pt_2599 SPPC-D Self-Perception Profile for Children ... - ZPID
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<strong>SPPC</strong>-D<br />
<strong>Self</strong>-Perce<strong>pt</strong>ion <strong>Profile</strong> <strong>for</strong> <strong>Children</strong> - deutsche Fassung<br />
(Autorenbeschreibung)<br />
[PSYTKOM-Dok.-Nr. <strong>2599</strong>]<br />
Asendorpf, J.B. & Aken, M.A.G.v. (1993). <strong>Self</strong>-Perce<strong>pt</strong>ion <strong>Profile</strong> <strong>for</strong> <strong>Children</strong> -<br />
deutsche Fassung (<strong>SPPC</strong>-D). Berlin: Humboldt-Universität, Institut für Psychologie.<br />
Copyright: Prof. Dr. Jens B. Asendorpf, Institut für Psychologie, Humboldt-<br />
Universität zu Berlin, Oranienburger Straße 18, D-10178 Berlin.<br />
Testkonze<strong>pt</strong><br />
Theoretischer Hintergrund<br />
Testaufbau<br />
Itembeispiele<br />
Testkonstruktion<br />
Gütekriterien<br />
Objektivität<br />
Reliabilität<br />
Validität<br />
Normierung<br />
Durchführung<br />
Test<strong>for</strong>men<br />
Altersbereiche<br />
Durchführungszeit<br />
Material<br />
Instruktion<br />
Durchführungsvoraussetzungen<br />
Auswertung<br />
Auswertungsmodus<br />
Auswertungshilfen<br />
Auswertungszeit<br />
Anwendungsmöglichkeiten<br />
Bewertung<br />
Literatur<br />
Bearbeitung<br />
Testkonze<strong>pt</strong><br />
Theoretischer Hintergrund<br />
Das <strong>SPPC</strong>-D soll das Selbstbild von Kindern in den vier Bereichen Kognitive Kompetenz, Sportkompetenz,<br />
Peerakze<strong>pt</strong>anz und Aussehen sowie das bereichsunspezifische Globale Selbstwertgefühl<br />
durch verbale Items erfassen. Der Skala liegt die Annahme zugrunde, dass das Selbstkonze<strong>pt</strong><br />
bei Kindern dieses Alters bereichsspezifisch organisiert ist, wobei sich bereits ein bereichsübergreifendes<br />
globales Selbstwertgefühl herausgebildet hat. Die deutsche Version beruht<br />
auf dem <strong>Self</strong>-Perce<strong>pt</strong>ion <strong>Profile</strong> <strong>for</strong> <strong>Children</strong> (<strong>SPPC</strong>) von Harter (1985), das wiederum auf<br />
eine ältere Version von Harter (1982) zurückgeht; die <strong>SPPC</strong>-Skala "Behavioral Conduct" wurde<br />
wegen der starken Konfundierung der Items mit sozialer Erwünschtheit nicht in die <strong>SPPC</strong>-D<br />
aufgenommen. Die Übertragung aus dem Englischen erfolgte im Rahmen der Münchner Longitudinalstudie<br />
zur Genese individueller Kompetenzen (LOGIK).<br />
<strong>ZPID</strong> 2002
Testaufbau<br />
Das <strong>SPPC</strong>-D enthält 30 geschlechtsneutral <strong>for</strong>mulierte Items (6 pro Subskala), die in einem<br />
zweistufigen Beantwortungsmodus auf einer vierstufigen Zustimmungsskala beantwortet werden.<br />
Die Items sind hinsichtlich hoher Kompetenz gegenbalanciert, die Antworten werden in<br />
Richtung hoher Kompetenz auf der Skala 1-4 verkodet und über alle Items pro Subskala gemittelt.<br />
Als deutsche Bezeichnungen für die Subskalen wurden gewählt:<br />
(1) Kognitive Kompetenz ("Scholastic Competence");<br />
(2) Sportkompetenz ("Athletic Competence");<br />
(3) Peerakze<strong>pt</strong>anz ("Social Acce<strong>pt</strong>ance");<br />
(4) Aussehen ("Physical Appearance");<br />
(5) Selbstwertgefühl ("Global <strong>Self</strong>-Worth").<br />
Itembeispiele<br />
Einige Kinder haben viele Freunde ABER andere Kinder haben nicht sehr viele Freunde.<br />
Testkonstruktion<br />
Das <strong>SPPC</strong> wurde in verschiedenen US-Stichproben von insgesamt über 1500 Dritt- bis Achtklässlern<br />
durch exploratorische Faktorenanalyse mit <strong>for</strong>cierter obliquer Lösung in ihrer Bereichsspezifität<br />
überprüft.<br />
Die deutschen Daten beruhen auf einer unausgelesenen Stichprobe von 81 Jungen und 81<br />
Mädchen der 3. Klasse, die im Alter von 9.0 - 9.9 Jahren (Mittelwert 9.4 Jahre) und dann noch<br />
einmal 9 Monate später in der 4. Klasse im Einzeltest getestet wurden (Asendorpf & Aken,<br />
1993).<br />
Gütekriterien<br />
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Objektivität<br />
Die Objektivität des Verfahrens ist bei Verwendung der schriftlichen Instruktion und sorgfältiger<br />
Beachtung des zweistufigen Antwortmodus auch bei Einzeltestung hoch.<br />
Reliabilität<br />
In der deutschen Stichprobe waren die internen Konsistenzen für alle Subskalen bereits bei<br />
Drittklässlern ausreichend (Alphas waren für Kognitive Kompetenz .76, für Sportkompetenz<br />
.74, für Peerakze<strong>pt</strong>anz .79, für Aussehen .81 und für das Globale Selbstwertgefühl .76); bei<br />
Viertklässlern lagen sie meist noch etwas höher.<br />
Validität<br />
In der deutschen Stichprobe variierten die Subskalen-Interkorrelationen bei Dritt- und Viertklässlern<br />
zwischen .25 und .50 mit Ausnahme der in beiden Altersgruppen sehr hohen Korrelationen<br />
zwischen Globalem Selbstwertgefühl und Aussehen (.70 bzw. .59). Konfirmatorische<br />
Faktorenanalysen mit LISREL VI bestätigten eine gerade noch ausreichende Passung für ein<br />
hierarchisches Strukturmodell mit dem Globalen Selbstwertgefühl als übergeordnetem Faktor<br />
und den vier bereichsspezifischen Subskalen als untergeordneten Faktoren (für beide Altersgruppen<br />
Chi-Quadrat/df < 1.82). Dies bestätigt Harters theoretisches Konze<strong>pt</strong>. Korrelationen<br />
mit externen Kriterien wie fachspezifisches Selbstkonze<strong>pt</strong>, Schulnoten, IQ, motorische Koordination,<br />
Lehrerurteil Beliebtheit in der Klasse und Einsamkeit bestätigten die Bereichsspezifität<br />
der Subskalen.<br />
Normierung<br />
Angegeben werden Mittelwerte und Standardabweichungen für die Subskalen und den Gesamtwert<br />
der untersuchten Stichprobe (Asendorpf & Aken, 1993, S. 74).<br />
<strong>ZPID</strong> 2002
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Durchführung<br />
Test<strong>for</strong>men<br />
Der Test kann als Einzeltest oder als Gruppentest durchgeführt werden. Parallel<strong>for</strong>men liegen<br />
nicht vor.<br />
Altersbereiche<br />
Das Verfahren ist für Kinder ab 9 Jahren geeignet (ab 3. Klasse).<br />
Durchführungszeit<br />
Die Durchführungszeit beträgt 10-15 Minuten.<br />
Material<br />
Er<strong>for</strong>derlich sind ein Instruktionsblatt, ein Fragebogen mit 30 Items und ein Auswertungsblatt.<br />
Instruktion<br />
Die schriftliche Instruktion wird im Einzelversuch vom Versuchsleiter vorgelesen, sonst von<br />
den Probanden gelesen.<br />
Durchführungsvoraussetzungen<br />
Nach kurzem Training können Hilfskräfte den Test durchführen.<br />
Auswertung<br />
Auswertungsmodus<br />
Die Antworten werden mit 1-4 (von links nach rechts) kodiert.<br />
Übersicht Item-Skalen-Zuordnung:<br />
Kognitive Kompetenz-Items 1(-), 6(-), 11, 16, 21(-), 26<br />
Peerakze<strong>pt</strong>anz-Items 2, 7(-), 12, 17(-), 22, 27(-)<br />
Sportkompezenz-Items 3(-), 8, 13(-), 18(-), 23, 28<br />
Aussehen-Items 4(-), 9(-), 14, 19, 24, 29(-)<br />
Selbstwertgefuehl-Items 5, 10, 15(-), 20(-), 25(-), 30<br />
Zum Teil sind die Items umzupolen (mit "-" gekennzeichnet; Trans<strong>for</strong>mation y=5-x). Abschließend<br />
werden die Punktwerte der einzelnen Items skalenweise addiert und durch 6 dividiert.<br />
Der Gesamtwert ist der Mittelwert aus allen Items (bzw. Skalen).<br />
Auswertungshilfen<br />
Die Antworten des Kindes werden in ein Auswertungsblatt eingetragen und von dort EDVmäßig<br />
verarbeitet.<br />
Auswertungszeit<br />
Die Auswertungszeit beträgt manuell etwa 1 Minute.<br />
Anwendungsmöglichkeiten<br />
Das <strong>SPPC</strong>-D ist ein ökonomisches, altersangemessenes Verfahren, das einen groben Überblick<br />
über die wichtigsten Bereiche des Selbstkonze<strong>pt</strong>s von Schülern gibt (Forschung, Individualdiagnostik,<br />
Differentialdiagnostik). Unabhängig vom <strong>SPPC</strong>-D wurde eine andere deutsche Version<br />
des <strong>SPPC</strong>, das FSK-K, von Wünsche und Schneewind (1989) entwickelt. Alternativ gibt es im<br />
englischen Sprachraum das SDQ-I (Marsh, Barnes, Cairns & Tidman, 1984), das 8x8 Items<br />
enthält und bei entsprechend größerem Testaufwand eine etwas differenziertere Selbstbild-<br />
Diagnose leistet.<br />
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Bewertung<br />
Kritisch ist anzumerken, dass der Selbstbildfaktor Aussehen bei Grundschülern noch nicht klar<br />
vom Globalen Selbstwertgefühl getrennt ist und dass für diesen Faktor keine Daten zur externen<br />
Validität vorhanden sind.<br />
Literatur<br />
Asendorpf, J.B. & Aken, M.A.G.v. (1993). Deutsche Versionen der Selbstkonze<strong>pt</strong>skalen von<br />
Harter. Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 25, 64-<br />
86.<br />
Harter, S. (1982). The Perceived Competence Scale <strong>for</strong> <strong>Children</strong>. Child Development, 53, 87-<br />
97.<br />
Harter, S. (1985). Manual <strong>for</strong> the <strong>Self</strong>-Perce<strong>pt</strong>ion <strong>Profile</strong> <strong>for</strong> <strong>Children</strong> (Technical Report). Denver,<br />
CO: University of Denver.<br />
Marsh, H.W., Barnes, J., Cairns, L. & Tidman, M. (1984). <strong>Self</strong>-Descri<strong>pt</strong>ion Questionnaire: Age<br />
and sex effects in the structure and level of self-conce<strong>pt</strong> <strong>for</strong> preadolescent children.<br />
Journal of Educational Psychology, 80, 366-380.<br />
Wünsche, P. & Schneewind, K.A. (1989). Entwicklung eines Fragebogens zur Erfassung von<br />
Selbst- und Kompetenzeinschätzungen bei Kindern (FSK-K). Diagnostica, 35, 217-235.<br />
Bearbeitung<br />
Jens Asendorpf/20.12.1993<br />
<strong>ZPID</strong> 2002