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Verein zur Förderung feministischer Theologie e.V. RUNDBRIEF NR ...

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Aus dem <strong>Verein</strong> / Projekte 9<br />

alle gemeinsam bzw. gruppenweise in den<br />

Workshops ins Gespräch kamen. Der inhaltliche<br />

Teil des Studientages wurde mit einer<br />

politischen Abendandacht abgeschlossen,<br />

in der es weniger um erneute politische<br />

Fürbitte‐Anliegen ging, als vielmehr darum,<br />

Zeit, Ruhe und Musik zu haben, um die Eindrücke<br />

des Tages auch noch einmal im<br />

Geist und mit Geist Revue passieren zu lassen.<br />

Seinen Abschluss fand der Tag in einem<br />

gemeinsamen Abendessen, zu dem<br />

Studierende des Fachbereichs allerlei Leckeres<br />

vorbereitet hatten. Es fanden noch<br />

viele angeregte Gespräche und Diskussionen<br />

zu den Tagesinhalten statt, auch <strong>zur</strong><br />

Frage, wie das Thema an unserem Fachbereich<br />

weitergehen kann.<br />

Flucht und Migration zum Thema der<br />

<strong>Theologie</strong> machen<br />

Während der Vorbereitung des Studientages<br />

ist uns immer deutlicher geworden,<br />

dass wir – als <strong>Theologie</strong>studierende, allesamt<br />

ohne Migrationshintergrund – nur aus<br />

einer Außenperspektive zum Thema Flucht,<br />

Migration und der daran geknüpften gesellschaftlichen<br />

Problematik sprechen können.<br />

Wir können darauf aufmerksam machen,<br />

dass und wo für Menschen, die nach<br />

Deutschland bzw. in die EU kommen, scharfe<br />

Grenzen gezogen werden. Wir können<br />

und müssen Ungerechtigkeiten benennen<br />

und uns damit auseinandersetzen, und das<br />

auch zum Thema unserer <strong>Theologie</strong> machen.<br />

Aber ebenso haben wir mit dem Studientag<br />

gelernt, dass auch jedeR Einzelne<br />

von uns gesellschaftsbedingt in die Problematik<br />

der ungerechten Politik verstrickt ist,<br />

dass auch wir durch unser alltägliches Verhalten<br />

andere Menschen isolieren und Ungerechtigkeiten<br />

– z.B. durch neokoloniale<br />

Strukturen – mitproduzieren. Um der Thematik<br />

einerseits mehr Raum zu geben als<br />

einen Studientag, andererseits aber auch<br />

um der Notwendigkeit nachzugehen,<br />

Flüchtlinge für sich selbst sprechen zu lassen,<br />

haben wir bereits zwei Tage vor dem<br />

Studientag, am 21. Januar 2013, an unserem<br />

Fachbereich den Film Residenzpflicht<br />

gezeigt. Zu dem Abend hatten wir auch Rex<br />

Osa von der Flüchtlings‐Selbstorganisation<br />

The Voice als Referenten bzw. Diskussionspartner<br />

eingeladen. Auch zu diesem Abend<br />

kamen etwa 20 interessierte Besucher_innen<br />

und stellten nach dem Film<br />

viele Fragen an Rex, der ausführlich von der<br />

Problematik für Flüchtlinge in Deutschland,<br />

aber auch von seinen eigenen langjährigen<br />

Erfahrungen mit dem deutschen „Behördenrassismus“<br />

erzählte.<br />

Insgesamt war der Studientag mitsamt der<br />

vorhergehenden Film‐ und Diskussionsveranstaltung<br />

für uns eine wichtige und gute<br />

Erfahrung. Wir hatten die Möglichkeit, uns<br />

über die üblichen Studieninhalte hinaus mit<br />

<strong>Theologie</strong> im gesellschaftlichen Zusammenhang<br />

zu beschäftigen, und auch andere<br />

Menschen in diesen Lern‐ und Erfahrungsprozess<br />

miteinzubeziehen.<br />

Iris Cramer, stud. Frauenbeauftragte am<br />

Fachbereich Ev. <strong>Theologie</strong> in Marburg<br />

2. EFiD‐Projekt „Frauen und<br />

Reformationsdekade“ – ein Projekt<br />

stellt sich vor<br />

Am Anfang das Unwort „Lutherdekade“!<br />

Ein Unwort, weist es doch nur in eine Richtung:<br />

hin zu Luther. Die Vielstimmigkeit<br />

reformatorischer Impulse könnte in der<br />

Fixierung auf eine prominente männliche<br />

Stimme leicht überhört werden. „Lutherdekade!“,<br />

das Unwort, fordert also zugleich<br />

heraus, die Reformation und die fortwirkenden<br />

reformatorischen Impulse aus einer<br />

tradierten Namensfixierung zu lösen, um<br />

dem theologischen Anspruch der Reformation,<br />

nämlich die Freiheit der von Gott an‐

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