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«Nicht wegen Kleinigkeit zum Arzt rennen» - Netzwerk Spitäler des ...

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anpassen. Dieses Jahr sind die Krankenkassenprämien im Kanton so stark wie seit 1996 nicht mehr gestiegen: um<br />

durchschnittlich 11,5 Prozent für Erwachsene. (sn)<br />

Herr Kappert, sind die Privatspitäler am Prämienschock im Kanton Bern mitschuldig<br />

Diese Fragen müssen Sie den Krankenkassen stellen. Ich kenne deren Berechnungsmethoden<br />

nicht. Der Umsatz der Klinik Sonnenhof ist immer noch gleich hoch wie vor drei oder vier<br />

Jahren. Somit gehören wir nicht zu den Verursachern <strong>des</strong> Prämienanstiegs.<br />

Aber die Prämien sind in Bern auch <strong>wegen</strong> der besonderen Stellung der Privatspitäler<br />

höher.<br />

Seit 2004 müssen oder dürfen wir Privatspitäler auch grundversicherte Patienten behandeln.<br />

Das führte damals zu einem Kostenschub für die Krankenkassen. Dieser wirkt bis heute nach,<br />

weil der Kanton Bern nichts an deren Behandlungskosten zahlt. Das wird sich ändern: Ab<br />

2012 muss der Kanton die Hälfte übernehmen, was die Kassen entlasten wird.<br />

Die Frage stellt sich, ob die Prämien auch <strong>des</strong>halb steigen, weil Berner länger im Spital<br />

bleiben als andere. Dies wiederum könnte damit zu tun haben, dass es im Kanton<br />

Überkapazitäten gibt. Das Bettenangebot bestimmt die Nachfrage.<br />

Da sind wir bei der Gretchenfrage. Ich behaupte, die Nachfrage bestimmt das Angebot. Das<br />

ist das Hauptproblem in der Schweiz. Wir sind ein verwöhntes Volk. Die Menschen müssten<br />

mehr Selbstverantwortung übernehmen und nicht <strong>wegen</strong> jeder <strong>Kleinigkeit</strong> <strong>zum</strong> <strong>Arzt</strong> rennen.<br />

Warum aber bleiben Bernerinnen und Berner länger im Spital als die Einwohner anderer<br />

Kantone<br />

Die jüngste Statistik der kantonalen Gesundheitsdirektion zeigt, dass die Patienten in den<br />

öffentlichen Spitälern zwei Tage länger bleiben als in den privaten. Warum das so ist, kann<br />

ich nicht sagen. Die Aufenthaltsdauer der Patienten wird den Spitälern ja schon heute nicht<br />

mehr vergütet.<br />

Was empfehlen Sie, um den Anstieg der Gesundheitsausgaben zu bremsen<br />

Auch ich habe keine einfache Antwort. Wir wollen ja die Leistungen nicht rationieren. Die<br />

Höhe der Kosten hängt mit unseren Ansprüchen zusammen. In der Schweiz ist nur das Beste<br />

gut genug – das gilt nicht nur im Gesundheitswesen. Zudem haben wir 26 verschiedene

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