Naturheilverfahren
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Naturheilverfahren
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Q12-Vorlesung<br />
<strong>Naturheilverfahren</strong><br />
Dr. C. C. Hack<br />
18. Oktober 2013
Schon Asterix und Obelix schätzten<br />
die Kräfte der Natur…<br />
„Der Mistel-Zaubertrunk“<br />
Frauenklinik
Worauf basiert unser Wissen<br />
• Evidenz:<br />
Wissenschaftlich erbrachter Nachweis der Wirksamkeit eines Medikaments,<br />
Präparats, einer Therapieform oder Behandlungsmethode, etc. durch klinische<br />
Studien, systematische Forschung und medizinische Veröffentlichungen. Ziel ist der<br />
gewissenhafte, ausdrückliche und vernünftige Gebrauch der gegenwärtig besten<br />
wissenschaftlichen Wirksamkeitsnachweise für Entscheidungen in der medizinischen<br />
Versorgung individueller Patienten.<br />
• Standard:<br />
Normen und Maßstäbe in der Medizin, die als mustergültig und richtig angesehen<br />
werden und wonach sich gerichtet werden soll, z.B. Leitlinien, medizinische<br />
Behandlungsempfehlungen, Richtlinien oder Regulierungen, die den<br />
wissenschaftlich erbrachten Nachweisen aus Studien und Forschung abgeleitet sind.<br />
• Erfahrung:<br />
Gewonnenes Wissen durch Anschauung, Beobachtung, Wahrnehmung,<br />
Empfindung, praktische Ausführung, Wiederholen (Routine), Erleben oder<br />
Ereignisse.<br />
Frauenklinik
Definition und Einteilung<br />
Integrative Medizin<br />
Konventionelle Medizin =<br />
wissenschaftlich evidenzbegründete<br />
Medizin<br />
Nicht konventionelle,<br />
erfahrungs-begründete Medizin =<br />
Komplementäre Medizin =<br />
Ergänzung der wissenschaftlich<br />
begründeten Medizin<br />
Medizinische<br />
Systeme<br />
(whole medical<br />
systems)<br />
Psyche-Körper-<br />
Interventionen<br />
(mind-body<br />
based)<br />
Manipulative<br />
und Körper-<br />
Therapien<br />
(body based)<br />
Biologische<br />
Therapien<br />
(biological<br />
based)<br />
Energetische<br />
Therapien<br />
(energy<br />
based)<br />
Sonstiges<br />
Frauenklinik
Definition und Einteilung<br />
Integrative Medizin<br />
Konventionelle Medizin =<br />
wissenschaftlich evidenzbegründete<br />
Medizin<br />
Nicht konventionelle,<br />
erfahrungs-begründete Medizin =<br />
Komplementäre Medizin =<br />
Ergänzung der wissenschaftlich<br />
begründeten Medizin<br />
Medizinische<br />
Systeme<br />
(whole medical<br />
systems)<br />
Psyche-Körper-<br />
Interventionen<br />
(mind-body<br />
based)<br />
Manipulative<br />
und Körper-<br />
Therapien<br />
(body based)<br />
Biologische<br />
Therapien<br />
(biological<br />
based)<br />
Energetische<br />
Therapien<br />
(energy<br />
based)<br />
Sonstiges<br />
<strong>Naturheilverfahren</strong><br />
Frauenklinik<br />
<strong>Naturheilverfahren</strong><br />
<strong>Naturheilverfahren</strong><br />
<strong>Naturheilverfahren</strong><br />
<strong>Naturheilverfahren</strong><br />
<strong>Naturheilverfahren</strong>
Übersicht über die Systeme der Integrativen Medizin<br />
Frauenklinik<br />
Systeme in der Integrativen Medizin<br />
1. Medizinische Systeme (whole medical systems) 4. Biologische Therapien (biological based)<br />
Anthroposophische Medizin<br />
Antineoplastone<br />
Aryurveda<br />
Avemar<br />
Homöopathie<br />
DiBella<br />
<strong>Naturheilverfahren</strong>/Naturopathie<br />
Ernährungsrichtlinien<br />
Traditionelle chinesische Medizin<br />
Haifischknorpel<br />
2.) Psyche-Körper-Interaktionen (mind-body based) Immunstimulanzien und Krebsimmuntherapie<br />
Autogenes Training<br />
Krebsdiät<br />
Biofeedback<br />
Laetrile<br />
Gebet<br />
Misteltherapie<br />
Geistheilung<br />
Orthomolekulare Therapie<br />
Handauflegen<br />
Phytotherapie<br />
Hypnose<br />
Probiotika<br />
Kunsttherapien (Mal-, Musik-, Tanztherapie)<br />
Ukrain<br />
Meditation<br />
Schüßler-Salze<br />
Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson<br />
Vitamine, Spurenelemente, Enzyme<br />
Qigong<br />
5. Energetische Therapien (energy based)<br />
Reiki<br />
Bioelektromagnetische Feld-Therapie<br />
Simonton-Methode<br />
Elektrotherapie<br />
Sophrologie<br />
Hyperthermie<br />
Thai Chi<br />
Licht- und Heliotherapie<br />
Therapeutic touch<br />
Ultraschalltherapie<br />
Yoga und Hormonyoga<br />
6. Sonstiges (nur Beispiele)<br />
3. Manupulative und Körpertherapien (body based) Ableitende und ausleitende Verfahren (Aderlass, Blutegel,<br />
Akupunktur/Akupressur<br />
Katharidenpflaster, Schröpfen)<br />
Chiropraxis<br />
Antihomotoxikologie<br />
Fußreflexzonenmassage<br />
Chronotherapie<br />
Hydro- und Thermotherapie<br />
Eigenbluttherapie<br />
Massage und Lymphdrainage<br />
Klimatherapie<br />
Neuraltherapie<br />
Ozon- und Sauerstofftherapie<br />
Rolfing<br />
Osteopathie<br />
Shiatsu<br />
Sport/Bewegung<br />
Hack CC et al. Integrative Medizin in der Gynäkologischen Onkologie. Geburtsh Frauenheilk 2013; 73: R65–R80
Integrative Medizin als übergeordneter Begriff<br />
• Unter Integrative Medizin wird das Zusammenspiel von<br />
wissenschaftlicher, evidenzbegründeter Medizin und<br />
komplementärer, erfahrungsbezogener Medizin verstanden.<br />
Komplementäre Methoden werden hierbei in die gegenwärtig<br />
praktizierten Medizinkonzepte integriert.<br />
• Die Integrative Medizin ist ein ganzheitliches Konzept, das nicht nur<br />
die Erkrankung der Patientin behandelt, sondern den Menschen mit der<br />
Erkrankung ganzheitlich.<br />
• Die komplementären Verfahren sind als Ergänzung im derzeitigen<br />
Medizinsystem zu sehen, nicht als deren Ersatz!<br />
Frauenklinik
Definition von Komplementärer Medizin und<br />
Alternativmedizin<br />
• Komplementäre Medizin:<br />
Erfahrungsbasierte Ergänzung zusätzlich (komplementär) zur<br />
naturwissenschaftlichen, evidenzbasierten Medizin. Nachweise von Wirksamkeit<br />
und Sicherheit mit evidenzbasierten Wissenschaftsmethoden fehlen oft.<br />
• Alternative Medizin:<br />
Praktiken, „die nicht als richtig, angemessen oder geeignet anerkannt werden oder<br />
nicht mit den Überzeugungen der dominierenden Gruppe der Ärzteschaft in einer<br />
Gesellschaft übereinstimmen“. Sie werden anstatt (alternativ) einer<br />
Standardbehandlung durchgeführt und gelten häufig als umstritten oder als<br />
Außenseitermethoden.<br />
• CAM (complementary and alternative medicine):<br />
Im amerikanischen Sprachgebrauch werden alle komplementären und alternativen<br />
Heilmethoden unter dem Begriff CAM zusammengefasst, von ungeprüften<br />
Produkten und Therapien bis hin zu nützlichen ergänzenden Maßnahmen im<br />
Rahmen der Tumortherapie. Diese Bezeichnung setzt sich einfachheitshalber auch<br />
in Europa durch.<br />
Frauenklinik
<strong>Naturheilverfahren</strong> als Teil der<br />
Komplementären Medizin<br />
• Unter <strong>Naturheilverfahren</strong> werden alle therapeutischen Maßnahmen<br />
verstanden, die mit naturgegebenen, nebenwirkungsarmen Mitteln<br />
der Gesunderhaltung, Gesundheitsförderung, Linderung von<br />
Beschwerden und Heilung von Krankheit dienen unter der Nutzung<br />
psychologischer, seelischer sowie selbstregulierender Prozesse.<br />
• Sie wirken meist indirekt und sekundär, somit verzögert, aber<br />
nachhaltig.<br />
Frauenklinik
Ziel<br />
„Mens sana in corpore sano –<br />
Ein gesunder Geist sei in einem gesunden Körper“<br />
(Juvenal 60-127 n. Chr.)<br />
Geist<br />
Seele<br />
Körper<br />
Ganzheitliche Behandlung von Körper, Seele und Geist<br />
Frauenklinik
Historie und Entwicklung<br />
• Ionische Naturphilosophie (7.-4. Jh. vor Chr.):<br />
• Die Natur gilt als Lebens- und Heilkraft:<br />
• „Medicus curat, natura sanat.“<br />
• Hippokrates von Kos (um 460-370 v. Chr.):<br />
• Begründung der antiken Säftelehre (Humoralpathologie)<br />
• 4 Hauptsäfte des Körpers: Blut (Sanguis), gelbe Galle (Chole),<br />
schwarze Galle (Melos chole), Schleim (Phlegma)<br />
• Galen von Pergamon (ca. 130-200 n.Chr.):<br />
• Weiterentwicklung der Theorien von Hippokrates<br />
• Diätetik als umfassendes Gesundheitskonzept<br />
(gute Ernährung, körperliche Betätigung und ein geregeltes Leben)<br />
Frauenklinik<br />
Individuelles<br />
Gleichgewicht<br />
der Säfte<br />
bei Gesundheit<br />
(Eukrasie)<br />
Ungleichgewicht<br />
der Säfte<br />
bei Krankheit<br />
(Dyskrasie)
Humoralpathologisches Menschenbild<br />
Frauenklinik<br />
Hack CC et al. Integrative Medizin in der Gynäkologischen Onkologie. Geburtsh Frauenheilk 2013; 73: R65–R80
Bedeutende Vertreter der Naturheilkunde<br />
• Hildegard von Bingen (1098-1179):<br />
Verfechterin der Kräuter- und<br />
Heilpflanzenkunde<br />
• Johann Siegmund Hahn (1696-1773):<br />
Vorreiter der Hydrotherapie<br />
• Vinzenz Prießnitz (1799-1851):<br />
Mitbegründer der Hydrotherapie<br />
• Sebastian Kneipp (1821-1897):<br />
Begründer der klassischen <strong>Naturheilverfahren</strong><br />
und der Kneipp-Therapie<br />
Frauenklinik
Bedeutende Vertreter<br />
anderer medizinischer Systeme<br />
• Rudolf Steiner (1861-1925) und<br />
• Ita Wegmann (1876-1943):<br />
Begründer der Anthroposophie<br />
• Samuel Hahnemann(1755-1843):<br />
Begründer der Homöopathie<br />
• Dhanvantari (mythische Figur):<br />
Arzt der Götter und Ursprung<br />
der ayurvedischen Heilkunst<br />
• Shen Nong (vor ca. 5000 Jahren) und<br />
• Huang Di (2696 - 2598 v. Chr.):<br />
Begründer der Traditionell<br />
Chinesischen Medizin<br />
Frauenklinik
Zahlen und Fakten<br />
• Deutliche Zunahme des<br />
durchschnittlichen<br />
Einsatzes von CAM bei<br />
Tumorpatientinnen<br />
• 38% bis 60% aller Krebspatienten in den westlichen Industrieländern<br />
nutzen aktuell CAM im Krankheitsverlauf zur Therapieunterstützung.<br />
• Bis zu 90% der Mammakarzinompatientinnen nutzen CAM<br />
(stadiumabhängig)<br />
Frauenklinik<br />
Horneber M al. How many cancer patients use complementary and alternative<br />
medicine: a systematic review and metaanalysis.<br />
Integrative cancer therapies 2012; 11: 187-203
Welche komplementären Methoden werden<br />
am häufigsten angewandt<br />
• Traditionelle Homöopathie<br />
• Anthroposophische Medizin mit insbesondere Misteltherapie<br />
• Klassische <strong>Naturheilverfahren</strong><br />
• Traditionelle chinesische Medizin (TCM) inklusive Akupunktur<br />
• Sport<br />
• Ernährungskonzepte<br />
• Vitaminpräparate<br />
• Mineralstoffe<br />
• Nahrungsergänzungsmittel<br />
• Entspannungstherapien<br />
Frauenklinik<br />
Hack CC et al. Integrative Medizin in der Gynäkologischen Onkologie. Geburtsh Frauenheilk 2013; 73: R65–R80
Erwartungen an die Komplementärmedizin<br />
• Steigerung der Lebensqualität<br />
• Krebsheilungsförderung<br />
• Linderung von Nebenwirkungen der modernen Krebstherapien<br />
bzw. der eigentlichen Krebserkrankung<br />
• Stärkung des Immunsystems<br />
• Verbesserung der Stress- und Krankheitsbewältigung<br />
• Streben nach einer ganzheitlichen Behandlung<br />
• Wunsch, sich selbst stärker und aktiv einzubringen (Autonomie)<br />
• Unzufriedenheit mit den Standardtherapiemethoden<br />
• Heilung durch Hilfe zur Selbsthilfe<br />
Frauenklinik
Das Wichtigste vor Beginn der Integrativen Medizin<br />
Definition - Was ist das Ziel<br />
Welche Ziele haben Sie mit der zusätzlichen Verwendung der Integrativen Medizin<br />
Welche Ziele wollen Sie sofort/auf lange Sicht erreichen<br />
(Kreuzen sie bitte folgend die kurzfristigen Ziele an, die Sie haben)<br />
• Linderung von Symptomen der Krebserkrankung<br />
• Reduktion von Nebenwirkungen der konventionellen (Krebs-)Therapien<br />
• Verbesserung der krankheitsbezogenen Lebensqualität<br />
• Verbesserung der Stress- und Krankheitsbewältigung<br />
• Stabilisierung von Körper, Seele und Geist<br />
• Aktive Mitarbeit zur Bewältigung der Krebserkrankung<br />
• Verzögerung des Wiederauftretens der Erkrankung (Rezidiv) oder von Metastasen bei<br />
Krebserkrankungen<br />
• Verlängerung der Lebenszeit bei Krebserkrankungen<br />
Frauenklinik<br />
Studie Integrative Medizin in der Gynäkologischen Onkologie<br />
Erstvorstellungsfragebogen Integrative Medizin
Anamnese, Diagnostik und Untersuchungen I<br />
• Anamnese<br />
Das Gespräch, Krankheitsgeschichte und -verlauf, aktuelle Therapie,<br />
Begleitmedikamente, psychosoziale Fragen, aktuelle Beschwerden,<br />
Lebensstil, Erfahrungen oder Anwendung von komplementären<br />
Methoden, Ziele der Patientin, …<br />
• Körperliche Untersuchung<br />
Je nach Symptomatik<br />
Frauenklinik
Anamnese, Diagnostik und Untersuchungen II<br />
• Umfassende Blutanalyse<br />
(Differentialblutbild, Elektrolyte, Mineralstoffe,<br />
Spurenelemente, Vitamine, Hormone, Leber- und<br />
Nierenwerte, Entzündungswerte, Gerinnung etc.)<br />
• Urinanalyse<br />
(pH, Proteine, Ketone, Leukozyten, Erythrozyten, etc.)<br />
• Ganzkörperanalyse<br />
(Messung der Zusammensetzung von Muskelmasse,<br />
Fett, Wasser und Knochen)<br />
• Weitere Diagnoseverfahren<br />
Je nach Symptomatik<br />
Frauenklinik
Sicherheit der Integrativen Medizin<br />
1. Schritt:<br />
Frauenklinik<br />
2. Schritt:<br />
3. Schritt:<br />
4. Schritt:<br />
Individuelle und ganzheitliche<br />
Therapieempfehlung<br />
zur Integrativen Medizin<br />
Analyse von Interaktionen und<br />
Arzneimittelwechselwirkungen<br />
Definition des Ziels<br />
Vorstellung des Konzepts<br />
Anamnese der Tumortherapie<br />
und Begleitmedikation
Unser Steckenpferd …<br />
… ist die Naturheilkunde der<br />
Traditionell Europäischen Medizin (TEM) und<br />
der Traditionell Deutschen Medizin (TDM)<br />
mit Spezialisierung auf die Onkologie.<br />
Frauenklinik
Naturheilkunde<br />
• Klassische <strong>Naturheilverfahren</strong>:<br />
„5 Säulen der Gesundheitstherapie nach Sebastian Kneipp“<br />
• Erweiterte <strong>Naturheilverfahren</strong> (Beispiele):<br />
• Mikrobiologische Therapie und Probiotika<br />
• Orthomolekulare Medizin<br />
• Antihomotoxische Therapie<br />
• Manuelle Therapie<br />
• Massage<br />
• Lymphdrainage<br />
Frauenklinik
5 Säulen der Gesundheit nach Sebastian Kneipp<br />
„Vorbeugen ist besser als heilen“<br />
(Sebastian Kneipp)<br />
Frauenklinik
Hydrotherapie<br />
„Wasser ist das<br />
natürliche und einfache Heilmittel.<br />
Es leistet mitunter unglaubliches …“<br />
(Sebastian Kneipp)<br />
Frauenklinik
Hydrotherapie<br />
Definition:<br />
Die Hydrotherapie (von altgriechisch ὕδωρ, hýdor,<br />
„Wasser“) ist die methodische Anwendung von Wasser<br />
zur Behandlung akuter oder chronischer Beschwerden,<br />
zur Stabilisierung von Körperfunktionen (Abhärtung),<br />
zur Vorbeugung, zur Rehabilitation und/oder zur<br />
Regeneration. Vor allem wird der Temperaturreiz des<br />
Wassers genutzt.<br />
Allgemein:<br />
Waschungen, Wickel, Packungen, Auflagen,<br />
Kompressen, Güsse, Bäder, Dampfanwendungen,<br />
Wassertreten, Taulaufen<br />
Speziell bei uns:<br />
Ganzkörperbäder, Sitzbäder, Armbäder, Leberwickel,<br />
wechselwarme Knie- und Wadengüsse,<br />
Heublumensack<br />
Symptome:<br />
Lebertoxizität<br />
Gelenk- und<br />
Knochenschmerzen<br />
Beinschmerzen<br />
Bauchschmerzen<br />
Leberkapselschmerz<br />
Unterleibsbeschwerden<br />
Muskelverspannungen<br />
Schwere Beine<br />
Einschlafstörungen<br />
Fatigue<br />
Lymphstau<br />
Entzündungen im Anal- und<br />
Vaginalbereich<br />
…<br />
Frauenklinik
Pflanzentherapie<br />
„Die Natur ist die beste Apotheke.“<br />
(Sebastian Kneipp)<br />
Frauenklinik
Pflanzentherapie<br />
Definition:<br />
Die Pflanzenheilkunde (oder Phytotherapie) ist die<br />
Lehre der Verwendung von Heilpflanzen als<br />
Arzneimittel.<br />
Allgemein:<br />
Innere und äußere Anwendung, Flüssigextrakte (z.B.<br />
Tinkturen, ätherische und pflanzliche Öle),<br />
Trockenextrakte (z.B. Tabletten, Dragees, Granulate,<br />
Kapseln), Arzneitees, Frischpflanzensäfte, Dickextrakte<br />
(z.B. Salben, Cremes, Gele, Pasten, Sirupe,<br />
Zäpfchen), medizinische Badezusätze, Zusätze bei<br />
Wickeln, Auflagen und Umschlägen<br />
Speziell bei uns:<br />
Frische Pflanzentees, verschiedene Pflanzenpräparate<br />
je nach Symptomatik (z.B. Baldrian, Johanniskraut,<br />
Brennnessel, Floh- und Leinsamen, Ingwer, Salbei,<br />
Arnika, Lavendel, Mariendistel, Traubensilberkerze,<br />
Rotklee, Mönchspfeffer, Kamille, Schafgarbe, etc.)<br />
Frauenklinik<br />
Symptome:<br />
Übelkeit/Erbrechen<br />
Reizmagen/Sodbrennen<br />
Durchfall<br />
Obstipation<br />
Schlafstörung<br />
Nervöse Unruhezustände<br />
Wechseljahresbeschwerden<br />
Angst/Depression<br />
Entzündungen<br />
Narbenbildung<br />
Appetitlosigkeit<br />
Rezidivierender HWI<br />
Gelenkschmerzen<br />
Schwäche des<br />
Immunsystems<br />
…
Ernährungstherapie<br />
„Der Weg zur Gesundheit führt<br />
durch die Küche,<br />
nicht durch die Apotheke.“<br />
(Sebastian Kneipp)<br />
Frauenklinik
Ernährungstherapie<br />
Definition:<br />
Präventive, kurative oder palliative Behandlung und<br />
positive Beeinflussung definierter organischer<br />
Erkrankungen und Stoffwechselstörung mit Ernährung.<br />
Grundlage ist die Befassung mit der Zusammensetzung<br />
und Wirkweise von Nahrungsmitteln und Nährstoffen<br />
(Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette, Wasser, Vitamine,<br />
Spurenelemente, Mineralstoffe, Ballaststoffe, sek.<br />
Pflanzenstoffe).<br />
Allgemein:<br />
Vollwertkost, Frischkost, vegetarische Ernährung,<br />
mediterrane Ernährung, Fasten, Diät,<br />
Nahrungsergänzungsmittel<br />
Speziell bei uns:<br />
Allgemeine Ernährungsinformation,<br />
Aufbau- und Vitamininfusionen,<br />
Ernährungsberatung und -therapie durch Ökotrophologin,<br />
Diätkonzepte Frauenklinik (z.B. proteinreiche, fett- und<br />
kohlehydratarme Ernährung)<br />
Symptome:<br />
Adipositas/Übergewicht<br />
Gewichtszunahme<br />
Fatigue<br />
Mukositis/Stomatitis<br />
Übelkeit/Erbrechen<br />
Durchfall/Obstipation<br />
Magen- und<br />
Darmbeschwerden<br />
Dyspepsie, Blähungen<br />
Appetitverlust<br />
Kachexie<br />
Muskelschwund<br />
Osteoporose/Osteopenie<br />
Polyneuropathie<br />
Übersäuerung<br />
Immunschwäche<br />
Infektanfälligkeit<br />
Vitaminmangel<br />
...
Bewegungstherapie<br />
„Wem seine Gesundheit<br />
lieb und teuer ist, biete das Mögliche auf,<br />
in reiner Luft seine Zeit zu verbringen.“<br />
(Sebastian Kneipp)<br />
Frauenklinik
Bewegungstherapie<br />
Definition:<br />
Jede Art von Bewegung und Sport, aber auch ärztlich<br />
indizierte und verordnete Bewegung, die vom<br />
Fachtherapeuten geplant und dosiert, gemeinsam mit<br />
dem Arzt kontrolliert und mit dem Patienten alleine oder<br />
in der Gruppe durchgeführt wird.<br />
Allgemein:<br />
Körperliche Aktivität, Sporttherapie, Ergotherapie,<br />
Krankengymnastik, Kraft-, Beweglichkeits-,<br />
Koordinations-, Ausdauer-, Schnelligkeitstraining,<br />
aktive und passive Bewegungstherapie, Mobilisation,<br />
Stabilisation, Funktions- und Belastungstraining,<br />
Rückenschule<br />
Speziell bei uns:<br />
Sportgruppe für Krebspatientinnen,<br />
10.000 Schritte pro Tag, 5x pro Woche 30-60 Minuten<br />
Bewegung, möglichst an der frischen Luft,<br />
Vibrationsbrett,<br />
Empfehlungen zu Sport und Bewegung<br />
Frauenklinik<br />
Symptome:<br />
Muskelschmerzen<br />
Gelenk- und<br />
Knochenschmerzen<br />
Fatigue<br />
Obstipation<br />
Rückenschmerzen<br />
Bewegungseinschränkung<br />
(z.B. im Arm, Bein)<br />
Adipositas/Übergewicht<br />
Gewichtszunahme<br />
Muskelschwund<br />
Osteoporose/Osteopenie<br />
Depression<br />
Leistungseinbruch<br />
…
Ordnungstherapie<br />
„Erst als man den Zustand ihrer Seele<br />
erkannte und da Ordnung hineinbrachte,<br />
ging es mit dem körperlichen Leiden<br />
auch besser.“<br />
(Sebastian Kneipp)<br />
Frauenklinik
Ordnungstherapie<br />
Definition:<br />
Ausgewogene und geordnete Lebensführung im<br />
regelmäßigen Rhythmus und im Einklang mit der Natur<br />
zur Harmonisierung von Körper, Seele, Geist und<br />
Verhalten sowie Aktivierung der Selbstheilungskräfte<br />
und der Selbstregulationsfähigkeit<br />
Allgemein:<br />
Lebensstil- und Lebensraumgestaltung, Entspannung<br />
und Stressreduktion, „Mind-Body-Medizin“,<br />
Lifestylemanagement, Selbstverständnis, Motivation,<br />
Meditation<br />
Speziell bei uns:<br />
Regelmäßiger Tagesablauf,<br />
Psychoonkologische Begleitung und Betreuung,<br />
Entspannungsübungen und Stressbewältigung,<br />
Ruhe, Besinnung<br />
Symptome:<br />
Angst<br />
Depression<br />
Gereiztheit<br />
Nervöse Unruhezustände<br />
Schlafstörungen<br />
Stress<br />
Angespanntheit<br />
Überforderung<br />
Überlastung<br />
Leistungseinbruch<br />
…<br />
Frauenklinik
Frauenklinik<br />
Was kann man therapeutisch tun
Der Verdacht Mammakarzinom<br />
(Diagnostik Mamma/Axilla; Patholog. Tumornachweis und -eigenschaften;<br />
Alter/Menopausenstatus; Diagnostik Gesamtkörper ; Wünsche der Patientin)<br />
Interdisziplinäre Festlegung des Behandlungskonzeptes<br />
Neoadjuvante med. Therapie<br />
- Chemotherapie<br />
- Antikörpertherapie<br />
- (Anti-)Hormontherapie<br />
- Mamma - Lymphknoten<br />
Brusterhaltung<br />
Brustentfernung<br />
prim./sek. Rekonstruktion<br />
Operative Therapie<br />
Selektive (Wächter-, SLN) bzw.<br />
Komplette (ALND) Extirpation<br />
Interdisziplinäre Festlegung des Behandlungskonzeptes<br />
Frauenklinik<br />
Frühe/Erweiterte Adjuvante Therapie<br />
- Chemotherapie - Bisphosphonattherapie<br />
- (Anti-)Hormontherapie - Radiotherapie<br />
- Antikörpertherapie - Kompl./alternative Therapie (CAM)
Nebenwirkungen durch die lokale Therapie<br />
(Beispiele)<br />
• Operation<br />
• Akut:<br />
• Schmerzen<br />
• Wundheilungsstörungen<br />
• Schwellung/Lymphödem<br />
• Hämatome<br />
• Langfristig:<br />
• Lymphödem<br />
• Bewegungseinschränkung<br />
• Narbenbildung<br />
• Strahlentherapie<br />
• Akut:<br />
• Strahlenerythem<br />
• Hautschäden/Verbrennungen<br />
• Lymphödem/Schwellungen<br />
• Infektion<br />
• Langfristig:<br />
• Strahlenpneumonitis<br />
• Lymphödem/Schwellungen<br />
• Perikarditis<br />
• Osteitis<br />
• Vernarbung<br />
• Kontrakturen<br />
• Sekundäre Karzinome<br />
• Rezidivierendes Erysipel<br />
Frauenklinik
Nebenwirkungen durch medikamentöse<br />
Therapie (Beispiele)<br />
• Chemotherapie<br />
• Akut:<br />
• Übelkeit und Erbrechen<br />
• Mukositis/Stomatitis<br />
• Diarrhoe<br />
• Obstipation<br />
• Immunschwäche und<br />
Infektanfälligkeit<br />
• Schlafstörungen<br />
• Langfristig:<br />
• Fatigue<br />
• Polyneuropathie<br />
• Organtoxizität (Niere, Leber,<br />
Herz, …)<br />
• Antihormontherapie<br />
• Akut:<br />
• Gelenk-, Knochen-, Muskelschmerzen<br />
• Hitzewallungen und<br />
Schweißausbrüche<br />
• Langfristig:<br />
• Gewichtszunahme<br />
• Osteopenie/Osteoporose<br />
• Depressive Verstimmung<br />
• Antikörpertherapie<br />
• Akut:<br />
• Gelenk-, Knochen-, Muskelschmerzen<br />
• Fieber, Schüttelfrost<br />
• Grippeähnliche Symptome<br />
• Langfristig:<br />
• Kardiotoxizität, Hypertonie<br />
Frauenklinik
Verträglichkeit und Wechselwirkungen<br />
• <strong>Naturheilverfahren</strong> sind in der Regel schonendere und<br />
nebenwirkungsarme Methoden.<br />
• Trotzdem können zahlreiche Wechselwirkungen mit der Tumortherapie<br />
und anderen Begleitmedikamenten auftreten.<br />
• Bei speziellen Symptomen, Krankheiten und Karzinomen sind einige<br />
<strong>Naturheilverfahren</strong> kontraindiziert.<br />
Arzneimittelwechselwirkungen, Kontraindikationen<br />
und die Sicherheit der <strong>Naturheilverfahren</strong> müssen<br />
vor dem Einsatz geprüft werden!<br />
Frauenklinik
Beispiele für Arzneimittelinteraktionen,<br />
Kontraindikationen und Nebenwirkungen<br />
• Johanniskraut:<br />
• Interaktionen mit CYP3A4, CYP2C9, CYP2C19:<br />
• Wirkungsabschwächung von Zytostatika,<br />
Antikoagulanzien (Warfarin, Phenprocoumon),<br />
Immunsupressiva (Ciclosporin, Sandimmun neoral ® ; Tracolimus, Prograf ® ),<br />
Poteaseinhibitoren bei HIV-Behandlung (Indinavir), Theophyllin (Detensor ® ),<br />
Simvastatin, trizyklischen Antidepressiva (Amitriptylin), orale Kontrazeptiva<br />
(„Pille“, „Minipille“) Midazolam (Dormicum ® ), Digoxin (Digoxin ® ), Verapamil<br />
(Isoptin ® ), u.a.<br />
• Wirkungsverstärkung von selektiven Serotonin-Reuptake-Inhibitoren (SSRI) wie<br />
z.B. Paroxetin (Deroxat ® ), Sertralin (Zoloft ® ), Nefazodon (Nefadar ® ), u.a.<br />
• Kontraindikationen: Schwangerschaft, Stillzeit, Zytostatika, Antidepressiva,<br />
Proteaseinhibitoren, Immunsuppressiva u.a.<br />
• Nebenwirkungen: Gastrointestinale Beschwerden, Photosensibilisierung bei starker<br />
Sonnenexposition, Zwischenblutungen unter Pilleneinnahme<br />
Frauenklinik
Beispiele für Arzneimittelinteraktionen,<br />
Kontraindikationen und Nebenwirkungen<br />
• Grapefruit-Saft:<br />
Interaktionen mit CYP1A2, CYP3A4, Anion-Transportpeptid OATP1A2 im Darm<br />
• Wirkungsabschwächung von Antihistaminika (Fexofenadin), Betablocker (Talinolol,<br />
Frauenklinik<br />
Celiprolol, Atenolol), Zytostatika (Etoposid), Fluorchinolon-Antibiotika (Ciprofloxacin,<br />
Levofloxacin), Neuroleptika (Quetiapin), Antimykotika (Itraconazol), u.a.<br />
• Wirkungsverstärkung von Lapatinib (Tyverb ® ), Antitussiva (Dextromethorphan),<br />
Simvastatin, Antihistaminika (Terfenadin), Herzmedikamenten (Felodipin, Nifedipin,<br />
Verapamil), Östradiol, Midazolam (Dormicum ® ), Tacrolimus (Prograf ® ), Ciclosporin<br />
(Sandimmun neoral ® ), u.a.<br />
• Traubensilberkerzenwurzel, Rhapontikrhabarberwurzel, Soja- und<br />
Rotklee-Isoflavone:<br />
• Kontraindikation bei hormonabhängigen Tumoren (z.B. hormonrezeptorpositiver<br />
Brustkrebs)<br />
• Wirkungsabschwächung der Antihormontherapie (z.B. mit Tamoxifen)
Wundheilungsstörungen,<br />
Narbenbildung<br />
und Hämatome<br />
Frauenklinik
<strong>Naturheilverfahren</strong> bei<br />
Wundheilungsstörung und Narbenbildung<br />
• Pflanzentherapie:<br />
• Kamille: z.B. Hewekzem ® novo Heilsalbe, Kamillosan ® Salbe/-Creme<br />
• Ringelblume: z.B. Calendula ® Wundsalbe, Calendumed ® Creme<br />
• Zaubernuss (Hamamelis): z.B. Hametum ® Wundheilsalbe, Hamamelis ®<br />
Salbe 10% Weleda<br />
• Arnika: z.B. Traumeel-Salbe ® ,Traumeel ® S-Tabletten 3x1 Tbl. tgl.<br />
• Lavendel: Lavendelöl auf Operationsnarbe<br />
Frauenklinik
Frauenklinik<br />
Übelkeit und Erbrechen
Konventionelle Therapie von<br />
Übelkeit und Erbrechen<br />
Frauenklinik
<strong>Naturheilverfahren</strong> bei Übelkeit und Erbrechen<br />
• Pflanzentherapie:<br />
• Ingwerwurzelstock<br />
Frauenklinik<br />
• Rezept Ingwerwasser/-tee:<br />
5-10 Scheiben frischen Ingwer (je 1-2 mm)<br />
in 1 l kochendes Wasser geben<br />
ca. 5-10 min. ziehen lassen<br />
tgl. mehrere Tassen<br />
• Zintona-Kapseln ® :<br />
3x2 Kapseln á 250 mg pro Tag, unter Chemo 1 Kapsel 1 Std.<br />
vor Chemo. Dann alle 4 Std. 2 Kapseln<br />
• Ingwer-Tinktur (Tinctura Zingiberis ® 70%):<br />
10-20 Trpf. in ein Glas Wasser, 30 min. vor dem Essen trinken<br />
• Iberogast ® (Angelika, Kümmel, Mariendistel, Melisse, Pfefferminze,<br />
Schöllkraut, Süßholz): 3x20 Trpf. täglich trinken<br />
• Riechen an ätherischen Ölen (Vanille, Ingwer, Koriander, Pfefferminze)
<strong>Naturheilverfahren</strong> bei Übelkeit und Erbrechen<br />
• Ernährungstherapie:<br />
• Kleine Mahlzeiten + „Knabber-Einheiten“ (täglich 5 oder mehr Mahlzeiten am Tag)<br />
• Essen Sie dann, wenn Sie sich gut fühlen.<br />
• Empfehlenswert sind leicht verdauliche Nahrungsmittel wie Joghurt, Puddings aus<br />
Weizen, Reis oder Hafer. Kartoffelpüree, Reis, Nudeln, gekochtes Hühnerfleisch,<br />
mildes Obst.<br />
• Fettarme und zuckerarme Speisen<br />
• Wenig scharfe und saure Nahrungsmittel<br />
• Keine zu heißen oder zu kalten Speisen<br />
• Kaffee und säurehaltige Getränke meiden<br />
• Keine Speisen mit intensivem Geruch<br />
• Kein Alkohol<br />
• Ruhe und Entspannung nach den Mahlzeiten<br />
• Nach Erbrechen in kleinen Schlucken trinken (Ausgleich des Flüssigkeitsverlustes)<br />
Frauenklinik
<strong>Naturheilverfahren</strong> bei Übelkeit und Erbrechen<br />
• Bewegungstherapie:<br />
• Sport und Bewegung zur Prophylaxe<br />
• Frische Luft schnappen<br />
• Ordnungstherapie:<br />
• Gezielte Entspannung<br />
• Musik<br />
• Yoga<br />
• Atemübungen: langsames Ein- und Ausatmen am besten an der frischen Luft<br />
• Autogenes Training (Training für von innen heraus erzeugte Entspannung)<br />
• Sonstiges:<br />
• Akupunktur/Akupressur: sinnvolle Basispunkte Pe 6, Ma 36, Ren Mai 12<br />
Frauenklinik
Frauenklinik<br />
Mukositis und Stomatitis
Konventionelle Therapie von Mukositis und Stomatitis<br />
• Desinfizierende/entzündungshemmende Maßnahmen:<br />
• Mundspülung mit Kochsalzlösung 0,9%<br />
• Jod-Polyvidon (Betaisodona ® -Lösung, Betaisodona ® -Mundantiseptikum)<br />
• Povidon (Gelclair ® )<br />
• Hexetidin (Hexoral ® -Lösung oder Hexoral-Spray ® ): nur vorrübergehend<br />
• Schleimhautschützende Maßnahmen (während/nach Chemotherapie):<br />
• Caliumfolinat (Leukovorin-Mundgel ® ) bei Methotrexat (Methotraxat Pfizer ® )<br />
• Dexpanthenol (Panthenol ® -Lösung 5%): 4-6 stündlich mehrmals tgl.<br />
• Lokale antimykotische Therapie:<br />
• Amphotericin B (Ampho-Moronal ® ), Nystatin (Mycostatin ® ), Fluconazol (Diflucan ® )<br />
• Lokale antivirale Therapie:<br />
• Aminoquinurid/tetracain-HCl (Herviros ® -Lösung), Aciclovir (Zovirax ® )<br />
• Lokalanästhetika:<br />
• Orale Anwendung von Benzocain (Dobendan ® )<br />
Frauenklinik
<strong>Naturheilverfahren</strong> bei Mukositis und Stomatitis<br />
• Hydrotherapie:<br />
• Eiswürfel lutschen während Infusion mit 5-Floururacil (5-FU)<br />
• Ananas gefroren mehrmals täglich lutschen (wirkt schmerzlindernd durch Kältereiz,<br />
verkürzt Erkrankungsdauer und -schwere durch direkte Enzymwirkung)<br />
• Pflanzentherapie:<br />
• Ölspülung als Prophylaxe (z.B. Olivenöl, Rapsöl): 1 EL gut verträgliches und<br />
angenehmes Öl im Mund für 1-3 min. umherspülen, dann ausspucken, Zähne säubern<br />
• Myrrhentinktur (z.B. Myrrhentinktur Hetterich ® ): Betupfen der entzündeten Stellen<br />
unverdünnt mit Wattestäbchen oder Fingerkuppe 2-3x tgl. oder Myrrhe-Mundspülung<br />
mit 5-10 Trpf. Myrrhentinktur auf 0,1-0,2 l lauwarmes Wasser<br />
• Mundspülung mit Salbei- oder Kamillentee bzw. Kamillosan ® mehrmals tgl.<br />
• Traumeel ® S-Tabletten (u.a. Arnika, Ringelblume, Kamille, Tollkirsche, Johanniskraut)<br />
lutschen 3x1 Tbl. tgl.<br />
Frauenklinik
<strong>Naturheilverfahren</strong> bei Mukositis und Stomatitis<br />
• Ernährungstherapie:<br />
• Häufig Trinken (mind. 2l/Tag)<br />
• Kein Alkohol<br />
• Keine heißen und scharfen Speisen bzw. Getränke<br />
• Keine säurehaltigen Nahrungsmittel und Getränke<br />
• Zucker in Maßen (Wachstum von Pilzen und Bakterien)<br />
• Ausgewogene, vitamin- und proteinreiche Nahrung<br />
• Wenig würzen, wenig Salz, Pfeffer oder Chili<br />
• Gut verträglich sind Möhren, Spinat, Brokkoli, Kohlrabi, Spargel, Zucchini, Rosenkohl,<br />
Papaya, Mango, Birne, Joghurt, Milch, Eier, Pudding, Fisch, Kartoffeln, Nudeln, Reis,<br />
Griesbrei, Haferflocken<br />
• Ggf. Shakes und Trinknahrung oder Babynahrung<br />
Frauenklinik
Frauenklinik<br />
Fatigue
Konventionelle Therapie von Fatigue<br />
• Ausschluss anderer Ursachen:<br />
• Anämie, Tumorausdehnung, Begleiterkrankungen, Medikamente<br />
• Ggf. Methylphenidat (z.B. Ritalin ® , Concerta ® ):<br />
• Gehört zu den Derivaten der Amphetamine<br />
• Stimulierende Wirkung<br />
• In Deutschland als Betäubungsmittel eingestuft<br />
• Wird unter anderem bei Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)<br />
sowie der Narkolepsie<br />
• Die Indikation ist sehr streng zu stellen.<br />
• Es gibt viele Wechselwirkungen und Nebenwirkungen.<br />
Frauenklinik
<strong>Naturheilverfahren</strong> bei Fatigue<br />
• Pflanzentherapie:<br />
• Anthroposophische Misteltherapie: Iscador ® , Iscucin ® , Helixor ® , Abnobaviscum ® ,<br />
Injektionsfrequenz 2-3 Amp./Woche mit je 0,01-1 mg s.c., nach 4 Wochen<br />
Behandlung 1 Woche Pause, nach Abschluss der Chemo- und Strahlentherapie<br />
Steigerung der Dosis möglich auf 10-20 mg/Amp.<br />
• Phytotherapeutische Misteltherapie: Lektinol ® , 0,5 mg s.c. 2x/Woche,<br />
keine Dosissteigerung, 3 Monate Therapie, dann 1 Monat Pause<br />
• Roter Ginseng: als Tee oder Extrakt<br />
CAVE: kontraindiziert bei hormonabhängigen Tumoren<br />
• Taigawurzel: als Tee oder Extrakt, Therapiedauer max. 3 Monate<br />
CAVE: kontraindiziert bei hormonabhängigen Tumoren<br />
Frauenklinik
<strong>Naturheilverfahren</strong> bei Fatigue<br />
• Ernährungstherapie:<br />
• Flüssigkeitsmenge steigern (mind. 2 l/Tag)<br />
• Ausgewogene, vitaminreiche Ernährung<br />
• Wenig fettreiche und zuckerhaltige Speisen<br />
• L-Carnitin: L-Carnitintatrat 1 g 3x1/Tag oral oder 2 g L-Carnitin in 250 ml 0,9% NaCl als<br />
Kurzinfusion über 30 min. 60-45 min. vor Chemo<br />
• Coenzym Q10 (Ubiquinon, z.B. Quinomit Q10 ® ): oral 50-100 mg/Tag<br />
• Bewegungstherapie:<br />
• Körperliches Training und Sport, v.a. an der frischen Luft, 30 min. 5x/Wo, HF 180-Alter<br />
• Stufenweise aufgebautes Bewegungstraining (z.B. Ermittlung der täglichen Schrittzahl<br />
mittels Schrittzähler, Steigerung des Tagespensums wochenweise um jeweils 500<br />
Schritte, Ziel 10.000 Schritte/Tag)<br />
• Bewegungstherapie ist die wichtigste Maßnahme bei Fatigue!<br />
Frauenklinik
<strong>Naturheilverfahren</strong> bei Fatigue<br />
• Ordnungstherapie:<br />
• Psychosoziale Maßnahmen (z.B. Kontakte, Gespräche, Ausflüge)<br />
• Selbsthilfegruppen<br />
• Entspannungsprogramm<br />
• Kognitives Training<br />
• Sonstiges:<br />
• Akupunktur<br />
• Aufbauinfusionen (Medivitan ® ): i.m. oder i.v. Gaben 1x/Woche<br />
Frauenklinik
Frauenklinik<br />
Was kann ich präventiv tun
Häufigkeit von Krebs in Deutschland<br />
Frauenklinik<br />
Tumorlokalisationen bei Krebsneuerkrankungen in Deutschland (%)<br />
Quelle: Schätzung der Fachdokumentation Krebs im Robert Koch-Institut 2006
Sterblichkeit von Krebs in Deutschland<br />
Frauenklinik
Einfluss von Ernährung und Bewegung<br />
Ernährung<br />
Übergewicht/<br />
Adipositas<br />
Sport/Bewegung<br />
Frauenklinik
Frauenklinik
Vorteile<br />
Ein gesunder Lebensstil…<br />
• senkt das Risiko für eine Karzinomerkrankung.<br />
• reduziert das Auftreten von Rezidiven und Metastasen.<br />
• erhöht die Lebensqualität.<br />
• verbessert die Prognose von Karzinomerkrankungen.<br />
Frauenklinik
Motivation<br />
„Jeder Anfang ist schwer.“<br />
„Du musst den 1. Schritt tun,<br />
auch wenn der Weg lang ist.“<br />
„Der 1. Schritt ist<br />
der schwierigste.“<br />
„Wo ein Wille,<br />
da ein Weg.“<br />
„Nicht reden,<br />
sondern handeln.“<br />
„Auch kleine Schritte<br />
führen zum Ziel.“<br />
Frauenklinik<br />
„Jeder Schritt zählt.“<br />
„Ausdauer führt<br />
zum Erfolg.“
Ernährung<br />
• Energieadaptierte ausgewogenen Ernährung<br />
• Hoher Anteil an Ballaststoffen, Obst und Gemüse<br />
• Reduktion des Fettanteils in der Nahrung (< 20%) und<br />
Fettmodifikation<br />
• Geringer Anteil an tierischen Lebensmitteln – abgesehen<br />
von Fisch<br />
• Wenig Alkohol<br />
(täglicher Genuss von 25 g Alkohol, entspricht 1,5 Gläser<br />
Wein, steigert das Mammakarzinomrisiko um 38%)<br />
Frauenklinik<br />
Universitäts-Brustzentrum Franken (UBF)<br />
Zertifizierung/Akkreditierung nach DIN:ISO; DKG, DGS; EUSOMA
Empfehlungen<br />
der Deutschen Gesellschaft für Ernährung<br />
Frauenklinik<br />
Quelle: www.dge.de
10 Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung<br />
zu einer genussvollen und gesunderhaltenden Ernährungsweise (www.dge.de):<br />
1.) Vielseitig essen<br />
Abwechslungsreiche Auswahl, angemessene Menge nährstoffreicher und energiearmer Lebensmittel.<br />
2.) Reichlich Getreideprodukte und Kartoffeln<br />
Am besten aus Vollkorn, sowie Kartoffeln. Mindestens 30 g Ballaststoffe, v.a. aus Vollkornprodukten, werden täglich empfohlen.<br />
3.) Gemüse und Obst – Nimm „5 am Tag“<br />
Möglichst frisch, nur kurz gegart, idealerweise zu jeder Hauptmahlzeit<br />
4.) Täglich Milch und Milchprodukte; ein- bis zweimal in der Woche Fisch; Fleisch, Wurstwaren sowie Eier in Maßen<br />
Mehr als 300-600 g Fleisch und Wurst pro Woche sollten es nicht sein. Zu bevorzugen sind fettarme Produkte.<br />
5.) Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel<br />
Max. 30% der Gesamtenergiezufuhr (60-80 g/d) . V.a. pflanzliche Öle und Fette. Achten Sie auf unsichtbares Fett in<br />
Fleischerzeugnissen, Süßwaren sowie in Fast-Food- und Fertigprodukten.<br />
6.) Zucker und Salz in Maßen<br />
Verzehren Sie Zucker und verschiedene Zuckerarten (z.B. Glucosesirup) nur in Maßen. Würzen Sie kreativ mit Kräutern und<br />
Gewürzen anstatt mit Salz. Mit Jod und Flourid angereichertes Salz ist sinnvoll.<br />
7.) Reichlich Flüssigkeit<br />
Etwa 1,5 l Flüssigkeit jeden Tag, vorzugsweise Wasser und andere energiearme Getränke. Alkohol nur in Maßen<br />
8.) Schmackhaft und schonend zubereiten<br />
Garen Sie die jeweiligen Speisen bei möglichst niedrigen Temperaturen, soweit es geht nur kurz, mit wenig Fett.<br />
9.) Sich Zeit nehmen und genießen<br />
Essen Sie nicht nebenbei! Lassen Sie sich Zeit beim Essen<br />
Frauenklinik<br />
10.) Auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben<br />
Ausgewogene Ernährung, viel körperliche Bewegung und Sport. Mit dem richtigen Körpergewicht fördern Sie die Gesundheit.
Gewichtsreduktion<br />
• Langsame, aber stetige Gewichtsabnahme (ca. 1 kg/Monat) bis zum<br />
Normalgewicht (BMI 20-25), ggf. gemäßigte Diät.<br />
• Vor allem bei Adipositas (BMI > 30) sollte eine Reduktion des Körpergewichts<br />
erzielt werden.<br />
• Von Radikaldiäten ist abzuraten.<br />
• Normalgewicht (BMI 20-25) verbessert die Prognose (Gesamtüberleben,<br />
rezidivfreies Überleben) und steigert die Lebensqualität.<br />
• Eine Gewichtszunahme nach Diagnosestellung sollte vermieden werden.<br />
• Vor allem postmenopausale Frauen und Patientinnen mit einem HR-positivem<br />
Karzinom profitieren am meisten durch Ernährungsumstellung.<br />
• CAVE: Bei palliativen Patienten mit fortgeschrittener Tumorerkrankung sollte<br />
keine Mangelernährung und kein Gewichtsverlust >5% des Ausgangswerts<br />
auftreten.<br />
Frauenklinik
Brustkrebs in Deutschland - Sterblichkeit in<br />
Abhängigkeit von Bewegung<br />
Ärzte empfehlen Sport als<br />
Medizin gegen Krebs<br />
Nur wenige Krebsspezialisten machen ihre<br />
Patienten darauf aufmerksam: Intensiver<br />
Sport ist eines der wirksamsten Mittel gegen<br />
Krebs. Bei einigen Krebserkrankungen wird<br />
die Sterblichkeit um bis zu 40 Prozent<br />
reduziert. Und bei gesunden Menschen kann<br />
Sport das Krebsrisiko halbieren – das<br />
belegen mehrere Studien.<br />
Sport senkt das<br />
Krebsrisiko drastisch<br />
Dreimal wöchentlich<br />
eine halbe Stunde<br />
Sport: Das reicht<br />
schon, um sein<br />
Krebsrisiko um bis zu<br />
40 % zu reduzieren,<br />
berichten Mediziner. Auch bei der<br />
Krebsbehandlung kann Sport helfen. Die<br />
Ärzte beklagen, dass die Krankenkassen<br />
hier nicht zahlen.<br />
Frauenklinik<br />
Die Heilkraft der Bewegung<br />
Krebs – Fitness gegen Tumorzellen
Empfehlungen zu Sport und Bewegung<br />
• Regelmäßige Bewegung/körperliche Aktivität, v.a. an der frischen Luft<br />
• Während Akutphase (OP, Chemo- und Strahlentherapie) wird 30 min.<br />
gemäßigte Bewegung 5x/Woche empfohlen (HF 180-Lebensalter)<br />
• Nach Akutphase (in der Regel > 6 Monate nach Diagnose) kann die<br />
Dauer und Intensität der Bewegungseinheiten gesteigert werden<br />
(z.B. 2-3x 45-60 min. pro Woche)<br />
• Vor allem Ausdauertraining wirkt präventiv (z.B. Nordic Walking,<br />
Radfahren, Schwimmen, Joggen, Wandern, Laufen, …)<br />
• Zur Entspannung und Stressbewältigung sind Sportarten wie Yoga,<br />
Pilates, Qigong oder Thai Chi geeignet.<br />
Frauenklinik
Empfehlungen zum gesunden Lebensstil<br />
• Regelmäßige Bewegung und körperliche Aktivität an der frischen Luft<br />
(30 min. täglich)<br />
• Mediterrane Vollwertkost<br />
• Täglich 1,5-2 l Wasser<br />
• Vermeidung von negativem Stress<br />
• Tägliche Entspannungsübungen<br />
• Achtsame Lebenshaltung (bewusste Achtsamkeit für den Augenblick)<br />
• 7-8 Stunden Schlaf<br />
• Verzicht auf Nikotin und Drogen<br />
• Geringer Alkoholkonsum<br />
• Regelmäßige soziale Kontakte von hoher positiver Bedeutung<br />
Frauenklinik
Zusammenfassung<br />
• Komplementäre Verfahren sind als Ergänzung zum derzeitigen Medizinsystem zu<br />
sehen, nicht als Ersatz!<br />
• Häufig keine ausreichende evidenzbasierte Datenlage zur uneingeschränkten<br />
Empfehlung von CAM (vor allem parallel zur Chemotherapie).<br />
• Aber es gibt Erfahrungen und andere Wissensgewinnmethoden, auf denen die<br />
Erkenntnisgewinne von CAM basieren.<br />
• Der Einsatz von <strong>Naturheilverfahren</strong> kann Nebenwirkungen der Tumortherapie und<br />
Krebserkrankung lindern. Auf Arzneimittelwechselwirkungen, Kontraindikationen<br />
und Nebenwirkungen ist zu achten!<br />
• Für Krebspatientinnen kann empfohlen werden:<br />
• Gesunde Ernährung, ggf. Ernährungsumstellung,<br />
• reduzierte Fettzufuhr,<br />
• stetige Reduktion des Körpergewichts bis auf das Normalgewicht,<br />
• und körperliche Aktivität bzw. Bewegung, v.a. Ausdauertraining und Sport.<br />
Frauenklinik
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!<br />
Psychoonkologie<br />
Patientenseminare<br />
Wissenschaftliche<br />
Forschung<br />
Physiotherapie<br />
Komplementärmedizinische<br />
Verfahren<br />
Zentrum für<br />
Integrative<br />
Gynäkologie und<br />
Geburtshilfe<br />
Frauenklinik<br />
Erlangen<br />
Bewegung/Sport<br />
Medizinische<br />
Spitzenversorgung<br />
Ernährung<br />
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