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Schule in Down Under
Talentförderung inklusive
Es ist etwas Besonderes, ein halbes oder ein ganzes Schuljahr Down Under
zu verbringen. Aber nicht nur wegen der Faszination, die von Australien und
Neuseeland ausgeht, wählt eine jährlich steigende Anzahl deutscher Schüler
eines dieser Länder für den Auslandsaufenthalt. Ein wichtiges Entscheidungs-
kriterium für das so genannte „Fee Paying Programm“ ist die Tatsache, dass
der Schüler sich mit Hilfe einer Organisation „seine“ Schule aussuchen kann.
Grundsatzentscheidungen wie „große Schule“ oder „kleine Schule“, „Großstadt“
oder „Kleinstadt“ stehen natürlich an erster Stelle und richten sich nach der
Persönlichkeit des Schülers. Darüber hinaus können jedoch auch spezielle
Wünsche erfüllt werden. So ist es möglich, für jeden Schüler die Schule zu
finden, die am besten zu ihm passt sowie seine Talente und Fähigkeiten am
besten fördert. Denn wesentlich mehr als in Deutschland definieren sich
australische und neuseeländische High Schools über spezielle akademische
oder außerschulische Schwerpunkte wie Sport, Musik oder Kunst. Bei kluger
Auswahl der Schule können auch deutsche Schüler hiervon während ihres
Auslandsaufenthaltes sehr profitieren.
Die Schulen in Down Under sind anders strukturiert und konzipiert als deutsche
Sekundarschulen. So bieten alle Schulen den Bereich „Technology“ an –
das ist ein breites Spektrum berufsbezogener, teilweise handwerklicher
Fächer, wie man sie in Deutschland nur an Berufschulen findet. Schüler mit
entsprechendem Interesse finden hier ein breites Aufgabenfeld, können sich
auf ihren Lehrberuf oder ihr Ingenieur-Studium praktisch vorbereiten. „CAD“
– Computer Aided Design – ist ein Schulfach, das mehrere Schulen bis hin
zum hochschulqualifizierenden Abschluss anbieten ebenso wie die Fächer
Elektrotechnik und Solartechnik, wo teilweise mit der ortsansässigen Industrie
kooperiert wird. Interessant sind auch die Fächer „Hospitality und Catering“
sowie „Food Technology“ und „Tourism“ für all diejenigen, die Berufe im Hotel-
fach, in der Gastronomie und im Tourismus in Erwägung ziehen. Während
die englische Sprache quasi „nebenher“ erlernt wird – eine unabdingbare
Voraussetzung in diesen Berufen – erhält der Schüler die Möglichkeit, wert-
volle erste Berufserfahrungen zu sammeln und die berufsspezifische englische
Fachterminologie zu erlernen. Dieser Aspekt macht das Auslandsjahr zunehmend
auch für Haupt- und Realschüler attraktiv, für die es auf dem engen deutschen
Arbeits- und Ausbildungsmarkt besonders wichtig ist, sich im Rennen um
Ausbildungs- und Arbeitsplätze Vorteile gegenüber der Konkurrenz zu ver-
schaffen. Auch die Fächer „Bühnentechnik“ und „TV und Medien“ können – im
englischsprachigen Ausland belegt – bei späteren Bewerbungen von Vorteil sein.
Auch für Schüler mit Begabungen und Interesse im mathematisch-naturwissen-
schaftlichen Bereich gibt es eine große Anzahl von Schulen, die auf diesem
Gebiet ihren Schwerpunkt haben. Generell hat die Begabtenförderung in diesem
Bereich einen hohen Stellenwert.
Neben den akademischen und berufsbildenden Programmen gibt es auch die-
jenigen, die mit dem Begriff „Extracurricular“ umschrieben werden. Gemeint
sind hier Schulprogramme auf den Gebieten Sport und Kultur. Vieles, was in
Deutschland außerhalb der Schule in Clubs und Vereinen ausgeübt werden
muss, ist Teil des Schulprogramms und oftmals ganz besonderer Stolz einer
Schule. Für deutsche Schüler hat dies eine besondere Faszination. Ein Hockey-
, Tennis- oder Fußballspiel unter dem frenetischen Jubel von 2.000 Mitschülern
zu bestreiten oder ein Konzert vor Hunderten begeisterter Mitschüler und Eltern
zu geben, führt zu einer bei uns nicht gekannten Identifikation mit der Schule und
bedeutet für viele Schüler eine nachhaltige, denkwürdige Erfahrung. Für Schüler
mit besonderen Leistungen auf sportlichem Gebiet können in beiden Ländern
passende Schulen gefunden werden, die diese Talente fördern. So genannte
„Sport Excellence Programmes“ ermöglichen es den Schülern, bestimmte
Disziplinen neben der Schule verstärkt zu betreiben. Musikalisch orientierte
Schüler werden genauso engagiert unterstützt. So gibt es mehrere Schulen
mit klassischen Orchestern von solcher Qualität, dass sie von Rundfunk und
Fernsehen engagiert werden und international auf Tournee gehen. Auch moderne
Musik sowie die Bereiche Musical, Theater und Chor gibt es an mehreren
Schulen als besonderen Schwerpunkt.
Jeder Schüler, der ein gezieltes Interesse verfolgt – ob mit oder ohne berufs-
spezifischen Hintergrund – sollte dies bei der Wahl der Schule einbeziehen, denn
die entsprechende Wahl der Schule erleichtert die Integration und kann durchaus
für den beruflichen Werdegang von Vorteil sein.
Kristine Hausch
Hausch & Partner GmbH
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High School – 13