Das Magazin für Bildung und Karriere im Ausland - Itchy-feet
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46 – Jobs & Praktika<br />
Finanzierung eines <strong>Ausland</strong>spraktikums<br />
Förderprogramme, Stipendien & Co.<br />
<strong>Ausland</strong>saufenthalte sind beliebt <strong>und</strong> viele Studierende spielen mit dem<br />
Gedanken, <strong>Ausland</strong> <strong>und</strong> Praktikum zu verbinden. Doch nicht jeder kann auf<br />
die Eltern oder Gespartes zurückgreifen, um die Mehrkosten eines <strong>Ausland</strong>s-<br />
praktikums zu decken. Denn häufig ist das doch etwas teurer als man glaubt –<br />
zum Beispiel durch die höheren Lebenshaltungskosten oder die zum Teil sehr<br />
hohen Reisekosten. Hier setzen Förderprogramme speziell <strong>für</strong> <strong>Ausland</strong>spraktika<br />
an. Die Förderprogramme werden zumeist durch staatliche Mittel ermöglicht,<br />
zum Beispiel vom B<strong>und</strong> oder von der Europäischen Union. Die Gelder werden<br />
dann an Organisationen wie den DAAD (Deutscher Akademischer Austausch-<br />
dienst) weitergegeben, bei denen die Studierenden sich bewerben können.<br />
Allerdings muss man sich vor einer Bewerbung erk<strong>und</strong>igen: Gilt das Programm<br />
<strong>für</strong> das Land, in das man möchte? Welche Zusatzkriterien gibt es, muss das<br />
Praktikum zum Beispiel ein Pflichtpraktikum sein? Und essentiell natürlich: Wann<br />
spätestens muss man sich bewerben? Der Begriff Förderprogramm subsummiert<br />
dabei übrigens zwei Formen von „Förderung“:<br />
1. ein Stipendium in Form eines finanziellen Zuschusses. Beispiel hier<strong>für</strong> ist<br />
das Leonardo Programm. Die Leiterin der Leonardo Projekte der hessischen<br />
Hochschulen, Christina Langsdorf, klärt über die Rahmenbedingungen auf:<br />
„Selbstverständlich bemühen wir uns um die Einwerbung von Praktikumsplätzen,<br />
bzw. empfehlen qualitativ hochwertige Praktikumsfirmen gerne weiter. Kern<br />
unserer Arbeit ist jedoch die Bereitstellung von Stipendien. Wir können hier bis<br />
zu 500 Euro pro Monat, bis zu 350 Euro <strong>für</strong> Fahrtkosten <strong>und</strong> bis zu 200 Euro <strong>für</strong><br />
Sprachkurskosten an einen Stipendiaten ausbezahlen“ (siehe nähere Details<br />
auch auf www.practical-training.de/leonardo). Wie bei Leonardo ist es auch<br />
in anderen Programmen dieser Art durchaus üblich, dass die Studierenden den<br />
Praktikumsplatz selbst suchen. So zum Beispiel auch be<strong>im</strong> DAAD-Programm <strong>für</strong><br />
auslandsbezogene Studiengänge (www.daad.de).<br />
2. die (kostenlose) Vermittlung von Praktikumsplätzen, meist inklusive eines<br />
Sprachkurses. Bei einigen dieser Programme ist es üblich, zusätzlich Zuschüsse<br />
zu den Fahrtkosten oder ein Taschengeld zu erhalten. Es kann aber auch sein,<br />
dass man gar keine finanzielle Unterstützung erhält. Dennoch kann es sinnvoll<br />
sein, sich auch <strong>für</strong> ein Programm ohne finanzielle Zuschüsse zu bewerben, zum Beispiel<br />
ist das ASA-Programm eine der wenigen Möglichkeiten, ohne „Vitamin B“ oder<br />
(kostenpflichtige) Vermittlungsagentur einen Praktikumsplatz in Afrika zu erhalten.<br />
Allen Förderprogrammen gemein ist, dass sie eine Auswahl unter den einge-<br />
henden Bewerbungen treffen. Dabei unterscheiden sich das Vorgehen, die<br />
Mittel <strong>und</strong> die „Schärfe“ der Auswahl sehr stark. Eines der anspruchsvollsten<br />
Programme ist z.B. das Inwent-Programm <strong>für</strong> FH-Studierende. Bewerbungsfrist<br />
ist ein Jahr vor Praktikumsbeginn, wobei fast nur Bewerber mit bereits vorhan-<br />
denem Praktikumsplatz in die engere Auswahl kommen. Nach der schriftlichen<br />
Bewerbung erfolgen dann Vorbereitungs- <strong>und</strong> Auswahlgespräche. Gemeinsam<br />
ist aber allen Programmen die Vorgabe, dass der Studierende <strong>im</strong> Normalfall<br />
bereits drei Semester studiert haben sollte, einen Lebenslauf <strong>und</strong> ein Moti-<br />
vationsschreiben einreichen muss, zudem einen Notenschnitt bzw. eine Noten-<br />
übersicht oder das Vordiplom, die Zwischenprüfung etc. <strong>und</strong> zumeist auch<br />
mindestens ein Empfehlungsschreiben von einem Professor. Gerne werden<br />
auch Sprachnachweise verlangt. Alle Studierenden mit großem Interesse am<br />
<strong>Ausland</strong>spraktikum sollten zudem unter www.auslandsbafoeg.de <strong>und</strong><br />
www.bildungskredit.de nachsehen, ob sie ein Darlehen erhalten können.<br />
Dies kann insbesondere die kostenintensive Anfangszeit (Kautionskosten,<br />
Monatskarte <strong>für</strong> die U-Bahn etc.) <strong>für</strong> weniger Betuchte abfangen. Die meisten<br />
Förderprogramme können jedoch nur von deutschen Staatsangehörigen oder<br />
von Studierenden mit gesonderter Aufenthaltsgenehmigung genutzt werden. Für<br />
nicht-deutsche Studierende ohne gesonderte Aufenthaltsgenehmigung kommt<br />
nur noch das Leonardo da Vinci Programm in Frage, das Nicht-Deutsche zumindest<br />
theoretisch fördern kann. Zudem gibt es einige kleinere Organisationen wie Rotary<br />
Clubs, die gr<strong>und</strong>sätzlich jede Bewerbung einzeln prüfen.<br />
Nähere Infos zu den Förderprogrammen findet man auf<br />
www.practical-training.de. Bei der folgenden Tabelle<br />
handelt es sich lediglich um eine Auswahl.