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Das Magazin für Bildung und Karriere im Ausland - Itchy-feet

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Studieren in Großbritannien<br />

Infos, Tipps, Tricks: Was man wissen sollte<br />

Ein Regenschirm. <strong>Das</strong> war das Geschenk, das<br />

mir mein Vater anlässlich meines anstehenden<br />

Studienaufenthaltes in London feierlich über-<br />

reichte. Die gute Nachricht zuerst: Ich habe ihn<br />

bei weitem nicht so oft gebraucht wie gemein-<br />

hin angenommen wird – das englische Wetter<br />

ist nämlich viel besser als sein Ruf, man könnte<br />

sogar sagen überwiegend fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> mild.<br />

Ich kam 2003 zunächst als Erasmus-Studentin<br />

von Berlin nach London an die School of Oriental<br />

and African Studies (SOAS). Es gefiel mir so gut,<br />

dass ich mich entschloss, mein Studium dort zu<br />

Ende zu bringen, <strong>und</strong> so verbrachte ich 2004/2005<br />

ein weiteres Jahr an der SOAS, diesmal <strong>im</strong><br />

Master-Studiengang Asian Politics. Viele Dinge<br />

musste ich in den zwei Jahren selbst heraus-<br />

finden; manche Informationen finden sich in<br />

keinem Reise- oder Studienführer – <strong>und</strong> gewisse<br />

Fehler muss man vielleicht erst einmal machen.<br />

Über andere Dinge, wie zum Beispiel das Studien-<br />

system in Großbritannien, hatte ich mir vor<br />

meiner Ankunft ohnehin noch nicht wirklich<br />

Gedanken gemacht... Inzwischen bin ich frisch-<br />

gebackener „Master of Science“, wieder in<br />

London <strong>und</strong> um einiges weiser – wenigstens,<br />

was Studieren in Großbritannien betrifft.<br />

STUDIEREN<br />

Unter welchen Bedingungen man in Großbritan-<br />

nien studiert, hängt zunächst von der Art des<br />

Studiums ab. Wer sich entscheidet, nach dem<br />

Abitur komplett in Großbritannien zu studieren,<br />

bewirbt sich durch den Universities and Colleges<br />

Admissions Service (UCAS). UCAS entspricht<br />

in etwa der deutschen Zentralstelle <strong>für</strong> die Ver-<br />

gabe von Studienplätzen (ZVS), wobei alle BA<br />

Studienplätze durch UCAS vergeben werden.<br />

Im Bewerbungsformular dürfen Präferenzen<br />

<strong>für</strong> Universitäten angegeben werden, ob man<br />

dann auch dort landet, hängt ab von der Abitur-<br />

note <strong>und</strong> dem „personal statement“, in dem<br />

man begründet, warum man gerade dieses<br />

Fach an jener Uni studieren will. Studiengänge<br />

enden in der Regel nach drei Jahren mit einem<br />

Bachelor of Arts (BA) bzw. Bachelor of Science<br />

(BSc). Als Nicht-Brite muss ein Nachweis der<br />

Englischkenntnisse, zum Beispiel in Form eines<br />

IELTS oder TOEFL Tests erbracht werden (dies<br />

gilt auch <strong>für</strong> MA/PhD). Eine andere Möglichkeit<br />

ist, zu einem in der Regel einjährigem Master-<br />

programm nach Großbritannien zu kommen.<br />

Bewerber werden von den jeweiligen Universi-<br />

täten direkt ausgewählt. Voraussetzung ist ein<br />

BA oder dem BA äquivalenter Abschluss, das<br />

heißt zum Beispiel Vordiplom oder Zwischen-<br />

prüfung <strong>und</strong> ein paar zusätzliche Semester.<br />

Hilfreich kann es sein, der Bewerbung ein<br />

Schreiben eines Dozenten der bisher besuchten<br />

(deutschen) Universität oder Fachhochschule<br />

beizulegen, in dem erklärt wird, dass die eigenen<br />

Qualifikationen denen eines BA entsprechen.<br />

Ähnlich wie be<strong>im</strong> Master sieht es auch <strong>für</strong> eine<br />

Promotion aus – wer einen PhD anstrebt, durch-<br />

läuft ebenfalls ein Bewerbungsverfahren, in<br />

dem neben einer Beschreibung des Forschungs-<br />

vorhabens auch zwei Referenzen eingereicht<br />

werden müssen. Generell gilt: Deadlines <strong>im</strong> Auge<br />

behalten!<br />

Schließlich gibt es natürlich noch die Möglich-<br />

keit, <strong>im</strong> Rahmen eines Austauschprogramms<br />

wie Erasmus oder einer Partnerschaft zwischen<br />

Universitäten nach Großbritannien zu kommen.<br />

Ist der <strong>Ausland</strong>saufenthalt nicht in das Studium<br />

in Deutschland integriert, bedeutet das, dass<br />

man als so genannter „non-degree student“ (also<br />

einer, der keinen Abschluss anstrebt) relativ<br />

frei aus den angebotenen Kursen kombinieren<br />

kann; oftmals liegt sogar die Entscheidung,<br />

an den Klausuren am Ende des akademischen<br />

Jahres teilzunehmen, be<strong>im</strong> Studenten selbst. Ein<br />

Austauschprogramm kann eine gute Möglichkeit<br />

sein, sich einen ersten Eindruck zu verschaffen,<br />

wenn man zum Beispiel erwägt, <strong>für</strong> MA oder PhD<br />

nach Großbritannien zu kommen. Gleichzeitig<br />

ist es die günstigste Möglichkeit – als Erasmus-<br />

Student zahlt man keine Studiengebühren.<br />

Studium – 37

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