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Dr. rer. nat. - Qucosa

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50 EINLEITUNG UND ZIELSTELLUNG<br />

1.2.5 Die Quarzmikrowaage<br />

Die Quarzmikrowaage (QCM engl. Quartz Crystal Microbalance) ist ein Instrument,<br />

mit dessen Hilfe man Massenänderungen auf Oberflächen sehr empfindlich nachweisen<br />

kann. Physikalische Grundlage der Messung ist der umgekehrte piezoelektrische Effekt.<br />

Piezoelektrizität tritt immer dann auf, wenn Kristalle mit einer polaren Achse in deren<br />

Richtung durch <strong>Dr</strong>uck, Zug oder Torsion beansprucht werden. An deren Kristalloberfläche<br />

treten infolge der Beanspruchung elektrische Ladungen auf. Beispiele für solche Kristalle<br />

sind Quarz, Turmalin und Bariumtita<strong>nat</strong>.<br />

Das Herzstück einer Quarzmikrowaage ist ein Schwingquarz, der durch Anlegen<br />

einer Wechselspannung zu einer resonanten Schwingung angeregt wird. Quarz ist auf<br />

Grund seiner guten mechanischen und dynamischen Stabilität sowie der je nach Schnitt<br />

geringen Temperaturabhängigkeit der Resonanzfrequenz als Piezoelektrikum sehr gut<br />

geeignet. Um bestimmte Schwingungsformen anzuregen, ist es möglich den Reso<strong>nat</strong>or in<br />

verschiedenen Winkeln aus dem Kristall zu schneiden. Für die Quarzmikrowaage werden<br />

Plättchen aus einem stabförmigen a-Quarzkistall mit einem Winkel von 35,25° zur<br />

kristallographischen z-Achse geschnitten. Dabei erhält man einen Quarz mit sogenannten<br />

AT-Schnitt. In der Bezeichnung „AT“ steht der Buchstabe A für den Schwingungstyp<br />

(schneller Dickenschwinger) und der Buchstabe T für temperaturkompensiert. Das<br />

Quarzplättchen besitzt auf beiden Seiten eine aufgedampfte Goldelektrode mit einer<br />

Schichtdicke von circa 100 nm.<br />

Quarzmikrowaagen-Messungen sind in der aktiven (Oszillatormethode) oder der<br />

passiven (Netzwerkanalyse) Messtechnik durchführbar. Beim aktiven Verfahren wird der<br />

Schwingquarz als frequenzbestimmendes Element in einem Rückkopplungsverstärker<br />

eingesetzt. Während der Messung wird die Quarzoszillation durch ein elektronisches<br />

Treibersystem unterhalten. Die gemessene Resonanzfrequenz ist ein Summensignal,<br />

welches sich aus Beladung, Dämpfung, aber auch Beiträgen des Treibersystems<br />

zusammensetzt. Diese Frequenz stimmt nur selten sehr genau mit der mechanischen<br />

Resonanzfrequenz des Quarzes überein.<br />

Beim passiven Verfahren wird die Impedanzspektroskopie und Netzwerkanalyse<br />

eingesetzt. Als Messwert dient der komplexe Reflexionsfaktor, der das frequenzabhängige<br />

Verhältnis von in den Quarz laufenden und von ihm reflektierten Sinusspannungen angibt.<br />

Es kann sowohl die Resonanzfrequenz als auch die Dämpfung der Quarzschwingung<br />

registriert werden. Die Oszillation der Quarzmikrowaage ist bei diesem Verfahren auch<br />

in hochviskosen Flüssigkeiten stabil, und Messungen von Vorgängen, die in wässrigen<br />

Lösungen an der Elektrode stattfinden, sind möglich.<br />

Zur analytischen Beschreibung der auf den Quarz aufgebrachten Schichten existieren

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