Nach den Vorstellungen der - Kautz Boilies
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<strong>den</strong> schlief ich ein. Hätte mir ein paar<br />
Tagen zuvor jemand gesagt, dass ich<br />
mein jetziges Ergebnis am Ende <strong>der</strong><br />
Session haben würde, so wäre es<br />
mir schwer gefallen es zu glauben.<br />
Da unten, im tiefen Schwarzen gab<br />
es wohl jeman<strong>den</strong>, <strong>der</strong> mich nicht<br />
schlafen lassen wollte und mein Bissanzeiger<br />
sang erneut sein Lied. Schon<br />
fast wie eine Maschine verarbeitete<br />
ich hier die Spiegler, an einem See,<br />
wo an<strong>der</strong>e fast immer blankten und<br />
wenn sie was fingen, dann nur Schuppis.<br />
Auch dieses Mal konnte ich wie<strong>der</strong><br />
einen Erfolg verbuchen und das<br />
Netz schloss sich vor dem Boot im<br />
Wasser.<br />
Nee o<strong>der</strong>? Das wurde langsam zuviel<br />
für mein übermüdetens Gehirn. Wie<strong>der</strong><br />
ein Spiegler und auch noch einer<br />
<strong>den</strong>n ich schon sah. Es ist <strong>der</strong><br />
Wegbegleiter des dicken Dunklen!<br />
Ja,Ja,Jaaaa!!! Ich befand mich im<br />
7. Himmel.<br />
An Land angekommen, holte ich<br />
schnell meine Stirnlampe vom Bivvytable<br />
um das schöne Tier zu begutachten.<br />
Ich hatte schon viele Two-<br />
Tons gefangen, aber er ist an<strong>der</strong>s<br />
als alle zuvor. Seine Flossen und<br />
dreiviertel des run<strong>den</strong> Körpers waren<br />
fast schwarz, doch zum Kopf hin gab<br />
es einen starken Kontrast ins weiß<br />
hin. War er gestern noch ein Wunschfisch,<br />
so durfte ich ihn heute in mein<br />
Fangbuch eintragen.<br />
118<br />
Meine Uhr zeigte mir, dass gleich<br />
schon wie<strong>der</strong> die Sonne aufgehen<br />
würde und ich hatte bis jetzt keine<br />
Sekunde meine Augenlie<strong>der</strong> geschlossen.<br />
Mein Körper sagte mir, dass es<br />
reichte, indem meine Bewegungen<br />
immer langsamer wur<strong>den</strong> und ich<br />
musste einsehen, dass es besser<br />
war, die Ruten nicht nochmal abzu-<br />
So wird man gerne geweckt!<br />
legen und meine restliche Energie<br />
lieber zum Packen und für eine sichere<br />
Heimreise zu nutzen. Man soll<br />
aufhören wenn es am schönsten ist,<br />
auch wenn ich gern noch weiter das<br />
Ritual, des Hexensabbats <strong>der</strong> dunklen<br />
Fische am schwarzen Kiessee<br />
Ein ganz beson<strong>der</strong>er Fang!<br />
mitgefeiert hätte - ich musste zurück<br />
ins Leben.<br />
<strong>Nach</strong>dem ich sieben schlaflose Nächte<br />
und arbeitsreiche Tage in Polen<br />
verbracht hatte, wurde ich kurzfristig<br />
zu einem Son<strong>der</strong>einsatz für 24<br />
Stun<strong>den</strong> zurück nach Deutschland<br />
gerufen.<br />
Ich hatte schnell meine Aufgabe im<br />
Werk erledigt und da meine Freundin<br />
sich für ein paar Tage mit ihrer Familie<br />
im Urlaub befand, war es eigentlich<br />
klar, was ich machen würde.<br />
Mich zog es ans schwarze Wasser,<br />
da ich wusste, dass ich danach wirklich<br />
für mehrere Wochen nicht mehr<br />
fischen konnte. Die bei<strong>den</strong> Jungs saßen<br />
noch immer da und hatten es<br />
tatsächlich geschafft einen guten<br />
Fisch zu fangen. Die letzten 10 Nächte<br />
ohne, müssen hart für sie gewesen<br />
sein.<br />
Ich hatte noch zehn Stun<strong>den</strong> bis mein<br />
Flieger zurück nach Krakau ging und<br />
baute daher alles schnell auf.<br />
Das Rosenfeld war leer! Auch nach<br />
genauerem Schauen durch meinen<br />
Eimer konnte ich keinen Fisch sehen.<br />
Trotzdem hatte ich Vertrauen in die<br />
Stelle und in meine Kö<strong>der</strong>. Hatte ich<br />
schon so oft bei meiner Location am<br />
Tage keinen Fisch in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong><br />
Rosen sichten können und trotzdem<br />
mit etwas Ruhe bei <strong>Nach</strong>t einen gefangen.<br />
Die Jungs kamen rüber und wir<br />
genossen bei herrlichem Wetter ein<br />
polnisches Bier, das ich von meiner<br />
Reise mitbebracht hatte. Ich hatte<br />
<strong>den</strong> ersten Schluck genommen, da<br />
blieb er mir auch schon im Halse<br />
stecken. Meine Rutenspitze wippte<br />
und das nach 20 Minuten. Schon<br />
sprang das grüne Licht an und nach<br />
einem langen und harten Kampf traf<br />
ich einen alten Bekannten wie<strong>der</strong>.<br />
Es war <strong>der</strong> gleiche dunkle Spiegler,<br />
wie vor einer Woche. Selber Spot und<br />
Kö<strong>der</strong>. Meine Erwartungen wur<strong>den</strong><br />
dank meines Vertauens in Platz und<br />
Kö<strong>der</strong> schneller übertroffen, als ich<br />
je damit gerechnet hätte.<br />
Mit Sicherheit fiel auch <strong>den</strong> an<strong>der</strong>en<br />
bei<strong>den</strong> Anglern jetzt auf, dass es<br />
möglich war in kurzer Zeit einen Fisch<br />
zu fangen, doch waren sie einfach zu<br />
eingefahren auf das, was sie Jahre<br />
lang praktizierten. Ich hatte es schon<br />
immer für wichtig gehalten, individuell,<br />
also situationsbedingt zu fischen.<br />
Das heißt für mich, auch an Plätzen<br />
zu fischen, die nicht unbedingt immer<br />
einen Fisch bringen. Des Öfteren<br />
fing ich an diesen Stellen vorsichtige<br />
Fische, die Fische die man sonst immer<br />
nur beim Sonnenba<strong>den</strong> beob-<br />
Carp Mirror<br />
Erneut <strong>der</strong> dunkle Spiegler!<br />
achten durfte. Auch wird <strong>der</strong> Kö<strong>der</strong><br />
etwas mit meinem Erfolg zu tun gehabt<br />
haben. So kannten die Karpfen<br />
noch die harten Steine aus vergangenen<br />
Tagen, als <strong>der</strong> See noch<br />
stark frequentiert wurde.