VDE InFocus 11.05.06
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E X P E R T E N G E S P R Ä C H<br />
Globalisierung und Sicherheit<br />
solch breite Produktpalette im Bereich der Transformatoren,<br />
Stromversorgungen, Drosseln und EMV-<br />
Filter wie Block.<br />
Spezial<br />
„Wer nicht normt, wird genormt“<br />
Wolfgang Reichelt<br />
geschäftsführender<br />
Gesellschafter<br />
der Firma Block<br />
Transformatoren-<br />
Elektronik<br />
Die weltweite wirtschaftliche Verflechtung gehört zu<br />
den wichtigsten wirtschaftlichen Erfolgsstrategien<br />
Deutschlands. Der Export von Gütern und Dienstleistungen<br />
macht mehr als ein Drittel des deutschen<br />
Bruttoinlandsprodukts aus und ist zugleich wichtigster<br />
Wachstumsmotor unserer<br />
Volkswirtschaft. Nach BDI-Informationen<br />
hängen in Deutschland<br />
insgesamt 9 Millionen, also<br />
knapp ein Viertel der Arbeitsplätze<br />
vom Außenhandel ab.<br />
Qualität, aber natürlich auch<br />
sichere und verlässliche Produkte<br />
sind dabei Markenzeichen<br />
deutscher Ingenieurkunst.<br />
Im globalen Innovationswettbewerb<br />
mit seinen Hochs und<br />
Tiefs spielt dies eine immer<br />
größere Rolle. „Engineered and<br />
tested in Germany“ sind Markenzeichen<br />
mehr denn je.<br />
Globalisierung und Sicherheit:<br />
<strong>VDE</strong> in focus sprach mit Herrn<br />
Reichelt, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Firma Block<br />
Transformatoren-Elektronik über<br />
dieses Thema.<br />
Sind die deutschen Unternehmen<br />
fit für die Globalisierung und welche<br />
Chancen sehen Sie darin<br />
Unternehmen, die sich rechtzeitig für die Globalisierung<br />
fit machen, verbessern auch im Inland ihre<br />
Bilanz. Nur ein offensiver Umgang mit den Chancen<br />
der Internationalisierung sichert also Jobs hierzulande;<br />
Abschottung und künstliche Barrieren gegen<br />
internationalen Wettbewerb schaden letztlich den<br />
Menschen hierzulande.<br />
Es sind nicht allein die allgegenwärtigen Großkonzerne<br />
mit dem klangvollen Namen, wie Siemens,<br />
Telekom und Volkswagen, die die Wirtschaft prägen.<br />
Vielmehr tun dieses die Hidden-Champions des<br />
Mittelstandes, die heimlichen Stars, die sich auf fast<br />
allen Märkten der Welt tummeln und vielen in<br />
Deutschland doch fremd sind.<br />
BLOCK Transformatoren-Elektronik hat die Zeichen<br />
der Zeit frühzeitig erkannt und ist dem Wettbewerbsdruck<br />
durch Innovation und Produktqualität entgegentreten.<br />
Seit der Gründung des Unternehmens<br />
im Jahre 1939 hat sich Block zu einem weltweit<br />
operierenden Unternehmen der Elektrotechnik entwickelt.<br />
Kein anderer Hersteller bietet weltweit eine<br />
Die Globalisierung bietet dem Mittelstand große<br />
Chancen. Nicht nur die Chancen der EU-Osterweiterung<br />
müssen verstärkt wahrgenommen werden.<br />
Insbesondere auf den außereuropäischen Märkten<br />
ist ein größeres Engagement des Mittelstandes notwendig.<br />
Der verbesserte Zugang zu diesen dynamischen<br />
Märkten eröffnet dem Mittelstand zahlreiche<br />
neue Möglichkeiten für mehr Wohlstand – nicht nur<br />
in Deutschland sondern auch vor Ort.<br />
Kann Globalisierung aus Ihrer Sicht auch Arbeitsplätze<br />
schaffen oder werden sie eher dadurch<br />
vernichtet<br />
In der Diskussion über die Globalisierung wird bisweilen<br />
ein Vorwurf laut: Das zunehmende Auslandsengagement<br />
deutscher Unternehmen schade heimischen<br />
Produktionsstandorten. Globalisierungskritiker<br />
fordern daher, den Internationalisierungsprozess<br />
bei Handel und Arbeitsteilung einzudämmen. Eine<br />
DIHK-Umfrage bei mehr als 4.400 auslandsaktiven<br />
deutschen Unternehmen zeigt, dass der Vorwurf<br />
falsch ist. Die Globalisierung schafft insgesamt auch<br />
hierzulande Arbeitsplätze; sie könnte freilich noch<br />
positivere Auswirkungen auf Deutschland haben,<br />
wenn nicht vielfach kostenbedingt im Ausland<br />
anstatt im Inland produziert werden müsste.<br />
Zwingen hingegen ungünstige Standortbedingungen<br />
die Unternehmen zur Produktionsverlagerung ins<br />
Ausland, so liegt es auf der Hand, dass die deutsche<br />
Beschäftigung darunter leidet und neue Jobs vor<br />
allem im Ausland entstehen. Verlagerungen aufgrund<br />
widriger Standortbedingungen sind damit ein Verzicht<br />
an Arbeitsplätzen im Inland; der Wirtschaftsstandort<br />
Deutschland nutzt insofern das Potenzial<br />
der Globalisierung nur unzureichend.<br />
Ungünstige Standortbedingungen ziehen Produktionsverlagerung<br />
nach sich: Jedes vierte auslandsaktive<br />
Unternehmen beschäftigt sich mit diesem<br />
Thema. Standortvorteile des Auslands sind dabei<br />
ausschlaggebend. Niedrigere Arbeitskosten (57%),<br />
weniger Bürokratie (37%) sowie geringere Steuern<br />
und Abgaben (36%) machen insbesondere die zehn<br />
neuen EU-Mitgliedsstaaten und Asien zu Verlagerungszielen.<br />
Alarmierend ist: KMUs, die in konjunkturellen<br />
Schwächephasen eine relativ stabile inländische<br />
Beschäftigung aufweisen, planen vermehrt<br />
Auslandsverlagerungen in naher Zukunft.<br />
Die Standortproblematik macht keinen Halt vor<br />
höher qualifizierten Arbeitskräften. Ein Blick auf die<br />
in Forschung und Entwicklung (FuE) aktiven Unternehmen<br />
zeigt: Fast jedes dritte Unternehmen, das<br />
FuE betreibt, hat zumindest Teile seiner FuE-<br />
Kapazität über die Grenzen verlagert bzw. plant dies<br />
noch. FuE folgt dabei zumeist der Produktion ins<br />
Ausland.<br />
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