Andreas Eras<br />

10 Uhr Andreaskirche<br />

„Ich b<strong>in</strong> ich und du bist du“<br />

141. Jahresfest Augusta-Viktoria-Stift<br />

11.6.<br />

estgottesdienst geme<strong>in</strong>sam mit den<br />

K<strong>in</strong>dern<br />

10 Uhr Kaufmannskirche<br />

Stiftsmarkt mit vielfältigen Angeboten<br />

15 Uhr Hospitalplatz<br />

Überraschungs-Märchenspiel der Eltern<br />

17 Uhr<br />

Café Paul<br />

Vere<strong>in</strong> Café Paul<br />

<strong>Evangelische</strong> Bildungsstätte e.V.<br />

Paulstraße 11, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361.6464310<br />

Di-Sa 11-19 Uhr, Mi 11-22.30 Uhr<br />

So 11-13 Uhr <strong>Kirchen</strong>café<br />

Wochenschlussandacht<br />

jeden reitag 12 Uhr<br />

Musikalische Abendandacht<br />

jeden letzten Donnerstag im Monat<br />

19.30 Uhr<br />

Elterntra<strong>in</strong><strong>in</strong>g nach Thomas Gorden<br />

Pädagogische Beratung für Eltern<br />

montags 9.30-11.30 Uhr<br />

dienstags 19-21 Uhr<br />

Spielnachmittag für alt und jung<br />

samstags 15 Uhr<br />

Schülerkarte<br />

für 0,70 EUR können Schüler Kaffee,<br />

Kakao, Cola u.a. tr<strong>in</strong>ken und e<strong>in</strong>e<br />

Kle<strong>in</strong>igkeit essen<br />

Literaturcafé<br />

„Menschen und andere Katastrophen“<br />

Lesung mit musikalischer Begleitung<br />

Detlef Welker liest Lyrik und Prosa<br />

15.6. 19 Uhr<br />

Christian Reichart<br />

Vergnügliche Texte aus se<strong>in</strong>en Werken<br />

Dr. Ilsabe Schalldach<br />

Lesung mit kle<strong>in</strong>en „Blumengerichten“<br />

zum Abendessen<br />

Kosten 4 EUR<br />

7.7. 19.30 Uhr<br />

Übrigens:<br />

Café Paul ist Pilger-Station und bietet<br />

Pilger<strong>in</strong>nen und Pilgern e<strong>in</strong> Mahl an.<br />

Café Paul kann gemietet werden.<br />

Café Paul verfügt über e<strong>in</strong>e schöne<br />

kle<strong>in</strong>e Kapelle.


37 INORMATION<br />

Communität Casteller R<strong>in</strong>g<br />

im August<strong>in</strong>erkloster<br />

August<strong>in</strong>erstraße 10, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-5766023, ax 0361-5766098<br />

e-mail: CCR-<strong>Erfurt</strong>@august<strong>in</strong>erkloster.de<br />

http://www.august<strong>in</strong>erkloster.de<br />

Tägliche Gebetszeiten (außer dienstags): 7 Uhr<br />

Morgengebet, 12 Uhr Mittagsgebet, 18 Uhr<br />

Abendgebet (samstags mit Begrüßung des Sonntags),<br />

19.30 Uhr (außer samstags) Nachtgebet;<br />

Öffnungszeiten der Klosterstube<br />

täglich (außer dienstags)10.30-17.30 Uhr<br />

70 JAHRE Sr. CHRISTA CCR<br />

e<strong>in</strong> Dankgottesdienst mit anschließendem<br />

Imbiss und eiern <strong>in</strong> der Klosterstube<br />

11.6. 18 Uhr<br />

AHRT AU DEN SCHWANBERG<br />

zum Schwanbergtag: Gottesdienst und Tag<br />

der offenen Tür.<br />

Näheres <strong>in</strong> der Klosterstube.<br />

19.6. 6-20 Uhr<br />

MITTWOCHABENDKIRCHE<br />

die – etwas – anderen Gottesdienste<br />

19.30 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />

Verantwortlich Communität Casteller<br />

R<strong>in</strong>g<br />

1.6. Segnungsgottesdienst<br />

8.6. Taizégottesdienst<br />

15.6., 13.7. eier-Abend<br />

Gottesdienst für junge Erwachsene <strong>in</strong><br />

freier orm zusammen mit<br />

Studierendengeme<strong>in</strong>de <strong>Erfurt</strong>, Studenten<br />

für Christus u. a.<br />

TAUUNTERRICHT<br />

jeden Montag 20-21 Uhr Klosterstube<br />

für alle an der Taufe Interessierten und<br />

zum Schnuppern<br />

BIBELSTUDIENABEND<br />

jeden Donnerstag 20-21.15 Uhr<br />

Klosterstube<br />

für alle, die die Bibel lesen, verstehen<br />

und leben wollen<br />

ür Senioren<br />

Seniorentag der<br />

Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de<br />

23.6. 10-16 Uhr im Rhodaer Waldhaus<br />

Anmeldung Anita Henn<strong>in</strong>g<br />

( 0361-2626963<br />

„In Würde alt werden –<br />

Pflege heute und <strong>in</strong> Zukunft...“<br />

7. Landesseniorentag<br />

Diakonie und Caritas<br />

25. 6. 9-16 Uhr August<strong>in</strong>erkloster<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit der Caritas begeht die<br />

Diakonie mit diesem Tag das 15jährige<br />

Jubiläum ihrer Wiedergründung <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen<br />

Musik, Podium, Marktplatz, Präsentationen,<br />

Gespräche mit achleuten, Autorenlesung,<br />

Klosterführung, Speis und Trank...<br />

estlicher Gottesdienst mit<br />

Landesbischof Christoph Kähler<br />

15 Uhr August<strong>in</strong>erkirche<br />

„Hauptsache gesund!()<br />

Und was gehört sonst noch dazu“<br />

10. Seniorentag<br />

<strong>Evangelische</strong>s Kirchspiel Mart<strong>in</strong>i-Luther<br />

Katholische Geme<strong>in</strong>de St. Josef<br />

Deutschordens–Seniorenhaus<br />

28.6. 9.30–16 Uhr <strong>Evangelische</strong>s Geme<strong>in</strong>dezentrum<br />

„Roter Berg“, Hammerweg 4a<br />

Anmeldung bis 15. Juni <strong>in</strong> den<br />

jeweiligen Geme<strong>in</strong>den<br />

Kostenbeitrag 8 Euro für rühstück,<br />

Mittagessen, Kaffee und Kuchen<br />

Gottesdienste für Senioren<br />

Haus zu den vier Jahreszeiten<br />

Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 140<br />

mittwochs 10 Uhr, 1.6.; 6.7.<br />

Carol<strong>in</strong>enstift, Pilse 9<br />

8.6. 10 Uhr<br />

Augusta-Viktoria-Stift, Hospitalplatz 15a<br />

jeden Mittwoch 15.30 Uhr


INORMATION 38<br />

LANDESKIRCHLICHE<br />

GEMEINSCHAT ERURT<br />

Ma<strong>in</strong>zerhofstraße 2<br />

Prediger Hartmut Gießler<br />

Wilhelm-Busch-Str. 8, 99099 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-6442419<br />

Sem<strong>in</strong>argottesdienst<br />

5.6. 10 Uhr<br />

amiliengottesdienst<br />

19.6. 10 Uhr<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsgottesdienst<br />

26.6. 17 Uhr<br />

Sem<strong>in</strong>argottesdienst<br />

3. 7. 10 Uhr<br />

Wiesenfest Lutherpark<br />

10.7. 10 Uhr<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsgottesdienst<br />

17.7. 10 Uhr<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsgottesdienst<br />

24., 31.7. 19.30 Uhr<br />

Seniorenkreis mit Kaffee und Kuchen<br />

3. Dienstag im Monat 15 Uhr<br />

Bibelstunde und Hauskreise<br />

mittwochs 17 Uhr<br />

K<strong>in</strong>dertreff (3 Altersgruppen)<br />

donnerstags 16 Uhr<br />

Jugendstunde<br />

freitags 19 Uhr<br />

Regler-Gespräche<br />

dienstags 15.30 Uhr<br />

Regler Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 103<br />

ür alle, die sich für die Themen<br />

<strong>in</strong>teressieren und mal nicht alle<strong>in</strong> se<strong>in</strong><br />

wollen<br />

7.6. Auf dem Weg zu Schiller<br />

14.6. Spätabtreibung – Woh<strong>in</strong> gehen<br />

wir<br />

21.6. Die Galapagos-Inseln<br />

28.6. Wiedere<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die Kirche<br />

5.7. Das Seebeben Weihnachten 2004<br />

12.7. Am Lebensende verlassen!<br />

19.7. Die sieben Bibeln vor Luther<br />

26.7. Exil und Moderne<br />

OENE ARBEIT<br />

ERURT<br />

<strong>Evangelische</strong>r <strong>Kirchen</strong>kreis<br />

Allerheiligenstraße 9<br />

99084 <strong>Erfurt</strong><br />

(/ax 0361-6 42 26 61<br />

OffeneArbeit<strong>Erfurt</strong>@gmx.de<br />

www.OffeneArbeit<strong>Erfurt</strong>.de<br />

Montag<br />

17-20 Uhr JugendInfoPo<strong>in</strong>t<br />

17-19 Uhr Jugendtreff Hekmäg<br />

20-23 Uhr ilmabend / OA Kultur Treff<br />

Dienstag<br />

18–20 Uhr <strong>in</strong>dymedia erfurt<br />

19.30-1 Uhr Treff mit Infobörse, Kultur, JIP<br />

Mittwoch<br />

14-17 Uhr Lesecafé – Kreatives / K<strong>in</strong>derk<strong>in</strong>o<br />

für Schlaumeier<br />

17-19 Uhr Rechtsberatung für ausländische<br />

MitbürgerInnen und Café<br />

19 Uhr Männergruppe (obere Etage);<br />

Absprachen mit Bruno oder Roland<br />

20-24 Uhr Tanzabend 14tägig<br />

21-23 Uhr Bibelkreis 14tägig<br />

Donnerstag<br />

9-12 Uhr Büro<br />

11-12 Uhr Beratungsangebot „Blickwechsel“<br />

17.30-19 Uhr Vorbereitungskreis<br />

19-20 Uhr Umweltbibliothek/<br />

Kriegsdienstverweigererberatung<br />

20-24 Uhr Themenabend jeweils 20.30 Uhr<br />

2.6. „E<strong>in</strong>drücke e<strong>in</strong>er Reise“<br />

Die Dom<strong>in</strong>ikanische Republik, Ulrich Kilian<br />

23.6. „Rechtsextremismus <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen“ MOBIT<br />

30.6. „Krieg und rieden <strong>in</strong> der Welt im Zusammenhang<br />

mit dem persönlichen rieden/Unfrieden<br />

bei uns Menschen“, Wolfgang Geffe<br />

Freundeskreis – Essen für Gourmets<br />

ab 19 Uhr (mit Voranmeldung)<br />

10.6., 8.7.<br />

Kulturtreff Offene Bühne 20 Uhr<br />

13.6., 27.6., 11.7. 25.7.<br />

Filmabende (ilmbeg<strong>in</strong>n 21.30 Uhr)<br />

6.6. „Wir können auch anders“<br />

20.6. „Spur der Ste<strong>in</strong>e“<br />

4.7. „Themrock“<br />

18.7.„Lammbock“<br />

Dekadenwerkstatt 2005<br />

„Gewalt überw<strong>in</strong>den“ 17./18.6.


39 INORMATION<br />

Beratungen<br />

Offene Arbeit, Allerheiligenstraße 9<br />

Arbeitsrecht – R. Halbleib<br />

dienstags ab 20.30 Uhr<br />

Juristische Beratung für Ausländer<br />

mittwochs 17-19 Uhr<br />

Kriegsdienstverweigerer<br />

donnerstags ab 19 Uhr<br />

amnesty <strong>in</strong>ternational<br />

<strong>Erfurt</strong>er Gruppe<br />

Michaelisstraße 14 (Stadtmission)<br />

dienstags ab 18.30 Uhr<br />

Aktionskreis für Frieden e.V.<br />

Warsbergstraße 1, 99092 <strong>Erfurt</strong><br />

Sprechzeiten Mo-r 9-15 Uhr<br />

Infotag Mi 16-18 Uhr<br />

(/ax 0361-56 17 580<br />

Aktionskreis-rieden-erfurt@gmx.de<br />

Krankenhausseelsorge<br />

Pfarrer<strong>in</strong> Anette Carstens<br />

( 0361-733129<br />

Pastoralpsycholog<strong>in</strong><br />

Christ<strong>in</strong>e Gohles<br />

( 0361-6639342<br />

Pfarrer<strong>in</strong> Siegrid Staemmler<br />

( 0361-5626215<br />

Andacht<br />

mit Orgelmusik<br />

sonntags 9.30 Uhr<br />

Kapelle im Hauptgebäude<br />

des Helios-Kl<strong>in</strong>ikums<br />

Nordhäuser Straße<br />

Supervision<br />

Die Supervisor<strong>in</strong>nen der <strong>Evangelische</strong>n Kirche <strong>in</strong> der <strong>Kirchen</strong>prov<strong>in</strong>z Sachsen<br />

bieten<br />

– E<strong>in</strong>zelsupervision<br />

Angebot <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong><br />

– Gruppensupervision<br />

für Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter <strong>in</strong><br />

kirchlichen, diakonischen und sozialen<br />

Berufen<br />

Christ<strong>in</strong>e Gohles<br />

Pastoralpsycholog<strong>in</strong><br />

Kl<strong>in</strong>ikseelsorger<strong>in</strong> am Kl<strong>in</strong>ikum <strong>Erfurt</strong><br />

Supervisor<strong>in</strong>, ( 0361-6639342


DIAKONIE 40<br />

Diakonie<br />

Kreisdiakonieausschuss<br />

Vorsitzende Brigitte Schröter<br />

Diakonie-Sozialstation „St. Elisabeth“<br />

Bahnstraße 56, 99189 Gebesee<br />

( 036201-50431<br />

Kreisdiakoniepfarrer<br />

Andreas L<strong>in</strong>dner<br />

Humboldtstraße 16, ( 0361-3731566<br />

e-mail: am.L<strong>in</strong>dner@t-onl<strong>in</strong>e,de<br />

BERATUNGEN<br />

EVANGELISCHER KIRCHENKREIS<br />

ERURT<br />

Büro für ausländische<br />

Mitbürger<strong>in</strong>nen und Mitbürger<br />

Ausländerbeauftragte<br />

Ausländersozialberatung<br />

Hans-Sailer-Straße 57, 99089 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-75084-22, ax -24<br />

STADTMISSION<br />

Erziehungs- und Lebensberatung<br />

Kostenlose Ehe- und Paarberatung,<br />

amilien-, Lebens- und<br />

Erziehungsberatung<br />

Schillerstraße 12, 99096 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-3465722<br />

Schwangerschaftsberatung<br />

Kostenlose Beratung zu Schwangerschaftsabbruch<br />

nach §218, zu ragen nach Sexualität<br />

und Geburt, Geburtsvorbereitungskurse,<br />

Vermittlung Mutter-K<strong>in</strong>d-Kuren<br />

Anger 79, 99084 <strong>Erfurt</strong>,<br />

( 0361-5668189<br />

MoDiDo9-13, 14-18; Mi9-15; r 9-14<br />

Frauenhaus<br />

Schutz für rau und K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Anonymität,<br />

Beratung zu Rechtsfragen, zu Wohnungsund<br />

Geldproblemen<br />

Notruf ( 0361-7462145 Tag und Nacht<br />

Suchtberatung<br />

Beratungs- und Behandlungsstelle<br />

für Menschen mit verschiedenen<br />

Suchtproblemen<br />

Suchtprävention <strong>in</strong> Schulen u.a.<br />

Michaelisstraße 14, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-59037-0, ax -15<br />

CHRISTOPHORUSWERK<br />

Psychosoziale Kontakt- und<br />

Beratungsstelle<br />

Beratung und Begleitung von Menschen<br />

mit e<strong>in</strong>er psychischen Erkrankung und deren<br />

Angehörige<br />

soziale Kontaktangebote<br />

Leipziger Straße 20, 99085 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-60051-02, ax -01<br />

EINRICHTUNGEN<br />

Augusta-Viktoria-Stift<br />

Hospitalplatz 15a, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-65964-0 ax -19<br />

e-mail: <strong>in</strong>fo@augusta-viktoria-stift.de<br />

www.augusta-viktoria-stift.de<br />

Pflegee<strong>in</strong>richtungen ( 6596420 und<br />

60147620<br />

K<strong>in</strong>dertagesstätte und Waldk<strong>in</strong>dergarten<br />

( 6596430<br />

Christophoruswerk <strong>Erfurt</strong> gGmbH<br />

<strong>in</strong> Trägerschaft des <strong>Evangelische</strong>n<br />

<strong>Kirchen</strong>kreises und der Caritas<br />

Allerheiligenstraße 8, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-60050-22, ax -11<br />

e-mail: mail@christophoruswerk.de<br />

www.christophoruswerk.de<br />

Angebote für Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen<br />

oder sozialen Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />

Arbeit – Wohnen – Tagesstrukturierung –<br />

Schule – Beratung und Begleitung<br />

CJD <strong>Erfurt</strong><br />

Donaustraße 2A, 99089 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-78343<br />

ax 0361-7834444


41 DIAKONIE<br />

www.cjd-erfurt.de, email:<br />

cjd.erfurt@cjd.de<br />

Lernen – Wohnen – Arbeiten<br />

E<strong>in</strong>richtungen für Menschen<br />

mit Beh<strong>in</strong>derungen<br />

<strong>Evangelische</strong> Stadtmission<br />

und Geme<strong>in</strong>dedienst gGmbH<br />

Allerheiligenstraße 9, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-6422090, ax 0361-5623141<br />

e-mail: stadtmisef@aol.com<br />

www.stadtmission-erfurt.de<br />

Arbeitslosen- und Seniorenfrühstück,<br />

Haus Zuflucht, Gefährdetenhilfe<br />

Johanniter-Unfall-Hilfe<br />

Kreisverband <strong>Erfurt</strong><br />

Camburger Straße 5, 99091 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-77880-0, ax -90<br />

www.juh.de/Ivsat/erfurt/<strong>in</strong>dex.htm<br />

Louise-Mücke-Stiftung<br />

Haus für Alt und Jung<br />

Regierungsstraße 52/53, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

(/ax 0361-6436520<br />

Seniorenwohngeme<strong>in</strong>schaft<br />

( 0361-5 62 44 91<br />

Offene Altenarbeit<br />

( 0361-5624491<br />

Ökumenische Telefonseelsorge<br />

<strong>Erfurt</strong> e.V.<br />

Geschäftsstelle<br />

Postfach 10<strong>07</strong>35, 990<strong>07</strong> <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-5621620 ax 0361-7891537<br />

Vere<strong>in</strong> für Persönliche Hilfen<br />

und Betreuungen <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> e.V.<br />

Anger 35, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-2626380, ax 0361-26263820<br />

Rechtliche Betreuung für Beh<strong>in</strong>derte<br />

und Kranke<br />

DIAKONIE-SOZIALSTATION<br />

Diakonie-Sozialstation St. Elisabeth<br />

Bahnstraße 56, 99189 Gebesee<br />

( 036201-504-31, ax -32<br />

Häusliche Alten- und Krankenpflege<br />

Seniorenbetreuung, Jugendclub<br />

OENE DIAKONISCHE<br />

GEMEINDEARBEIT<br />

<strong>Evangelische</strong> Kaufmannsgeme<strong>in</strong>de<br />

Seniorenberatungs- und<br />

Begegnungsstätte<br />

„Unter den Kastanien“<br />

Röntgenstraße 28, 99085 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-2626963, ax 0361- 64439861<br />

Beratung Di-Do 10-11 Uhr<br />

Seniorennachmittag Do 14-17 Uhr<br />

Seniorenchor Mi 14 Uhr<br />

Nähkreis Mi 14 Uhr<br />

Gedächtnistra<strong>in</strong><strong>in</strong>g Di 10-11 Uhr<br />

Wandern Di 13.30-17 Uhr<br />

Kirchspiel Mart<strong>in</strong>i-Luther<br />

Hans-Sailer-Straße 55, 99089 <strong>Erfurt</strong><br />

(/ax 0361- 7 91 73 39<br />

Geme<strong>in</strong>dehaus Nikolausstraße 8<br />

Seniorentanz montags 15-16 Uhr<br />

Geme<strong>in</strong>dezentrum Roter Berg<br />

Hammerweg 4a, 99087 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361- 5 54 71 53<br />

Ökumenischer Seniorenkreis<br />

ab 14 Uhr (letzter Mittwoch im Monat)<br />

<strong>Evangelische</strong> Reglergeme<strong>in</strong>de<br />

Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 103, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-5 62 98 62<br />

Seniorenkreis im Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

2. und 4 reitag 15 Uhr<br />

<strong>Evangelische</strong> Thomasgeme<strong>in</strong>de<br />

Puschk<strong>in</strong>straße 11, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361- 3 45 62 64<br />

Seniorennachmittag 14.30 Uhr<br />

Donnerstag <strong>in</strong> der Monatsmitte<br />

<strong>Evangelische</strong> Predigergeme<strong>in</strong>de<br />

Predigerstraße 4, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-5626214<br />

Seniorenkreis donnerstags 14 Uhr<br />

Louise-Mücke-Stiftung<br />

Regierungsstraße 52/53, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-6436520<br />

Offene Seniorenarbeit<br />

mittwochs 14 Uhr


DIAKONIE 42<br />

EVANGELISCHE<br />

KINDERTAGESSTÄTTEN<br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„Dionysius“<br />

Leiter<strong>in</strong> Monika Heyn<br />

Mühlgarten 5, 99094 <strong>Erfurt</strong>-Möbisburg<br />

( 03 61 / 7 96 81 54<br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„Haus der lustigen Käferk<strong>in</strong>der“<br />

Leiter<strong>in</strong> Elke Saalfelder<br />

Moskauer Straße 84, 99091 <strong>Erfurt</strong><br />

( 03 61 / 7 92 15 36<br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„Am Peterbach“<br />

Leiter<strong>in</strong> Petra Möller<br />

Platz der Jugend 5,<br />

99198 Büßleben<br />

( 03 61 / 4 23 36 12<br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„K<strong>in</strong>derland“<br />

Leiter<strong>in</strong> Rita Goldmann<br />

Goethestraße 63a, 99096 <strong>Erfurt</strong><br />

( 03 61 / 3 46 02 26<br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„St. Laurentius“<br />

Leiter<strong>in</strong> Reg<strong>in</strong>a Buschmann<br />

Am K<strong>in</strong>dergarten 6,<br />

99192 rienstedt<br />

( 03 36 08 / 7 04 65<br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„Am Weißbach“<br />

Leiter<strong>in</strong> Kerst<strong>in</strong> Sauer<br />

Am Weißbach 1, 99189 Tiefthal<br />

( 03 62 01 / 72 59<br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„Spatzennest“<br />

Leiter<strong>in</strong> Simone Dittmar<br />

Karl-Reimann-R<strong>in</strong>g 7, 99087 <strong>Erfurt</strong><br />

( 03 61 / 7 91 10 36<br />

Augusta-Viktoria-Stift<br />

Leiter<strong>in</strong> Monika Köntopp<br />

Hospitalplatz 15a, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-65964-30<br />

Arche Noah<br />

Leiter<strong>in</strong> Silke Roczen<br />

Moskauer Straße 85, 99091 <strong>Erfurt</strong><br />

(/ax 0361-735238<br />

Predigerk<strong>in</strong>dergarten<br />

Leiter<strong>in</strong> Marlies Röser-Eßbach<br />

Paulstraße 11, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-6464317<br />

<strong>Evangelische</strong>s K<strong>in</strong>derhaus<br />

am Drosselberg<br />

Leiter<strong>in</strong> Angela Kirsten<br />

Curiestraße 26, 99097 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-4233667<br />

<strong>Evangelische</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

„Pusteblume“<br />

Leiter<strong>in</strong> Monika Wolf<br />

Dornra<strong>in</strong> 12, 99094 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-2 22<strong>07</strong>42<br />

Lutherk<strong>in</strong>dertagesstätte der<br />

Margarete-Wehl<strong>in</strong>g-Stiftung<br />

Leiter<strong>in</strong> Sylvia Beyer<br />

Eislebener Straße 2, 99086 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-5668273<br />

Louise-Mücke-Stiftung<br />

Leiter<strong>in</strong> Angelika Hummel<br />

Regierungsstraße 52/53, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-6008046-48<br />

Thomask<strong>in</strong>dergarten<br />

Leiter<strong>in</strong> Irmhild Benner<br />

Dalbergsweg 21, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-2252484<br />

Stiftung Warte- und Pflegeanstalt<br />

für kle<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der<br />

Moritzk<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

Leiter<strong>in</strong> Monika May<br />

Adolf-Diesterweg-Straße 10<br />

99092 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-2113413<br />

Pergamenterk<strong>in</strong>dergarten<br />

Leiter<strong>in</strong> Katr<strong>in</strong> Gottschall<br />

Pergamentergasse 31, 99084 <strong>Erfurt</strong><br />

( 0361-5629245


KINDER 44<br />

KIRCHE<br />

MIT KINDERN<br />

K<strong>in</strong>derkreise und K<strong>in</strong>dertreffs<br />

montags<br />

14.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Kirchheim<br />

15.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Gispersleben<br />

16.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Egstedt<br />

dienstags<br />

15 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Alach<br />

15.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Gispersleben<br />

15.30 Uhr Thomas-Geme<strong>in</strong>dehaus,<br />

Puschk<strong>in</strong>straße11<br />

16.15 Uhr Geme<strong>in</strong>dezentrum Philipp-<br />

Melanchthon, Ludolfweg<br />

mittwochs<br />

15 Uhr Andreas-Geme<strong>in</strong>dehaus,<br />

Andreasstraße16<br />

15.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Bischleben,<br />

Backhausstraße<br />

donnerstags<br />

15.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Büßleben<br />

15.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Marbach<br />

15.30 Uhr Gustav-Adolf-<br />

Geme<strong>in</strong>dezentrum, S<strong>in</strong>gerstraße<br />

15 Uhr Thomas-Geme<strong>in</strong>dehaus,<br />

Humboldtstraße (1. u. 2.Klasse)<br />

16 Uhr Thomas-Geme<strong>in</strong>dehaus,<br />

Humboldtstraße (3. u. 4. Klasse)<br />

16.15 Uhr Geme<strong>in</strong>dezentrum Philipp-<br />

Melanchthon, Ludolfweg<br />

Familiengottesdienste (FG) und<br />

Familiennachmittage (FN)<br />

12.6. G <strong>in</strong> Nottleben<br />

19.6. 10.30 Uhr Gottesdienst im<br />

Grünen am Willrodaer orsthaus<br />

25.6. 10 Uhr G Andreaskirche<br />

26.6. 9.30 Uhr G <strong>in</strong> Regler,<br />

anschließend Geme<strong>in</strong>defest und 15 Uhr<br />

Sommermusik<br />

26.6. 11 Uhr Ökumenischer<br />

Geme<strong>in</strong>detag <strong>in</strong> Gispersleben<br />

3.7. 14.30 Uhr G <strong>in</strong> Marbach,<br />

anschließend Geme<strong>in</strong>defest<br />

10.7. 11 Uhr G zum Auftakt des<br />

Sommerfestes im Philipp-Melanchthon-<br />

Geme<strong>in</strong>dezentrum, Ludolfweg<br />

24.7. 9.30 Uhr G <strong>in</strong> Gispersleben mit<br />

K<strong>in</strong>dern nach der Sommerfreizeit<br />

BESONDERE ERLEBNISSE<br />

K<strong>in</strong>derrüstzeit<br />

für 12jährige <strong>in</strong> Eisenach<br />

3.-6.6.<br />

Sommerfest<br />

für K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Zimmernsupra<br />

17.6. 16 Uhr<br />

Johannesfeuer <strong>in</strong> Alach<br />

24.6. 17 Uhr<br />

„Bibel auf – here<strong>in</strong>spaziert!“<br />

1.7. 9-13 Uhr<br />

Eröffnung <strong>in</strong> der August<strong>in</strong>erkirche<br />

9 Uhr<br />

Die Bücher der Bibel öffnen sich,<br />

biblische Gestalten werden lebendig.<br />

Mit-Mach-Aktionen laden e<strong>in</strong>,<br />

das Buch der Bücher mit se<strong>in</strong>en<br />

Geschichten und das klösterliche Leben<br />

hautnah zu erleben.<br />

9.30 Uhr<br />

Sommer-Abschlussfest<br />

der K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> der Predigergeme<strong>in</strong>de<br />

4.7. 15 Uhr Saal der K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

M<strong>in</strong>i-Sommer-K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>gwoche<br />

mit Gospel, Spiel, Spaß und Spannung<br />

13.-17.7. im August<strong>in</strong>erkloster<br />

Gottesdienst<br />

mit dem Projekt-K<strong>in</strong>derchor des<br />

<strong>Kirchen</strong>kreises <strong>Erfurt</strong><br />

17.7. 9.30 Uhr <strong>in</strong> der August<strong>in</strong>erkirche<br />

K<strong>in</strong>dersommerfreizeit<br />

<strong>in</strong> Eisenach<br />

17.7.-22.7.


45 NACHRICHTEN / ANZEIGE<br />

In der Trauer nicht alle<strong>in</strong><br />

Die Ökumenische Hospizgruppe <strong>Erfurt</strong><br />

bietet e<strong>in</strong> Trauercafé an als offenen Treff<br />

für Menschen, die durch Tod e<strong>in</strong>en lieben<br />

Menschen verloren haben.<br />

In der E<strong>in</strong>ladung schreiben die ehrenamtliche<br />

Hospizmitarbeiter<strong>in</strong> Heike Uhlig<br />

und die Koord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong> Kerst<strong>in</strong> Koeck:<br />

„Trauer braucht Zeit. Wir wollen e<strong>in</strong> Stück<br />

des Trauerweges geme<strong>in</strong>sam gehen und<br />

mit anderen Betroffenen <strong>in</strong>s Gespräch<br />

kommen, dazu gehört auch e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames<br />

Kaffeetr<strong>in</strong>ken. Wir laden herzlich<br />

dazu e<strong>in</strong> und freuen uns auf Ihre Teilnahme“.<br />

Das Angebot ist kostenfrei. Die Treffen<br />

werden betreut von Trauerbegleiter<strong>in</strong>nen<br />

und ehrenamtlichen Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />

Mitarbeitern der Ökumenischen Hospizgruppe<br />

<strong>Erfurt</strong>.<br />

Term<strong>in</strong>e:<br />

29.6.05 17-19 Uhr Goethestraße 22<br />

Neunundneunzig Luftballons<br />

starteten am 3. Mai anlässlich des<br />

1. Jahrestages der Senioren- und<br />

Pflegewohnanlage „Regenbogen“.<br />

Durch das Engagement von Margit<br />

Güldner, Leiter<strong>in</strong> der Wohnanlage<br />

und Sigl<strong>in</strong>de Ettrichrätz vom Cafe<br />

Ole im ärberwaidweg kamen 330<br />

Euro zusammen.<br />

Der Erlös dieser Aktion g<strong>in</strong>g an das<br />

Heilpädagogische Wohnen für K<strong>in</strong>der<br />

im CJD ERURT. Das Geld soll<br />

für e<strong>in</strong>e reizeitmaßnahme der K<strong>in</strong>der<br />

von der Wohngruppe 6 verwendet<br />

werden.<br />

(Geschäftsstelle des Malteser Hilfsdienstes<br />

<strong>Erfurt</strong> e. V.)<br />

Juli und August nach Absprache<br />

ab September 2005 jeden letzten<br />

Mittwoch im Monat 17-19 Uhr<br />

Ansprechpartner<strong>in</strong><br />

Kerst<strong>in</strong> Koeck ( 0361-3404780


47 INORMATION<br />

Musizieren mit K<strong>in</strong>dern<br />

und Jugendlichen<br />

<strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de Gispersleben<br />

Montag 15.30 Uhr K<strong>in</strong>derchor (1.-3.Klasse)<br />

16.45 Uhr (6.-8.Klasse)<br />

Mart<strong>in</strong>-Niemöller-Haus, Zittauer Straße<br />

Dienstag 9 Uhr S<strong>in</strong>gen mit 4jährigen<br />

14.30 Uhr S<strong>in</strong>gen mit 5-6jährigen<br />

(beides im K<strong>in</strong>dergarten Arche Noah)<br />

Andreasgeme<strong>in</strong>de<br />

Montag 13.30-15.30 Uhr Musizieren<br />

(1.-4.Klasse) Moritzk<strong>in</strong>dergarten<br />

Dienstag 15.15 Uhr und<br />

Mittwoch 16-17.45 Uhr Musizieren<br />

Geme<strong>in</strong>dehaus Andreasstraße 14<br />

Kirchspiel Südost GZ S<strong>in</strong>gerstraße<br />

Dienstag 16.15 Uhr S<strong>in</strong>gen und Musizieren<br />

(1.-3.Klasse)<br />

reitag 16 Uhr Chor (4.-8.Klasse)<br />

Kirchspiel Mart<strong>in</strong>i/Luther<br />

Montag 10-11.30 Uhr S<strong>in</strong>gen mit 3- bis<br />

6jährigen, Lutherk<strong>in</strong>dergarten<br />

Thomasgeme<strong>in</strong>de Puschk<strong>in</strong>straße 11<br />

reitag 15 Uhr S<strong>in</strong>gschule (1.-4.Klasse)<br />

reitag 16 Uhr Kurrende (ab 5.Klasse)<br />

Predigergeme<strong>in</strong>de<br />

Refektorium des Predigerklosters<br />

August<strong>in</strong>er-K<strong>in</strong>derchor<br />

Donnerstag 16 Uhr (5-6jährige)<br />

Donnerstag 17 Uhr (3.-8.Klasse)<br />

Reglergeme<strong>in</strong>de Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

Juri-Gagar<strong>in</strong>-R<strong>in</strong>g 103<br />

Dienstag 16.15 Uhr Vorschulkreis<br />

reitag 17.30 Uhr Musizierkreis<br />

Die Schukeorgel<br />

der Predigerkirche erkl<strong>in</strong>gt<br />

Im Auftrag des weltweit größten Verlages<br />

für Orgelmusik, des Label „Motette“ <strong>in</strong><br />

Düsseldorf, hat <strong>Kirchen</strong>musikdirektor<br />

Matthias Dreißig Ende April 2005 an der<br />

Schukeorgel der Predigerkirche Kompositionen<br />

von Johannes Pachelbel, Johann<br />

Sebastian Bach, elix Medelssohn-<br />

Bartholdy und Siegfried Karg-Ehlert für<br />

e<strong>in</strong>e CD/DVD e<strong>in</strong>gespielt.<br />

Der Tonträger soll im Herbst 2005 auf den<br />

Markt kommen.<br />

Ihre Augenoptiker<br />

Augenoptik Bettzüge GmbH<br />

<strong>Erfurt</strong>, Anger 36<br />

( 5 62 40 44<br />

Neudietendorf<br />

Z<strong>in</strong>zendorfstraße 3<br />

( 036202/81317<br />

<strong>Erfurt</strong>, Weitergasse 17<br />

( 5 62 71 15<br />

Ökumenisches riedensgebet<br />

Donnerstag 17 Uhr<br />

Lorenzkirche Anger/Ecke Pilse


Besuchen Sie die geöffneten <strong>Kirchen</strong><br />

der <strong>Erfurt</strong>er Innenstadt<br />

August<strong>in</strong>erkirche<br />

August<strong>in</strong>erstraße<br />

Öffnungszeiten täglich 8-20 Uhr<br />

August<strong>in</strong>erkloster<br />

ührungen stündlich 10-16 Uhr<br />

außer 13 Uhr<br />

Andreaskirche<br />

Andreasstraße<br />

Mo-r 10-17 Uhr<br />

Sa 10-16<br />

So/eiertag 11-16 Uhr<br />

Michaeliskirche<br />

Michaelisstraße<br />

täglich 10-18 Uhr<br />

Kaufmannskirche<br />

am Anger<br />

Mo-Sa 11-17 Uhr<br />

Sa 18 Uhr Abendsegen<br />

und Orgelmusik<br />

Predigerkirche<br />

Meister-Eckehart-Str.<br />

Di-Sa 9-19 Uhr<br />

So/eiertag 12-16 Uhr<br />

Mo geschlossen<br />

Reglerkirche<br />

Bahnhofstraße<br />

werktags 10-18 Uhr

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