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Das Magazin für Bildung und Karriere im Ausland - itchy feet

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www.<strong>itchy</strong>-<strong>feet</strong>.net<br />

Nr. 3 / 3,50 €<br />

11/2006 – 4/2007<br />

<strong>itchy</strong> <strong>feet</strong><br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Karriere</strong> <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong><br />

High School<br />

Sprachkurse<br />

Reisen & Arbeiten<br />

Studium<br />

Jobs & Praktika


Vorwort<br />

<strong>Das</strong> <strong>Ausland</strong> ruft –<br />

<strong>und</strong> wir rufen auf!<br />

Wie fühlt man sich als Austauschschüler? Welche Arten von<br />

Sprachkursen gibt es? Was erwartet mich als Au-Pair? Wo<br />

verbringe ich mein <strong>Ausland</strong>sstudium? Wer hilft mir bei der<br />

Organisation eines Praktikums <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong>?<br />

<strong>Das</strong> ist nur ein Teil der Fragen, die in dieser Ausgabe von <strong>itchy</strong> <strong>feet</strong><br />

beantwortet werden. Die Artikel führen dich in die Niederlande,<br />

nach England, Frankreich <strong>und</strong> Polen, in das fernöstliche China,<br />

nach Indien <strong>und</strong> Malaysia, auf den roten Kontinent <strong>und</strong> das Land<br />

der großen weißen Wolke, nach Ghana sowie nach Latein- <strong>und</strong><br />

Nordamerika. Wir haben bei der Auswahl der Texte nicht nur<br />

darauf geachtet, dass du hilfreiche Tipps <strong>und</strong> Anregungen <strong>für</strong><br />

die Organisation eines <strong>Ausland</strong>saufenthaltes in den klassischen<br />

Zielländern erhältst, sondern stellen dir ganz bewusst auch<br />

Programme in „exotischen“ Ländern vor.<br />

Diese Themenvielfalt, die <strong>itchy</strong> <strong>feet</strong> auszeichnet, <strong>und</strong> der wir uns<br />

verb<strong>und</strong>en fühlen, wird nicht zuletzt durch die Erfahrungsberichte<br />

unserer Leser gewährleistet. Damit dies so bleibt, möchten wir<br />

auch dich ausdrücklich dazu aufrufen, deine Erfahrungen <strong>und</strong><br />

Tipps zu Papier zu bringen <strong>und</strong> uns zuzusenden. Dabei spielt<br />

es keine Rolle, ob du über eine zweiwöchige Sprachreise, ein<br />

vierwöchiges Praktikum, ein dre<strong>im</strong>onatiges High-School-Programm<br />

oder einen einjährigen <strong>Ausland</strong>saufenthalt als Au-Pair oder<br />

Student berichtest. Wichtig ist jedoch, dass du be<strong>im</strong> Verfassen<br />

deines Berichts daran denkst, dass <strong>itchy</strong> <strong>feet</strong> kein Reisemagazin<br />

ist, sondern der Fokus auf dem Thema <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Karriere</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>Ausland</strong> liegt. Bei Abdruck bekommst du eine kleine Finanzspritze<br />

von 100 Euro <strong>für</strong> deine nächste Reise.<br />

Wir wünschen dir viel Vergnügen mit unserem dritten <strong>Magazin</strong><br />

<strong>und</strong> möchten dich abschließend noch darauf hinweisen, dass du<br />

die Inhalte dieser <strong>und</strong> aller vorherigen Ausgaben von <strong>itchy</strong> <strong>feet</strong><br />

sowie einen Leitfaden zum Verfassen von Erfahrungsberichten <strong>im</strong><br />

Internet unter www.<strong>itchy</strong>-<strong>feet</strong>.net findest.<br />

Thomas Terbeck<br />

Magister Artium<br />

Ramon Tissler<br />

Dipl.-Kfm., M.B.A.


Inhaltsverzeichnis<br />

High School<br />

Sprachkurse<br />

Reisen & Arbeiten<br />

Studium<br />

Jobs & Praktika<br />

News<br />

Zwischen Euphorie <strong>und</strong> Kulturschock – „The grass is always greener on the other side of the fence“ 4<br />

It is never a wasted year! – Flip-Flopping between American Dream and Self-Doubts 6<br />

<strong>itchy</strong> <strong>feet</strong> talks to Outdoor Education New Zealand 9<br />

Windsurfing the World‘s Seas – ...while studying abroad in New Zealand 10<br />

Langzeitstudie zum Schüler- <strong>und</strong> Kulturaustausch – Ein erster Zwischenbericht 11<br />

Esk<strong>im</strong>os, H<strong>und</strong>eschlitten <strong>und</strong> Holzfäller – Klischee oder kanadische Wirklichkeit? 14<br />

It´s differentlah! – Ein Schuljahr in Malaysia 16<br />

Einmal L.A. <strong>und</strong> zurück – Ein Sprachkurs jenseits des großen Teichs 18<br />

Sprachkurse: Darf’s ein bisschen mehr sein? – Neue Methoden verbinden Unterricht mit Vergnügen 22<br />

Sprachreisetrends – Wer? Wohin? Wie lange? 24<br />

Mit Sprachen Länder <strong>und</strong> Kulturen entdecken – Ein kleiner Ratgeber 25<br />

Zwischen Baguette <strong>und</strong> Toast – Mein Leben als Au Pair in London 26<br />

Au pair in America – Gr<strong>und</strong>stein <strong>für</strong> Fre<strong>und</strong>schaften <strong>und</strong> <strong>Ausland</strong>sstudium 29<br />

Gap Year – Working to see the world 30<br />

Was es heißt, frei zu sein – Work & Travel in Australien 31<br />

University F<strong>und</strong>ing Options – Choosing the Best Program 34<br />

Vollgas in den Semesterferien – Summer Sessions an nordamerikanischen Universitäten 40<br />

Nachhaltiges Studium – Die expedition WELT führt in acht Monaten um den Globus 43<br />

Study in Nova Scotia – Home of most amazing natural wonders! 44<br />

What is the European Law School? – Studying European and international law in Maastricht 46<br />

Ecole hôtelière de Lausanne – Eine einzigartige Ausbildung <strong>für</strong> junge Talente 47<br />

Studieren <strong>und</strong> Lernen auf Weltklasseniveau – Auf nach Down Under! 48<br />

Austauschsemester in Sydney – Zwischen Peer Networkern <strong>und</strong> Tandem Buddys 50<br />

Im Westen angekommen – Ein Erasmus-Semester in Warschau 52<br />

Abenteuer Disney – Mit Buffalo Bill in Paris 56<br />

Hotelarbeit in Europa – Englisch lernen, Fre<strong>und</strong>schaften schließen <strong>und</strong> dabei Geld verdienen 59<br />

„Reisen bildet“ - <strong>und</strong> stärkt das Selbstbewusstsein! – Ein Praktikum der Humanmedizin in Ecuador 60<br />

Realität Indien – Soziales Engagement <strong>und</strong> Berufserfahrung 62<br />

Auf nach Fernost – Chinesische Rapsölmotoren <strong>im</strong> Dauerstandsversuch 63<br />

Neuigkeiten 66<br />

Inhalt


4 – High School<br />

Zwischen Euphorie <strong>und</strong> Kulturschock<br />

„The grass is always greener on the other side of the fence“<br />

Würdet ihr nicht auch manchmal gerne in das Land entfliehen, in dem<br />

Krokodile fröhlich <strong>im</strong> Gartenteich plantschen, wo einem fre<strong>und</strong>liche Koalas<br />

an jeder Straßenecke „G’day, mate!“ zurufen <strong>und</strong> man jeden Tag <strong>im</strong><br />

molligwarmen Beutel eines Kängurus namens Skippy zur Schule hoppelt?<br />

Jaja, ich auch... Trotz alledem hab ich letztes Jahr mein Geld lieber in<br />

einen Austausch nach Australien als in eine Tüte afghanischer Opiate<br />

investiert. Meine damaligen Beweggründe <strong>für</strong> das Treffen dieser weit<br />

reichenden Entscheidung waren nicht nur der Wunsch, mein Englisch zu<br />

verbessern, sondern vielmehr noch, eine andere Perspektive auf mein<br />

Leben zu erlangen. Also <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>e genommen „mal was anderes zu<br />

machen“, um meinem manchmal ganz schön langweiligen Alltag <strong>im</strong><br />

kleinen Sieglitzhof zu entfliehen...<br />

Die ersten Schritte <strong>im</strong> „Australian way of life“ waren anfangs jedoch relativ<br />

mühsam. Als ich nach meiner 26stündigen Flugreise am Sydney Airport<br />

stand <strong>und</strong> meine australische Koordinatorin traf, merkte ich plötzlich,<br />

dass ich vor dem Abflug aus Deutschland nichts, nein, wirklich gar nichts<br />

von all dem realisiert hatte! In jenem Moment war das jedoch überhaupt<br />

kein Problem, denn ich war unglaublich euphorisch <strong>und</strong> hätte die ganze<br />

Welt umarmen können vor Vorfreude auf das mir bevorstehende Jahr!<br />

Stellt euch doch nur mal folgende Situation vor: Ihr lauft das letzte Mal<br />

durch euer Haus in eurer kleinen Stadt <strong>im</strong> schon so lange bewölkten<br />

Deutschland, dass ihr euch kaum mehr an die Farbe Blau erinnern könnt.<br />

30 St<strong>und</strong>en später sitzt ihr in einem weitläufigen Park, genießt, an einer<br />

Palme lehnend, die vom klitze klaren H<strong>im</strong>mel herunterbrennende Sonne<br />

<strong>und</strong> esst chinesisches Takeaway während ihr auf das Opera House, die<br />

Harbour Bridge <strong>und</strong> das Meer blickt... Genau so ist es mir nämlich ergangen,<br />

als ich direkt nach meiner Ankunft in Oz auf eigene Faust Sydney erk<strong>und</strong>ete.<br />

Wahnsinn!<br />

Nach etwa zwei Wochen begann sich dann jedoch bereits so etwas wie<br />

„Alltag“ einzustellen, was zur zweiten Phase, der „Hey, das is ja gar kein<br />

Urlaub...Aaaaaaah!!!“-Phase, führte: Die erste Welle der Euphorie war<br />

abgeebbt - zurück blieb die Erkenntnis, dass sich mein Leben (nicht nur<br />

geografisch) auf den Kopf gestellt hatte <strong>und</strong> sich komplett von dem<br />

gewohnten unterschied! Diese extreme Umstellung schien dermaßen<br />

irreal, ich konnte mich nicht entscheiden, ob ich glücklich oder traurig<br />

war. Damals, be<strong>im</strong> Vorbereitungstreffen meiner Austauschorganisation in<br />

Deutschland, hatte ich noch nicht erwartet, dass ich mal richtig schlecht<br />

drauf sein könnte, geschweige denn wirklich He<strong>im</strong>weh zu haben! Die<br />

Vorstellung eines Austauschs <strong>im</strong> „perfekten“ Australien <strong>und</strong> meine übertrieben<br />

hohen Erwartungen machten diesen Gedanken unmöglich. Doch<br />

als ich feststellte, dass nicht jeder „Aussie“ fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> entspannt ist,<br />

dass ich auch mit meiner Gastfamilie – nicht anders als mit der eigenen<br />

Familie in Deutschland – nicht <strong>im</strong>mer der gleichen Meinung sein kann,<br />

<strong>und</strong> dass das Brot hier ungefähr so widerlich ist wie Sauerkraut <strong>für</strong> einen<br />

Australier, trat das ein, wovon ich bereits so oft gehört aber nie ernst genommen<br />

hatte: der Kulturschock!


Lasst euch sagen: Dieses Phänomen existiert tatsächlich! „The grass<br />

is always greener on the other side of the fence“, sagt ein englisches<br />

Sprichwort. Soll heißen, es ist alles reine Einstellungssache. Denn als ich<br />

nach einiger Zeit anfing, meine Situation zu analysieren, stellte ich eines<br />

fest: Alles Vertraute hinter sich zu lassen ist nicht nur ein Opfer, das man<br />

erbringen muss, wenn man ein solches Abenteuer in einem fremden Land<br />

eingeht. Vielmehr kann es doch auch eine großartige Möglichkeit sein,<br />

sich selbst weiter zu entwickeln, seinen Horizont massiv zu erweitern <strong>und</strong><br />

die Schönheit <strong>und</strong> Einzigartigkeit dieser neuen Lebensweise zu erkennen.<br />

Für mich persönlich ist dies, mehr noch als alles andere, der wahre<br />

Wert eines solchen <strong>Ausland</strong>aufenthalts. Mit der Zeit besserte sich daher<br />

meine Laune wieder. Als ich dann auch noch mit der Schule begann,<br />

lernte ich nach kurzer Zeit meine ersten Fre<strong>und</strong>e kennen. Aufstehen,<br />

Schule, Sportverein, mit Fre<strong>und</strong>en ausgehen, schlafen... Mein Tagesplan<br />

quoll vor Aktivitäten nur so über, so dass gar keine Zeit mehr <strong>für</strong> He<strong>im</strong>weh<br />

blieb. Von da an wusste ich wieder, dass ich die richtige Entscheidung<br />

getroffen hatte <strong>und</strong> war überwältigt von dem Land, den Leuten <strong>und</strong><br />

den faszinierenden Dingen, die ich erleben durfte! Irgendwann ist man<br />

dann schließlich an dem Punkt angekommen, wo Gedanken <strong>und</strong> Erinnerung<br />

an das Leben in Deutschland fern, ja gar fremd wirken. Von diesem<br />

Moment an, wenn „host mum“ zu „mum“ wird <strong>und</strong> sich „at home“ auf<br />

den roten Kontinent bezieht, fängt das Leben hier drüben erst so richtig an.<br />

Staatliche Schulen in NSW<br />

Heute, nachdem 365 Tage in „Down Under“ hinter mir liegen, kann ich<br />

mein endgültiges Fazit ziehen: Die Entscheidung dorthin zu gehen war<br />

wohl nicht nur die schwerwiegendste, sondern auch die beste meines<br />

Lebens! All die neuen Erlebnisse <strong>und</strong> Erkenntnisse sind dermaßen einschneidend<br />

<strong>für</strong> meine Sicht der Welt, dass ich be<strong>im</strong> besten Willen keine<br />

Sek<strong>und</strong>e meines Aufenthaltes missen möchte. Natürlich ist alles ganz anders<br />

gekommen, als ich es mir vor meinem Reiseantritt ausgemalt hatte.<br />

Vor allem sind gerade die ersten Monate in der Fremde nicht so einfach<br />

wie das gewohnte Leben in der He<strong>im</strong>at. Ist das nun ein zu erbringendes<br />

Opfer oder vielmehr eine Chance? Alles reine Einstellungsache!<br />

Thomas Scheele, 18 Jahre, bereitet sich zur Zeit auf sein Abitur vor.<br />

Danach plant er einen freiwilligen Dienst in Chile.<br />

Mit mehr als 300 Schulen in Sydney <strong>und</strong> New South Wales können Sie eine Schule wählen, die mit<br />

der Auswahl an Fächern <strong>und</strong> Einrichtungen den Lernbedürfnissen Ihres Kindes am besten entspricht.<br />

Die staatlichen Schulen in NSW bieten:<br />

�� Einen wohl durchdachten, auf akademische Exzellenz zugeschnittenen Studienplan<br />

�� Integriertes Computer-, Internet- <strong>und</strong> Mult<strong>im</strong>edia-Lernen<br />

�� Spezialeinrichtungen <strong>für</strong> Wissenschaft, Designfächer, Sprachen sowie bildende <strong>und</strong> darstellende<br />

Künste<br />

�� Sport als Teil des Studienplans sowie besondere Sportschulen<br />

�� Kleine Klassengrößen <strong>und</strong> persönliche Unterstützungsprogramme<br />

�� Intensive Unterstützung in der englischen Sprache<br />

�� Verfügbare Programme ab Dauer eines Semesters<br />

�� Hochqualifizierte, universitätsgeschulte Lehrer <strong>und</strong> Lehrerinnen<br />

�� Eine sichere, fre<strong>und</strong>liche, multikulturelle Lernumwelt<br />

�� Abiturzeugnis (Hochschulreife) - Higher School Certificate zur Immatrikulation an der Universität<br />

NSW Department of Education and Training (Schools) CRICOS Provider Code 00588M<br />

High School – 5<br />

Zum Anmelden oder <strong>für</strong> weitere Informationen<br />

International Students Centre<br />

PO Box 707 Broadway NSW 2007 Australia<br />

Email: isc@det.nsw.edu.au<br />

www.internationalschool.edu.au


6 – High School<br />

It is never a wasted year!<br />

Flip-Flopping between American Dream and Self-Doubts<br />

What makes you want to do an exchange year? Is it curiosity, boredom,<br />

or has it always been one of your greatest dreams to spend a year<br />

abroad? Do you think it would help you to become more independent?<br />

Or are you just fascinated by a country, and you want to know whether it<br />

would be worth emigrating at some point in your life? Are you looking for<br />

an opportunity to broaden your knowledge about culture, language and<br />

mentality?<br />

When I was seven years old, my cousin told me that she was going to<br />

spend a year in a foreign country, and I was dying to do the same. It<br />

so<strong>und</strong>ed so incredibly exciting! A country which I had not been to before,<br />

people who had completely different points of view and a different<br />

lifestyle, and the chance to discover the world with my own eyes - those<br />

thoughts just fascinated me. And so I applied for an exchange year in the<br />

States. For the fun of it, I also filled out the scholarship application, upon<br />

which the agency sent me further papers. They wanted my curriculum<br />

vitae, an essay on why I wanted to spend a year abroad, a collage of<br />

pictures of me and everything and everyone that’s <strong>im</strong>portant to me.<br />

About three weeks later, I received a letter saying that I was invited to<br />

a personal interview. The interview consisted of a talk, followed by a<br />

language test and a conversation with the interviewees in English. When<br />

I finally got a letter from the agency a couple of weeks later, I was sure it<br />

would be a negative reply. The more surprised I was, when I read that I<br />

would really get to spend one year in the U.S. I was accepted, and I had<br />

won the scholarship. My only thought at this point: “That’s friggin’ crazy!”<br />

But after I had told everyone about it, doubts started to creep up.<br />

Although I was still convinced that this was the greatest and best thing<br />

that could ever happen to me, I was not sure anymore if I wanted to leave<br />

home. My friends – would they forget about me? My family – would they<br />

miss me? Would anybody at all notice that I was gone?! Suddenly, I was<br />

not so sure about whether I wanted to take the challenge. I definitely had<br />

mixed feelings about my departure, was flip-flopping between excitement<br />

and fear, self-confidence and self-doubts, between “Yes, I’m going to<br />

do it” and “Nah, whatever...”. The worst days were those before my<br />

departure. The last visits at my relatives’ houses, the last get-togethers<br />

with my friends, and every t<strong>im</strong>e the same good-bye: “Take care, I’ll see<br />

you in ten months – and Paula, don’t do anything I wouldn’t do!” Every<br />

t<strong>im</strong>e somebody said this, I nearly started to cry. But two days prior to<br />

my departure, when I was almost done packing, I could not wait to get<br />

away from Germany! I was telling everyone how glad I was to flee from<br />

the hated everyday-life and to finally experience something new and<br />

more exciting. At the airport, when it was t<strong>im</strong>e for me to say good-bye,<br />

I also acted like I could not wait to get away. This t<strong>im</strong>e, however, it was


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not because I was so thrilled, but because I<br />

did not want to start weeping like mad. Even<br />

on the plane I was still sobbing and sighing,<br />

but fortunately, I fell asleep pretty soon and<br />

woke up when we were already flying over the<br />

Atlantic. About 14 hours later, my flight AA 2105<br />

arrived in San José, California.<br />

I still remember the details from the very<br />

minute that I first met my host family as if it<br />

was yesterday: the clothes my host mom wore,<br />

the first couple of words we spoke. I was very<br />

nervous and probably stammered some words<br />

that no one could <strong>und</strong>erstand. But I was in<br />

America! I mean, come on, how cool is that?<br />

When we drove home from the airport, I was<br />

overwhelmed. Everything was so much bigger:<br />

the streets, the cars, the grocery stores – and<br />

there were palm trees! It felt like paradise,<br />

and after the first two weeks I had seen more<br />

of California than I had ever dared to wish.<br />

Everything was new, exciting and – in one word<br />

– awesome!<br />

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Eventually the first day of school was coming<br />

close, and with it came the homesickness. I had<br />

always <strong>im</strong>agined my first day at an American<br />

high school to be absolutely amazing. Then<br />

some doubts crossed my mind: I don’t know<br />

anyone; how long will it take until I won’t have<br />

to spend brunch and lunch by myself – just<br />

a few days or even weeks? I was stuck with<br />

these doubts for four class periods, and I hardly<br />

talked to anyone. At lunch, however, I was as<br />

outgoing as I have always been. Americans<br />

have charisma and a wonderful way of making<br />

people feel comfortable without really knowing<br />

them at all; yet it feels as if you’ve known them<br />

forever. Suddenly, I did not care at all that my<br />

English was not perfect and that people might<br />

think I was weird for just walking up to them to<br />

start a conversation. And apparently this was<br />

the right way to do it: Within two weeks, I had<br />

class mates inviting me to spend the night at<br />

their house and to go to the movies with them!!<br />

I was indeed living the American Dream.<br />

However, I was not able to enjoy this dream<br />

for too long. One day, my host family and I<br />

sat down to talk; they were thinking about<br />

separating, which meant that I had to switch<br />

host families. This was what I had been<br />

dreading all along. I had heard from several<br />

exchange students who had had to switch host<br />

families at least once, but after meeting mine<br />

and getting along with them exceptionally well,<br />

I could not <strong>im</strong>agine being one of those unlucky<br />

students. I was shattered. I did not want to talk<br />

about it to anyone and even thought about just<br />

quitting and going home. But once again my<br />

family back home and my own curiosity gave<br />

me the strength to move on.<br />

There I was, looking for a new host family, not<br />

yet ready to really give up the old one. And<br />

High School – 7<br />

then I received the most generous offer ever:<br />

My friend’s family was willing to take me in.<br />

Needless to say, I was incredibly grateful!<br />

I was going to be part of another wonderful


8 – High School<br />

family, and I would even be able to attend the same school. After some<br />

initial problems, everything was going great again. School was fun, my<br />

circle of friends grew bigger and bigger, and I got closer to my host<br />

family from day to day. However, it was right aro<strong>und</strong> Christmas, when<br />

my homesickness came back. My host family noticed, and they were<br />

super-sweet and <strong>und</strong>erstanding. Hence I really had a nice Christmas,<br />

although I could not spend it with my family as I had done all my life.<br />

That was also the last t<strong>im</strong>e that I was homesick. My t<strong>im</strong>e seemed too<br />

precious now. Don’t get me wrong here, but if you know that the year is<br />

coming to an end and there’s, so much more you want to do, you will act<br />

differently than you would normally do. At the end of the ten months, I<br />

felt so comfortable that I was actually afraid of going back and leaving<br />

everything that had become so <strong>im</strong>portant to me behind. During the last<br />

weeks, I often fo<strong>und</strong> myself worrying about what being back in Germany,<br />

back into the “old” routine, would be like. Would it be possible to keep<br />

in touch with all my friends or when would I actually be able to see them<br />

again. When I left Germany, it had been clear that I would be back in a<br />

year. But when would I be able to get back into my new American world<br />

... Could I scrape the money together to fly over again next summer? And<br />

if so, it would just be for five weeks, at most. As you can <strong>im</strong>agine, having<br />

to say good-bye to my host family and my very close friends at the airport<br />

was incredibly hard for me.<br />

I cannot say often enough how much I enjoyed my exchange year and<br />

I am not even sure if words can express my feelings. Especially the<br />

experiences that were not so nice helped me to grow, to be stronger and<br />

more mature. People who are close to me say that I have changed; I have<br />

become more independent, more tolerant and more self-confident. Of<br />

course, the word change usually does not only have positive aspects, but<br />

a year abroad is never a wasted year, whether you will have to repeat the<br />

school year or not. The fact that you will learn and experience more than<br />

ever before in your life makes up for everything. And the most <strong>im</strong>portant<br />

thing I learned was that despite all your weaknesses and mistakes you<br />

make, there are lots of people who love and respect you because of who<br />

you are.<br />

Paula Kubitz, 17 Jahre, wird nächstes Jahr ihr Abitur in Frankfurt (Oder)<br />

machen.


<strong>itchy</strong> <strong>feet</strong> talks to<br />

Outdoor Education New Zealand<br />

What is Outdoor Education New Zealand?<br />

Outdoor Education New Zealand (ODENZ) is a<br />

group of 24 high schools. These schools have<br />

formed ODENZ to promote themselves as a<br />

destination for young Germans who are seeking<br />

a special study abroad/life experience.<br />

It is clear to ODENZ that young Germans must<br />

continue with their academic learning while<br />

in New Zealand. The special study abroad<br />

experience relates to the opportunity to<br />

participate in a subject that is part of the New<br />

Zealand curriculum framework and which<br />

ODENZ schools regard as the equal of any<br />

other: outdoor education.<br />

One of the benefits of working as a group is the<br />

opportunity for all members to work together<br />

in setting high standards for safety and the<br />

delivery of their programmes. In fact, all ODENZ<br />

members have agreed to work toward a quality/<br />

safety mark. It is called the Outdoors Mark and<br />

managed by an organisation called Outdoors<br />

New Zealand. To receive this quality mark,<br />

schools must reach min<strong>im</strong>um standards in all<br />

areas of their planning and delivery of outdoor<br />

education programmes.<br />

What is Outdoor Education?<br />

Like English or mathematics, outdoor education<br />

is a subject in our high schools. Students<br />

choosing this subject will gain credits toward<br />

their final high school qualification. Outdoor<br />

Education includes activities such as kayaking,<br />

skiing, sailing and mountain biking, to name<br />

just a few.<br />

We see the development of the whole person,<br />

not just academic learning, as extremely<br />

<strong>im</strong>portant. This holistic approach to pedagogy<br />

is something we believe has contributed<br />

to New Zealand’s success in recent PISA<br />

studies. Outdoor education fits this philosophy<br />

very neatly. Outdoor education programmes<br />

develop achievers. They build self-confidence<br />

and resilience, enabling participants to<br />

develop an <strong>und</strong>erstanding of group dynamics,<br />

interpersonal communication, and leadership<br />

qualities.<br />

Where do the activities take place?<br />

Academic aspects of the programmes take<br />

place in the classroom. Some parts of the<br />

programmes will take place on the school<br />

gro<strong>und</strong>s – for example, learning to control a<br />

kayak would usually take place in the school<br />

sw<strong>im</strong>ming pool. Some schools have their own<br />

ropes courses. In the most part, however,<br />

New Zealand’s great outdoors become our<br />

classroom. Most of the schools are close to the<br />

mountains, the coast or our national parks and<br />

these areas are used extensively.<br />

How does a student decide which school to<br />

go to?<br />

This is possibly the most <strong>im</strong>portant decision.<br />

We want what is best for each student and<br />

consequently we want them to think carefully<br />

about their choices. Some of the questions<br />

should be: Do I want to be in a city or a town?<br />

– Close to the coast or the mountains? – What<br />

academic subjects must I take (languages,<br />

sciences etc)? – What other things do I want to<br />

do (music, sport, art, fashion design, computer<br />

studies, business, tourism, etc)? – If I do<br />

outdoor education, what activities do I want to<br />

do (mountains or sea or both)?<br />

Do students need any experience to choose<br />

outdoor education.<br />

Not at all. Part of the whole learning process<br />

is to be able to fit new members into a group<br />

safely and enable that person to become part<br />

of a team.<br />

Where do students stay?<br />

Almost all students will stay with a host family.<br />

The schools are responsible for identifying the<br />

host family. Once again, we want to know as<br />

much as possible about each student in order<br />

to put them with an appropriate family. By law,<br />

all host families must be checked by the police.<br />

If, for whatever reason, there is a problem<br />

between the student and host family, and this<br />

cannot be resolved, a new host family will be<br />

fo<strong>und</strong> by the school.<br />

How do students find out more?<br />

The best way is to contact one of the<br />

many capable agents working in Germany.<br />

ODENZ works closely with a number of such<br />

organisations and we see them as a very<br />

<strong>im</strong>portant part of our business. We believe<br />

they do a fantastic job in acting as our<br />

representatives in the home country of the<br />

student. They provide excellent counselling to<br />

students and, very <strong>im</strong>portantly, to their parents.<br />

When the student is in New Zealand they act<br />

as our main communication channel back to<br />

the family.<br />

ODENZ schools work only with agents. We do<br />

not work with families directly.<br />

<strong>itchy</strong> <strong>feet</strong> talked with Ian Reedy, Business and<br />

Marketing Consultant.<br />

High School – 9


10 – High School<br />

Windsurfing the World‘s Seas<br />

...while studying abroad in New Zealand<br />

Moana Delle from Germany, has, as a result of her windsurfing skills,<br />

competed on many of the world‘s seas or oceans. Competitions or<br />

training camps in Poland, Bulgaria, Spain, France, the Netherlands<br />

and New Zealand have seen Moana sail across the Baltic Sea, Black<br />

Sea, Atlantic Ocean, Mediterranean Sea, North Sea and Pacific Ocean,<br />

respectively. Further adding to this remarkable sea-borne journey is<br />

that 17 years ago Moana‘s German parents chose a name for their newborn<br />

daughter from a book of baby names that in New Zealand Maori<br />

translates as “the sea“!<br />

Last year, at the World Junior (Under 18) World Windsurfing<br />

Championships in Sopot, Poland, Moana proved how aptly she was<br />

named when she placed second. This outstanding achievement saw<br />

Moana being named in the German Olympic Windsurfing Development<br />

squad. In this squad there are only four females - one of whom will be<br />

selected in the next year or so to represent Germany at the 2008 Beijing<br />

Olympic Games.<br />

When Moana departed New Zealand in April, she hoped that her<br />

previous six months in New Zealand would give her an edge over her<br />

rivals. Half of this t<strong>im</strong>e was spent training and perfecting her English in<br />

the far north at Mangonui. She then moved to Rangitoto College on the<br />

North Shore of Auckland. Moana further extended her knowledge of<br />

English, studied a full range of high school subjects, while also having<br />

access to the expertise and skills of the North Shore based New Zealand<br />

Windsurfing squad.<br />

Surfing and sailing also runs in the blood of Auckland’s more than 1.3<br />

Million inhabitants. With more sailboats per inhabitants than any other<br />

city and its countless marinas, Auckland gained the nickname “city of<br />

sails”. The cl<strong>im</strong>ate is mild with only small temperature changes, warm-<br />

humid summers and cool-humid winters, allowing boating activities all<br />

year ro<strong>und</strong>.<br />

Moana’s college, Rangitoto College, is New Zealand’s largest secondary<br />

school. It offers a world-class educational experience with academic<br />

excellence and extra-curricular activities as priorities. The facilities are<br />

often described as like a university‘s in Europe. Students can also choose<br />

from a wide range of sport activities – for example wind surfing from<br />

February to December.<br />

Under the tutelage of the New Zealand coach Paul Page, Moana trained<br />

alongside well-known windsurfing identities such as Barbara Kendall,<br />

Tom Ashley and JP Tobin. It is this outdoor, on-water training that Moana<br />

is counting on in the race for German Olympic representation. While<br />

Moana was out on the sea most days of the week, her competitors back<br />

in Germany were avoiding the winter temperatures by doing indoor gym<br />

workouts and so on.<br />

As well as competing at the world level, Moana also participated with<br />

success in regional and national events while in New Zealand. At the Sail<br />

Auckland Regatta in early February Moana was first in the Female Youth<br />

category. A week earlier Moana was second Female Youth at the New<br />

Zealand Windsurfing Championships.<br />

Suzette Eastmond<br />

Director of International Students<br />

Rangitoto College<br />

overseas@rangitoto.school.nz<br />

www.rangitoto.school.nz


Im Juni 2003 startete der unabhängige <strong>Bildung</strong>sberatungsdienst<br />

weltweiser ® in Kooperation mit der Kieler Austauschorganisation<br />

KulturLife GmbH eine auf zunächst fünf Jahre angelegte Langzeit-<br />

studie zum Schüler- <strong>und</strong> Kulturaustausch. Nach dreijähriger Laufzeit<br />

kann nunmehr ein erster Zwischenbericht präsentiert werden. Viele<br />

Indizien sprechen da<strong>für</strong>, dass bereits die derzeit vorhandene Datenbasis<br />

den langfristigen Schüler- <strong>und</strong> Kulturaustausch ziemlich genau<br />

abbildet.<br />

Im Folgenden sollen einige ausgewählte Facetten von Schüleraustauschprogrammen<br />

dargestellt werden. Zuvor möchten sich<br />

KulturLife <strong>und</strong> weltweiser ® aber bei all denen bedanken, die sich die<br />

Zeit genommen haben, insgesamt 75 Fragen zu beantworten <strong>und</strong> überdies<br />

meist auch noch die Kommentarfelder mit Inhalt zu füllen.<br />

Erst sie haben diese Studie ermöglicht! Die Studie wird nunmehr fortlaufend<br />

ausgewertet <strong>und</strong> nach <strong>und</strong> nach in „<strong>itchy</strong> <strong>feet</strong>“ sowie auf<br />

www.austauschumfrage.de präsentiert. Dort besteht auch die Möglichkeit,<br />

sich an der Langzeitstudie zu beteiligen.<br />

Datenbasis<br />

296 ehemalige Austauschschüler/innen, die mit 36 unterschiedlichen<br />

Austauschorganisationen <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> waren, haben sich bisher an<br />

der Studie beteiligt (Stand 31.7.2006). 74 Prozent der Studienteilnehmer<br />

waren in Nordamerika (62% USA, 12% Kanada) platziert, was sich<br />

relativ genau mit dem Anteil der deutschen Jugendlichen deckt, die<br />

in den letzten Jahren an einem Schüleraustauschprogramm mit mindestens<br />

dre<strong>im</strong>onatigem Besuch einer öffentlichen Schule teilgenommen<br />

haben. 86 Prozent der Fragebögen wurden von Mädchen ausgefüllt,<br />

was die weibliche Dominanz in Schüleraustauschprogrammen<br />

widerspiegelt. Allerdings ist eine (leichte) Unterpräsenz der männlichen<br />

Programmteilnehmer in dieser Studie fest zu stellen, da real von<br />

„nur“ r<strong>und</strong> 65 bis 70 Prozent weiblicher Programmteilnehmer auszugehen<br />

ist.<br />

Ergebnisse der Studie<br />

• Über 95 Prozent der Studienteilnehmer würden – trotz ggf. durchlebter<br />

Probleme während ihres <strong>Ausland</strong>saufenthalts – wiederum an<br />

einem Schüleraustauschprogramm teilnehmen, wobei über 20 Prozent<br />

in der Retrospektive ein anderes Gastland wählen würden.<br />

• Über 80 Prozent der Befragten hatten bereits spätestens einen<br />

Monat nach ihrer Ankunft „intensiven Kontakt“ zu ihren Mitschü-<br />

High School – 11<br />

Langzeitstudie zum Schüler- <strong>und</strong> Kulturaustausch<br />

Ein erster Zwischenbericht<br />

lern, wobei es dann naturgemäß bei den meisten Programmteilnehmern<br />

noch eine ganze Weile dauerte, bis sich daraus ein „richtiger<br />

Fre<strong>und</strong>eskreis“ entwickelte: Nach drei Monaten hatten dies aber<br />

<strong>im</strong>merhin bereits gut 75 Prozent der Befragten geschafft. Über 10<br />

Prozent der Befragten gaben jedoch an, dass sie auch am Ende ihres<br />

Austauschjahres noch „keine richtigen“ Fre<strong>und</strong>e gehabt hätten.<br />

• <strong>Das</strong>s ein Schüler- <strong>und</strong> Kulturaustausch nicht <strong>im</strong>mer leicht ist, zeigt<br />

sich wie folgt: 60 Prozent aller Studienteilnehmer durchliefen eine<br />

Phase, die man gemeinhin als Kulturschock bezeichnet. Bei über<br />

40 Prozent der Studienteilnehmer wirkten die ersten Wochen <strong>und</strong><br />

Monate <strong>im</strong> Gastland sogar in auffälliger Weise physisch bzw. psychisch<br />

auf ihren Körper ein, z.B. in Form von Traurigkeit bis hin zur<br />

Depression, Euphorie, Müdigkeit <strong>und</strong> Antriebslosigkeit oder starken<br />

Gewichtsschwankungen in beide Richtungen. R<strong>und</strong> 20 Prozent aller<br />

Studienteilnehmer spielten sogar irgendwann mit dem Gedanken,<br />

das Programm abzubrechen, was jedoch nur drei Befragte dann<br />

auch tatsächlich taten.<br />

• R<strong>und</strong> 25 Prozent der Befragten wechselten die Gastfamilie. Bevor<br />

eine Gastfamilie gewechselt werden konnte, musste man aber zu-


12 – High School<br />

nächst einmal bei einer Familie platziert werden. R<strong>und</strong> 35 Prozent<br />

warteten noch vier Wochen vor der Abreise auf eine Familie, <strong>und</strong><br />

jeder Vierte hatte zwei Wochen vor der Abreise noch <strong>im</strong>mer keine<br />

Platzierung, während knapp 15 Prozent sogar eine Woche vor der<br />

Abreise noch <strong>im</strong>mer ohne Familie dastanden. Diejenigen, die die<br />

Adresse ihrer Gastfamilie weniger als vier Wochen vor dem Abflug<br />

erhielten, berichteten jedoch fast übereinst<strong>im</strong>mend, dass es abgesehen<br />

von der Nervosität, der vorübergehenden Selbstzweifel <strong>und</strong><br />

dem Problem, den Koffer nicht frühzeitig <strong>und</strong> richtig gepackt zu haben,<br />

keinerlei Nachteile hatte, die Familienadresse erst so spät zu<br />

bekommen. Bei den „Frühplatzierten“ waren hingegen nur knapp<br />

30 Prozent der Meinung, dass es von Vorteil war, die Gastfamilienadresse<br />

frühzeitig erfahren zu haben.<br />

• Über 20 Prozent der Befragten besuchten eine Schule mit max<strong>im</strong>al<br />

200 Schülern, weitere 20 Prozent mit max<strong>im</strong>al 500 Schülern, über 30<br />

Prozent eine Schule mit mehr als 1.000 Schülern. Wohnhaft waren<br />

insgesamt fast 40 Prozent der Studienteilnehmer in Orten bis max<strong>im</strong>al<br />

10.000 Einwohnern. In Städten mit über 100.000 Einwohnern<br />

waren gut 25 Prozent der Befragten platziert.<br />

• Vor dem Hintergr<strong>und</strong> des Abschneidens deutscher Schüler/innen<br />

bei den PISA-Studien war es interessant fest zu stellen, dass<br />

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eine sehr große Mehrheit der Studienteilnehmer (längst nicht alles<br />

„sehr gute“ bzw. „gute“ Schüler), das „akademische Niveau“<br />

der <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> besuchten Schule als niedriger <strong>im</strong> Vergleich zu ihrer<br />

in Deutschland besuchten Schule einstufte. Nur r<strong>und</strong> 15 Prozent<br />

fanden die Schule <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> schwieriger als in Deutschland.<br />

Sehr viele der Befragten gaben erklärend an, dass man an der<br />

von ihnen <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> besuchten Schule lediglich auswendig lernen,<br />

aber nicht selbstständig denken musste. Gleichzeit waren sich<br />

die Befragten (überwiegend Gymnasiasten) aber nahezu einig in<br />

dem Punkt, dass man an den ihnen bekannten Schulen <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong><br />

„mehr <strong>für</strong>s Leben“ lerne, da sie praxisorientierter wären <strong>und</strong> eine<br />

größere Fächervielfalt böten.<br />

• R<strong>und</strong> 75 Prozent der Befragten fühlten sich von ihrer deutschen Organisation<br />

ausreichend auf ihren <strong>Ausland</strong>saufenthalt vorbereitet.<br />

Über ein Drittel der Studienteilnehmer vergaben die Höchstnote bezüglich<br />

der Zufriedenheit mit dem deutschen Veranstalter, lediglich<br />

knapp 10 Prozent waren nicht bzw. nicht ganz mit der Arbeit<br />

der von ihnen gewählten Organisation zufrieden. Während die Zufriedenheit<br />

mit der deutschen Austauschorganisation <strong>im</strong> Allgemeinen<br />

sehr hoch ist, waren knapp 30 Prozent der Studienteilnehmer<br />

mit der Betreuung <strong>im</strong> Gastland eher unzufrieden. Der Gr<strong>und</strong> hier<strong>für</strong><br />

war nicht schwer zu finden: Knapp 15 Prozent der Befragten lern-<br />

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ten ihren lokalen Betreuer in den ersten vier Wochen nicht persön-<br />

lich kennen. Während zumindest r<strong>und</strong> 50 Prozent der Studienteil-<br />

nehmer mindestens einmal <strong>im</strong> Monat Kontakt in Form eines Telefo-<br />

nats oder eines persönlichen Treffens hatten, gab die andere Hälfte<br />

aller Befragten an, ihren Betreuer während des gesamten Aufenthalts<br />

lediglich ein bis zwe<strong>im</strong>al gesehen zu haben. 15 Prozent sahen<br />

ihren Betreuer lediglich bei der Ankunft am Flughafen – <strong>und</strong> dann<br />

überhaupt nicht mehr. 13 Befragte bekamen ihren Betreuer überhaupt<br />

nicht zu Gesicht.<br />

• Irgendwelche statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den<br />

Antworten der Studienteilnehmern, die an dem Programm einer gemeinnützigen<br />

Austauschorganisation teilnahmen, <strong>und</strong> denjenigen,<br />

die mit einer nicht gemeinnützigen Austauschorganisationen ins<br />

<strong>Ausland</strong> gingen, konnten nicht festgestellt werden.<br />

Obwohl es nach fast einhelliger Meinung der Studienteilnehmer nicht<br />

<strong>im</strong>mer einfach ist, Austauschschüler zu sein, würden fast alle anderen<br />

Jugendlichen raten, nach Möglichkeit an einem mehrmonatigen<br />

Schüleraustauschprogramm teilzunehmen. Für sehr viele der Befragten<br />

war der Schüleraustausch die „beste“, „genialste“, „faszinierendste“<br />

oder schlicht „schönste“ Zeit ihres Lebens. Der meist<br />

genannte Ratschlag an zukünftige Austauschschüler lautete:<br />

„Seid offen <strong>für</strong> Neues!“<br />

Die Teilnahme an der Studie ist <strong>im</strong> Internet möglich unter:<br />

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Thomas Terbeck<br />

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High School – 13


14 – High School<br />

Esk<strong>im</strong>os, H<strong>und</strong>eschlitten <strong>und</strong> Holzfäller<br />

Klischee oder kanadische Wirklichkeit?<br />

Wir kennen es alle: be<strong>im</strong> Wort Kanada denkt man spontan an den mit ka-<br />

riertem Hemd bekleideten, großen, muskulösen Holzfäller, der in den tiefen<br />

Wäldern Kanadas gutmütig <strong>und</strong> arbeitsam Holz fällt. Oder unsere Gedanken<br />

springen zu Esk<strong>im</strong>os, die sich schwer vermummt per H<strong>und</strong>eschlitten<br />

von einem Iglu zum anderen bewegen. Auch ich hatte solche Vorstellungen<br />

von dem Land, in dem ich die elfte Klasse verbringen wollte; ja das waren<br />

sogar eigentlich die Gründe, warum ich Kanada dem südlichen Nachbarn<br />

USA vorzog.<br />

Etwas enttäuscht war ich ja dann doch, als ich am 20. September in To-<br />

ronto eintraf. Von wegen weite Wälder! Und große, gut aussehende Holz-<br />

fäller gab es auch keine... Da<strong>für</strong> aber jede Menge Hochhäuser <strong>und</strong> ver-<br />

stopfte Straßen. Auch auf der Weiterreise nach Windsor, Ontario, wo ich<br />

die ersten fünf Monate meines Aufenthaltes verbringen sollte, entdeckte<br />

ich keine Wälder, sondern nur ganz viele Felder <strong>und</strong> plattes Land. Es sah<br />

aus wie Holland, <strong>und</strong> da<strong>für</strong> war ich jetzt so weit gereist???<br />

Am Zielflughafen angekommen wurde ich von meiner Gastfamilie abgeholt:<br />

Laurie McNeil, alleinstehend, zwei Töchter, Kristy Lee (9 Jahre) <strong>und</strong> Brenlyn<br />

(7 Jahre). Laurie war eine nette <strong>und</strong> tatkräftige Person. Sie fuhr uns<br />

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nach Hause, <strong>und</strong> ich bezog mein Z<strong>im</strong>mer. Be<strong>im</strong> Abendessen versuchte sie,<br />

mir etwas über meine neue Schule, die „Assumption College Catholic High<br />

School“ zu erzählen. Ich verstand zwar nicht alles, aber doch soviel, dass<br />

ich wohl eine Schuluniform tragen musste. Sie bestand aus einer weißen<br />

Bluse oder lila Pulli, den man wahlweise mit einem blau-grauen Rock oder<br />

einer grauen Hose kombinieren konnte.<br />

Zwei Wochen nach meiner Ankunft ging ich das erste Mal in die Schule.<br />

Meine Kurse waren Spanisch, Mathe, Englisch <strong>und</strong> Bio. Jeder Kurs dauerte<br />

75 Minuten <strong>und</strong> der St<strong>und</strong>enplan war jeden Tag gleich. Zwischen dem<br />

zweiten <strong>und</strong> dritten Kurs gab es eine 40-minütige Lunchpause.<br />

Anfangs war ich sehr erstaunt über das morgendliche Singen der Nationalhymne,<br />

das Aufsagen des Mission Statements sowie über das Beten.<br />

Alles wurde zwar über Lautsprecher abgehalten, aber wir wurden trotzdem<br />

dazu angehalten, uns hinzustellen. Ebenfalls ungewöhnlich fand ich<br />

die Durchsagen, die nach dem ersten Kurs gemacht wurden <strong>und</strong> das „Gesellschaftsleben“<br />

der Schule betrafen. So wurde täglich darüber informiert,<br />

welche Sportmannschaft gestern erfolgreich war, welche Klasse Backwaren<br />

verkaufte, welche Aktivitäten stattfanden oder wer Geburtstag hatte.<br />

Die lockere Unterrichtsweise ließ viel Zeit zum Reden, <strong>und</strong> so konnte man<br />

schnell mit Mitschülern ins Gespräch kommen. Ich fand neue Fre<strong>und</strong>e, <strong>und</strong><br />

wir nahmen gemeinsam an den vielen Aktivitäten der Schule teil oder wir<br />

gingen ins Kino oder ins Einkaufszentrum. Praktisch fand ich, dass es in der<br />

Schule „Locker“ (Schließfächer) <strong>für</strong> jeden Schüler gab. Man konnte also<br />

seine Sachen wegschließen <strong>und</strong> musste sie nicht den ganzen Tag mit sich<br />

herumschleppen. Sehr vorteilhaft <strong>für</strong> uns Schüler war, dass man kostenlos<br />

an verschiedenen Aktivitäten der Schule teilnehmen konnte. Es gab zum<br />

Beispiel eine Schulband, alle möglichen Arten von Sportmannschaften, einen<br />

Chor <strong>und</strong> einen „multicultural club“.<br />

Leider musste ich kurz nach dem Jahreswechsel meine Fre<strong>und</strong>e schon<br />

wieder verlassen, da mein Programm vorsah, dass ich fünf Monate <strong>im</strong> englischsprachigen<br />

Teil <strong>und</strong> fünf Monate <strong>im</strong> französischsprachigen Teil Kanadas<br />

verbringen sollte. Ich hatte schon um Weihnachten herum die Adresse<br />

meiner neuen Gastfamilie erfahren <strong>und</strong> auch schon mit ihr Kontakt aufgenommen.<br />

Die Familie Bouchard hatte ebenfalls zwei Töchter, aber Joanie<br />

<strong>und</strong> Julie waren schon 16 <strong>und</strong> 18 Jahre alt. Außerdem besaß die Familie<br />

ein kleines Motel, welches als Familienbetrieb geführt wurde. Im Gegensatz<br />

zu Windsor, das mit seinen 200.000 Einwohnern <strong>für</strong> kanadische<br />

Verhältnisse eine relativ große Stadt war, war St-Francois du Lac mit 1.200<br />

Einwohnern sehr klein. Als ich am 31. Januar in Montréal am Flughafen eintraf,<br />

wurde ich von der Familie Bouchard herzlich begrüßt. Auf der 1 1⁄2stündigen<br />

Fahrt nach Hause versuchten alle verzweifelt, mit mir ins Ge-


spräch zu kommen, aber mir fielen entweder nur<br />

die englischen Übersetzungen ein oder ich bejahte<br />

alles mit dem spanischen „sí“. Auch drei<br />

Wochen nach meiner Ankunft begrüßte ich morgens<br />

noch alle mit einem fröhlichen „Good Morning“.<br />

Mit der Schule hatte ich am Anfang etwas<br />

mehr Probleme als in Windsor, da das Schuljahr<br />

schon seit einem halben Jahr lief. Ich belegte<br />

hier die Fächer Englisch, Französisch, Mathe,<br />

Religion, Spanisch, Geschichte <strong>und</strong> Sport.<br />

Besonders aufgefallen an dieser Schule ist mir,<br />

dass fast alle Lehrer sehr jung waren <strong>und</strong> auch<br />

alle mit Vornamen angesprochen werden wollten.<br />

Ich fand diese Umstellung auf das Duzen der<br />

Lehrer sehr schwer. Aber auch der St<strong>und</strong>enplan<br />

war hier unterschiedlich zu dem in Windsor: So<br />

dauerte jeder Kurs nur 50 Minuten, <strong>und</strong> es gab<br />

jeweils nur eine zehnminütige Pause zwischen<br />

zwei Kursen. Zwischen dem dritten <strong>und</strong> dem<br />

vierten Kurs bot eine 90minütige Pause die Gelegenheit<br />

zum Lunch.<br />

Im Ganzen dauerte die Schule hier eine St<strong>und</strong>e<br />

länger als in Ontario, nämlich bis 15.40 Uhr. Da<br />

ich danach aber noch 35 Minuten mit dem Bus<br />

fahren musste, war ich erst um 17.30 Uhr zu<br />

Hause. Aber auch in dieser Schule wurde den<br />

Schülern mehr geboten, als dies bei uns der<br />

Fall ist. So gab es zum Beispiel einen „Journée<br />

Chaude“, einen „heißen Tag“, bei dem alle<br />

mit Sommersachen in die Schule gingen. Es war<br />

Mitte Februar! Wieder fand ich relativ schnell<br />

Anschluss zu den anderen Schülern, aber auf<br />

Gr<strong>und</strong> der weiten Entfernungen von bis zu 40 Kilometern<br />

konnten wir nur wenig miteinander unternehmen.<br />

Ich unternahm also hauptsächlich<br />

„ortstypische“ Sachen, ging zu Baseballspielen<br />

<strong>im</strong> Ort, Schw<strong>im</strong>men <strong>und</strong> Eis essen mit Leuten,<br />

die in der Nähe wohnten. Mit der Familie habe<br />

ich sehr viele Ausflüge gemacht <strong>und</strong> so einiges<br />

von Québec gesehen. Außerdem gab es am Jahresende<br />

<strong>für</strong> die Abschlussklasse einen Ball, welcher<br />

<strong>für</strong> die Schüler das Event des Jahres war.<br />

Mitunter wurden bis zu 300 € <strong>für</strong> Ballkleider ausgegeben,<br />

die aber oft auch wirklich sehr schön<br />

waren!<br />

Leider musste ich eine Woche nach dem Ball<br />

schon wieder an den Abschied von meinem<br />

neuen Lieblingsland denken. Da ich so viele total<br />

nette Leute kennen gelernt habe <strong>und</strong> meine<br />

beiden Gastfamilien super klasse waren, fand<br />

ich es letztlich dann auch nicht so schl<strong>im</strong>m, dass<br />

ich weder Iglus noch H<strong>und</strong>eschlitten zu Gesicht<br />

bekam.<br />

Lisa Humpert studiert Ökotrophologie in Bonn.<br />

High School – 15<br />

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16 – High School<br />

It´s differentlah!<br />

Ein Schuljahr in Malaysia<br />

„Selamat Datang ke Malaysia!“- <strong>Das</strong> waren wohl die ersten Worte, die ich<br />

während meines Austauschjahres in Malaysia gehört habe. Auf Deutsch<br />

heißt das soviel wie „Herzlich Willkommen in Malaysia!“ <strong>und</strong> spiegelt<br />

sehr gut die Gastfre<strong>und</strong>schaft der Malaysier wieder. Manche werden<br />

sich jetzt fragen: „Malaysia - wo liegt das denn überhaupt?“ Also, Malaysia<br />

liegt zum einen Teil zwischen Thailand <strong>und</strong> Singapur, <strong>und</strong> ein weiterer Teil<br />

liegt auf der Insel Borneo. Nicht nur einmal wurde ich gefragt: „Warum<br />

gerade Malaysia? Es gibt doch noch so viele andere Länder!“ Nun ja,<br />

aber ich wollte nun mal ein exotisches Land, wo nicht jeder hingeht.<br />

Die Exotik bekam ich auch gleich bei der Ankunft zu spüren: Nicht nur<br />

das Kl<strong>im</strong>a war völlig anders als hier in Deutschland, auch die Menschen<br />

sahen ganz anders aus. Die malaiische Bevölkerung setzt sich aus drei<br />

großen Bevölkerungsgruppen zusammen. Dabei nehmen die Malaien den<br />

größten Anteil ein, gefolgt von den Chinesen („die Geschäftsleute Malaysias“)<br />

<strong>und</strong> den Indern. Es gibt jedoch viele weitere ethnische Gruppen,<br />

wie zum Beispiel die Ureinwohner, auch „orang asli“ genannt; oder auch<br />

jene, die aufgr<strong>und</strong> der Kolonisation durch Portugal, in den Niederlanden<br />

<strong>und</strong> Großbritannien noch europäische Vorfahren haben. Und genauso<br />

verschieden wie die Bevölkerung ist folglich auch die Religion <strong>und</strong> Kultur.<br />

Ist man gerade eben noch an einem hinduistischen oder buddhistischen<br />

Tempel vorbeigefahren, so kann man <strong>im</strong> nächsten Moment schon wieder<br />

eine islamische Moschee bew<strong>und</strong>ern. Denn obwohl Malaysia ein islamischer<br />

Staat ist, dürfen alle Religionen ausgeübt werden. Amtssprache ist<br />

Malaiisch, doch auch Englisch wird viel gesprochen...allerdings wird die<br />

Silbe „lah“ ständig an irgendwelche Wörter angehängt: So heißt es dann<br />

z.B. „Okaylah“ statt „Okay“ <strong>und</strong> „Nolah“ statt „No“. Daneben existieren<br />

natürlich noch all die chinesischen <strong>und</strong> indischen Dialekte. Malaysia ist<br />

eben in jeder Hinsicht ein multikulturelles Land.<br />

Diese religiöse <strong>und</strong> kulturelle Vielfalt hat mich so manches Mal aus ei-<br />

nem Tief herausgeholt. Denn auch wenn Malaysia ein unglaublich faszi-<br />

nierendes Land mit sehr fre<strong>und</strong>lichen Menschen ist, kann man auch hier<br />

schwere Zeiten haben. So hatte ich zum Beispiel mit meiner ersten Gast-<br />

familie nicht unbedingt Glück, da die Chemie zwischen uns einfach nicht<br />

st<strong>im</strong>mte <strong>und</strong> ich mit meiner stets schlecht gelaunten Gastmutter nicht<br />

klarkam. Doch das änderte sich alles mit meiner zweiten Gastfamilie, die<br />

eigentlich nur aus einer alleinstehenden Frau bestand. Sie brachte mir<br />

die malaiische Kultur ein ganzes Stück näher <strong>und</strong> ihre Verwandten nahmen<br />

mich wie ein Familienmitglied in ihre Mitte auf. Ich lebte dort das<br />

gleiche Leben wie ein malaiischer Teenager - jedenfalls fast. Von Sonntag<br />

bis Donnerstag ging ich zur Schule, wo ich in die Science-Class ein-


gestuft worden war. Die Klassen sind dort <strong>im</strong>mer unterteilt in Science-<br />

Class (die sehr Guten), Account-Class (die Guten) <strong>und</strong> Art-Class (die<br />

nicht so Guten), wobei das aber auch von Schule zu Schule etwas vari-<br />

iert. Montags morgens findet <strong>im</strong>mer die Assembly statt, bei der die Schul-<br />

hymne, die B<strong>und</strong>esstaats-Hymne <strong>und</strong> zu guter letzt die malaiische Natio-<br />

nal-Hymne gesungen werden, während man begleitend die Flaggen hisst.<br />

Außerdem wird kontrolliert, ob die Schuluniform sauber ist, Fingernägel<br />

geschnitten sind etc. Nachdem Schüler <strong>und</strong> Lehrer dann die wichtigsten<br />

Meldungen bekannt gegeben haben <strong>und</strong> gesungen wurde, geht es zurück<br />

in die Klassenräume, wo der normale Unterricht weiter geht. Was <strong>für</strong> einen<br />

deutschen Schüler unvorstellbar ist, wie zum Beispiel Handyverbot,<br />

Schmuckverbot, Verbot von Beziehungen zwischen Jungen <strong>und</strong> Mädchen<br />

etc., ist <strong>für</strong> einen malaiischen Schüler normal. Klar wird hier <strong>und</strong><br />

da auch getrickst, doch <strong>im</strong> Allgemeinen herrscht dort mehr Disziplin als<br />

hierzulande. An den Wochenenden <strong>und</strong> in den Ferien haben meine Gastmutter<br />

<strong>und</strong> ich oft Ausflüge gemacht. Dabei haben wir zusammen ihre<br />

Fre<strong>und</strong>e besucht, uns Sehenswürdigkeiten angeschaut <strong>und</strong> sind unter<br />

anderem auch zu der Trauminsel schlechthin gefahren. Dort verbrachte<br />

ich die wohl schönste Zeit meines Austauschjahres <strong>und</strong> meines bisherigen<br />

Lebens. Klasse war es auch, mit meiner Gastfamilie das islamische<br />

Fest Hari Raya Aidilfitri zu feiern: Nachdem wir während des ganzen Ramadan-Monats<br />

gefastet hatten (weder essen noch trinken von Sonnenaufgang<br />

bis Sonnenuntergang), gab es an diesem <strong>und</strong> den darauf folgen-<br />

High School – 17<br />

den Tagen umso mehr zu essen. Mehr als h<strong>und</strong>ert Leute kamen <strong>im</strong> Laufe<br />

der Tage zu Besuch. Auch wenn solch ein Austauschjahr noch so schwer<br />

ist, lasst euch gesagt sein, dass die Emotionen (gute wie schlechte), die<br />

man erlebt, einfach einmalig sind. Und selbst die schlechten Zeiten haben<br />

ihr Gutes! Neben einer Menge Lebenserfahrung <strong>und</strong> vielen schönen<br />

Erinnerungen habe ich auch gelernt, viele Kleinigkeiten <strong>im</strong> Leben wieder<br />

mehr zu schätzen <strong>und</strong> nicht als selbstverständlich anzunehmen. Außerdem<br />

sehe ich die Welt jetzt aus einem ganz anderen Blickwinkel <strong>und</strong><br />

habe wieder einmal gemerkt, wie wichtig es doch ist, die Kultur anderer<br />

Menschen besser kennen zu lernen, um sie <strong>und</strong> die Lebensgewohnheiten<br />

der Menschen zu verstehen.<br />

Franziska Gawlik aus Melz musste sich nach ihrer Rückkehr nach<br />

Deutschland wieder abgewöhnen, alle Worte um ein „lah“ zu ergänzen.


18 – Sprachkurse<br />

Einmal L.A. <strong>und</strong> zurück<br />

Ein Sprachkurs jenseits des großen Teichs<br />

Schon Wochen <strong>im</strong> Voraus war ich total aufgeregt: Bald würde ich<br />

mich in den Flieger setzen <strong>und</strong> innerhalb von neun St<strong>und</strong>en nonstop<br />

nach Los Angeles, Kalifornien, fliegen – mein bisher größtes<br />

Abenteuer.<br />

Eigentlich hatte ich geplant, ein ganzes Jahr <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> zu verbringen,<br />

doch meine Eltern wollten mich nicht <strong>für</strong> so lange Zeit allein<br />

verreisen lassen. Also schnappte ich mir meine Fre<strong>und</strong>in <strong>und</strong> schlug<br />

eine Sprachreise <strong>für</strong> vier Wochen in den Sommerferien als Alternative<br />

vor. Und so saß ich schließlich nach einem langen Abschied von<br />

Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> Familie <strong>im</strong> Flieger auf dem Weg nach Kalifornien. Bereits<br />

be<strong>im</strong> Umsteigen in Frankfurt trafen wir die anderen Kursteilnehmer<br />

<strong>und</strong> unsere deutsche Sprachkursleiterin. Gemeinsam stiegen<br />

wir in den Flieger, der uns direkt nach Los Angeles bringen sollte.<br />

Auf dem langen Flug hatte man schon einmal Gelegenheit, die anderen<br />

kennen zu lernen. In Los Angeles angekommen strömten wir<br />

zusammen mit unzähligen anderen Reisegruppen aus dem Flughafen<br />

in die warme Sonne Kaliforniens. Dort wurden wir von unseren<br />

amerikanischen Koordinatoren Tori <strong>und</strong> Matt begrüßt <strong>und</strong> zu einem<br />

Bus gebracht, der uns nach Pasadena, einer w<strong>und</strong>erschönen Vorstadt<br />

von Los Angeles, bringen sollte. Bereits auf dem Hinweg konnten<br />

wir Down Town L.A. bew<strong>und</strong>ern. Alles war, wie man es aus den<br />

Filmen kennt: riesige Gebäude <strong>und</strong> exotische Palmen unter strah-<br />

lend blauem H<strong>im</strong>mel. In Pasadena angekommen trafen wir an der<br />

„Holy Family“, einem <strong>Bildung</strong>szentrum, unsere Gastfamilien, die alle<br />

wie verrückt ihre amerikanischen Flaggen schwenkten <strong>und</strong> Willkommensgeschenke<br />

<strong>für</strong> die Neuankömmlinge bereithielten. Auch<br />

meine Fre<strong>und</strong>in <strong>und</strong> ich bekamen von unserer Familie kleine Flaggen<br />

<strong>und</strong> Hawaii-Ketten. Und hier kam auch gleich der erste Schock:<br />

Zum ersten Mal hörten wir „native speakers“ Englisch sprechen.<br />

Darauf hatte uns der Englischunterricht zu Hause nicht vorbereitet.<br />

Nachdem wir jedoch die erste Scheu überw<strong>und</strong>en hatten, fiel<br />

es uns nicht mehr schwer, einfach „drauf los“ zu reden. Bei unserer<br />

Gastfamilie kam dann die nächste recht positive Überraschung: <strong>Das</strong><br />

Haus, in dem wir <strong>für</strong> die nächsten zwei Wochen leben sollten, war<br />

traumhaft am Hang gelegen mit super Aussicht auf ganz Pasadena.<br />

Whirlpool <strong>im</strong> Garten <strong>und</strong> Hobbykeller inklusive!! Da unsere Ankunft<br />

auf einen Samstag fiel, hatten wir bis Montag Zeit, uns vom Jetlag<br />

zu erholen <strong>und</strong> unsere Gastfamilie besser kennen zu lernen. Mit<br />

Alan <strong>und</strong> Lin, einem etwas älteren Ehepaar mit zwei mittlerweile erwachsenen<br />

Söhnen, haben wir uns von Anfang an super verstanden.<br />

Am Montag fing dann der Sprachkurs an, dem wir dann wöchentlich<br />

vormittags von Montag bis Freitag beiwohnen sollten. Ausgestattet<br />

mit prall gefüllten Lunch-Tüten wurden wir am Montagmorgen von<br />

Alan wieder zur „Holy Family“ gebracht, wo wir auf unsere Klassen-


kameraden trafen, die alle in der Nähe untergebracht waren. Die<br />

Schulst<strong>und</strong>en liefen meist gleich ab: zunächst eine St<strong>und</strong>e Kulturunterricht<br />

mit unseren „American Culture“. Lehrerinnen Anne <strong>und</strong><br />

Molly, dann eine St<strong>und</strong>e Englischunterricht mit unserer deutschen<br />

Kursleiterin, gefolgt von einer St<strong>und</strong>e Vortrag zu best<strong>im</strong>mten Themen<br />

von verschiedenen Referenten. Jeder Schultag stand unter einem<br />

best<strong>im</strong>mten Motto wie z.B. Police Day, U.S. Sports Day oder<br />

Law Day. Am ersten Tag mussten wir jedoch zunächst einen Grammatiktest<br />

schreiben, mit dessen Hilfe wir dann in zwei Lerngruppen<br />

unterteilt wurden. In der Pause hatten wir dann Gelegenheit, uns<br />

mit den anderen über unsere ersten Eindrücke <strong>und</strong> unsere Gastfamilien<br />

auszutauschen. Leider hatten nicht alle so viel Glück mit ihrer<br />

Gastfamilie wie meine Fre<strong>und</strong>in <strong>und</strong> ich. Während der ersten Woche<br />

tauschten zwei Teilnehmer ihre Gastfamilien. Leider war auch unsere<br />

deutsche Kursleiterin nicht das, was wir von ihr erwartet hatten,<br />

aber das beruhte wohl auch auf Gegenseitigkeit. Da<strong>für</strong> waren<br />

Tori <strong>und</strong> Matt sehr qualifizierte Koordinatoren, mit denen wir während<br />

unseres Aufenthaltes viel Spaß hatten. Nach der Schule wurden<br />

wir meistens von Lin abgeholt <strong>und</strong> machten es uns in den zwei<br />

Wochen zur Gewohnheit, erst einmal in den Whirlpool zu springen.<br />

Am Nachmittag waren in der Woche Aktivitäten geplant, die man jedoch<br />

teilweise extra dazubuchen musste. Highlights waren in den<br />

ersten zwei Wochen unter anderem die Welcome Party, die Sightseeing<br />

Tour durch Downtown L.A., das Hollywood-Wahrzeichen, der<br />

traumhafte Venice Beach, das Baseballspiel der L.A. Dodgers <strong>und</strong><br />

der Sea-World-Trip nach San Diego. An den freien Tagen <strong>und</strong> am<br />

Wochenende haben wir viel mit unserer Gastfamilie unternommen.<br />

Sie haben uns die Gegend gezeigt, waren mit uns japanisch,<br />

italienisch <strong>und</strong> typisch amerikanisch essen, <strong>im</strong> Kino <strong>und</strong> auf der<br />

Pferderennbahn. Natürlich haben wir uns auch mit unseren Klassenkameraden<br />

getroffen <strong>und</strong> durften sogar den Whirlpool <strong>für</strong> Pool-<br />

Parties nutzen!<br />

Die zwei Wochen vergingen wie <strong>im</strong> Fluge <strong>und</strong> schon mussten wir<br />

uns wieder von unserer Gastfamilie verabschieden. Aber unsere<br />

neue Gastmutter Veronica konnten wir genauso schnell ins Herz<br />

schließen. Da sie deutscher Abstammung war, hatten wir viele gemeinsame<br />

Gesprächsthemen. Die nächsten zwei Wochen waren die<br />

spannendsten <strong>und</strong> auch die anstrengendsten. Unter anderem waren<br />

ein Trip nach Las Vegas, Disneyland, eine San Fransisco-Fahrt,<br />

Magic Mountain <strong>und</strong> die Universal Studios geplant. Dementsprechend<br />

hatten wir auch verhältnismäßig wenig Unterricht <strong>und</strong> Zeit<br />

<strong>für</strong> die Gastfamilie. Unvergesslich war vor allem der Las Vegas-Trip.<br />

Den besten Überblick hatte man vom „Atmosphere“, dem höchsten<br />

Punkt der Stadt. Besonders bei Nacht ist die Stadt, die mitten aus<br />

der Wüste ragt, ein Anblick, den man nicht so leicht vergisst. Allerdings<br />

hatten wir leider nicht die Gelegenheit, etwas vom berühmten<br />

#06317 PDA Smartphone Anz 05.09.2006 11:16 Uhr Seite 1<br />

Sprachkurse – 19<br />

Niemals sprachlos unterwegs –<br />

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pdf Downloads der Printausgaben


Nachtleben der Stadt mitzubekommen, da<br />

man unter 21 an keinen Spielautomaten bzw.<br />

in die berühmten Shows darf. Ein besonderes<br />

Highlight in den vier Wochen war unsere<br />

selbst organisierte L<strong>im</strong>o-Fahrt. Nachdem wir<br />

zwei Wochen lang L<strong>im</strong>ousinen in allen erdenklichen<br />

Formen <strong>und</strong> Farben an uns vorbei<br />

fahren gesehen hatten, kam der Wunsch<br />

auf, selbst mal mit einer Stretch-L<strong>im</strong>o den<br />

Sunset Boulevard entlang zu fahren. Mit 14<br />

Leuten (dadurch wurde das Ganze erheblich<br />

günstiger!) haben wir dann eine solche <strong>für</strong><br />

vier St<strong>und</strong>en gemietet. Ein unvergesslicher<br />

Abend: Unsere Stationen waren Malibu Beach,<br />

Beverly Hills, Bel Air, Rodeo Drive <strong>und</strong><br />

schließlich Hollywood!! Insgesamt waren<br />

es die vier schönsten <strong>und</strong> erlebnisreichsten<br />

Wochen meines Lebens. Natürlich ist<br />

so eine Reise nicht billig (3100 Euro inklusive<br />

der San Fransisco-Fahrt <strong>und</strong> ohne die<br />

zusätzlichen Angebote wie Las Vegas), <strong>und</strong><br />

hinzu kommen <strong>im</strong>mer noch persönliche Ausgaben<br />

wie Souvenirs etc.<br />

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Dennoch lohnt sich so eine Reise <strong>im</strong>mer!<br />

Denn jenseits des Spracherwerbs lernt man,<br />

wie andere Menschen über die Welt denken<br />

<strong>und</strong> kann so seinen Horizont erweitern.<br />

Und man schließt neue Fre<strong>und</strong>schaften:<br />

Bis heute habe ich noch Kontakt mit meiner<br />

Gastfamilie in Pasadena. Außerdem hat mir<br />

die Reise gezeigt, wie gerne ich reise <strong>und</strong><br />

andere Menschen kennen lerne. Diese Erfahrung<br />

hat mir Mut gemacht, auch allein<br />

weiter weg zu reisen. Und so plane ich derzeit<br />

<strong>für</strong> die Zeit nach dem Abitur: Australien<br />

wird es sein!<br />

Carmen Fuseler, 18 Jahre, wohnt in Schiff-<br />

dorf <strong>und</strong> besucht die 13. Klasse des Gymna-<br />

siums Wesermünde. Ihre Planungen <strong>für</strong> ihr<br />

Work & Travel-Jahr Down Under laufen auf<br />

Hochtouren.<br />

Sprachkurse – 21<br />

Mitglieder <strong>und</strong> Partner des B<strong>und</strong>esForum Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugendreisen e.V. halten sich an Leitsätze <strong>und</strong><br />

Qualitätskriterien.<br />

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22 – Sprachkurse<br />

Sprachkurse: Darf’s ein bisschen mehr sein?<br />

Neue Methoden verbinden Unterricht mit Vergnügen<br />

Bei Sprachkursen denken viele Menschen zuerst an lästige Pflichtveranstaltungen,<br />

die sie <strong>für</strong> die Schule oder den Job absolvieren<br />

müssen, <strong>und</strong> die dann meistens auch noch in der Ferien- oder Urlaubszeit<br />

liegen. In Wirklichkeit ist ein Sprachkurs aber mit viel<br />

mehr Spaß <strong>und</strong> Freizeitvergnügen verb<strong>und</strong>en als man glaubt, denn<br />

die üblichen Kursabläufe sind bei vielen Sprachschulen schon<br />

lange ausgemustert <strong>und</strong> durch spannendere <strong>und</strong> ungewöhnlichere<br />

Methoden ersetzt worden. Außerdem gibt es generell einen großen<br />

Vorteil: Bei fast jedem Sprachkurs lernt man ein neues Land<br />

<strong>und</strong> neue Leute kennen.<br />

Generell kann man zwischen universitären <strong>und</strong> privaten Sprachschulen<br />

unterscheiden. Bei privaten Schulen gibt es den Vorteil,<br />

dass die Klassen relativ klein sind <strong>und</strong> eine individuelle Betreuung<br />

gewährleistet ist; an Universitäten zählt vor allem die Reputation<br />

der Hochschule <strong>und</strong> die Möglichkeit, ein aktiver Teil des Studentenlebens<br />

auf dem Campus zu sein.<br />

Die „normalen“ Sprachprogramme beginnen zunächst einmal be<strong>im</strong><br />

allgemeinen Sprachkurs mit 15 bis 20 Wochenst<strong>und</strong>en, in dem alle<br />

Aspekte des Lernens mit einbezogen werden, das heißt Grammatik,<br />

Lektüre, Ausdruck, Vokabular, Konversation <strong>und</strong> Hörverstehen. <strong>Das</strong><br />

Modell gibt es außerdem noch als Intensivkurs mit 25 bis 30 Wochenst<strong>und</strong>en<br />

oder als Vertiefungskurs mit etwa 40 Wochenst<strong>und</strong>en.<br />

Diese Form ist ideal, um sich innerhalb kürzester Zeit zu verbessern.<br />

Außerdem kann man noch Kommunikationskurse belegen,<br />

in denen man seine Kommunikationsfähigkeit durch Lektüre, Konversation<br />

<strong>und</strong> Hörverstehen verbessert. Vor allem Gruppendiskussionen<br />

sind ein Hauptbestandteil dieser Kursart.<br />

Es gibt <strong>für</strong> akademische Zwecke, das heißt zur Vorbereitung auf<br />

das Studium, spezifische Sprachkurse, die entweder auf den Stoff<br />

der Lehrveranstaltungen oder auf die erforderlichen Aufnahmeprüfungen<br />

von Universitäten in den unterschiedlichen Ländern<br />

vorbereiten. Diese standardisierten Prüfungen sind beispielsweise<br />

TOEFL <strong>und</strong> IELTS. Im Gegensatz dazu setzen fachspezifische<br />

Sprachkurse gelegentlich ein Basiswissen des jeweiligen<br />

Themengebietes voraus, wie etwa der Wirtschaft, Rechtswissenschaft<br />

oder Medizin. Man lernt hier zum Beispiel das so genannte<br />

„Business-English“, das man <strong>im</strong> Berufsleben in vielen Branchen<br />

benötigt. Wem das nicht abwechslungsreich genug ist, dem bieten<br />

sich so genannte „Sprache plus Hobby“-Kurse an, in denen


man das Lernen mit seinem persönlichen Hobby verbinden oder<br />

etwas Neues ausprobieren kann. Normalerweise finden dann vormittags<br />

die Unterrichtsst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> nachmittags verschiedenste<br />

Aktivitäten wie Musik <strong>und</strong> Tanzen, Kochen, Reiten <strong>und</strong> vieles<br />

mehr statt. Man kann diese Kurse unter anderem in den Gebieten<br />

Sport, Action, Abenteuer, Kultur, Mult<strong>im</strong>edia usw. buchen. Sprachkurse<br />

werden auch altersspezifisch angeboten, beispielsweise<br />

<strong>für</strong> Erwachsene ab 50 Jahren, die sich dann hauptsächlich auf<br />

die Sprache <strong>und</strong> z.B. Kultur oder Geschichte beziehen, oder auch<br />

<strong>für</strong> Kinder bis 12 Jahre, <strong>für</strong> welche die Kurse meistens als Sommerprogramme<br />

angelegt sind <strong>und</strong> das Erlernen der Sprache mit<br />

Spaßaktivitäten verb<strong>und</strong>en ist.<br />

Es gibt auch ganz andere Unterrichtsformen wie den Online- oder<br />

Fernkurs, der über das Internet abgehalten wird, oder Einzelunterricht,<br />

der komplett auf die individuellen Bedürfnisse des Schülers<br />

zugeschnitten ist. Deshalb ist Einzelunterricht auch die intensivste<br />

Art, eine Sprache zu lernen, die individuellen Schwächen des Teilnehmers<br />

zu erkennen <strong>und</strong> nicht zuletzt auch zu verbessern. Auch<br />

<strong>für</strong> Gruppen, also zum Beispiel <strong>für</strong> Firmen, gibt es maßgeschneiderte<br />

Kurse, die je nach Berufsfeld ganz spezielle Sprachfertigkeiten<br />

<strong>und</strong> auch Inhalte vermitteln.<br />

Bei dieser großen Bandbreite an unterschiedlichen Kursangebo-<br />

ten von Sprachschulen <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> dürfte <strong>für</strong> jeden etwas dabei<br />

sein. Ganz gleich, ob klassische Kursformen oder mit Freizeitaktivitäten<br />

verb<strong>und</strong>enes Lernen – jeder findet seinen eigenen Weg,<br />

eine neue Sprache motiviert <strong>und</strong> erfolgreich zu erlernen.<br />

Unter www.language-programs.de, der Suchmaschine <strong>für</strong> Sprach-<br />

kurse weltweit, kann man eine große Auswahl an Sprachschulen<br />

<strong>und</strong> Kursangeboten weltweit <strong>im</strong> Detail einsehen <strong>und</strong> die Sprachschulen<br />

direkt kontaktieren. Außerdem gibt es viele Hintergr<strong>und</strong>informationen<br />

zum Thema Sprachreisen. Einfach mal reinschauen!<br />

Nina Kramer<br />

Redaktion Language-Programs.de<br />

www.language-programs.de<br />

Sprachkurse – 23


24 – Sprachkurse<br />

Sprachreisetrends<br />

Wer? Wohin? Wie lange?<br />

Seit Jahren schon steigt die Zahl derer, denen der<br />

Fremdsprachenunterricht <strong>im</strong> Inland nicht mehr ausreicht.<br />

Immer mehr Deutsche zieht es ins – mehr<br />

oder weniger exotische – <strong>Ausland</strong>, um neben dem<br />

intensiven Erlernen der jeweiligen Fremdsprache<br />

auch die dazugehörige Kultur kennen zu lernen. In<br />

regelmäßigen Abständen befragt der 1977 gegründete<br />

Fachverband deutscher Sprachreiseveranstalter<br />

(FDSV) Sprachreiseanbieter in Deutschland, um<br />

Trends <strong>im</strong> Sprachreisemarkt darstellen zu können.<br />

Auf der Gr<strong>und</strong>lage der Befragung vom Februar 2006<br />

unter 152 Anbietern von Sprachreisen ergibt sich folgendes<br />

Bild:<br />

Geschätzte 160.000 Sprachreisende bildeten sich<br />

2005 laut FDSV <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> fort. Im Vergleich zu den<br />

Zahlen von 2001 ist das ein Anstieg von r<strong>und</strong> 14 Prozent.<br />

Nach wie vor ist Englisch mit 73,03 Prozent<br />

(2001: 72,18 Prozent) die mit Abstand führende Sprache.<br />

Als Reiseziel dominiert Großbritannien mit r<strong>und</strong><br />

29 Prozent, gefolgt von Malta mit 27,35 Prozent. Weit<br />

abgeschlagen sind die USA (4,54 Prozent), Kanada<br />

(3,47 Prozent), Australien (2,64 Prozent), Irland (2,72<br />

Prozent), Südafrika (2,03 Prozent) <strong>und</strong> Neuseeland<br />

(1,21 Prozent), was nicht zuletzt mit den vergleichsweise<br />

hohen Reisekosten zu erklären ist.<br />

Die zweitwichtigste Sprache ist weiterhin Spanisch.<br />

2005 belegten knapp 14 Prozent der Sprachreisenden<br />

einen Spanischkurs, der sie vorwiegend nach<br />

Spanien, aber auch nach Lateinamerika führte. Als<br />

zweite romanische Sprache liegt Französisch mit einem<br />

Anteil von r<strong>und</strong> acht Prozent vor Italienisch<br />

(r<strong>und</strong> vier Prozent), wobei Französisch hauptsächlich<br />

in Frankreich gelernt wurde. Die Karibik oder<br />

der französischsprachige Teil Kanadas wurden nur<br />

selten gebucht. Italienisch wurde ausschließlich in<br />

Italien gelernt. Die Aufenthaltsdauer in den unterschiedlichen<br />

Ländern betrug <strong>im</strong> Schnitt 2,45 Wochen,<br />

wobei Aufenthalte in Kanada mit durchschnittlich<br />

4,45 Wochen die längsten, Reisen nach Italien<br />

mit 1,81 Wochen die kürzesten Sprachreisen waren.<br />

Online gebucht wurden knapp 20 Prozent der<br />

Sprachreisen.<br />

28 Prozent der Sprachreisenden sind Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler, was einer Gesamtzahl von r<strong>und</strong> 45.000<br />

entspricht. Wie zuvor führt auch 2005 Englisch das<br />

Feld der beliebtesten Sprachen an. Knapp 95 Prozent<br />

der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler nutzen die Zeit <strong>im</strong><br />

<strong>Ausland</strong>, um ihre Englisch-Sprachkenntnisse zu vertiefen.<br />

Schüler (bis einschließlich 17 Jahre) blieben<br />

allerdings überwiegend in <strong>und</strong> um Europa, während<br />

es vor allem die Erwachsenen weiter in die Ferne<br />

zog. Auch Sprachreisen nach Italien, Spanien <strong>und</strong><br />

Lateinamerika wurden ebenfalls hauptsächlich von<br />

Erwachsenen unternommen.<br />

Während die Schülersprachreisen fast ausschließ-<br />

lich englischsprachige Länder als Ziel haben, fä-<br />

chern sich die von Erwachsenen bereisten Länder<br />

breiter auf, so dass <strong>im</strong>merhin r<strong>und</strong> 30 Prozent eine<br />

Sprachreise in nicht-anglophone Länder buchten.<br />

Die Vermutung liegt daher nahe, dass durch das fortschreitende<br />

Zusammenwachsen der europäischen<br />

Länder auch der Bedarf nach einer zweiten <strong>und</strong> dritten<br />

Fremdsprache gestiegen ist <strong>und</strong> auch in Zukunft<br />

steigen wird, um auf dem globalen Arbeitsmarkt bestehen<br />

zu können. Weitere Einzelheiten <strong>und</strong> Statistiken<br />

sind unter www.fdsv.de zu finden.<br />

Angelina Rauber<br />

Redaktion <strong>itchy</strong> <strong>feet</strong>


Mit Sprachen Länder <strong>und</strong> Kulturen entdecken<br />

Ein kleiner Ratgeber<br />

Eine Sprache <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> zu lernen, ist <strong>im</strong>mer von großem Vorteil.<br />

Schließlich wächst die Welt zusammen: Mittlerweile sind Anglizismen<br />

fester Bestandteil unserer eigenen Sprache - <strong>und</strong> Arbeitsplätze <strong>im</strong><br />

<strong>Ausland</strong> keine Seltenheit mehr. Inzwischen gibt es sehr viele Angebote,<br />

doch welche Sprachreise bringt den gewünschten Lernerfolg?<br />

Bei der Buchung empfiehlt der Sprachreisenveranstalter iSt,<br />

besonders auf folgende Punkte zu achten:<br />

• Alle Reiseleistungen sollten <strong>im</strong> Reiseangebot <strong>und</strong> in der<br />

Buchungsbestätigung detailliert aufgeführt sein.<br />

• Die Reisebedingungen sollten eindeutig formuliert sein, z.B. das<br />

Reise-Rücktrittsrecht.<br />

• Ein Reise-Sicherungsscheins sollte ausgestellt werden,<br />

nachzulesen in den Reisebedingungen.<br />

• Besonders wichtig: Der schriftliche <strong>und</strong> mündliche Einstufungstest,<br />

der vor Kursbeginn in der Sprachschule durchgeführt wird. So wird<br />

man weder über- noch unterfordert.<br />

• <strong>Das</strong> Lehrpersonal sollte hochqualifiziert sein <strong>und</strong> über akademische<br />

Abschlüsse verfügen. Den besten Unterrichtserfolg erzielen<br />

Muttersprachler.<br />

• Falls man selbst Zusatzleistungen, wie z.B. Lehrmittel, erbringen<br />

muss, sollte man darauf vor Reiseantritt ausdrücklich hingewiesen<br />

werden.<br />

• Ein interessantes Freizeit- <strong>und</strong> Sportangebot vor Ort - denn es soll<br />

ja auch Spaß machen.<br />

Darüber hinaus empfiehlt es sich, bei einem deutschen Veranstalter<br />

zu buchen, der nach deutschem Reiserecht arbeitet, falls es<br />

zu Differenzen kommt. Besonders interessant: Bei best<strong>im</strong>mten<br />

Voraussetzungen können die Aufwendungen <strong>für</strong> einen Sprachkurs<br />

steuerlich be<strong>im</strong> Finanzamt geltend gemacht werden. Institutionen wie<br />

der Fachverband Deutscher Sprachreise-Veranstalter (FDSV) sorgen<br />

<strong>für</strong> die Einhaltung best<strong>im</strong>mter Qualitätskriterien <strong>und</strong> Transparenz bei<br />

den Sprachreise-Veranstaltern. Mehr Infos hierzu <strong>im</strong> Internet unter<br />

www.fdsv.de.<br />

Bei der Fülle an Informationen <strong>und</strong> Angeboten haben<br />

Sprachaufenthalte jedoch eine Gemeinsamkeit: Je nach Reiseziel<br />

lernen die Teilnehmer nicht nur eine Fremdsprache, sondern erfahren<br />

aus erster Hand, wie sich das Leben <strong>im</strong> „Traumland“ anfühlt. Und<br />

dazu gehört natürlich auch die Freizeit: Ob Surfen in Sydney, Ski<br />

fahren in Kanada oder der Besuch von Kunstgalerien in Paris -<br />

schon die Auswahl des Reiseziels best<strong>im</strong>mt darüber, mit welchen<br />

Eindrücken man zurückkehrt.<br />

iSt Internationale Sprach- <strong>und</strong> Studienreisen gehört zu den<br />

führenden Sprachreiseveranstaltern in Deutschland. Im Internet<br />

kann man sich unter www.sprachreisen.de über die große Auswahl<br />

an weltweiten Sprachreisen informieren, die iSt <strong>im</strong> Programm<br />

hat. Zu den Programmen gehören: Sprachreisen <strong>für</strong> Erwachsene,<br />

Studienaufenthalte, Work&Travel, AuPair, Schülersprachreisen <strong>und</strong><br />

High School. So können die Teilnehmer ihren Sprachaufenthalt gezielt<br />

auf die eigenen Bedürfnisse abst<strong>im</strong>men.<br />

Gabriele Fischer<br />

iSt Internationale Sprach- <strong>und</strong> Studienreisen GmbH<br />

06221-89000<br />

iSt@sprachreisen.de<br />

www.sprachreisen.de<br />

Sprachkurse – 25


26 – Reisen & Arbeiten<br />

Zwischen Baguette <strong>und</strong> Toast<br />

Mein Leben als Au Pair in London<br />

Als ich nach meinem Abitur noch nicht wirklich wusste, was ich mit mei-<br />

nem Leben anfangen sollte, stieß ich nach einer Internetrecherche auf<br />

das Angebot eines <strong>Ausland</strong>saufenthaltes als Au Pair. Da mein Englisch<br />

zum damaligen Zeitpunkt nicht besonders gut war, entschied ich mich <strong>für</strong><br />

einen sechsmonatigen Aufenthalt in den Vereinigten Staaten von Amerika.<br />

Leider kam 9/11 dazwischen, <strong>und</strong> aus New York wurde die Metropole<br />

London – lebendig <strong>und</strong> modern.<br />

Am 10. Januar ging er endlich los – mein Trip in die Hauptstadt Eng-<br />

lands. Natürlich flossen be<strong>im</strong> Abschied jede Menge Tränen, aber das ge-<br />

hört nun mal dazu. Außerdem war ich mir bewusst, dass ich jederzeit<br />

den Rückzug ins traute He<strong>im</strong> antreten konnte, sollte mich das He<strong>im</strong>weh<br />

übermannen. Meine indisch-britische Gastfamilie bestand aus zwei klei-<br />

nen Mädchen namens Leila (13 Monate) <strong>und</strong> Yasmin (2 1⁄2 Jahre), de-<br />

ren Eltern Tushar <strong>und</strong> Kate sowie drei haarenden Perserkatzen. Die Be-<br />

zahlung betrug £ 60 (GBP) pro Woche <strong>für</strong> 40 St<strong>und</strong>en Arbeit, sowie Extra-<br />

geld <strong>für</strong> Babysitting an den Wochenenden. Meine Aufgaben beinhalteten<br />

Kinderbetreuung, Haushalt <strong>und</strong> die Unterstützung der zu Hause arbeiten-<br />

den Mutter bei verschiedenen Freizeitaktivitäten wie beispielsweise dem<br />

Mutter-Kind-Schw<strong>im</strong>men. Nach drei Wochen verlor Kate ihren Job <strong>und</strong><br />

ich damit mein geringes Einkommen. Ich hatte die Wahl: Entweder nach<br />

Hause zurück oder in nur einer Woche eine neue Gastfamilie finden! Ich<br />

entschied mich <strong>für</strong> Letzteres. Daher arbeitete ich dann in besagter Woche<br />

von 7am bis 3pm <strong>und</strong> besuchte anschließend verschiedene Familien<br />

in <strong>und</strong> um London, wobei ich von der Agentur nur die Adresse bekam <strong>und</strong><br />

den Rest selbst regeln musste. Da Yasmins <strong>und</strong> Leilas Eltern ca. 90 Minuten<br />

vom Stadtkern entfernt lebten, kam ich oft erst gegen 1 Uhr morgens<br />

von meinen Ausflügen zurück <strong>und</strong> musste meinen Arbeitstag trotzdem<br />

um 7 Uhr beginnen. Ich will ehrlich sein, es war Stress pur: Der Mangel<br />

an Schlaf, die Angst, keine neue Unterkunft zu finden oder erneut einen<br />

Fehlgriff zu landen sowie die Scham, nach nur drei Wochen in gescheiterter<br />

Mission nach Hause zurück zu kehren. Aber es hat sich gelohnt!<br />

Unter den fünf Familien, die ich besuchte, war eine französische Familie,<br />

die mich zu meinem Erstaunen unbedingt sofort einstellen wollte. Ich zog<br />

mit Hilfe meiner britischen Gastfamilie um <strong>und</strong> lebte von da an in Chiswick,<br />

<strong>im</strong> Westen Londons, am Ende der Districtline <strong>und</strong> somit lediglich 15<br />

Minuten von der Innenstadt entfernt. Ich hatte die gesamte dritte Etage<br />

einer, <strong>für</strong> englische Verhältnisse, ziemlich großen Doppelhaushälfte ganz<br />

<strong>für</strong> mich allein - inklusive Riesenbad! Meine neue Familie bestand aus<br />

zwei Jungs, Nicolas (6 Jahre) <strong>und</strong> Julien (8 Jahre), sowie deren Eltern<br />

Philippe <strong>und</strong> Pascale. Da sich meine vorherigen Erfahrungen ausschließlich<br />

auf Kleinkinder beschränkten <strong>und</strong> sich meine Französischkenntnisse<br />

lediglich auf die Basics bezogen, die man in der Oberstufe lernt, hatte ich<br />

anfangs schon etwas Bammel. Aber alles lief gut. Ich wurde mit einem<br />

Familienfest empfangen, wo ich gleich meinen ersten Fauxpas beging:<br />

Als ich gebeten wurde, mich um einen der Jungs zu kümmern, sprach ich<br />

ihn prompt mit „Pascale“ an, da mir zum damaligen Zeitpunkt noch nicht


ewusst war, dass es sich hierbei um einen<br />

französischen Frauennamen handelt. <strong>Das</strong> darauf<br />

folgende Gelächter brach endgültig das Eis.<br />

Zu meinen Aufgaben gehörte neben den <strong>für</strong> ein<br />

Au Pair normalen „Tasks“ auch die englische<br />

Sprache. Vor meiner Ankunft wurde familienintern<br />

nur Französisch gesprochen, <strong>und</strong> ich sollte<br />

nun die Kinder zum Englisch sprechen an<strong>im</strong>ieren.<br />

Da Pascale von 8am bis 8pm bei der Arbeit<br />

war <strong>und</strong> Philippe die Woche über in Paris<br />

in seinem Schokoladengeschäft arbeitete,<br />

war ich tagsüber die einzige Bezugsperson der<br />

Jungs – <strong>und</strong> die Erfolge ließen nicht lange auf<br />

sich warten. Zu meiner Verteidigung muss ich<br />

sagen, dass die „Little Monsters“ (so nenne<br />

ich sie heute noch zärtlich) schon einige Erfahrung<br />

mit Au Pair-Mädchen aus Schweden<br />

<strong>und</strong> Frankreich gemacht hatten. Aber natürlich,<br />

oder vielleicht gerade deswegen, wollten sie<br />

ihre Grenzen bei mir austesten, was darin eskalierte,<br />

dass sie mich eines Tages <strong>im</strong> Haus einschlossen,<br />

während sie sich – mit allen Schlüs-<br />

seln „bewaffnet“ – <strong>im</strong> Garten befanden. Die<br />

Krönung war eine kalte Dusche, welche mir<br />

mit dem Gartenschlauch durchs Fenster verabreicht<br />

wurde, als ich sie von der Wichtigkeit der<br />

Hausaufgaben zu überzeugen versuchte. Als<br />

nach ca. drei Monaten die Autoritätsfrage geklärt<br />

war <strong>und</strong> die Boys zu mir Vertrauen gefasst<br />

hatten, lief alles wie am Schnürchen. Um 7am<br />

aufstehen, Kinder wecken, frühstücken (schon<br />

mal versucht müde Kinder unter Zeitdruck zum<br />

Essen zu bewegen?!), Anziehen, Zähne putzen,<br />

Haare stylen (!), Schultasche kontrollieren <strong>und</strong><br />

täglich be<strong>im</strong> Warten auf den Neun-Uhr-Schulbus<br />

verschiedene Highlights aller Starwars-Episoden<br />

in Endlosschleife anschauen. Danach<br />

hatte ich Zeit <strong>für</strong> mich <strong>und</strong> meine Englisch- bzw.<br />

Fotografiekurse. Je nach Wochentag kamen<br />

die Jungs zwischen 1pm <strong>und</strong> 3pm nach Hause,<br />

nahmen ihr Goûter (ein Nachmittagssnack –<br />

hier: Cornflakes) ein <strong>und</strong> machten, meist widerwillig,<br />

ihre Hausaufgaben. Später ging es dann<br />

zum Einkaufen, in den Park, zum Sport, in die<br />

Reinigung oder zum außerschulischen<br />

Reisen & Arbeiten – 27


28 – Reisen & Arbeiten<br />

Englisch unterricht. Zum Spielen hatten sie täg-<br />

lich zwischen dreißig Minuten <strong>und</strong> zwei Stun-<br />

den Zeit, dann folgte ein Bad oder eine Du-<br />

sche, das Abendessen, Schlafanzug anziehen,<br />

Zähne putzen <strong>und</strong> eine halbe St<strong>und</strong>e englische<br />

oder französische Lektüre. Meist kam ihre Mut-<br />

ter kurz nach dem Dinner nach Hause <strong>und</strong> wir<br />

ließen den Tag Revue passieren, bevor wir die<br />

„Little Monsters“ gemeinsam zu Bett brachten.<br />

Ich erinnere mich noch genau an einen Donnerstag,<br />

als sie mit Union Jack-Fähnchen nach<br />

Hause kamen <strong>und</strong> mir von einem langweiligen<br />

Schulfest erzählten. Wenig später stellte sich<br />

heraus, dass es sich sehr wohl um ein Schulfest<br />

gehandelt hatte, allerdings mit Queen Elisabeth<br />

II, die der International School of London<br />

einen Besuch abgestattet <strong>und</strong> einigen Schü-<br />

Schulaufenthalte<br />

Argentinien. Australien.<br />

Brasilien. Frankreich.<br />

Großbritannien. Irland. Japan.<br />

Kanada. Neuseeland. Spanien.<br />

Südafrika. USA.<br />

Giesebrechtstraße 10<br />

10629 Berlin<br />

lern, unter anderem eben auch Julien <strong>und</strong> Nicolas,<br />

die Hand geschüttelt hatte.<br />

Die Wochenenden hatte ich oft frei <strong>und</strong> verbrachte<br />

sie mit meinem Fre<strong>und</strong>, der am anderen<br />

Ende Londons wohnte. Manchmal gab es jedoch<br />

auch gesellschaftliche Anlässe <strong>im</strong> Hause<br />

Dejean, wo ich schon mal bis zu fünf Kinder babysitten<br />

musste. Übernachtungen von Fre<strong>und</strong>en<br />

der Jungs, meist aus ihrer Schule oder dem Bekanntenkreis<br />

der Eltern, waren nicht selten <strong>und</strong><br />

erlaubten es mir, Menschen unterschiedlichster<br />

Kulturen kennen zu lernen. Auch die Ferien<br />

verbrachte ich mit Julien <strong>und</strong> Nicolas. Tagesausfl<br />

üge in London <strong>und</strong> ein einwöchiger Trip<br />

nach Frankreich zur Cousine meiner Gastmutter<br />

haben uns zusammengeschweißt. Selbst meine<br />

beste Fre<strong>und</strong>in <strong>und</strong> meine Mutter durfte ich einladen.<br />

Sie hatten, genau wie ich, Kost <strong>und</strong> Logis<br />

frei <strong>und</strong> be<strong>im</strong> dritten Besuch meiner Mutter<br />

überließ meine Hostfamily uns sogar das ganze<br />

Haus <strong>und</strong> fuhr in Skiurlaub. Mitbringsel beiderseits<br />

waren hierbei an der Tagesordnung. Höhepunkt<br />

meiner Freizeitgestaltung war die Einladung,<br />

eine Woche in der Pariser Wohnung<br />

meiner Gastfamilie zu verbringen, einschließlich<br />

Übernachtung <strong>und</strong> Verpfl egung. Ich erk<strong>und</strong>ete<br />

die Weltmetropole mit nur neun Euro<br />

in der Tasche <strong>und</strong> verliebte mich sofort in sie.<br />

Dies war dann auch der Gr<strong>und</strong>, warum ich später<br />

als Hostess <strong>im</strong> Eurodisney Paris arbeitete.<br />

Seitdem habe ich all meine Praktika <strong>und</strong> Kurztrips<br />

entweder in England oder Frankreich verbracht.<br />

Zu meiner Gastfamilie habe ich auch heute<br />

noch super Kontakt – allerdings reden wir mittlerweile<br />

eine Mischung aus Englisch <strong>und</strong> Französisch.<br />

Pascale habe ich vor zwei Wochen<br />

Au Pair Jahr<br />

USA.<br />

Sprachkurse<br />

<strong>Ausland</strong>spraktika<br />

Work & Travel<br />

Farmstay<br />

England. Kanada. USA.<br />

0800. 84 39 39 0 (gebührenfrei!)<br />

info@ayusa.de www.ayusa.de<br />

getroffen. Sie hat meine Mutter <strong>und</strong> mich zum<br />

Brunch eingeladen, <strong>und</strong> wir haben viele interessante<br />

Neuigkeiten ausgetauscht. Meine kleinen<br />

Monster treffe ich <strong>im</strong> Oktober in Paris. Es<br />

ist erstaunlich, wie schnell die Jungs erwachsen<br />

werden, <strong>und</strong> interessant zu hören, dass sie<br />

langsam in die Pubertät kommen <strong>und</strong> bereits<br />

ihre ersten Fre<strong>und</strong>innen haben!<br />

Die Dejeans leben jetzt in Budapest, wo die<br />

Boys eine französische Schule besuchen, Philippe<br />

weiterhin fl eißig Englisch paukt <strong>und</strong> Pascale<br />

sich an Ungarisch versucht.<br />

Trotz aller Schwierigkeiten, die ein Au Pair-Auf-<br />

enthalt so mit sich bringen kann, möchte ich je-<br />

dem ähnlich Orientierungslosen, wie ich es anfangs<br />

war, so ein <strong>Ausland</strong>sjahr nahe legen:<br />

Sprachen <strong>und</strong> interkulturelle Kompetenz sind in<br />

Zeiten der Globalisierung gefragter denn je, <strong>und</strong><br />

Organisationstalent, Selbstständig- <strong>und</strong> Teamfähigkeit<br />

sowie Selbstbewusstsein sind essentielle<br />

Kompetenzen auf dem internationalen Arbeitsmarkt.<br />

Man knüpft Kontakte mit Menschen<br />

aus aller Welt <strong>und</strong> manchmal entstehen daraus<br />

sogar w<strong>und</strong>ervolle Fre<strong>und</strong>schaften. Ich habe<br />

in nur 13 Monaten Menschen aus Venezuela,<br />

Schweden, Afrika, Indien, Russland, Frankreich,<br />

der Türkei <strong>und</strong> natürlich jede Menge höfl icher,<br />

aber auch verrückter Briten kennen <strong>und</strong> schätzen<br />

gelernt. Hätte mir jemand kurz nach dem<br />

Abi erzählt, dass ich mal vier Sprachen sprechen<br />

<strong>und</strong> woanders als in Deutschland leben<br />

würde,... ich hätte ihn ausgelacht!<br />

Michelle Graf, 23, hat gerade erfolgreich ihre<br />

Ausbildung als International Administration<br />

Manager an einer europäisch-orientierten Privatschule<br />

absolviert <strong>und</strong> wird ab Oktober in Paris<br />

Sprachen <strong>und</strong> Wirtschaft studieren.


Au pair in America<br />

Gr<strong>und</strong>stein <strong>für</strong> Fre<strong>und</strong>schaften <strong>und</strong> <strong>Ausland</strong>sstudium<br />

Als ich nur noch ein paar Monate meines FSJ‘s<br />

übrig hatte, dachte ich darüber nach, was ich<br />

als nächstes tun wollte. Ja, ich hatte mich<br />

zwar schon bei einigen Unis beworben, aber<br />

so richtig Lust zum Studieren hatte ich <strong>im</strong>mer<br />

noch nicht, <strong>und</strong> ich wollte auch gerne mal <strong>für</strong><br />

ne Weile raus aus Deutschland. Von einer Bekannten<br />

erfuhr ich über das Au Pair in America<br />

Programm. Man könne ein Jahr in den USA leben,<br />

würde in einer amerikanischen Familie leben<br />

<strong>und</strong> da<strong>für</strong> deren Kinder betreuen. Klang<br />

nicht schlecht <strong>und</strong> so erk<strong>und</strong>igte ich mich online<br />

bei www.AIFS.de, <strong>und</strong> schon bald hatte ich<br />

die Broschüre in den Händen. Ich entschied<br />

mich <strong>für</strong> das “Au Pair in America” Programm,<br />

<strong>und</strong> wenig später war ich <strong>im</strong> Matchingprozess.<br />

<strong>Das</strong> ist die Phase, in der man sich seine Gastfamilie<br />

aussucht, den ersten Kontakt mit ihnen<br />

hat <strong>und</strong> sein Englisch erproben kann. Ich fand<br />

unter verschiedenen Familien dann auch die,<br />

die mir zusagte <strong>und</strong> nur ein paar Monate nachdem<br />

ich das erste Mal von “Au Pair in America”<br />

gehört hatte, saß ich dank der schnellen<br />

Vermittlung von AIFS in meinem Flugzeug nach<br />

New York. Dort fliegt jedes neue Au Pair erstmal<br />

hin, denn dort findet die Orientation statt.<br />

<strong>Das</strong> ist eine Schulung in amerikanischer Kultur<br />

<strong>und</strong> Kindererziehung. Wir hatten dort auch<br />

einen Rote-Kreuz Kurs, <strong>und</strong> man konnte erste<br />

Fre<strong>und</strong>schaften knüpfen. So viele verschiedene<br />

Nationen auf einmal hatte ich noch nie<br />

gesehen: Wahnsinn! Ich habe jetzt noch Kontakt<br />

mit den Mädels, mit denen ich mir damals<br />

das Z<strong>im</strong>mer teilte. Ausgestattet mit genügend<br />

Gr<strong>und</strong>wissen über amerikanische Verhaltensweisen<br />

ging´s dann vier Tage später mit dem<br />

Flugzeug weiter in Richtung Chicago, wo mich<br />

meine Gastmutter zusammen mit ihrem Vater<br />

abholte. Da mein Flugzeug zu spät war, konnte<br />

ich meine Gastkinder an diesem Tag nicht mehr<br />

sehen, denn die schliefen schon tief <strong>und</strong> fest.<br />

Am nächsten Morgen hörte ich sie aber schon<br />

lauthals durchs Haus toben. Zwei zuckersüße<br />

Mädels <strong>im</strong> Alter von zwei <strong>und</strong> fünf Jahren, die<br />

mir von nun an anvertraut wurden. Zu meinen<br />

Aufgaben gehörte es, sie zur Schule zu fahren<br />

<strong>und</strong> abzuholen, ihnen Geschichten vorzulesen,<br />

Windeln zu wechseln, sie zu Hause zu unterhalten,<br />

Essen zuzubereiten <strong>und</strong> sie sicher <strong>und</strong><br />

bei Laune zu halten. <strong>Das</strong> ist nicht <strong>im</strong>mer nur<br />

Spaß, sondern oft auch anstrengend. Am Ende<br />

hatte es mir aber so gut gefallen, dass ich noch<br />

<strong>für</strong> neun weitere Monate verlängerte. Sprachlich<br />

hat man wenig Probleme, vor allem, wenn<br />

man von jüngeren Kindern umgeben ist, wie<br />

ich es war. Die verstehen einen schon - man<br />

hat ja auch noch Arme <strong>und</strong> Beine zum kommunizieren.<br />

Ich fand es vor allem faszinierend,<br />

an all den typischen amerikanischen Traditionen<br />

teilzunehmen: Halloween, Thanksgiving,<br />

Weihnachten mit all den verrückt beleuchteten<br />

Häusern, Independence Day <strong>und</strong> auch<br />

echte Präsidentschaftswahlen habe ich miterlebt,<br />

was wirklich ein Ereignis war. Im Sommer<br />

gab es viele Paraden in den Dörfern, <strong>und</strong> Chicago<br />

sah zur Weihnachtszeit toll geschmückt<br />

aus. Es war <strong>im</strong>mer was los <strong>und</strong> die Betreuerin<br />

unseres Clusters hatte <strong>im</strong>mer klasse Ideen<br />

<strong>für</strong> unsere monatlichen Cluster Meetings. <strong>Das</strong><br />

sind Treffen der Au Pairs einer Gegend. Dabei<br />

trifft man Au Pairs die gleich um die Ecke wohnen<br />

<strong>und</strong> mit denen man dann seine Freizeit verbringen<br />

kann. Meine beste Fre<strong>und</strong>in Indira, die<br />

ich so kennen gelernt habe, kommt aus Costa<br />

Rica <strong>und</strong> wir planen, uns irgendwann mal in Zukunft<br />

gegenseitig zu besuchen. <strong>Das</strong> ist schon<br />

klasse, auch Trips nach Thailand <strong>und</strong> Peru sind<br />

schon geplant, denn da wohnen meine anderen<br />

Au Pair Fre<strong>und</strong>innen. Aber auch mit vielen<br />

deutschen Mädels kann man Kontakte knüpfen.<br />

Man verlernt sein Deutsch also schon nicht.<br />

Auch Collegekurse muss man belegen, was<br />

eine tolle Gelegenheit ist, einfach mal in die Bereiche<br />

reinzuschnuppern, die man <strong>im</strong>mer schon<br />

mal erk<strong>und</strong>en wollte. Ich habe zum Beispiel einen<br />

Kreativ-Schreibkurs <strong>und</strong> einen Psycholo-<br />

Reisen & Arbeiten – 29<br />

giekurs belegt. So inspiriert, hatte ich meinen<br />

Mädels dann als Abschiedsgeschenk eine Geschichte<br />

geschrieben <strong>und</strong> illustriert, die man<br />

auch online lesen kann: www.swoap.de.vu.<br />

Psychologie hatte mir übrigens so gut gefallen,<br />

dass ich mich entschieden habe, es richtig zu<br />

studieren <strong>und</strong> dies dank meiner verbesserten<br />

Englischkenntnisse in Großbritannien. Ob mich<br />

Deutschland je wieder haben wird, wer weiß?<br />

Ariane Hofmann, 21, nahm am Au Pair Programm<br />

von AIFS teil. Weitere Info dazu bei:<br />

AIFS Deutschland GmbH<br />

0228 957300<br />

info@aifs.de<br />

www.aifs.de


30 – Reisen & Arbeiten<br />

Gap Year<br />

Working to see the world<br />

There are many reasons why young people decide to go abroad. They<br />

go on holidays, visit friends in different countries, study abroad or work.<br />

But one of the most exciting reasons is that they want to see what the<br />

world has to offer to them. And this is what a Gap Year is all about.<br />

But what exactly is a Gap Year? It’s a year between school and higher<br />

education or right after university, during which young people take<br />

their chances to live and work somewhere else and to gain a lot of new<br />

experiences. My name is Conny, and I am one of them.<br />

When High School was coming to an end, I still wasn’t sure what to do<br />

for a living one day. But I didn’t want to start studying just in the hope<br />

of having miraculously picked the right subject. That was when I first<br />

learned about the possibility of taking a Gap Year. And options to fill that<br />

year seem endless: You can either go away on a voluntary service to<br />

look after orphans or wildlife, or you could spend one year to do one or<br />

more internships. Of course, there’s also the option to travel aro<strong>und</strong> for<br />

a while - but this can turn out to be very expensive very soon.<br />

Since I’ve always shown an interest in journalism, I figured that<br />

internships in journalism would be a good way to fill my Gap Year. I love<br />

travelling and so I searched the internet for places to go to. One can<br />

go to nearly every country in the world. I heard about ro<strong>und</strong>-the-world<br />

travel and <strong>im</strong>mediately liked the idea. So I chose several programs in<br />

several countries that I could join for 6-8 weeks each!<br />

After a lot of discussions with my family who obviously didn’t want to<br />

let me go, I decided on the following plan: I am going to do 6 weeks of<br />

journalism in Ghana, followed by eight weeks of journalism in South<br />

Africa. I have always wanted to go to Africa, so I am also going to seize<br />

the chance and go on a four weeks expedition from Johannesburg to<br />

Nairobi. After that, I am going to leave Africa behind to go to Australia<br />

and work as a farmhand as a member of Willing Workers on organic<br />

farms (WWOOF) for two months. I‘m going to work for my food and<br />

accommodation to save some money. After those two months Down<br />

Under, I am going to travel to Ecuador to work as a photographer for the<br />

Galapagos Islands National Park and to practise my (still very basic)<br />

Spanish. And last but not least, I am going to stay with my godfather in<br />

the United States to do another journalism internship before embarking<br />

on a three weeks road trip from Los Angeles to New York City.<br />

I want to use this year to see whether I really have what it takes to be a<br />

journalist. But no matter what my future career will be, the experiences<br />

I’ ll be making „on the road“ will be priceless and can always come in<br />

useful. During this Gap Year, I want to experience life outside my own<br />

four walls and outside my comfort zone. I know that I‘m in for more than<br />

one culture-shock, but I‘d rather go for it now than to regret not having<br />

done it later! For the next issue, I will write an “on the road” report<br />

to tell you about my experiences and adventures. If you‘ve got any<br />

questions until then, about my plans or Gap Years in general, feel free<br />

to contact me at www.conny-unterwegs.de.vu . Bye for now and Happy<br />

Travels!<br />

Cornelia Kaufmann, 19 years old, is currently staying in Accra/Ghana.<br />

She was an exchange student in New Zealand for 12 months in<br />

2003/04 and finished school with Abitur in June 2006 at Gymnasium<br />

Schwertstraße in Solingen.


Was es heißt, frei zu sein<br />

Work & Travel in Australien<br />

Die letzten Sonnenstrahlen des Tages kitzeln<br />

mir <strong>im</strong> Gesicht, ich vergrabe meine Füße <strong>im</strong><br />

warmen Sand <strong>und</strong> genieße die Freiheit. Ich<br />

habe es geschafft, ich bin in Australien. Und<br />

endlich sitze ich an einem Strand, wie ich ihn<br />

mir vorgestellt hatte. Weißer Sand, Palmen<br />

<strong>und</strong> ein paar Surfer, die noch <strong>im</strong> Wasser<br />

paddeln <strong>und</strong> auf die nächste Welle warten.<br />

Vom deutschen Herbst bin ich direkt in den<br />

australischen Frühling geflogen. Noch kommt<br />

mir alles ein bisschen unwirklich vor. Aber ich<br />

fang mal lieber von vorne an. Die letzten Tage<br />

<strong>und</strong> Wochen waren nicht ganz so entspannt<br />

wie dieser w<strong>und</strong>erschöne Tag in Byron Bay.<br />

Nach dem Abitur <strong>im</strong> Sommer 2003 wusste ich<br />

erstmal gar nicht so recht, wie es weitergehen<br />

sollte. Gleich studieren oder doch lieber noch<br />

eine Auszeit nehmen <strong>und</strong> <strong>für</strong> eine Weile ins<br />

<strong>Ausland</strong> gehen? Es gab so viele Möglichkeiten,<br />

dass ich fast ein wenig überfordert war. Da<br />

ich schon in der elften Klasse <strong>für</strong> drei Monate<br />

mit einem Schüleraustausch in Australien<br />

gewesen war <strong>und</strong> dieses Land seither einen<br />

ganz besonderen Reiz <strong>für</strong> mich hatte, beschloss<br />

ich, <strong>im</strong> August mit einer Fre<strong>und</strong>in den fünften<br />

Kontinent noch einmal etwas genauer zu<br />

erk<strong>und</strong>en. Der Entschluss war schnell gefasst,<br />

fehlte nur noch ein Flugticket <strong>und</strong> ein Work<br />

& Travel Visum. Da wir uns gegen eine<br />

Organisation entschieden hatten, schauten wir<br />

uns erstmal nach einem günstigen Flug um.<br />

Da die „normalen“ Flugtickets höchstens drei<br />

Monate gelten, ist es wichtig, darauf zu achten,<br />

dass man eines bekommt, das ein Jahr gültig<br />

ist. Besonders gut ist es auch, wenn man den<br />

Rückflugtermin noch nicht festlegen muss,<br />

sondern vor Ort buchen kann. Wir bekamen<br />

ein Ticket <strong>für</strong> knapp 1100€. Auch mit dem<br />

Reisen & Arbeiten – 31<br />

Visum gab es keine Schwierigkeiten. Bei der<br />

deutschen Botschaft gibt es die Möglichkeit,<br />

dieses <strong>im</strong> Internet zu beantragen, <strong>und</strong> ein paar<br />

Tage später hatten wir die Bestätigung. Es<br />

konnte also losgehen. Fast, denn das Packen<br />

unseres Backpacks bereitete uns doch noch<br />

ein paar Schwierigkeiten. Schließlich wollten<br />

wir in Australien nicht ständig mit dem Gewicht<br />

des Rucksacks zu kämpfen haben. „Weniger<br />

ist mehr“, war unser Motto. Und so haben wir<br />

es tatsächlich geschafft, mit einem circa zehn<br />

Kilo schweren Rucksack, Flugtickets, Visum<br />

<strong>und</strong> jeder Menge guter Laune Deutschland<br />

zu verlassen. Ein Jahr des Reisens durch<br />

atemberaubende Landschaften, aufregende<br />

Städte <strong>und</strong> neue Begegnungen lagen vor<br />

uns. Unsere Reise führte uns über München<br />

zunächst <strong>für</strong> ein paar Tage nach Bangkok. Die<br />

chaotischste, lauteste <strong>und</strong> wahrscheinlich


32 – Reisen & Arbeiten<br />

dreckigste Stadt, die ich in meinem Leben je gesehen habe, <strong>und</strong> trotzdem<br />

war sofort klar, dass wir noch mal wiederkommen wollten. Aber zuerst<br />

sollte ja nun das Abenteuer Australien endlich losgehen...<br />

Wir landeten spät abends in Sydney <strong>und</strong> mussten uns erstmal ein<br />

Dach über dem Kopf, sprich ein Hostel, suchen. Erste Enttäuschung<br />

machte sich breit, als wir den Flughafen verließen. Es regnete! Besser<br />

gesagt: Es goss wie aus Kübeln <strong>und</strong> dazu war es auch noch kalt! <strong>Das</strong><br />

hatten wir uns anders vorgestellt. Da wir in Deutschland noch keine<br />

Reiseroute geplant hatten, beschlossen wir, so schnell wie möglich<br />

Richtung Norden zu fahren. In jedem Hostel hängen schwarze Bretter,<br />

so dass wir schnell einen Lift, also eine Mitfahrgelegenheit, fanden.<br />

Zwei andere deutsche Mädchen hatten sich gerade ein Auto gekauft<br />

<strong>und</strong> wollten nach Brisbane. Wir hatten selbst überlegt, uns ein Auto zu<br />

kaufen, das war uns aber irgendwie am Anfang zu riskant. Da man mit<br />

Mitfahrgelegenheiten in Australien gut zurecht kommt, wollten wir es<br />

erstmal auf diese Art versuchen. Unsere wenigen Habseligkeiten waren<br />

schnell ins Auto gepackt <strong>und</strong> schon begann der Roadtrip. Ein letztes Mal<br />

über die Harbour Bridge an der Sydney Opera vorbei <strong>und</strong> ab auf den<br />

Highway Nr. 1 Richtung Norden. Unsere erste Station war Byron Bay.<br />

Geplant hatten wir, hier eine Woche zu bleiben, woraus dann zweieinhalb<br />

Monate wurden, weil wir uns von diesem w<strong>und</strong>erschönen, verträumten<br />

kleinen Ort einfach nicht trennen konnten <strong>und</strong> wollten. Hier machten<br />

wir auch unsere ersten Erfahrungen mit der Jobsuche. Mit einem<br />

Lebenslauf bewaffnet (sollte man sich aus Deutschland mitbringen),<br />

klapperten wir sämtliche Cafés, Bars, Imbisse <strong>und</strong> Restaurants ab, in<br />

der Hoffnung, vielleicht wenigstens als „dishwasher“ oder „kitchenhand“<br />

irgendwo unterzukommen. Puh, das war ganz schön anstrengend.<br />

Immer wieder nett lächeln, <strong>im</strong>mer wieder erzählen, wie viel Erfahrung<br />

man aus dem entsprechenden Bereich mitbringt <strong>und</strong> natürlich <strong>im</strong>mer<br />

wieder bestätigen, dass man mindestens drei Monate arbeiten möchte.<br />

(Die ein oder andere Notlüge hat sich hier doch als sehr hilfreich<br />

erwiesen...) Und am Ende des Tages hatte man doch keine Zusage in der<br />

Tasche. Wenn man Glück hatte, hieß es: „Wir melden uns...“ Jetzt hieß<br />

es hartnäckig bleiben. Immer wieder <strong>und</strong> vor allem überall nachfragen.<br />

Wir hatten beide Glück <strong>und</strong> nach ein paar Tagen tatsächlich einen Job<br />

gef<strong>und</strong>en. Man sollte sich hier wirklich <strong>für</strong> nichts zu schade sein: Ich<br />

hatte einen Job in einer Burger/Döner-Bude <strong>und</strong> es war wirklich nicht<br />

besonders angenehm bei 30 Grad Außentemperatur über einer Friteuse<br />

zu hängen oder vor dem Döner-Spieß zu stehen... Aber diese kleinen<br />

Unannehmlichkeiten sind schnell vergessen, wenn man abends zurück<br />

ins Hostel kommt <strong>und</strong> dort mit lauter wahnsinnig netten Menschen aus<br />

aller Herren Länder zusammensitzt, über Gott <strong>und</strong> die Welt quatscht <strong>und</strong><br />

so die warme Sommernacht genießt. Jeden freien Tag verbrachten wir<br />

natürlich am Strand, wo wir unsere ersten Surfversuche unternahmen,<br />

was in der Surfer-Hochburg Byron Bay natürlich ein absolutes Muss ist.<br />

Die Zeit verging rasend schnell <strong>und</strong> Weihnachten näherte sich. Und das<br />

war schon ganz schön komisch <strong>für</strong> uns Europäer. Wer kann es sich schon<br />

vorstellen, bei mindestens 30 Grad <strong>im</strong> Schatten Weihnachten am Strand<br />

zu feiern?<br />

Langsam aber sicher hieß es <strong>für</strong> uns Abschied nehmen von Byron<br />

Bay, da wir noch ein bisschen mehr von diesem vielseitigen Kontinent<br />

sehen wollten. Erstmal ging es weiter Richtung Norden die Ostküste<br />

entlang, teils mit Mitfahrgelegenheiten, teils mit dem Bus. In Australien<br />

gibt es ein sehr gut ausgebautes Busnetz, es ist allerdings sehr viel<br />

spannender mit anderen Backpackpackern mitzufahren, da man so auch<br />

ganz versteckte Winkel kennen lernt <strong>und</strong> spontan da einen Tag bleiben<br />

kann, wo es einem besonders gut gefällt. Zwischen Brisbane <strong>und</strong> Cairns<br />

ist ziemlich viel los; hier tummeln sich die meisten Backpacker. Für<br />

uns war die erste Station Fraser Island. Danach ging es weiter zu den


Whits<strong>und</strong>ay Islands. Fast jeder Backpacker, der hier ankommt, bucht<br />

eine mehrtägige Segeltour, um die Inselgruppe mit ihren w<strong>und</strong>erschönen<br />

Stränden zu erk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> gleichzeitig be<strong>im</strong> Schnorcheln oder Tauchen<br />

die paradiesische Unterwasserwelt zu sehen. In Cairns blieben wir nur<br />

wenige Tage <strong>und</strong> buchten von dort einen Flug nach Melbourne. Unser<br />

Plan war es, in Melbourne ein Auto zu kaufen <strong>und</strong> mit diesem dann die<br />

Westküste unsicher zu machen. Unsere anfängliche Sorge es könnte zu<br />

riskant sein, ein Auto zu kaufen, war mittlerweile verflogen. Natürlich<br />

kann es passieren, dass man die ein oder andere Reparatur vornehmen<br />

muss, wenn man ein mindestens 20 Jahre altes Auto kauft (übliches<br />

Backpacker-Auto-Alter), aber der Komfort, den ein eigener Wagen<br />

bietet, überwiegt einfach. Wir hatten das Glück, einen relativ günstigen<br />

Van zu finden, der ab jetzt unser neues Zuhause sein sollte. Bevor<br />

der Roadtrip richtig losgehen konnte, bauten wir noch ein Bett in die<br />

Ladefläche <strong>und</strong> dann ging es über die Nullarbor-Plains Richtung Perth.<br />

Und auf dieser Fahrt merkten wir, was es heißt, frei zu sein. Der Horizont<br />

schien in allen H<strong>im</strong>melsrichtungen so weit weg zu sein wie nirgendwo<br />

sonst auf der Welt, <strong>und</strong> wir fuhren teilweise st<strong>und</strong>enlang ohne auch nur<br />

einem anderen Auto zu begegnen. So schön die Tage waren, so kalt<br />

waren leider die Nächte. Darauf waren wir überhaupt nicht vorbereitet,<br />

weshalb wir gezwungen waren, sämtliche Klamotten, die wir dabei<br />

hatten, übereinander anzuziehen. Aber die Westküste Australiens war<br />

diese „Strapazen“ wert! Egal ob südwestlicher Zipfel des Kontinents, die<br />

lebendige Metropole Perth oder der karge Norden, es hat uns einfach<br />

überall gefallen, <strong>und</strong> jede Ecke hatte ihren ganz eigenen Charme. Der<br />

größte Unterschied zwischen der Ost- <strong>und</strong> der Westküste liegt wohl<br />

darin, dass der Westen noch nicht so sehr erschlossen ist wie der Osten.<br />

W<strong>und</strong>erschöne Strände muss man mit niemandem teilen, <strong>und</strong> man kann<br />

in fast jedem Nationalpark (davon gibt es sehr viele!) campen.<br />

Zusammenfassend kann ich sagen, dass die sieben Monate in Down<br />

Under die schönste Zeit meines Lebens waren. Völlig unbeschwert<br />

<strong>und</strong> frei habe ich jeden Tag viel erlebt, lauter nette Leute aus aller Welt<br />

kennen gelernt <strong>und</strong> dabei sogar Fre<strong>und</strong>e <strong>für</strong>s Leben gef<strong>und</strong>en. In diesem<br />

Sinne kann ich einfach jedem empfehlen, entweder nach dem Abitur<br />

oder dem Studium Work & Travel in Australien zu machen. Australien<br />

ist wahnsinnig vielseitig, da ist wirklich <strong>für</strong> jeden was dabei <strong>und</strong> die<br />

Erfahrung ist einfach großartig!!<br />

Charlotte Barlag, 23, studiert Jura an der Uni Göttingen. Derzeit verbringt<br />

sie ein <strong>Ausland</strong>ssemester in Barcelona.<br />

Reisen & Arbeiten – 33


34 – Studium<br />

University F<strong>und</strong>ing Options<br />

Choosing the Best Program<br />

As you probably already realize from the prel<strong>im</strong>inary research you’ve<br />

done, tuition costs in the United States can be somewhat expensive,<br />

depending on the institution you choose. And that’s just for tuition!<br />

You also need to think about medical insurance, books and supplies,<br />

and living expenses. As you begin your search through private fo<strong>und</strong>ations<br />

and government f<strong>und</strong>ing opportunities, it is equally <strong>im</strong>portant that<br />

you spend a significant amount of t<strong>im</strong>e researching the best university<br />

to fit your needs. Your two most <strong>im</strong>perative needs are finding the right<br />

program of study and finding sources that can help you cover the costs<br />

of your education. Luckily, one will lead to the other if you do your research<br />

well.<br />

There exist many private fo<strong>und</strong>ation and government f<strong>und</strong>ing oppor-<br />

tunities specifically designed for European students. In reality though,<br />

this type of f<strong>und</strong>ing represents a small percentage of f<strong>und</strong>ing sources for<br />

international students. In fact, roughly 62% of the international students in<br />

the U.S. report the main source of their financial support for their studies<br />

comes from personal and family savings. So what exactly does that<br />

mean for those that s<strong>im</strong>ply cannot afford to cover these costs? The good<br />

news is that another 25% receive the majority of the f<strong>und</strong>ing from their<br />

U.S. colleges or universities, and even a higher percentage at the graduate<br />

level. The opportunities that exist within universities are competitive and<br />

can be l<strong>im</strong>ited depending on the field of study and type of university, but<br />

this should be your first option as a source of f<strong>und</strong>ing as you begin your<br />

research of institutions.<br />

What Types of F<strong>und</strong>ing Exist?<br />

Universities have many different types of f<strong>und</strong>ing options, and there are<br />

many ways in which you can obtain them. The availability of these options<br />

varies between universities and departments. First you need to know<br />

what options are available and how to seek them out. Some of the more<br />

common types of f<strong>und</strong>ing available to international students are fellowships<br />

and assistantships.<br />

Fellowships<br />

Some universities, most commonly private, have the financial resources<br />

to offer scholarships to graduate students to help cover the cost of tuition<br />

and student fees, and somet<strong>im</strong>es they may be able to help cover some<br />

living expenses. Fellowships do not require anything in exchange for<br />

the financial award, only the guarantee of having an excellent student at<br />

the university. Fellowships can follow one of two different arrangements:<br />

either awarded to incoming students to cover only the first year of studies<br />

as a way to ensure their enrollment in that university, or awarded to<br />

students only after they’ve proven their academic abilities, usually<br />

covering tuition during the second year.


Assistantships<br />

Academic departments arrange to have graduate students work with<br />

professors and administrators on research projects in exchange for financial<br />

support for their studies. The financial support usually includes a<br />

tuition waiver and living stipend, and can range from $5,000 to $30,000+<br />

per year, depending on the program, field of study, and university. The<br />

assistantships can take various forms and usually require that the student<br />

work 10 to 20 hours a week. This is in addition to the normal coursework<br />

required for their degree program.<br />

Research Assistantships<br />

Some universities receive large grants from the government or private<br />

industry to conduct research in certain areas of interest. The universities<br />

apply for the grants and are chosen based on the strength of their<br />

department, research facilities, and professors/researchers. The departments<br />

in turn use part of this grant money to help f<strong>und</strong> graduate students<br />

to work directly with professors and assist them in their research. One<br />

professor from the department will typically head the research project<br />

and identify students that share s<strong>im</strong>ilar research interests and decide<br />

who will make up his/her research team. A Research Assistant’s responsibilities<br />

may include library or laboratory research, depending on the<br />

academic area.<br />

These positions are l<strong>im</strong>ited and therefore very competitive. The best way<br />

to learn more about available research assistantships is directly from<br />

the faculty members in your field of study at each university. As you<br />

explore the universities that have graduate programs in your field of<br />

study, investigate the faculty research areas and concentrate on those<br />

institutions that have research projects specific to your interests. Then,<br />

contact the professor and make sure he/she gets to know you and your<br />

academic interests. Not only will you find the program and university that<br />

best suits your academic needs, but you will also be closer to securing<br />

f<strong>und</strong>ing.<br />

Teaching Assistant (TA)<br />

At large universities with a high number of <strong>und</strong>ergraduate students<br />

there is a demand for graduate students to assist in the lower level<br />

<strong>und</strong>ergraduate courses. The teaching assistants spend about 20 hours<br />

a week working for professors from the same department with their<br />

classes, though they may find work in other departments as well. For<br />

example, a graduate anthropology student from Germany may assist the<br />

foreign language department with <strong>und</strong>ergraduate German classes and<br />

conversation groups. In general, TAs work with professors to assist with<br />

grading papers, leading class discussions, monitoring laboratory classes,<br />

facilitating conversation groups for language studies, and occasionally<br />

having the opportunity to teach a class or possibly the entire course.<br />

y _ y q p / / g Studium – 35<br />

With a<br />

click of the<br />

mouse you can:<br />

Search for top universities and<br />

colleges in the Unites States<br />

Study in the United States<br />

Find out more about TOEFL preparation<br />

Explore information on English as a<br />

Second Language (ESL) courses<br />

Win 1 of 5 US$ 5,000 scholarships<br />

Learn more about the United States<br />

as a study abroad destination<br />

We support<br />

educationUSA.state.gov<br />

and all the networks of<br />

U.S. educational<br />

advisors worldwide.<br />

For more information, please do not hesitate to contact<br />

Hobsons, Mrs. Daniela Locreille at dlocreille@hobsons-us.com.<br />

www.USeduguides.com go to European Students


36 – Studium<br />

Did You Know...?<br />

Spotlight on European Students in the United States<br />

• Germany sends more students to the U.S. to study than any<br />

other European country (8,640 Germans studied in the U.S. in<br />

2004/05).<br />

• The UK sends the second highest number of students (8,236),<br />

followed by France (6,555), Russia (5,073), Bulgaria (3,644), Spain<br />

(3,512), Italy (3,261), Romania (3,217), Sweden (3,106) and Poland<br />

(2,861).<br />

• 48% of all Europeans studying in the U.S. are studying at the<br />

<strong>und</strong>ergraduate level, while 46% are at the graduate level and<br />

7% are studying in other types of programs (such as non-degree<br />

programs, intensive English programs, or practical training).<br />

Did You Know...?<br />

International Graduate Students in the United States<br />

• Financial aid for graduate studies is based on academic merit or<br />

special status (e.g., <strong>und</strong>er-represented group in a specific field<br />

of study, such as women in science and engineering).<br />

• Though public institutions tend to have lower tuition rates,<br />

private institutions tend to have more resources to support<br />

research and therefore more f<strong>und</strong>ing opportunities for<br />

international students.<br />

• 44% of all international graduate students in the U.S. report the<br />

main source of their financial support comes from U.S. colleges<br />

or universities.<br />

• Apply for as many f<strong>und</strong>ing opportunities as possible in which<br />

your qualifications meet the requirements. Applicants that<br />

are receiving external grants may seem more attractive to<br />

universities.<br />

Research Assistantship Pros & Cons<br />

Positive<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Conduct research related to your specific interests, which can<br />

correlate to your thesis.<br />

Opportunity for professional and educational development.<br />

Develop a comradery among professors, department<br />

administrators, and students.<br />

Possible co-authorship of research publication.<br />

Negative<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Research could be unrelated to your area of interest if you don’t<br />

find the right program.<br />

Extra hours outside of regular course work.<br />

Private vs. Public<br />

Private institutions may have more resources to support<br />

assistantship programs.<br />

Public institutions are less likely to award fellowships.<br />

In addition to lower tuition costs, large public institutions tend<br />

to have a number of <strong>und</strong>ergraduate students, and therefore may<br />

have more TA positions available.<br />

F<strong>und</strong>ing for US Study Online<br />

www.F<strong>und</strong>ingUSstudy.org is a new website that features over 500<br />

scholarships, grants and fellowships available for international<br />

students and scholars who wish to study in the United States. The<br />

f<strong>und</strong>ing opportunities are searchable by country, field of study,<br />

host location and sponsoring organization.


38 – Studium<br />

It is <strong>im</strong>portant to note that TAs are usually required to attend all the<br />

classes with which they are assisting, in addition to maintaining the<br />

min<strong>im</strong>um course load. The resulting t<strong>im</strong>e constraints l<strong>im</strong>it the ability to<br />

take additional classes per term, which could in turn prolong program<br />

completion. But the teaching experience and networking among professors<br />

and departments makes up for the extra t<strong>im</strong>e and dedication. TA<br />

positions can also greatly enhance your professional development if you<br />

are looking into a career in academia, especially for a Ph.D. candidate.<br />

First year students are more likely to obtain a TA position, though keep<br />

in mind that a TA position during your first year could possibly lead to a<br />

Research Assistant position the following year because of the relationships<br />

you will have developed within the department and your exposure<br />

to their research projects.<br />

Administrative Assistant (AA)<br />

Administrative work within the various departments can help you f<strong>und</strong><br />

your graduate studies as well. AAs usually work between classes and<br />

carry out administrative duties and staff support, such as working in the<br />

department office and reception area and providing technical support in<br />

computer laboratories. It is the student’s responsibility to inquire about<br />

these positions from the various departments within the university. AA<br />

positions can often be unrelated to your area of study and therefore<br />

do not have the same influence to your educational and professional<br />

development as Teaching Assistant or Research Assistant positions.<br />

Residence Hall Director (RD) or Resident Advisor<br />

The RD positions are completely unrelated to your studies, but they can<br />

provide you with another form of financial support. RDs are responsible for<br />

managing one of the residence halls on campus in exchange for free room<br />

and board. These responsibilities include being on-call for emergencies,<br />

enforcing campus rules, assisting hall residents with living needs and<br />

issues, and organizing residence hall events.<br />

Fields of Study<br />

The availability and type of assistantships varies greatly not only by the<br />

type of institution, but also by the field of study. For example, most of<br />

the f<strong>und</strong>ing for research available to universities is in engineering and<br />

the social, natural, and hard sciences (biology, chemistry, and physics).<br />

There is less f<strong>und</strong>ing in the arts and humanities. If you do manage to find<br />

a Research Assistant position in the humanities it will more than likely<br />

be related to an academic publication which would entail conducting<br />

research at the library and these programs tend to have a much shorter<br />

duration. TA positions are available at large public institutions for subject<br />

areas with a high number of lower division level <strong>und</strong>ergraduate classes,<br />

such as English, psychology, or foreign languages. It is <strong>im</strong>portant to<br />

inquire as to the likelihood of the assistantship program being available<br />

for the following year so as to determine in advance if you need to look<br />

for more f<strong>und</strong>ing sources.


Choosing the Best Program<br />

Students often ask: Which are the best universities? The answer is...<br />

do the research and find the best program for YOU. Through research<br />

and communications with universities you will find the best program<br />

that fits your needs. Therefore, before you start your research you must<br />

determine exactly what those needs are. Perhaps you want to find an<br />

economics program with research related to EU-U.S. cooperation.<br />

Or maybe you’re looking into the possibility of obtaining an internship<br />

at a local business during your MBA program.<br />

There are many tools available to you for finding the best program. Visit<br />

your local Education USA Advising Center (see www.educationusa.state.gov<br />

for country-specific contact information). But communicating is the<br />

key. Get in touch with professors and tell them what your academic and<br />

research interests are. The more contact you have with the university,<br />

the department, and the professors, the better your <strong>und</strong>erstanding of the<br />

program they offer and the easier you’ll be able to identify the program<br />

that best fits your needs. Furthermore, the relationships you develop with<br />

professors can help you in acquiring f<strong>und</strong>ing to support your graduate<br />

studies.<br />

Nichole Johnson is Coordinator of Educational Services at the Mexico<br />

Office of the Institute of International Education, and Regional Educational<br />

Advising Coordinator for Mexico, Central America, and the Caribbean.<br />

Daniel Obst is Director of Membership and Higher Education Services<br />

at the Institute of International Education (IIE) in New York. IIE is an independent,<br />

non-profit organization and one of the largest and most experienced<br />

U.S. higher education exchange agencies. IIE administers over<br />

250 programs, including the Fulbright Program, administered on behalf of<br />

the U.S. Department of State.<br />

Visit www.iie.org for more information.<br />

summer @ UCLA<br />

email: international@summer.ucla.edu<br />

tel: 310.825.4101, 9am - 5pm, Monday - Friday<br />

w w w . s u m m e r . u c l a . e d u<br />

Studium – 39<br />

Internships<br />

More than 500 courses<br />

selected from the<br />

regular curriculum<br />

that carry full UCLA<br />

academic credit<br />

Wide range of courses<br />

open to high school<br />

students in<br />

grades 10-12<br />

Convenient six- and<br />

special eight- and<br />

ten-week sessions<br />

Convenient on-campus<br />

housing available with<br />

and without meal plans<br />

07


40 – Studium<br />

Vollgas in den Semesterferien<br />

Summer Sessions an nordamerikanischen Universitäten<br />

Für viele Arbeitgeber ist <strong>Ausland</strong>serfahrung zu einem<br />

unverzichtbaren Auswahlkriterium bei der Einstellung neuer<br />

Mitarbeiter geworden. Dies liegt zunächst an den offensichtlichen<br />

praktischen Vorzügen, die auslandserfahrene Bewerber bieten,<br />

wie zum Beispiel der Fähigkeit zur Kommunikation in mindestens<br />

einer Fremdsprache <strong>und</strong> der <strong>im</strong> Rahmen des <strong>Ausland</strong>saufenthalts<br />

erworbenen Kenntnisse der Kultur des Gastlandes. Zudem werden<br />

Bewerber mit <strong>Ausland</strong>serfahrung als weltoffener <strong>und</strong> selbständiger,<br />

aber auch als anpassungsfähiger <strong>und</strong> flexibler wahrgenommen als<br />

Bewerber, die diese Erfahrung nicht nachweisen können. All dies<br />

sind Eigenschaften, die Arbeitgeber in Zeiten der Globalisierung<br />

schätzen <strong>und</strong> von ihren Mitarbeitern erwarten.<br />

Nicht zuletzt aufgr<strong>und</strong> dieser oben beschriebenen Entwicklung<br />

zieht es mehr <strong>und</strong> mehr Studenten <strong>im</strong> Verlauf ihres Studiums <strong>für</strong><br />

einige Zeit ins <strong>Ausland</strong>. Neben der „klassischen“ Möglichkeit eines<br />

<strong>Ausland</strong>ssemesters während des Studiums oder eines Aufbau- bzw.<br />

Masterstudiengangs <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> nach Abschluss des deutschen<br />

Studiums erfreut sich seit einigen Jahren eine weitere Form des<br />

<strong>Ausland</strong>sstudiums großer Beliebtheit – die Teilnahme an einer so<br />

genannten Summer Session.<br />

Kompr<strong>im</strong>iertes <strong>Ausland</strong>ssemester in den Sommerferien<br />

Die Summer Sessions stellen eine besondere Studienform dar,<br />

die von einer ganzen Reihe amerikanischer <strong>und</strong> kanadischer<br />

Universitäten in den Semesterferien in der Zeit zwischen Mai <strong>und</strong><br />

September angeboten wird. Es handelt sich dabei um kompr<strong>im</strong>ierte<br />

Semester von meist fünf oder sechs Wochen Dauer (selten auch<br />

acht oder zehn), in deren Verlauf die Teilnehmer zumeist zwei oder<br />

max<strong>im</strong>al drei Kurse aus dem Lehrangebot der Universität belegen.<br />

Der Umfang des Studienangebots der Summer Sessions<br />

unterscheidet sich insofern vom regulären Studienangebot der<br />

Hochschulen, als dass natürlich jeden Sommer nur eine gewisse<br />

Auswahl aus dem enormen Kursangebot der Universitäten<br />

angeboten werden kann. Dennoch übersteigt die Anzahl der<br />

angebotenen Kurse – in der Regel kann in jedem Sommer aus<br />

einem Katalog von 300-500 Kursen ausgewählt werden – das <strong>für</strong><br />

deutsche Studenten Gewohnte bei Weitem. Zudem werden auch <strong>im</strong><br />

Sommer Kurse aus fast allen Fachbereichen angeboten, so dass das<br />

Spektrum von klassischen Themen wie „Organic Chemistry“ oder<br />

„Financial Management“, über nordamerikaspezifische Themen<br />

wie „Foreign Relations of the U.S.“ <strong>und</strong> „History of the Atlantic<br />

Provinces“, bis hin zu hoch spezialisierten <strong>und</strong> beinahe „exotisch“<br />

anmutenden Kursen wie „Work Behaviour of Women and Men“ oder<br />

„Advanced Topics in Biomechanics & Tissue Engineering“ reicht.<br />

Inhalte <strong>und</strong> Stoffmenge - sowie das Niveau <strong>und</strong> die Leistungsanforderungen<br />

in den Lehrveranstaxltungen - sind in der Regel <strong>im</strong><br />

Sommer identisch zu denen während des übrigen akademischen<br />

Jahres, die Intensität <strong>und</strong> Wochenst<strong>und</strong>enzahl pro Kurs ist aufgr<strong>und</strong><br />

der kürzeren Dauer der Summer Sessions um einiges höher. Zudem<br />

werden während des Sommers ganz normale universitäre „Credits“<br />

erworben <strong>und</strong> nach Abschluss des Aufenthalts „Grade Reports“<br />

<strong>und</strong> „Transcripts“ (Zeugnisse) erstellt, so dass es nach vorheriger<br />

Absprache mit den deutschen Professoren <strong>und</strong> Prüfungsämtern<br />

trotz der verhältnismäßig kurzen Dauer der Summer Sessions <strong>für</strong><br />

deutsche Studenten meistens möglich ist, sich die belegten Kurse<br />

<strong>für</strong> das Studium an der He<strong>im</strong>atuniversität anrechnen zu lassen.


www.photocase.de<br />

Trotz des straffen Zeitplans der Summer Sessions besteht natürlich<br />

die Möglichkeit, das Nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden<br />

<strong>und</strong> die Region zu erk<strong>und</strong>en, in der die Universität liegt. Gerade die<br />

Wochenenden bieten ausreichend Gelegenheit, um herumzureisen<br />

<strong>und</strong> das Sommerstudium somit zu einer nicht nur in akademischer,<br />

sondern auch in persönlicher Hinsicht bereichernden Erfahrung<br />

werden zu lassen.<br />

Welche Universitäten bieten Summer Sessions an?<br />

In Deutschland besonders bekannt sind die Summer Sessions der<br />

Boston University <strong>und</strong> der Universitäten des äußerst renommierten<br />

„University of California (UC)“ Verb<strong>und</strong>es wie zum Beispiel der<br />

UC Berkeley <strong>und</strong> der UCLA. Doch auch andere Universitäten wie<br />

beispielsweise die sehr international ausgerichtete Hawaii Pacific<br />

University in Honolulu oder die traditionsreiche Saint Mary´s<br />

University in Halifax an der kanadischen Ostküste bieten <strong>im</strong> Sommer<br />

eine umfangreiche Palette von Kursen aus den verschiedensten<br />

Fachbereichen an.<br />

Wer kann an einer Summer Session teilnehmen?<br />

Die Teilnehmer der Summer Sessions setzen sich in der Regel aus<br />

drei Gruppen zusammen:<br />

• einhe<strong>im</strong>ische Studenten, die auch in der übrigen Zeit des Jahres<br />

an der jeweils veranstaltenden Universität studieren <strong>und</strong> den<br />

Sommer nutzen wollen, um ihr Studium zu beschleunigen oder<br />

Kurse nachzuholen, die ihnen <strong>für</strong> ihren Studienabschluss noch<br />

fehlen;<br />

• einhe<strong>im</strong>ische Studenten, die eigentlich an anderen<br />

nordamerikanischen Universitäten oder kleineren Colleges<br />

studieren <strong>und</strong> <strong>im</strong> Sommer die Gelegenheit ergreifen wollen, <strong>für</strong><br />

kurze Zeit an einer „Eliteuniversität“ wie z.B. der UC Berkeley zu<br />

studieren;<br />

• internationale Studenten <strong>und</strong> Abiturienten, die nur den<br />

Sommer in Nordamerika verbringen <strong>und</strong> dann in ihr He<strong>im</strong>atland<br />

zurückkehren.<br />

Studium – 41<br />

Bewerbungsvoraussetzungen<br />

Anders als während des übrigen akademischen Jahres gilt in Bezug<br />

auf die Summer Sessions an den meisten nordamerikanischen<br />

Universitäten eine so genannte „Open Enrollment Policy“.<br />

Wirtschaftswissenschaft,<br />

Biowissenschaften, Zahnmedizin,<br />

Medizin, Pflegewissenschaft,<br />

Philosophie <strong>und</strong> Kulturreflexion<br />

(Studium f<strong>und</strong>amentale),<br />

Musiktherapie<br />

Fachwissen quer denken<br />

www.uni-wh.de


42 – Studium<br />

Diese besagt, dass jeder Bewerber, der einige wenige Gr<strong>und</strong>voraussetzungen<br />

erfüllt, an den Summer Sessions teilnehmen darf.<br />

Zu diesen Gr<strong>und</strong>voraussetzungen gehören in der Regel ein gewisses<br />

Mindestalter (meist 18, in manchen Fällen aber auch 15 oder 16<br />

Jahre), Abitur oder Fachabitur (in manchem Fällen werden auch<br />

Oberstufenschüler zugelassen) sowie der Nachweis ausreichender<br />

Englischkenntnisse. Eine Auswahl nach Abiturnote bzw. Noten aus<br />

dem Studium oder gar ein umfangreiches Auswahlverfahren mit<br />

Motivations- <strong>und</strong> Referenzschreiben - wie bei der Bewerbung <strong>für</strong> ein<br />

komplettes Bachelor- oder Masterstudium in den USA oder Kanada<br />

sehr üblich - findet hingegen nicht statt. Dadurch bieten die Summer<br />

Sessions gerade an den besonders renommierten Universitäten<br />

eine fast einmalige Chance, das dortige Campusleben kennen zu<br />

lernen <strong>und</strong> von der exzellenten Qualität der Lehre zu profitieren.<br />

<strong>Ausland</strong>ssemester oder sogar komplette Studiengänge sind hier<br />

wegen der großen Konkurrenz unter den Bewerbern aufgr<strong>und</strong> des<br />

hervorragenden Rufs dieser Universitäten weitaus schwieriger zu<br />

realisieren.<br />

Semesterferien sinnvoll nutzen<br />

Sehr reizvoll sind die Summer Sessions <strong>für</strong> deutsche Studenten<br />

unter anderem auch deshalb, weil sie zumeist in den Zeitraum<br />

der deutschen Sommersemesterferien fallen <strong>und</strong> ihnen somit<br />

die Möglichkeit eröffnen, <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> zu studieren <strong>und</strong> nordamerikanische<br />

„Uniluft“ zu schnuppern, ohne auch nur eine<br />

einzige Veranstaltung an der He<strong>im</strong>atuniversität in Deutschland zu<br />

verpassen. Diese sinnvolle Nutzung der Semesterferien <strong>für</strong> die<br />

persönliche <strong>und</strong> fachliche Weiterbildung ist ein Aspekt, der auch<br />

auf die meisten potentiellen Arbeitgeber sehr positiv wirkt, da diese<br />

ein derartiges Engagement <strong>und</strong> das dabei gezeigte hohe Maß an<br />

Eigeninitiative in der Regel sehr schätzen.<br />

Ansprechpartner <strong>für</strong> deutsche Interessenten: College-Contact.com<br />

Bei der Bewerbung <strong>für</strong> eine Summer Session in den USA oder<br />

Kanada ist College-Contact.com behilflich. College-Contact.<br />

com ist ein privates Unternehmen, das es sich zum Ziel gemacht<br />

hat, Abiturienten <strong>und</strong> Studenten bei ihrem Wunsch nach einem<br />

Studium <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> zu unterstützen <strong>und</strong> den Bewerbungsprozess<br />

zu begleiten. Mit mehr als 120 Partnerhochschulen gehört College-<br />

Contact.com dabei zu den größten deutschen Vermittlern von<br />

Studienplätzen <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong>.<br />

Da sich College-Contact.com über die repräsentierten Universitäten<br />

selbst finanziert, berät College-Contact.com interessierte Abiturienten<br />

<strong>und</strong> Studenten kompetent <strong>und</strong> vor allem kostenlos –<br />

Bewerber zahlen <strong>für</strong> die Teilnahme an den Summer Sessions<br />

also selbstverständlich nur den Originalpreis der anbietenden<br />

Universitäten. Bei Fragen zu den Summer Sessions oder natürlich<br />

allen anderen Aspekten r<strong>und</strong> um die Planung <strong>und</strong> Organisation<br />

eines <strong>Ausland</strong>sstudiums können sich Interessenten daher jederzeit<br />

per Email, Telefon oder auch persönlich an College-Contact.com<br />

wenden – das Team der Studienberatung hilft gern weiter.<br />

Alexandra Michel<br />

Leiterin Studienberatung<br />

0251 53959524<br />

beratung@college-contact.com<br />

www.college-contact.com


Nachhaltiges Studium<br />

Die expedition WELT führt in acht Monaten um den Globus<br />

„Wir treffen Javier Hurtado am Rande der<br />

bolivianischen Hauptstadt La Paz. Er versucht,<br />

fair gehandelte Produkte innerhalb Boliviens<br />

<strong>und</strong> weltweit zu verkaufen. Dabei steht Hurtado<br />

in seinem Land noch ganz am Anfang einer<br />

unsicheren Entwicklung. Aber er schafft<br />

<strong>für</strong> viele Bauern bessere Einnahmequellen<br />

<strong>und</strong> somit eine deutliche Verbesserung der<br />

schwierigen Lebensbedingungen. Wenn wir<br />

ihn nach seinem Unternehmen „Irupana“<br />

befragen, schweift er oft schnell in „das große<br />

Ganze“ ab. Dies mag daran liegen, dass er<br />

sich zusehends aus seinem Unternehmen<br />

zurückzieht <strong>und</strong> politisch aktiv wird. Er möchte<br />

seine Visionen zu Realität werden lassen.<br />

Begeistert von den Ideen Javier Hurtados<br />

verabschieden wir uns herzlich von ihm <strong>und</strong><br />

seiner Familie <strong>und</strong> besteigen einen Bus, der<br />

uns nach Brasilien bringen soll.“<br />

Jan Holzapfel, T<strong>im</strong> Lehmann <strong>und</strong> Matti Spiecker,<br />

Studenten der Wirtschaftswissenschaft an der<br />

Universität Witten/Herdecke, starteten am 1.<br />

Februar 2006 zu einer 8-monatigen Expedition<br />

r<strong>und</strong> um den Globus. Mit ihrem Projekt<br />

„expedition WELT – Dialog <strong>für</strong> nachhaltige<br />

Entwicklung“ erforschen sie besonders<br />

eindrückliche, langfristig tragfähige Initiativen<br />

in Entwicklungsländern <strong>und</strong> sprechen mit<br />

den Akteuren. Im Mittelpunkt ihrer Studie<br />

stehen Social Entrepreneurs; herausragende<br />

unternehmerische Persönlichkeiten, die zur<br />

Lösung eines gesellschaftlichen Problems<br />

beitragen. In ausführlichen Interviews vor Ort<br />

gewinnen sie Erkenntnisse darüber, welche<br />

Motivation diese Menschen antreibt <strong>und</strong><br />

woraus sie die Kraft <strong>für</strong> ihr Wirken schöpfen.<br />

Die Erlebnisse des Expeditionsteams vor Ort<br />

werden per Internetplattform <strong>für</strong> Schüler in<br />

Deutschland live miterlebbar gemacht. <strong>Das</strong><br />

gesammelte Wissen soll dazu beitragen,<br />

auch in Deutschland zivilgesellschaftliches<br />

Engagement zu fördern.<br />

„In Bangladesch, genauer in Dhaka, merken<br />

wir schnell, dass unangekündigte Stromausfälle<br />

an der Tagesordnung sind. Sogar in einem<br />

perfekt ausgestatteten Konferenzraum wird<br />

es mitten in unserem Gespräch stockdunkel“,<br />

berichtet Jan Holzapfel. „Routiniert nutzt<br />

unser Gesprächspartner Maqsood Sinha<br />

sein Handydisplay, um uns in einen kleinen,<br />

notstromversorgten Raum zu führen, wo er<br />

seine Erläuterungen fortführt. Zusammen mit<br />

dem Agraringenieur Iftekhar Enayetullah hat er<br />

direkt nach seinem Stadtplanungsstudium das<br />

Abfallunternehmen Waste Concern gegründet.<br />

Mit der Vision, Müll, von dem allein Dhaka<br />

vier Millionen Kilogramm pro Tag produziert,<br />

als eine Ressource zu nutzen, waren sie vor<br />

zehn Jahren gestartet. Heute betreiben sie<br />

zahlreiche Anlagen, die den organischen Teil<br />

des Mülls in Kompost umwandeln. Dieser steht<br />

hoch <strong>im</strong> Kurs bei den Bauern von Bangladesch,<br />

die ihn als Ersatz <strong>für</strong> die teuren Chemiedünger<br />

erwerben. Unser zweiter Gesprächspartner<br />

in Dhaka ist Prof. Muhammad Yunus. Die von<br />

ihm gegründete, profitable Mikrofinanzbank<br />

hilft der Landbevölkerung mit Kleinkrediten<br />

bei der Existenzgründung. Yunus ist weltweit<br />

bekannt als einer der erfolgreichsten, wenn<br />

nicht als der erfolgreichste Sozialunternehmer.<br />

Entsprechend hoch ist unsere Spannung, als<br />

wir <strong>im</strong> vierten Stock der 20-stöckigen Grameen<br />

Bank-Zentrale <strong>im</strong> Vorz<strong>im</strong>mer von Yunus’ Büro<br />

stehen. Plötzlich steht er vor uns, von seiner<br />

Erscheinung her genauso, wie wir sie von den<br />

Pressefotos mit den Bill Clintons dieser Welt<br />

<strong>und</strong> seinen Fernsehinterviews kennen. Durch<br />

seine unglaubliche Wärme <strong>und</strong> Menschlichkeit<br />

ist schnell alle Anspannung gewichen.<br />

Dennoch lauschen wir ihm so gebannt, dass<br />

wir nach dem 35-minütigen Interview das<br />

Gefühl haben, jeden einzelnen seiner Sätze<br />

wörtlich wiederholen zu können.“<br />

Studium – 43<br />

<strong>Das</strong> ist nur ein kleiner Teil der Erfahrungen,<br />

die Jan, T<strong>im</strong> <strong>und</strong> Matti ein Leben lang prägen<br />

werden. Zahlreiche Expeditionsberichte,<br />

Reportagen <strong>und</strong> eine Fotogalerie findet man <strong>im</strong><br />

Internet unter www.expedition-welt.de.<br />

Die Kontaktaufnahme zu „expedition Welt“ ist<br />

möglich über:<br />

Martin Boecker<br />

02302 2858526<br />

info@expedition-welt.de<br />

Weitere Eindrücke von der Reise auch unter<br />

www.geo.de/GEO/kultur/gesellschaft/5023.html<br />

Kay Gropp<br />

Private Universität Witten/Herdecke<br />

02302 926-0<br />

www.uni-wh.de


44 – Studium<br />

Study in Nova Scotia<br />

Home of most amazing natural wonders!<br />

Welcome to Nova Scotia, Canada! Where cliffs and ocean collide, each<br />

view is s<strong>im</strong>ply breathtaking. Home to the highest tides in the world and<br />

historic landmarks, Nova Scotia will leave you with memories that will<br />

last a life t<strong>im</strong>e.<br />

Nova Scotia has 7600 kilometers of seacoast with some of the most<br />

amazing natural wonders and diverse landscapes in the world. No matter<br />

where you are in the interior of the province, you are only a two hour<br />

drive from the coast. From sandy beaches and rugged cliffs to pristine<br />

lakes and lush farmlands, Nova Scotia is all of this and more.<br />

Coastal Beaches<br />

With beaches and coastal scenery in all seasons, Nova Scotia is a year-<br />

ro<strong>und</strong> destination. The province boasts of many diverse beaches – from<br />

white sands and grassy dunes to black rocks and tumbling cliffs.<br />

Outdoor Adventure<br />

Kayak, paddle or canoe the rugged waves of the Atlantic. Bike the quieter<br />

roads, find a trail that challenges your strength but quiets your mind.<br />

Whether surfing or joining a group cycling tour, grab your own guide for<br />

the ult<strong>im</strong>ate outdoor adventure.<br />

Hiking<br />

Nova Scotia is one of the premier coastal walking and hiking destinations<br />

in North America. It has a superb mix of hiking terrain with some of the<br />

world’s greatest coastal parks and trails. With a legendary hospitality and<br />

old world charm, Nova Scotia is a hiking destination like no other. So lace<br />

up your hiking boots, grab your camera and discover why Nova Scotia is<br />

a hiking haven and a nature lover’s paradise.<br />

Bay of F<strong>und</strong>y<br />

The tides are so extraordinary, they have earned the reputation as a<br />

world-renowned natural phenomenon. The highest tides on earth fill the<br />

Bay with over one h<strong>und</strong>red billion tons of seawater, waters as high as a<br />

four-storey building br<strong>im</strong>ming with diverse marine life. Only hours later,<br />

you can walk on the seabed at low tide. What makes this ecological<br />

wonder so unique is that it happens twice a day everyday. Go Tidal Bore<br />

Rafting on the Bay as waters come rushing in. Suddenly you are whitewater<br />

rafting on the world’s highest tides, which travel inland at roughly<br />

50 kms per hour and stir up 16 foot waves. Did you know the tides<br />

actually reverse the flow of the river?<br />

Whale watching<br />

Few spectacles can compare to the thrill of seeing marine wildlife in their<br />

natural environments. Nova Scotia’s nature cruise operators can provide<br />

you opportunities to see some of the marine world’s most magnificent<br />

creatures in their natural habitat.<br />

Lobster<br />

Fresh seafood is centre stage for many Nova Scotia’s dining experiences.<br />

Our lobster is world-famous and many tour operators offer lobster boil<br />

dinners.<br />

Nova Scotians love to celebrate – and when we celebrate, we invite<br />

the world! Communities across the province open their doors and their<br />

hearts to you and invite you to join in – the atmosphere is always festive<br />

and the party always hearty!<br />

There are h<strong>und</strong>reds of community festivals and events, the list below are<br />

just a few:<br />

• Halifax International Busker Festival<br />

• Atlantic Fringe Festival<br />

• Nova Scotia International Air Show<br />

•<br />

Atlantic Jazz Festival


Nova Scotia as a Study Destination<br />

Why Canadian Education?<br />

So you want to explore Canadian education? As thousands of<br />

international students flock to university campuses across Canada, these<br />

are key elements why they choose Canada as their study destination:<br />

• International reputation for quality<br />

• Flexible programs and portable degrees<br />

• Canadian cities and campuses – safe, clean, and open to the world<br />

• Affordable tuition and living expenses<br />

• Choice of studying in English or French<br />

• Publicly-f<strong>und</strong>ed through provincial government<br />

• Comprehensive range of academic and professional programs<br />

• Degrees: bachelors, masters, doctoral, exchange and professional<br />

Why Halifax, Nova Scotia?<br />

Halifax is the capital of Nova Scotia and known as one of the safest cities<br />

in North America. With its five universities and 35,000 students, Halifax is<br />

one of the five “smart cities” in Canada. And it also is a vibrant city with<br />

lots of festivals, culture and a pulsating nightlife.<br />

Fo<strong>und</strong>ed in 1802, Saint Mary‘s University is one of the excellent choices<br />

Halifax has to offer. With a population of a total of 8800 students and 1300<br />

international students, from 94 countries, Saint Mary’s University campus<br />

has a distinctly international flavor, where students learn to become true<br />

global citizens.<br />

Studium – 45<br />

St. Mary’s’ business school, the Sobey School, is ranked 4th in Canada<br />

(Corporate Knights) with state-of-the-art facilities and educational tools<br />

designed to make it easier for you to study and succeed. The world class<br />

business school is accredited by the prestigious AACSB International<br />

(www.aacsb.edu). Recognized internationally, AACSB accreditation<br />

ensures that employers and graduate schools aro<strong>und</strong> the world<br />

recognize the quality of Sobey School graduates.<br />

Graduates and students from aro<strong>und</strong> the world, including Germany,<br />

describe it best when they talk about the spirit of the Saint Mary‘s<br />

community and school pride, the quality of the programs, and the<br />

individual attention that students receive. There is a full range of services<br />

and programs on campus designed specifically to help make your stay<br />

with us rewarding and exciting.<br />

More Information:<br />

Monica Wood<br />

Director, Student Recruitment<br />

Saint Mary‘s University<br />

001 902 420 5070<br />

monica.wood@smu.ca<br />

www.smu.ca


46 – Studium<br />

What is the European Law School?<br />

Studying European and international law in Maastricht<br />

The European Law School bachelor’s programme of Maastricht<br />

University puts more emphasis on the European and international law<br />

and the legal systems of different EU member states (including the<br />

Netherlands, Belgium and Germany) than any other international law<br />

programme in Europe. This makes the European Law School a unique,<br />

challenging and future-oriented programme, and takes into consideration<br />

the requirements of tomorrow’s legal careers. Because of ever more farreaching<br />

internationalisation and the expansion of the European Union,<br />

the need for jurists trained in international law – particularly European<br />

law – is increasing.<br />

What makes the programme special from other law school<br />

programmes?<br />

The European Law School programme trains you to be a jurist,<br />

acquainted with legal spoken and written English with a focus on<br />

European and international law. All the rules and agreements that<br />

in combination form the international European legal framework are<br />

covered by the programme. Therefore this programme is especially<br />

interesting if you want to work in the European or international legal<br />

market.<br />

The programme puts emphasis on a variety of legal skills, such as<br />

working with statutory materials, reference books and literature. You<br />

will work on case studies from practice and will be trained in giving<br />

oral presentations, debating and persuading. European law, European<br />

legal systems and comparative law are the pr<strong>im</strong>ary focus, both in<br />

tutorials and in practice. In addition, legal English is studied in depth. The<br />

curriculum of the European Law School also devotes special attention to<br />

international moot court training.<br />

Coming from Germany all you would need in order to apply for the<br />

programme is the ‘allgemeine Hochschulreife’. The programme is not<br />

numerus clausus restricted.<br />

Champion in Moot Court Competition<br />

The Maastricht Faculty of Law has built up a considerable reputation<br />

on the international moot court competitions circuit. Maastricht is the<br />

only university to win the first prize in the European Law Moot Court<br />

Competition four t<strong>im</strong>es, making Maastricht University the all-t<strong>im</strong>e<br />

champion. The Maastricht Faculty of Law has also successfully taken<br />

part in various other moot court competitions in the Netherlands and<br />

abroad, such as the René Cassin Moot Court Competition, the World<br />

Trade Organisation Moot Court Competition and the Philip Jessup<br />

International Law Moot Court Competition. In these competitions,<br />

Maastricht regularly does better than law schools from Harvard, New<br />

York and Paris. The European Law School bachelor’s programme includes<br />

moot court training to prepare for the moot court competitions; you are<br />

trained to negotiate and plead as a prosecutor or defence attorney.<br />

For a video clip of the last European Law Moot Court final, please visit:<br />

www.law.un<strong>im</strong>aas.nl/mootcourt<br />

Your Legal Gateway to the World<br />

European Law School in brief<br />

• Ranked best law school in the Netherlands<br />

• Unique learning methods<br />

• All-t<strong>im</strong>e champion of the most <strong>im</strong>portant moot court competition in<br />

Europe<br />

•<br />

No restriction in the number of students participating in the<br />

programme<br />

For more information about the European Law School programme at the<br />

Maastricht Faculty of Law, please visit: www.law.un<strong>im</strong>aas.nl<br />

Open Day of Maastricht University:<br />

Saturday, November 18, 2006


Ecole hôtelière de Lausanne<br />

Eine einzigartige Ausbildung <strong>für</strong> junge Talente<br />

Die älteste unter den Hotelfachschulen der ganzen Welt, die Ecole hôte-<br />

lière de Lausanne, bietet talentierten <strong>und</strong> ehrgeizigen Studierenden, die<br />

eine <strong>Karriere</strong> auf höchstem Niveau <strong>im</strong> Hotel- <strong>und</strong> Gaststättengewerbe<br />

anstreben, einen akademischen Studiengang. In der Schweiz ist sie die<br />

einzige Hotelfachschule, die vom B<strong>und</strong>esrat anerkannt wird. Sie ist als<br />

Privatschule der Fachhochschule Westschweiz angeschlossen.<br />

Die 1893 gegründete, hoch über Lausanne in Chalet-à-Gobet angesiedelte<br />

EHL ist die renommierteste Ausbildungseinrichtung <strong>für</strong> die internationale<br />

Hotel- <strong>und</strong> Gaststättenbranche. Ihr Auftrag ist es, diesen Wirtschaftszweig<br />

durch die Ausbildung hochkompetenter, verantwortungsbewusster<br />

Kadermitarbeiter <strong>für</strong> eine nachhaltige Zukunft zu unterstützen.<br />

Mit einer Gesamtzahl von fast 1.400 Studierenden, die aus über 80 Ländern<br />

kommen, bildet die Schule junge Menschen aus, welche die Zukunft<br />

dieses Wirtschaftssektors sichern werden.<br />

Der Campus<br />

Die EHL verfügt über 300 Appartements von r<strong>und</strong> 15 m2 mit Standardeinrichtung.<br />

Die Restaurants der Schule, die verschiedene Konzepte <strong>und</strong><br />

Ansätze <strong>im</strong> Bereich der Restauration widerspiegeln, bieten verschiedenartige<br />

kulinarische Welten. Alle auf dem Campus servierten Gerichte<br />

werden von Studierenden, die am Anfang ihrer Ausbildung stehen, unter<br />

Anleitung vom Fachlehrern zubereitet.<br />

Die Ausbildungsprogramme<br />

Die Programme sind so konzipiert, dass sie die höchsten Standards der<br />

Hotelbranche erfüllen. Diese Studiengänge sorgen <strong>für</strong> die moderne Vermittlung<br />

hochrangiger Managerkompetenzen, wobei das Gewicht auf<br />

die strategische D<strong>im</strong>ension des kaufmännischen Managements <strong>im</strong> Hotel-<br />

<strong>und</strong> Gaststättenbereich gelegt wird. Dank der Verbindung von theoretischem<br />

<strong>und</strong> praktischem Wissen sind die Studierenden sofort nach Erwerb<br />

ihres Diploms einsatzfähig <strong>und</strong> haben ausgezeichnete langfristige<br />

<strong>Karriere</strong>aussichten.<br />

<strong>Das</strong> Programm Management <strong>im</strong> Hotel- <strong>und</strong> Gaststättengewerbe<br />

(Bachelor of Science)<br />

Dieses in englischer oder französischer Sprache angebotene Pogramm<br />

dauert dreieinhalb Jahre plus ein einjähriges Praxis-Modul <strong>und</strong> umfasst<br />

<strong>im</strong> Wesentlichen Managementtechniken; es vermittelt den Studierenden<br />

eine tief greifende Kenntnis aller Einzelheiten der Unternehmensführung.<br />

Es wendet sich an Kandidaten, die übertragbare Kompetenzen erwerben<br />

möchten, um ihre <strong>Karriere</strong>aussichten auch auf andere Tätigkeitsbereiche<br />

ausweiten zu können (wie den Krankenhaus-, den Bankensektor usw.).<br />

<strong>Das</strong> Programm Management eines Hotelbetriebs (Associate of Science)<br />

dauert eineinhalb Jahre <strong>und</strong> umfasst ein Praktikum von sechs Monaten.<br />

Diese Ausbildung wendet sich an Personen, die entschlossen sind, ihre<br />

<strong>Karriere</strong> <strong>im</strong> Hotel- <strong>und</strong>/oder Gaststättengewerbe zu beginnen oder fortzusetzen.<br />

Dieser Studiengang wurde eingerichtet, um den Studierenden die<br />

Möglichkeit zu geben, die theoretischen <strong>und</strong> praktischen Kompetenzen<br />

zu erwerben, die unerlässlich sind, um eine effiziente Führungskraft in einem<br />

Hotelunternehmen zu werden.<br />

„Der traumatischste Tag <strong>für</strong> einen zukünftigen Hotelier ist der, an dem<br />

er zum ersten Mal „seiner“ Mannschaft gegenübersteht. Plötzlich ist<br />

man der Boss. Wird man als Teamleiter erfolgreich sein? Als Manager?<br />

Wie motiviert man sein Team? Die EHL bereitet Sie auf diesen Tag vor –<br />

<strong>und</strong> auch auf alles, was danach kommt.“, sagt der EHL Alumni Gérard<br />

Sintès, Generaldirektor des Saint Géran Hotels and Golf Clubs auf der<br />

Insel Mauritius.<br />

Weitere Informationen:<br />

Ecole hôtelière de Lausanne<br />

0041 21 785 11 11<br />

www.ehl.ch<br />

Studium – 47


48 – Studium<br />

Studieren <strong>und</strong> Lernen auf Weltklasseniveau<br />

Auf nach Down Under!<br />

Wenn Du <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> lernen oder studieren<br />

möchtest <strong>und</strong> ein erstklassiges <strong>Bildung</strong>s-<br />

angebot suchst, könnte Australien genau das<br />

Richtige sein. <strong>Das</strong> gastfre<strong>und</strong>liche, weltoffene<br />

Land bietet ein umfangreiches <strong>Bildung</strong>sangebot<br />

<strong>und</strong> zahllose Möglichkeiten, sich von seiner<br />

pulsierenden Kultur inspirieren zu lassen. In<br />

Deutschland hat Australien sich zu einem<br />

<strong>im</strong>mer beliebteren Ziel <strong>für</strong> <strong>Ausland</strong>saufenthalte<br />

entwickelt – allein 2005 nutzten fast 4.900<br />

deutsche Schüler <strong>und</strong> Studierende die Vorteile<br />

eines Studien- oder Lernaufenthalts in<br />

Australien.<br />

Der aus Deutschland stammende Thomas ist<br />

von seinen Erfahrungen in Australien, wo er<br />

Rechtswissenschaften studiert, begeistert. Er<br />

muss viel <strong>für</strong> seine Seminare tun, weiß aber:<br />

„Es ist eine gute Vorbereitung auf die Realität“.<br />

<strong>Das</strong> australische <strong>Bildung</strong>ssystem motiviert<br />

zu eigenständigem Denken <strong>und</strong> setzt viel auf<br />

Interaktivität <strong>und</strong> Eins-zu-Eins-Betreuung.<br />

Thomas: „Ich finde es pr<strong>im</strong>a, dass die Lehrer<br />

<strong>und</strong> Dozenten <strong>im</strong>mer ansprechbar sind. <strong>Das</strong> ist<br />

bei uns in Deutschland nicht so.“<br />

Weltklasse<br />

<strong>Das</strong> australische <strong>Bildung</strong>ssystem hat einen<br />

sehr guten Ruf. Zurzeit bereiten sich über<br />

270.000 internationale Schüler <strong>und</strong> Studierende<br />

in Australien auf einen der vielen, weltweit<br />

anerkannten Abschlüsse vor. Der Unterricht<br />

ist so konzipiert, dass nicht nur wichtiges<br />

Gr<strong>und</strong>wissen vermittelt wird, sondern auch<br />

innovatives Denken: Trotz seiner nur 20<br />

Millionen Einwohner hat Australien längst mehr<br />

Nobelpreisträger pro Kopf hervorgebracht als<br />

jedes andere Land.<br />

<strong>Das</strong> australische Schulsystem zählt zu den<br />

besten der Welt <strong>und</strong> ist <strong>für</strong> seine internationalen<br />

Gastschüler eine ausgezeichnete<br />

Vorbereitung <strong>für</strong> ihr weiteres schulisches<br />

oder berufliches Vorankommen. In einem<br />

angenehmen Umfeld werden die Talente<br />

der Schüler bestmöglich gefördert. Da das<br />

Land führend darin ist, neue Technologien<br />

<strong>für</strong> <strong>Bildung</strong>szwecke einzusetzen, bringt<br />

es besonders zuversichtliche, bestens<br />

ausgebildete Zukunftsträger hervor.<br />

Australien heißt: Faszination <strong>und</strong> Abenteuer mit<br />

Netz <strong>und</strong> doppeltem Boden – ob <strong>im</strong> Alltag, in<br />

der Schule oder an der Uni.<br />

Leben in Australien<br />

Als eines der sichersten <strong>und</strong> zugleich<br />

multikulturellsten Länder der Welt empfängt<br />

Australien Schüler <strong>und</strong> Studierende aus dem<br />

<strong>Ausland</strong> stets mit offenen Armen. Thomas,<br />

Student an einer Universität in Queensland,<br />

berichtet: „Ich habe kein einziges Mal<br />

schlechte Erfahrungen gemacht.“ Christian<br />

Rau, der in Melbourne seinen PhD in<br />

Mathematik machen will, gefällt vor allem die<br />

Toleranz <strong>und</strong> Multikulturalität in Australien:<br />

„Es ist faszinierend, wie viele Ansichten<br />

<strong>und</strong> Kulturen in diesem Land ohne Probleme<br />

gemeinsam existieren.“


Englisch lernen<br />

In einem englischsprachigen Land zu lernen <strong>und</strong> zu leben wirkt sich<br />

automatisch positiv auf die Englischkenntnisse aus, aber Australien<br />

hat darüber hinaus über 200 offi ziell registrierte Sprachinstitute <strong>und</strong> -<br />

schulen. Die meisten Schulen, die Englischkurse <strong>für</strong> ausländische<br />

Schüler <strong>und</strong> Studierende (so genannte ELICOS) anbieten, folgen strengen<br />

Qualitätskontrollen <strong>und</strong> -standards. Da die Lebenshaltungskosten<br />

<strong>und</strong> Studien- oder Schulgebühren in Australien niedriger sind als in<br />

Großbritannien <strong>und</strong> den USA, fi ndet sich passend zu jedem Geldbeutel<br />

der richtige Kurs. Wer sich ein australisches Studentenvisum besorgt, ist<br />

zudem berechtigt, in der Vorlesungszeit 20 St<strong>und</strong>en pro Woche <strong>und</strong> in der<br />

vorlesungsfreien Zeit Vollzeit zu arbeiten.<br />

Unterkunft<br />

Wer zum Lernen nach Australien kommt, den erwarten: eine der interessantesten<br />

Kulturen der Welt, Natur, wie sie spektakulärer kaum sein<br />

kann, <strong>und</strong> unglaublich faszinierende Städte. Wie viel Deine Unterkunft<br />

kosten soll <strong>und</strong> ob Du in einer WG, bei einer australischen Familie<br />

oder auf dem Unicampus wohnen willst, entscheidest Du selbst.<br />

Hierzu Christian: „Ich lebe zusammen mit anderen Masters- <strong>und</strong> PhD-<br />

Studierenden auf dem Campus <strong>und</strong> versorge mich selbst. Jeder von uns<br />

hat ein eigenes großes, sehr komfortables Z<strong>im</strong>mer.“<br />

Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />

Internationale Studierende genießen in Australien einen unvergleichlich<br />

hohen Grad an Service <strong>und</strong> fi nanzieller Sicherheit. Institutionen, die<br />

Schüler <strong>und</strong> Studierende aus dem <strong>Ausland</strong> aufnehmen, müssen <strong>im</strong><br />

Commonwealth Register of Institutions and Courses for Overseas<br />

Students (CRICOS) registriert sein. <strong>Das</strong> Gesetz gibt strenge Maßstäbe<br />

vor <strong>und</strong> stellt sicher, dass alle Schüler <strong>und</strong> Studierenden von den<br />

hohen australischen Hochschulstandards profi tieren. Zudem bieten<br />

die australischen <strong>Bildung</strong>sinstitutionen zahlreiche Hilfeleistungen<br />

<strong>für</strong> Neuankömmlinge, damit diese sich zurechtfi nden <strong>und</strong> mit den<br />

alltäglichen Gepfl ogenheiten des Landes vertraut machen können.<br />

Studium – 49<br />

Anerkennung<br />

Ein australischer Abschluss kann <strong>für</strong> den Einstieg ins Berufsleben oder<br />

ein weiterführendes Studium von entscheidendem Vorteil sein, denn das<br />

australische Ausbildungssystem genießt international hohes Ansehen.<br />

„Australien ist ein guter Ort zum Studieren.“, so Christian. Thomas kann<br />

dies bestätigen. Auch er kann Australien <strong>für</strong> ein <strong>Ausland</strong>sstudium nur<br />

empfehlen.<br />

Nähere Informationen über Lern- <strong>und</strong> Studienmöglichkeiten in Australien<br />

unter www.studyinaustralia.gov.au


50 – Studium<br />

Austauschsemester in Sydney<br />

Zwischen Peer Networkern <strong>und</strong> Tandem Buddys<br />

Ein moderner Saal, eine große Leinwand, die Kl<strong>im</strong>aanlage ist an,<br />

draußen gibt’s Getränke, bevor es losgeht ein bisschen Musik <strong>im</strong><br />

Hintergr<strong>und</strong>: Nein, es handelte sich nicht um einen Kinobesuch,<br />

sondern um die Einführungsveranstaltungen der University of<br />

Technology Sydney (UTS) <strong>für</strong> internationale Studenten. 200 bis<br />

300 Ausländer wurden begrüßt, <strong>und</strong> ungefähr die gleiche Anzahl<br />

„einhe<strong>im</strong>ischer” Studenten war ebenfalls anwesend, um uns willkommen<br />

zu heißen <strong>und</strong> all unsere Fragen zu beantworten. Nicht zu<br />

übersehen, in orangefarbenen „tee shirts“ (die Schreibweise ist nur<br />

übernommen), haben sie, die so genannten Peer Networkers, alles<br />

in ihrer Macht stehende getan, um uns unsere Berührungsängste zu<br />

nehmen <strong>und</strong> uns mit kostenlosem Barbecue ruhig zu stellen.<br />

<strong>Das</strong> Studium an der UTS erwies sich in den folgenden Wochen<br />

als sehr gut durchstrukturiert <strong>und</strong> übersichtlich. Da man als<br />

Austauschstudent vom gesamten Lehrangebot der Universität seine<br />

Kurse wählen kann, habe ich vor allem versucht, Kurse zu belegen,<br />

die in dieser Form eben nicht an meiner Universität in Deutschland<br />

angeboten werden (können). Der wohl interessanteste Kurs dieser<br />

Art war <strong>für</strong> mich „Aboriginal Cultures and Philosophies“. Die größte<br />

Umstellung <strong>für</strong> mich als Magisterstudentin war mitunter, anstelle<br />

vieler Kurse pro Semester sich auf einmal nur noch auf drei Kurse<br />

zu konzentrieren. Die bestanden meistens aus einer Vorlesung <strong>und</strong><br />

einem Tutorium. Langweilig wurde es deswegen aber noch lange<br />

nicht. Es mussten Essay geschrieben, Learning Journals angelegt <strong>und</strong><br />

Referate gehalten werden. Alles in allem habe ich wohl Arbeiten <strong>im</strong><br />

Umfang von zwei bis drei Hausarbeiten abgegeben, <strong>und</strong> das innerhalb<br />

des Semesters. Da<strong>für</strong> hat man dann aber absolute Freizeit während<br />

der Ferien.<br />

Die Atmosphäre auf dem Campus (davon gibt es mehrere in der Stadt<br />

verteilt) war sehr gemeinschaftlich. Es gibt etliche Freizeit- <strong>und</strong><br />

Sportclubs, in denen man <strong>im</strong>mer wieder neue Leute kennen lernt.<br />

Außerdem werden unhe<strong>im</strong>lich viele „Services“ <strong>für</strong> die Studierenden<br />

angeboten, von uni-internen Ärzten, Wohnungs- <strong>und</strong> Jobvermittlung,<br />

psychologischer Beratung bis zu Geldverleih <strong>und</strong> Sprachservice.


Zudem dient der zentral gelegene Campus auch „nach Dienstschluss“<br />

als Treffpunkt <strong>für</strong> jedermann, z.B. in einer der vielen Bars. Zudem<br />

kriegt man, wenn man will, noch einen so genannten „Tandem-<br />

Buddy“ zur Seite gestellt: Ein Sydneyinsider, der oder die einem<br />

hilft, sich in der neuen Stadt <strong>und</strong> Uni zurecht zu finden, weitere<br />

Leute kennen zu lernen <strong>und</strong> auch gute Bars <strong>für</strong> laue Sommernächte<br />

ausfindig zu machen. Mein Tandem-Buddy hieß Sarah <strong>und</strong> ist<br />

koreanischer Herkunft in zweiter Einwandergeneration, wurde also in<br />

Sydney geboren. Die Nähe zu dem asiatischen Kontinent macht sich<br />

durch den hohen Anteil asiatischer Einwanderer auch in anderen<br />

Aspekten des Alltags <strong>im</strong>mer wieder bemerkbar. Dadurch bekommt<br />

man als Besucher auch gleichzeitig <strong>im</strong>mer wieder kurze Einblicke in<br />

die asiatische Kultur, wenn auch nur sehr oberflächlich.<br />

Meine erste Bilanz nach einem Monat Aufenthalt in Australien ließ<br />

sich wie folgt zusammenfassen:<br />

1. “Regentage“: 3 (<strong>und</strong> auch nur ein paar Tropfen). Der Wetterbericht<br />

<strong>im</strong> TV hat ungefähr folgenden Wortlaut: „Am Dienstag<br />

hoffentlich Regen!“<br />

2. Tote durch Haiangriffe: 2<br />

3. Tote durch Krokodilangriffe: 1<br />

4. Passend zu 3.: „Schnappi, das kleine Krokodil“ hatte es bis auf<br />

Platz 6 der australischen Charts geschafft.<br />

Alles in allem war mein Semester an der UTS ein voller Erfolg.<br />

Allerdings sollte man <strong>für</strong> eine ausreichende Finanzierung sorgen,<br />

denn das Leben in Sydney ist nicht gerade billig.<br />

Glücklicherweise unterstützte mich meine deutsche Universität mir<br />

einem Stipendium. Dieses Stipendium erlaubte mir sozusagen die<br />

Erstattung der Studiengebühren, was schon einmal einen erheblichen<br />

Teil der geplanten Kosten ausmachte.<br />

Was meine restlichen Lebenskosten in Sydney anging, hatte ich<br />

weiterhin viel Glück, da ich über eine Internetseite eine Au Pair-<br />

Familie gef<strong>und</strong>en hatte, bei der ich halbtags neben der Uni leben <strong>und</strong><br />

arbeiten konnte. <strong>Das</strong> hat mir nicht nur zum Teil horrende Mietkosten<br />

erspart, die in Sydney üblich sind, sondern mir auch die Möglichkeit<br />

gegeben, einen einmaligen Einblick in das Alltagsleben der Australier<br />

zu bekommen, wenn auch in ein etwas privilegierteres Leben, da die<br />

Familie äußerst wohlhabend war.<br />

Nach 15 Wochen Semesterzeit <strong>und</strong> ca. 10.000 Wörtern akademischer<br />

Ergüsse auf Papier konnte ich mich dann endlich in meine neu<br />

gewonnene Freiheit stürzen. Die nächsten zwei Monate würden<br />

geprägt sein von unbequemen Betten, vielen lauten Z<strong>im</strong>mergenossen,<br />

unausgewogener Ernährung <strong>und</strong> sonnenverbrannter Haut. Jedoch<br />

sind die endlosen Strände, atemberaubenden Regenwälder,<br />

Studium – 51<br />

gefährliche Tierwelt, feuerrote Wüste sowie die herzlichen Australier<br />

jede Entbehrung wert <strong>und</strong> ein Muss, sobald man diesen Kontinent<br />

betreten hat.<br />

Miriam Rupp ist 22 Jahre alt <strong>und</strong> befindet sich gerade in der<br />

Schlussphase ihres Studiums der Anglistik/Amerikanistik,<br />

Medienwissenschaft <strong>und</strong> BWL an der Universität Potsdam.


52 – Studium<br />

Im Westen angekommen<br />

Ein Erasmus-Semester in Warschau<br />

Vorgeplänkel – Die Vorbereitung<br />

„Gelassenheit ist das A <strong>und</strong> O“! – Eine Flut an Fragen,<br />

Ungewissheiten <strong>und</strong> Unplanbarkeiten kommt auf jeden zu, der sich<br />

auf ein Erasmus-Abenteuer einlässt. Ich kann aber, nach dem ich<br />

nicht ertrunken <strong>und</strong> trocken wieder zurück gekommen bin, nur<br />

dazu sagen: Es ist halb so wild mit dem Organisatorischen <strong>und</strong> die<br />

meisten Sachen ergeben sich vor Ort, da die dortigen Betreuer sehr<br />

verständnisvoll <strong>und</strong> hilfsbereit sind.<br />

Hotel Parkbank? – Die Unterkunft<br />

Sorgen, dass man auf einer Parkbank nächtigen muss, muss sich<br />

keiner machen. Ich persönlich habe einige Fre<strong>und</strong>e in Warschau<br />

gehabt, die mir bei der Wohnungssuche privat geholfen haben.<br />

Sie haben auf diversen Internetportalen eine Suchanzeige von mir<br />

aufgegeben, so dass sich Wohnungsanbieter bei mir gemeldet haben.<br />

Bereits bevor ich in Warschau ankam, hatte ich eine Zusage <strong>für</strong> ein<br />

Z<strong>im</strong>mer bekommen. Nun wird nicht jeder Bekannte in Warschau<br />

haben, deshalb bietet das Erasmus-Student-Network vom Collegium<br />

Civitas seine Hilfe an. Kontaktmöglichkeiten erhältst du über den<br />

dortigen Erasmus-Betreuer, den du anschreiben kannst. Alternativ<br />

musst du dich <strong>für</strong> einige Tage in eine Jugendherberge oder ein Hotel<br />

einnisten <strong>und</strong> dann vor Ort, über die großen Tageszeitungen wie<br />

„Gazeta Wyborcza“ oder das Internet, nach einer dauerhaften Bleibe<br />

suchen.<br />

In jedem Fall ist die Situation der Wohnungsangebote viel entspannter<br />

als in deutschen Uni-Städten, <strong>und</strong> man kann nach wenigen Tagen<br />

der Suche fündig werden. Die Miethöhen schwanken zwischen 400<br />

Zloty (ca. 100 Euro) <strong>und</strong> „nach oben hin offen“. <strong>Das</strong> ist sehr von der<br />

Wohnlage <strong>und</strong> den Extras (Internet, Möblierung, etc.) abhängig. Ein<br />

guter Preis dürften aber 600 zl (ca. 150 Euro) <strong>für</strong> ein Z<strong>im</strong>mer sein.<br />

Ich habe mir eine kleine Wohnung mit einer ukrainischen Studentin<br />

geteilt, <strong>und</strong> wir haben jeweils knapp 1.000 Zloty (ca. 250 Euro) gezahlt,<br />

was <strong>für</strong> polnische (Studenten-) Verhältnisse sehr viel ist! Allerdings<br />

lag die Wohnung sehr zentral, nur 50m von den Seminarräumen <strong>im</strong><br />

Kulturpalast entfernt.<br />

Tipp: Die Universität Warschau hat diverse Schwarze Bretter in den<br />

dortigen Instituten, wo man auch ein Z<strong>im</strong>mer finden kann. Der Vorteil<br />

ist, dass man dann mit polnischen Studenten zusammenwohnt <strong>und</strong><br />

nicht mit Erasmus-Studenten.<br />

Wer sich selbstständig eine Unterkunft sucht, sollte möglichst<br />

die günstigen Angebote in den Stadtteilen um Praga (östlich der<br />

Weichsel) meiden, da hier ein so genannter sozialer Brennpunkt<br />

anzufinden ist.


Wissensschmiede Collegium Civitas - Die Uni<br />

Wenn Warschau ein Wahrzeichen hat, dann ist es der Kulturpalast<br />

(Palac Kultury i Nauky) mitten <strong>im</strong> Kern der Stadt. Und genau in<br />

diesem gewaltigen Gebäude befindet sich auf dem 12. Stockwerk<br />

das „Collegium Civitas“ (CC). Vorbei an zahlreichen Wachmännern<br />

<strong>und</strong> einmal <strong>im</strong> Aufzug stehend – in dem man von Popsongs berieselt<br />

wird – gelangt man zum CC. Kaum haben sich dir die Aufzugstüren<br />

geöffnet, schon empfängt dich ein Lächeln der Hilfskräfte an der<br />

Rezeption. Wie in einem Hotel kannst du hier alle dringenden Fragen<br />

nach Räumen <strong>und</strong> Lehrpersonal stellen, auch auf Englisch natürlich.<br />

Mit grün-goldenem Teppich ausgelegt <strong>und</strong> von Kronleuchtern<br />

beschienen wirken die Flure des CC, die zu den mit Parkett<br />

ausgestatteten Hörsälen führen, viel eleganter als die Unis, die man<br />

in Deutschland üblicherweise besucht. <strong>Das</strong> liegt daran, dass das CC<br />

eine private Uni ist <strong>und</strong> zu den teuersten Unis in ganz Polen zählt. Die<br />

„regulären“ Studenten zahlen knapp 2.500 Euro Studiengebühr pro<br />

Jahr – bei 500 Euro monatlichem Durchschnittsverdienst in Polen.<br />

Davon braucht man sich aber gar nicht beeindrucken lassen. Teuer<br />

heißt nicht besser. Die (meisten) Studenten sind gar nicht versnobt<br />

oder überheblich deswegen, <strong>im</strong> Gegenteil sehr gastfre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong><br />

offen gegenüber ausländischen Studenten. Hinzu kommt, dass<br />

du wahrscheinlich zu den ältesten Studenten vor Ort zählst. <strong>Das</strong><br />

liegt daran, dass die polnischen Studenten früher Abitur machen<br />

als es in Deutschland der Fall ist <strong>und</strong> es – wahrscheinlich wegen<br />

der ehrgeizigen Mentalität <strong>und</strong> der hohen Studiengebühr – keine<br />

Langzeitstudenten gibt.<br />

<strong>Das</strong> Kursangebot auf Englisch<br />

Wahrscheinlich wird dir sehr schnell die Farbenvielfalt unter den<br />

Studenten auffallen. Neben Studenten aus ganz (Erasmus-) Europa<br />

begegnet man Gesichtern aus Nigeria, Bangladesh oder den USA.<br />

Deshalb ist das Kursangebot auf Englisch (ca. 20 verschiedene Kurse)<br />

sehr groß. Gelehrt wird so ziemlich alles, was auf eine (internationale)<br />

Tätigkeit in Wirtschaft, Politik <strong>und</strong> Medien vorbereitet: Sociology,<br />

Political Science, International Relations <strong>und</strong> Journalism.<br />

Sprachunterricht auf Polnisch<br />

Wie <strong>und</strong> wo lerne ich Polnisch? Diese Frage bewegt einen am Anfang<br />

wohl am meisten. Ich habe zur Vorbereitung bereits in Deutschland<br />

mit einer polnischen Muttersprachlerin Polnisch geübt. Mittlerweile<br />

gibt es Polnischkurse aber auch oft an der Uni. Auch die VHS hat<br />

gute Angebote. Für besonders empfehlenswert halte ich allerdings<br />

den vom Erasmus-Programm angebotenen (<strong>und</strong> vor allem auch<br />

finanzierten!!) Erasmus-Intensive-Language Course (EILC), <strong>für</strong> den<br />

man sich ca. ein halbes Jahr vorher be<strong>im</strong> Akademischen <strong>Ausland</strong>samt<br />

bewirbt. Ich persönlich konnte daran nicht teilnehmen, da der Kurs<br />

<strong>im</strong>mer in den Semesterferien zwischen deinem letzten Semester<br />

in Deutschland <strong>und</strong> dem nächsten in Warschau angeboten wird.<br />

V E R A N S TA LT E R :<br />

STUDIUM,<br />

AUSBILDUNG,<br />

KARRIERE:<br />

START<br />

SCHUSS<br />

ABI<br />

Studium – 53<br />

DIE INFO-VERANSTALTUNG<br />

FÜR SCHÜLER<br />

IN DER OBERSTUFE<br />

28.10.2006 ESSEN /<br />

OBERHAUSEN<br />

02.12.2006 STUTTGART<br />

03.02.2007 BERLIN<br />

10.02.2007 FRANKFURT<br />

17.03.2007 MÜNCHEN<br />

DEINE CHANCEN IN STUDIUM UND BERUF<br />

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54 – Studium<br />

Ich habe aber gemerkt, dass die Erasmus-Studenten, die daran<br />

teilgenommen hatten, <strong>im</strong> Polnischen um einiges besser waren als ich.<br />

Anforderungen <strong>für</strong> einen Leistungsnachweis/ „Scheinerwerb“<br />

Vermutlich wird dich auch dein Koordinator in Warschau damit<br />

überrumpeln, dass du mindestens 26 credit points pro Semester<br />

sammeln musst. <strong>Das</strong> bedeutet bei 4 credit points pro Seminar hätte<br />

man in knapp sieben Veranstaltungen bestehen müssen. Dann wäre<br />

es aber vorbei gewesen mit dem angenehmen Erasmus-Semester.<br />

Da ich noch <strong>im</strong> Magisterstudiengang studiere, waren die credit<br />

points irrelevant <strong>für</strong> mich <strong>und</strong> ich konnte mit meiner Koordinatorin<br />

vereinbaren, dass ich „nur“ in drei Veranstaltungen die Prüfung<br />

bestehen musste.<br />

Hier kann ich ohnehin <strong>für</strong> erleichtertes Aufatmen sorgen: Die<br />

Prüfungsbedingungen, um eine Veranstaltung erfolgreich zu<br />

bestehen, sind viel angenehmer, als die, die wir gewöhnt sind. In<br />

vielen Fällen reichen eine kurze Präsentation <strong>und</strong> eine 5-seitige<br />

Ausarbeitung aus, wo wir hier <strong>im</strong> Hauptstudium auch schon mal 20<br />

Seiten <strong>für</strong> eine Hausarbeit tippen müssen. Sehr beliebt sind auch so<br />

genannte „tests“, die aber auch nicht mit unseren üblichen Klausuren<br />

zu vergleichen sind, da es sich nicht selten um multiple choice-Tests<br />

handelt. Also überarbeiten wird sich keiner! ;-) Kläre nur mit deinen<br />

Dozenten ab, ob die Anforderungen ausreichen, um den Schein in<br />

Deutschland anerkannt zu bekommen.<br />

Insgesamt wirkt das Studieren am CC viel verschulter, als das was wir<br />

kennen. Bei mehr als 25 Besuchern pro Seminar kriegen die Dozenten<br />

schon Platzangst. Aufgr<strong>und</strong> der kleinen Kurse sind Diskussionen<br />

viel vitaler <strong>und</strong> man kann schnell ein vertrautes Verhältnis zu den<br />

Lehrenden aufbauen.<br />

Ein weiteres Manko hat das CC <strong>im</strong> Bibliotheks-Bereich: Der<br />

Literaturraum ist sehr klein <strong>und</strong> die vorhandenen Bücher sind in ihrer<br />

Zahl sehr gering. Da<strong>für</strong> stellen die Dozenten stets reader zusammen,<br />

die man (auch noch) von einer Hilfsperson <strong>im</strong> Xero (Kopierräumchen)<br />

günstig kopiert bekommt.<br />

Stadt, Land, Fluss – Warschau <strong>und</strong> Polen<br />

Die Stadt Warschau wurde 1945 von den Nazis vollkommen zerstört<br />

<strong>und</strong> in einem „nationalen Kraftakt“ wieder aufgebaut. Entsprechend<br />

ist sie von sozialistisch-funktionalistischer Architektur geprägt. Es<br />

ist nicht die schönste (ausgenommen ist hier die prächtige kleine<br />

Altstadt), aber eine boomende Stadt: Neue Geschäfte, unzählige<br />

Clubs, Jazz-Bars, Konzerte, Festivals, Eislaufbahnen, Parks <strong>und</strong><br />

Sportstätten lassen keine Langeweile aufkommen.<br />

Wie in jeder Hauptstadt ist alles etwas hektischer <strong>und</strong> die Leute sind<br />

etwas gestresster. Deshalb solltest du dir auf jeden Fall auch andere<br />

polnische Städte anschauen, wie Wroclaw, oder natürlich Krakau<br />

<strong>und</strong> unbedingt meine favorisierte Stadt: Gdansk (Danzig)! Dann wirst<br />

du feststellen, dass große Unterschiede bestehen zum „busy life“ in<br />

Warschau.<br />

Die Bemühung sich dem vom Modernitätsstandard her weiter<br />

fortgeschrittenen Westen anzupassen, bemerkt man sehr schnell.<br />

Diese oft gelungenen Bemühungen (v. a. am CC, wo Studenten mit<br />

einer guten Zukunftsperspektive studieren) sollten einen aber nicht<br />

von den noch <strong>im</strong>mer großen Problemen <strong>und</strong> Aufgaben des Landes<br />

(ca. 20% Arbeitslosigkeit; restriktiver Konservatismus, der z.B.<br />

Homosexualität ablehnt, etc.) ablenken.<br />

Menschen<br />

Eins habe ich in Polen gelernt: Wo wir dieses Land noch <strong>im</strong>mer<br />

als „Osten“ bezeichnen, sehen sich die Polen schon längst als<br />

weit von der sozialistischen Vergangenheit distanziertes <strong>und</strong> <strong>im</strong><br />

Westen angekommenes Land an. Natürlich haben viele Menschen<br />

mit dem Zusammenbruch des Sozialismus viele Vorzüge, wie einen<br />

sicheren Arbeitsplatz <strong>und</strong> Wohnung verloren, aber vor allem die<br />

jüngere Generation ist sehr motiviert <strong>und</strong> engagiert die Standards<br />

Westeuropas zu erreichen. Deshalb sind vor allem die Studenten sehr


interessiert an ausländischen Bekanntschaften. Verständlicherweise<br />

sind zu Beginn des Semesters auch die polnischen Studenten etwas<br />

eingerostet <strong>und</strong> scheu mit ihrem Englisch. Aber nach den ersten<br />

gemeinsamen Ausflügen <strong>und</strong> Wochenenden legt sich das Ganze <strong>und</strong><br />

man kommt sich schnell näher.<br />

Haushaltskonsolidierung - Die Finanzen<br />

Viele Polen meinen, dass <strong>für</strong> uns das Leben in Warschau sehr günstig<br />

sein muss, weil wir mit dem Euro in der Tasche anreisen <strong>und</strong> viel<br />

besser verdienen. Allerdings sind zahlreiche Produkte genauso<br />

teuer wie in Deutschland. Ich kann aber sagen, wer mit seinem Geld<br />

in Deutschland gut auskommt, der wird, mit demselben Betrag in<br />

Warschau in kein Haushaltsloch geraten.<br />

Nur insgesamt hat man viel Zeit zur Verfügung, dadurch ist man öfter<br />

unterwegs, geht regelmäßig aus <strong>und</strong> isst auch häufiger auswärts.<br />

Erasmus-Zeit bedeutet zwar mehr Zeit um Kultur <strong>und</strong> Leute kennen zu<br />

lernen, aber auch mehr Möglichkeiten um mehr Geld auszugeben.<br />

Tipps<br />

Ich würde jedem, der nur ein Semester bleiben möchte, eher<br />

empfehlen zum Sommersemester nach Warschau zu gehen. Der<br />

Winter beginnt hier schon sehr früh eisig zu werden <strong>und</strong> hemmt<br />

möglicherweise die Motivation zur Fortbewegung. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

würde ich jedem dazu raten, die Gelegenheit zu nutzen <strong>und</strong> gleich<br />

zwei Semester in Warschau zu bleiben. Zum Einen braucht man eine<br />

gewisse Eingewöhnungszeit (fremde Sprache, andere Studierweise,<br />

Studium – 55<br />

usw.), so dass man nach einem Semester erst weiß, wie alles<br />

funktioniert <strong>und</strong> man sich eingelebt hat. Zum Anderen braucht man<br />

<strong>für</strong> das Erlernen des Polnischen mehr als nur vier Monate. Wenn man<br />

die Sprache ernsthaft erlernen will, <strong>und</strong> die Gelegenheit sollte man<br />

nutzen, ist ein längerer Aufenthalt <strong>im</strong> Land notwendig. Außerdem fällt<br />

es einem auch sehr schwer nach so kurz Zeit „auf Wiedersehen“ zu<br />

sagen, oder vielmehr „dowidzenia“.<br />

Fazit<br />

Was Spanien <strong>und</strong> Italien einem an Sonne <strong>und</strong> Strand bieten können,<br />

kann Warschau mit sehr gastfre<strong>und</strong>lichen, interessierten Menschen<br />

<strong>und</strong> einer wahrscheinlich kaum bekannten Kultur aufwiegen.<br />

In Warschau macht man Erfahrungen mit einem anderen Teil Europas,<br />

der in Zukunft <strong>im</strong>mer mehr von Bedeutung sein wird. Ich bin froh, mit<br />

meinen Eindrücken das Bild eines unbekannten <strong>und</strong> oft unterschätzen<br />

Teils Europas korrigiert zu haben. Zudem schaue ich seit dem mit<br />

einem veränderten Blick auf unsere Gesellschaft.<br />

Dir wünsche ich eine gute Zeit!<br />

Wszystkiego dobrego,<br />

Damir.<br />

Damir Softic, 22 Jahre, studiert <strong>im</strong> 6. Semester Soziologie,<br />

Kommunikations- <strong>und</strong> Politikwissenschaft an der WWU in Münster.


56 – Jobs & Praktika<br />

Abenteuer Disney<br />

Mit Buffalo Bill in Paris<br />

„Und wer wirst du sein? Mickey oder Minnie?“ Nach dem ich die<br />

Frage zum zehnten Mal gehört hatte, fand ich sie wirklich nicht mehr<br />

ganz so lustig. Nein, ich werde nicht ein dreiviertel Jahr als Minnie<br />

Maus Kindergesichter zum Strahlen bringen. In „one of the world’s<br />

premier entertainment companies“ gibt es noch eine Vielzahl<br />

anderer Jobs.<br />

Schon während meiner letzten Jahre am Gymnasium plante ich nach<br />

dem Abitur nicht sofort, mit dem Studium zu beginnen, sondern <strong>im</strong><br />

<strong>Ausland</strong> meine Sprachkenntnisse zu verbessern <strong>und</strong> etwas Geld zu<br />

verdienen. Jedes Jahr bringt die Zentralstelle <strong>für</strong> Arbeitsvermittlung<br />

(ZAV) eine Broschüre <strong>für</strong> Abiturienten heraus, in denen man von<br />

Praktika <strong>und</strong> Jobs, vor allem in, aber auch außerhalb Europas<br />

erfährt. Darin fand ich die Anzeige <strong>für</strong> das Disneyland Resort Paris.<br />

Zum Casting <strong>für</strong> Disney kam ich leider zu spät <strong>und</strong> verpasste die<br />

einstündige Präsentation über das Arbeiten <strong>und</strong> Leben bei Disney.<br />

Als ich ankam, standen die größtenteils weiblichen Bewerber<br />

bereits vor dem Hauptsaal, in dem die einzelnen Gespräche geführt<br />

wurden. In einer kleinen Gruppe von jeweils drei Personen stellten<br />

wir uns einem der drei Castingleiter vor. Jener gab uns noch<br />

ein Bewerbungsblatt, das es auszufüllen galt, <strong>und</strong> dann wurden<br />

wir nacheinander auf Französisch zu unseren Erwartungen <strong>und</strong><br />

bisherigen Joberfahrungen befragt. Ich war sehr nervös, meine<br />

Französisch-Versuche eher kläglich, aber anscheinend doch<br />

ausreichend. Meine beiden Mitstreiterinnen <strong>und</strong> ich bekamen<br />

sogar sofort eine Zusage! Jetzt hieß es nur noch warten auf ein<br />

Jobangebot. Anfang August hatte ich ein solches <strong>im</strong>mer noch nicht<br />

erhalten, nur eine Massenmail <strong>im</strong> Juni, in der gebeten wurde, sich<br />

noch etwas zu gedulden. Mittlerweile war mir etwas mulmig <strong>und</strong><br />

ich hielt schon nach anderen Möglichkeiten Ausschau, bis ich dann<br />

endlich die langersehnte Nachricht erhielt: ab 4. September konnte<br />

ich als Barfrau in einem Hotel arbeiten. Der Vertrag <strong>und</strong> einige<br />

nützlich Informationen kamen dann einige Tage später mit der Post.<br />

Es dauerte eine Weile, bis ich den Vertrag mit meinen bescheidenen<br />

Französischkenntnissen <strong>und</strong> einem Wörterbuch übersetzt hatte,<br />

aber bald stand dem Abenteuer Disney nichts mehr <strong>im</strong> Wege.<br />

Ich hatte mich entschieden, mit dem Nachtzug nach Paris zu fahren.<br />

Disney erstattet nach bestandener Probezeit von einem Monat<br />

75 Prozent der Fahrtkosten. Für die Castmember - so werden die<br />

Disneymitarbeiter genannt - gibt es auch noch andere sehr nützliche<br />

Vergünstigungen. So kann man meist gut <strong>und</strong> günstig in den<br />

Kantinen essen, bekommt 25 Prozent Rabatt in jedem Disneystore<br />

der Welt, darf ab 14 Uhr kostenlos in den Park <strong>und</strong> bekommt<br />

einige Gratiseintritte, um Familie <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e einzuladen. Alle


Neuankömmlinge wurden in eine der drei von Disney zur Verfügung<br />

gestellten „Résidences“ untergebracht. <strong>Das</strong> hat den Vorteil,<br />

dass man schnell mit vielen Disneyarbeitern in Kontakt kommt.<br />

In meinem Fall beschränkten diese sich jedoch besonders am<br />

Anfang vor allem auf Deutsche. Gerade <strong>im</strong> September gab es eine<br />

regelrechte Invasion deutscher Castmember. Deshalb dauerte es<br />

etwas länger, Kontakt zu den Franzosen herzustellen. Es vergingen<br />

oftmals Tage, ohne dass ich ein Wort Französisch sprach. <strong>Das</strong> war<br />

<strong>für</strong> das Erlernen der Sprache natürlich etwas hinderlich. Ich wurde<br />

mit drei anderen deutschen Mädels <strong>im</strong> Haus der Spanierin Koko<br />

untergebracht. Zu fünft teilten wir uns nun <strong>für</strong> die nächsten Monate<br />

eine Küche <strong>und</strong> zwei Bäder sowie je zu zweit ein vollmöbliertes<br />

Z<strong>im</strong>mer. Nur Koko hatte das Privileg, in einem Einzelz<strong>im</strong>mer zu<br />

schlafen. In unserer neuen Nachbarschaft befanden sich Holländer,<br />

auf der anderen Seite Spanier <strong>und</strong> Italiener <strong>und</strong> <strong>im</strong> Haus daneben<br />

Belgier. Wir schlossen schnell Fre<strong>und</strong>schaften <strong>und</strong> fanden uns zu<br />

Paella-Essen <strong>und</strong> BBQs zusammen. In so einer Umgebung war es<br />

schwierig, einsam zu sein oder He<strong>im</strong>weh zu haben, gab es doch<br />

<strong>im</strong>mer jemanden, der auch gerade nichts zu tun hatte. Da die Mieten<br />

in <strong>und</strong> um Paris sehr hoch sind <strong>und</strong> es schwer ist, selbst eine<br />

Wohnung zu finden, sind die von Disney zur Verfügung gestellten<br />

Räume <strong>für</strong> 240 Euro <strong>im</strong> Monat eine gute Alternative. Außerdem<br />

werden Jugendlichen unter 26 normalerweise etwa 50 Prozent des<br />

Mietbetrags von der Caisse d’allocations Familiales zurückerstattet.<br />

Jobs & Praktika – 57<br />

Witzen <strong>und</strong> Sketchen erklärt wurde, wäre übertrieben. Den anderen<br />

Nicht-Franzosen schien es nicht anders zu gehen, denn während<br />

alle Franzosen lachten, sahen diese genauso eingeschüchtert in<br />

die R<strong>und</strong>e wie ich. An meinem ersten Tag betrat ich zusammen mit<br />

einer anderen Deutschen das Newport Bay Club Hotel, um dort als<br />

Barfrau zu arbeiten. Uns wurde dann mitgeteilt, dass es eigentlich<br />

schon genug Barmänner gäbe <strong>und</strong> sie viel mehr Kellnerinnen<br />

<strong>für</strong> den an die Bar angrenzenden Saal bräuchten. Also bekamen<br />

wir nach einer kleinen Führung durch das sich riesige Hotel ein<br />

Kostüm verpasst, ein Tablett in die Hand gedrückt <strong>und</strong> wurden auf<br />

die Gäste los gelassen. Nach der ersten Woche schmerzten nicht<br />

nur die Füße, ich schrieb auch lustige Emails von kaputten Gläsern<br />

<strong>und</strong> Französischproblemen nach Hause. Allerdings wurde ich mit<br />

dem Manager nicht richtig warm. Wann <strong>im</strong>mer es ein Problem gab,<br />

wurde ich sofort da<strong>für</strong> verantwortlich gemacht.<br />

Später wechselte ich dann den Job <strong>und</strong> arbeitete als Kellnerin in<br />

der Buffallo Bills Wild West Show. Die Atmosphäre dort war viel<br />

entspannter als <strong>im</strong> Hotel, mit einem großen, bunt gemischten Team<br />

aller Altersklassen <strong>und</strong> Nationalitäten. Ich fand schnell Fre<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> fühlte mich wohl. Um 15.45 fing mein Arbeitstag an. Wie jeder<br />

Castmember zog ich vor der Arbeit mein Kostüm an. Da mein<br />

Arbeitsplatz ein Country Thema hatte, blieben mir Rüschen <strong>und</strong> Rosa<br />

erspart. Je nachdem in welchem Team ich arbeitete, trug ich ein<br />

blaues, gelbes, rotes oder grünes Shirt <strong>und</strong> dazu Jeans, die es nie<br />

Die ersten Tage bei Disney waren sehr spannend. Noch fühlte man in meiner Größe zu geben schien. Danach deckten wir die Arena <strong>für</strong><br />

sich als etwas Besonderes, wenn man locker, seine Identification die erste Show ein <strong>und</strong> begannen, die schon eingetroffenen Gäste<br />

Card (ID) schwingend, an allen am Haupteingang wartenden<br />

<strong>im</strong> Vorraum zu an<strong>im</strong>ieren. Wenn die Gäste dann auf ihren Plätzen<br />

Gästen vorbei durch den Castmembereingang gehen konnte. Später saßen, teilte ich an den mir <strong>und</strong> meinem Partner zugewiesenen<br />

wünschte man sich dann sehnlichst, einer der Gäste zu sein, die Tischen nach strengem Zeitplan Getränke, Vor- <strong>und</strong> Hauptspeise<br />

Attraktionen zu genießen, <strong>und</strong> diese nicht bei Wind <strong>und</strong> Wetter acht sowie Nachtisch aus. Während einige noch die Gäste der ersten<br />

oder zehn St<strong>und</strong>en lang zu bedienen. An den ersten Tagen gibt es Show verabschiedeten, bereiteten andere schon das Gedeck<br />

<strong>für</strong> alle Neulinge Einführungsst<strong>und</strong>en über das Leben <strong>und</strong> Arbeiten <strong>für</strong> die zweite Show vor. Nach Feierabend ging es dann in die<br />

in einem großen Unternehmen wie Disney. Wichtige Fragen wie nahe liegende Sportsbar auf ein Bierchen, um sich das Warten<br />

Versicherung, Krankheitstage, Arbeitsunfälle <strong>und</strong> vieles andere auf den Bus zu versüßen. Mein soziales Leben spielte sich somit<br />

wurden geklärt. Ich hätte mir gewünscht, alles noch einmal zu größtenteils nachts ab, da ich vor zwei selten zu Hause war <strong>und</strong><br />

einem späteren Zeitpunkt zu hören. Zu sagen, dass ich die Hälfte auch dann meistens noch irgendwo irgendwas los war.<br />

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von dem verstanden hätte, was da vor mir teilweise in Form von<br />

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58 – Jobs & Praktika<br />

An unseren freien Tagen ging es oft nach Paris. Während ich mir<br />

anfangs noch als überglückliche Touristin alle Sehenswürdigkeiten<br />

ansah, hatte ich doch schon bald meine Lieblingsbrasserie,<br />

kannte den Metroplan <strong>und</strong> fühlte mich ganz he<strong>im</strong>isch, wenn ich<br />

gedankenverloren durch die engen Gassen schlenderte. Viele<br />

Castmember bringen ihr Geld sogleich von der Bank in das<br />

nahegelegene, riesige Shoppingcenter, an welches auch ein Outlet<br />

Village angrenzt. Wer plant, etwas zurücklegen zu wollen, muss sehr<br />

stark sein. Wenn ich auch anfangs genervt war, in Frankreich in<br />

einem deutschen Haushalt zu leben, empfand ich es doch bald als<br />

Segen, nach einem langen Tag voller Sprachprobleme mit jemanden<br />

ohne Schwierigkeiten oder Missverständnisse reden zu können.<br />

Trotz der deutschen Tradition hat mir vor allem die kulturelle Vielfalt,<br />

die Disney umgibt, am meisten <strong>im</strong>poniert <strong>und</strong> mich am meisten<br />

geprägt. Durch die Arbeit waren wir nicht in erster Linie Franzose,<br />

Italiener oder Deutscher, sondern Kollegen. Viele Vorurteile<br />

gegenüber anderen Kulturen haben sich durch lange Gespräche<br />

oder ausgedehnte Feiern aufgelöst, andere wurden wiederum auch<br />

bestätigt. Ich interessiere mich jetzt mehr <strong>für</strong> unsere europäischen<br />

Nachbarn, sehe die Unterschiede, die uns voneinander trennen <strong>und</strong><br />

freue mich über Gemeinsamkeiten, die uns miteinander verbinden.<br />

Schon bald werden mich einige Fre<strong>und</strong>e besuchen, <strong>und</strong> ich hoffe,<br />

mir auch bald ihr Land ansehen zu können.<br />

Wenn das Leben bei Disney auch von Party, Shoppen <strong>und</strong><br />

Sightseeing in Paris best<strong>im</strong>mt ist, war es doch nicht <strong>im</strong>mer so<br />

bezaubernd, wie man es sich oft vorstellt. Viele der angebotenen<br />

Jobs sind körperlich sehr anstrengend, andere verlangen sehr<br />

wenig Geschick oder Fähigkeiten <strong>und</strong> werden dadurch schnell<br />

langweilig. Nach einer Weile gewöhnt man sich an die Monotonie,<br />

die der Job mit sich bringt, aber so wirklich glücklich mit ihrer<br />

Arbeit waren die wenigsten. Dazu kommt, dass man oft ganz andere<br />

Arbeitszeiten <strong>und</strong> andere freie Tage hat als seine Fre<strong>und</strong>e oder<br />

Mitbewohner. Es gab Zeiten, in denen ich eine Mitbewohnerin zwei<br />

Wochen lang gar nicht zu Gesicht bekam. Nach Paris dauert es<br />

gut <strong>und</strong> gerne 30 Minuten mit dem Zug. Nach einer anstrengende<br />

Woche nutzt man seine zwei freien Tage dann doch lieber mit<br />

Wäsche waschen, Emails schreiben <strong>und</strong> schlafen. Während des<br />

kalten Winters sahen meine Tage oft alle gleich aus. Nachts um<br />

2 Uhr nach Hause kommen, schlafen; gegen 11 Uhr aufstehen,<br />

duschen, etwas essen; gegen 14 Uhr den Bus zur Arbeit nehmen,<br />

acht St<strong>und</strong>en arbeiten; nach Hause, schlafen. Wie oft saßen meine<br />

Mitbewohnerrinnen <strong>und</strong> ich während des langen, kalten Winters<br />

zusammen <strong>und</strong> beschwerten uns über unfre<strong>und</strong>lich Gäste <strong>und</strong><br />

faule Kollegen!? Viele meiner Fre<strong>und</strong>e bekriegten sich regelrecht<br />

mit ihren Mitbewohnern, weil diese he<strong>im</strong>lich ihr Essen aßen, sich<br />

weigerten, sauber zu machen oder lautstark Party bis 5 Uhr morgens<br />

machten, während sie krampfhaft versuchten zu schlafen, weil sie<br />

um sechs aufstehen mussten. Es gab viele Horrorgeschichten, die<br />

mich <strong>im</strong>mer wieder daran erinnerten, wie viel Glück ich mit meinen<br />

Mädels hatte.<br />

Während der neun Monate habe auch ich viel gefeiert, viel gesehen<br />

<strong>und</strong> viele Fre<strong>und</strong>e gemacht. Besonders vermisse ich es, aus dem<br />

Küchenfenster zu sehen, zu beobachten, wer alles vorbei läuft<br />

<strong>und</strong> zu warten, bis jemand anhält <strong>und</strong> bei mir reinschaut. Ich habe<br />

aber auch viel gelernt. Zum Beispiel mich gegen Telefonanbieter<br />

<strong>und</strong> Versicherungsagenten durchzusetzen, einen eigenen Haushalt<br />

zu führen, mich anzupassen <strong>und</strong> Gäste der unterschiedlichsten<br />

Kulturen zu bedienen. Auch wenn ich jetzt erst einmal genug von<br />

Vergnügungsparks <strong>und</strong> Achterbahnen habe, freue ich mich doch,<br />

eines Tages zurück zu kehren <strong>und</strong> das Leuchten in den Augen<br />

meiner Kinder zu sehen, wenn ich ihnen „the magical world“ of<br />

Disney zeige.<br />

Jasmin Reitzig, 21, studiert derzeit Human Geography an der<br />

Roosevelt Academy, einem englischsprachigen Liberal Arts College<br />

in den Niederlanden. Wenn alles nach Plan läuft, wird sie dann in<br />

einigen Jahren mit einem Master in Development Studies bei einer<br />

NGO in Afrika zu finden sein.


„<strong>Das</strong> Abi in der Tasche – <strong>und</strong> dann <strong>im</strong><br />

Studium gleich wieder pauken? <strong>Das</strong> kam<br />

<strong>für</strong> mich nicht in Frage. Ich wollte zunächst<br />

einmal die Welt bereisen <strong>und</strong> meine<br />

Englischkenntnisse verbessern“, so Miriam<br />

Staab aus Hessen. Die heute 20-jährige hat<br />

<strong>im</strong> vergangenen Jahr das Abitur bestanden<br />

<strong>und</strong> beschlossen, vor dem Beginn des<br />

geplanten Studiums zunächst Erfahrungen<br />

<strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> zu sammeln. „Da ich Kinder<br />

schon <strong>im</strong>mer sehr gemocht habe, wollte ich<br />

mich anfangs <strong>für</strong> einen Aupair-Aufenthalt<br />

bewerben, doch dann habe ich mich auch<br />

nach Alternativen umgesehen“, erklärt<br />

Miriam. „Durch meine Englischlehrerin<br />

wurde ich darauf aufmerksam gemacht,<br />

dass es die Möglichkeit gibt, <strong>im</strong><br />

englischsprachigen <strong>Ausland</strong> <strong>im</strong> Hotel zu<br />

arbeiten <strong>und</strong> dabei Geld zu verdienen.“<br />

Da Miriam kaum Kenntnisse in der<br />

Hotelbranche vorweisen konnte, belegte sie<br />

zunächst einen sprachlichen, kulturellen<br />

<strong>und</strong> fachlichen Vorbereitungskurs in<br />

Deutschland. Die Abreise auf die Britischen<br />

Kanalinseln erfolgte gleich <strong>im</strong> Anschluss.<br />

„Zunächst war ich etwas unsicher, ob ich<br />

dem Job gewachsen bin, denn ich hatte so<br />

gut wie keine Vorkenntnisse <strong>für</strong> die Arbeit<br />

<strong>im</strong> Hotel, doch durch den Kurs <strong>und</strong> die<br />

tolle Betreuung der Lehrer wurde mir die<br />

Nervosität schnell genommen“, so Miriam.<br />

„Trotzdem war ich total aufgeregt, als ich <strong>im</strong><br />

Flieger saß. Vor Ort wurde ich am Flughafen<br />

abgeholt <strong>und</strong> zum Hotel gebracht. Am<br />

nächsten Tag habe ich schon mit der Arbeit<br />

begonnen <strong>und</strong> es war alles sehr ungewohnt<br />

<strong>und</strong> neu – ich habe mich jedoch sehr schnell<br />

eingelebt <strong>und</strong> neue Fre<strong>und</strong>e gef<strong>und</strong>en.“<br />

Die Nachfrage nach ausländischem<br />

Personal n<strong>im</strong>mt Jahr <strong>für</strong> Jahr zu. Die<br />

Hotels in England, Irland, den Britischen<br />

Kanalinseln <strong>und</strong> auf Zypern stellen gerne<br />

deutschsprachiges Personal ein – selbst<br />

wenn die Einarbeitung <strong>für</strong> branchenfremde<br />

Bewerber etwas länger dauert als <strong>für</strong><br />

Fachpersonal. Nicht selten arbeiten in<br />

einem Hotel junge Menschen aus aller<br />

Welt. Miriam freute sich besonders über<br />

die Internationalität unter den Kollegen.<br />

Ihre Z<strong>im</strong>mernachbarin kam aus Tschechien,<br />

die Kollegen <strong>im</strong> Restaurant aus Frankreich,<br />

Spanien, Portugal, Polen <strong>und</strong> der Schweiz.<br />

„Die Arbeit hat einen Riesenspaß gemacht!<br />

Klar, es war oft stressig, aber der Umgang<br />

mit den Gästen <strong>im</strong> Restaurant war sehr<br />

spannend. Obwohl ich nicht selten 10 – 12<br />

St<strong>und</strong>en täglich arbeiten musste, möchte<br />

ich die Zeit auf den Kanalinseln nicht<br />

missen“, so Miriam. „<strong>Das</strong> Gehalt war gut<br />

<strong>und</strong> zusätzlich habe ich noch Trinkgeld<br />

bekommen. Damit konnte ich mich finanziell<br />

gut über Wasser halten <strong>und</strong> dazu jeden<br />

Monat einen festen Betrag sparen“.<br />

Im Herbst beginnt Miriam mit ihrem Studium:<br />

Englisch <strong>und</strong> Geschichte auf Lehramt.<br />

Die Zeit bis dahin wollte sie noch einmal<br />

sinnvoll nutzen. Kurz nach Ihrer Rückkehr<br />

<strong>im</strong> Mai 2006 stand bereits der zweite<br />

<strong>Ausland</strong>sjob fest: Als Kinderbetreuerinnen<br />

in einem zypriotischen Hotel tut sie erneut<br />

etwas <strong>für</strong> ihren Lebenslauf. „Natürlich will<br />

ich auch Spaß haben, nette Leute kennen<br />

lernen <strong>und</strong> den Sommer genießen“, lacht<br />

sie. Miriam hält ihre <strong>Ausland</strong>saufenthalte <strong>für</strong><br />

eine enorm wichtige Erfahrung, die nicht nur<br />

ihre Sprachkenntnisse verbessert, sondern<br />

auch Eigenständigkeit gefördert <strong>und</strong> erste<br />

Einblicke in die Arbeitswelt gewährt haben.<br />

Jobs & Praktika – 59<br />

Hotelarbeit in Europa<br />

Englisch lernen, Fre<strong>und</strong>schaften schließen <strong>und</strong> dabei Geld verdienen<br />

„Ich kann das nur jedem empfehlen. Wichtig<br />

ist es, offen zu sein, sich auf das Land <strong>und</strong><br />

die fremde Mentalität einzulassen.“<br />

Junge Erwachsene ab 18 Jahre, die<br />

Lust haben, sich nach der Schule oder<br />

Ausbildung eine Auszeit zu nehmen,<br />

können sich bei der von DFSR gegründeten<br />

European Hotel Academy in Heppenhe<strong>im</strong><br />

bewerben. Die Bewerber absolvieren hier<br />

einen zwei bis vierwöchigen Intensivkurs,<br />

der fachliche, sprachliche <strong>und</strong> kulturelle<br />

Fertigkeiten vermittelt. Der Umgang mit<br />

Gästen in der gehobenen Gastronomie wird<br />

genauso vermittelt wie das Balancieren von<br />

Gläsern auf dem Tablett <strong>und</strong> die richtige<br />

Anordnung des Bestecks. Auch Themen<br />

wie Versicherungen, Verträge <strong>und</strong> Arbeiten<br />

in der EU werden in Workshops behandelt.<br />

Voraussetzungen <strong>für</strong> eine Bewerbung an<br />

der Academy sind: Mindestalter 18 Jahre,<br />

Muttersprache Deutsch <strong>und</strong> eine gepflegte<br />

Erscheinung, sowie Lust auf die Arbeit<br />

<strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> <strong>für</strong> mindestens 6 Monate.<br />

Erfahrungen in der Gastronomie sind von<br />

Vorteil, aber kein Muss.<br />

Christine Enke<br />

06252 689397<br />

info@europeanhotelacademy.de<br />

www.europeanhotelacademy.de


60 – Jobs & Praktika<br />

„Reisen bildet“ -<br />

<strong>und</strong> stärkt das Selbstbewusstsein!<br />

Ein Praktikum der Humanmedizin in Ecuador<br />

Irgendwie wusste ich schon vor meinem<br />

Abflug, dass eine aufregende Zeit vor mir<br />

liegen würde. Klar, ich erwartete keinen<br />

tollen Lebensstandard <strong>und</strong> eine hohe<br />

Kr<strong>im</strong>inalitätsrate in manchen Gebieten,<br />

aber mir war trotzdem klar, dass ich<br />

nichts zu be<strong>für</strong>chten hatte <strong>und</strong> mir die<br />

Einhe<strong>im</strong>ischen normalerweise fre<strong>und</strong>lich<br />

gegenüber treten würden. Ich hoffte,<br />

viele interessante Leute kennen zu lernen,<br />

möglichst viel vom Land zu sehen <strong>und</strong> <strong>im</strong><br />

Projekt den Alltag <strong>im</strong> Krankenhaus hautnah<br />

zu erfahren. Und genau so war es dann<br />

auch. Ich habe viele neue Leute aus aller<br />

Welt kennen gelernt, habe Spanisch gelernt<br />

<strong>und</strong> konnte einen sehr guten Einblick in den<br />

Krankenhausalltag gewinnen. Außerdem<br />

hatte ich an den Wochenenden die<br />

Möglichkeit, das Land Ecuador selbst recht<br />

gut kennen zu lernen.<br />

Ein normaler Arbeitstag sah so aus, dass<br />

wir um ca. 7:00 Uhr das Haus verließen,<br />

denn die Arbeit <strong>im</strong> Krankenhaus begann<br />

normalerweise um 8:00 Uhr. Dort verteilten<br />

wir uns dann auf die verschiedenen<br />

Stationen. Ich selbst habe mich oft mit einer<br />

ecuadorianischen Studentin zusammengetan,<br />

mit der ich mich sehr gut verstand.<br />

Je nachdem wie viele Patienten da<br />

waren, konnte ich ihr dann assistieren.<br />

Gelegentlich gingen wir allerdings auch zur<br />

Nachtschicht, die natürlich abends anfing,<br />

<strong>und</strong> blieben dann bis zum Mittag.<br />

An den normalen Tagen machten wir in der<br />

Regel um 15:00 Uhr Feierabend <strong>und</strong> fuhren<br />

zur Sprachschule, wo man ins Internet<br />

gehen konnte. Anfangs dachte ich oft, die<br />

Arbeit <strong>im</strong> Krankenhaus würde langweilig<br />

werden, da es kaum etwas zu tun gab <strong>und</strong><br />

ich ab <strong>und</strong> zu eher das Gefühl hatte <strong>im</strong> Weg<br />

zu stehen. Doch je mehr ich dann aber<br />

mit Sprache, Arbeiten, Vorgehensweisen<br />

<strong>und</strong> dem Krankenhauspersonal vertraut<br />

wurde, umso mehr konnte ich mich auch<br />

einbringen. In den letzten Wochen konnte<br />

ich selbst <strong>im</strong>pfen, Blut abnehmen, nähen<br />

<strong>und</strong> sogar bei zwei Geburten mithelfen.<br />

<strong>Das</strong>s ich diese Erfahrungen sammeln würde,<br />

hätte ich nie zu träumen gewagt!<br />

Ich habe während meines Aufenthalts viele<br />

neue Fre<strong>und</strong>e gef<strong>und</strong>en, darunter auch<br />

einige Einhe<strong>im</strong>ische. Die Ecuadorianer<br />

sind sehr aufgeschlossene Menschen,<br />

die sehr daran interessiert sind, etwas<br />

über die Lebensweise in Deutschland <strong>und</strong><br />

Europa zu erfahren, da es nicht üblich ist,<br />

andere Länder, geschweige denn Europa,<br />

zu bereisen. Ausländern gegenüber treten<br />

sie fast <strong>im</strong>mer höflich <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>lich<br />

auf, allerdings darf man nicht erwarten,<br />

Konversation auf Englisch zu führen, denn<br />

das können nur die Wenigsten.<br />

In unserer Freizeit haben wir oft gemeinsam<br />

in unserem Appartementhaus gekocht<br />

<strong>und</strong> die Abende zusammen verbracht.<br />

Am Wochenende haben wir oft gefeiert<br />

(Geburtstags- / Abschiedsfeiern) oder sind<br />

zusammen mit anderen Praktikanten in<br />

Ecuador herumgereist. Es war eigentlich<br />

<strong>im</strong>mer jemand da, mit dem man etwas<br />

unternehmen konnte, da <strong>im</strong> „Casa“ viele<br />

Freiwillige wohnten.<br />

Während der ganzen Zeit gab es jede<br />

Menge schöne Erlebnisse wie die Parties<br />

auf der Dachterrasse unserer Unterkunft,<br />

die Reisen an den Wochenenden (teilweise<br />

auf dem Dach eines Zuges), am Strand


liegen <strong>und</strong> kilometerweit keine Menschenseele<br />

sehen, <strong>im</strong> Dschungel eine Nachtwanderung<br />

machen <strong>und</strong> interessante Insekten <strong>und</strong> andere<br />

Tiere (vor denen man sich normalerweise<br />

<strong>für</strong>chtet) kennen lernen! Ein Baby zur Welt<br />

bringen <strong>und</strong> die glückliche Mutter beobachten!<br />

Mit den Seelöwenbabys auf Galapagos spielen<br />

<strong>und</strong> be<strong>im</strong> Schnorcheln Haie beobachten! Die<br />

Ecuadorianer <strong>und</strong> ihre Kultur kennen lernen!<br />

All das lässt mich auch jetzt noch lächeln,<br />

wenn ich mich daran erinnere!<br />

Gut gefallen hat mir, dass sich das Team in<br />

Deutschland sehr darum bemüht hat, mich<br />

zu erreichen (da ich schwer erreichbar<br />

war), um mich auf den <strong>Ausland</strong>saufenthalt<br />

vorzubereiten. Außerdem wurde Rücksicht<br />

darauf genommen, dass ich erst kurz zuvor<br />

aus England zurück kam <strong>und</strong> dadurch<br />

einige Sachen in Verzug gerieten. Auch die<br />

Betreuung vor Ort war genau nach meinen<br />

Vorstellungen, da mir mein Koordinator stets<br />

hilfreich mit Rat <strong>und</strong> Tat zur Seite stand.<br />

Hier noch ein paar Tipps <strong>für</strong> Deinen Aufenthalt:<br />

• Am Anfang: Du solltest nicht zögern, solch<br />

eine <strong>Ausland</strong>serfahrung zu machen! Es ist<br />

so wertvoll <strong>für</strong> Dich, egal was Du <strong>im</strong> Leben<br />

vorhast!<br />

• Im Krankenhaus: Zeig den Ärzten <strong>und</strong><br />

Schwestern, dass Du helfen willst <strong>und</strong> auch<br />

kannst! Biete <strong>im</strong>mer wieder Deine Hilfe<br />

an <strong>und</strong> verzweifle nicht, wenn es lange<br />

nichts zu tun gibt! (Kleiner Tipp - in der<br />

Rehabilitation gibt es manchmal kostenlose<br />

Massagen)<br />

• Im Land: Reise viel! Ecuador hat so viele<br />

schöne Seiten <strong>und</strong> sei offen Einhe<strong>im</strong>ischen<br />

<strong>und</strong> anderen Reisenden gegenüber. <strong>Das</strong><br />

bringt Dir viele neue Fre<strong>und</strong>e ein! Kurz <strong>und</strong><br />

gut: sei so selbstbewusst wie es nur geht!<br />

Für mich persönlich war es eine<br />

unvergessliche, großartige Erfahrung, denn<br />

ich lernte nicht nur eine neue Sprache,<br />

sondern auch viele neue Leute <strong>und</strong> eine ganz<br />

andere Kultur kennen! Gleichzeitig erweckte<br />

die Arbeit <strong>im</strong> Krankenhaus mein Interesse an<br />

der Medizin, <strong>und</strong> ich konnte erkennen, wie<br />

gut wir es doch hier in Deutschland mit der<br />

medizinischen Versorgung haben. Be<strong>im</strong> Reisen<br />

an den Wochenenden bekam ich viele Dinge<br />

zu Gesicht, die ich vorher nur aus Erzählungen<br />

oder Filmen kannte.<br />

Wie wahr ist doch das Sprichwort: „Reisen<br />

bildet“ – <strong>und</strong> es stärkt das Selbstbewusstsein.<br />

Alexandra Demuth, 20 Jahre, reiste ohne<br />

jegliche Spanischkenntnisse nach Ecuador.<br />

Nach einem 4-wöchigen Sprachkurs<br />

absolvierte sie ein 7-wöchiges Praktikum,<br />

welches vom Münchner Veranstalter<br />

Praktikawelten organisiert wurde.<br />

Jobs & Praktika – 61


62 – Jobs & Praktika<br />

Realität Indien<br />

Soziales Engagement <strong>und</strong> Berufserfahrung<br />

Die meisten Menschen hierzulande glauben, ein realitätsnahes Bild<br />

von Indien zu haben: Indische Speisen mit vielfältigen Gewürzen hat<br />

man schon öfter be<strong>im</strong> Inder um die Ecke gegessen. Indische Musik<br />

<strong>und</strong> Tänze haben uns die Stars der indischen Filmindustrie näher<br />

gebracht. Von Mahatma Gandhi <strong>und</strong> von der Kluft zwischen arm <strong>und</strong><br />

reich haben wir in der Schule gehört. Und dass in Indien Hindus <strong>und</strong><br />

Buddhisten leben, ist doch allseits bekannt.<br />

Dieses Bild ist jedoch wenig realistisch: Haben wir uns anstatt<br />

von authentisch indischen Tänzen nicht eher von arabisch<br />

beeinflusster Tanzkunst a la Bollywood mitreißen lassen? Haben<br />

wir tatsächlich schon indische Gerichte gegessen, wie man sie<br />

mit ihren ursprünglichen Zutaten wohl nur in Indien zubereitet?<br />

Ist uns bewusst, dass die Buddhisten mit 0,8 % nur einen sehr<br />

kleinen Teil der indischen Bevölkerung ausmachen, während 80<br />

% der Inder Hindus <strong>und</strong> 13% Moslems sind? Wer von uns kennt<br />

die Geschichte des Menschenrechtlers Mahatma Gandhi, dem<br />

Indien seine Unabhängigkeit zu verdanken hat? Und ist uns klar,<br />

wie schwerwiegend sich die Kluft zwischen arm <strong>und</strong> reich auf das<br />

alltägliche Leben in Indien auswirkt?<br />

Indien ist eines der ärmsten Länder der Welt <strong>und</strong> gehört<br />

gleichzeitig zu den zehn größten Industriestaaten. <strong>Das</strong><br />

starke Bevölkerungswachstum in Indien trägt einen nicht<br />

unerheblichen Teil zur Armut bei. Seit 1920 hat sich die indische<br />

Bevölkerung zwe<strong>im</strong>al verdoppelt <strong>und</strong> überschritt <strong>im</strong> Jahre 2000<br />

die Milliardengrenze. Heute leben 1,1 Milliarden Menschen in<br />

Indien <strong>und</strong> die Zahl steigt insbesondere in den ärmeren Gegenden<br />

weiter an. <strong>Das</strong> starke Wachstum der Landbevölkerung lässt<br />

die Arbeitsplätze schwinden <strong>und</strong> zieht viele junge Männer trotz<br />

fehlender Ausbildung <strong>und</strong> sehr geringer Chance auf Arbeit in die<br />

Städte.<br />

Auch über das indische <strong>Bildung</strong>ssystem weiß in Europa kaum<br />

jemand etwas. Es ist verhältnismäßig fortschrittlich, jedoch <strong>für</strong><br />

arm <strong>und</strong> reich nicht gleichermaßen zugänglich. Im Alter von 6 - 14<br />

Jahren besteht Schulpflicht - der Besuch öffentlicher Schulen ist<br />

in dieser Zeit kostenlos. 90 Prozent der Kinder werden tatsächlich<br />

eingeschult. Da weiterführende Schulen jedoch meist nur in Städten<br />

zur Verfügung stehen <strong>und</strong> kostenpflichtig sind, erhalten die meisten<br />

Kinder <strong>im</strong> ländlichen Raum eine sehr spartanische Gr<strong>und</strong>bildung.<br />

Im Gr<strong>und</strong>e weiß der durchschnittliche Europäer also kaum etwas<br />

über ein entferntes Land wie Indien. Wer das Interesse <strong>und</strong> den<br />

Mut hat, <strong>für</strong> einige Zeit in Indien zu leben, wird eine Ahnung davon<br />

bekommen, wie das Leben dort funktioniert, wie die Rollenverteilung<br />

von Mann <strong>und</strong> Frau wirklich aussieht <strong>und</strong> was es heißt, aufgr<strong>und</strong><br />

mangelhafter <strong>Bildung</strong> keine Chance auf persönliche Entfaltung<br />

außerhalb des He<strong>im</strong>atdorfes zu haben.<br />

Ein Freiwilligendienst ist eine Möglichkeit, solche Erfahrungen zu<br />

machen. oneworldworking/ Projects Abroad vermitteln Freiwillige<br />

<strong>im</strong> Rahmen ihres Programms <strong>für</strong> drei bis sechs Monate nach Indien,<br />

aber auch in viele andere Länder wie Bolivien, Ghana oder die<br />

Mongolei, in denen es ähnliche Probleme gibt.<br />

Durch verschiedene Projekte können Freiwillige z.B. zur Förderung<br />

von Dorfgemeinschaften beitragen. Neben dem Unterrichten<br />

an Schulen <strong>und</strong> der Mitarbeit in einem Waisenhaus kann man<br />

be<strong>im</strong> Aufbau von Infrastruktur helfen <strong>und</strong> zur Schaffung von<br />

Arbeitsplätzen beitragen. Der Lebensstandard in ländlichen<br />

Regionen wird somit ein wenig verbessert <strong>und</strong> hält die Menschen<br />

davon ab, in die aussichtslosen Städte zu ziehen.<br />

Die freiwillige Mitarbeit in einem fremden Land ist <strong>für</strong> Einhe<strong>im</strong>ische<br />

<strong>und</strong> Freiwillige gleichermaßen von Bedeutung, denn sie geht einher<br />

mit wertvollen menschlichen <strong>und</strong> kulturellen Erfahrungen. Während<br />

des Freiwilligendienstes lebt man in einer Gastfamilie <strong>und</strong> erlebt<br />

so das alltägliche Leben in all seinen Formen. Auch <strong>für</strong> den Erwerb<br />

beruflicher Fähigkeiten ist die Freiwilligenarbeit sinnvoll. So ist das<br />

Unterrichten an einer Schule eine nützliche Vorbereitung <strong>für</strong> das<br />

Studium zum Lehrer, die Mitarbeit in einem Waisenhaus eine gute<br />

Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> angehende Pädagogen oder Sozialwissenschaftler.<br />

Stephanie Kong Nkonabang<br />

Oneworldworking/Projects Abroad<br />

030 44 383 303<br />

info@projects-abroad.de<br />

www.projects-abroad.de


Auf nach Fernost<br />

Chinesische Rapsölmotoren <strong>im</strong> Dauerstandsversuch<br />

8. August, 8 Uhr 30:<br />

Flughafen München, vertrautes Umfeld, noch leicht schläfrig<br />

9.August, 7 Uhr 30:<br />

Shanghai Pudong Airport, über 30°C, affenartige Schwüle, fremde Welt<br />

So in etwa begann mein viermonatiger Aufenthalt <strong>im</strong> Reich der<br />

Mitte. Am Flughafen in Shanghai angekommen, wurden ich <strong>und</strong><br />

meine drei Studienkollegen bereits von einem deutschen Partner<br />

erwartet, der mit uns direkt den Bahnhof ansteuerte, um in unser<br />

<strong>Ausland</strong>sdomizil zu gelangen: die Jiangsu University in Zhenjiang,<br />

einer „Kleinstadt“ mit ca. 1-3 Millionen Einwohnern. Die Zugfahrt<br />

dauerte drei St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> führte uns r<strong>und</strong> 300 Kilometer den gelben<br />

Fluss entlang ins Landesinnere. Am Bahnhof in Zhenjiang wurden<br />

wir von unserem chinesischen Professor Wang (zu Deutsch: König)<br />

zur Uni gefahren. Die Uni war <strong>für</strong> uns absolut überwältigend! Ein<br />

riesiges Areal mit Banken (nicht die zum draufsetzten...), Postamt,<br />

Sportplätzen, 20-stöckigen Hochhäusern, Supermärkten - <strong>und</strong> 40.000<br />

Studenten. Wenn man bedenkt, dass die he<strong>im</strong>ische Fachhochschule<br />

<strong>im</strong> schönen Amberg gerade einmal 900 Studenten fasst, hätte der<br />

Unterschied krasser kaum sein können. Der Empfang in der Uni<br />

war herzlich: Es warteten bereits Studenten auf uns, die uns die<br />

Koffer fast aus der Hand rissen, um uns zu helfen. Einige von den<br />

„Ersthelfern“ wurden unsere besten Fre<strong>und</strong>e - <strong>und</strong> zwar nicht nur<br />

<strong>für</strong> die Dauer unseres Aufenthaltes. Wir stehen auch jetzt noch in<br />

Kontakt. Die ersten Tage nutzten wir, um uns zu akkl<strong>im</strong>atisieren,<br />

was auch bitter nötig war. Die Zeit- <strong>und</strong> Kl<strong>im</strong>aumstellung machten<br />

uns ganz schön zu schaffen. Nachdem wir uns eingelebt <strong>und</strong> die<br />

chinesischen Ess- bzw. Trinkgewohnheiten kennen <strong>und</strong> schätzen<br />

gelernt hatten, wollten wir natürlich sofort mit unserer Arbeit<br />

anfangen. Unser Professor bremste uns allerdings: „Don´t hurry,<br />

you´ve got a lot of t<strong>im</strong>e!“<br />

Unser Projekt<br />

Wir hatten die Aufgabe, chinesische Dieselmotoren <strong>für</strong> Schiffe<br />

mit unterschiedlicher Leistung auf Rapsölbetrieb umzurüsten<br />

<strong>und</strong> <strong>im</strong> jeweils 100-stündigen Dauerstandsversuch zu erproben.<br />

Zudem mussten wir uns um die Rapsölversorgung kümmern <strong>und</strong><br />

möglichst eine „Öl-Infrastruktur“ aufbauen, sprich einen regionalen<br />

Wirtschaftskreislauf. Der Hintergr<strong>und</strong> des Projekts ist zum einen die<br />

fortschreitende Verdreckung chinesischer Flüsse durch Dieselöl,<br />

zum anderen der Versuch, der weltweiten Verknappung - bei<br />

steigender Nachfrage - fossiler Brennstoffe entgegenzuwirken. In<br />

Deutschland wird mittlerweile bereits eine beträchtliche Anzahl an<br />

PKW mit Rapsöl betrieben, also müsste es in China doch auch auf<br />

Jobs & Praktika – 63<br />

Schiffen praktikabel sein! Dies gilt es zu beweisen <strong>und</strong> publik zu<br />

machen.<br />

Eines der größten Probleme war der hohe Preis <strong>für</strong> Rapsöl<br />

bzw. Rapssaat. Seltsamerweise kostet das Rapsöl in China fast<br />

genauso viel wie bei uns! Da der Diesel stark subventioniert wird<br />

(Kosten: 40 Cent/Liter), ist es <strong>für</strong> die Chinesen momentan noch<br />

ein „Draufzahlgeschäft“, so wie bei uns vor der Ölkrise. Aber die<br />

Marktsituation wird sich unweigerlich bald ändern...<br />

<strong>Das</strong> Arbeiten in China<br />

Interessant fanden wir die strikte Einhaltung der Mittagspause,<br />

meist von 12-15 Uhr. Sie war uns vor allem wegen der hohen<br />

Temperaturen sehr willkommen. Es ist wirklich verblüffend, in<br />

welchen Körperhaltungen <strong>und</strong> in welchem Umfeld die Chinesen<br />

seelenruhig schlafen können! Die chinesischen Professoren <strong>und</strong><br />

Ingenieure waren meist sehr interessiert an unseren Arbeiten.<br />

Jedoch spürten wir an der Uni teilweise noch Vorbehalte,<br />

uns eigenständig arbeiten zu lassen, da wir <strong>im</strong> Verhältnis zu<br />

den chinesischen Studenten noch sehr jung waren. Zudem<br />

befanden wir uns „erst“ <strong>im</strong> fünften Semester (bei acht Semestern<br />

Regelstudienzeit), wohingegen die chinesischen Studenten<br />

mindestens zehn Semester benötigen. Nach Abschluss unseres<br />

Projekts wurde dann allerdings unser eigenständiges Arbeiten<br />

gelobt. Die chinesischen Studenten erzählten uns, dass sie <strong>im</strong>mer<br />

nur unter Aufsicht von Professoren arbeiten dürften, daher sei<br />

die Erlaubnis der Professoren <strong>für</strong> uns eine große Anerkennung<br />

gewesen. Einen Teil unseres Praktikums leisteten wir in einer<br />

Motorenfabrik ab. Dort wurden wir von Anfang an <strong>für</strong> voll


64 – Jobs & Praktika<br />

genommen, was ein sehr angenehmes Arbeiten ermöglichte. Im<br />

Großen <strong>und</strong> Ganzen kann man sagen, dass unsere Arbeit <strong>für</strong> beide<br />

Seiten ein großer Erfolg war.<br />

<strong>Das</strong> Leben in China<br />

Generell ist festzustellen, dass das Leben in China ungefähr<br />

nur 10 % <strong>im</strong> Vergleich zu den deutschen Verhältnissen kostet.<br />

Diese Eigenschaft macht das Land <strong>für</strong> Studenten mit einem meist<br />

begrenzten Budget sehr interessant. Wie man sich denken kann,<br />

sind die Chinesen <strong>im</strong> Vergleich zu uns Deutschen gr<strong>und</strong>verschieden.<br />

Um einige Charaktereigenheiten aufzugreifen:<br />

Sie sind äußerst fleißig <strong>und</strong> ordentlich, in der Lage, viel zu ertragen,<br />

sind Fremden gegenüber sehr fre<strong>und</strong>lich, sind sehr interessiert/<br />

neugierig, haben andere hygienische Maßstäbe, kochen fantastisch<br />

<strong>und</strong> kein (Geschäfts-)Essen endet nüchtern.<br />

Zum letzten Punkt ist anzumerken, dass die Esskultur tatsächlich<br />

sehr erstaunlich ist:<br />

Während eines meist sehr reichhaltigen Essens wird ebenso<br />

reichhaltig Alkohol konsumiert. Zumeist „beijouh“, der chinesische<br />

Schnaps, der nach Ananas riecht <strong>und</strong> sehr gewöhnungsbedürftig<br />

schmeckt. Es ist demnach durchaus normal, dass am helllichten<br />

Tag aus den Restaurants Männer in Anzügen mit hochroten Köpfen<br />

heraustaumeln: Geschäftsessen!<br />

Die eigentlichen Geschäfte laufen dann wie von selbst, nachdem<br />

man sich in feucht fröhlicher Atmosphäre nahe gekommen ist...<br />

<strong>Das</strong> Land<br />

China ist bekanntlich ein riesiges Land, daher konnten wir uns nur<br />

einen kleinen Ausschnitt davon ansehen. Die Highlights davon<br />

waren z.B. Peking mit der großen Mauer <strong>und</strong> der verbotenen<br />

Stadt, das w<strong>und</strong>erschöne gelbe Gebirge (Huang Shan), der<br />

riesige Moloch Shanghai, sowie die „Kleinstädte“ in der Jiangsu<br />

Provinz. Hervorzuheben ist, dass China ein recht gut ausgebautes<br />

Schienennetz hat - zumindest entlang der Industriestädte. Somit<br />

lässt sich zumeist sehr billig <strong>und</strong> komfortabel reisen. Mir persönlich<br />

hat das „ursprüngliche“ China am besten gefallen: kleine Plätzchen,<br />

wo noch der uralte chinesische Geist zu spüren ist, fernab von KFC,<br />

McDonalds, <strong>und</strong> sonstigen kapitalistischen Ausläufern. Dort, wo<br />

man als Ausländer mit großen Augen gemustert <strong>und</strong> nach ein paar<br />

Worten fre<strong>und</strong>lich angelächelt wird!<br />

Die Sprache<br />

Ein wichtiger Punkt ist natürlich die Sprache. Chinesisch ist absolut<br />

nicht mit unseren westlichen Sprachen zu vergleichen <strong>und</strong> muss<br />

hart erlernt werden! Von der Schrift ganz zu schweigen ... In<br />

Universitäten, sowie in Shanghai, kommt man meist mit Englisch<br />

durch. Sobald man aber auf eigene Faust etwas unternehmen<br />

möchte, ist ein wenig Survival-Chinesisch unverzichtbar!<br />

Glücklicherweise hatten wir genug Zeit <strong>und</strong> zahlreiche Fre<strong>und</strong>e,<br />

die uns dabei halfen. Nach zwei Monaten konnten wir dann<br />

selbstständig Essen bestellen, Zugtickets kaufen, deutlich machen,<br />

dass wir aus Deutschland kommen (das Land von VW, Audi, Bier,<br />

<strong>und</strong> Ballack kennt fast jeder, <strong>und</strong> es ist hoch angesehen) <strong>und</strong> das bei<br />

Einkäufen obligatorische Verhandeln schon ganz gut praktizieren.<br />

Fazit<br />

Am 1. Dezember war der herrliche Aufenthalt leider zu Ende. Viel<br />

zu schnell! Ich empfehle jedem, der die Möglichkeit hat, eine<br />

Reise nach China. Am besten mindestens drei Monate. <strong>Das</strong> Land<br />

hat unglaublich viel zu bieten <strong>und</strong> es gibt zudem viel sinnvolle<br />

(Entwicklungs-) Arbeit zu leisten, z.B. zum Schutz von Wasser <strong>und</strong><br />

Luft. Die Beantragung eines Visums verläuft unproblematisch, <strong>und</strong><br />

der größte Kostenfaktor ist der Flug, in unserem Fall 900 Euro. Der<br />

DAAD hat uns dabei finanziell etwas unter die Arme gegriffen. Ich<br />

bin mit vielen neuen Erkenntnissen nach Hause gekommen, unter<br />

anderem, dass „wir Deutschen“ viel zu viel jammern. Uns geht �s<br />

doch ausgesprochen gut!!!<br />

Philip Horn, 23 Jahre, studiert seit 2003 an der FH Amberg Weiden<br />

Umwelttechnik, mittlerweile <strong>im</strong> 7. Semester. Im Frühling wird<br />

er Deutschland wieder verlassen, um in L<strong>im</strong>erick, Irland, ein<br />

<strong>Ausland</strong>ssemester zu absolvieren.


<strong>itchy</strong> <strong>feet</strong> Nr. 4 erscheint <strong>im</strong> April 2007!<br />

www.<strong>itchy</strong>-<strong>feet</strong>.net<br />

Nr. 4 / 3,50 € <strong>itchy</strong><br />

<strong>feet</strong><br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Karriere</strong> <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong><br />

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Bei Abdruck wird dein Artikel prämiert!<br />

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Einsendeschluss ist der 31.01.2007.<br />

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66 – News<br />

Neuigkeiten<br />

Impressum<br />

High School<br />

High School USA, CAN, AUS, NZ – öffentl./priv.<br />

Schulen – Familien-/Internatsaufenthalt – ec.se,<br />

www.highschoolberater.de<br />

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www.handbuchfernweh.de:<br />

Ratgeber, Links, High-School-Community<br />

Sprachreisen<br />

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Geschäftsführung: Thomas Terbeck, Ramon Tissler<br />

Copyright: International Education Network GmbH & Co. KG<br />

Redaktion: Jens Hirschfeld, Angelina Rauber, Thomas Terbeck, Ramon Tissler<br />

Pauschale Stipendien <strong>für</strong> Bachelor Studium USA<br />

International Doorway vergibt jedes Jahr ca. 200<br />

Pauschalstipendien an deutsche Bewerber mit<br />

mindestens Fachabitur <strong>für</strong> ein Bachelor Studium in<br />

beliebigen Fachrichtungen an diversen akkreditierten<br />

Colleges <strong>und</strong> Universitäten in den USA. Die<br />

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Medizin <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> studieren – die bessere<br />

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Jobs & Praktika<br />

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<strong>und</strong> exzellente Kommunikationsfähigkeit. Eine<br />

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Bewerbungen bitte per Email an info@i-e-n.com.<br />

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Für die Endredaktion der 4. Ausgabe von <strong>itchy</strong><br />

<strong>feet</strong> suchen wir <strong>für</strong> die Zeit von Mitte Februar bis<br />

Ende März 2007 zwei engagierte Studierende, die<br />

über exzellente Deutschkenntnisse in Wort <strong>und</strong><br />

Schrift verfügen <strong>und</strong> Lust auf intensive Text- <strong>und</strong><br />

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Querbeet<br />

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suchen wir wieder Nachwuchsautoren, die<br />

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<strong>Das</strong> Online-<strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> Fernwehinfizierte mit allen<br />

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