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Juni bis August 2013 - Evangelische Trinitatis-Kirchengemeinde

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Solange die Erde steht...<br />

Nach einem langen, dunklen Winter tut die erwachende Natur des Frühlings Seele und<br />

Körper des Menschen gut. Jesus Christus hat in und mit der Natur gelebt und ihre Zeichen<br />

als lebendige Hinweise Gottes gedeutet.<br />

Angedacht<br />

Es war deutlich zu spüren nach dem langen,<br />

kalten Winter in diesem Jahr und in den letzten<br />

Wochen dieses wunderbaren Frühlings:<br />

Mit den Bäumen und Blumen, den Wiesen<br />

und Feldern sind auch viele Menschen innerlich<br />

neu erblüht. Das frische Grün, die herrlichen<br />

Farben der neu erwachten Natur tun<br />

unserer Seele einfach gut. Die Osterbotschaft<br />

von der Auferstehung und dem neuen Leben<br />

wird so von Gott dem Schöpfer mit milder<br />

Hand auch in die Landschaft gemalt. Ein Wort<br />

des Kirchenvaters <strong>August</strong>in fällt mir dazu ein:<br />

„Die Seele nährt sich von dem, woran sie sich<br />

freut.“<br />

Auch unser Glaube kann ohne Freude nicht<br />

bestehen, nicht lebendig sein. Wer ihn nur als<br />

Pflichterfüllung gegenüber Gott, als stetes<br />

Dienen gegenüber seinem Nächsten begreift,<br />

der wird irgendwann innerlich verkümmern.<br />

Dringend brauchen wir alle Momente der<br />

Ruhe, Tage und Stunden der Erholung, oder<br />

wie man früher so schön sagte: der Muße,<br />

also der freien Zeit, in der wir ganz pflichtvergessen<br />

Freude tanken und Dinge auf uns<br />

wirken lassen, die unserer Seele gut tun.<br />

Voraussetzung dazu ist allerdings auch die<br />

Überzeugung, dass wahrhaft nicht alles an uns<br />

liegt und an uns hängt. Voraussetzung ist eine<br />

Art Grundvertrauen in Gott, den Schöpfer und<br />

Erhalter allen Lebens.<br />

Wie die Natur zeigt, ist auf IHN Verlass.<br />

„Solange die Erde steht, soll nicht aufhören<br />

Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer<br />

und Winter, Tag und Nacht“ - so hat ER einst<br />

versprochen (l. Mose 8,22), und so dürfen<br />

wir es immer und immer wieder erleben. Was<br />

Jahr für Jahr in der Natur geschieht, wird uns<br />

so zum fortwährenden Zeichen seiner Güte.<br />

Jesus von Nazareth hat aus dem Glauben an<br />

diesen gütigen Gott heraus gelebt. Unzählige<br />

Bemerkungen in den Evangelien zeigen<br />

uns, wie sehr er in und mit der Natur gelebt<br />

und ihre Zeichen als lebendige Hinweise<br />

Gottes gedeutet hat. Immer wieder bezieht er<br />

Elemente der Schöpfung in seine Worte und<br />

Gleichnisse ein, um uns Menschen bildhaft<br />

zu zeigen, wie Gott für uns sorgt: „Schaut<br />

die Lilien auf dem Felde an, wie sie wachsen:<br />

sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich<br />

sage euch, dass auch Salomo in aller seiner<br />

Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie<br />

eine von ihnen. Wenn nun Gott das Gras auf<br />

dem Feld so kleidet, das doch heute steht und<br />

morgen in den Ofen geworfen wird: sollte er<br />

das nicht viel mehr für euch tun, ihr Kleingläubigen“<br />

(Matth.6,28-30)<br />

Wenn ich ihn recht verstehe, ist Kleinglaube<br />

also die falsche Vorstellung, dass man<br />

mit ständigem Sorgen sein Leben, auch sein<br />

Glaubensleben, selbst in den Griff bekommen<br />

könne. Für Jesus aber ist Leben ein Geschenk,<br />

das von Gott kommt und um das sich Gott<br />

deshalb auch kümmern wird.<br />

Ein solcher Glaube kann sehr entlastend und<br />

befreiend wirken. Ja, so sehr, dass er verantwortliches<br />

Leben dann erst recht fördert.<br />

Aber eben nicht mehr aus Zwang, sondern<br />

aus Freude darüber, dass ich sein darf und mit<br />

meinen Gaben kreativ wirken kann zur Ehre<br />

Gottes und zum Wohle dieser Welt. Keiner<br />

Leichtsinnigkeit redet Jesus damit das Wort,<br />

aber doch einer gewissen Leichtigkeit des<br />

Seins, die sich gründet in dem Vertrauen auf<br />

den einen Gott, der es gut mit mir meint.<br />

Es grüßt Sie herzlich mit den besten<br />

Segenswünschen<br />

Ihr Pfarrer<br />

Pfarrer Christoph<br />

Schwaegermann<br />

„Die Seele nährt<br />

sich von dem,<br />

woran sie sich<br />

freut.“<br />

<strong>August</strong>inus<br />

bzw. 3

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