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Bewusster Leben mit Kontaktallergien - Haut.de

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<strong>Bewusster</strong> <strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kontaktallergien</strong><br />

Produktverpackung einzeln genannt,<br />

wenn ihre Konzentration in Produkten,<br />

die nicht auf <strong>de</strong>r <strong>Haut</strong> verbleiben, wie<br />

Duschgele, Shampoos mehr als 0,01 %<br />

beträgt bzw. in Produkten, die auf <strong>de</strong>r<br />

<strong>Haut</strong> verbleiben, wie Lotionen, Make-up,<br />

Sonnencremes, Deos über 0,001 % liegt.<br />

Die Vorteile einer transparenten<br />

Zusammensetzung von kosmetischen<br />

Produkten wer<strong>de</strong>n insbeson<strong>de</strong>re für<br />

Kontaktallergiker <strong>de</strong>utlich, zumal die<br />

Kennzeichnung europaweit und inzwischen<br />

sogar weltweit einheitlich angewandt<br />

wird. Es ist beispielsweise durch<br />

<strong>de</strong>n Vergleich <strong>de</strong>r Angaben im Allergiepass<br />

für <strong>de</strong>n Kontaktallergiker möglich,<br />

die für ihn problematischen Stoffe zu<br />

mei<strong>de</strong>n. Vorausgesetzt, die Einträge<br />

im Allergiepass entsprechen <strong>de</strong>n INCI-<br />

Bezeichnungen auf <strong>de</strong>n Kosmetika.<br />

Lei<strong>de</strong>r zeigt die Praxis ein an<strong>de</strong>res<br />

Bild: in <strong>de</strong>n Allergiepässen wer<strong>de</strong>n oft<br />

die Bezeichnungen <strong>de</strong>r Testsubstanzen<br />

für die Epikutantestung eingetragen,<br />

teilweise auch Han<strong>de</strong>lsnamen,<br />

Tabelle 1: Die häufigsten Auslöser von<br />

<strong>Kontaktallergien</strong>, nach Sensibilisierungshäufigkeit<br />

(Quelle: T. Opper, A. Schnuch, 2006)<br />

Substanz Positiv getestet<br />

(standardisiert)<br />

Nickel(II)-sulfat 17,2 %<br />

Duftstoff-Mix 7,2 %<br />

Perubalsam (INCI: Myroxylon pereirae) 6,7 %<br />

Kobalt(II)-chlorid 6,5 %<br />

Kaliumdichromat 5,3 %<br />

Kolophonium (INCI: Colophonium) 4,6 %<br />

Amerchol L101<br />

(INCI: Lanolin Alcohol, Paraffinum Liquidum) 4,3 %<br />

4-Phenylendiamin (INCI: p-Phenylenediamine) 4,3 %<br />

Qecksilber(II)-amidchlorid 3,5 %<br />

Dibromodicyanobutan/2-Phenoxyethanol<br />

(INCI: Methyldibromo Glutaronitrile,<br />

Phenoxyethanol) 3,4 %<br />

Wollwachsalkohole (INCI: Lanolin Alcohol) 2,9 %<br />

Zu <strong>de</strong>n häufigsten Allergieauslösern in Kosmetika gehören<br />

neben Duftstoffen auch Konservierungs<strong>mit</strong>tel und<br />

Haarfarbstoffe.<br />

die lei<strong>de</strong>r nicht immer <strong>mit</strong> <strong>de</strong>n INCI-Bezeichnungen übereinstimmen. Der vorliegen<strong>de</strong> Ratgeber soll<br />

<strong>de</strong>n Kontaktallergikern erleichtern, die für sie problematischen Stoffe in Kosmetika zu erkennen.<br />

Krankheitsbild <strong>Kontaktallergien</strong><br />

<strong>Kontaktallergien</strong> sind keine Seltenheit: 15 bis 20 Prozent <strong>de</strong>r Bevölkerung in Deutschland sind<br />

sensibilisiert und reagieren allergisch auf min<strong>de</strong>stens eines <strong>de</strong>r häufigsten Kontaktallergene, so die<br />

Schätzung <strong>de</strong>s Informationsverbun<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Dermatologischen Kliniken (IVDK). Kontakt<strong>de</strong>rmatosen beeinträchtigen<br />

nicht nur die <strong>Leben</strong>squalität <strong>de</strong>r Betroffenen <strong>de</strong>utlich, sie stellen auch einen großen<br />

wirtschaftlichen Kostenfaktor (Ausfallzeiten, Berufsunfähigkeit) dar.<br />

Die Symptome einer allergischen Reaktion erlauben keine Rückschlüsse auf das auslösen<strong>de</strong> Allergen und<br />

so<strong>mit</strong> auf die Ursache <strong>de</strong>r Allergie. Häufig wer<strong>de</strong>n erstmalig verwen<strong>de</strong>te Produkte als Auslöser <strong>de</strong>s<br />

allergischen Kontaktekzems angesehen. Dies ist jedoch unwahrscheinlich, <strong>de</strong>nn bevor es zu einer allergischen<br />

Reaktion kommt, fin<strong>de</strong>t eine beschwer<strong>de</strong>freie Sensibilisierung statt. Hierfür muss die <strong>Haut</strong><br />

bereits einen Kontakt <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m potentiellen Allergen haben. Bei Reaktionen auf erstmalig verwen<strong>de</strong>te<br />

Produkte han<strong>de</strong>lt es sich daher meist um nicht allergische <strong>Haut</strong>reaktionen. Ihr Ansprechpartner ist<br />

<strong>de</strong>r <strong>Haut</strong>arzt o<strong>de</strong>r Allergologe, <strong>de</strong>r die ursächlichen Stoffe i<strong>de</strong>ntifizieren kann.<br />

Unter einer Kontaktallergie versteht man eine allergische Reaktion vom verzögerten Typ (Typ IV).<br />

Die allergische Reaktion ist auf <strong>de</strong>n <strong>Haut</strong>bereich begrenzt, <strong>de</strong>r einen direkten Kontakt <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m<br />

Allergieauslöser hatte. Bei bestehen<strong>de</strong>r Sensibilisierung treten hier die allergischen Symptome wie<br />

Rötung, starker Juckreiz, Schwellung, Bläschen, nässen<strong>de</strong>r Ausschlag, <strong>Haut</strong>schuppung etwa 24 bis<br />

72 Stun<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>m Kontakt <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m Allergen auf. Wird ein Kontakt <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m Allergieauslöser<br />

vermie<strong>de</strong>n, heilt ein allergisches Kontaktekzem in <strong>de</strong>r Regel wie<strong>de</strong>r vollständig ab.<br />

Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V.<br />

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