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Das Magazin für Bildung und Karriere im Ausland - Itchy-feet

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jeder Kneipe. Also es ist wirklich nicht so, als ob<br />

ich hier in Deutschland wahnsinnig viel trinken<br />

würde, aber das hat mich dann doch gestört. Auch<br />

wenn ich will, darf ich nicht, naja... Außerdem<br />

musste ich unfairerweise auch noch den doppelten<br />

Eintrittspreis bezahlen, mindestens 10 Dollar. Da<strong>für</strong><br />

wurden mir dann mit Edding zwei große schwarze<br />

Kreuze auf beide Handrücken gemalt, damit ganz<br />

Austin auch noch Tage später erkennen konnte, dass<br />

ich meinen 21. Geburtstag noch nicht gefeiert hatte.<br />

Leider hatte ich dieses System aber nicht ganz so<br />

schnell verinnerlicht. Kaum da, musste ich natürlich<br />

mit meinen neuen Fre<strong>und</strong>en ausgehen. Eigentlich<br />

ist ja nichts dabei, von einem Fre<strong>und</strong> `nen Drink zu<br />

akzeptieren, aber der Türsteher sah das leider nicht<br />

so. Als ich auf seine Frage, wie alt ich denn sei,<br />

ganz verblüfft: „20“, antwortete, bugsierte er mich<br />

recht schnell zur Tür. Hätte schl<strong>im</strong>mer ausgehen<br />

können, wie ich später erfahren habe. Richtig<br />

gute Musik habe ich dann u.a. auf dem South by<br />

Southwest-Musikfestival (SXSW) gehört. Da war<br />

wirklich absolut alles vertreten, jede Musikrichtung,<br />

jede Nationalität. Aber auch abgesehen von SXSW<br />

ist Austin eine sehr vibrierende Stadt. Da gibt<br />

es noch Filmfestivals, Open-Air-Kino, das Pecan-<br />

Street-Festival, das Shakespeare-Festival <strong>und</strong> so viel<br />

mehr, an das ich mich gerade nicht erinnere. Richtig<br />

gefeiert wird natürlich auch an Silvester, am 4. Juli<br />

(Independence Day) <strong>und</strong> nicht zuletzt Mardi Gras.<br />

Letzteres ist ein ganz spezieller „Feiertag“. Müsste<br />

ich raten, würde ich denken, es ist der Feiertag<br />

der Exhibitionisten. Hier werden Beads, Ketten mit<br />

kleinen bunten Perlen, <strong>für</strong>`s Ausziehen verteilt. <strong>Das</strong><br />

heißt, die Frauen bekommen die Ketten, die Männer<br />

verteilen sie. <strong>Das</strong> Ganze nennt sich dann „flash“<br />

<strong>und</strong> heißt frei übersetzt in etwa: „Ziehst du dein<br />

Shirt hoch, gebe ich dir eine Plastikperlenkette.“<br />

Irgendwie waren aber ungleich viele Vertreter des<br />

männlichen Geschlechts anwesend... Auf meine<br />

persönliche Feiertagsliste hat es Mardi Gras jeden-<br />

falls nicht geschafft. Sollte man aber doch mal<br />

gesehen haben. So, <strong>und</strong> jetzt zum Schluss noch ein<br />

Reisen & Arbeiten – 25<br />

paar kleine „Einsichten“. Nein, nicht alle Texaner<br />

tragen Cowboystiefel <strong>und</strong> die passenden Hüte. Nein,<br />

wir haben uns auch nicht mit „Howdy“ begrüßt, aber<br />

es stand doch jeden Morgen an der Schultafel. Ja,<br />

der texanische Slang ist eine Sprache <strong>für</strong> sich. Es<br />

kam mehrmals vor, dass ich Wörter <strong>im</strong> Wörterbuch<br />

nachgeschlagen habe, die es theoretisch gar nicht<br />

gibt. Und definitiv „Ja“, es ist aus meiner Sicht<br />

unmöglich, in den USA nicht zuzunehmen. Einfach<br />

zu viele neue, leckere, unwiderstehliche Sachen.<br />

Aber die paar Pf<strong>und</strong>e purzeln auch schnell wieder,<br />

sobald man zurück in Deutschland ist. Und zu guter<br />

letzt das Wichtigste: Ich habe durch meinen Au-<br />

Pair-Aufenthalt neue, <strong>im</strong>mer noch bestehende<br />

Fre<strong>und</strong>schaften geschlossen, bin um eine ganze<br />

Menge Lebenserfahrung reicher, spreche eine<br />

Sprache mehr <strong>und</strong> habe mir das beste Souvenir von<br />

allen mitgebracht: meinen Verlobten Carlos...<br />

Angelina Rauber, 23, studiert Kommunikations-<br />

wissenschaft an der WWU Münster.

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