Bulletin August 2010: Kleiderhilfe - Winterhilfe Schweiz

August 2010
Direkte Hilfe nicht
nur im Winter
Vielleicht wundern
Sie sich, dass die
Winterhilfe Sie mit -
ten im Sommer um
eine Spende bittet
und erst noch zum
Thema Kleiderhilfe
informiert. Es ist
mir ein An liegen,
wieder einmal darauf
hinzuweisen, dass die Winterhilfe
Schweiz aus historischen Gründen Winterhilfe
heisst, aber selbstverständlich
zu jeder Jahreszeit direkt und unbürokratisch
Hilfe leistet, wo in unserem
Land die Not am grössten ist.
Vor allem in Familien mit Kindern und
niedrigem Einkommen kann das Kleiderbudget
zu einer echten Belastung
werden. Die Kleider des Ältesten sind
vielleicht so unansehnlich geworden,
dass die jüngeren Geschwister sie nicht
mehr nachtragen können. Die mittlere
Tochter braucht dringend ein paar neue
feste Schuhe – die alten drücken schon
wieder, weil die Füsse schneller gewachsen
sind als das Einkommen der Eltern.
Und Vaters Winterjacke ist gar keine
Winterjacke mehr, sondern so fadenscheinig,
dass sie nur noch an einem
milden Herbsttag einigermassen warm
hält. Wenn dann zusätzlich andere unvorhergesehene
Kosten anfallen oder
gar Arbeitslosigkeit droht, stossen die
Familien schnell an ihre Grenzen.
Wir von der Winterhilfe sind dann
froh helfen zu können. Und wenn Sie
uns jetzt bei meist noch sommerlichen
Temperaturen dabei unterstützen, dürfen
wir und die weniger gut betuchten
Familien in der Schweiz dem Winter gelassen
entgegen sehen. Danke für Ihre
Mithilfe!
Regina Hunziker-Blum
Zentralsekretärin
Bulletin
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Clausiusstrasse 45
8006 Zürich
Kleiderhilfe
Zweckmässige Kleider
für jede Jahreszeit
Fast jeder kennt den Spruch «Kleider machen Leute». Für
viele Menschen in der Schweiz sind Kleider aber kein Statussymbol
oder Modeartikel sondern purer Zweck. Die Winterhilfe
springt da ein, wo das Familienbudget für zweckmässige
Kleidung nicht ausreicht.
Jedes Kleiderpaket wird individuell zusammengestellt.
Foto zVg
Familie K. aus einer Zürcher Vorortgemeinde
hat vier Kinder und lebt in bescheidensten
Verhältnissen. Der Vater ist
Arbeiter in einer Fabrik, die Mutter kümmert
sich um die vier kleinen Kinder, von
denen das jüngste einjährig, das älteste
fünfjährig ist. Samstags geht sie jeweils
auswärts putzen, um das Haushaltsbudget
aufzubessern. Trotzdem ist das Geld
immer knapp, nur das Notwendigste kann
angeschafft werden.
Kein Geld für Winterkleider der Kinder
Als der Winter naht und Frau K. die Winterkleider
ihrer Kinder durchschaut, wird
Telefon 044 269 40 50
Fax 044 269 40 55
info@winterhilfe.ch
www.winterhilfe.ch
Postkonto
80-8955-1
Armut
kennt keine
Jahreszeiten
’10
ihr klar, dass es einige Neuanschaffungen
braucht, damit die Kleinen bei kaltem Wetter
nicht frieren müssen. Doch die Auslagen
dafür liegen nicht drin. In dieser Situation
springt die Winterhilfe ein. Sie schickt
ein Kleiderpaket für alle vier Kinder und
gibt Lebensmittelgutscheine ab. Nun kann
Familie K. dem Winter mit einer Sorge weniger
entgegensehen.
Ordentliche Kleider gehören zur Grundausstattung
Vielen bedürftigen Menschen hilft die Winterhilfe
jährlich mit Kleidern und Schuhen
aus zweiter Hand. Nicht alle Menschen in
unserem Land sind finanziell in der Lage,
ihre abgetragenen Kleider durch neue
oder zumindest neuwertige zu ersetzen.
In kaputten Kleidern oder Winterjacken,
die nicht mehr warm geben, herumzulaufen,
kann auch der Gesundheit schaden.
Zweckmässige, der Jahreszeit angepasste
Kleidung gehört zur Grundausstattung
für ein menschenwürdiges Leben in einem
Land wie der Schweiz.
Die Winterhilfe ist selber logistisch
nicht in der Lage, die Kleider zu sortieren
und zu verteilen. Das erledigt eine Partnerorganisation
zentral für uns. Bei den
regionalen Stellen der Winterhilfe werden
die Anträge auf ein Kleiderpaket bearbeitet.
Es wird zunächst kontrolliert, ob überhaupt
ein Anspruch auf ein Kleiderpaket
besteht. Wie bei jeder Form der Unterstützung
achtet die Winterhilfe darauf, keine
Leistungen zu übernehmen, zu denen die
öffentliche Hand laut Gesetz verpflichtet
ist. Die Kleiderpakete werden nur an die-
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jenigen abgegeben, bei denen die eigenen
Mittel nachgewiesenermassen nicht genügen,
um dringend nötige und zweckmässige
Kleidung zu kaufen.
Kinderkleider sind besonders begehrt
Besonders begehrt sind Kleiderpakete für
Kinder. Die Kleinen wachsen so schnell aus
ihren Sachen, dass die Neuanschaffung in
manchen Familien das Haushaltsbudget
sprengt. Die Antragstellenden kreuzen auf
dem Formular genau an, was sie in welcher
Grösse benötigen. So weit wie möglich
geht man dabei auf die Wünsche der
Eltern ein, nur wer zu spezielle Vorstellungen
hat, muss mit etwas ähnlichem vorlieb
nehmen.
ein strahlendes Lächeln hervor. Manchmal
ist unter den Kleidungsstücken genau das
Gesuchte, und auch wenn nicht, das Angebot
ist gross genug, dass jede und jeder
etwas findet, das passt und gefällt.
Mit der Kleiderhilfe unterstützt die Winterhilfe
ganz direkt und unbürokratisch Menschen
in unserem Land, die jeden Franken
zwei Mal umdrehen müssen. Damit es wenigstens
nicht am Notwendigsten mangelt.
Grosse Dankbarkeit
Margrit Clement von der Winterhilfe Basel-
Stadt weiss aus eigener Erfahrung, wie
dankbar die Eltern für die Kleiderpakete
sind. «Ja, die Leute haben sehr Freude.
Manche schicken ein Kärtchen oder telefonieren,
wenn sie das Paket bekommen
haben.» In Basel beispielsweise werden
fast ausschliesslich Kinder-Kleiderpakete
bestellt. Für Erwachsene gibt es einen Secondhand-Laden
vor Ort, in dem Klientinnen
und Klienten der Winterhilfe sich gratis
Kleider aussuchen dürfen. Auch dieses Angebot
ruft bei den Menschen, die finanziell
nicht auf Rosen gebettet sind, nicht selten
So funktioniert die Kleiderhilfe
Die Kleiderpakete lösen immer grosse Freude bei den Empfängern aus. Foto zVg
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Nähmaschinen – Hilfe zur Selbsthilfe
· Das Gesuch für ein Kleiderpaket oder
Kleidergutscheine kann von einer
privaten Institution, einer amtlichen
Stelle oder von Gewährspersonen
bei der Winterhilfe eingereicht werden.
Die Gesuchstellenden können
sich auch persönlich bei den Winterhilfestellen
in den Kantonen melden.
· Die finanziellen und persönlichen
Verhältnisse der Gesuchsstellenden
werden sorgfältig geprüft und individuell
beurteilt.
· Bei jeder Unterstützung müssen Art
und Ausmass der Hilfe in einem vernünftigen
Verhältnis zu den eigenen
Ressourcen der Gesuchsstellenden
und ihrem sozialen Umfeld stehen.
· Finanziert wird die Kleiderhilfe über
Spendengelder. Die Winterhilfe führt
dazu einen speziellen Kleider-Fonds.
Eine Nähmaschine hilft Geld zu sparen.
Nicht immer müssen es neue Kleider sein,
wenn die bisherigen Kleider nicht mehr
tragbar sind. Ein kleines Loch, das von geschickten
Händen geflickt werden kann.
Die Kinderhosen, die dem jüngeren Kind
noch ein wenig zu gross sind oder ein gut
erhaltenes Lieblingsstück, das ein we -
nig abgeändert der
neu en Mode besser
entspricht – all das
sind Fälle, in denen
eine Nähmaschine
gute Dienste leistet
und hilft, das Familienbudget
zu entlasten.
Manchmal kann
sogar mit Hilfe der
Nähmaschine ein
Zusatzeinkommen
erzielt werden, wenn
damit Näh- und Abänderungsarbeiten
für andere erledigt werden. Die Winterhilfe
stellt in solchen Fällen Frauen und Männern
in prekären finanziellen Verhältnissen robuste
neue oder gut erhaltene gebrauchte
Nähmaschinen zur Verfügung. Klassische
und einfache Hilfe zur Selbsthilfe, wie sie typisch
ist für die Winterhilfe Schweiz.
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