S t e h t a u f f ü r G e r e c h t i g ke i t - St. Sebastian Nienberge
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Religionspädagogik Leben und Gestalten<br />
Die Integration der christlichen Haltung<br />
und Einstellung ist <strong>ke</strong>in Zusatzprogramm<br />
zur Elementarpädagogik in unserem Kindergarten,<br />
sonder tief in ihr verwurzelt.<br />
So kommt das „Religiöse“ im christlichen<br />
Verständnis in der Gesamtatmosphäre des<br />
Kindergartens zum Ausdruck, z.B. im offenen<br />
und achtsamen Umgang aller Kinder<br />
und Erwachsener miteinander.<br />
In der Religionspädagogik geht es nicht<br />
um eine reine Information oder eine Vermittlung<br />
von Lerninhalten, sondern um<br />
Beziehung.<br />
Von besonderer Bedeutung f<strong>ü</strong>r die<br />
Kinder ist die Erfahrung, dass Menschen<br />
f<strong>ü</strong>r sie da sind, die ihnen zuhören, die zu<br />
ihnen stehen, von denen sie nie im <strong>St</strong>ich<br />
gelassen oder „verraten“ werden. Damit<br />
werden wichtige Grunderfahrungen vermittelt,<br />
die den Gott bezeugen, der sich<br />
selbst in der Bibel bezeugt hat, als der<br />
„Ich bin da“.<br />
Diese Erfahrung ist eine wichtige Grundvoraussetzung,<br />
dass die Kinder Vertrauen<br />
entwic<strong>ke</strong>ln können, auf dem im Laufe<br />
des Lebens der selbständige, persönliche<br />
Glaube aufbauen kann.<br />
Dar<strong>ü</strong>ber hinaus werden die Kinder an<br />
christliche und speziell kirchliche Traditionen<br />
herangef<strong>ü</strong>hrt, und damit vertraut<br />
gemacht. Dazu gehört unter anderem das<br />
Beten vor und nach den Mahlzeiten und<br />
das Gestalten und Feiern von kirchlichen<br />
Festen und Feier- und Gedenktagen.<br />
Die religionspädagogische Arbeit mit<br />
den Kindern gehört seit jeher zu unserer<br />
Einrichtung und hat sich in den vergangenen<br />
Jahren stark weiterentwic<strong>ke</strong>lt.<br />
Uns ist es ein großes Bed<strong>ü</strong>rfnis in unseren<br />
regelmäßigen, gruppen<strong>ü</strong>bergreifenden<br />
„Meditationen“ verschiedene<br />
Gleichnisse und Erzählungen der Bibel,<br />
und somit auch den Lebensweg Jesu mit<br />
Pfarrblätt<strong>ke</strong>n 1 – 2012<br />
Leben und Taten zu f<strong>ü</strong>llen.<br />
Besonders die Zeit zwischen Jesu<br />
Geburt und der Kreuzigung scheint f<strong>ü</strong>r<br />
Kinder sehr kurz, zu kurz um „groß“, also<br />
erwachsen zu werden. Gerade in dieser<br />
sehr wichtigen Zeit treffen wir uns wöchentlich<br />
mit den Kindern, um gemeinsam<br />
sein „Tun“ lebendig zu gestalten.<br />
Wir erleben, gestalten und spielen die<br />
Gleichnisse und Erzählungen unter der<br />
Verwendung verschiedener Medien, auf<br />
verschiedenste Art und Weise.<br />
Verschiedene Rituale begleiten unser<br />
Tun. So gehört das Singen, das Anz<strong>ü</strong>nden<br />
der „Jesus<strong>ke</strong>rze“ und das Gestalten<br />
unserer Mitte zu wichtigen Bestandteilen<br />
jedes Treffens.<br />
Die Kinder erhalten bei unseren Treffen<br />
Denkanstöße und einf<strong>ü</strong>hlsame Impulse,<br />
die sie z.B. beim Nachspielen einzelner<br />
Szenen weiterentwic<strong>ke</strong>ln und ergänzen<br />
können.<br />
Gemeinschaft ist Grundlage gelingenden<br />
Lebens und auch die Grundlage<br />
unserer Treffen. Die Gemeinschaft, das<br />
Gemeinsame Tun in unserem Kindergarten<br />
ist unsere Basis. Nur in Gemeinschaft<br />
sind Bildung und Entwicklung möglich.<br />
Diese Gemeinschaft entsteht im Prozess<br />
des Angenommenwerdens, im Vertrauen<br />
und Zutrauen. Im gemeinsamen Entdec<strong>ke</strong>n<br />
und Erleben nehmen die Erwachsenen<br />
die Fragen, Sorgen und Anregungen<br />
der Kinder sehr ernst.<br />
Die Kinder bereichern und fordern uns<br />
Erwachsene heraus die eigene Position<br />
zu <strong>ü</strong>berden<strong>ke</strong>n, zu definieren und authentisch<br />
zu vermitteln.<br />
„Der Mensch spielt nur, wo er in voller<br />
Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er<br />
ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“<br />
Curd Emmerich<br />
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