Implantate-Katalog Brustimplantate - MDS
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<strong>Brustimplantate</strong> / Defekte <strong>Implantate</strong> 7-9-3<br />
deutliches Bleeding. Die Oberfläche fasst sich immer feucht an. Da dies bei der entleerten<br />
Hülle der rupturierten Prothese nicht der Fall ist, kann die Ursache hierfür nicht bei der Silikonkautschukhülle<br />
liegen.“ o Ein Bleeding dieses Ausmaßes entspricht - nach Gutachtermeinung<br />
- nicht dem Stand der Technik.<br />
Beunruhigend ist die Beobachtung in diesem Zusammenhang, da insbesondere zum Füllmaterial<br />
Hydrogel noch keine ausreichenden Daten zur zuverlässigen Beurteilung vorliegen.<br />
Gegebenenfalls könnten die bei der Explantation dokumentierten entzündlichen Reaktionen<br />
im umliegenden Gewebe beider <strong>Implantate</strong> mit dem kontinuierlichen Austreten der Füllsubstanz<br />
Hydrogel im Zusammenhang stehen.<br />
Im Fall 2 handelte es sich um einen mit Kochsalzlösung gefüllten Expander. Expander werden<br />
zur Vordehnung der Gewebetasche verwendet, in die das Implantat abschließend implantiert<br />
wird. Der Expander wird über ein Ventil oder einen Port befüllt. In regelmäßigen Abständen<br />
wird mit eine Kanüle der Port punktiert und zusätzlich Kochsalzlösung injiziert, um<br />
die Gewebetasche weiter zu dehnen. Im folgend beschriebenen Fall nahm der Expander<br />
nach der fünften zusätzlichen Befüllung nicht mehr an Volumen zu.<br />
Die mikroskopische Untersuchung des Explantats ergab ein Leck. Dies war eindeutig durch<br />
den Durchtritt einer Kanüle durch die Hülle verursacht worden. „Somit ist die Undichtigkeit<br />
des Brustexpanders eindeutig nicht auf einen Herstellungsprozess zurückzuführen, sondern<br />
auf die Punktion mit einer Kanüle“ p und somit ein Anwenderfehler!<br />
Interessant hierbei ist, dass die Schadstelle ca. 7,5 cm vom Rand des Injektionsports entfernt<br />
liegt und somit eine versehentliche Beschädigung beim Punktieren des Ports unwahrscheinlich<br />
erscheint.<br />
o Zitat stammt aus dem Gutachten<br />
p Zitat stammt aus dem Gutachten<br />
<strong>MDS</strong> Stand: Okt. 2003