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Das Magazin für Bildung und Karriere im Ausland - Itchy-feet

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12 – High School<br />

frei, ob sie daraus eine „Mega-Unterrichtsst<strong>und</strong>e“<br />

von drei St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> fünf Minuten macht, oder<br />

drei kürzere St<strong>und</strong>en einplant. Theoretisch ist<br />

das möglich. Die meisten Schulleiter versuchen<br />

allerdings, die Minutenkontingente in möglichst<br />

sinnvolle Portionen zu teilen, sodass meine längste<br />

Unterrichtsst<strong>und</strong>e zwei St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> 15 Minuten<br />

dauerte. Jeder meiner Lehrer hat zusätzlich nach<br />

eigenem Ermessen hier <strong>und</strong> da kurze Pausen ein-<br />

gebaut. Natürlich kann es dadurch vorkommen,<br />

dass Unterrichtsst<strong>und</strong>en unterschiedlich lang sind.<br />

Ein typischer Montag sah bei mir zum Beispiel so<br />

aus: Erst 90 Minuten Englisch, dann 110 Minuten<br />

Mathe, anschließend Mittagspause bis 14.00 Uhr<br />

<strong>und</strong> dann noch 60 Minuten Französisch. Ich hatte<br />

an keinem Tag von 8.00 bis 15.00 Uhr durchgängig<br />

Unterricht. Entweder man kommt später zur Schule<br />

oder man darf früher gehen. Viele Schüler sind<br />

aber auf den Schulbus angewiesen, sodass sie<br />

nicht wirklich einen Vorteil davon haben... Und<br />

dann kommt noch hinzu, dass der Unterrichtsablauf<br />

selbst ganz anders ist als in Deutschland. Während<br />

hierzulande der Frontalunterricht gang <strong>und</strong> gäbe ist,<br />

legen die Schweden viel Wert auf selbstständiges<br />

Arbeiten – alleine oder in Gruppen. Natürlich<br />

werden neue Themen am Anfang der St<strong>und</strong>e vom<br />

Lehrer vorgestellt, danach bekommt man in der<br />

Regel, zumindest <strong>für</strong> die Kernfächer, Wochen-<br />

oder Monatspläne mit Aufgaben, die erledigt<br />

St Dominic´s College<br />

Auckland New Zealand<br />

www.stdoms.ac.nz<br />

Phone : 0064 9 8390 380<br />

Fax: 0064 9 8390 390<br />

Contact : Director of<br />

International Students<br />

gfoley@stdoms.ac.nz<br />

werden müssen. Überprüft werden die Lernerfolge<br />

gelegentlich in Tests oder Klassenarbeiten. In<br />

anderen Fächern arbeitet man oft in Projektgruppen,<br />

die gemeinsam ein Thema erarbeiten <strong>und</strong> später<br />

vor der Klasse ihre Arbeitsergebnisse präsentieren.<br />

Hier achten die Lehrer vor allem auf Kreativität.<br />

Talente <strong>und</strong> Fähigkeiten sollen hier zum Ausdruck<br />

kommen. Noten werden nach einem einfachen<br />

Prinzip vergeben: Nicht bestanden – bestanden<br />

– gut bestanden <strong>und</strong> sehr gut bestanden. Auf<br />

Schwedisch heißt das dann IG – G – VG <strong>und</strong> MVG.<br />

Ab dem zweiten Schuljahr auf dem Gymnasium hat<br />

man die Möglichkeit, ein Fach zu wählen, welches<br />

überhaupt nicht mit dem eigenen Programm in Ver-<br />

bindung steht. Schüler aus dem Sprachprogramm<br />

könnten theoretisch Mathe oder Erdk<strong>und</strong>e auf C-<br />

Kurs Niveau wählen, wenn sie wollten. Die Renner<br />

unter den „individuellen Fächern“, wie sie genannt<br />

werden, sind allerdings Fotografie, Theater <strong>und</strong><br />

Kochen. Jede Schule hat andere Möglichkeiten <strong>und</strong><br />

stellt ein entsprechendes Angebot zur Verfügung.<br />

So war es an meiner Schule auch möglich, Astro-<br />

nomie, Gebärdensprache, Psychologie oder den<br />

theoretischen Unterricht <strong>für</strong> den Führerschein als<br />

Unterrichtsfach zu belegen! Dieses individuelle<br />

Fach bringt den einhe<strong>im</strong>ischen Schülern zusätz-<br />

liche Punkte <strong>für</strong> den Schulabschluss, <strong>für</strong> Aus-<br />

tauschschüler ist es eher eine Möglichkeit,<br />

etwas Neues, Spannendes auszuprobieren.<br />

Außergewöhnlich ist <strong>im</strong> schwedischen Schulsystem<br />

auch das Verhältnis zwischen Lehrern <strong>und</strong> Schülern.<br />

Was in Deutschland <strong>und</strong>enkbar scheint, ist in<br />

Schweden gängige Alltagspraxis: Man duzt die<br />

Lehrer! Von vielen meiner alten Lehrer habe ich<br />

niemals den Nachnamen gekannt <strong>und</strong> werde ihn<br />

wohl auch nie erfahren, weil man ihn nie gebraucht.<br />

<strong>Das</strong> heißt aber nicht, dass mit dem Duzen ein<br />

Respektverlust einhergeht, ganz <strong>im</strong> Gegenteil: Die<br />

Lehrer überzeugen durch ihre fachliche Kompetenz,<br />

die sie durch ihre Ausbildung <strong>und</strong> ständige Fort-<br />

bildungen erwerben. Meine Lehrer waren Helfer,<br />

Berater, Mentoren <strong>und</strong> Ansprechpersonen <strong>für</strong> mich<br />

<strong>und</strong> alle anderen Schüler. Aber natürlich gab es auch<br />

<strong>im</strong>mer welche, zu denen man nie ein persönliches<br />

Verhältnis aufbauen konnte oder wollte. Lehrer sind<br />

eben auch nur Menschen!<br />

Nina Tabea Möller ist 19 Jahre alt <strong>und</strong> wohnt<br />

in Gelsenkirchen.<br />

Wellington High School<br />

New Zealand<br />

Spend a year or semester :<br />

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principal@whs.school.nz<br />

www.whs.school.nz

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