nullzeit Magazin, Ausgabe 1/07 - Nullzeit.at

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COVERSTORY
Raiatea und Tahaa. Diese zwei Schwesterninseln
teilen sich eine Lagune. Berühmt für seine Vanilleplantagen
besticht Raiatea mit ihren zahlreichen
Motus und herrlichen weißen Sandstränden.
Hier findet man auch direkt vor dem Raiatea Pearl
Resort in einer Tiefe von rund 30 Metern eines
der wenigen Wracks Polynesiens, die „Nordby“,
einen dänischen Dreimaster. Besonders an dem
Wrack ist, dass sich unzählige Nacktschnecken,
die hierzulande ebenfalls selten anzutreffen sind,
auf ihm tummeln. Charterfirmen, die vorwiegend
Katamarane für Individualtörns anbieten, operieren
von hier aus. Tahaa hat eine schroffere Küste
und tiefe Buchten, die weit ins Landesinnere hineinreichen.
Wenn sie als Skipper mit dem Boot
unterwegs sind, empfiehlt sich ein Abstecher in
die Baie de Haamene. Das dort gelegene Restaurant
eines sesshaft gewordenen Franzosen ist nicht
nur aus kulinarischer Sicht einen Besuch wert. Die
Geschichten in seinen Gästebüchern sind ebenso
unterhaltsam wie der Besitzer selbst.
4KURZINFOcts
Französisch Polynesien, ursprünglich Franzö-
sisch Ozeanien, ist ein französisches Überseeland
in Polynesien. Es besteht aus einer Ansammlung
kleinerer Inseln, Atolle und Archipele im südlichen
Pazifik. Das bekannteste Atoll ist Mururoa. Die
bevölkerungsreichste Insel ist Tahiti.
Amtssprache: Französisch
Hauptstadt: Papeete auf Tahiti (ca. 30.000
Einwohner)
Einwohneranzahl: 261.114
Währung: CFP-Franc
Zeitzone: UTC-10
Telefonvorwahl: +689
Anreise: Mit Air France von Wien oder Frankfurt,
sowie mit Air Tahiti Nui und Air Zealand.
Allgemeine Informationen findet man unter
www.tahititourisme.de
Ein billiges Urlaubsland ist der Inselstaat mit Sicherheit
nicht, was unter anderem durch die hohen
Importzölle zu erklären ist. Dafür findet man
saubere Strände, klares Meer und die polynesische
Gastfreundschaft – das Paradies hat eben seinen
Preis.
[Marcus Hantschel]
marcus@nullzeit.at
FOTO: Marcus Hnatschel
VONDERBASIS
das elfte gebot -
„DU SOLLST DICH NICHT TÄUSCHEN!“
Euch geht es gut! Immer nur Sonne, Wasser,
Strand und Tauchen, ihr habt ja ständig Urlaub,
wisst Ihr denn noch was arbeiten eigentlich
bedeutet?
Jede/r, die/der einmal für einige Zeit in einer
Tauchbasis gearbeitet hat, kennt diese oder ähnliche
Fragen zur Genüge. Wir denken uns dann:
„Lasst’s mich doch mit diesen Aussagen in Frieden“
und geben gerne die klassische Antwort
„It’s a tough job, but somebody’s got to do it.”
Es ist ein großartiger Job, wenn man gerne mit
Leuten zu tun hat. Es ist ein harter Job, weil man
ständig mit Leuten zu tun hat. Es ist bestimmt
kein ständiger Urlaub, wenn man in einer gut
gehenden Basis in den klassischen Tauchmekkas
arbeitet. Und jede/r, die/der diese Tätigkeit
länger als nur einen Sommer ausgeübt hat, weiß
wirklich was arbeiten bedeutet. An dieser Stelle
will ich Euch ab nun einen Einblick verschaffen,
wie es wirklich so ist, an vorderster Tauchfront
zu stehen und null Zeit zu haben. Ich selber habe
fast 12 Jahre lang Tauchbasen geleitet und bin
seit über 15 Jahren Tauchlehrer. Langweilig
wurde es nie, mühsam schon öfters. Um niemandem
zu nahe zu treten, werde ich die Namen der
einzelnen Regionen oder Inseln nicht nennen.
Die Kenner werden sich anhand der Schilderungen
ohnehin denken können, wo wir uns gerade
befinden. Und wer sich noch nicht so gut auskennt,
glaubt mir, auf den Tauchbasen geht es
hinter den Kulissen überall gleich zu. Das habe
ich selbst zumindest so erlebt, sei es auf den
Malediven, in Ägypten, in Kenia, in der Karibik,
in Griechenland, in der Türkei, in Australien
oder in Sansibar. Wir Tauchlehrer sind auch nur
Menschen. Oft enthusiastisch, manchmal müde,
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leider auch nicht immer nur gut gelaunt, überarbeitet,
aufeinander eifersüchtig, haben gerne
Spaß zusammen, wir müssen auf engstem Raum
miteinander leben auch wenn wir uns nicht so
gut leiden können, wir schließen viele Kontakte,
die zum Teil ein Leben lang halten, zum Teil
nach deren Urlaub aus den Augen aus dem Sinn
sind. Die Liebe zum Wasser und zu den Fischen
und zur Taucherei im speziellen ist das, was
uns alle eint. Wer diese Liebe nicht empfindet,
der hat in der Tauchbranche nichts verloren.
Denn, reich wirst du dabei nicht werden. Auf
der faulen Haut liegen geht sich kaum je aus,
dafür ist immer viel zu viel zu tun. Und die viel
gerühmten Liebeleien, na ja, weit aus weniger
als sich manche/r „frischg’fangte“ Tauchlehrer/
in erhofft. Doch sich in und auf dem riesigen
Element zu bewegen, das unseren Planeten zu
2/3 bedeckt, Tauchbegeisterten beizubringen,
wie man das am leichtesten und genusvollsten
tut und dabei deren Freude und Begeisterung in
den Augen leuchten zu sehen, das bringt’s, das
erhält auch die Freude am Job. Wenn wir am
Anfang einer Saison nach einer längeren Pause
(oft nicht mehr als 2-3 Wochen) endlich wieder
unter Wasser sind tut es uns meist leid, dass wir
eine Nullzeit haben. Am Ende der Saison, nach
monatelangen 2,3,4 oder mehr Tauchgängen am
Tag sind wir meist froh darüber, dass diese immer
kürzer wird.
Viele lustige aber auch nachdenklich stimmende
Geschichten, werdet ihr hier lesen. Begebenheiten
aus einem anderen Blickwinkel, eben von
der Basis.
[Sascha Hamersky]
sascha@nullzeit.at
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