Juni / Juli / August 2011 - Evangelische Kirchengemeinde Schönow ...
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fächelten über die westliche Himmelsbläue,<br />
der Mittagseintopf war in Auftrag<br />
gegeben - die Geburtstagsfeier konnte<br />
mit dem Gottesdienst beginnen.<br />
„Als ich ein Kind war ...“, hob Pfarrer<br />
Ehrhardt zu predigen an und fuhr fort:<br />
„... spielte ich am liebsten Indianer.“<br />
Man kann ihn sich - so schweiften die<br />
Gedanken - gut vorstellen, wie er vor<br />
dem Marterpfahl sitzt, mit qualmendem<br />
Kalumet (für Nicht-Lederstrumpf-Beflissene:<br />
die Friedenspfeife), den Tomahawk<br />
im Gürtel --- aber nein, weit gefehlt, es<br />
ging ihm ums Indianerzelt, das er von<br />
der Oma geschenkt bekam, in dem er sich<br />
geborgen fühlte, als letzter Mohikaner<br />
sicher vor den Sioux. So war für unseren<br />
Pfarrer der Schritt nicht mehr weit zum<br />
zeltförmigen Dach der Kirche, aber auch<br />
zum Innenraumschiff, in das man zwei<br />
Stufen hinabsteigen muss: Leben, das<br />
seines Weges weiterzieht, zur existentiellen<br />
Orientierung jedoch feste, sichere<br />
Gründung braucht.<br />
Frau Musica machte natürlich ebenfalls<br />
mit, schließlich hieß der Sonntag<br />
„Kantate“ - Singet dem Herrn ein neues<br />
Lied. Um Letzteres kümmerte sich<br />
nachmittags der Singekreis, während<br />
unser Kirchenchor sich im Gottesdienst<br />
stimmsicher, wohlklingend und mit<br />
sprachlicher Klarheit zweier schwieriger<br />
alter Gottesloblieder annahm; jedes<br />
Wort war für den zu verstehen, der des<br />
Lateinischen mächtig ist. Die Leitung<br />
oblag - wem anders? - Kirchenmusiker<br />
Klaus Treu, der auch wieder einmal<br />
trefflich die Orgel schlug.<br />
Die Radiohörer werden sich über den<br />
kräftigen Gemeindegesang gewundert<br />
haben; denn wenn die vielen Menschen<br />
auch rundfunklieb still auf ihrem Gestühl<br />
saßen, zum Singen ließ sich niemand<br />
zweimal bitten; und es war ein<br />
wunderschönes Zusammenklingen der<br />
Männer- und der darüber schwebenden<br />
Frauenstimmen.<br />
Zu bekritteln gibt`s eigentlich gar<br />
nichts, außer vielleicht, dass nur Männer<br />
sprachen: Pfarrer Ehrhardt predigte,<br />
Pfarrer Schaar war für den liturgischen<br />
Teil zuständig, Gerhard Andler versah<br />
vorzüglich den Lektoratsdienst. Man<br />
hätte beispielsweise zur Wechsellesung<br />
des Psalms eine Frau bitten können -<br />
aber nachher ist man immer klüger.<br />
Als die rbb-Leute schließlich<br />
ihre Kabel einrollten, schritt<br />
die Festgesellschaft zu Empfang<br />
und Grußworten. Die Korken<br />
knallten, der Gemeindekirchenrat<br />
wurde fröhlicher und<br />
fröhlicher, ...<br />
... und der Worte wurden genug<br />
gewechselt.<br />
Man spricht<br />
Man lauscht<br />
Frohgemuter GKR<br />
Man begrüßt<br />
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