12.11.2012 Aufrufe

Das Magazin für Bildung und Karriere im Ausland - Itchy-feet

Das Magazin für Bildung und Karriere im Ausland - Itchy-feet

Das Magazin für Bildung und Karriere im Ausland - Itchy-feet

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

www.itchy-<strong>feet</strong>.net<br />

Nr. 2 / 3,50 €<br />

Sommer 2006<br />

itchy <strong>feet</strong><br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Karriere</strong> <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong><br />

High School<br />

Sprachkurse<br />

Reisen & Arbeiten<br />

Studium<br />

Jobs & Praktika


Vorwort<br />

Auf geht´s!<br />

Im letzten November sind wir mit der ersten Ausgabe von itchy <strong>feet</strong><br />

gestartet. Natürlich waren wir ein wenig nervös, ob unser <strong>Magazin</strong> dem<br />

Urteil der Leser standhalten würde. Umso größer war unsere Freude über<br />

die riesige – fast durchweg positive – Resonanz <strong>und</strong> die vielen Anregun-<br />

gen, die wir <strong>im</strong> Rahmen unserer Möglichkeiten in die Konzeption dieser<br />

Ausgabe haben einfließen lassen. Da<strong>für</strong> möchten wir uns an dieser Stelle<br />

ganz herzlich bedanken.<br />

Was können wir dieses Mal bieten? Wieder einen bunten Strauß<br />

an Experten-Artikeln, die dir mit hilfreichen Informationen <strong>und</strong> Tipps<br />

verschiedene Wege in die Ferne eröffnen. Inhaltlich haben wir einen<br />

kleinen Schwerpunkt auf die Themenkomplexe Qualität <strong>und</strong> Finanzierungs-<br />

möglichkeiten von <strong>Ausland</strong>sprogrammen gelegt, da sich fast jeder, der<br />

Deutschland <strong>für</strong> eine Zeit verlassen will, mit diesen Punkten auseinander-<br />

setzen wird. Hinsichtlich der Geographie decken die Artikel <strong>und</strong> Angebote<br />

wieder alle fünf Kontinente dieser Erde ab – es dürfte also jeder auf<br />

seine Kosten kommen...<br />

Wenn du itchy <strong>feet</strong> zum ersten Mal in den Händen hältst, noch nicht<br />

weißt, was der Name unseres <strong>Magazin</strong>s überhaupt bedeutet, oder aber<br />

einfach nur Lust hast, die vielen interessanten Artikel der ersten Ausgabe<br />

zu lesen, dann schau doch mal unter www.itchy-<strong>feet</strong>.net vorbei, wo<br />

du all diese Informationen findest. Dort hast du auch die Möglichkeit,<br />

uns dein Feedback zu geben oder dich mit anderen Fernwehinfizierten<br />

auszutauschen.<br />

Viel Spaß mit unserem <strong>Magazin</strong><br />

Thomas Terbeck<br />

Magister Artium<br />

Ramon Tissler<br />

Dipl.-Kfm., M.B.A.


Inhaltsverzeichnis<br />

High School<br />

Sprachkurse<br />

Reisen & Arbeiten<br />

Studium<br />

Jobs & Praktika<br />

News<br />

Schüleraustausch lebt! – Die emotionale Achterbahn von Schülern <strong>und</strong> Eltern 4<br />

Highlight in my life – High School Year in the United States of America 6<br />

iSt stellt sich vor – <strong>Ausland</strong> macht Schule 9<br />

Barcelona para un año – Ein Schuljahr in Spanien 10<br />

Im Land der Pisa-Sieger – Ein Schuljahr in Schweden 11<br />

Schule in Down Under – Talentförderung inklusive 13<br />

If you get the chance - take it – High School Aufenthalt in Australien 14<br />

Qualität <strong>im</strong> Schüleraustausch – Legenden, Fakten, Tipps 15<br />

Der kürzeste Weg zu dir selbst führt einmal um die Welt – Sprachreise nach Damaskus 18<br />

Wie finde ich gute Sprachkurse? – Qualitätskriterien helfen bei der Suche 21<br />

Cowboyhüte <strong>und</strong> Kinderstiefel – Au Pair in Texas 24<br />

Life is too short to complain! Enjoy it! – Ein Reisebericht aus Australien 26<br />

Zon, zomer, strand en zee – Über die Eigenheiten Amsterdams 28<br />

„Der Bologna-Prozess“ – Reform des europäischen Hochschulsystems 30<br />

The Scholar Ship stellt sich vor – Campus auf hoher See 34<br />

Stipendienmöglichkeiten <strong>für</strong> Studierende – Ein kleiner Überblick 35<br />

Studieren in Großbritannien – Infos, Tipps, Tricks: Was man wissen sollte 37<br />

„HEENT: perrl, eomi“ – Klinisches Praktikum an der Harvard Medical School 41<br />

Viel Neues <strong>im</strong> Fernen Osten – Drei Monate bei einem englischen Verlag in Tokio 43<br />

Vermittlung von <strong>Ausland</strong>spraktika – Wann es sich lohnt, da<strong>für</strong> zu bezahlen 45<br />

Finanzierung eines <strong>Ausland</strong>spraktikums – Förderprogramme, Stipendien & Co. 46<br />

Coffee to Go, Small Talk <strong>und</strong> Linux-Server – Praktikum in Vancouver 48<br />

Neuigkeiten 50<br />

Inhalt


4 – High School<br />

Schüleraustausch lebt!<br />

Die emotionale Achterbahnfahrt von Schülern <strong>und</strong> Eltern<br />

Eines Tages gehst du vielleicht zu deinen Eltern <strong>und</strong> sprichst die Idee aus,<br />

die euer Leben auf den Kopf stellt: “Ich möchte ein Jahr ins <strong>Ausland</strong>!“ Die<br />

Reaktion deiner Eltern könnte „egoistisch“ sein: „Nein, kommt gar nicht in<br />

Frage!“ denn insgehe<strong>im</strong> denken sie: „O je, mein Kind wird erwachsen...“ –<br />

das soll es ja auch, aber geht das nicht ein bisschen zu schnell? An diesem<br />

Punkt sehen sich Eltern vor der Aufgabe, sich mit der konkreten Planung<br />

auseinanderzusetzen. Schließlich ist ein <strong>Ausland</strong>sjahr ein wichtiger Baustein<br />

in einer hochsensiblen Entwicklungsphase des eigenen Kindes, <strong>und</strong> das<br />

darf auf keinen Fall zur „Glücksreise“ werden. Welche Organisation soll<br />

beauftragt werden? Eine Frage, bei deren Beantwortung man sich klar<br />

auf sein Bauchgefühl verlassen sollte, denn Schüleraustausch ist weit<br />

mehr als die rein rationale Entscheidung, einen Teil des <strong>Bildung</strong>sweges <strong>im</strong><br />

<strong>Ausland</strong> zu verbringen, um später bessere berufliche Chancen zu haben.<br />

Schüleraustausch ist geprägt von tiefen Emotionen. Die Gefühle schwanken<br />

zwischen Freude <strong>und</strong> Stolz, aber auch He<strong>im</strong>weh <strong>und</strong> Angst gehören dazu.<br />

Gibt es eigentlich ein „Gehe<strong>im</strong>rezept“ <strong>für</strong> ein erfolgreiches Jahr? Die<br />

Antwort auf die Frage lautet: Nein! Sicher gibt es Tipps, die es leichter<br />

machen die nun kommende „Achterbahnfahrt der Gefühle“ besser in<br />

den Griff zu bekommen. Konkret: Hat das Kind soziale Kompetenz,<br />

Einfühlungsvermögen <strong>und</strong> die Fähigkeit, sich anzupassen, ist die beste<br />

Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> eine glückliche Zeit <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> geschaffen. Durch starre<br />

Vorstellungen, weil die neu erworbene Freiheit fernab der elterlichen<br />

Kontrolle gefeiert werden will, sind Probleme vorprogrammiert. Hier ist<br />

die Organisation gefragt, die Rahmenbedingungen zu schaffen, individuell<br />

zu beraten <strong>und</strong> alle Beteiligten zu betreuen. Intensive Gespräche vor <strong>und</strong><br />

während des Aufenthaltes sind unerlässlich <strong>für</strong> den Erfolg. Schon die<br />

Vorbereitung ist mit vielen Emotionen verb<strong>und</strong>en. Manchmal kommen<br />

Zweifel auf „Warum dauert das so lange?“ oder „Klappt das überhaupt<br />

alles?“ Vielleicht kommt man sogar dem Punkt nahe, an dem man lieber<br />

alles wieder absagen möchte. Hier stellt sich die Frage: Wie viel Angst <strong>und</strong><br />

Unsicherheit kann eine Organisation mit guter Vorbereitung <strong>und</strong> offener<br />

Kommunikation nehmen? Irgendwann ist es dann so weit, <strong>und</strong> es kommt<br />

der Tag, den keiner je vergessen wird: Der Abschied <strong>und</strong> die Abreise in<br />

eine unbekannte Welt, in der viele Herausforderungen gemeistert werden<br />

müssen. <strong>Das</strong> kann nur funktionieren, wenn Schüler, Betreuer <strong>und</strong> Eltern in<br />

einem Boot sitzen <strong>und</strong> als Team in die gleiche Richtung rudern!<br />

<strong>Ausland</strong> ist anders! Es gelten neue Regeln, denen du dich unterordnen musst<br />

<strong>und</strong> welche von dahe<strong>im</strong> nicht geändert werden können. Wenn das schwierig<br />

erscheint, <strong>und</strong> das ist es oft sowohl <strong>für</strong> die Jugendlichen als auch <strong>für</strong> Eltern,<br />

hilft es, sich noch einmal die Gründe <strong>für</strong> den Aufenthalt vor Augen zu halten:<br />

eine andere Kultur kennen zu lernen. Und dabei ist es nicht schlecht, wenn<br />

man sich bereits <strong>im</strong> Vorfeld keine Illusionen gemacht hat! Hier hilft eine<br />

qualitativ hochwertige Vorbereitung der betreuenden Organisation. Schon<br />

auf Seminaren sollten Themen wie Verhaltensweisen, He<strong>im</strong>wehbewältigung<br />

<strong>und</strong> Schulanforderungen besprochen <strong>und</strong> Hilfestellungen mit auf den Weg<br />

gegeben werden. Und doch sind gerade die ersten Wochen in der neuen


Umgebung nicht einfach, <strong>und</strong> einmal mehr heißt es <strong>für</strong> die Eltern: stark<br />

sein <strong>und</strong> einen kühlen Kopf bewahren. Elterliche Ferndiagnosen am Telefon<br />

sind schwer. Hier muss das Betreuernetzwerk der Organisation <strong>und</strong> der<br />

Mitarbeiter greifen, die mit ihrer Erfahrung Probleme professionell lösen.<br />

<strong>Das</strong> gilt <strong>für</strong> alle Phasen, welche der Austauschschüler erlebt. Zur Erinnerung:<br />

Schüleraustausch ist eine emotionale Angelegenheit, denn es geht hier um<br />

Menschen <strong>und</strong> das Zusammenleben in einem anderen Kulturkreis. In solchen<br />

Situationen muss das bereits positiv Erlebte, z.B. die ersten neuen Fre<strong>und</strong>e,<br />

in den Vordergr<strong>und</strong> gestellt werden! So ist das nun mal auf der Achterbahn –<br />

ein ständiges Auf <strong>und</strong> Ab.<br />

Kürzlich gestand uns ein Vater: „Erst als ich meinen Sohn gehen ließ, wurde<br />

mir klar, dass jetzt <strong>für</strong> ihn einer neuer Lebensabschnitt beginnt – <strong>und</strong> ich<br />

würde nicht dabei sein!“ Da wussten wir, dass diese Eltern verstanden<br />

hatten, loslassen zu müssen, um dem Kind diese unvergleichliche Chance zu<br />

bieten <strong>und</strong> später auf die „aufregendste Achterbahnfahrt“ <strong>im</strong> Leben eines<br />

jungen Menschen zurückblicken zu können.<br />

Geska S. Jäkel, M.A.<br />

international Experience e.V.<br />

02246-9154915<br />

info@ie-ev.de<br />

www.ie-ev.de<br />

�����������������<br />

�������������������������������������������������������<br />

�����������������������������������������������������<br />

������������������������������������������������<br />

���������������������������������������������������<br />

�����������������������������������������������<br />

��������������������������������<br />

����������������������������������������<br />

��������������������������������������<br />

�������������<br />

����������������������������<br />

���������������������������<br />

����������������������������<br />

� � �� �� �������� � �� � � �� ��<br />

���� ���������������<br />

���� ��������������<br />

������ �����������������������<br />

���� �����������������������<br />

� ���<br />

� ������<br />

� �������<br />

� ������<br />

� ����������<br />

� ����������<br />

� ���������<br />

� �����������<br />

� �����<br />

� � � � � � � � � � � � �<br />

� � � � � � � � � � � � � ��<br />

��������������<br />

�����������������������������<br />

High School – 5<br />

�������<br />

������<br />

����������<br />

� ���������


6 – High School<br />

Highlight in my life<br />

High School Year in the United States of America<br />

“Enjoy your t<strong>im</strong>e and learn something from it”, those were the last<br />

words from my mom when the moment to say good bye to my family<br />

had finally come. I knew my next step into the airplane would also be a<br />

step into a t<strong>im</strong>e full of challenges, and I wasn’t sure what to expect. A<br />

last smile from my sister, a hug from my dad, and then I was by myself<br />

and on my way into a new chapter of my life. I will always remember<br />

this moment, but now that my stay in the United States is over and I’m<br />

back in Germany, I know that there is so much more to remember. It was<br />

definitely an experience for me and I don’t regret it at all. I stayed in<br />

the East of the United States in Pennsylvania, near Harrisburg. The High<br />

School I went to was, compared to other American High Schools, very<br />

small, with about 700 students.<br />

Every morning we had to stand up for the Pledge of Allegiance, a symbol<br />

of the national pride. We had to turn our face to the flag and put the<br />

right hand to our heart. On my first morning in school, I wasn’t prepared<br />

to do this at all, and I was glad nobody saw that I put the wrong hand to<br />

my heart - but I got used to it quickly. Actually, you will get used to every<br />

challenge, because after a while, unfamiliar situations s<strong>im</strong>ply turn into<br />

things of your every day life.<br />

The classes I attended during school were American History, Math,<br />

English, French, Chemistry, Gym, Art and Yearbook. I remember how I<br />

called my dad after my first school day, because I was unable to do the<br />

math homework assignments. They were just too hard for me! At this<br />

moment I would have never guessed that, a couple months later, I would<br />

leave the class with an A. School really became fun for me. One thing<br />

about American High Schools is that school spirit and motivation are<br />

really <strong>im</strong>portant. For example, there were hat days, and on Valentines<br />

Day students and teachers wore red or pink shirts. Once I was elected to<br />

“student of the month”, and I got invited to have pizza with our principal.<br />

Regular meetings in the gym to present the sport teams and hear the<br />

school band were part of the school year, as well as Friday nights foot-<br />

ball games. Students, teachers, parents, cheerleaders and friends were<br />

united and dressed in our school colors, orange and black, to shout for<br />

our team. Even if we lost all games of the season, the spirit and the fun<br />

were what counted.<br />

The selection of after-school activities was enormous. You could join<br />

the math club, the west side singers, the sw<strong>im</strong>ming team, play tennis,<br />

baseball or basketball, wrestle, or be a part of the school newspaper<br />

staff. I was involved in the track and field team and had a wonderful<br />

t<strong>im</strong>e. During the spring months we had to practice every day after<br />

school and competed against other schools. It wasn’t just about<br />

winning; <strong>im</strong>portant was the feeling of doing something together with<br />

other teenagers. The best way to meet new friends and get accepted is<br />

to try something new and gain different and challenging experiences.<br />

Don’t wait for people to come and say: “Hey, do you want to come<br />

along?” Go ahead instead of being shy!<br />

I also took part in the school musical. I didn’t have any singing or<br />

dancing experience up to this point, but I just had to do it! It was the<br />

best thing I could have ever done and many memories are connected to<br />

it. Our musical was called “Zombie Prom” It was hard work to remember<br />

�������<br />

���������������<br />

�������������������������<br />

��������������������������������������������<br />

������������������������������������������������<br />

�������������������������������������������������<br />

���������������������������������������������<br />

��������������������������������������������������<br />

����������������������������������������������<br />

���������������������������������������������<br />

����������������������������������������<br />

�������������������������������<br />

�������<br />

�����������������<br />

����������<br />

������������������<br />

�����������������


the dance steps and song lines, but I met new<br />

people and made wonderful friends. We had<br />

three performances in the school assembly<br />

hall, and my host family and friends came to<br />

watch. Afterwards, we had a party with all the<br />

cast members. I still watch the video and listen<br />

to the CD all the t<strong>im</strong>e:<br />

“Here’s to us – here’s to us.<br />

Here’s to all we have in store.<br />

Here’s to you – here’s to me,<br />

You’ve made my life worth living for.”<br />

There are countless details and memories<br />

which will influence your future and keep you<br />

remembering the wonderful t<strong>im</strong>e abroad. They<br />

just come to you and create a feeling of pride<br />

and happiness. But, of course, my stay wasn’t<br />

only sunshine and sparkles. A tough situation<br />

I had to go through was changing my host<br />

family. At first, everything seemed perfect<br />

with my first family. Long before my departure<br />

in Germany, I stayed in contact with my host<br />

mom and sister and was glad to be part of a<br />

family in which I felt welcome and comfortable.<br />

But after a while I realized that the love I was<br />

used to from my family at home, wasn’t the<br />

love I got from my host family. It was a typical<br />

patch work family. More and more afternoons<br />

I stayed home alone and my homesickness<br />

kept increasing, the calls to my family became<br />

as numerous as the tears when I tried to fall<br />

asleep. The whole situation was topped when I<br />

learned that my host parents had problems and<br />

that a divorce was about to happen.<br />

A week before Christmas, I moved to a family<br />

that was related to my actual host family. This<br />

was the best decision ever! They <strong>und</strong>erstood<br />

the circumstances and took care of me so that I<br />

experienced the rest of my High School Year in<br />

a stable and harmonic family. I shared a room<br />

with the two oldest girls of the family, and they<br />

turned out to be not only the best host sisters<br />

I could ever wish for, no, there were, and still<br />

are, like best friends for me. This family was<br />

s<strong>im</strong>ilar to my German family, and maybe that<br />

is another reason why I got along with them<br />

so well. My new host dad made me laugh all<br />

the t<strong>im</strong>e, but he still showed that he was the<br />

boss. My host mom was open and listened to<br />

problems we girls had, no matter if we worried<br />

about grades or boys. She took care of things<br />

like school issues and doctor appointments.<br />

Of course there were arguments, too, but<br />

talks and the love for each other made the bad<br />

mood always disappear; and a family without<br />

arguments is not a normal family anyway. It<br />

is <strong>im</strong>portant to talk about problems and to be<br />

open, even if the people are strangers to you<br />

at first, they will become part of your life. You<br />

have to learn to trust them, and then they will<br />

trust you. Don’t run away from conflicts. Solve<br />

them with words and not with silence or a<br />

phone call home.<br />

Rules and chores are subjects to deal with<br />

as well. As a member of the family, you have<br />

to accept to do things like cleaning, doing<br />

la<strong>und</strong>ry or feeding the dogs. Don’t wait until<br />

you get instructions. Try to integrate yourself<br />

in the household. My family was very pleased<br />

AIFS_highschool_210x65 15.03.2006 11:28 Uhr Seite 1<br />

WELTWEIT LERNEN. KLASSE!<br />

and positively surprised, when I served them<br />

a typical German dish. American families do<br />

not get money for hosting a student. It is pure<br />

friendliness and the curiosity to experience<br />

a different culture. Teaching them about<br />

different traditions is much appreciated and a<br />

better way to express your gratitude than an<br />

expensive present.<br />

High School – 7<br />

The big final school ball was definitely one of<br />

the most exciting experiences during my stay.<br />

The whole school went crazy as the prom got<br />

closer and closer. Only 11th and 12th graders<br />

we bring<br />

the world together<br />

Deine High School <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong>:<br />

Australien, Neuseeland // Argentinien, Brasilien, Spanien // USA, Kanada // Südafrika<br />

Freecall 0800 – 777 22 99 // www.high-school-international.de


8 – High School<br />

������ ������<br />

������� �������<br />

����������� �����������<br />

��������������<br />

��������������<br />

����������<br />

����������<br />

�������������<br />

�������������<br />

�����������<br />

�����������<br />

�������������<br />

�������������<br />

�������������<br />

�������������<br />

���������������<br />

���������������<br />

FOR FURTHER<br />

INFORMATION<br />

OR TO ARRANGE<br />

A VISIT, PLEASE<br />

CONTACT:<br />

VISIT VISIT OUR OUR WEBSITE WEBSITE<br />

�����������������������<br />

�����������������������<br />

������ ������<br />

� � � � � � � � �<br />

� � � � � � � � �<br />

LYNDON INSTITUTE is a coeducational<br />

boarding and day school offering a comprehensive<br />

education with programs in college<br />

preparatory, the arts, business and technical<br />

education.<br />

• Over 130 courses at 4 ability levels<br />

• Division II athletics in 14 sports<br />

• 20 clubs and organizations with<br />

• opportunities in the arts, scholastics,<br />

and leadership<br />

• Now offering a fi ve-day boarding option<br />

for Vermont students<br />

LYNDON INSTITUTE<br />

Mary B. Thomas, Director of Admissions<br />

PO Box 127, 127, Lyndon Center, Vermont 05850<br />

802 626-5232<br />

email: admissions@lyndon.k12.vt.us<br />

can go, and a boy usually asks a girl to go to the prom. We girls are<br />

lucky, because our partners have to pay for the tickets and take care of<br />

the transport to the place where the prom is located. There are a lot of<br />

preparations that need to be done: you need to schedule an appointment<br />

with the hairdresser, you need a dress and matching shoes, jewellery and<br />

even a matching nail polish for your finger nails. This period of t<strong>im</strong>e is<br />

probably more exciting than the evening itself. My dress was light pink,<br />

and, compared to other gowns which reminded me of Cinderella, s<strong>im</strong>ple<br />

but still pretty. My date, a boy who I met during musical practice, picked<br />

me up, and lots of pictures for the family album were taken. We drove<br />

to the hotel where we met our class mates. The program of the evening<br />

included a big buffet with delicious food, the selection of the prom king<br />

and queen and great music. We danced the whole t<strong>im</strong>e, one song with<br />

the boy from my chemistry class, another song with a group of girls and<br />

the last song, of course, with my date.<br />

Another unforgettable experience was the day of my graduation. Since<br />

I was a Senior (12th grade), I had the chance to receive my High School<br />

Diploma. The requirements to leave high school and start college are<br />

not comparable to German schools, and easy final tests give almost all<br />

students the opportunity to finish the last year of school with a diploma.<br />

I was the 5th best out of 127 girls and boys in my grade and graduated as<br />

an Honor student, which can be attained through good grades. The third<br />

of June was the day when I officially finished school in the U.S. I had<br />

mixed feelings. We all wore gaps and gowns in our school colors. Some<br />

of you may have seen the square hats and long jackets in American<br />

movies. Our graduation was a fancy ceremony with family and friends,<br />

speeches of the school principal, other members of the school staff and<br />

of some students. Each one of us had to walk across the stage to receive<br />

the High School Diploma. That was the moment, when I really felt that I<br />

had achieved something and that it was a reason to be proud of myself.<br />

Of course, I had problems with the language during the first weeks.<br />

I didn’t <strong>und</strong>erstand a word but just kept smiling. After a while, the<br />

language problems disappeared, and every day I learned more words<br />

and new expressions. After three months, I started dreaming in English;<br />

my thoughts were in English as well, and at the end of my year, I had to<br />

learn some German words again, which amused my German family a lot.<br />

To sum it up, it was definitely an experience which I will never forget. I<br />

can look into the future with much more confidence and feel that I have<br />

done something unforgettable and <strong>im</strong>pressive in my life. I learned how<br />

to deal with critical and unknown situations and gained a whole lot of<br />

great memories.<br />

Anna Hedicke, 18 Jahre,<br />

besucht die gymnasiale Oberstufe der IGS Halle.


iSt stellt sich vor<br />

<strong>Ausland</strong> macht Schule<br />

Als Spezialist <strong>für</strong> High School <strong>und</strong> Sprachreisen bietet iSt <strong>für</strong> Schüler <strong>und</strong><br />

Erwachsene Sprachaufenthalte weltweit an. Seit vielen Jahren setzen die<br />

iSt Programme <strong>im</strong>mer wieder neue Trends be<strong>im</strong> Sprachenlernen <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong>.<br />

Die langjährige Erfahrung <strong>und</strong> das umfangreiche Fachwissen kommen allen<br />

Teilnehmern zugute.<br />

Zu den iSt Programmen gehören Sprachreisen <strong>für</strong> Schüler <strong>und</strong> Erwachsene,<br />

High School, Studiensemester <strong>und</strong> Examenskurse sowie AuPair Aufenthalte<br />

weltweit. Außerdem werden berufsbezogene <strong>Ausland</strong>spraktika <strong>und</strong> Jobs <strong>im</strong><br />

Programm Work&Travel vermittelt. Ausführliche Informationen hierzu finden<br />

sich auch <strong>im</strong> Internet unter www.sprachreisen.de. <strong>Das</strong> Unternehmen ist in<br />

Heidelberg, Dresden, Zürich <strong>und</strong> Wien vertreten.<br />

iSt ist Mitglied <strong>im</strong> DFH Deutscher Fachverband High School <strong>und</strong> <strong>im</strong> FDSV<br />

Fachverband Deutscher Sprachreiseveranstalter. Als Mitglied verpflichtet<br />

sich iSt, deren strenge Qualitätsrichtlinien zu erfüllen. Unabhängige<br />

Fachbeiräte überprüfen regelmäßig die Mitglieder. Eine gute Garantie <strong>für</strong><br />

erfolgreiche High School- <strong>und</strong> Sprachaufenthalte mit iSt.<br />

In Kürze erscheint das neue iSt High School Programm <strong>für</strong> den Aufenthalt<br />

2007/08. Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zwischen 15 <strong>und</strong> 18 Jahren erhalten<br />

hier ausführliche Beschreibungen r<strong>und</strong> um den High School Aufenthalt <strong>im</strong><br />

<strong>Ausland</strong>. Mit den USA, Kanada, Neuseeland, Australien, England, Irland,<br />

Spanien, Südafrika, Japan <strong>und</strong> China kann man sich <strong>für</strong> insgesamt 10 Länder<br />

bewerben. Die iSt Teilnehmer haben außerdem die Möglichkeit zur gezielten<br />

Orts- <strong>und</strong> Schulwahl. Zum Angebot gehören auch Private High Schools. Die<br />

Teilnehmer können ihren Aufenthalt zwischen 1 <strong>und</strong> 10 Monaten wählen.<br />

Sehr großen Wert legt das Unternehmen von Anfang an auf die persönliche<br />

Betreuung der BewerberInnen. Jedem Teilnehmer steht ein persönlicher High<br />

School-Pate mit Rat <strong>und</strong> hilfreichen Tipps zur Seite. Vorbereitungstreffen <strong>und</strong><br />

ausführliches Informationsmaterial sorgen <strong>für</strong> eine gute Vorbereitung. Alle<br />

Teilnehmer werden während ihres Aufenthaltes betreut <strong>und</strong> natürlich auch danach.<br />

Ein besonderes Comeback erwartet alle Ehemaligen nach ihrer Rückkehr<br />

auf der großen „Welcome-Back-Party“. Wer jetzt mehr wissen möchte,<br />

sollte einmal die Erfahrungsberichte der ehemaligen Teilnehmer auf den iSt<br />

Internetseiten unter www.sprachreisen.de lesen. Die Homepage informiert<br />

außerdem über alle iSt Programme.<br />

Die neue High School Broschüre 2007/08 ist kostenlos zu beziehen bei:<br />

iSt Internationale Sprach- <strong>und</strong> Studienreisen GmbH<br />

Stiftsmühle<br />

69080 Heidelberg<br />

06221-89000<br />

iSt@sprachreisen.de<br />

www.sprachreisen.de<br />

High School – 9


10 – High School<br />

Barcelona para un año<br />

Ein Schuljahr in Spanien<br />

Bereits vor einigen Jahren packte mich das Fernweh, <strong>und</strong> ich entschloss<br />

mich, <strong>für</strong> ein Schuljahr ins <strong>Ausland</strong> zu gehen. Meine Eltern waren gegen<br />

ein Schuljahr in den Staaten, be<strong>für</strong>worteten aber Spanien. <strong>Das</strong>s ich<br />

allerdings noch kein Wort Spanisch beherrschte, sahen sie als weniger<br />

problematisch an, da sich diese Sprache auch ohne schulische Vorkenntnisse<br />

schnell erlernen ließe. Zu meiner großen Überraschung teilte auch meine<br />

Austauschorganisation diese Meinung. Da Spanisch eine <strong>im</strong>mer wichtigere<br />

„Weltsprache“ ist, war schließlich auch ich davon überzeugt, dass ein Jahr<br />

in Spanien mir von enormem Nutzen sein könnte. Ich bewarb mich, <strong>und</strong><br />

schon bald nach der Zusage ging alles Schlag auf Schlag: Meine Eltern<br />

unterschrieben den Vertrag, ich wurde bis zum Ausreisetag <strong>im</strong> September<br />

regelmäßig über R<strong>und</strong>briefe <strong>und</strong> nicht zuletzt durch ein Wochenendseminar<br />

vorbereitet, auf dem ich auch erfuhr, dass meine Gastfamilie in Barcelona<br />

wohnte. Dort ist Katalanisch die Amtssprache, aber auch normales Spanisch<br />

<strong>und</strong> Englisch sind den Barcelonesen nicht fremd. Diese Tatsache machte ich<br />

mir bereits am ersten Tag in Barcelona zu Nutze. Gr<strong>und</strong>legende Dinge wie<br />

Ess- <strong>und</strong> sonstige Gewohnheiten klärte ich mit meiner Gastfamilie bereits<br />

auf dem Weg vom Flughafen in das von Barcelona etwa 20 km entfernt<br />

liegende Zuhause ab. Ich war ziemlich erstaunt, wie he<strong>im</strong>isch <strong>und</strong> vertraut<br />

ich mich zu diesem Moment bereits bei meinen zwei jüngeren Gastbrüdern<br />

<strong>und</strong> meinen beiden Gasteltern fühlte. <strong>Das</strong> lag wahrscheinlich an der Fre<strong>und</strong>-<br />

lichkeit <strong>und</strong> Offenheit, mit der mich die Spanier während des Jahres als<br />

Sohn der Familie oder auch als normaler Klassenkamerad aufnahmen.<br />

Meine Schule war öffentlich <strong>und</strong> befand sich circa 25 km vom Stadtzentrum<br />

Barcelonas <strong>und</strong> etwa 10 km von meinem Zuhause entfernt. Gewöhnungs-<br />

bedürftig war, dass der gesamte Unterricht, bis auf das Unterrichtsfach<br />

Castellano selbst, auf Katalanisch gehalten wurde. Für mich stellte das<br />

eine doppelte Herausforderung dar, da ich somit parallel zum Normal-<br />

Spanisch auch noch Katalanisch lernen musste. Erstaunlicherweise gelang<br />

mir das aber alles schneller <strong>und</strong> besser als von mir <strong>und</strong> meiner Gastfamilie<br />

erwartet. Typisch <strong>für</strong> das spanische Abitur ist, dass man sich <strong>für</strong> einen von<br />

vier Schwerpunkten entscheiden muss: Humanístico, Sciencias, Tecnología<br />

oder Artes. Der Unterricht findet außerdem nicht <strong>im</strong> Kurs-, sondern <strong>im</strong><br />

Klassensystem statt. Meine spanische Betreuerin hat mir anhand meiner<br />

Bewerbungsunterlagen den Tecnología-Zweig empfohlen, was sich später als<br />

goldrichtig herausstellte, da ich so fast gänzlich jenen Schulstoff durchnahm,<br />

den ich auch in der 11 an meiner deutschen Schule bearbeitet hätte. So<br />

konnte ich sorglos nach meinem Jahr zusammen mit meinen Fre<strong>und</strong>en in die<br />

Jahrgangsstufe 12 wechseln, ohne große Wissenslücken zu haben.<br />

Ein ganz gewöhnlicher Nachmittag gestaltete sich wie auch hier in<br />

Deutschland: Ich ging mit dem H<strong>und</strong> <strong>im</strong> Park Gassi, erledigte meine<br />

Hausaufgaben <strong>und</strong> verbrachte die restliche Zeit entweder mit meinen<br />

Gastbrüdern oder mit Fre<strong>und</strong>en in der Stadt. <strong>Das</strong> gemeinsame Abendessen<br />

mit der Familie wurde genutzt, um über den Tag zu sprechen oder schon<br />

einmal Pläne <strong>für</strong> das nächste Wochenende zu schmieden, die das zentrale<br />

Familienleben in Spanien ausmachen. Während der wärmeren Tage fuhren<br />

wir oft an die Costa Brava. Dort hatte meine Familie ein kleines Häuschen<br />

an einem kleinen, schönen Strand. Während der Wintermonate verbrachten<br />

wir viel Zeit bei Verwandten inmitten der beeindruckenden Pyrenäen oder<br />

<strong>im</strong> Zentrum von Barcelona. Die riesigen Familienfeiern, bei denen vor allen<br />

Dingen laut diskutiert <strong>und</strong> üppig gegessen wurde, waren jedes Mal ein<br />

Highlight. Ebenfalls interessant war, dass Weihnachten in Katalonien erst<br />

am 6. Januar, dem Tag der Heiligen Drei Könige, gefeiert wird.<br />

Mittlerweile sind bereits mehr als sechs Monate seit meiner Rückkehr<br />

vergangen. Wenn ich zurückblicke, merke ich, wie problemlos ich mich<br />

wieder in die gewohnte Umgebung eingliedern konnte. Innerlich schwelge<br />

ich aber noch <strong>im</strong>mer in Emotionen <strong>und</strong> bin voller Euphorie, wenn ich in<br />

Gedanken das Jahr Revue passieren lasse. Mit meiner Gastfamilie <strong>und</strong><br />

meinen Fre<strong>und</strong>en vor Ort stehe ich auch jetzt noch teils in engem Kontakt,<br />

so dass ich meine „spanische Identität“ hoffentlich nie ganz aufgeben muss.<br />

Christian Husemann erhielt eines der acht Teilstipendien von AIFS<br />

Deutschland <strong>im</strong> Wert von je 2000 Euro. Weitere Infos dazu bei:<br />

AIFS Deutschland GmbH<br />

0800-7772299<br />

info@aifs.de<br />

www.aifs.de


Im Land der Pisa-Sieger<br />

Ein Schuljahr in Schweden<br />

Montag, 11.30 Uhr, Säve Gymnasium in Visby<br />

auf Gotland, einer Insel südlich von Stockholm:<br />

„Yvonne, kannst du mir mal eben die Schlüssel<br />

<strong>für</strong> den Computerraum geben? Ich wollte an<br />

meiner PowerPoint-Präsentation über Gotland<br />

weiterarbeiten.“ Dies ist ein typischer Satz, den<br />

man nicht selten in schwedischen Schulen zu<br />

hören bekommt. Und er enthält gleich drei wichtige<br />

Aspekte, die das Schulsystem <strong>im</strong> Land der Elche<br />

auszeichnen. Denn Yvonne ist nicht etwa eine<br />

meiner Mitschülerinnen, wie man vermuten könnte,<br />

sondern unsere Englischlehrerin, die wir, wie<br />

alle anderen Lehrer, geduzt haben. Außerdem ist<br />

eigenverantwortliches Lernen ein weiterer wichtiger<br />

Bestandteil des Schulalltags. Und ferner musste ich<br />

feststellen, dass der Unterricht sehr praxisbezogen<br />

gestaltet wird. Ideale Vorraussetzungen also <strong>für</strong> ein<br />

gelungenes Austauschjahr!<br />

Die schwedische Natur war natürlich nicht der<br />

einzige Entscheidungsgr<strong>und</strong>, weshalb ich mich<br />

<strong>im</strong> Winter 2001 <strong>für</strong> Schweden als Gastland<br />

meines zehnmonatigen <strong>Ausland</strong>saufenthalts<br />

entschieden habe. Für einen Austauschschüler<br />

ist auch das landeseigene <strong>Bildung</strong>ssystem ein<br />

Kriterium; schließlich muss man sich nicht nur<br />

in der Gastfamilie, sondern auch in der Schule<br />

wohl fühlen! Viele von euch, die sich <strong>für</strong> ein<br />

Austauschjahr interessieren, denken vielleicht<br />

als erstes an die Sprachbarrieren, die sich auftun,<br />

wenn man in ein Land fliegt, dessen Sprache man<br />

höchstens bruchstückhaft beherrscht. Eine Hand<br />

voll Worte, die man eventuell aus dem Urlaub<br />

vor drei Jahren behalten hat, bringen einen wohl<br />

nicht wirklich weit. Aber zum Glück gibt es in<br />

Schweden ein Schulgesetz, welches festhält,<br />

dass jeder Schüler, dessen Muttersprache nicht<br />

Schwedisch ist, das Recht hat, Unterricht in<br />

Schwedisch zu erhalten. Wenn das mal keine<br />

guten Neuigkeiten <strong>für</strong> Austauschschüler sind! So<br />

schaffte meine Schulleiterin deutsch-schwedische<br />

Lehrbücher an <strong>und</strong> richtete Sonderunterricht in<br />

den ersten sechs Wochen ein, um mir <strong>und</strong> einer<br />

zweiten Austauschschülerin die Möglichkeit zu<br />

geben, in möglichst kurzer Zeit so viel Schwedisch<br />

wie möglich zu lernen. Tatsächlich hat es auch<br />

funktioniert – nach diesem Intensivkurs war<br />

ich in der Lage, dem Unterricht zu folgen, denn<br />

Schwedisch ist keine komplizierte Sprache.<br />

Aber natürlich macht der Extra-Unterricht <strong>für</strong> Nicht-<br />

Muttersprachler nicht das ganze Schulsystem<br />

<strong>im</strong> Land der Elche aus. Die Ausbildung auf dem<br />

Gymnasium umfasst drei Schuljahre, sodass<br />

Austauschschüler ihrem Alter <strong>und</strong> Lernstand<br />

entsprechend entweder die Eingangsklasse des<br />

Gymnasiums oder in das zweite Lernjahr eingestuft<br />

werden. Ich selbst kam in die Eingangsklasse, was<br />

es erleichterte, Fre<strong>und</strong>e zu finden, da quasi alle<br />

neu dabei waren <strong>und</strong> es noch keine Cliquen gab.<br />

Der Besuch eines Gymnasium ist in Schweden<br />

nicht verpflichtend, aber da das Angebot der<br />

Schule oft sehr breit gefächert ist, erhält jeder<br />

Schüler die Möglichkeit, eine seinen Interessen<br />

entsprechende Ausbildung zu absolvieren. Nur<br />

um die drei Kernfächer Schwedisch, Englisch <strong>und</strong><br />

Mathe kann sich keiner drücken. So muss jeder<br />

Schüler vor dem Schulwechsel auf das Gymnasium<br />

einen Schwerpunkt setzten <strong>und</strong> sich <strong>für</strong> ein Profil<br />

entscheiden. Landesweit anerkannt sind 17 Profile,<br />

die so genannten linjer. Man unterscheidet hier<br />

zwischen berufvorbereitenden Programmen <strong>und</strong><br />

solchen, die in erster Linie theoretisch orientiert<br />

sind; hierzu zählen vor allem das Sprach- <strong>und</strong> das<br />

Naturwissenschaftsprogramm. Für Austauschschüler<br />

ist mit Sicherheit das Sprachprogramm von beson-<br />

derem Interesse. <strong>Das</strong> dachte sich auch meine schwe-<br />

dische Schulleiterin <strong>und</strong> teilte mich der Klasse<br />

SP1e zu. SP seht <strong>für</strong> Sprachprogramm, 1 bezieht<br />

sich auf die erste Klasse auf dem Gymnasium <strong>und</strong><br />

e – na das könnt ihr euch ja denken... In diesem<br />

Programm erhält man die Möglichkeit, speziell in<br />

den Fremdsprachen gefördert zu werden. Dazu wählt<br />

man mindestens zwei Fremdsprachen, beispiels-<br />

weise Englisch <strong>und</strong> Französisch. Viele Schulen<br />

bieten auch die Möglichkeit, weitere Sprachen, wie<br />

z. B. Spanisch, Italienisch oder Latein zu lernen.<br />

Diese Fächer werden als Kurse mit unterschied-<br />

lichen Niveauanforderungen unterrichtet. A-Kurse<br />

vermitteln die Gr<strong>und</strong>lagen, B-Kurse bauen auf A auf<br />

<strong>und</strong> die folgenden C-, D- <strong>und</strong> E-Kurse sind sozusagen<br />

die Leistungskurse, in denen es richtig zur Sache<br />

geht. <strong>Das</strong> Sprachprogramm zeichnet sich demnach<br />

dadurch aus, dass alle Sprachen mindestens in<br />

B- oder C-Kursen abgehalten werden, Mathe<br />

hingegen in den Hintergr<strong>und</strong> tritt <strong>und</strong> nur als A-<br />

Kurs belegt werden muss. Wer braucht schon viel<br />

Mathe, wenn man Dolmetscher werden will?! Als<br />

Austauschschüler sollte man sich aber bewusst<br />

sein, dass Schwedisch <strong>für</strong> einen ja auch eine<br />

Fremdsprache ist, die selbstverständlich zusätzlich<br />

zu den Fremdsprachen unterrichtet wird.<br />

Die offizielle Unterrichtszeit ist 8.00 bis 15.30 Uhr.<br />

<strong>Das</strong> hört sich erstmal nach einer anstrengenden<br />

Ganztagsschule an, die ihren Schülern keine Zeit<br />

<strong>für</strong> Hobbys <strong>und</strong> Freizeitaktivitäten lässt. Diese<br />

Annahme bestätigt sich aber nicht, da in den<br />

schwedischen Schulen nie <strong>im</strong> 45-Minuten-Takt<br />

High School – 11<br />

unterrichtet wird <strong>und</strong> es mindestens eine lange<br />

Mittagspause gibt, in der man Essen gehen kann.<br />

Außerdem hat man keine Hausaufgaben, die einen<br />

davon abhalten, Fre<strong>und</strong>e zu treffen. Wenn man<br />

nach Hause kommt, hat man wirklich Freizeit. Im<br />

heutigen Lehrplan ist festgeschrieben, wie viele<br />

Minuten ein best<strong>im</strong>mtes Fach unterrichtet werden<br />

soll. Mathematik soll zum Beispiel <strong>im</strong> ersten Jahr<br />

auf dem Gymnasium mit 185 Minuten pro Woche<br />

unterrichtet werden. Jeder Schule steht es somit


12 – High School<br />

frei, ob sie daraus eine „Mega-Unterrichtsst<strong>und</strong>e“<br />

von drei St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> fünf Minuten macht, oder<br />

drei kürzere St<strong>und</strong>en einplant. Theoretisch ist<br />

das möglich. Die meisten Schulleiter versuchen<br />

allerdings, die Minutenkontingente in möglichst<br />

sinnvolle Portionen zu teilen, sodass meine längste<br />

Unterrichtsst<strong>und</strong>e zwei St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> 15 Minuten<br />

dauerte. Jeder meiner Lehrer hat zusätzlich nach<br />

eigenem Ermessen hier <strong>und</strong> da kurze Pausen ein-<br />

gebaut. Natürlich kann es dadurch vorkommen,<br />

dass Unterrichtsst<strong>und</strong>en unterschiedlich lang sind.<br />

Ein typischer Montag sah bei mir zum Beispiel so<br />

aus: Erst 90 Minuten Englisch, dann 110 Minuten<br />

Mathe, anschließend Mittagspause bis 14.00 Uhr<br />

<strong>und</strong> dann noch 60 Minuten Französisch. Ich hatte<br />

an keinem Tag von 8.00 bis 15.00 Uhr durchgängig<br />

Unterricht. Entweder man kommt später zur Schule<br />

oder man darf früher gehen. Viele Schüler sind<br />

aber auf den Schulbus angewiesen, sodass sie<br />

nicht wirklich einen Vorteil davon haben... Und<br />

dann kommt noch hinzu, dass der Unterrichtsablauf<br />

selbst ganz anders ist als in Deutschland. Während<br />

hierzulande der Frontalunterricht gang <strong>und</strong> gäbe ist,<br />

legen die Schweden viel Wert auf selbstständiges<br />

Arbeiten – alleine oder in Gruppen. Natürlich<br />

werden neue Themen am Anfang der St<strong>und</strong>e vom<br />

Lehrer vorgestellt, danach bekommt man in der<br />

Regel, zumindest <strong>für</strong> die Kernfächer, Wochen-<br />

oder Monatspläne mit Aufgaben, die erledigt<br />

St Dominic´s College<br />

Auckland New Zealand<br />

www.stdoms.ac.nz<br />

Phone : 0064 9 8390 380<br />

Fax: 0064 9 8390 390<br />

Contact : Director of<br />

International Students<br />

gfoley@stdoms.ac.nz<br />

werden müssen. Überprüft werden die Lernerfolge<br />

gelegentlich in Tests oder Klassenarbeiten. In<br />

anderen Fächern arbeitet man oft in Projektgruppen,<br />

die gemeinsam ein Thema erarbeiten <strong>und</strong> später<br />

vor der Klasse ihre Arbeitsergebnisse präsentieren.<br />

Hier achten die Lehrer vor allem auf Kreativität.<br />

Talente <strong>und</strong> Fähigkeiten sollen hier zum Ausdruck<br />

kommen. Noten werden nach einem einfachen<br />

Prinzip vergeben: Nicht bestanden – bestanden<br />

– gut bestanden <strong>und</strong> sehr gut bestanden. Auf<br />

Schwedisch heißt das dann IG – G – VG <strong>und</strong> MVG.<br />

Ab dem zweiten Schuljahr auf dem Gymnasium hat<br />

man die Möglichkeit, ein Fach zu wählen, welches<br />

überhaupt nicht mit dem eigenen Programm in Ver-<br />

bindung steht. Schüler aus dem Sprachprogramm<br />

könnten theoretisch Mathe oder Erdk<strong>und</strong>e auf C-<br />

Kurs Niveau wählen, wenn sie wollten. Die Renner<br />

unter den „individuellen Fächern“, wie sie genannt<br />

werden, sind allerdings Fotografie, Theater <strong>und</strong><br />

Kochen. Jede Schule hat andere Möglichkeiten <strong>und</strong><br />

stellt ein entsprechendes Angebot zur Verfügung.<br />

So war es an meiner Schule auch möglich, Astro-<br />

nomie, Gebärdensprache, Psychologie oder den<br />

theoretischen Unterricht <strong>für</strong> den Führerschein als<br />

Unterrichtsfach zu belegen! Dieses individuelle<br />

Fach bringt den einhe<strong>im</strong>ischen Schülern zusätz-<br />

liche Punkte <strong>für</strong> den Schulabschluss, <strong>für</strong> Aus-<br />

tauschschüler ist es eher eine Möglichkeit,<br />

etwas Neues, Spannendes auszuprobieren.<br />

Außergewöhnlich ist <strong>im</strong> schwedischen Schulsystem<br />

auch das Verhältnis zwischen Lehrern <strong>und</strong> Schülern.<br />

Was in Deutschland <strong>und</strong>enkbar scheint, ist in<br />

Schweden gängige Alltagspraxis: Man duzt die<br />

Lehrer! Von vielen meiner alten Lehrer habe ich<br />

niemals den Nachnamen gekannt <strong>und</strong> werde ihn<br />

wohl auch nie erfahren, weil man ihn nie gebraucht.<br />

<strong>Das</strong> heißt aber nicht, dass mit dem Duzen ein<br />

Respektverlust einhergeht, ganz <strong>im</strong> Gegenteil: Die<br />

Lehrer überzeugen durch ihre fachliche Kompetenz,<br />

die sie durch ihre Ausbildung <strong>und</strong> ständige Fort-<br />

bildungen erwerben. Meine Lehrer waren Helfer,<br />

Berater, Mentoren <strong>und</strong> Ansprechpersonen <strong>für</strong> mich<br />

<strong>und</strong> alle anderen Schüler. Aber natürlich gab es auch<br />

<strong>im</strong>mer welche, zu denen man nie ein persönliches<br />

Verhältnis aufbauen konnte oder wollte. Lehrer sind<br />

eben auch nur Menschen!<br />

Nina Tabea Möller ist 19 Jahre alt <strong>und</strong> wohnt<br />

in Gelsenkirchen.<br />

Wellington High School<br />

New Zealand<br />

Spend a year or semester :<br />

��in a great school<br />

��in a great country down <strong>und</strong>er<br />

��affordable<br />

��safe green country<br />

��adventure based learning<br />

��home stay with kiwi family<br />

��new academic experiences - Film &TV<br />

��English with a better accent<br />

��drama, music, sport, outdoor education<br />

Check our website<br />

principal@whs.school.nz<br />

www.whs.school.nz


Schule in Down Under<br />

Talentförderung inklusive<br />

Es ist etwas Besonderes, ein halbes oder ein ganzes Schuljahr Down Under<br />

zu verbringen. Aber nicht nur wegen der Faszination, die von Australien <strong>und</strong><br />

Neuseeland ausgeht, wählt eine jährlich steigende Anzahl deutscher Schüler<br />

eines dieser Länder <strong>für</strong> den <strong>Ausland</strong>saufenthalt. Ein wichtiges Entscheidungs-<br />

kriterium <strong>für</strong> das so genannte „Fee Paying Programm“ ist die Tatsache, dass<br />

der Schüler sich mit Hilfe einer Organisation „seine“ Schule aussuchen kann.<br />

Gr<strong>und</strong>satzentscheidungen wie „große Schule“ oder „kleine Schule“, „Großstadt“<br />

oder „Kleinstadt“ stehen natürlich an erster Stelle <strong>und</strong> richten sich nach der<br />

Persönlichkeit des Schülers. Darüber hinaus können jedoch auch spezielle<br />

Wünsche erfüllt werden. So ist es möglich, <strong>für</strong> jeden Schüler die Schule zu<br />

finden, die am besten zu ihm passt sowie seine Talente <strong>und</strong> Fähigkeiten am<br />

besten fördert. Denn wesentlich mehr als in Deutschland definieren sich<br />

australische <strong>und</strong> neuseeländische High Schools über spezielle akademische<br />

oder außerschulische Schwerpunkte wie Sport, Musik oder Kunst. Bei kluger<br />

Auswahl der Schule können auch deutsche Schüler hiervon während ihres<br />

<strong>Ausland</strong>saufenthaltes sehr profitieren.<br />

Die Schulen in Down Under sind anders strukturiert <strong>und</strong> konzipiert als deutsche<br />

Sek<strong>und</strong>arschulen. So bieten alle Schulen den Bereich „Technology“ an –<br />

das ist ein breites Spektrum berufsbezogener, teilweise handwerklicher<br />

Fächer, wie man sie in Deutschland nur an Berufschulen findet. Schüler mit<br />

entsprechendem Interesse finden hier ein breites Aufgabenfeld, können sich<br />

auf ihren Lehrberuf oder ihr Ingenieur-Studium praktisch vorbereiten. „CAD“<br />

– Computer Aided Design – ist ein Schulfach, das mehrere Schulen bis hin<br />

zum hochschulqualifizierenden Abschluss anbieten ebenso wie die Fächer<br />

Elektrotechnik <strong>und</strong> Solartechnik, wo teilweise mit der ortsansässigen Industrie<br />

kooperiert wird. Interessant sind auch die Fächer „Hospitality <strong>und</strong> Catering“<br />

sowie „Food Technology“ <strong>und</strong> „Tourism“ <strong>für</strong> all diejenigen, die Berufe <strong>im</strong> Hotel-<br />

fach, in der Gastronomie <strong>und</strong> <strong>im</strong> Tourismus in Erwägung ziehen. Während<br />

die englische Sprache quasi „nebenher“ erlernt wird – eine unabdingbare<br />

Voraussetzung in diesen Berufen – erhält der Schüler die Möglichkeit, wert-<br />

volle erste Berufserfahrungen zu sammeln <strong>und</strong> die berufsspezifische englische<br />

Fachterminologie zu erlernen. Dieser Aspekt macht das <strong>Ausland</strong>sjahr zunehmend<br />

auch <strong>für</strong> Haupt- <strong>und</strong> Realschüler attraktiv, <strong>für</strong> die es auf dem engen deutschen<br />

Arbeits- <strong>und</strong> Ausbildungsmarkt besonders wichtig ist, sich <strong>im</strong> Rennen um<br />

Ausbildungs- <strong>und</strong> Arbeitsplätze Vorteile gegenüber der Konkurrenz zu ver-<br />

schaffen. Auch die Fächer „Bühnentechnik“ <strong>und</strong> „TV <strong>und</strong> Medien“ können – <strong>im</strong><br />

englischsprachigen <strong>Ausland</strong> belegt – bei späteren Bewerbungen von Vorteil sein.<br />

Auch <strong>für</strong> Schüler mit Begabungen <strong>und</strong> Interesse <strong>im</strong> mathematisch-naturwissen-<br />

schaftlichen Bereich gibt es eine große Anzahl von Schulen, die auf diesem<br />

Gebiet ihren Schwerpunkt haben. Generell hat die Begabtenförderung in diesem<br />

Bereich einen hohen Stellenwert.<br />

Neben den akademischen <strong>und</strong> berufsbildenden Programmen gibt es auch die-<br />

jenigen, die mit dem Begriff „Extracurricular“ umschrieben werden. Gemeint<br />

sind hier Schulprogramme auf den Gebieten Sport <strong>und</strong> Kultur. Vieles, was in<br />

Deutschland außerhalb der Schule in Clubs <strong>und</strong> Vereinen ausgeübt werden<br />

muss, ist Teil des Schulprogramms <strong>und</strong> oftmals ganz besonderer Stolz einer<br />

Schule. Für deutsche Schüler hat dies eine besondere Faszination. Ein Hockey-<br />

, Tennis- oder Fußballspiel unter dem frenetischen Jubel von 2.000 Mitschülern<br />

zu bestreiten oder ein Konzert vor H<strong>und</strong>erten begeisterter Mitschüler <strong>und</strong> Eltern<br />

zu geben, führt zu einer bei uns nicht gekannten Identifikation mit der Schule <strong>und</strong><br />

bedeutet <strong>für</strong> viele Schüler eine nachhaltige, denkwürdige Erfahrung. Für Schüler<br />

mit besonderen Leistungen auf sportlichem Gebiet können in beiden Ländern<br />

passende Schulen gef<strong>und</strong>en werden, die diese Talente fördern. So genannte<br />

„Sport Excellence Programmes“ ermöglichen es den Schülern, best<strong>im</strong>mte<br />

Disziplinen neben der Schule verstärkt zu betreiben. Musikalisch orientierte<br />

Schüler werden genauso engagiert unterstützt. So gibt es mehrere Schulen<br />

mit klassischen Orchestern von solcher Qualität, dass sie von R<strong>und</strong>funk <strong>und</strong><br />

Fernsehen engagiert werden <strong>und</strong> international auf Tournee gehen. Auch moderne<br />

Musik sowie die Bereiche Musical, Theater <strong>und</strong> Chor gibt es an mehreren<br />

Schulen als besonderen Schwerpunkt.<br />

Jeder Schüler, der ein gezieltes Interesse verfolgt – ob mit oder ohne berufs-<br />

spezifischen Hintergr<strong>und</strong> – sollte dies bei der Wahl der Schule einbeziehen, denn<br />

die entsprechende Wahl der Schule erleichtert die Integration <strong>und</strong> kann durchaus<br />

<strong>für</strong> den beruflichen Werdegang von Vorteil sein.<br />

Kristine Hausch<br />

Hausch & Partner GmbH<br />

040-4147580<br />

info@hausch<strong>und</strong>partner.de<br />

www.hausch<strong>und</strong>partner.de<br />

High School – 13


14 – High School<br />

If you get the chance – take it!<br />

High School Aufenthalt in Australien<br />

Seit PISA ist die <strong>Bildung</strong>sdiskussion in unserem Land ein Dauerthema. Da lohnt<br />

sich ein Blick über die Grenzen. Wie machen’s denn die anderen? Ein Schuljahr<br />

<strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> kann da wertvolle Erkenntnisse <strong>und</strong> Zuwachs an Lebenserfahrung<br />

bringen. Jana Merz besuchte ein Jahr die Brighton Secondary School in Ade-<br />

laide. Sie berichtet über ihre Erfahrungen <strong>im</strong> australischen Schulsystem.<br />

Der Alltag an einer australischen Schule unterscheidet sich natürlich schon um<br />

einiges von den gewohnten Strukturen. Der Schultag beginnt zwischen 8.30<br />

<strong>und</strong> 9.00 Uhr <strong>und</strong> endet meist gegen 15.30 Uhr. Einerseits ist es toll, morgens<br />

länger schlafen zu können, da<strong>für</strong> muss man sich aber daran gewöhnen, jeden<br />

Nachmittag in der Schule zu sein. Ich fand das aber eigentlich ganz gut, denn<br />

während des Tages wird nicht nur Unterricht <strong>im</strong> klassischen Sinn gemacht. In<br />

den Schulen Australiens wird nach dem Kurssystem unterrichtet. Es gibt also<br />

keine „Klassen“ <strong>und</strong> somit auch kein Klassenz<strong>im</strong>mer, denn <strong>für</strong> fast jedes Fach<br />

sind speziell eingerichtete Räume vorhanden. Jede Schule besitzt auch eine<br />

richtig professionell ausgestattete Bibliothek mit Büchern, aktuellen Zeitungen<br />

<strong>und</strong> Zeitschriften <strong>und</strong> Computern <strong>für</strong> die Internet-Recherche. Überhaupt ist die<br />

Ausstattung der australischen Schulen den unsrigen meilenweit voraus. 100 bis<br />

200 PCs an einer Schule sind keine Seltenheit. Computergestütztes Lernen <strong>und</strong><br />

Internetrecherche gehören zum Schulalltag. Oft arbeitet man in kleinen Gruppen<br />

zusammen <strong>und</strong> diskutiert viel dabei. So habe ich gelernt, selbständig zu arbeiten<br />

<strong>und</strong> in Diskussionen meinen Standpunkt zu vertreten, was mir später an der Uni<br />

sicher sehr zu Gute kommen wird.<br />

Die Schulen in Australien verdienen meiner Meinung nach wirklich den Titel<br />

„allgemeinbildende Schulen“: Neben dem Theatersaal geht‘s zur Schreiner-<br />

werkstatt. Kurse in Metallbearbeitung gehören ebenso zum Standardprogramm<br />

wie eine Schulküche mit Kursen in Hospitality, Business Courses, Information<br />

Technology oder Einzelunterricht an Musikinstrumenten. Lernerfahrungen außer-<br />

halb des Schulgebäudes sind wichtiger Bestandteil der Erziehung. Outdoor Edu-<br />

cation mit Exkursionen <strong>und</strong> allerhand sportliche Aktivitäten sind der große<br />

Renner. Dazu kommt, dass australische Schulen permanent <strong>im</strong> Wettbewerb mit<br />

anderen Schulen stehen <strong>und</strong> <strong>im</strong>mer irgendwelche Meisterschaften stattfinden.<br />

Ich liebe Volleyball <strong>und</strong> bin dort ziemlich schnell in das Team gekommen, das bei<br />

den Staatsmeisterschaften mitmischte. An fast allen australischen Schulen wird<br />

eine Schuluniform getragen. Für uns Deutsche ist das zunächst ungewöhnlich,<br />

aber dort ist das vom Kindergartenalter an ganz normal. <strong>Das</strong> empfindet auch<br />

niemand als Zwang oder Gleichmacherei. Vielmehr vermittelt sie von klein auf<br />

das Gefühl einer „corporate identity“, das Gefühl, zu einer ganz best<strong>im</strong>mten<br />

Gemeinschaft dazu zu gehören <strong>und</strong> diese auch nach außen zu repräsentieren. Was<br />

mir am Anfang ziemlich ungewohnt vorkam: Lehrer <strong>und</strong> Schüler sind stolz auf ihre<br />

Leistungen <strong>und</strong> ihre Schule! Markenklamotten <strong>und</strong> Piercings sind hingegen kein<br />

taugliches Mittel zur Profilierung. Ausländische Gastschüler gehören übrigens zum<br />

Alltagsbild vieler Schulen. Es gibt so genannte Study Abroad Programs, die von den<br />

<strong>Bildung</strong>sministerien der B<strong>und</strong>esstaaten angeboten werden. Da geht es dann ganz<br />

international zu: Japaner, Chinesen, Brasilianer, Schweden – <strong>und</strong> du. So lernt man<br />

auch eine ganze Menge über andere Kulturen. Eines hatten wir alle gemeinsam:<br />

wir konnten uns über ein <strong>und</strong> dieselbe Sprache verständigen! Spätestens da habe<br />

ich gemerkt, wie wichtig es ist, eine der Weltsprachen zu beherrschen! Während<br />

dieses Jahres in Australien habe ich eine andere Welt kennen gelernt <strong>und</strong> dabei<br />

eine Menge an Lebenserfahrung gesammelt, die ich zuhause nie bekommen hätte.<br />

Wenn ich zurück blicke, dann vermisse ich jetzt schon eine ganze Menge: die<br />

angenehme Atmosphäre in der Schule, den fre<strong>und</strong>lichen Umgangston zwischen<br />

Lehrern <strong>und</strong> Schülern, auch das angenehme Kl<strong>im</strong>a <strong>und</strong> den Beach – <strong>und</strong> überhaupt<br />

den australischen Lifestyle nach dem Motto: “No worries, mate!“ Ich kann nur<br />

jedem raten:<br />

If you get the chance – take it!<br />

Der Aufenthalt von Jana Merz wurde von Southern Cross Education organisiert,<br />

dem High School Programm von Southern Cross Sprachreisen in Stuttgart:<br />

Southern Cross Education<br />

0711-3803416<br />

highschool@edu-australien.de<br />

www.edu-australien.de


Qualität <strong>im</strong> Schüleraustausch<br />

Legenden, Fakten, Tipps<br />

Wer mit dem Gedanken spielt, an einem Schüleraustauschprogramm teil-<br />

zunehmen, hat die Qual der Wahl. Allein in Deutschland bieten über 50<br />

Organisationen mehrmonatige High-School-Aufenthalte an. Jedes Jahr<br />

müssen sich folglich viele Tausend potentielle Austauschschüler <strong>und</strong> ihre<br />

Eltern den Kopf darüber zerbrechen, welchem Anbieter sie ihr Vertrauen<br />

schenken sollen. Und bei dieser Entscheidungsfindung soll dieser Artikel ein<br />

wenig helfen. Dem weit verbreiteten Wunsch nach einer Rang ordnenden<br />

Tabelle der Veranstalter muss jedoch gleich zu Beginn eine klare Absage<br />

erteilt werden. Sagen bereits Schul- <strong>und</strong> Universitäts-Rankings in der Regel<br />

sehr wenig über die tatsächliche Lern- <strong>und</strong> Lehrrealität an der jeweiligen<br />

<strong>Bildung</strong>seinrichtung aus, so wäre die Erstellung einer „Top-Ten-Liste“ der<br />

Austauschorganisationen schlichtweg unseriös. Denn wie sollte man das<br />

zentrale Kerngeschäft der Veranstalter objektiv messen, nämlich welchen<br />

Anteil sie daran haben, dass das Zusammentreffen ihrer Austauschschüler<br />

mit Menschen anderer Nationen mehr oder weniger reibungslos funktioniert,<br />

oder eben auch nicht funktioniert? Eine halbwegs sinnvolle Evaluation<br />

müsste schließlich die Persönlichkeit <strong>und</strong> das situationsabhängige Kommuni-<br />

kationsverhalten jedes einzelnen Jugendlichen, seiner Betreuer <strong>und</strong> Gasteltern<br />

sowie den Faktor Zufall berücksichtigen. Und dies ist schier unmöglich.<br />

Was kann aber dann Orientierung verschaffen? Vielleicht die Rechtsform<br />

einer Organisation? Sicherlich nicht. Zwar hängen viele Deutsche noch<br />

<strong>im</strong>mer dem Glauben an, dass in eingetragenen Vereinen (e.V.) vor allem<br />

uneigennützige Gutmenschen arbeiten, deren Handeln, Ziele <strong>und</strong> Motivation<br />

per se höherwertig einzustufen seien als die Arbeit der Mitarbeiter<br />

„kommerzieller“ Organisationen. Schließlich, so die weit verbreitete<br />

Meinung, wollten privatwirtschaftliche Unternehmen wie GbRs oder GmbHs<br />

ja nur das schnelle Geld machen. Mit der Realität hat das jedoch in der<br />

Regel nichts zu tun, wie z.B. ein Blick in die Fußball-B<strong>und</strong>esliga verdeutlicht.<br />

Auch die Anerkennung als „gemeinnützig“, die von einigen Veranstaltern<br />

marketingtechnisch geschickt ausgeschlachtet wird, sagt nichts über die<br />

Arbeitsweise einer Organisation aus. Denn es handelt sich hierbei eben<br />

nicht um ein Qualitätssiegel, sondern lediglich um eine steuerrechtliche<br />

Anerkennung durch das Finanzamt. Und da die (nicht vorhandene) Gemein-<br />

nützigkeit einer Organisation überdies auch keinerlei Rückschlüsse auf das<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis eines Programms oder die Gewinnspanne des<br />

Veranstalters erlaubt, ist dieses „Kriterium“ bei der Auswahl des Veran-<br />

stalters nutzlos.<br />

Wie erkenne ich aber dann eine gute Organisation? Durch die Mitgliedschaft<br />

in einem Verband? Derzeit gehören <strong>im</strong>merhin 15 Austauschorganisationen<br />

einem der beiden in Deutschland existierenden Schüleraustauschverbände<br />

an, womit sie freiwillig – in der Regel sehr begrüßenswerte – Qualitätsricht-<br />

linien anerkennen. Ein Ausschlusskriterium in die eine oder andere Richtung<br />

ist aber auch dies nicht. Denn sowohl der DFH (Deutscher Fachverband<br />

„High School“) als auch der AJA (Arbeitskreis gemeinnütziger Jugend-<br />

austauschorganisationen) sind nicht zuletzt aus den Programmteilnehmer-<br />

beiträgen finanzierte Interessensverbände, deren Aufgabe u.a. darin<br />

besteht, PR <strong>und</strong> Lobbyarbeit <strong>im</strong> Sinne ihrer Mitglieder zu betreiben. Dagegen<br />

ist an sich natürlich nichts einzuwenden, vor allem wenn da<strong>für</strong> sogar<br />

High School – 15


16 – High School<br />

Stipendiengelder bewilligt werden. Eigenartig mutet es jedoch an, wenn<br />

die Mitglieder eines der beiden Verbände auf anderen „Baustellen“ <strong>für</strong> sich<br />

reklamieren, prinzipiell kein Geld <strong>für</strong> Werbemaßnahmen auszugeben. Aber<br />

dies ist ein anderes Thema, das hier nicht vertieft werden kann.<br />

Anstatt sich von Äußerlichkeiten beeinflussen zu lassen, sollte man<br />

einen detaillierten Preis-Leistungs-Vergleich vornehmen <strong>und</strong> sich fragen,<br />

was man eigentlich von seiner Organisation erwarten kann. Klar: alle<br />

Programmteilnehmer wünschen sich eine möglichst frühzeitige Platzierung<br />

bei einer fre<strong>und</strong>lichen Gastfamilie. Aber all das hängt von so vielen Faktoren<br />

<strong>und</strong> nicht zuletzt auch vom Zufall ab, dass kein einziger Veranstalter <strong>im</strong> Vorfeld<br />

eine Garantie <strong>für</strong> einen reibungslosen <strong>Ausland</strong>saufenthalt abgeben kann.<br />

Schließlich ist es nun einmal Fakt, dass gut zehn Prozent der 14.000 Jugend-<br />

lichen, die derzeit an einem mehrmonatigen Schüleraustauschprogramm<br />

teilnehmen, zwei Wochen vor ihrer Abreise noch völlig <strong>im</strong> Unklaren darüber<br />

waren, bei welcher Familie sie überhaupt wohnen würden. Genauso un-<br />

strittig ist es, dass durchschnittlich jeder vierte Austauschschüler seine<br />

Gastfamilie wechselt, weil das Zusammenleben nicht funktioniert. Und fragt<br />

man ehemalige Austauschschüler danach, wie sie sich von ihren lokalen<br />

Betreuern gerade in persönlich schwierigen Phasen betreut fühlten, so ist<br />

das Urteil doch eher als „durchwachsen“ zu bezeichnen. Ist es vor dem<br />

Anzeige_EDU.qxd 09.02.2006 14:12 Seite 1<br />

Hintergr<strong>und</strong> dieser ganzen Unbekannten dann vielleicht nicht sogar völlig<br />

egal, <strong>für</strong> welchen Veranstalter man sich letztlich entscheidet? Auf keinen<br />

Fall! Denn wenn die deutsche Austauschorganisation viele Faktoren auch<br />

nicht selbst beeinflussen kann, so hat sie es aber doch in der Hand, ja es<br />

ist sogar ihre Pflicht, jeden einzelnen Austauschschüler <strong>und</strong> seine Eltern<br />

intensiv auf alle Eventualitäten vorzubereiten <strong>und</strong> sie auch während <strong>und</strong><br />

nach ihrem <strong>Ausland</strong>saufenthalt intensiv zu betreuen. Und diesbezüglich<br />

gibt es große Unterschiede: Eine gute Betreuung beginnt bereits mit dem<br />

Informationsgehalt der Werbebroschüren <strong>und</strong> Internetseiten, die weder<br />

in Wort noch in Bild falsche Erwartungen wecken, sondern detailliert<br />

informieren sollten. Bei der dann empfehlenswerten persönlichen ersten<br />

Kontaktaufnahme per Telefon oder durch den Besuch einer der einschlägigen<br />

<strong>Bildung</strong>smessen sollten die Mitarbeiter durch Sachkompetenz, verbindliche<br />

Auskünfte <strong>und</strong> ein angenehmes Kommunikationsverhalten überzeugen, nicht<br />

durch unhaltbare Versprechen. Auf dem dann folgenden mehrstündigen<br />

Beratungsgespräch, das idealer weise Face-to-Face in persönlicher Atmos-<br />

phäre stattfindet, sollten sich beide Seiten näher kennen lernen <strong>und</strong> die<br />

Eigenarten der anvisierten Programme besprechen. Hier ist es wichtig, dass<br />

der Bewerber auf der Gr<strong>und</strong>lage seiner Persönlichkeit, seiner Wünsche,<br />

schulischen Leistungen <strong>und</strong> finanziellen Möglichkeiten in alle Richtungen<br />

beraten wird, da man ja oft zu diesem Zeitpunkt einfach noch gar nicht<br />

weiß, welches Programm das richtige <strong>für</strong> einen ist. Erst nach der Klärung<br />

<strong>und</strong> schriftlichen Fixierung aller offenen Fragen sowie einigen Nächten des<br />

AUSTRALIEN UND NEUSEELAND<br />

HIGH SCHOOLS DOWN UNDER<br />

� ÜBER 400 SCHULEN ZUR AUSWAHL<br />

� UMFANGREICHE SPORT-, MUSIK- UND OUTDOOR-PROGRAMME<br />

� INDIVIDUELLE BERATUNG UND BETREUUNG<br />

LERNEN UND LEBEN<br />

IN SPANNENDER NATUR<br />

Broschüre <strong>und</strong> weitere Informationen:<br />

Hausch & Partner GmbH · Gasstraße 16 · 22761 Hamburg · Telefon: 040 / 41 47 58 0<br />

www.hausch<strong>und</strong>partner.de · Email: info@hausch<strong>und</strong>partner.de


„Überschlafens“ ist es schließlich empfehlenswert, das Vertragsangebot zu<br />

unterzeichnen.<br />

Als Ergänzung zu dem oben erwähnten Beratungsgespräch <strong>und</strong> schriftlichen<br />

Informationsmaterialien sollte einige Wochen vor der Abreise eine min-<br />

destens eintägige Vorbereitungsveranstaltung folgen, auf dem die Jugend-<br />

lichen <strong>und</strong> ihre Eltern noch einmal intensiv auf den Schuljahresaufenthalt<br />

eingest<strong>im</strong>mt werden, nicht zuletzt durch ein (inter)kulturelles Training.<br />

Best<strong>im</strong>mt nicht schädlich sind mehrtägige Einführungsseminare <strong>im</strong> Gastland,<br />

die einige Veranstalter anbieten, um ihren Programmteilnehmern den letzten<br />

Schliff zu geben, bevor sie zum ersten Mal auf ihre Gastfamilie treffen.<br />

Sehr sinnvoll ist ferner das Angebot einer Nachbereitung in Form eines<br />

Workshops, da den meisten Jugendlichen die Re-Integration in Deutschland<br />

genauso schwer fällt wie das Einleben <strong>im</strong> Gastland. Absolut zentral ist es jedoch,<br />

dass gerade in den ersten Wochen des <strong>Ausland</strong>saufenthalts ein schneller Infor-<br />

mationsaustausch zwischen Austauschschüler, Eltern, Gasteltern, lokalem<br />

Betreuer, Partnerorganisation <strong>im</strong> Gastland <strong>und</strong> dem deutschen Veranstalter<br />

gewährleistet ist. Denn erst wenn einmal Probleme <strong>im</strong> Gastland auftreten,<br />

stellt sich heraus, ob man sich tatsächlich <strong>für</strong> die richtige Organisation<br />

entschieden hat. Da eine funktionierende Kommunikationsstruktur der<br />

Gr<strong>und</strong>stein <strong>für</strong> jede Problembehebung ist, sollte bei der Auswahl des Ver-<br />

anstalters die Kommunikationskultur der Mitarbeiter eine entscheidende<br />

Rolle spielen. Denn wenn ich zum Beispiel schon vor Vertragsabschluss nur<br />

selten den richtigen Ansprechpartner erreiche, nicht zurückgerufen werde,<br />

meine Emails unbeantwortet bleiben, Auskünfte wenig verbindlich sind oder<br />

ich einfach auch nur ein „komisches Gefühl“ habe, dann kann ich daraus<br />

schließen, dass dies auch während des Programms wohl nicht gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

anders sein wird. Und dann sollte man sich eben anderweitig umschauen.<br />

Einen Mangel an Alternativen gibt es schließlich nicht!<br />

Thomas Terbeck, M.A.<br />

Leiter von weltweiser ® - der unabhängige <strong>Bildung</strong>sberatungsdienst<br />

02306-978113<br />

info@weltweiser.de<br />

www.weltweiser.de<br />

High School – 17


18 – Sprachkurse<br />

„Der kürzeste Weg<br />

zu dir selbst führt einmal um die Welt“<br />

Sprachreise nach Damaskus<br />

Als ich angefangen habe, neben meinem eigentlichen Studiengang der<br />

Sprachen- <strong>und</strong> Kulturwirtschaft auch Arabisch zu studieren, entpuppte sich<br />

der Arabischdozent als nicht so begeisternder Lehrer, wie es eine so schwie-<br />

rige Sprache wie die arabische erfordert hätte. Nach zwei langen Semestern<br />

Arabisch-Unterricht beschloss ich herauszufinden, ob ich diese Sprache denn<br />

nun wirklich fast vier Jahre weiter studieren wollte. Nach Gesprächen mit<br />

anderen Studenten, die bereits einen Arabisch-Sprachkurs gemacht hat-<br />

ten, entschied ich mich <strong>für</strong> ein Programm in Syrien. Natürlich musste ich mir<br />

oft von vielen Seiten die üblichen Vorurteile anhören: Arabisches Land? Du,<br />

als blonde Frau? Alleine? Bei der ganzen Terrorgefahr? Ich habe mich trotz-<br />

dem bei der Sprachschule angemeldet, einen Flug gebucht, Bekannte be-<br />

fragt <strong>und</strong> Netzwerke durchforstet. So habe ich vor meiner Reise bereits ei-<br />

nige Informationen zu Syrien <strong>und</strong> Damaskus gesammelt <strong>und</strong> sogar einige Te-<br />

lefonnummern <strong>und</strong> Ansprechpersonen vor Ort gehabt. So cool wie sich das<br />

jetzt anhört, war ich dann natürlich am letzten Abend vor der Abreise nicht<br />

mehr. Selbstverständlich gingen mir auch viele Vorurteile durch den Kopf,<br />

<strong>und</strong> meine Fre<strong>und</strong>e machten Witze, dass in ein paar Wochen nur Kamele als<br />

Hochzeitsgeschenk <strong>und</strong> nicht ich zurückkommen würden. Aber letztendlich war<br />

es dann doch soweit. Nach nur fünf St<strong>und</strong>en Flug kamen wir (ich <strong>und</strong> die anderen<br />

Teilnehmer des Sprachkurses) in Damaskus an. Und da war ich zum ersten Mal<br />

wirklich froh, nicht alleine gereist zu sein. Alles war auf Arabisch, <strong>und</strong> wir hat-<br />

ten Probleme, den Raum mit den Koffern zu finden. Draußen erwarteten uns<br />

dann aber unser Lehrer <strong>und</strong> seine Gehilfen - zum Glück <strong>für</strong> uns, zum Unglück<br />

<strong>für</strong> die Taxifahrer, die bei unserem Auftreten schon große Augen bekommen<br />

hatten <strong>und</strong> wohl gerade überlegten, wie viel Geld sie von uns <strong>für</strong> eine Fahrt<br />

in die Stadt verlangen konnten. Wir rasten also, nicht angeschnallt aufgr<strong>und</strong><br />

von fehlenden Anschnallgurten, die Fahrseiten mehrmals von rechts nach<br />

links <strong>und</strong> wieder zurück wechselnd, nach Bab Tuma (Thomas-Tor), dem christ-<br />

lichen Viertel von Damaskus, wo wir die nächsten fünf Wochen wohnen wür-<br />

den. In weiser Voraussicht, dass man sich in einem arabischen Land nicht in<br />

kurzen Röcken oder knappen Oberteilen sehen lassen sollte, hatte ich diese<br />

Sachen zu Hause gelassen. Umso größer war dann meine Überraschung, als<br />

es <strong>im</strong> christlichen Viertel ganz anders aussah:<br />

Hier liefen die Mädels genauso gekleidet wie in Europa herum. Dieses<br />

Bild wurde natürlich schnell relativiert, wenn man sich <strong>im</strong> Zentrum von<br />

Damaskus befand...<br />

Wir wohnten die fünf Wochen bei Gastfamilien, wobei dieses Wort einer<br />

näheren Erläuterung bedarf. In Damaskus gibt es sehr, sehr viele Globetrotter.<br />

Um etwas Geld dazu zu verdienen, räumen viele Familien einen Raum <strong>im</strong><br />

Haus frei, um solche „Wanderer“ zu beherbergen. Die Familie, bei der man<br />

dann wohnt, hat in den meisten Fällen kein besonderes Interesse daran,<br />

etwas mit dem „Gastkind“ zu unternehmen. Letztendlich ist dies aber nicht<br />

weiter tragisch, da man genügend andere Menschen trifft <strong>und</strong> so Bekannt-


schaften schließen kann. Da unser zweiter Tag in Damaskus ein Sonntag war<br />

<strong>und</strong> dieser hier kein Feiertag ist, hatten wir bereits Unterricht. Die Schule lag<br />

in einem größeren Gebäude mitten <strong>im</strong> Zentrum von Damaskus <strong>und</strong> war um-<br />

geben von mehreren, äußerst leckeren Bäckereien, die wir täglich besuch-<br />

ten, um unsere neu erlernten Vokabeln auszuprobieren. Zum Unterricht muss<br />

ich Folgendes sagen: Dem Sinn einer Sprachschule wurde mein Unterricht<br />

nicht gerecht. Ich war in der Gruppe der „Fortgeschrittenen“ <strong>und</strong> musste<br />

Schneewittchen auswendig lernen, was mir bisher noch nie weitergeholfen<br />

hat. Wie oft braucht man denn auch Märchenvokabeln wie: Zwerge, Prinzes-<br />

sin, Schloss... Nichtsdestotrotz habe ich diesen Kurs bereits mehrmals wei-<br />

terempfohlen (mit dem Hinweis auf den schlechten Unterricht), da das Pro-<br />

gramm einen ganz anderen Sinn erfüllt: Man lernt Menschen <strong>und</strong> die Kul-<br />

tur kennen. Egal bei welcher Gastfamilie man landet, es gibt <strong>im</strong>mer andere<br />

Leute, die begeistert sind, von einem Fremden Arabisch zu hören (man be-<br />

Sprachkurse – 19<br />

kommt häufig irgendwelche Geschenke oder zumindest einen besseren Preis<br />

<strong>für</strong> die Ware, die man haben will), <strong>und</strong> vor allem baut man Vorurteile ab <strong>und</strong><br />

erfährt z.B., dass Kamele als Hochzeitsgeschenk total veraltet sind.<br />

Es gibt Eindrücke von Damaskus, die kann man weder anhand von Fotos noch<br />

mit Worten erklären. Aber ich möchte es trotzdem versuchen: Den Hauch des<br />

Orients spürt man,<br />

... wenn man einen Sonnenuntergang auf dem Jabbelquasium (Berg) in<br />

Damaskus beobachtet <strong>und</strong> einem diese riesige Stadt mit ihren unzähligen<br />

grünen Lichtern (Moscheen) vor den Füßen liegt, man frische Kaktusfrüchte,<br />

Melonen, Datteln <strong>und</strong> Feigen dabei isst <strong>und</strong> um einen herum die Damaszener<br />

picknicken...


20 – Sprachkurse<br />

... wenn man in Syrien an den Strand reist <strong>und</strong> feststellt, dass die Leute dort<br />

nicht ans Meer fahren, um zu schw<strong>im</strong>men, sondern um sich, gemeinsam <strong>im</strong><br />

Wasser stehend, zu unterhalten, <strong>und</strong> dass die Frauen in voller Montur<br />

(inklusive Schuhen) getrennt von den Männern in ihren Kreisen stehen <strong>und</strong><br />

von überall Musik erschallt...<br />

... wenn man Vorurteile abbaut, indem man mit einem Bekannten <strong>und</strong> seinen<br />

Fre<strong>und</strong>en plötzlich <strong>im</strong> Auto sitzt, ohne sich näher zu kennen <strong>und</strong> ganz ängst-<br />

lich fragt, wo man denn hinfährt (Bis heute machen sich die drei Syrer<br />

darüber lustig. Ich mich mittlerweile auch).<br />

Doch die absoluten Highlights sind:<br />

Coktail fawaki (frisch gepresster Saft): Dies ist nun wirklich nicht zu be-<br />

schreiben, da die Wörter: ‚frisch gepresster Saft‘ nicht <strong>im</strong> Geringsten den<br />

Geschmack dieses leckeren Getränkes (natürlich antialkoholisch) treffen<br />

können.<br />

Die Moschee: Ich habe noch nie ein so beeindruckendes Gebäude gesehen,<br />

welches zudem die Geschichte des Landes beschreibt. Im Hof der Moschee<br />

befindet sich ein Überbleibsel eines römischen Tempels. Auch ein christli-<br />

cher Turm steht in diesem Hof, denn die Araber hatten den Christen zunächst<br />

nur die Hälfte ihrer Kirche abgekauft <strong>und</strong> eine Moschee errichtet. Später<br />

Wege ins <strong>Ausland</strong><br />

· Work & Travel<br />

· Praktika<br />

· Internationale Sprachkurse<br />

· Studienjahr mit Berufspraktikum<br />

· Multi-Sprachenjahr<br />

· Au Pair<br />

Informationen zum Ortstarif:<br />

01802 -788 343 (6 Ct. /Anruf)<br />

EF Sprachreisen<br />

Markgrafenstraße 58<br />

10117 Berlin<br />

sprachschulen.de@ef.com<br />

www.ef.com<br />

dann haben sie auch den anderen Teil gekauft, den Turm jedoch stehen<br />

lassen. Diese Moschee beschreibt in einer einzigartigen Weise Damaskus:<br />

Es ist das Land, in dem mehrere Religionen, Kulturen <strong>und</strong> Mentalitäten<br />

aufeinander stoßen, in dem trotzdem Friede herrscht <strong>und</strong> alle respektvoll<br />

miteinander umgehen.<br />

„Der kürzeste Weg zu dir selbst führt einmal um die Welt“ schrieb einst<br />

R. Hoffmann. Ich gebe mir Mühe.<br />

Anna Maria Gajda hat sich nach diesem Aufenthalt da<strong>für</strong> entschieden, ihr<br />

Arabischstudium fortzusetzen. Ihr Weg um die Welt hat sie mittlerweile<br />

auch ins spanischen Córdoba sowie nach Kairo geführt.<br />

6646 Harrow ad (70 x 131) 4/10/05 3:02 pm Page 1<br />

Welcome to Harrow House…<br />

We offer…<br />

• high quality language courses<br />

for juniors and adults including<br />

General, Intensive & Business English,<br />

Examination Courses, University<br />

Preparation, Study & Work Programmes,<br />

English & Sport Courses, Junior Courses<br />

• open all year ro<strong>und</strong><br />

• small and friendly classes<br />

• examination preparations<br />

• homestay and residential accommodation<br />

• students from over 60 different countries<br />

• on-campus social programmes<br />

• regular excursions<br />

Come and benefit from our expertise of over 36 years!<br />

Harrow House International Colleges<br />

S W A N A G E • B A R B A D O S<br />

Head Office: Harrow Drive,<br />

Swanage, Dorset BH19 1PE, UK<br />

Tel: 0044 1929 424421<br />

Fax: 0044 1929 427175<br />

E-mail: karin.abarrow@harrowhouse.co.uk<br />

Website: www.harrowhouse.com<br />

S W A N A G E • B A R B A D O S


Wie finde ich gute Sprachkurse?<br />

Qualitätskriterien helfen bei der Suche<br />

Gute Sprachreisen <strong>und</strong> Sprachkurse zu finden, ist gar keine so leichte<br />

Aufgabe. Doch gibt es Informationsmöglichkeiten, die die Auswahl er-<br />

leichtern. Die folgenden Ausführungen, die z.T. auf Material des IJAB<br />

Internationalen Jugendaustausch- <strong>und</strong> Besucherdienstes der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland e.V. beruhen, sollen da<strong>für</strong> eine kleine Hilfe darstellen.<br />

Denn wer die zunehmende Globalisierung als Chance begreift, tut gut<br />

daran, ein, zwei oder auch mehr Fremdsprachen zu sprechen, um sich die<br />

Möglichkeit zu schaffen, <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> zu studieren oder zu arbeiten. Auch<br />

wer einfach nur eine Reise untern<strong>im</strong>mt, wird sich besser fühlen, wenn er<br />

in der Landessprache wenigstens ein paar Worte beherrscht. Und warum<br />

nicht einmal eine ausgefallene Sprache lernen? Wer kann schon Dänisch,<br />

Litauisch oder Kroatisch? Damit sind die Chancen <strong>im</strong> Berufsleben besser als<br />

„nur“ mit Englisch oder Französisch. Jeder sollte sich jedoch vorher genau<br />

klar machen, was er eigentlich will: einen intensiven Sprachkurs besuchen,<br />

ein bisschen Urlaub machen <strong>und</strong> ein bisschen Lernen, Gruppen- oder Einzel-<br />

unterricht... Dabei gibt es einige Kriterien <strong>und</strong> Institutionen, die bei der<br />

Suche nach einem geeigneten Sprachkurs, einer finanziellen Unterstützung<br />

etc. hilfreich sein können.<br />

Eine gute Hilfe kann dabei die seit 2006 gültige Europäische Norm DIN<br />

EN 14804 darstellen. Sie richtet sich an Anbieter von Sprachreisen,<br />

einschließlich Sprachschulen <strong>und</strong> Reisevermittler, soll aber auch K<strong>und</strong>en<br />

helfen, eine geeignete Auswahl unter den vielfältigen Sprachreiseangeboten<br />

zu treffen, <strong>und</strong> <strong>für</strong> einen erwartungsgerechten Reise- <strong>und</strong> Programmverlauf<br />

sorgen. Die DIN EN 14804 setzt Qualitätsmaßstäbe <strong>für</strong> <strong>im</strong> Klassenraum<br />

stattfindenden direkten Sprachunterricht <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> <strong>und</strong> <strong>für</strong> alle damit<br />

verb<strong>und</strong>enen Dienstleistungen wie z. B. Unterbringung, Betreuung <strong>und</strong><br />

Freizeitprogramm, die Bestandteile von Sprachreiseprogrammen sein können.<br />

Die Anforderungen der Norm beziehen sich in erster Linie auf die folgenden<br />

Aspekte<br />

- Informationen vor Vertragsabschluss<br />

- Unterbringung<br />

- Betreuung Minderjähriger<br />

- Gruppenleiter<br />

- Lehrplan<br />

- Unterricht<br />

- Lehrpersonal<br />

- Management.<br />

„EN 14804“ wird schon bald zum maßgeblichen Qualitätsausweis <strong>für</strong><br />

europäische Sprachreiseveranstalter werden.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich lässt sich sagen, dass es sinnvoll erscheint, ausschließlich<br />

bei Anbietern zu buchen, die ihren Sitz in Deutschland haben. Denn dadurch<br />

müssen alle Informationen, die zur Buchung notwendig sind, in Deutsch<br />

vorliegen <strong>und</strong> den Paragraphen 651 ff des BGB Bürgerlichen Gesetzbuches<br />

entsprechen. <strong>Das</strong> ist <strong>für</strong> jeden Interessenten eine gute Basis. Darüber<br />

Sprachkurse – 21<br />

hinaus sollte darauf geachtet werden, dass der Veranstalter in möglichst<br />

vielen Dachverbänden Mitglied bzw. Partner ist, denn dadurch muss er ein<br />

breites Spektrum von Qualitätskriterien erfüllen. Speziell über Sprachreisen


22 – Sprachkurse<br />

informiert der Fachverband Deutscher Sprachreise-Veranstalter. Dies ist<br />

ein deutschlandweiter Zusammenschluss von Sprachreise-Anbietern, die<br />

sich verpflichtet haben, best<strong>im</strong>mte Qualitätsrichtlinien anzuerkennen.<br />

Darüber hinaus gibt es unter den Mitgliedern <strong>und</strong> Partnern des B<strong>und</strong>esForum<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendreisen e.V. ebenfalls eine Reihe von Veranstaltern, die<br />

Sprachreisen <strong>und</strong> Sprachkurse anbieten. Sie müssen sich an die Qualitäts-<br />

kriterien <strong>und</strong> Leitsätze des B<strong>und</strong>esForums halten. Neben diesen deutschen<br />

Ansprechpartnern gibt es auch auf internationaler Ebene einige Verbände,<br />

deren Mitglieder Qualitätskriterien einhalten müssen.<br />

Dabei ist als erstes die FIYTO zu nennen. Sie ist der einzige weltweite<br />

Zusammenschluss von Anbietern <strong>und</strong> Organisationen, die auf Jugendreisen<br />

<strong>und</strong> Jugendtourismus spezialisiert sind. Aufgabe der FIYTO ist es, Jugend-<br />

mobilität zu fördern <strong>und</strong> die Identität von Jugendreisen zu bewahren.<br />

Speziell <strong>für</strong> den Bereich der Sprachreisen <strong>und</strong> Sprachkurse hat die FIYTO<br />

1998 bei der World Youth and Student Travel Conference in Miami, Florida,<br />

die ALTO gegründet. Alle Mitglieder müssen sich an deren Qualitätsgarantie<br />

halten. Mindestens alle drei Jahre überprüft EAQUALS seine Mitglieder.<br />

Die Mitgliedschaft wird nur zuerkannt, wenn die Schule die Erfüllung aller<br />

Vorgaben nachweisen kann. Die Satzung beschreibt die Dienstleistungen,<br />

auf die sich die Lernenden in einer von EAQUALS anerkannten Schule<br />

verlassen können. EAQUALS folgt den Zielvorgaben der Projektgruppe<br />

FERIENBÖRSE<br />

<strong>für</strong> alle von 6 bis 26<br />

Afrika Amerika Australien Au Pair Belgien Bulgarien China<br />

Deutschland Familienurlaub Ferienfreizeiten Finnland<br />

Frankreich Indien ISIC Irland Italien Griechenland<br />

Großbritannien Gruppenreisen High School<br />

Internationale Begegnungen Japan Jobs <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong><br />

Klassenfahrten Kanada Kroatien Malta Neuseeland<br />

Niederlande Norwegen Österreich Polen Portugal<br />

Praktika Schweden Schweiz Spanien Sprachreisen<br />

weltweit Studium <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> Tschechien Türkei Ungarn<br />

voluntary services work & travel Workcamps<br />

Information Beratung Service<br />

Völkerverständigung durch Begegnung e.V.<br />

Ritterstraße 4/Theaterpassage<br />

04109 Leipzig<br />

Tel. 03 41-9 60 67 36<br />

Fax: 03 41-9 60 67 26<br />

www.ferienboerse.org, service@ferienboerse.org<br />

„Language Learning for European Citizenship“ des Europarates. IALC<br />

hingegen ist ein Verein <strong>für</strong> private, unabhängige Sprachschulen <strong>und</strong> Zentren,<br />

der Fremdsprachenkurse als akademische Intensiv-Studiengänge, <strong>für</strong> Beruf,<br />

Geschäft, professionelle Bedürfnisse, Freizeit <strong>und</strong> <strong>Ausland</strong>sreisen anbietet.<br />

Der Unterricht der IALC-Mitglieder wird in Kombination mit Unterkunft <strong>und</strong><br />

sozialen bzw. kulturellen Aktivitäten in 20 verschiedenen Ländern weltweit<br />

angeboten. Alle IALC Schulen bieten eine Qualitätsgarantie <strong>und</strong> sind<br />

etablierte, professionelle Sprachlehrinstitute.<br />

Besonders qualifizierte <strong>und</strong> intensive Sprachkurse <strong>für</strong> die Sprachen Arabisch,<br />

Chinesisch, Russisch, Japanisch, Polnisch <strong>und</strong> Koreanisch bietet das Landes-<br />

spracheninstitut Nordrhein-Westfalen. Wer Englisch lernen möchte, kann<br />

sich an den British Council wenden, Großbritanniens internationale Orga-<br />

nisation <strong>für</strong> kulturelle <strong>und</strong> wissenschaftliche Beziehungen. Der British<br />

Council verfügt in Berlin über ein so genanntes English Teaching Centre.<br />

Seit 2002 bietet er auch spezielle Englischkurse <strong>für</strong> Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

ab sechs Jahren an. Spanisch-Sprachkurse bietet das Instituto Cervantes,<br />

das offizielle spanische Kulturinstitut, das <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> mit der Förderung<br />

der spanischen Kultur <strong>und</strong> Sprache betraut ist. In Deutschland gibt es<br />

zurzeit je ein Institut in Berlin, Bremen <strong>und</strong> München. Französischkurse<br />

werden hingegen vom Institut Français in mehreren Städten Deutschlands<br />

angeboten. <strong>Das</strong> Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) vergibt darüber<br />

Mitglieder <strong>und</strong> Partner des B<strong>und</strong>esForum Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugendreisen e.V. halten sich an Leitsätze <strong>und</strong><br />

Qualitätskriterien.<br />

Weitere Informationen bei:<br />

B<strong>und</strong>esForum Kinder- <strong>und</strong> Jugendreisen e.V. Service<br />

Ritterstraße 4/Theaterpassage, 04109 Leipzig<br />

Tel. 03 41-9 60 67 16, Fax: 03 41-9 60 67 26<br />

leipzig@b<strong>und</strong>esforum.de, www.b<strong>und</strong>esforum.de


hinaus in jedem Jahr eine begrenzte Anzahl<br />

an Stipendien <strong>für</strong> Intensivsprachkurse. Bewer-<br />

ben können sich junge Menschen die an der<br />

Durchführung deutsch-französischer Programme<br />

beteiligt sind, Berufstätige die einen mind.<br />

sechswöchigen Arbeitsaufenthalt planen oder<br />

Studierende, die einen Studienaufenthalt an<br />

einer frz. Hochschule absolvieren. Außerdem<br />

fördert das DFJW binationale Intensivsprachkurse,<br />

die von Partnern des DFJW organisiert werden.<br />

Spezielle Angebote <strong>für</strong> Studierende findet man<br />

schließlich auf der Internetseite des DAAD,<br />

wo man in einer Datenbank nach Sprachkursen<br />

suchen kann, die an europäischen Hochschulen<br />

angeboten werden. Auch <strong>für</strong> diese Sprachkurse<br />

gibt es unter Umständen Stipendien. Eine gute<br />

Übersicht über Anbieter von Sprachreisen <strong>und</strong><br />

Links:<br />

DIN Deutsches Institut <strong>für</strong> Normung e. V.<br />

www.din.de/<br />

IJAB e.V.<br />

www.ijab.de/<br />

Fachverband Deutscher Sprachreise-Veranstalter e.V.<br />

www.fdsv.de/<br />

B<strong>und</strong>esForum Kinder- <strong>und</strong> Jugendreisen e.V. Service<br />

www.b<strong>und</strong>esforum.de<br />

LSI<br />

www. lsi-nrw.de<br />

Britisch Council<br />

www.britcoun.de<br />

Institut Francais<br />

www.kultur-frankreich.de<br />

Deutsch-Französisches Jugendwerk (DFJW)<br />

www.dfjw.org<br />

Instituto Cervantes<br />

www.cervantes.de<br />

Deutscher Akademischer Austausch Dienst (DAAD)<br />

www.daad.de<br />

Federation of International Youth Travel Organisations<br />

www.fiyto.org<br />

ALTO Association of Language Travel Organisations<br />

www.altonet.org<br />

EAQUALS European Association for Quality Language Services<br />

www.eaquals.org<br />

International Association of Language Centres<br />

www.ialc.org<br />

Eurodesk<br />

www.eurodesk.org<br />

Sprachkursen <strong>für</strong> Schüler, Studenten <strong>und</strong> andere<br />

jung Gebliebene bieten schließlich auch die<br />

Faltblätter „Internationale Begegnungen <strong>für</strong> junge<br />

Leute“, die be<strong>im</strong> IJAB kostenlos zu erhalten sind.<br />

Dieser Service wird vom deutschen Eurodesk<br />

Team angeboten, welches Teil eines europäischen<br />

Informationsnetzwerkes ist - mit Nationalagenturen<br />

in 27 Ländern <strong>und</strong> über 600 regionale Servicestellen<br />

in ganz Europa.<br />

Stephan Schiller, M.A.<br />

Vorsitzender Völkerverständigung durch Begegnung e.V.<br />

FERIENBÖRSE <strong>für</strong> alle von 6 bis 26<br />

0341-9606736<br />

service@ferienboerse.org<br />

www.ferienboerse.org<br />

Sprachkurse – 23<br />

OP <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong>:<br />

Wer hilft?<br />

Der<br />

<strong>Ausland</strong>s-<br />

Krankenschutz<br />

vom<br />

ADAC<br />

Mehr Sicherheit <strong>für</strong> Sie: Aktive Hilfe<br />

plus rasche Kostenübernahme.<br />

Weltweiter Schutz <strong>für</strong> die ganze<br />

Familie schon ab 17 � pro Jahr.<br />

Weitere Informationen:<br />

In Ihrer Geschäftsstelle<br />

� 0 180 5 10 11 12*<br />

www.adac.de<br />

��� �������������������������


24 – Reisen & Arbeiten<br />

Cowboyhüte <strong>und</strong> Kinderstiefel<br />

Au Pair in Texas<br />

Wieso denn ausgerechnet dahin? Da gibt’s doch nur Wüste <strong>und</strong> Cowboyhüte!<br />

Muss das sein? <strong>Das</strong> waren so ungefähr die Reaktionen, als ich meinen Lieben<br />

mitteilte, dass ich als Au Pair nach Texas gehen würde. Zugegeben, traumhaft<br />

hatte ich mir diesen südlichen Staat der USA auch nicht ausgemalt, aber da mein<br />

Wunsch-Ziel, Kalifornien, ziemlich aussichtslos war, sollte es zumindest <strong>für</strong> ein<br />

Jahr schön warm sein. Also „adé“ kaltes Deutschland. Da meine Erwartungen<br />

ja nun ziemlich niedrig angesetzt waren, hat mich Austin erstmal umgehauen.<br />

Austin ist eine wirklich schöne 1,3 Millionen-Studentenstadt. Nebenbei ist sie<br />

auch noch die Musikhauptstadt der Welt. Hier hat jeder schon mal gespielt,<br />

<strong>und</strong> einmal <strong>im</strong> Jahr verwandelt sich die ganze Innenstadt, jeder Pub, jedes<br />

Café, jede Disko zu „South by Southwest“ in eine einzige Live-Bühne.<br />

Aber erstmal von vorne. Mich hatte es also nach Austin verschlagen, wo ich die<br />

nächsten 12 Monate mit meiner w<strong>und</strong>ervollen Gastfamilie verbringen würde.<br />

Liz <strong>und</strong> Charles besaßen ihr eigenes Geschäft, weswegen sie meine Hilfe zur<br />

Betreuung von Jeane (12) <strong>und</strong> Charles David (9) brauchten. Hilfe heißt in diesem<br />

Fall Frühstück machen, Kinder zur Schule fahren, wieder abholen, bei den Haus-<br />

aufgaben helfen... <strong>und</strong> den Kleinen zum Heulen bringen, weil ich <strong>im</strong>mer bei den<br />

Videospielen gewinne. Naja, das gehörte natürlich nicht zu meinen Aufgaben,<br />

aber ihn einfach <strong>im</strong>mer gewinnen zu lassen, macht doch wirklich keinen Spaß!<br />

Da<strong>für</strong> hat er sich umso mehr gefreut, wenn er mich dann wirklich geschlagen<br />

hat. Ich muss sagen, dass ich mit den Wenzels wirklich unhe<strong>im</strong>liches Glück<br />

hatte. Viele meiner Bekannten <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>innen waren unzufrieden mit ihrer<br />

Familie oder hatten sogar die Familie gewechselt, weil sie es einfach nicht mehr<br />

ausgehalten hatten. Nicht so bei mir. Mich hätten keine zehn Pferde dazu bringen<br />

können, Austin wieder zu verlassen. Ich hatte tolle Arbeitszeiten, fast jeden<br />

Abend frei, jedes Wochenende frei, mein Auto, mein Handy, mein Kreditkarte,<br />

irgendwas vergessen? Aber wie gesagt, das ist wirklich nicht selbstverständlich<br />

<strong>und</strong> ich arbeite heute noch daran, wenigstens ein bisschen dieser unglaublichen<br />

Großzügigkeit zurück zu geben. Apropos Gastfamilie: Ich weiß nicht, wie das<br />

in anderen deutschen Familien aussieht, aber ich hatte mit 20 schon länger<br />

die Freiheit genossen, zu tun <strong>und</strong> zu lassen, was ich wollte. Hier hieß es dann<br />

erstmal: Um 12 bist du wieder zu Hause. Kein männlicher Besuch auf dem<br />

Z<strong>im</strong>mer. Ruf an, wenn du auswärts übernachtest. Tja, hier war ich noch nicht<br />

so richtig erwachsen. Ungewohnt war auch, dass die eigene Meinung bei der<br />

Erziehung der Kleinen wirklich nicht wichtig ist. Natürlich denkt man vorher:<br />

„Kein Problem, ist doch klar, dass die Mutter alleine entscheidet.“ Aber wenn<br />

sich der Kleine morgens <strong>im</strong>mer noch nicht selbst anzieht, die Kinder nicht einmal<br />

vorm Haus spielen dürfen, weil das zu gefährlich sei <strong>und</strong> die Kids sich über<br />

meine Anordnungen hinweg setzen, weil sie hinter meinem Rücken Mom gefragt<br />

haben, die ahnungslos ihr OK gegeben hat, dann sieht die Realität schon etwas<br />

anders aus. Aber das waren keine unüberwindlichen Probleme, <strong>und</strong> mittlerweile<br />

verstehe ich sogar die extreme Besorgnis um die Sicherheit der Kinder. Es ist in<br />

den USA halt alles etwas anders...<br />

Mein Leben in den USA bestand natürlich nicht nur aus Arbeit, <strong>und</strong> Austin hat<br />

jede Menge tolle Diskos <strong>und</strong> Kneipen zu bieten. Zu dumm, dass ich damals<br />

erst 20 war. Also „Under Age“, ergo: kein Alkohol <strong>und</strong> Eintrittsverbot in fast


jeder Kneipe. Also es ist wirklich nicht so, als ob<br />

ich hier in Deutschland wahnsinnig viel trinken<br />

würde, aber das hat mich dann doch gestört. Auch<br />

wenn ich will, darf ich nicht, naja... Außerdem<br />

musste ich unfairerweise auch noch den doppelten<br />

Eintrittspreis bezahlen, mindestens 10 Dollar. Da<strong>für</strong><br />

wurden mir dann mit Edding zwei große schwarze<br />

Kreuze auf beide Handrücken gemalt, damit ganz<br />

Austin auch noch Tage später erkennen konnte, dass<br />

ich meinen 21. Geburtstag noch nicht gefeiert hatte.<br />

Leider hatte ich dieses System aber nicht ganz so<br />

schnell verinnerlicht. Kaum da, musste ich natürlich<br />

mit meinen neuen Fre<strong>und</strong>en ausgehen. Eigentlich<br />

ist ja nichts dabei, von einem Fre<strong>und</strong> `nen Drink zu<br />

akzeptieren, aber der Türsteher sah das leider nicht<br />

so. Als ich auf seine Frage, wie alt ich denn sei,<br />

ganz verblüfft: „20“, antwortete, bugsierte er mich<br />

recht schnell zur Tür. Hätte schl<strong>im</strong>mer ausgehen<br />

können, wie ich später erfahren habe. Richtig<br />

gute Musik habe ich dann u.a. auf dem South by<br />

Southwest-Musikfestival (SXSW) gehört. Da war<br />

wirklich absolut alles vertreten, jede Musikrichtung,<br />

jede Nationalität. Aber auch abgesehen von SXSW<br />

ist Austin eine sehr vibrierende Stadt. Da gibt<br />

es noch Filmfestivals, Open-Air-Kino, das Pecan-<br />

Street-Festival, das Shakespeare-Festival <strong>und</strong> so viel<br />

mehr, an das ich mich gerade nicht erinnere. Richtig<br />

gefeiert wird natürlich auch an Silvester, am 4. Juli<br />

(Independence Day) <strong>und</strong> nicht zuletzt Mardi Gras.<br />

Letzteres ist ein ganz spezieller „Feiertag“. Müsste<br />

ich raten, würde ich denken, es ist der Feiertag<br />

der Exhibitionisten. Hier werden Beads, Ketten mit<br />

kleinen bunten Perlen, <strong>für</strong>`s Ausziehen verteilt. <strong>Das</strong><br />

heißt, die Frauen bekommen die Ketten, die Männer<br />

verteilen sie. <strong>Das</strong> Ganze nennt sich dann „flash“<br />

<strong>und</strong> heißt frei übersetzt in etwa: „Ziehst du dein<br />

Shirt hoch, gebe ich dir eine Plastikperlenkette.“<br />

Irgendwie waren aber ungleich viele Vertreter des<br />

männlichen Geschlechts anwesend... Auf meine<br />

persönliche Feiertagsliste hat es Mardi Gras jeden-<br />

falls nicht geschafft. Sollte man aber doch mal<br />

gesehen haben. So, <strong>und</strong> jetzt zum Schluss noch ein<br />

Reisen & Arbeiten – 25<br />

paar kleine „Einsichten“. Nein, nicht alle Texaner<br />

tragen Cowboystiefel <strong>und</strong> die passenden Hüte. Nein,<br />

wir haben uns auch nicht mit „Howdy“ begrüßt, aber<br />

es stand doch jeden Morgen an der Schultafel. Ja,<br />

der texanische Slang ist eine Sprache <strong>für</strong> sich. Es<br />

kam mehrmals vor, dass ich Wörter <strong>im</strong> Wörterbuch<br />

nachgeschlagen habe, die es theoretisch gar nicht<br />

gibt. Und definitiv „Ja“, es ist aus meiner Sicht<br />

unmöglich, in den USA nicht zuzunehmen. Einfach<br />

zu viele neue, leckere, unwiderstehliche Sachen.<br />

Aber die paar Pf<strong>und</strong>e purzeln auch schnell wieder,<br />

sobald man zurück in Deutschland ist. Und zu guter<br />

letzt das Wichtigste: Ich habe durch meinen Au-<br />

Pair-Aufenthalt neue, <strong>im</strong>mer noch bestehende<br />

Fre<strong>und</strong>schaften geschlossen, bin um eine ganze<br />

Menge Lebenserfahrung reicher, spreche eine<br />

Sprache mehr <strong>und</strong> habe mir das beste Souvenir von<br />

allen mitgebracht: meinen Verlobten Carlos...<br />

Angelina Rauber, 23, studiert Kommunikations-<br />

wissenschaft an der WWU Münster.


26 – Reisen & Arbeiten<br />

Life is too short to complain! Enjoy it!<br />

Ein Reisebericht aus Australien<br />

Als sich der ICE von Bonn zum Frankfurter Fern-<br />

bahnhof langsam in Bewegung setzte, war<br />

mit plötzlich klar, dass die große Tour endlich<br />

beginnen würde. Seit zwei Jahren hatten mein<br />

guter Fre<strong>und</strong> Christian <strong>und</strong> ich diesen Zeitpunkt<br />

herbeigesehnt. 24 Monate lang wurde <strong>im</strong>mer<br />

wieder von Australien gesprochen, geträumt<br />

<strong>und</strong> einfach mal so drauf los geschwärmt. Denn<br />

obwohl wir noch nie einen Fuß auf den Kontinent<br />

gesetzt hatten, war uns doch so viel Positives<br />

berichtet worden. Jetzt waren also unsere Lieben<br />

durchaus schweren Herzens verabschiedet worden<br />

<strong>und</strong> <strong>für</strong> uns ging es endlich los.<br />

Tatkräftige Unterstützung vor der finalen Abreise<br />

nach ”Down Under” haben wir durch unsere<br />

Austauschorganisation erhalten, über die wir<br />

unseren Work&Travel- Trip gebucht hatten.<br />

Neben den Flügen hat sie sich auch in vielen<br />

anderen Bereichen als sehr hilfreich herausgestellt,<br />

so z.B. bei der Beantragung des Visums. <strong>Das</strong><br />

Einrichten eines Bankkontos in Australien, sowie<br />

die Beschaffung der so genannten Tax File Number<br />

(wichtige Vorraussetzung, um einen Job vermittelt<br />

zu bekommen) waren dann am ersten Tag durch<br />

die Partnerorganisation in Sydney erledigt. Die<br />

informative Vorbereitung in Deutschland wurde<br />

durch ein zusammenfassendes Work&Travel-<br />

Handbuch abger<strong>und</strong>et. Man konnte sich also<br />

nahezu sorgenfrei in den Flieger begeben.<br />

Die ersten Tage <strong>im</strong> multikulturellen <strong>und</strong> w<strong>und</strong>er-<br />

baren Sydney standen noch ganz <strong>im</strong> Zeichen<br />

des Kollegen Jetlag. Chris <strong>und</strong> ich hatten große<br />

Schwierigkeiten, uns zu Beginn auf die vier-<br />

stündige Orientation <strong>im</strong> Work&Travel-Office zu<br />

konzentrieren. Die Strafe <strong>für</strong> unsere Schläfrigkeit<br />

war dann unter anderem auch die Unwissenheit<br />

<strong>im</strong> Umgang mit der australischen Bankkarte.<br />

Die arme Dame vom Westpac-Schalter, die uns<br />

aus unserer Misere befreien musste... Dämlicher<br />

Jetlag!<br />

Wohnungs- <strong>und</strong> Jobsuche standen am Anfang<br />

ganz oben auf unserer Liste. Erstere war schnell<br />

erledigt, da es sich <strong>für</strong> uns anbot, bei unserem<br />

Kumpel Andreas einzuziehen, der schon länger<br />

in Sydney lebte <strong>und</strong> in einer 5er WG nahe dem<br />

Darling Harbour wohnte. Perfekt! Zusammen mit<br />

zwei Mädels aus England <strong>und</strong> Irland haben wir<br />

die Bude in Beschlag genommen. 150 australische<br />

Dollar (90 EUR) Miete pro Woche waren auch<br />

noch wirklich billig <strong>für</strong> die Verhältnisse in Sydney.<br />

Selbst viele Hostels in <strong>und</strong> um Sydney herum ver-<br />

langen mehr. Man sollte sich in den ersten Tagen<br />

viel mit anderen Backpackern austauschen, die<br />

Sydney Trading Post (Zeitung) durchblättern <strong>und</strong><br />

auch <strong>im</strong>mer wieder ins Internet gehen. WGs sind<br />

eine gute <strong>und</strong> manchmal günstige Alternative<br />

zum Hostelleben. Keine Frage allerdings, dass ein<br />

nettes Hostel am Bondi oder Coogee Beach nicht<br />

zu verachten ist.<br />

Bei der Jobsuche bekommt man Hilfe durch<br />

die Work&Travel-Agentur. Man wird ausgiebig<br />

“interviewt”, <strong>und</strong> anhand des Gespräches wird<br />

ein persönliches Profil erstellt, auf welches das<br />

Work&Travel-Team bei Jobangeboten zurück-<br />

greift. Je nachdem, was man gelernt hat oder<br />

besonders gut kann, wird versucht, möglichst<br />

dort einen Job <strong>für</strong> Backpacker zu finden. Rea-<br />

listisch ist allerdings jedoch eher, dass ein


großer Anteil der Backpacker einfache Arbeiten<br />

in Lagerhäusern oder Fabriken bekommt <strong>und</strong> sich<br />

so ein Sümmchen dazu verdient. Traumjobs sind<br />

nun wirklich selten der Fall! Chris hat <strong>für</strong> Harley<br />

Davidson <strong>und</strong> Ducati Motorräder <strong>und</strong> Autos aus-<br />

gefahren, <strong>und</strong> ich habe <strong>für</strong> die Work&Travel-<br />

Company in den Straßen von Sydney nach Jobs<br />

<strong>für</strong> Backpacker in Bars, Kneipen <strong>und</strong> Restaurants<br />

gesucht. <strong>Das</strong> war eine ganz gute Möglichkeit,<br />

sich die Füße platt zu latschen <strong>und</strong> die Stadt<br />

kennen zu lernen. Ob man nun gleich am ersten<br />

Tag oder erst nach 2 Wochen einen Job bekommt,<br />

kann keiner garantieren. Ich empfehle daher<br />

jedem, <strong>für</strong> das doch recht teure Pflaster Sydney<br />

genügend Kohle einzuplanen. Manche Jobs sind<br />

nur <strong>für</strong> einen Tag <strong>und</strong> andere hingegen <strong>für</strong> 2 bis 3<br />

Monate, denn manche Arbeitgeber bestehen auf<br />

diesen Zeitraum als Min<strong>im</strong>um! Die Fre<strong>und</strong>lichkeit<br />

<strong>und</strong> Offenheit der Australier <strong>und</strong> der meisten<br />

Backpacker war von Beginn an ansteckend, so<br />

dass man nur selten Zeit hatte, He<strong>im</strong>weh zu<br />

bekommen oder sich <strong>und</strong> die ganze Tour in Frage<br />

zu stellen. Dennoch sind das Dinge, die meiner<br />

Meinung nach auch dazu gehören. Nachdem wir<br />

Sydney <strong>und</strong> Umgebung bis Ende Januar ganz gut<br />

kennen gelernt hatten <strong>und</strong> sich auch unsere Jobs<br />

dem Ende zuneigten, überlegten wir, wie <strong>und</strong> vor<br />

allem womit es weitergehen sollte. Prinzipiell hat<br />

man drei Möglichkeiten:<br />

a) Überland-Busse (gängigster Weg: z.B.<br />

Greyho<strong>und</strong> Australia verbindet das ganze Land)<br />

b) Kauf eines Gebrauchtwagen (riesiges Angebot<br />

in Sydney <strong>und</strong> Cairns)<br />

c) Inlandsflüge (Virgin Blue <strong>und</strong> Jet Star bieten<br />

Chris <strong>und</strong> ich haben uns zum Autokauf ent-<br />

schieden <strong>und</strong> uns <strong>für</strong> 1.800 EUR einen Toyota<br />

Camry “Oldt<strong>im</strong>er” Baujahr 1988 gekauft. Dieser<br />

hat uns dann auch 12.000 Kilometer kreuz<br />

<strong>und</strong> quer durch das Land geführt <strong>und</strong> sich<br />

bis auf ein paar kleinere Reparaturen auch<br />

vollends gelohnt. Ein eigenes Auto ist einfach<br />

der unabhängigste Weg zum Reisen. Der zu<br />

erledigende Papierkram ist schnell verstanden<br />

<strong>und</strong> sollte nicht abschrecken. Wir haben auch<br />

so manche Buckelpiste ausgewählt, um abseits<br />

der “Touri-Routen” zu fahren. Für uns war es die<br />

richtige Entscheidung! In Cairns haben wir den<br />

Toyota dann wieder <strong>für</strong> 1.100 EUR (2 1⁄2 Monate<br />

später) verkauft <strong>und</strong> waren damit am Ende<br />

zufrieden. Unzählige Backpacker versuchen dort<br />

ihre Wagen zu Schleuderpreisen zu verhökern.<br />

Bis dahin hat uns das Auto an die Great Ocean<br />

Road, die komplette Ostküste <strong>und</strong> viele Stationen<br />

<strong>im</strong> Inland geführt. Überall dort lernt man gerade<br />

zur Hochsaison <strong>im</strong> australischen Sommer viele<br />

junge Leute kennen <strong>und</strong> hat mit den meisten<br />

einfach nur viel Spass, viele gute Gespräche <strong>und</strong><br />

gemeinsame nächste Reiseziele. <strong>Das</strong> Traveln<br />

in Australien ist wirklich easy, wenn auch nicht<br />

ganz so billig, wie wir anfangs gedacht hatten.<br />

Man sollte schon ca. 3.500 EUR <strong>für</strong> ein halbes<br />

Jahr ansparen <strong>und</strong> hier <strong>und</strong> da auch nach einem<br />

Job suchen. Es ist kein Billig-Reiseland! Dann<br />

wird man wohl eine fantastische Zeit in einem<br />

fantastischem Land verbringen können, das uns<br />

bisher mit seiner Über- <strong>und</strong> Unterwasserwelt<br />

vollends begeistert hat. Mein persönlicher Ge-<br />

he<strong>im</strong>tipp <strong>für</strong> Naturbegeisterte <strong>und</strong> Wanderer<br />

ist Tasmanien. Die Insel “Under Down Under”<br />

ganz günstige Flüge an)<br />

hat wirklich einiges zu bieten. <strong>Das</strong> Great Barrier<br />

isa-anzeige itchy 210x65 12.09.2005 17:46 Uhr Seite 1<br />

Lang strecken…<br />

Reef an der Ostküste sowieso: Nemo <strong>und</strong> Co.<br />

haben ein zauberhaft schönes Wohnz<strong>im</strong>mer. Tauch-<br />

gänge sind verhältnismäßig günstig <strong>und</strong> absolut<br />

empfehlenswert. Aber es gibt noch viele, viele<br />

andere lohnenswerte Ziele in diesem doch recht<br />

großen Land. Von kleinen Tiefs, die einen während<br />

so einer Reise <strong>im</strong>mer mal wieder in Beschlag<br />

nehmen, sollte man sich nicht beirren lassen. Von<br />

einem solchen Aufenhalt kann man nur profitieren.<br />

Natürlich persönlich, aber sogar auch in beruflicher<br />

Hinsicht, da man die englische Sprache <strong>im</strong> Laufe<br />

der Zeit <strong>im</strong>mer besser versteht <strong>und</strong> spricht. <strong>Das</strong>s<br />

man selbst unabhängiger <strong>und</strong> offener wird <strong>für</strong><br />

fremde Kulturen ist wohl 100%ig sicher.<br />

Life is too short to complain! Enjoy it!<br />

G’day Mates, Jens<br />

Reisen & Arbeiten – 27<br />

Jens Hirschfeld, 26 Jahre, arbeitet seit 3 1/2<br />

Jahren in der <strong>Bildung</strong>sbranche <strong>und</strong> erfüllt sich<br />

derzeit seinen Traum. Im Sommer wird er zurück<br />

in Deutschland erwartet.<br />

Reiseversicherungspakete<br />

<strong>für</strong> unterwegs.<br />

Versicherungspakete <strong>für</strong> Reise, Studium, Job<br />

<strong>und</strong> vieles mehr <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong>.<br />

... <strong>und</strong> die Reise genießen. Egal, ob Ferien, Praktikum, Studium oder zum Jobben ins <strong>Ausland</strong>:<br />

ISIS <strong>Ausland</strong>s-Reiseversicherungen <strong>für</strong> junge Menschen geben den vollen Schutz. ISIS <strong>Ausland</strong>s-Reiseversicherungen<br />

haben lange Laufzeiten, machen Auszahlungen am Aufenthaltsort<br />

möglich <strong>und</strong> decken Sportrisiken ab. Sie helfen sofort, wenn es mal kritisch wird.<br />

Noch Fragen? Wenden Sie sich an<br />

International Service Assekuranz<br />

Sicher gehts weiter.<br />

www.isa-versicherungen.de


28 – Reisen & Arbeiten<br />

Zon, zomer, strand en zee<br />

Über die Eigenheiten Amsterdams<br />

Wer in ein exotisches Land verreisen möchte,<br />

sollte nicht nach Holland kommen. Wer wegen<br />

einer Fremdsprache ins <strong>Ausland</strong> will, muss auch<br />

nicht nach Holland kommen. Und wer vor allem<br />

endlich einen Platz an der Sonne sucht, der sollte<br />

erst recht nicht nach Holland kommen. War mein<br />

Praktikum also gar kein <strong>Ausland</strong>spraktikum?<br />

Wenn man aus Deutschland nicht zu viele Berge<br />

gewöhnt ist, dann merkt man die Landesgrenzen<br />

vielleicht erst, wenn der Bahnhof „Centraal<br />

Station“ heißt oder die Ausfahrt „Afrit“. Es<br />

st<strong>im</strong>mt nicht einmal, dass alle Straßen voll mit<br />

Wohnwägen sind. Wie ich später erfahren habe,<br />

fühlen sich vielmehr die Holländer selbst überrollt<br />

von den vielen Deutschen <strong>und</strong> deren Caravans.<br />

Tatsächlich sind Autofahrer, ob nun mit oder<br />

ohne Anhänger, besonders harmlos, geradezu<br />

zuvorkommend. Kein W<strong>und</strong>er allerdings, sie<br />

sind nämlich auch hoffnungslos in der Unterzahl<br />

gegenüber den in jeglicher Hinsicht privilegierten<br />

„fietsers“. <strong>Das</strong> Cliché der radelnden Holländer<br />

ist ja hinreichend bekannt <strong>und</strong> auch richtig. Was<br />

allerdings gerne <strong>und</strong> fatalerweise verschwiegen<br />

wird, ist, dass der radelnde Holländer sich<br />

keine weiteren Gedanken mehr darüber macht,<br />

ob es noch andere Verkehrsteilnehmer geben<br />

könnte. Während die Autofahrer (wenn sie<br />

nicht Ausländer sind) sich dieser Situation<br />

fügen <strong>und</strong> vor allem auch auf den vorgesehenen<br />

Wegen bleiben, neigen Fußgänger dazu, kreuz<br />

<strong>und</strong> quer durch die Stadt zu irren. Und sie<br />

fühlen sich sicher, wenn die Autos ausgesperrt<br />

bleiben. Was man dabei aber wissen sollte: der<br />

durchschnittliche Radler macht sicherlich eher<br />

zwe<strong>im</strong>al von seiner Klingel Gebrauch, als dass<br />

er seinen Rücktritt betätigt. Am leichtesten<br />

überlebt man daher, wenn man sich selber<br />

unauffällig unter die Masse der Fahrradfahrer<br />

mischt. <strong>Das</strong> ist jenseits aller Klassengrenzen<br />

möglich, nicht einmal der Rostzustand verrät,<br />

ob sich nun gleich ein alternativer Hausbesetzer<br />

oder der Investmentbanker <strong>im</strong> Anzug in den<br />

Sattel schwingen wird. Irritierenderweise sind<br />

die Preise, auch <strong>für</strong> gebrauchte Räder, völlig<br />

überzogen: Der Handelsdurchschnitt liegt bei<br />

110 Euro. Von der Schaltung über ein Neurad bis<br />

zum Zweitkindersitz <strong>und</strong> dem „bakfiets“ kann<br />

man den Preis natürlich noch beliebig steigern.<br />

Dazu kommen dann noch 50 Euro, die in Form<br />

eines kiloschweren Kettenschlosses den soeben<br />

erworbenen Besitz auch bewahren helfen sollen.<br />

Sonst muss man sein Rad <strong>für</strong> zehn Euro unter<br />

den ganzen anderen geklauten suchen gehen.<br />

Gerade in Amsterdam gibt es viele Menschen,<br />

die ihr Auto schon vor langer Zeit verkauft oder<br />

noch nicht einmal einen „rijbewijs“ haben. Was<br />

auch kein W<strong>und</strong>er ist, weil sich gerade in der<br />

Innenstadt die Autos regelmäßig so verkeilen,<br />

dass man sich auf jede andere Art schneller<br />

fortbewegt. Und das führt wiederum zu dem<br />

großen Vorteil, dass Autos zwar ziemlich weit in<br />

die Stadt fahren dürfen, <strong>im</strong> Endeffekt aber nicht<br />

sehr viele Leute auf diese Idee kommen.<br />

Da ich schon <strong>im</strong> März in Amsterdam ankam,<br />

war das Wetter noch nicht so rosig. Ein paar<br />

Heizstrahler <strong>und</strong> vor allem die unerschütterliche<br />

Vorliebe <strong>für</strong> Freiluft-Atmosphäre brachten die<br />

Holländer aber be<strong>im</strong> ersten Sonnenstrahl dazu,<br />

ihren „koffie verkeerd“ oder ihr „biertje“ auf der<br />

Straße zu trinken. Wenn man deutsches Normal-<br />

oder sogar sonnenverwöhntes Rheingraben-<br />

Wetter gewohnt ist, muss man <strong>für</strong> Holland seine<br />

Begriffe nicht nur <strong>für</strong> die Temperaturen ein<br />

wenig neu justieren. Weil es eigentlich <strong>im</strong>mer<br />

irgendwoher weht, gibt es einen nennenswerten<br />

Wind erst, wenn man schon von einem<br />

Sturm sprechen möchte, wogegen bei einem<br />

ausgewachsenen „storm“ schon die ersten Leute<br />

von den Brücken in die Gracht fallen können.<br />

Eigentlich stürmt es <strong>im</strong>mer mit Regen, was<br />

dummerweise Wasser von allen Seiten bedeutet.<br />

Amsterdam ist tatsächlich die erste Stadt, in der<br />

ich es gleichzeitig aus zwei unterschiedlichen<br />

Richtungen habe regnen sehen. Manchmal<br />

regnet es auch ohne Wind (gerade <strong>und</strong> dicht von<br />

oben, wie man das aus der Dusche kennt), <strong>und</strong><br />

es gibt auch Wind ohne Regen. Es gibt sogar<br />

Wasser ohne Regen, dann läuft man durch eine<br />

Wolke oder wie durch Tau, der den Weg bis zum<br />

Boden nicht gef<strong>und</strong>en hat. Am Ende ist der Effekt<br />

<strong>im</strong>mer der gleiche: Nass. Was machen die vielen<br />

Radfahrer bei einem solchen Wetter? Nun ja, Rad<br />

fahren eben. Holland, das Land der Regenbögen.<br />

Übrigens auch oft als Fahne zu finden...<br />

Die ganze Regenbeschreibung hört sich jetzt<br />

grässlich an, aber es scheint natürlich auch mal<br />

die Sonne. Dann wollen die Menschen natürlich<br />

gleich wieder in Richtung Wasser <strong>und</strong> das heißt:<br />

zon, zomer, strand en zee. Gerade die großen<br />

Städte genießen den großen Vorteil (solange<br />

die Polkappen noch halten), fast in Radlweite<br />

Nordsee-Zugang zu haben. In Amsterdam kann<br />

man <strong>für</strong> sein Feierabend-Bierchen auch mit<br />

einem Ausläufer des IJselmeers vorlieb nehmen,<br />

der vorzüglich mit einer äußerst entspannten<br />

Strandbar erschlossen ist. Besagter Strand<br />

ist eigentlich lediglich aus einer Definition<br />

entstanden: Hier Sand, da Wasser, folglich<br />

müssen wir an einem Strand sein. Da spielt<br />

es keine so große Rolle, dass das Wasser sich<br />

kaum mehr an seine Zeit <strong>im</strong> Meer erinnern kann<br />

oder dass der Sand vom Strand erst vor kurzem<br />

aufgeschüttet worden ist. An ein paar Stellen<br />

muss man sich denn auch die Baukräne <strong>und</strong><br />

monströsen Betonmischer wegdenken. Ganz in<br />

der recht bekannten Manier der Holländer wird<br />

Amsterdam nämlich ins Wasser ausgebreitet.<br />

Wenn das Millionen Kubikmeter an Sand<br />

erfordert, bis aus dem Wasser so etwas wie<br />

Bauland herausschaut, dann werden die mal eben


herbeigeschafft. Und man kann sich vorstellen, dass ein ganz ansehnliches<br />

Stück Strand dabei abfällt. Es gibt wohl in ganz Holland nicht mehr viel<br />

Land, das nicht von einem Ingenieur opt<strong>im</strong>iert wurde. An der Küste sowieso<br />

nicht, da ist das Meiste ohnehin neu, aber auch an anderen Stellen gibt es<br />

Maßnahmen gegen oder <strong>für</strong> Wasser, kanalisierte Flüsse, Gräben, Weiden<br />

<strong>und</strong> Tulpen- <strong>und</strong> Gemüsebeete soweit das Auge reicht. Und Berge sind ja<br />

bekanntlich ohnehin alle abgetragen worden – das Land wächst auch nicht<br />

von Nichts aus dem Meer. Aus diesem Willen zur Gestaltung der Umwelt<br />

erwächst bei Hochwasser <strong>und</strong> Springfluten oft auch der Zwang, sie zu<br />

beherrschen.<br />

Die niederländische Küche ist eigentlich ein Kapitel <strong>für</strong> sich, allerdings<br />

nicht, um die Geschmacksnuancen zu beschreiben, sondern eher um Ver-<br />

mutungen anzustellen, aus welchen Ausgangsstoffen wohl die Masse<br />

dieses Mal entstanden sein mag. Auf jeden Fall wird sie am Ende frittiert.<br />

Anstandshalber sei gesagt, dass es auch sehr leckeren „vis“ geben muss.<br />

<strong>Das</strong> ist der erste Hering der Saison, sprich Juni. Er gilt allerdings roh mit<br />

Zwiebeln als Delikatesse. Angesichts dieses Angebots ist es verständlich,<br />

dass viele Einwanderer lieber zu ihren kulinarischen Wurzeln zurückkehren<br />

wollten. Und nachdem Holland ab dem 17. Jhd. recht fleißig kolonisiert hat,<br />

kommen so Einflüsse aus aller Welt zusammen. Besonders ausgeprägt war<br />

das in der Nachbarschaft meiner Wohnung, dem Viertel Indische Buurt, zu<br />

finden: Wir hatten einen subjektiv geschätzten Inländeranteil von 15%.<br />

Schon in meiner ersten Wohnung mit einer brasilianischen Vermieterin,<br />

waren sieben Nationen versammelt, zumindest bis die brasilianischen<br />

Handwerker soviel Zwischenwände eingezogen hatten, dass der „wonings-<br />

dienst“ unserer lustigen Zwölfer-WG ein Ende setzte. Zum Glück konnten<br />

mein Mitbewohner <strong>und</strong> ich uns in die längerfristig zu habende Wohnung<br />

unseres neuen, marokkanischen Vermieters flüchten. Ein Glücksgriff <strong>und</strong><br />

noch dazu <strong>für</strong> 550 Euro warm <strong>für</strong> zwei Z<strong>im</strong>mer. Wohnungssuche in Amster-<br />

dam ist nämlich kein Spaß. Die Stadtverwaltung ist nicht umsonst so<br />

verzweifelt auf der Suche nach Wohnfläche, dass sie ihr IJmeer zuschüttet.<br />

Am besten sucht man daher über persönliche Kontakte. Wenn man, wie<br />

in unserem Fall, noch nicht die richtigen Leute kennt, muss man sich der<br />

normalen Mittel bedienen, als da wären die viavia-Zeitung, aus der die<br />

besten Angebote zwei St<strong>und</strong>en nach Verkaufsbeginn verschw<strong>und</strong>en sind,<br />

verschiedene Websites oder auch ein „makelaar“, der bei einem günstigen<br />

Z<strong>im</strong>mer oder bei der akuten Gefahr, auf der Straße zu landen, der wir uns<br />

gegenüber sahen, noch erschwinglich sein kann. Die besten Chancen<br />

hat man wohl, wenn man genug Zeit zum Suchen mit der Möglichkeit,<br />

ad hoc <strong>und</strong> gleich morgen einzuziehen kombiniert. Wenn man statt eines<br />

teuren Computers ein wenig Abenteuerlust mitbringt, kann man auch sehr<br />

erfolgreich ein Haus „kraken“ gehen oder in ein besetztes miteinziehen.<br />

An verschiedenen Ecken gibt es dazu von den Hausbesetzern in der<br />

„kraakspreekuur“ Infos, Tipps <strong>und</strong> Tricks. Auf Gr<strong>und</strong> der Wohnungsnot <strong>und</strong><br />

der niederländischen Gesetze ist das ein bisschen üblicher, als man das aus<br />

Deutschland kennt.<br />

Mit einer häuslichen Basis lässt sich dann viel angenehmer der Rest der<br />

Stadt erk<strong>und</strong>en. Gerade in Amsterdam wird es einem nicht so schnell<br />

langweilig. <strong>Das</strong> Angebot an interessanten Museen, Parks, Cafés, Bars <strong>und</strong><br />

Clubs ist w<strong>und</strong>ervoll reichhaltig. Eines Tages wird man feststellen, dass man<br />

schon seit Monaten in der Stadt ist <strong>und</strong> noch gar nicht das Bedürfnis hatte,<br />

mehr vom Rest des Landes zu sehen. Dabei ist das sehr einfach: Zugfahrten<br />

sind billig (die Strecken sind ja auch nicht lang) <strong>und</strong> mit einer „vordeel-<br />

urenkaart“ fährt man noch mal fast <strong>für</strong> die Hälfte. Dazu braucht man noch<br />

seine „strippen-kaart“, mit der man <strong>für</strong> alle Metros, Trams <strong>und</strong> Busse in ganz<br />

Holland stempeln gehen kann. Um den Kulturausflug komplett zu machen,<br />

kann man sich noch eine „museums jaarkaart“ kaufen, mit der fast alle<br />

Museen ein Jahr lang <strong>für</strong> umsonst zu besichtigen sind. Bis 26 Jahre kostet<br />

sie nur 15 Euro, was sich angesichts eines erstaunlichen Eintritts von neun<br />

Euro <strong>für</strong> das VanGogh-Museum sehr schnell lohnt. Außer <strong>für</strong> Fahrräder liegt<br />

das Preisniveau ziemlich auf dem von Deutschland. Ein „koffie verkeert“<br />

ist schon <strong>für</strong> 1,80€ zu bekommen, womit eigentlich der Ruf Amsterdams<br />

als teure Stadt widerlegt sein sollte. <strong>Das</strong> Problem ist vielmehr, dass es so<br />

viele verlockende Cafés gibt, dass man viel öfter zum „koffie“ oder „biertje“<br />

verführt wird <strong>und</strong> es am Ende der Nacht dann doch wieder verlustreich<br />

geworden ist. Mit ein paar guten Empfehlungen <strong>und</strong> einem wachen Auge<br />

findet man aber auch einen derart großen Reichtum an Veranstaltungen,<br />

zu denen man gratis eingeladen ist, dass man ohne weiteres auch ohne<br />

dicken Geldbeutel eine Menge Spaß haben kann. Die ult<strong>im</strong>ative Freizeit-<br />

veranstaltung ist dann wieder etwas komplizierter zu organisieren. An einem<br />

sonnigen Sonntagnachmittag sind nämlich mindestens so viele Menschen<br />

in ihren Booten <strong>und</strong> Bötchen unterwegs wie zu Fuß. Eigentlich wird alles<br />

benutzt, was nicht gleich untergeht <strong>und</strong> an dem man einen Außenborder<br />

befestigen kann. Es gibt zwar auch die luxuriösen Tropenholz-Varianten, viel<br />

wichtiger ist aber der entspannende Charakter der Bootstour. Und das heißt,<br />

dass man mindestens eine Flasche Wein, besser noch einen Grill <strong>und</strong> ein<br />

kaltes Buffet, an Bord hat.<br />

Johannes Landstorfer (26) studiert Kommunikationsdesign in Mannhe<strong>im</strong>.<br />

Über ein Leonardo- <strong>und</strong> Cusanuswerk-Stipendium verbrachte er einige Zeit<br />

als Praktikant in Amsterdam.<br />

Reisen & Arbeiten – 29


30 – Studium<br />

„Der Bologna-Prozess“<br />

Reform des europäischen Hochschulsystems<br />

Bologna-Prozess - dieser Begriff geistert seit einigen Jahren durch die Medien,<br />

meist <strong>im</strong> Zusammenhang mit den neuen Bachelor- <strong>und</strong> Masterstudiengängen,<br />

die zurzeit an vielen deutschen Universitäten <strong>und</strong> Fachhochschulen eingeführt<br />

werden. Doch was ist der „Bologna-Prozess“ eigentlich <strong>und</strong> welche Auswirkun-<br />

gen hat er auf die Möglichkeiten deutscher Abiturienten <strong>und</strong> Studenten, die ein<br />

<strong>Ausland</strong>ssemester oder auch ein komplettes Studium <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> planen? Dieser<br />

Artikel soll helfen, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen.<br />

Was also ist der „Bologna-Prozess“?<br />

Ende der 90er Jahre haben zahlreiche europäische Länder erkannt, dass ihre<br />

Hochschulen <strong>im</strong> weltweiten Vergleich nur noch bedingt wettbewerbsfähig<br />

waren. Universitäten in Nordamerika, aber auch in Australien <strong>und</strong> Neuseeland,<br />

hatten ihnen in Punkto Studienbedingungen <strong>und</strong> Reputation den Rang abge-<br />

laufen. Im Juni 1999 haben sich daher die Regierungen aus 29 europäischen<br />

Ländern gemeinsam dazu entschlossen, die Studien- <strong>und</strong> Hochschullandschaft<br />

in ihren Ländern zu reformieren. Dieser Entschluss <strong>und</strong> ein „Fahrplan“ <strong>für</strong> die<br />

Umsetzung der Reformen wurden während eines Regierungsgipfels in Bologna<br />

schriftlich in der so genannten „Bologna-Erklärung“ festgehalten. Seitdem wird<br />

der damit verb<strong>und</strong>ene Reformprozess als „Bologna-Prozess“ bezeichnet.<br />

Was will der „Bologna-Prozess“?<br />

<strong>Das</strong> übergeordnete Ziel ist die Schaffung eines „gemeinsamen europäischen<br />

Hochschulraums“ bis zum Jahr 2010. Dies beinhaltet vor allem die Einführung<br />

eines „Systems leicht verständlicher <strong>und</strong> vergleichbarer Studienabschlüsse“, wie<br />

es in der „Bologna-Erklärung“ heißt. Dadurch soll es Studenten leichter gemacht<br />

werden, zwischen unterschiedlichen Hochschulen in verschiedenen Ländern zu<br />

wechseln <strong>und</strong> einen Teil ihrer Hochschulausbildung – oder sogar ihr komplettes<br />

Studium - <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> zu absolvieren. <strong>Das</strong> wiederum fördert die Internationalität<br />

der Hochschulausbildung <strong>und</strong> trägt damit zur Wettbewerbsfähigkeit der euro-<br />

päischen Hochschulen bei. Angestrebt wird eine gestufte Studienstruktur mit<br />

drei aufeinander aufbauenden Studienabschnitten, wie sie weltweit schon<br />

in den meisten Ländern zu finden ist. Der erste Studienabschnitt ist dabei<br />

auf mindestens drei <strong>und</strong> höchstens vier Jahre angelegt <strong>und</strong> schließt mit dem<br />

Bachelor ab. Da bereits dieser erste Studienabschluss berufsqualifizierend sein<br />

soll, kann nach dem Erreichen des Bachelors entweder direkt der Einstieg in das<br />

Berufsleben erfolgen – oder aber die Fortsetzung des Studiums <strong>im</strong> Rahmen eines<br />

ein- oder zweijährigen Masterstudiengangs. Dieser zweite Studienabschnitt<br />

dient der Vertiefung <strong>und</strong> Erweiterung der erworbenen Kenntnisse <strong>und</strong> Methoden.<br />

Er befähigt bei erfolgreichem Abschluss zum Eintritt in die dritte Studienphase,<br />

die Doktorandenausbildung.<br />

Was ändert sich sonst noch?<br />

Zusätzlich zur Einführung vergleichbarer Studienabschlüsse in den am „Bologna-<br />

Prozess“ beteiligten Ländern sollen die Transparenz <strong>und</strong> Vergleichbarkeit der<br />

Studieninhalte <strong>und</strong> damit die gegenseitige Anerkennung der Studienleistungen<br />

verbessert werden. So soll gewährleistet werden, dass die Hochschulen bei<br />

einem Hochschulwechsel die bereits erbrachten Leistungen eines Studenten<br />

besser einordnen können <strong>und</strong> dass somit das Studium ohne Zeitverlust<br />

fortgesetzt werden kann. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden in den letzten<br />

Jahren unter anderem folgende begleitende Maßnahmen vereinbart:


www.photocase.de<br />

•<br />

•<br />

•<br />

„Modularisierung der Studiengänge“ - Darunter versteht man die Zu-<br />

sammenfassung von inhaltlich zusammengehörenden Stoffgebieten <strong>und</strong><br />

Lehrveranstaltungen (Vorlesungen, Übungen, Seminare) zu abgeschlossenen<br />

Lehreinheiten (= Modulen), die in der Regel während eines Semesters<br />

gleichzeitig belegt <strong>und</strong> zusammen abgeprüft werden. Um das Studium<br />

abschließen zu können, muss eine best<strong>im</strong>mte Anzahl in der Studienordnung<br />

festgelegter Module aus verschiedenen Bereichen erfolgreich absolviert<br />

worden sein.<br />

Einführung eines „einheitlichen Leistungspunktsystems“ zur Bewertung<br />

der einzelnen Module auf der Basis des ECTS (European Credit Transfer<br />

System). Jedem Modul soll eine best<strong>im</strong>mte Anzahl von ECTS-Punkten<br />

zugewiesen werden, die sich nach der zeitlichen Arbeitsbelastung der<br />

Studenten richtet, die nötig ist, das Modul erfolgreich abzuschließen.<br />

Hierbei wird nicht nur die tatsächlich in Lehrveranstaltungen verbrachte Zeit<br />

mit eingerechnet, sondern auch die Zeit, die der Student mit der Vor- <strong>und</strong><br />

Nachbereitung verbringt.<br />

Ausgabe eines „Diploma Supplements“ nach Ende des Studiums, in<br />

dem in standardisierter Form Informationen über die Inhalte <strong>und</strong> den<br />

Aufbau des absolvierten Studiengangs festgehalten werden <strong>und</strong> das<br />

sowohl Arbeitgebern als auch Hochschulen europaweit die Beurteilung der<br />

•<br />

individuellen Qualifikationen der einzelnen Bewerber erleichtern soll.<br />

„Förderung der Zusammenarbeit“ zwischen den Hochschulen der<br />

teilnehmenden Länder – inzwischen sind es schon 45 – bei der Entwicklung<br />

integrierter Studien- <strong>und</strong> Forschungsprogramme sowie Lehrplänen <strong>und</strong><br />

Austauschprogrammen <strong>für</strong> Studenten <strong>und</strong> Wissenschaftler.<br />

Und wie weit ist Deutschland?<br />

Zu Beginn des „Bologna-Prozesses“ war Deutschland sehr schnell – die recht-<br />

lichen Voraussetzungen <strong>für</strong> die Einführung der Bachelor- <strong>und</strong> Masterstudien-<br />

gänge sind zum Beispiel schon <strong>im</strong> Jahre 2002 geschaffen worden. Der B<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> die Länder haben sich dabei in Zusammenarbeit mit den Hochschulen auf<br />

eine Regelstudienzeit von drei Jahren <strong>für</strong> den Bachelor <strong>und</strong> weiteren zwei<br />

Jahren <strong>für</strong> den Master geeinigt. Dies steht <strong>im</strong> Gegensatz zu vielen anderen<br />

europäischen Ländern, die sich am nordamerikanischen Modell orientiert <strong>und</strong><br />

daher <strong>für</strong> einen vierjährigen Bachelor entschieden haben. Bis 2010 soll die<br />

Umstellung der Studienabschlüsse in Deutschland abgeschlossen sein. Derzeit<br />

gibt es in Deutschland bereits knapp 3.000 Bachelor- <strong>und</strong> Masterstudiengänge,<br />

die allerdings erst knapp ein Drittel der in Deutschland insgesamt angebotenen<br />

Studiengänge ausmachen. Während es sich bei gut der Hälfte dieser Studien-<br />

gänge um komplette Neuentwicklungen handelt, sind die übrigen „alte Studien-<br />

gänge <strong>im</strong> neuen Gewand“, d.h. in überarbeiteter Form. Bei aller Schnelligkeit<br />

Deutschlands <strong>im</strong> Reformprozess darf man also nicht übersehen, dass derzeit<br />

Studium – 31<br />

Wirtschaftswissenschaft,<br />

Biowissenschaften, Zahnmedizin,<br />

Medizin, Pflegewissenschaft,<br />

Philosophie <strong>und</strong> Kulturreflexion<br />

(Studium f<strong>und</strong>amentale),<br />

Musiktherapie<br />

Fachwissen quer denken<br />

www.uni-wh.de


32 – Studium<br />

V E R A N S TA LT E R :<br />

STUDIUM,<br />

AUSBILDUNG,<br />

KARRIERE:<br />

START<br />

SCHUSS<br />

ABI<br />

DIE INFO-VERANSTALTUNG<br />

FÜR SCHÜLER<br />

IN DER OBERSTUFE<br />

28.10.2006 ESSEN<br />

02.12.2006 STUTTGART<br />

DEINE CHANCEN IN STUDIUM UND BERUF<br />

Jetzt bewerben: www.startschuss-abi.de<br />

noch etwa zwei Drittel der Studiengänge nach dem „alten Muster“ gestaltet<br />

sind. Hier ist noch viel Arbeit zu leisten.<br />

Welche Auswirkungen hat der „Bologna-Prozess“ auf die Möglichkeiten, <strong>im</strong><br />

<strong>Ausland</strong> zu studieren?<br />

Die wichtigste <strong>und</strong> positivste Veränderung <strong>für</strong> <strong>Ausland</strong>sstudienpläne durch<br />

den Bologna-Prozess ist mit Sicherheit die Einführung der Bachelor- <strong>und</strong><br />

Masterabschlüsse, da die bisherigen deutschen Abschlüsse des Diploms<br />

oder Magisters international weitgehend unbekannt sind. Dies war in<br />

der Vergangenheit besonders <strong>für</strong> Studenten ein Problem, die während<br />

ihres Studiums von einer deutschen Universität an eine Universität <strong>im</strong><br />

<strong>Ausland</strong> wechseln wollten, die bereits Bachelor- <strong>und</strong> Masterstudiengänge<br />

hatte, um dort ihr Studium fortzusetzen oder ein <strong>Ausland</strong>ssemester zu<br />

absolvieren. Da die Diplom- <strong>und</strong> Magisterstudiengänge „einstufig“ waren,<br />

fiel es ausländischen Universitäten oft schwer zu entscheiden, ob deutsche<br />

Bewerber nun noch in den Bachelor- oder bereits in den Masterstudiengang<br />

einzustufen waren. Dieses Problem ist nun weitgehend gelöst. Allerdings<br />

könnte es sich unter Umständen als nachteilig erweisen, dass der deutsche<br />

Bachelor nur auf drei Jahre angelegt ist. Derzeit ist noch nicht abzusehen,<br />

inwiefern der deutsche Bachelor völlig vorbehaltlos als gleichwertig zu<br />

den weiter verbreiteten vierjährigen Bachelorstudiengängen in anderen<br />

Ländern anerkannt wird. Entschärft wird dieses Problem aber durch die<br />

flächendeckende Einführung der (ECTS-) Leistungspunkte, da diese wie<br />

beschrieben eine bessere Vergleichbarkeit der Leistungen garantieren.<br />

Wenn innerhalb eines dreijährigen Bachelors in Deutschland genauso viele<br />

Leistungspunkte erlangt werden müssen wie innerhalb eines vierjährigen<br />

Bachelors <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong>, wird sich dies sicherlich positiv auf die Anerkennung<br />

des deutschen Bachelors auswirken. Eine weitere positive Entwicklung der<br />

letzten Jahre, die auch auf den Zielen des „Bologna-Prozesses“ aufbaut,<br />

war die Entscheidung der B<strong>und</strong>esregierung, die finanzielle Förderung von<br />

<strong>Ausland</strong>sstudien auszubauen. So ist es <strong>für</strong> BAföGempfänger seit 2001<br />

möglich, das Studium nach einer ersten „Orientierungsphase“ in Deutschland<br />

von mindestens einem Jahr dann <strong>im</strong> europäischen <strong>Ausland</strong> fortzusetzen<br />

<strong>und</strong> das BAföG „mitzunehmen“. Dies ist natürlich ein sehr großer Vorteil, da<br />

vor der BAföGreform nur ein <strong>Ausland</strong>saufenthalt von max<strong>im</strong>al einem Jahr<br />

gefördert wurde. Für eine abschließende Bewertung des „Bologna-Prozesses“<br />

ist es <strong>im</strong> Moment natürlich noch zu früh. Es lässt sich jedoch bereits jetzt<br />

erkennen, dass sich der „Bologna-Prozess“ trotz kleinerer „Kinderkrankheiten“<br />

überwiegend positiv auf die Optionen deutscher Abiturienten <strong>und</strong> Studenten<br />

auswirken wird, die ihr Studium (teilweise oder ganz) <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> absolvieren<br />

wollen. Es ist zu hoffen, dass der „Bologna-Prozess“ noch mehr Studenten als<br />

bisher ermutigen wird, den Schritt ins <strong>Ausland</strong> zu wagen. Die Weichen hier<strong>für</strong><br />

sind gestellt.<br />

Alexandra Lembke, Diplom Politologin<br />

Studienberaterin College-Contact.com<br />

0251-53959524<br />

alembke@college-contact.com<br />

www.college-contact.com


Erasmus University Rotterdam, the Netherlands<br />

Erasmus School<br />

of Economics<br />

The Erasmus School of Economics (ESE) is a leading academic institution in<br />

the world and is the fo<strong>und</strong>ing faculty of Erasmus University Rotterdam (EUR).<br />

The School hosts many of the world’s experts in their fields and offers top<br />

educational programmes in all major areas of economics and business.<br />

The School offers a cosmopolitan, business-orientated character combined<br />

with intellectual excitement, cutting-edge research, and access to lively and<br />

diverse life of Rotterdam.<br />

W E O F F E R<br />

Three year International Bachelor of Science programme in<br />

• Economics & Business Economics<br />

One year Master of Science programmes in<br />

• Economics & Business (8 specialisations)<br />

• Economics & Management Science<br />

(4 specialisations)<br />

• Informatics & Economics (2 specialisations)<br />

Two year Master of Philosophy programme in<br />

• Economics at the Tinbergen Institute<br />

For more information on the programmes, courses, application and<br />

admission, grants, student life, housing and for general information<br />

visit our website<br />

www.ese.eur.nl<br />

ERASMUS UNIVERSITEIT ROTTERDAM<br />

Studium – 33


34 – Studium<br />

The Scholar Ship stellt sich vor<br />

Campus auf hoher See<br />

Fünf Jahre hat es gedauert, bis sich die Idee von<br />

Ron Zighelbo<strong>im</strong> (Managing Direktor) in Zusammen-<br />

arbeit mit Dr. Joseph Olander (President) <strong>im</strong> Januar<br />

2007 verwirklichen wird: Studenten aus der ganzen<br />

Welt zusammenbringen, um sie besser auf ihr<br />

Leben <strong>und</strong> den Beruf in einer vernetzten globa-<br />

lisierten Welt vorzubereiten. Neben dem Kennen-<br />

lernen historisch wichtiger Reiseziele werden die<br />

Studenten eine Vielfalt an Kulturen <strong>und</strong> Sprachen<br />

erleben <strong>und</strong> teilen.<br />

Bis zu 700 Studenten werden von Athen aus auf<br />

einem schw<strong>im</strong>menden Campus ein akademisches<br />

Programm mit einer Weltreise kombinieren. Den<br />

Campus „mitnehmen“, das Erlernte vor Ort <strong>und</strong> mit<br />

einer international lernenden Gemeinschaft in ein<br />

Projekt umsetzen – das ist The Scholar Ship.<br />

The Scholar Ship ist ein Konsortium von 6<br />

internationalen Universitäten (Australien, China<br />

(2), Marokko, Mexiko <strong>und</strong> Ghana) <strong>und</strong> einer<br />

der größten Kreuzfahrtreedereien. Auf einem<br />

speziell da<strong>für</strong> ausgestatteten Kreuzfahrtschiff,<br />

bereitgestellt von der Royal Caribbean Cruises<br />

Ltd, findet ein viermonatiges akademisches<br />

Programm (ein Semester) mit den Schwerpunkten<br />

Intercultural Leadership <strong>und</strong> Communication<br />

statt. Die Weltreise dauert 4 Monate <strong>und</strong> führt<br />

die Studenten von Athen nach Casablanca,<br />

Buenos Aires, Kapstadt, Perth, Singapur, Cochin,<br />

Larnarca <strong>und</strong> wieder zurück. Sowohl Programme<br />

<strong>für</strong> Undergraduate- als auch <strong>für</strong> Postgraduate-<br />

Studenten werden auf dem Schiff angeboten.<br />

Ein brandneues Modell in der<br />

interkulturellen Ausbildung<br />

Entscheidungsträger von Morgen müssen in der<br />

Lage sein, kulturelle, politische <strong>und</strong> sprachliche<br />

Barrieren zu überwinden. Deshalb ist es heute ein<br />

Muss, in den <strong>im</strong>mer globaler werdenden Strukturen<br />

von Studium <strong>und</strong> Beruf sein Wissen richtig<br />

umzusetzen.<br />

The Scholar Ship ist ein lebendiges <strong>und</strong> neues<br />

Beispiel <strong>für</strong> interkulturelles Lernen. Die Studenten<br />

nehmen an akademischen <strong>und</strong> kulturellen Pro-<br />

grammen sowie an verschiedenen Freizeitaktivi-<br />

täten auf dem Kreuzfahrtschiff <strong>und</strong> an Land teil.<br />

Sie vervollkommnen dabei ihre persönliche <strong>und</strong><br />

berufliche Entwicklung.<br />

<strong>Das</strong> Konsortium verpflichtet sich bei den aus-<br />

schließlich in Englisch unterrichteten Kursen<br />

zu höchstem akademischen Niveau. Studenten<br />

<strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>studium nehmen an Undergraduate-<br />

Programmen <strong>und</strong> Studenten mit einem Bachelor-<br />

Abschluss an Postgraduate-Programmen teil.<br />

Zudem können sie an einem Forschungsprojekt<br />

partizipieren. <strong>Das</strong> tägliche Leben auf dem<br />

Kreuzfahrtschiff sowie die Hochschulseminare<br />

werden mit einem attraktiven Programm an<br />

Land abger<strong>und</strong>et. In jedem Zielhafen können<br />

die Studenten mit lokalen Unternehmen <strong>und</strong><br />

Regierungsbehörden Kontakte aufnehmen <strong>und</strong><br />

selbständig oder in Gruppen auf Entdeckungs-<br />

tour gehen. <strong>Das</strong> an Bord erlernte Wissen wird<br />

somit aktiv umgesetzt.<br />

Die zur Allianz der Universitäten gehörenden<br />

akademischen „Stewards“ sind <strong>für</strong> Programm-<br />

inhalte <strong>und</strong> deren Qualität verantwortlich. An den<br />

Programmen nehmen die Macquarie University<br />

in Sydney (Australien), Al Akhawayn University<br />

(Marokko), Beijing Foreign Studies University<br />

and Peking University (China), Tecnológico de<br />

Monterrey (Mexiko) and the University of Ghana<br />

(Afrika) teil. Nach Beschluss des Konsortiums<br />

wird die australische Macquarie University nach<br />

erfolgreichem Abschluss des Programms den<br />

Studierenden akademische Credits überreichen.<br />

Die Aufgabe des Konsortiums der Universitäten<br />

besteht darin, effiziente Strukturen <strong>und</strong> Mechanis-<br />

men zu etablieren, damit höchste Qualität in den<br />

Lernmethoden, eine zuverlässige Administration<br />

sowie gute Studienberatung überprüft <strong>und</strong> gewähr-<br />

leistet werden können.<br />

Undergraduate-Programm<br />

Nach erfolgreichem Abschluss des Programms<br />

erhalten die Studenten das Certificate in Inter-<br />

cultural Leadership<br />

Postgraduate-Programm<br />

Nach erfolgreichem Abschluss erhalten alle Stu-<br />

denten das Certificate in Intercultural Knowledge<br />

Managememt. Sie können zudem ein von der<br />

Macquarie University anerkanntes Postgraduate<br />

Certificate in International Communication an-<br />

fordern. Postgraduate-Studenten können sich mit<br />

den an Bord erhaltenen Credits <strong>für</strong> ein weiteres<br />

„Landsemester“ an der Macquarie University<br />

(Sydney) einschreiben. Ziel ist es, mit dem<br />

Master of Arts in International Communication<br />

abzuschließen.<br />

Anmeldeschluss <strong>für</strong> die Eröffnungsreise ist der<br />

1. August 2006. Weitere Informationen:<br />

The Scholar Ship<br />

Nicole Niedack - Regional Manager<br />

069-92 00 71 46<br />

NNiedack@TheScholarShip.com<br />

www.TheScholarShip.com


Stipendienmöglichkeiten <strong>für</strong> Studierende<br />

Ein kleiner Überblick<br />

Es gibt in Deutschland zahlreiche Förderungsmöglichkeiten <strong>für</strong> Studenten, die<br />

in den USA studieren oder einen Abschluss machen möchten. Viele Stipen-<br />

dienprogramme richten sich allerdings nur an eine best<strong>im</strong>mte Zielgruppe oder<br />

fördern nur ausgewählte Vorhaben. Schüler <strong>und</strong> Studenten, die planen, ein<br />

Semester oder ihr gesamtes Studium in den USA zu verbringen, müssen sich<br />

also zunächst einen Überblick über geeignete Förderprogramme verschaffen.<br />

Im Folgenden sollen die wichtigsten Stipendienorganisationen sowie deren<br />

Zielsetzungen kurz dargestellt werden.<br />

Einen guten ersten Überblick über die verschiedenen Programme kann man sich<br />

auf der Internetseite des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes (DAAD)<br />

verschaffen. Er ist eine gemeinsame Einrichtung der deutschen Hochschulen<br />

<strong>und</strong> richtet sich an Studenten, die entweder <strong>Ausland</strong>ssemester einlegen oder<br />

ein Aufbau-Studium <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> aufnehmen möchten. Stipendien werden in<br />

der Regel an Bewerber vergeben, die mindestens <strong>im</strong> zweiten Semester sind<br />

bzw. ihr Gr<strong>und</strong>studium abgeschlossen haben <strong>und</strong> gute Noten nachweisen<br />

können. Eine Kommission überprüft in Auswahlgesprächen die Eignung der<br />

Kandidaten, welche dann je nach Programm unterschiedlich hoch dotierte<br />

Stipendien in Anspruch nehmen können. Ein ähnliches Konzept verfolgt die<br />

Fulbright-Kommission. Die vom amerikanischen Senator Fulbright ins Leben<br />

gerufene Einrichtung fördert den kulturellen <strong>und</strong> akademischen Austausch von<br />

Deutschen <strong>und</strong> US-Amerikanern. Zu diesem Zweck vergibt die Kommission<br />

akademische Stipendien an Studenten <strong>und</strong> Graduierte. Die Kommission fördert<br />

wie der DAAD vor allem Austauschjahre <strong>und</strong> Aufbaustudien mit Voll- <strong>und</strong> Teil-<br />

Stipendien, ist dabei allerdings sehr selektiv. Nur wenige Studenten pro Jahr<br />

kommen in den Genuss solcher Stipendien <strong>und</strong> verpflichten sich außerdem zur<br />

Teilnahme an Fulbright-Veranstaltungen während der Studienzeit.<br />

We have a lot to offer:<br />

• 1,300 International Students from over<br />

94 countries<br />

• 3.5 million (Cdn) available in Scholarships,<br />

Bursaries and Student Mobility Awards<br />

• 3 million (Cdn) available for student employment<br />

on campus<br />

• Ranked #1 for the most internationalized<br />

campus in Canada (MacLean’s <strong>Magazin</strong>e)<br />

• Home to more than 60 visiting students<br />

from Germany<br />

• Arts, Commerce and Science degrees<br />

• Internationally Accredited Business School<br />

(AACSB)<br />

• Engineering and Pre-Professional programs<br />

Bringing The World<br />

To You For Over<br />

200 Years.<br />

• Cooperative Education in Science and<br />

Commerce<br />

• 16 Graduate programs including MBA,<br />

International Development Studies, PhDs in<br />

Business and Astronomy<br />

Download an application from www.smu.ca<br />

Contact us:<br />

Tel: 902.496.8280<br />

Fax: 902.420.5073<br />

Email: international@smu.ca<br />

Besonders begabte Studenten werden bei ihren in- <strong>und</strong> ausländischen Studien<br />

von der Studienstiftung des Deutschen Volkes gefördert. Studenten können<br />

sich <strong>für</strong> eine Förderung allerdings nicht bewerben, sondern müssen von Schul-<br />

direktoren oder Professoren vorgeschlagen werden, wobei man seine Hochschul-<br />

lehrer natürlich auch um einen Vorschlag „bitten“ kann. Eine weitere Möglichkeit<br />

der Förderungen bieten die Partei-Stiftungen in Deutschland, deren Schwerpunkt<br />

aber eindeutig nicht auf der Förderung von <strong>Ausland</strong>sstudien liegt. Darüber hinaus<br />

gibt es auch private Organisationen, die gegen eine Servicegebühr Stipendien<br />

von US-Hochschulen an internationale Bewerber vermitteln. International<br />

Doorway to Education & Athletics (IDEA) richtet sich zum Beispiel vor allem<br />

an Studierende der unteren Semester <strong>und</strong> (Fach-) Abiturienten. Sie arbeitet<br />

mit Colleges <strong>und</strong> Universitäten zusammen, die ihre Studentenschaft weiter<br />

internationalisieren möchten <strong>und</strong> daher geeigneten Bewerber einen Großteil<br />

der Kosten <strong>für</strong> die Studiengebühren, Unterkunft <strong>und</strong> Verpflegung in den USA<br />

erlassen. Andere Voraussetzungen außer der Hochschulreife <strong>und</strong> dem Nachweis<br />

von ausreichenden Englischkenntnissen (TOEFL-Test) müssen die Bewerber<br />

nicht mitbringen, d.h. dieses Programm steht fast jedem Abiturienten offen.<br />

Leistungssportler haben besonders gute Chancen auf ein hohes Stipendium in<br />

den USA, wenn sie gut genug sind, um <strong>für</strong> die Universitätsmannschaften bei<br />

Halifax, Nova Scotia, Canada • www.smu.ca<br />

Studium – 35


36 – Studium<br />

Wettkämpfen anzutreten. In diesem Fall können die Athleten auf ein hohes<br />

Teil- oder ein Voll-Stipendium <strong>für</strong> ein Jahr oder bis zum Studienabschluss<br />

hoffen. Außerdem bietet es Sportlern die Möglichkeit, den Leistungssport<br />

<strong>und</strong> ein Universitätsstudium miteinander zu kombinieren, ohne dass man<br />

einen Bereich zu sehr vernachlässigen muss. Jenseits der Stipendien<br />

exisitert die Möglichkeit, <strong>Ausland</strong>s-BAföG zu beantragen, wenn man schon<br />

mindestens ein Jahr lang in Deutschland studiert hat. Die BAföG-Sätze <strong>und</strong><br />

Einkommensgrenzen <strong>für</strong> das <strong>Ausland</strong> liegen in der Regel höher als be<strong>im</strong><br />

Inlands-BAföG. <strong>Ausland</strong>s-BAföG kommt daher auch <strong>für</strong> diejenigen in Frage,<br />

deren Vermögensverhältnisse eine Förderung <strong>im</strong> Inland nicht zulassen. Dabei<br />

muss man allerdings beachten, dass das Studium in den USA höchstens<br />

ein Jahr dauern darf <strong>und</strong> zumindest teilweise <strong>für</strong> den deutschen Abschluss<br />

angerechnet werden muss.<br />

Philipp Liedgens, M.A.<br />

Geschäftsführer International Doorway Deutschland<br />

0251-2872423<br />

pliedgens@internationaldoorway.de<br />

www.internationaldoorway.de<br />

Combination Program:<br />

Study English and an<br />

academic subject.<br />

The perfect<br />

destination for<br />

you to study,<br />

live and play in<br />

this summer.<br />

http://www.summer.uci.edu<br />

Links:<br />

www.daad.de<br />

www.fulbright.de<br />

www.studienstiftung.de<br />

www.internationaldoorway.de<br />

www.sport-scholarships.com<br />

www.auslandsbafoeg.de<br />

For more information<br />

please contact:<br />

Albane Ariza<br />

Tel: (949) 824-5958<br />

E-mail: arizaa@uci.edu


Studieren in Großbritannien<br />

Infos, Tipps, Tricks: Was man wissen sollte<br />

Ein Regenschirm. <strong>Das</strong> war das Geschenk, das<br />

mir mein Vater anlässlich meines anstehenden<br />

Studienaufenthaltes in London feierlich über-<br />

reichte. Die gute Nachricht zuerst: Ich habe ihn<br />

bei weitem nicht so oft gebraucht wie gemein-<br />

hin angenommen wird – das englische Wetter<br />

ist nämlich viel besser als sein Ruf, man könnte<br />

sogar sagen überwiegend fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> mild.<br />

Ich kam 2003 zunächst als Erasmus-Studentin<br />

von Berlin nach London an die School of Oriental<br />

and African Studies (SOAS). Es gefiel mir so gut,<br />

dass ich mich entschloss, mein Studium dort zu<br />

Ende zu bringen, <strong>und</strong> so verbrachte ich 2004/2005<br />

ein weiteres Jahr an der SOAS, diesmal <strong>im</strong><br />

Master-Studiengang Asian Politics. Viele Dinge<br />

musste ich in den zwei Jahren selbst heraus-<br />

finden; manche Informationen finden sich in<br />

keinem Reise- oder Studienführer – <strong>und</strong> gewisse<br />

Fehler muss man vielleicht erst einmal machen.<br />

Über andere Dinge, wie zum Beispiel das Studien-<br />

system in Großbritannien, hatte ich mir vor<br />

meiner Ankunft ohnehin noch nicht wirklich<br />

Gedanken gemacht... Inzwischen bin ich frisch-<br />

gebackener „Master of Science“, wieder in<br />

London <strong>und</strong> um einiges weiser – wenigstens,<br />

was Studieren in Großbritannien betrifft.<br />

STUDIEREN<br />

Unter welchen Bedingungen man in Großbritan-<br />

nien studiert, hängt zunächst von der Art des<br />

Studiums ab. Wer sich entscheidet, nach dem<br />

Abitur komplett in Großbritannien zu studieren,<br />

bewirbt sich durch den Universities and Colleges<br />

Admissions Service (UCAS). UCAS entspricht<br />

in etwa der deutschen Zentralstelle <strong>für</strong> die Ver-<br />

gabe von Studienplätzen (ZVS), wobei alle BA<br />

Studienplätze durch UCAS vergeben werden.<br />

Im Bewerbungsformular dürfen Präferenzen<br />

<strong>für</strong> Universitäten angegeben werden, ob man<br />

dann auch dort landet, hängt ab von der Abitur-<br />

note <strong>und</strong> dem „personal statement“, in dem<br />

man begründet, warum man gerade dieses<br />

Fach an jener Uni studieren will. Studiengänge<br />

enden in der Regel nach drei Jahren mit einem<br />

Bachelor of Arts (BA) bzw. Bachelor of Science<br />

(BSc). Als Nicht-Brite muss ein Nachweis der<br />

Englischkenntnisse, zum Beispiel in Form eines<br />

IELTS oder TOEFL Tests erbracht werden (dies<br />

gilt auch <strong>für</strong> MA/PhD). Eine andere Möglichkeit<br />

ist, zu einem in der Regel einjährigem Master-<br />

programm nach Großbritannien zu kommen.<br />

Bewerber werden von den jeweiligen Universi-<br />

täten direkt ausgewählt. Voraussetzung ist ein<br />

BA oder dem BA äquivalenter Abschluss, das<br />

heißt zum Beispiel Vordiplom oder Zwischen-<br />

prüfung <strong>und</strong> ein paar zusätzliche Semester.<br />

Hilfreich kann es sein, der Bewerbung ein<br />

Schreiben eines Dozenten der bisher besuchten<br />

(deutschen) Universität oder Fachhochschule<br />

beizulegen, in dem erklärt wird, dass die eigenen<br />

Qualifikationen denen eines BA entsprechen.<br />

Ähnlich wie be<strong>im</strong> Master sieht es auch <strong>für</strong> eine<br />

Promotion aus – wer einen PhD anstrebt, durch-<br />

läuft ebenfalls ein Bewerbungsverfahren, in<br />

dem neben einer Beschreibung des Forschungs-<br />

vorhabens auch zwei Referenzen eingereicht<br />

werden müssen. Generell gilt: Deadlines <strong>im</strong> Auge<br />

behalten!<br />

Schließlich gibt es natürlich noch die Möglich-<br />

keit, <strong>im</strong> Rahmen eines Austauschprogramms<br />

wie Erasmus oder einer Partnerschaft zwischen<br />

Universitäten nach Großbritannien zu kommen.<br />

Ist der <strong>Ausland</strong>saufenthalt nicht in das Studium<br />

in Deutschland integriert, bedeutet das, dass<br />

man als so genannter „non-degree student“ (also<br />

einer, der keinen Abschluss anstrebt) relativ<br />

frei aus den angebotenen Kursen kombinieren<br />

kann; oftmals liegt sogar die Entscheidung,<br />

an den Klausuren am Ende des akademischen<br />

Jahres teilzunehmen, be<strong>im</strong> Studenten selbst. Ein<br />

Austauschprogramm kann eine gute Möglichkeit<br />

sein, sich einen ersten Eindruck zu verschaffen,<br />

wenn man zum Beispiel erwägt, <strong>für</strong> MA oder PhD<br />

nach Großbritannien zu kommen. Gleichzeitig<br />

ist es die günstigste Möglichkeit – als Erasmus-<br />

Student zahlt man keine Studiengebühren.<br />

Studium – 37


38 – Studium<br />

<strong>Das</strong> akademische Jahr in Großbritannien ist in<br />

Tr<strong>im</strong>ester unterteilt, mit größeren Ferien um<br />

Ostern <strong>und</strong> <strong>im</strong> Sommer. Vorlesungen werden<br />

von Seminaren begleitet, die gemeinsam<br />

„units“ bilden. Ein Jahr während des BA<br />

umfasst vier solcher „units“, be<strong>im</strong> MA sind<br />

es drei, die Abschlussarbeit zählt als vierte.<br />

Seminare haben oft eine Begrenzung der<br />

Teilnehmerzahl, was bedeutet, dass zu einer<br />

Vorlesung mehrere Seminare angeboten<br />

werden, um die Gruppen klein zu halten. In<br />

einigen Städten wie Cambridge, Oxford <strong>und</strong><br />

Durham basieren die Universitäten auf dem<br />

alten College System. Jeder Student muss von<br />

einem College aufgenommen werden, in dem<br />

er dann meist auch untergebracht ist. Mit dem<br />

College System einher gehen allerlei Bräuche<br />

wie Stocherkahnfahren (punting) oder formelle<br />

Abendessen (sog. Formal Hall), bei denen mit<br />

Talar bekleidet zu erscheinen ist.<br />

Diese Rituale, mögen sie zunächst ein wenig<br />

bizarr anmuten, sind <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>e sehr nett –<br />

ich war vor zwei Wochen zum ersten Mal bei<br />

der formal hall am College meines Fre<strong>und</strong>es<br />

in Cambridge dabei (<strong>im</strong> Abendkleid aber ohne<br />

Talar, den gibt’s nur <strong>für</strong> die Studenten) <strong>und</strong><br />

kam so in den „Genuss“ des schottischen<br />

Nationalgerichts Haggis (gefüllter Schafs-<br />

magen), begleitet von Dudelsackspielern <strong>und</strong><br />

schwarzgewandeten Nachwuchspoeten – so<br />

was bekommt man auch nicht alle Tage!<br />

WAS KOSTET’S?<br />

Womit ich auch schon be<strong>im</strong> Geld wäre. Im<br />

Gegensatz zu Deutschland sind Studien-<br />

gebühren in Großbritannien schon seit<br />

Jahren an der Tagesordnung, <strong>und</strong> seit einer<br />

umstrittenen Gesetzgebung 2004 ist es<br />

Universitäten erlaubt, Studenten bis zu<br />

£ 3000 (r<strong>und</strong> 4400 Euro) pro Jahr zu berechnen.<br />

Die Gebühren variieren von Universität zu<br />

Universität <strong>und</strong> innerhalb der verschiedenen<br />

Departments; <strong>für</strong> Master <strong>und</strong> PhD wird<br />

jährlich deutlich mehr berechnet. Trösten<br />

kann sich der Europäer damit, dass er nicht<br />

mehr als die Briten zahlen muss <strong>und</strong> ver-<br />

schont bleibt von den astronomischen Ge-<br />

bühren, die Studenten von außerhalb der<br />

EU berappen müssen. Leere auf dem Bank-<br />

konto muss nicht das Ende des Traums vom<br />

Studium in Großbritannien sein. Wer sich<br />

früh genug drum kümmert, hat gute Chancen,<br />

finanzielle Unterstützung zu bekommen:<br />

entweder durch ein Stipendium oder einen


Studiengebührenerlass der Universität selbst,<br />

durch unabhängige Institutionen (z.B. Re-<br />

search Councils) oder ein Stipendium eines<br />

deutschen Studienförderwerks. Erasmus- <strong>und</strong><br />

DAAD-Aufenthalte werden ebenfalls finan-<br />

ziell unterstützt. Auch vom Department for<br />

Education and Skills gibt’s die Möglichkeit,<br />

Studiengebühren erstattet zu bekommen, wenn<br />

man bei Beginn des BA Studiums über 25 ist.<br />

WOHNEN<br />

Leben in Großbritannien ist teuer. Als ich zum<br />

ersten Mal nach London kam, wurde ich <strong>für</strong><br />

mein Z<strong>im</strong>merchen <strong>im</strong> Studentenwohnhe<strong>im</strong><br />

monatlich um fast 600 Euro erleichtert –<br />

ein echter Schock, wo ich doch aus Berlin<br />

gewohnt war, <strong>für</strong> wenig Geld in hübschen<br />

Altbauwohnungen zu residieren. Die Lebens-<br />

haltungskosten sind letztendlich, was ein<br />

Studium in Großbritannien teuer machen.<br />

Natürlich gibt es Unterschiede <strong>und</strong> Tricks, mit<br />

denen sich sparen lässt: Studentenwohnhe<strong>im</strong>e<br />

����<br />

���������������������<br />

���������������������������<br />

bieten Unterkunft in der Nähe der Uni zu In-<br />

klusivpreisen, das heißt, man muss sich nicht<br />

mehr um Rechnungen <strong>für</strong> Wasser oder Strom<br />

kümmern. Auch wenn es solchen Z<strong>im</strong>mern<br />

oft an individuellem Charme mangelt, bietet<br />

ein Aufenthalt <strong>im</strong> Studentenwohnhe<strong>im</strong> die<br />

Gelegenheit, schnell viele Leute kennen<br />

zu lernen. Ein Z<strong>im</strong>mer in einem Londoner<br />

Studentenwohnhe<strong>im</strong> kostet r<strong>und</strong> 100 Pf<strong>und</strong> –<br />

pro Woche. Mit Geduld <strong>und</strong> etwas Glück lassen<br />

sich auch Z<strong>im</strong>mer in Wohngemeinschaften<br />

finden, die deutlich billiger als die Z<strong>im</strong>mer <strong>im</strong><br />

Studentenwohnhe<strong>im</strong> sein können. Außerdem<br />

entkommt man so auch den feiernden 18jähri-<br />

gen, die als „first years“ die Studentenwohn-<br />

he<strong>im</strong>e bevölkern <strong>und</strong> anfangs ja auch wirklich<br />

nett <strong>und</strong> unterhaltsam sein können, sich aber<br />

spätestens, wenn man über einem Essay<br />

brütet, als echte Konzentrations- <strong>und</strong> folglich<br />

Launekiller entpuppen. Viele Universitäten<br />

haben außerdem Accomodation Offices, die<br />

bei der Suche nach einer Bleibe behilflich<br />

���������������������������������������������������������������������<br />

����������������������������������������������������������������������<br />

���������������������������������������������������<br />

������������������������������������������������������������������������<br />

�������������������������������������������������������������������������<br />

����������������������������������<br />

���������������������������������������������������������������������<br />

����������������������������������������������������������������������������<br />

��������������������������������������������������������������������<br />

����������<br />

�� ������������������������������������������������������������������<br />

�� ���������������������������������������������������<br />

�� �����������������������������������������������<br />

�� ���������������������������<br />

�� �������������������������������������������������������<br />

�����������������������������������������������������������<br />

�������������������������������������������<br />

sind. Mit was <strong>für</strong> Kosten während eines<br />

Studienaufenthaltes gerechnet werden muss,<br />

hängt letztendlich auch vom Studienort ab.<br />

London ist Spitzenreiter, anderswo kommt man<br />

auch mit weniger Geld klar. Im Zweifelsfall<br />

können die Universitäten Auskunft geben über<br />

die voraussichtliche Höhe der Lebenshaltungs-<br />

kosten. In London werden sie bei monatlich<br />

r<strong>und</strong> 960 Pf<strong>und</strong> (1400 Euro) veranschlagt.<br />

WAS MAN SONST NOCH WISSEN SOLLTE....<br />

Als Bürger eines EU Mitgliedslandes braucht<br />

man keinerlei Visum <strong>für</strong> Einreise <strong>und</strong> Studium<br />

in Großbritannien. Auch Arbeiten während des<br />

Studiums ist erlaubt, <strong>und</strong> es ist recht einfach,<br />

einen Job zu finden. Allerdings sollte man nicht<br />

unterschätzen, wie viel Zeit <strong>für</strong>s Studieren<br />

benötigt wird. Für die Eröffnung eines Bank-<br />

kontos in Großbritannien braucht man einen<br />

gültigen Pass, einen offiziellen Brief, mit dem<br />

man seine Adresse bestätigen kann sowie<br />

ein Schreiben der Universität. Als deutscher<br />

Studium – 39<br />

�����������������������������<br />

�� ��������������������<br />

�� ���������������������<br />

�� �������������������������������<br />

�� �����������������������������������<br />

�� �����������������������������������������������<br />

�� �������������������������������<br />

���������������������������������������������������������������������������<br />

������������������������������������������������������������������������<br />

���������������������������������������������������������������������<br />

������������������������������������������������������������������<br />

������������������������������������������������������������<br />

���������������������<br />

������������������


40 – Studium<br />

Student hat man nach Registrierung bei einer Praxis Anspruch auf<br />

Ges<strong>und</strong>heitsversorgung durch den National Health Service (NHS). Wer<br />

mehr will, schließt eine <strong>Ausland</strong>skrankenversicherung ab. Ansonsten<br />

sollte man natürlich noch wissen, dass ein Studium in Großbritannien<br />

Kontakt mit Studenten aus aller Welt bringt, das Essen bei weitem<br />

nicht so <strong>für</strong>chterlich ist, wie stets behauptet wird (English Breakfast ist<br />

richtig lecker), die Musik <strong>im</strong> Radio besser als in Deutschland ist <strong>und</strong> die<br />

Briten alles andere als reserviert sind. Ich werde jedenfalls selbst wohl<br />

noch eine Weile hier bleiben. Oh, <strong>und</strong> meinen reizenden englischen<br />

Fre<strong>und</strong>, den hab ich übrigens in der Bibliothek kennen gelernt.<br />

Antonia Staats, 24, MSc Asian Politics, ist nach 3 Monaten Kambod-<br />

scha nun wieder <strong>im</strong> „fre<strong>und</strong>lichen <strong>und</strong> milden“ London angekommen<br />

<strong>und</strong> geht derzeit als Research Assistant am International Institute for<br />

Strategic Studies bewaffneten Konflikten in Asien <strong>und</strong> Afrika auf den<br />

Gr<strong>und</strong>.<br />

Studieren <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong><br />

Kostenlose Studienberatung <strong>und</strong> Vermittlung<br />

an über 100 Hochschulen weltweit!<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Bachelor- & Master-Abschlüsse<br />

Semester- & Summer-Sessions<br />

Weiterbildungen & Trainings<br />

Zentrum <strong>für</strong> Internationale <strong>Bildung</strong> & <strong>Karriere</strong><br />

Geiststr. 49 • 48151 Münster<br />

Tel.: 0251-53959524 • Fax: 0251-53959525<br />

E-Mail: beratung@college-contact.com • Web: www.college-contact.com<br />

University of Debrecen,<br />

Medical and Health Science<br />

Center (UDMHSC)<br />

General Medicine & Dentistry &<br />

Pharmacy Programs<br />

UDMHSC is a WHO listed and internationally<br />

accredited medical school. We offer foreign<br />

students medical fo<strong>und</strong>ation, M.D., D.D.S<br />

and Doctor of Pharmacy graduate programs,<br />

and M.Sc in Public Health master program.<br />

The language of instruction is exclusively<br />

English! At present some 800 international<br />

students represent countries from aro<strong>und</strong><br />

the world, particularly Canada, Germany,<br />

Israel, Scandinavia, USA, Vietnam.<br />

Contact:<br />

Secretariat of the English Program<br />

Univearsity of Debrecen, Medical<br />

and Health Science Center<br />

H-4012 Debrecen, Nagyerdei Krt.98,<br />

HUNGARY<br />

Tel: +36 52 447 751 • Fax: +36 52 414 013<br />

Web: http://www.eduoffice.dote.hu<br />

E-mail: info@edu.dote.hu


„HEENT: perrl, eomi“<br />

Klinisches Praktikum an der Harvard Medical School<br />

Die Harvard Medical School (HMS) gilt als Topadresse <strong>für</strong> Medizinstudenten<br />

weltweit. Diesem Bann konnte auch ich mich nicht entziehen <strong>und</strong> habe mich um<br />

ein klinisches Praktikum (clinical clerkship) beworben – erfolgreich, aber nicht<br />

ohne Hindernisse. Ein paar nützliche Tipps können helfen, wichtige Fehler zu<br />

vermeiden <strong>und</strong> Frust zu verhindern.<br />

Der Weg nach Harvard<br />

Als Medizinstudent war ich daran gewöhnt, mit dem Planen von <strong>Ausland</strong>s-<br />

aufenthalten mindestens ein Jahr <strong>im</strong> Voraus zu beginnen. Deswegen war ich<br />

zunächst überrascht <strong>und</strong> erfreut als ich erfuhr, dass in Harvard die Bewerbungs-<br />

frist erst sechs Monate vor Praktikumsanfang beginnt. Der späteste Zeitpunkt<br />

<strong>für</strong> eine Bewerbung liegt genau zwei Monate vor dem Anfangsdatum des<br />

Praktikums. Die Termine orientieren sich an den Monaten <strong>und</strong> werden auch so<br />

benannt (z.B. „November rotation“), allerdings beginnen die meisten Praktika<br />

bereits zwischen dem 20. <strong>und</strong> 25. des vorhergehenden Monats. Der Bewerbungs-<br />

prozess ist unkompliziert. Die Unterlagen stehen auf den Seiten des Office of<br />

the Registrar (Immatrikulationsbüro) zum Download bereit <strong>und</strong> enthalten alle<br />

wichtigen Informationen zu den Bewerbungsbedingungen sowie der aktuellen<br />

Höhe der Studiengebühren (= tuition, liegt derzeit bei $2950/Monat). Für<br />

jede Bewerbung fällt eine zusätzliche Bearbeitungsgebühr in Höhe von $100<br />

an. Dieser Betrag darf nicht überwiesen werden <strong>und</strong> nur mit einem auf eine<br />

amerikanische Bank ausgestellten Scheck bezahlt werden (keine Eurochecks).<br />

Solch eine Scheckausstellung kann bis zu zwei Wochen dauern, was in der<br />

Planung berücksichtigt werden sollte. In einem Online-Katalog kann man das<br />

gesamte Praktika-Angebot der HMS einsehen. Ich empfehle dringend, eine<br />

Extraseite in die Bewerbung einzufügen <strong>und</strong> möglichst viele Alternativen<br />

anzugeben, da die Damen <strong>im</strong> Immatrikulationsbüro nicht lange nach Alter-<br />

nativen suchen. Ursprünglich hatte ich mich <strong>für</strong> ein Praktikum <strong>im</strong> September<br />

beworben. Damals wusste ich nicht, dass alle zukünftigen amerikanischen<br />

Studenten, die hoffen, einen regulären Studienplatz <strong>im</strong> neuen Harvardjahr zu<br />

ergattern, versuchen, in der Sommerpause einen Praktikumsplatz zu erhalten.<br />

In den Monaten August <strong>und</strong> September sind Bewerbungen von internationalen<br />

Studenten daher nahezu aussichtslos. Allerdings ist es möglich, eine einmal<br />

abgelehnte Bewerbung durch erneutes Zusenden der Bearbeitungsgebühr<br />

noch einmal <strong>für</strong> einen späteren Monat zu verwenden. Ganz allgemein gilt: Die<br />

größte Hürde auf dem Weg zum Erfolg sind die Torwächter(innen). Nur durch<br />

hartnäckiges, stets fre<strong>und</strong>liches Hinterhertelefonieren wurde meine Bewerbung<br />

überhaupt zur Kenntnis genommen. Bis zum Tag meiner Ankunft in Boston konnte<br />

ich keinen Schriftverkehr mit der HMS vorweisen <strong>und</strong> hatte keine schriftliche<br />

Zusage der Harvard Medical School in der Hand. Nur durch direkte Kontakt-<br />

aufnahme mit dem mir mündlich mitgeteilten Krankenhaus <strong>und</strong> der in der Fach-<br />

abteilung betreuenden Ärztin hatte ich die Sicherheit, dass ich tatsächlich<br />

erwartet wurde.<br />

„HEENT: perrl, eomi“ - Ein Tag in Harvard<br />

Jobs & Praktika – 41<br />

<strong>Das</strong> eigentliche Praktikum in der Hämatologie/Onkologie (Blut- <strong>und</strong> Krebs-<br />

erkrankungen) des Beth Israel Deaconess Medical Center war eine erstklassige<br />

Erfahrung. Ich habe in einem fünfköpfigen Konsultationsteam (Attending,<br />

Fellow, Resident, Intern <strong>und</strong> Student) gearbeitet, das auf spezielle Anfragen<br />

aus allen Abteilungen gerufen werden konnte, um bei schwierigen Fällen den


42 – Jobs & Praktika<br />

behandelnden Arzt zu beraten <strong>und</strong> die Patientenbetreuung zu unterstützen. Ein<br />

gewöhnlicher Tag beginnt um acht Uhr morgens mit einer der verschiedenen<br />

täglichen Morgenkonferenzen. Vor jeder Konferenz sollte man bereits die<br />

aktuellen Labor- <strong>und</strong> Untersuchungsergebnisse <strong>für</strong> die eigenen Patienten<br />

durchgesehen haben. Angenehm, <strong>und</strong> <strong>für</strong> Studenten besonders wichtig, ist<br />

die sehr gute Verpflegung. Zu jeder Morgen- <strong>und</strong> Mittagskonferenz gibt es<br />

ausreichende <strong>und</strong> abwechslungsreiche Angebote, um den Tag gut überstehen<br />

zu können. Unangenehm <strong>für</strong> Studenten ist, dass sie zum Zeichen ihres<br />

Ausbildungsstandes hier in einem „short white coat“ – einem jacketartig<br />

verkürzten Arztkittel - herumlaufen müssen. <strong>Das</strong> führt dann manchmal dazu, dass<br />

man sich <strong>für</strong> Gespräche mit der Blutbank oder einer besonders hartnäckigen<br />

Krankenschwester den Resident (Facharzt in der Ausbildung) zur Verstärkung<br />

hinzuholen muss. Der Vormittag ist best<strong>im</strong>mt von der Weiterverfolgung der<br />

eigenen Patienten. Hier werden alle Patienten jeden Tag erneut komplett<br />

untersucht, es müssen täglich neue Berichte geschrieben <strong>und</strong> aktuelle Literatur-<br />

recherchen durchgeführt werden. Die Ergebnisse <strong>und</strong> der eigene Bericht werden<br />

dann vom Fellow (Facharzt) überprüft <strong>und</strong> in einem Gespräch diskutiert. Im<br />

Laufe des Tages kommen in unterschiedlicher Anzahl die Konsultationsanfragen<br />

von den einzelnen Stationen über die Pager, mit denen jeder ausgestattet ist.<br />

Jedes Mitglied des Teams, auch der Student, bekommt abwechselnd einen<br />

Patienten zugewiesen, der dann hauptverantwortlich betreut, untersucht<br />

<strong>und</strong> am Nachmittag dem Team vorgestellt wird. Die Nachmittagssitzung<br />

„ro<strong>und</strong>ing“, die eigentlich Visite, ist das tägliche Gespräch mit dem Attending<br />

(Chefarzt). Jeder stellt seine Patienten vor, der Chefarzt stellt Rückfragen,<br />

erwartet einen Behandlungsvorschlag <strong>und</strong> diskutiert dann mit dem gesamten<br />

Team das weitere Vorgehen. Danach werden die neuen Patienten gemeinsam<br />

besucht. Ein gewöhnlicher Tag geht zwischen 18.00 <strong>und</strong> 19.00 Uhr zu Ende.<br />

Der wohl schwierigste Part war der Umgang mit den inflationär verwendeten<br />

Abkürzungen. Obwohl in der amerikanischen Medizinsprache Abkürzungen sehr<br />

reichhaltig sind, schien es mir, als ob jeder Arzt sich zusätzlich noch eine Liste<br />

von eigenen Lieblingsabkürzungen geschaffen hätte. Ohne Hintergr<strong>und</strong>wissen<br />

konnte man die meisten Arztbriefe überhaupt nicht verstehen, <strong>und</strong> es hat mich<br />

eine Menge Schweiß <strong>und</strong> Schlaf gekostet, bis ich Abkürzungen wie diese <strong>im</strong><br />

Kopf hatte: HEENT: perrl, eomi? heißt: HEAD, EARS, EYES, NOSE, THROAT:<br />

pupils equal ro<strong>und</strong> reactive to light, extraocular muscles intact! (Standard-<br />

Beurteilungsangabe bei der Augenuntersuchung) Aber leider benutzen viele<br />

Ärzte Abkürzungen, die nicht standardisiert sind. Und häufig wird die gleiche<br />

Abkürzung <strong>für</strong> verschiedene Inhalte je nach Zusammenhang benutzt. Es kam<br />

daher <strong>im</strong>mer wieder vor, dass ich nachfragen musste. <strong>Das</strong> war ein Punkt, den<br />

ich als Erfahrung aus Harvard mitnehme: Fragen waren nicht nur erwünscht,<br />

sie wurden eingefordert <strong>und</strong> Nicht-Fragen wurde als Wissen gewertet. Diese<br />

Umstellung vom Wissen-Müssen zum Fragen-Müssen hat mir gefallen, hat<br />

die Atmosphäre <strong>im</strong> Team sehr entspannt <strong>und</strong> <strong>für</strong> mich selber den Umgang mit<br />

Nichtwissen einfacher gemacht.<br />

Außerhalb von Harvard – Boston in der Freizeit<br />

Boston ist das Europa von Amerika. „Beantown“, wie es auch <strong>im</strong> Vergleich<br />

zu seinem riesigen Rivalen New York genannt wird, ist eine durch <strong>und</strong> durch<br />

akademische <strong>und</strong> kulturelle Stadt Auch wenn die Arbeit in der Klinik <strong>und</strong> die<br />

Literaturrecherche einen Großteil meiner Zeit in Harvard einnahmen, habe<br />

ich mir doch einige Gehe<strong>im</strong>tipps nicht entgehen lassen. Der vier Kilometer<br />

lange „Freedom Trail“ ist eine durch einen roten Strich auf dem Bürgersteig<br />

markierte Wanderroute durch die Stadt. <strong>Das</strong> New England Conservatory ist eine<br />

international berühmte Musikhochschule. Nahezu jeden Abend werden in der<br />

beeindruckenden Jordan Hall hochklassige Konzerte gegeben, die das ganze<br />

Jahr über <strong>für</strong> die Besucher kostenlos sind. Jeden Samstag bietet das Goethe<br />

Institut in Boston ein deutsches Kulturprogramm, das je nach Themenstellung<br />

sehr spannend <strong>und</strong> unterhaltsam sein kann. Auch hier ist der Eintritt kostenfrei<br />

<strong>und</strong> oft gibt es auch noch leckeres Essen <strong>und</strong> Wein „on top“. Jeder Besuch in<br />

Boston muss natürlich einen Spaziergang durch Cambridge enthalten. Hier ist der<br />

Ursprungs-Campus der Harvard School zu finden. <strong>Das</strong> ganze Viertel hat eine sehr<br />

studentische Atmosphäre, hier sind die angenehmsten <strong>und</strong> spannendsten Bars<br />

<strong>und</strong> Pubs zu finden.<br />

Zurück von Harvard – ein Resümee<br />

Ich habe aus Harvard eine große Portion Motivation <strong>und</strong> Opt<strong>im</strong>ismus<br />

mitgenommen. Ich habe eine andere Form des klinischen Arbeitens kennen<br />

gelernt. Ich habe gesehen, wie man aktuelle wissenschaftliche Publikationen<br />

in den hektischen Behandlungsalltag einer Großstadtklinik integrieren kann.<br />

Und ich bin von allen Seiten auf großes Interesse <strong>und</strong> Engagement getroffen,<br />

so dass dies nicht mein letzter Aufenthalt in Harvard gewesen sein wird. Bei<br />

allem Opt<strong>im</strong>ismus ist mir aber auch klar geworden, dass auch in Harvard nur<br />

mit Wasser gekocht wird. Der große Respekt vor dem Namen <strong>und</strong> die Freude<br />

über einen Eintrag <strong>im</strong> Lebenslauf sind sicher nicht genug, um sich <strong>im</strong> Beth Israel<br />

Deaconess Medical Center wohl zu fühlen. Es bleibt ein Krankenhaus mit viel<br />

Arbeit <strong>und</strong> hoher Geschwindigkeit. Freude macht dieses Praktikum dem, der<br />

Freude am Arbeiten mit Patienten, also <strong>im</strong> Umgang mit Menschen hat.<br />

Christian Schulz ist 26 Jahre alt. Er absolviert ein Medizinstudium an der Privaten<br />

Universität Witten-Herdecke.<br />

Links:<br />

www.uni-wh.de<br />

www.harvard.edu


Viel Neues <strong>im</strong> Fernen Osten<br />

Drei Monate bei einem englischen Verlag in Tokio<br />

Matthew ist sichtlich aufgeregt, als er seine Unterlagen nochmals durch-<br />

geht. Auch ich rücke mir abermals die Krawatte zurecht <strong>und</strong> atme leise,<br />

aber tief durch. Der anstehende Termin ist wichtig, es gilt einen Flyer <strong>für</strong> die<br />

Imagekampagne eines weltweit vertretenen Konzerns zu präsentieren. <strong>Das</strong>s<br />

Grafikdesigner Matthew mich überhaupt mitn<strong>im</strong>mt zu dieser Vorstellung,<br />

ist nicht selbstverständlich. Denn Praktikanten haben <strong>im</strong> fernen Japan fast<br />

schon Seltenheitswert, sind sie doch größtenteils nur bei ausländischen oder<br />

global agierenden Unternehmen zu finden. Zudem würden sich japanische<br />

Geschäftspartner gekränkt fühlen, wenn ein unerfahrener <strong>und</strong> in der Firmen-<br />

hierarchie niedrig stehender Praktikant ihnen gegenüber säße. Ein Zeichen<br />

der geringen Wertschätzung, so die mögliche Interpretation. Der Tokioter<br />

Vertretung des weltweiten Logistik-Konzerns macht meine Anwesenheit aller-<br />

dings nichts aus <strong>und</strong> das Schönste ist: Der Flyer kam sehr gut an!<br />

Aber von vorne. Schließlich bestand ich erst <strong>im</strong> Juni 2005 meine Abitur-<br />

prüfung, <strong>und</strong> damals lag selbst die nahe Zukunft noch weit weg. Gut,<br />

dass ich meinem Vater bereits vor Monaten von meinem Wunsch erzählt<br />

hatte, in Asien ein Praktikum zu machen. Als er mir dann kurz nach dem<br />

Abitur erzählte, er kenne eine Wohngelegenheit nahe Tokio, war meine<br />

Freude groß. Ein früherer Arbeitskollege meines Vaters <strong>und</strong> seine Frau<br />

hatten sich bereit erklärt, mich <strong>für</strong> r<strong>und</strong> drei Monate aufzunehmen.<br />

Musste also nur noch die passende Praktikumsstelle her. Die, so ver-<br />

w<strong>und</strong>erlich es klingt, war schnell gef<strong>und</strong>en! Via E-Mail schrieb ich dutzende<br />

ausländischer Unternehmen r<strong>und</strong> um Tokio an <strong>und</strong> hatte Glück: Ich bekam<br />

eine Zusage von einem Verlag <strong>für</strong> englischsprachige <strong>Magazin</strong>e <strong>und</strong> Bücher.<br />

Viele Einkäufe <strong>und</strong> Telefonate mit der Gastfamilie später saß ich einen<br />

Monat nach meinem Abitur <strong>im</strong> Flugzeug nach Narita, dem Flughafen nahe<br />

Tokio. Die Aufregung war groß, die Augen etwas feucht.<br />

Nach dem Zwölf-St<strong>und</strong>en-Flug holte mich meine deutsche Gastfamilie vom<br />

Flughafen ab. Um den Jet-Lag zu bekämpfen <strong>und</strong> mich wach zu halten, ging es<br />

direkt in die Millionen-Metropole Tokio. Den ersten Eindruck habe ich längst<br />

vergessen, aber ich war selbst am Ende der drei Monate stets fasziniert,<br />

wenn ich mich in Japans Hauptstadt aufhielt. Auf dem Gehsteig kommen<br />

einem nun mal nicht 100 Menschen entgegen, sondern mehrere Tausend. In<br />

den Elektronikgeschäften fl<strong>im</strong>mern die neuesten <strong>und</strong> flachsten Fernsehgeräte<br />

um die Gunst der Konsumenten. Und in der U-Bahn warten die einsteigenden<br />

Fahrgäste tatsächlich, bis die Aussteigenden den Waggon verlassen haben.<br />

Es war genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte! Da meine Ankunft auf<br />

einen Freitagnachmittag fiel, hatte ich zweieinhalb Tage Zeit, mich zu akkl<strong>im</strong>a-<br />

tisieren. Meine Gastgeber fuhren mit mir zu einem Naturpark nahe der Tempel-<br />

stadt Kamakura, wo w<strong>und</strong>erschöne Grünanlagen eine riesige Buddha-Statue<br />

umgeben. Japan ist nicht nur das Land der Technologie, auch die Natur wird<br />

hoch geschätzt <strong>und</strong> gepflegt. Sonntags ging es dann zum Baden an einen der<br />

unzähligen Strände, deren Sand zwar nicht der schönste ist, die sich aber<br />

Jobs & Praktika – 43<br />

perfekt dazu eignen, kurz vor dem Wochenbeginn nochmals zu entspannen.<br />

Am Montag war es dann soweit. Gemeinsam mit meiner Gastgeberin fuhr<br />

ich mit dem Zug, der ab sofort mein Fortbewegungsmittel Nummer Eins sein<br />

würde, nach Tokio. <strong>Das</strong> Gebäude des Unternehmens war schnell gef<strong>und</strong>en,<br />

die Begrüßung fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> die Einweisung in meine Tätigkeiten ließ<br />

nicht lange auf sich warten. Als Praktikant einer Mischform aus Verlag <strong>und</strong><br />

Design-Agentur sollten meine Aufgaben darin bestehen, Artikelkonzepte <strong>für</strong><br />

ein Tokio-Stadtmagazin zu prüfen, zu recherchieren <strong>und</strong> teilweise bereits<br />

in die Tat umzusetzen. So wurde ich beispielsweise zur Vorführung des


44 – Jobs & Praktika<br />

Kinofilms „Charlie and the Chocolate Factory“ geschickt, um eine Kritik zu<br />

verfassen. Ein anderes Mal traf ich einen englischen Professor, der unserem<br />

Verlag Dokumente <strong>und</strong> Filmmaterial <strong>für</strong> einen Artikel zur Verfügung stellte.<br />

Der Chef des Unternehmens, der ursprünglich aus Deutschland kommt,<br />

sah glücklicherweise keine Veranlassung, mich nur <strong>im</strong> Büro zu behalten<br />

<strong>und</strong> Kaffee kochen zu lassen. Apropos Büroräume: die waren natürlich<br />

aus deutscher Sicht sehr klein, wie sollte es <strong>im</strong> engen Tokio auch anders<br />

sein. Für sieben Angestellte inklusive Praktikanten standen r<strong>und</strong> 35<br />

Quadratmeter zur Verfügung. Aber wie findet man sich eigentlich ohne<br />

Japanischkenntnisse in Nippon zurecht? Eigentlich ist das gar nicht<br />

schwer, denn die wichtigsten Straßenschilder sind auf Englisch, <strong>und</strong> wer das<br />

Bahnsystem einmal begriffen hat, der ist aus dem Gröbsten heraus. Ich muss<br />

allerdings gestehen, dass ich gleich am zweiten Arbeitstag, als ich alleine<br />

zur Arbeit fahren musste, in den falschen Zug gestiegen bin. Helfen konnte<br />

mir in dieser Situation niemand, denn JapanerInnen sprechen sehr schlecht<br />

oder oft gar kein Englisch.<br />

Wie das Zufallsprinzip dann wollte, bin ich doch noch in den richtigen<br />

Zug gestiegen – leider mit 30 Minuten Verspätung. Aber wie man sich<br />

denken kann, kommt man nur mit Englisch nicht besonders weit. Hier<br />

helfen entweder wildes Gestikulieren, ein paar Japanisch-Brocken oder,<br />

wie be<strong>im</strong> Bäckerladen, das schlichte Deuten auf etwas. Der morgendliche<br />

Weg in die Arbeit indes war, bis auf den erwähnten falschen Zug, nie<br />

ein Problem. Meine Gastfamilie wohnte allerdings mehr als eine St<strong>und</strong>e<br />

von Tokio entfernt, soll heißen: bis zum Arbeitsplatz dauerte es ca. 90<br />

Minuten. Da abends die gleiche Strecke zurück genommen werden musste,<br />

verbrachte ich jeden Arbeitstag also drei St<strong>und</strong>en <strong>im</strong> Zug. Leider hatte ich<br />

als Europäer nicht die Fähigkeit so vieler JapanerInnen, mit gesenktem<br />

Kopf <strong>im</strong> Zug einzuschlafen oder zumindest etwas zu dösen. Am Rande sei<br />

erwähnt, dass ich nicht <strong>im</strong>mer einen Sitzplatz ergattern konnte. Pendeln<br />

ist in Japan absolute Normalität, weswegen die Züge allmorgendlich sehr<br />

voll sind. Dazu kommt, dass jeweils etwa zwölf Sitzplätze pro Waggon<br />

<strong>für</strong> ältere oder behinderte Menschen zur Verfügung stehen als auch <strong>für</strong><br />

Kleinkinder <strong>und</strong> schwangere Frauen Plätze vorgesehen sind. Nach der<br />

Zugfahrt kam die Arbeit an Artikeln, danach ging es zur Mittagspause in<br />

diverse Restaurants. Allerdings meint der Begriff „Restaurant“ in diesem<br />

Fall keine noble Pizzeria oder Vergleichbares, sondern entweder eine Sushi-<br />

Bar oder sehr häufig auch eine einfache Nudelbar. Letztere werden mittags<br />

meist nur von Arbeitnehmern aufgesucht, um schnellstmöglich Fast-Food-<br />

Nudeln zu schlürfen (wörtlich gemeint!). In der Sushi-Bar geht es zur<br />

Mittagsst<strong>und</strong>e etwas weniger hektisch zu. Hier saß ich zum Beispiel mit<br />

einem Japaner Stuhl an Stuhl, der mir netterweise die Soja-Sauce in den<br />

da<strong>für</strong> vorgesehenen Becher füllte, während ich ihm da<strong>für</strong> etwas Wasser<br />

in den Trinkbecher goss. In japanischen Restaurants ist Wasser übrigens<br />

absolut kostenlos, selbst bei McDonalds! Den klassischen Kulturschock<br />

habe ich nicht erlebt. Da<strong>für</strong> sind die JapanerInnen zu fre<strong>und</strong>lich, Tokio<br />

zu aufregend <strong>und</strong> mein Leben als 19-Jähriger in diesem fernen Land zu<br />

spannend. Dazu trugen auch die „International Parties“ bei, bei denen sich<br />

Englisch sprechende JapanerInnen mit ausländischen Jugendlichen treffen.<br />

Hier wird sich in einem gemütlichen Sushi-Restaurant verabredet, um über<br />

die verschiedenen Kulturen zu plaudern. Apropos verschiedene Kulturen:<br />

Die deutsche Diskussion um Tagesschulen werden japanische Schüler<br />

kaum verstehen. Die Mehrzahl ist bereits bis Nachmittag in der Schule,<br />

lernt <strong>und</strong> isst dort, treibt aber auch viel Sport. Zum Beispiel Baseball, die<br />

Nationalsportart in Japan. So ist es auch nicht verw<strong>und</strong>erlich, wenn ganze<br />

Zugwaggons mit japanischen Schülern gefüllt sind, die sich <strong>im</strong> Baseball-<br />

Outfit zum Sportplatz aufmachen.<br />

Wer sich nach meinen Schilderungen <strong>für</strong> ein Praktikum in Japan interessiert,<br />

sollte folgende Punkte beachten: Ein Visum ist nötig, wenn ihr länger als<br />

90 Tage <strong>im</strong> Land bleiben möchtet oder ihr <strong>für</strong> das Praktikum ein Gehalt<br />

bekommt. Ich zum Beispiel wurde nicht bezahlt, weswegen ich das Touristen-<br />

visum verwenden konnte. Eine <strong>Ausland</strong>skrankenversicherung sollte sicher-<br />

heitshalber abgeschlossen werden, man weiß schließlich nie, was alles<br />

passieren kann. Praktikumsplätze lassen sich übrigens über die einschlä-<br />

gigen Praktikumsbörsen oder die Deutsche Industrie- <strong>und</strong> Handelskammer<br />

Japan finden. Die drei Monate in Japan vergingen wie <strong>im</strong> Flug. Dankbar<br />

bin ich besonders <strong>für</strong> die Perspektive, aus dem weit entfernten Asien auf<br />

Deutschland blicken zu können <strong>und</strong> feststellen zu dürfen, dass mein He<strong>im</strong>at-<br />

land bei Japanern sehr respektiert <strong>und</strong> geschätzt wird.<br />

Arigato goza<strong>im</strong>asu. Sayonara!<br />

Der Eichstätter Alexander Pöschl studiert mittlerweile Journalismus.<br />

Links:<br />

www.kopra.org<br />

www.dihkj.or.jp


Vermittlung von <strong>Ausland</strong>spraktika<br />

Wann es sich lohnt, da<strong>für</strong> zu bezahlen<br />

<strong>Ausland</strong>spraktika werden <strong>im</strong>mer beliebter. Die Perfektionierung der Sprachkennt-<br />

nisse, chronisches Fernweh, Lust auf Abwechslung oder <strong>im</strong>mer öfter auch der<br />

Druck des Arbeitsmarktes werden als Gründe genannt, Erfahrungen <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong><br />

zu machen. Ein Unternehmen mit freien Praktikaplätzen soll also gef<strong>und</strong>en<br />

werden. Obwohl über das Web auf schnellstem Wege Informationen über Land,<br />

Leute <strong>und</strong> Firmen einzuholen sind, türmen sich <strong>im</strong> Vorfeld <strong>für</strong> den Bewerber<br />

schnell Berge von Fragen <strong>und</strong> Bedenken auf. Es beginnt mit der Bewerbungsmappe.<br />

Worauf legen die Entscheidungsträger wert? Wie soll der Lebenslauf aussehen?<br />

In welcher Sprache ist das Anschreiben zu verfassen? Woher soll ich wissen, ob<br />

das von mir gewünschte Unternehmen überhaupt Praktikanten einstellt? Kann ich<br />

die abgesprochenen Praktikumstätigkeiten auch wirklich durchführen oder werde<br />

ich später nur zum Kaffee-Kochen <strong>und</strong> Kopieren eingesetzt? Was erwartet mich vor<br />

Ort? Wie komme ich zu einer Unterkunft? Wie sieht diese aus? Und wenn ich trotz<br />

unzähliger Bewerbungen keine Zusage erhalte?<br />

Für viele sind die Risiken, ein Unternehmen eigenständig zu suchen, einfach<br />

zu groß. Sie wenden sich verstärkt an eine der zahlreichen Agenturen, die<br />

gewerblich Praktikanten an ausländische Unternehmen vermitteln. Durch<br />

den wachsenden Bedarf an den so genannten Work-Experience-Programmen<br />

konnte diese noch junge Vermittlerbranche in den letzten Jahren beständig<br />

wachsen. Die Vorteile <strong>für</strong> den Bewerber liegen auf der Hand: die aufwendige<br />

Suche nach einem Praktikumsplatz entfällt, die Agentur vermittelt genau in<br />

das Unternehmen, das die Arbeitskraft des Praktikanten in vorher festgelegten<br />

Arbeitsbereichen benötigt. So weit die Theorie. Leider sieht es in der Praxis<br />

oftmals anders aus <strong>und</strong> es mischen - wie so häufig, wenn es um das vermeintlich<br />

schnelle Geld geht - viele schwarze Schafe unter den Agenturen mit. Gegen<br />

hohe Gebühren werden lediglich Adresslisten verkauft. Auf individuelle Wünsche<br />

wird nur scheinbar eingegangen, die Realität sieht dann ganz anders aus. Für<br />

Probleme, die während des Praktikums auftreten, fühlen sich viele Agenturen<br />

nicht zuständig, etc.<br />

Wie kann ich herausfinden, welche Agenturen seriös arbeiten? Vor der Kontakt-<br />

aufnahme sollten Informationen über die Vermittlungsorganisation eingeholt<br />

werden. Größe, Erfahrung, Ablauf, Zahlungsmodalitäten, Bedingungen, Ansprech-<br />

partner, Referenzen – <strong>im</strong> Allgemeinen gilt: je größer <strong>und</strong> je länger <strong>im</strong> Geschäft,<br />

umso mehr Kontakte zu Unternehmen besitzt die Agentur <strong>und</strong> umso seriöser<br />

wird gearbeitet. Außerdem sollte jede Agentur folgende Fragen mit „Ja“<br />

beantworten: Bestehen von Seiten der Agentur persönliche Kontakte zu den<br />

Praktikumsbetrieben? Geht die Agentur auf individuelle Wünsche bezüglich der<br />

Praktikumsinhalte ein? Wird Hilfestellung bei der Erstellung des Bewerbungs-<br />

anschreibens gegeben? Wird von Seiten der Agentur da<strong>für</strong> gesorgt, dass das<br />

Unternehmen ein Praktikumszeugnis ausstellt?<br />

Einer der wichtigsten Punkte, bei dem sich oft die Spreu vom Weizen trennt,<br />

ist der persönliche Ansprechpartner <strong>und</strong> Betreuer vor Ort. Nur Agenturen,<br />

die <strong>im</strong> Zielland ansässig sind oder dort zumindest Verbindungen zu einer<br />

Partnerorganisation unterhalten, können einen Praktikumsbetreuer vor Ort<br />

vorweisen. Agenturen, die nur von Deutschland aus vermitteln, fehlt der genaue<br />

Einblick in den Markt. Kenntnisse über Mentalität <strong>und</strong> regionale Besonderheiten<br />

sind oft nicht vorhanden. Praktikaunternehmen sollten vom Agenturvertreter<br />

persönlich ausgewählt <strong>und</strong> besucht werden. Mit den Verantwortlichen <strong>im</strong><br />

Unternehmen müssen Inhalte, Aufgaben <strong>und</strong> Anforderungen besprochen werden,<br />

um die opt<strong>im</strong>ale Stelle <strong>für</strong> jeden Bewerber zu finden. Auch der Aspekt einer<br />

sauberen Unterkunft läßt sich nur mit einem Blick hinter die Kulissen prüfen. Auf<br />

schlecht vorhersehbare Probleme, die in Härtefällen einen Praktikawechsel nötig<br />

machen, kann oft nur vor Ort flexibel reagiert werden.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich ist der Gedanke, bei der Praktikumssuche <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> die Hilfe<br />

einer professionellen Vermittlungsagentur in Anspruch zu nehmen, best<strong>im</strong>mt<br />

richtig. Ob es sich <strong>im</strong> Endeffekt auch wirklich gelohnt hat, kann man leider erst<br />

hinterher beurteilen. Mit der sorgfältigen Auswahl der Agentur kann man das<br />

Risiko eines Reinfalls zumindest reduzieren.<br />

Frank Sellingsloh, FU International Academy Tenerife<br />

0034-922-389303<br />

www.fu-teneriffa.de<br />

Jobs & Praktika – 45


46 – Jobs & Praktika<br />

Finanzierung eines <strong>Ausland</strong>spraktikums<br />

Förderprogramme, Stipendien & Co.<br />

<strong>Ausland</strong>saufenthalte sind beliebt <strong>und</strong> viele Studierende spielen mit dem<br />

Gedanken, <strong>Ausland</strong> <strong>und</strong> Praktikum zu verbinden. Doch nicht jeder kann auf<br />

die Eltern oder Gespartes zurückgreifen, um die Mehrkosten eines <strong>Ausland</strong>s-<br />

praktikums zu decken. Denn häufig ist das doch etwas teurer als man glaubt –<br />

zum Beispiel durch die höheren Lebenshaltungskosten oder die zum Teil sehr<br />

hohen Reisekosten. Hier setzen Förderprogramme speziell <strong>für</strong> <strong>Ausland</strong>spraktika<br />

an. Die Förderprogramme werden zumeist durch staatliche Mittel ermöglicht,<br />

zum Beispiel vom B<strong>und</strong> oder von der Europäischen Union. Die Gelder werden<br />

dann an Organisationen wie den DAAD (Deutscher Akademischer Austausch-<br />

dienst) weitergegeben, bei denen die Studierenden sich bewerben können.<br />

Allerdings muss man sich vor einer Bewerbung erk<strong>und</strong>igen: Gilt das Programm<br />

<strong>für</strong> das Land, in das man möchte? Welche Zusatzkriterien gibt es, muss das<br />

Praktikum zum Beispiel ein Pflichtpraktikum sein? Und essentiell natürlich: Wann<br />

spätestens muss man sich bewerben? Der Begriff Förderprogramm subsummiert<br />

dabei übrigens zwei Formen von „Förderung“:<br />

1. ein Stipendium in Form eines finanziellen Zuschusses. Beispiel hier<strong>für</strong> ist<br />

das Leonardo Programm. Die Leiterin der Leonardo Projekte der hessischen<br />

Hochschulen, Christina Langsdorf, klärt über die Rahmenbedingungen auf:<br />

„Selbstverständlich bemühen wir uns um die Einwerbung von Praktikumsplätzen,<br />

bzw. empfehlen qualitativ hochwertige Praktikumsfirmen gerne weiter. Kern<br />

unserer Arbeit ist jedoch die Bereitstellung von Stipendien. Wir können hier bis<br />

zu 500 Euro pro Monat, bis zu 350 Euro <strong>für</strong> Fahrtkosten <strong>und</strong> bis zu 200 Euro <strong>für</strong><br />

Sprachkurskosten an einen Stipendiaten ausbezahlen“ (siehe nähere Details<br />

auch auf www.practical-training.de/leonardo). Wie bei Leonardo ist es auch<br />

in anderen Programmen dieser Art durchaus üblich, dass die Studierenden den<br />

Praktikumsplatz selbst suchen. So zum Beispiel auch be<strong>im</strong> DAAD-Programm <strong>für</strong><br />

auslandsbezogene Studiengänge (www.daad.de).<br />

2. die (kostenlose) Vermittlung von Praktikumsplätzen, meist inklusive eines<br />

Sprachkurses. Bei einigen dieser Programme ist es üblich, zusätzlich Zuschüsse<br />

zu den Fahrtkosten oder ein Taschengeld zu erhalten. Es kann aber auch sein,<br />

dass man gar keine finanzielle Unterstützung erhält. Dennoch kann es sinnvoll<br />

sein, sich auch <strong>für</strong> ein Programm ohne finanzielle Zuschüsse zu bewerben, zum Beispiel<br />

ist das ASA-Programm eine der wenigen Möglichkeiten, ohne „Vitamin B“ oder<br />

(kostenpflichtige) Vermittlungsagentur einen Praktikumsplatz in Afrika zu erhalten.<br />

Allen Förderprogrammen gemein ist, dass sie eine Auswahl unter den einge-<br />

henden Bewerbungen treffen. Dabei unterscheiden sich das Vorgehen, die<br />

Mittel <strong>und</strong> die „Schärfe“ der Auswahl sehr stark. Eines der anspruchsvollsten<br />

Programme ist z.B. das Inwent-Programm <strong>für</strong> FH-Studierende. Bewerbungsfrist<br />

ist ein Jahr vor Praktikumsbeginn, wobei fast nur Bewerber mit bereits vorhan-<br />

denem Praktikumsplatz in die engere Auswahl kommen. Nach der schriftlichen<br />

Bewerbung erfolgen dann Vorbereitungs- <strong>und</strong> Auswahlgespräche. Gemeinsam<br />

ist aber allen Programmen die Vorgabe, dass der Studierende <strong>im</strong> Normalfall<br />

bereits drei Semester studiert haben sollte, einen Lebenslauf <strong>und</strong> ein Moti-<br />

vationsschreiben einreichen muss, zudem einen Notenschnitt bzw. eine Noten-<br />

übersicht oder das Vordiplom, die Zwischenprüfung etc. <strong>und</strong> zumeist auch<br />

mindestens ein Empfehlungsschreiben von einem Professor. Gerne werden<br />

auch Sprachnachweise verlangt. Alle Studierenden mit großem Interesse am<br />

<strong>Ausland</strong>spraktikum sollten zudem unter www.auslandsbafoeg.de <strong>und</strong><br />

www.bildungskredit.de nachsehen, ob sie ein Darlehen erhalten können.<br />

Dies kann insbesondere die kostenintensive Anfangszeit (Kautionskosten,<br />

Monatskarte <strong>für</strong> die U-Bahn etc.) <strong>für</strong> weniger Betuchte abfangen. Die meisten<br />

Förderprogramme können jedoch nur von deutschen Staatsangehörigen oder<br />

von Studierenden mit gesonderter Aufenthaltsgenehmigung genutzt werden. Für<br />

nicht-deutsche Studierende ohne gesonderte Aufenthaltsgenehmigung kommt<br />

nur noch das Leonardo da Vinci Programm in Frage, das Nicht-Deutsche zumindest<br />

theoretisch fördern kann. Zudem gibt es einige kleinere Organisationen wie Rotary<br />

Clubs, die gr<strong>und</strong>sätzlich jede Bewerbung einzeln prüfen.<br />

Nähere Infos zu den Förderprogrammen findet man auf<br />

www.practical-training.de. Bei der folgenden Tabelle<br />

handelt es sich lediglich um eine Auswahl.


Geltungsbereich<br />

weltweit<br />

weltweit<br />

weltweit<br />

weltweit<br />

weltweit<br />

weltweit<br />

weltweit<br />

weltweit<br />

weltweit<br />

weltweit<br />

weltweit<br />

weltweit<br />

europa<br />

Name des Förderprogramms / Organisation / Webseite<br />

ASA-Programm<br />

Inwent<br />

www.asa-programm.de/<br />

<strong>Ausland</strong>sbafög<br />

B<strong>und</strong>esministerium <strong>für</strong> Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung<br />

www.bafoeg.bmbf.de<br />

www.auslandsbafoeg.de<br />

<strong>Bildung</strong>skredit<br />

B<strong>und</strong>esverwaltungsamt<br />

www.bildungskredit.de<br />

Fahrtkostenzuschüsse <strong>für</strong> Praktika in Übersee<br />

Deutscher Akademischer Austauschdienst<br />

www.daad.de<br />

Kombinierte Studien- <strong>und</strong> Praxissemester <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong><br />

<strong>für</strong> Studierende<br />

Deutscher Akademischer Austauschdienst<br />

www.daad.de<br />

Praktika <strong>im</strong> Rahmen von auslandsbezogenen Studiengängen<br />

Deutscher Akademischer Austauschdienst<br />

www.daad.de<br />

Praktika in Internationalen Organisationen<br />

Deutscher Akademischer Austauschdienst<br />

www.daad.de<br />

Praktikantenprogramm der GTZ<br />

Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong> Technische Zusammenarbeit GmbH<br />

www.gtz.de<br />

Praxissemester <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> – Reisekostenzuschuss<br />

Inwent<br />

www.inwent.org<br />

Praxissemester <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> – Teilstipendium<br />

Inwent<br />

www.inwent.org<br />

Rotary Club<br />

Rotary Club<br />

Sina Specht, Leonardo Kontaktstelle Fulda<br />

0661-2504011<br />

specht@inter-research.de<br />

www.inter-research.de<br />

www.rotary.org<br />

Stiftungskolleg <strong>für</strong> Internationale Aufgaben<br />

Studienstiftung des Deutschen Volkes<br />

www.studienstiftung.de<br />

Haniel-Stipendienprogramm<br />

Studienstiftung des Deutschen Volkes<br />

www.studienstiftung.de<br />

Zusatzinformationen<br />

Nur Entwicklungsländer; Gr<strong>und</strong>kenntnisse der Landessprache<br />

sind unabdingbar bereits bei der Bewerbung; inkl.<br />

Vorbereitungsseminare in Deutschland<br />

Nur Pflichtpraktika oder vom Fachbereich empfohlene<br />

Praktika in Europa; bei Praktika in Übersee gilt: entweder<br />

Pflichtpraktikum in Übersee oder besondere Spezialisierung<br />

(z.B. Tropenmedizin) oder Kombination von Studium <strong>und</strong><br />

Praktikum in Übersee<br />

Nur als zinsgünstiger Kredit erhältlich; auch <strong>für</strong> Bafög-<br />

Empfänger möglich; möglichst zu Beginn eines Jahres<br />

beantragen, da Kredite nur gewährt werden, bis der Topf leer ist<br />

Nur Praktika außerhalb Westeuropas; das Praktikum muss<br />

durch den Fachbereich empfohlen werden<br />

Nur Studien- <strong>und</strong> Praxissemester zusammen; Studiensemester<br />

kann freiwillig sein, Praktikum muss Pflichtpraktikum sein;<br />

beide Abschnitte müssen <strong>im</strong> selben Land absolviert werden<br />

<strong>Das</strong> <strong>Ausland</strong>spraktikum muss als Pflichtpraktikum bzw. als<br />

vom Fachbereich <strong>für</strong> das Studienziel dringend empfohlenes<br />

<strong>Ausland</strong>spraktikum anerkannt werden<br />

Nur Praktika bei Internationalen Organisationen; zwei<br />

Förderlinien: Förderung <strong>für</strong> selbst gesuchte Praktika <strong>und</strong><br />

Förderung, die an angebotene Praktikumsplätze geb<strong>und</strong>en<br />

ist (entscheidend <strong>für</strong> die Förderung ist dann die Zusage des<br />

Praktikumsplatzes)<br />

Nur Entwicklungsländer; keine Kenntnisse der Landessprache<br />

notwendig (aber gute Beherrschung einer Weltsprache)<br />

Nur <strong>für</strong> FH-Studierende, Bewerbung ein Jahr vorher!<br />

Nur <strong>für</strong> FH-Studierende, Bewerbung ein Jahr vorher!<br />

Sehr unterschiedlich, je nach Club <strong>und</strong> Budget; der Club<br />

fördert auch Schüler bei <strong>Ausland</strong>saufenthalten<br />

Nur Graduierte; es können sich auch Graduierte bewerben, die<br />

<strong>im</strong> Studium nicht durch die Studienstiftung gefördert wurden<br />

Nur Kombination von Studium <strong>und</strong> Praktikum; es können sich<br />

auch Studierende bewerben, deren Studium nicht durch die<br />

Studienstiftung gefördert wird<br />

Jobs & Praktika – 47


48 – Jobs & Praktika<br />

Coffee to Go, Small Talk <strong>und</strong> Linux-Server<br />

Praktikum in Vancouver<br />

Um es vorwegzunehmen: Ein Traum ging <strong>für</strong><br />

mich in Erfüllung! Es hätte einfach keinen<br />

besserer Zeitpunkt geben können, die Segel<br />

in Deutschland zu streichen, <strong>und</strong> sich in ein<br />

Abenteuer wie dieses zu stürzen. Vancouver<br />

erwartete mich – <strong>und</strong> ein halbes Jahr Frust<br />

<strong>und</strong> schlechte Laune in „Good Old Germany“<br />

war endlich vorbei. Obwohl ich erst über Um-<br />

wege (von Hamburg nach Zürich, von Zürich<br />

nach Dallas <strong>und</strong> schließlich von Dallas nach<br />

Vancouver) meinen Weg nach Kanada gemacht<br />

hatte, kam ich voller Energie <strong>und</strong> Tatendrang<br />

in Vancouver an. Der nächste Tag dann war der<br />

Start in eine andere Welt! Da ich in Nord Van-<br />

couver wohnte, bot sich mir bei strahlendem<br />

Sonnenschein ein fantastischer Ausblick auf<br />

Downtown Vancouver. Und direkt hinter mir<br />

lag die schneebedeckte Bergkette. Wow!<br />

Aller Unkenrufe zum Trotz gab es in Vancouver<br />

während meines Aufenthaltes auch kaum Regen,<br />

was historisch allerdings auch ziemlich einmalig<br />

war! Aber daran kann man sehen, selbst ein<br />

„Lonely Planet“ kann sich irren...<br />

Mein Praktikum habe ich bei einem eher kleinen,<br />

aber sehr geschäftigen, IT-Dienstleister namens<br />

NetworkMagic mitten <strong>im</strong> Herzen Vancouvers<br />

absolviert. NetworkMagic bietet nicht nur den<br />

gesamten technischen Support <strong>für</strong> diverse<br />

Unternehmen, sondern bietet seiner K<strong>und</strong>schaft<br />

auch individuelle Hardware-Lösungen sowie<br />

Beratung an. Zu den K<strong>und</strong>en gehören h<strong>und</strong>erte<br />

von Anwendern <strong>im</strong> nahen Umkreis Vancouvers,<br />

hauptsächlich Kleinunternehmen. Der Support<br />

findet entweder per Fernwartung oder Vor-Ort<br />

statt, so dass ich auch öfter die Gelegenheit<br />

hatte, mich bei den K<strong>und</strong>en aufzuhalten. Nach<br />

dem ich mich in der Firma schnell eingelebt<br />

hatte - was nicht wirklich schwierig war,<br />

wenn man die Mentalität der ‚Vancouverites’<br />

berücksichtigt - wurden mir nach <strong>und</strong> nach<br />

mehr Aufgaben zugeteilt, bzw. habe ich mich<br />

um entsprechende Aufgaben selbst gekümmert.<br />

Wobei hinzuzufügen ist, dass Eigeninitiative<br />

das A <strong>und</strong> O <strong>im</strong> Praktikum darstellt (<strong>für</strong> die,<br />

die es noch nicht wussten, lol), wenn nicht<br />

sogar die Gr<strong>und</strong>voraussetzung ist. Denn wann<br />

hat man schon mal die Chance, gleichzeitig<br />

nicht nur eine neue Kultur (auch Arbeitskultur!)<br />

kennen <strong>und</strong> schätzen zu lernen, sondern auch<br />

seine fachlichen <strong>und</strong> sprachlichen Fähigkeiten<br />

unter Beweis zu stellen <strong>und</strong> auszubauen. Und<br />

was das Arbeiten an sich in Vancouver angeht,<br />

ja, da können sich sicher so einige deutsche<br />

Unternehmen in Sachen Führung <strong>und</strong> Motivation<br />

gerne eine Scheibe von abschneiden. Um<br />

auf den täglichen Ablauf zurück zu kommen:<br />

Der Morgen begann bei mir natürlich, wie<br />

bei 90% der ‚Vancouverites’ auch, mit einem<br />

‚coffee to go’ bei einem der zahlreichen<br />

Kaffee-Franchisern. Nachdem man dann bei<br />

einem Small Talk mit seinen Kollegen die<br />

Geschehnisse des Vortags (oder der Nacht oder<br />

des Wochenendes) ausgetauscht hatte, konnte<br />

man sich seinen Aufgaben widmen. Zu meinen<br />

Aufgaben während des Praktikums gehörten u.a.<br />

das Aufsetzen <strong>und</strong> Konfigurieren eines Linux<br />

Servers, die Unterstützung der Anwender bei<br />

Hard- <strong>und</strong> Softwareproblemen telefonisch oder<br />

vor Ort sowie auch einfach nur die Recherche<br />

<strong>für</strong> eventuell neu in das Unternehmen zu<br />

integrierende Netzwerk-Tools, etc. Eigentlich<br />

genau das, was ich bei meinen bisherigen<br />

Arbeitgebern in Deutschland auch zu tun hatte.<br />

So kam mir das Praktikum gar nicht wie eines<br />

vor, was sicher nicht selbstverständlich ist. Im


Großen <strong>und</strong> Ganzen konnte man sich frei entfalten, <strong>und</strong> ich fand <strong>im</strong>mer ein<br />

offenes Ohr bei meinem Chef oder den Kollegen <strong>für</strong> Probleme sprachlicher<br />

als auch technischer Natur. Was ich persönlich noch hervorheben möchte:<br />

neben dem wirklich lockeren Arbeiten ertönte fast r<strong>und</strong> um die Uhr Musik<br />

aus den PC-Lautsprechern, <strong>und</strong> es war auch keine Seltenheit, dass man<br />

sich plötzlich zu einem Informationsaustausch mit Kollegen bei einer Tasse<br />

Kaffee oder Frappuccino in einem der zahlreichen Cafes Downtown wieder<br />

fand. So war es auch nicht weiter überraschend, dass man sich freitags<br />

zum Feierabend in einem der zahlreichen Pubs auf das Wochenende<br />

einst<strong>im</strong>mte, inklusive Chef der Firma.<br />

Und wenn man einmal Abstand gewinnen möchte vom Großstadtrummel<br />

<strong>und</strong> der Arbeit, so bietet Vancouver einem alles, was das Herz begehrt.<br />

Hiken oder Biken in den zahlreichen Naturschutzgebieten <strong>und</strong> Wäldern<br />

Greater-Vancouvers, Rollerbladen am Seawalk r<strong>und</strong> um den Stanley Park,<br />

Sonnenbaden an den zahlreichen Stränden oder Seen in <strong>und</strong> um Downtown<br />

herum, oder selbst noch <strong>im</strong> Frühjahr Snowboarden oder Skifahren in den<br />

Bergen Vancouvers oder <strong>im</strong> nahe gelegenen Skigebiet Whistler. Auch das<br />

kulturelle Angebot hier ist nicht zu verachten: von zahlreichen kostenlosen<br />

Festivals bis Theateraufführungen am Strand <strong>und</strong> natürlich reichhaltigen<br />

Live-Konzert Angeboten hat diese Stadt einfach eine Menge zu bieten.<br />

Und <strong>für</strong> diejenigen, die in die USA vernarrt sind... 2,5 St<strong>und</strong>en bis nach<br />

Seattle. Bus, Bahn, Auto - whatever! Und was soll man da noch groß zu<br />

sagen? Seattle rocks! <strong>im</strong> wahrsten Sinne des Wortes. Die beste Reisezeit,<br />

so weit ich es überblicken kann (<strong>und</strong> erlebt habe) ist auf alle Fälle von<br />

Februar bis September. Man erlebt den Frühling, kann die ersten warmen<br />

Sonnenstrahlen genießen <strong>und</strong> hat sogar noch die Möglichkeit, den letzten<br />

Schnee zu erleben! Und <strong>im</strong> Sommer bieten sich unzählige Möglichkeiten,<br />

wie z.B. Wochenendausflüge nach Vancouver Island oder Whistler oder ins<br />

Landesinnere, oder oder oder... Aber seht am besten selbst!!!<br />

Abschließend ist vielleicht noch anzumerken, dass sich bei all dem w<strong>und</strong>er-<br />

vollen Leben <strong>und</strong> der faszinierenden Landschaft der Einsatz während des<br />

Praktikums oftmals lohnen kann...in jeder Hinsicht natürlich. Ich durfte<br />

nach Vancouver zurückkehren – mit einem Arbeitsvisum <strong>für</strong> ein Jahr!<br />

Der Arbeitstag des Hamburgers Michael Neumann fängt noch <strong>im</strong>mer mit<br />

einem „Coffee to Go“ an.<br />

Jobs & Praktika – 49


50 – News<br />

Neuigkeiten<br />

Impressum<br />

High School<br />

High School USA, CAN, AUS, NZ – öffentl./priv.<br />

Schulen – Familien-/Internatsaufenthalt –<br />

ec.se, www.highschoolberater.de<br />

++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

www.handbuchfernweh.de:<br />

Ratgeber, Links, High-School-Community<br />

Sprachreisen<br />

Kingsbrook Spanish School / Learn Spanish, Meet<br />

People and Enjoy the City of Barcelona – Spanish<br />

Courses / Internships / Au Pair Travesera Gracia,<br />

60 / 08006 Barcelona / T.(+34) 93 209 37 63 /<br />

info@kingsbrookbcn.com / www.kingsbrookbcn.com<br />

++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

Interns / volunteers / English Language courses.<br />

Business Eng., Tours / Safari’s. Cape Town, S.A.<br />

Agents welcome. info@ctenglish.co.za<br />

++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

www.language-programs.de:<br />

Die Sprachkurs-Suchmaschine <strong>für</strong> eine Direktsuche<br />

nach Sprachkursen <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> zum Original-Preis<br />

ohne Zwischenhändler oder Agenturen!<br />

Studium<br />

Medizin-Studienplätze sichern ohne ZVS oder<br />

Wartesemester: College-Contact.com bietet einen<br />

neuen Service an, der deutschen Abiturienten<br />

hilft, Medizin <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> zu studieren. Bewerber<br />

können zum Wintersemester 2006 das Studium<br />

Herausgeber: International Education Network GmbH & Co. KG<br />

Schloss Cappenberg<br />

59379 Selm-Cappenberg<br />

02306 758882<br />

02306 758884<br />

marketing@itchy-<strong>feet</strong>.net<br />

www.itchy-<strong>feet</strong>.net<br />

Geschäftsführung: Thomas Terbeck, Ramon Tissler<br />

Copyright: International Education Network GmbH & Co. KG<br />

Redaktion: Angelina Rauber, Thomas Terbeck, Ramon Tissler<br />

aufnehmen, ohne einen best<strong>im</strong>mten Notenschnitt<br />

oder Wartesemester vorweisen zu müssen. Der<br />

Service wird all denjenigen empfohlen, die sich<br />

zum Wintersemester 06 <strong>für</strong> einen deutschen<br />

Studienplatz <strong>im</strong> Fach Medizin bewerben, <strong>im</strong><br />

Falle einer Ablehnung durch die ZVS jedoch ein<br />

Medizin-Studienplatz sicher haben möchten. Die<br />

angehenden Studenten können sich bei der Wahl<br />

des Universität zwischen der Karls Universität in<br />

Prag, Tschechien <strong>und</strong> der University of Debrecen,<br />

Ungarn entscheiden, die Studienplätze an deutsche<br />

Studenten vergeben. Weitere Informationen <strong>und</strong><br />

die Anmeldeformulare sind erhältlich unter<br />

www.medizinstudium-<strong>im</strong>-ausland.de oder telefo-<br />

nisch unter 0251-53959524.<br />

++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

www.university-brochures.com:<br />

Gratis-Kataloge von mehr als 2000 Universitäten<br />

<strong>und</strong> anderen Hochschulen <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> einfach übers<br />

Web unverbindlich anzufordern.<br />

www.step-in.de:<br />

Jobs & Praktika<br />

STEP IN to the world! Work & Travel-, Praktika-<br />

<strong>und</strong> Volunteer-Programme weltweit.<br />

++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

Der unabhängige <strong>Bildung</strong>sberatungsdienst<br />

weltweiser ® sucht Verstärkung <strong>für</strong> sein Team.<br />

Weitere Infos unter www.weltweiser.de/jobs<br />

Auflage: 50.000<br />

ISSN: 1861-4817<br />

Druck: westermann druck GmbH, Braunschweig<br />

Vertrieb: IPS Pressevertrieb GmbH <strong>und</strong> eigene Auslieferung<br />

Bildquellen: www.photocase.de<br />

www.sxc.hu<br />

photodisc<br />

privat<br />

Design: Grafikstudio Carreira<br />

www.grafikstudio-carreira.de<br />

Querbeet<br />

Erfahrungsberichte <strong>für</strong> itchy <strong>feet</strong> gesucht!<br />

Für die 3. Ausgabe unseres <strong>Magazin</strong>s, die in<br />

der letzten Oktoberwoche 2006 erscheint,<br />

suchen wir wieder Nachwuchsautoren, die<br />

über ihre <strong>Ausland</strong>serfahrungen berichten.<br />

Jeder abgedruckte Erfahrungsbericht wird<br />

mit 100 Euro prämiert. Weitere Informationen<br />

unter dem Stichwort „Artikelwettbewerb“ auf<br />

www.itchy-<strong>feet</strong>.net.<br />

++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

www.itchy-<strong>feet</strong>.net:<br />

<strong>Das</strong> Online-<strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> Fernwehinfizierte mit allen<br />

Artikeln <strong>und</strong> Forum zum Erfahrungsaustausch<br />

++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

Versicherungen <strong>für</strong> Schüler & Studenten:<br />

das Studentenportal Studentenpilot.de bietet<br />

<strong>für</strong> Schüler <strong>und</strong> Studenten unabhängige<br />

Versicherungesvergleiche aller namhafter<br />

Versicherungsanbieter an. Völlig kostenlose<br />

Analysen können angefordert werden unter:<br />

www.studentenpilot.de/versicherungen<br />

++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

www.uc-certificates.com:<br />

Zertifikatkurse <strong>und</strong> High-End Weiterbildungen<br />

der renommierten University of California an<br />

verschiedenen Campus-Geländen in Kalifornien.<br />

++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

Angebote - Veranstaltungshinweise - News<br />

Fragen stellen - Antworten bekommen!<br />

Alles <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong>sforum von www.weltweiser.de<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt zur Verfügung gestelltes Text- <strong>und</strong> Bildmaterial wird nicht gehaftet.


Wir kommen auch in deine Nähe:<br />

News – 51


study, work and live abroad<br />

we take you away!<br />

Schulen, Colleges, Universitäten,<br />

Agenturen <strong>und</strong> Unternehmen<br />

aus dem In- <strong>und</strong> <strong>Ausland</strong><br />

Persönliche Beratung – Terminabsprache möglich<br />

Eintritt frei!<br />

10 -17 Uhr<br />

München 5. Mai 2007<br />

Augsburg 7. Mai 2007<br />

Nürnberg 8. Mai 2007<br />

Stuttgart 10. Mai 2007<br />

Frankfurt 11. Mai 2007<br />

www.away-auslandsmesse.de<br />

presented by<br />

International Education Network

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!