Das Magazin für Bildung und Karriere im Ausland - Itchy-feet

schaften schließen kann. Da unser zweiter Tag in Damaskus ein Sonntag war
und dieser hier kein Feiertag ist, hatten wir bereits Unterricht. Die Schule lag
in einem größeren Gebäude mitten im Zentrum von Damaskus und war um-
geben von mehreren, äußerst leckeren Bäckereien, die wir täglich besuch-
ten, um unsere neu erlernten Vokabeln auszuprobieren. Zum Unterricht muss
ich Folgendes sagen: Dem Sinn einer Sprachschule wurde mein Unterricht
nicht gerecht. Ich war in der Gruppe der „Fortgeschrittenen“ und musste
Schneewittchen auswendig lernen, was mir bisher noch nie weitergeholfen
hat. Wie oft braucht man denn auch Märchenvokabeln wie: Zwerge, Prinzes-
sin, Schloss... Nichtsdestotrotz habe ich diesen Kurs bereits mehrmals wei-
terempfohlen (mit dem Hinweis auf den schlechten Unterricht), da das Pro-
gramm einen ganz anderen Sinn erfüllt: Man lernt Menschen und die Kul-
tur kennen. Egal bei welcher Gastfamilie man landet, es gibt immer andere
Leute, die begeistert sind, von einem Fremden Arabisch zu hören (man be-
Sprachkurse – 19
kommt häufig irgendwelche Geschenke oder zumindest einen besseren Preis
für die Ware, die man haben will), und vor allem baut man Vorurteile ab und
erfährt z.B., dass Kamele als Hochzeitsgeschenk total veraltet sind.
Es gibt Eindrücke von Damaskus, die kann man weder anhand von Fotos noch
mit Worten erklären. Aber ich möchte es trotzdem versuchen: Den Hauch des
Orients spürt man,
... wenn man einen Sonnenuntergang auf dem Jabbelquasium (Berg) in
Damaskus beobachtet und einem diese riesige Stadt mit ihren unzähligen
grünen Lichtern (Moscheen) vor den Füßen liegt, man frische Kaktusfrüchte,
Melonen, Datteln und Feigen dabei isst und um einen herum die Damaszener
picknicken...