Das Magazin für Bildung und Karriere im Ausland - Itchy-feet
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48 – Jobs & Praktika<br />
Coffee to Go, Small Talk <strong>und</strong> Linux-Server<br />
Praktikum in Vancouver<br />
Um es vorwegzunehmen: Ein Traum ging <strong>für</strong><br />
mich in Erfüllung! Es hätte einfach keinen<br />
besserer Zeitpunkt geben können, die Segel<br />
in Deutschland zu streichen, <strong>und</strong> sich in ein<br />
Abenteuer wie dieses zu stürzen. Vancouver<br />
erwartete mich – <strong>und</strong> ein halbes Jahr Frust<br />
<strong>und</strong> schlechte Laune in „Good Old Germany“<br />
war endlich vorbei. Obwohl ich erst über Um-<br />
wege (von Hamburg nach Zürich, von Zürich<br />
nach Dallas <strong>und</strong> schließlich von Dallas nach<br />
Vancouver) meinen Weg nach Kanada gemacht<br />
hatte, kam ich voller Energie <strong>und</strong> Tatendrang<br />
in Vancouver an. Der nächste Tag dann war der<br />
Start in eine andere Welt! Da ich in Nord Van-<br />
couver wohnte, bot sich mir bei strahlendem<br />
Sonnenschein ein fantastischer Ausblick auf<br />
Downtown Vancouver. Und direkt hinter mir<br />
lag die schneebedeckte Bergkette. Wow!<br />
Aller Unkenrufe zum Trotz gab es in Vancouver<br />
während meines Aufenthaltes auch kaum Regen,<br />
was historisch allerdings auch ziemlich einmalig<br />
war! Aber daran kann man sehen, selbst ein<br />
„Lonely Planet“ kann sich irren...<br />
Mein Praktikum habe ich bei einem eher kleinen,<br />
aber sehr geschäftigen, IT-Dienstleister namens<br />
NetworkMagic mitten <strong>im</strong> Herzen Vancouvers<br />
absolviert. NetworkMagic bietet nicht nur den<br />
gesamten technischen Support <strong>für</strong> diverse<br />
Unternehmen, sondern bietet seiner K<strong>und</strong>schaft<br />
auch individuelle Hardware-Lösungen sowie<br />
Beratung an. Zu den K<strong>und</strong>en gehören h<strong>und</strong>erte<br />
von Anwendern <strong>im</strong> nahen Umkreis Vancouvers,<br />
hauptsächlich Kleinunternehmen. Der Support<br />
findet entweder per Fernwartung oder Vor-Ort<br />
statt, so dass ich auch öfter die Gelegenheit<br />
hatte, mich bei den K<strong>und</strong>en aufzuhalten. Nach<br />
dem ich mich in der Firma schnell eingelebt<br />
hatte - was nicht wirklich schwierig war,<br />
wenn man die Mentalität der ‚Vancouverites’<br />
berücksichtigt - wurden mir nach <strong>und</strong> nach<br />
mehr Aufgaben zugeteilt, bzw. habe ich mich<br />
um entsprechende Aufgaben selbst gekümmert.<br />
Wobei hinzuzufügen ist, dass Eigeninitiative<br />
das A <strong>und</strong> O <strong>im</strong> Praktikum darstellt (<strong>für</strong> die,<br />
die es noch nicht wussten, lol), wenn nicht<br />
sogar die Gr<strong>und</strong>voraussetzung ist. Denn wann<br />
hat man schon mal die Chance, gleichzeitig<br />
nicht nur eine neue Kultur (auch Arbeitskultur!)<br />
kennen <strong>und</strong> schätzen zu lernen, sondern auch<br />
seine fachlichen <strong>und</strong> sprachlichen Fähigkeiten<br />
unter Beweis zu stellen <strong>und</strong> auszubauen. Und<br />
was das Arbeiten an sich in Vancouver angeht,<br />
ja, da können sich sicher so einige deutsche<br />
Unternehmen in Sachen Führung <strong>und</strong> Motivation<br />
gerne eine Scheibe von abschneiden. Um<br />
auf den täglichen Ablauf zurück zu kommen:<br />
Der Morgen begann bei mir natürlich, wie<br />
bei 90% der ‚Vancouverites’ auch, mit einem<br />
‚coffee to go’ bei einem der zahlreichen<br />
Kaffee-Franchisern. Nachdem man dann bei<br />
einem Small Talk mit seinen Kollegen die<br />
Geschehnisse des Vortags (oder der Nacht oder<br />
des Wochenendes) ausgetauscht hatte, konnte<br />
man sich seinen Aufgaben widmen. Zu meinen<br />
Aufgaben während des Praktikums gehörten u.a.<br />
das Aufsetzen <strong>und</strong> Konfigurieren eines Linux<br />
Servers, die Unterstützung der Anwender bei<br />
Hard- <strong>und</strong> Softwareproblemen telefonisch oder<br />
vor Ort sowie auch einfach nur die Recherche<br />
<strong>für</strong> eventuell neu in das Unternehmen zu<br />
integrierende Netzwerk-Tools, etc. Eigentlich<br />
genau das, was ich bei meinen bisherigen<br />
Arbeitgebern in Deutschland auch zu tun hatte.<br />
So kam mir das Praktikum gar nicht wie eines<br />
vor, was sicher nicht selbstverständlich ist. Im