Schulchronik Mittel-Podibrad, Buch 1.odt
Schulchronik Mittel-Podibrad, Buch 1.odt
Schulchronik Mittel-Podibrad, Buch 1.odt
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Schulchronik</strong> <strong>Mittel</strong>-Podiebrad, 1. <strong>Buch</strong>, Seite 7 von 59<br />
Anjuvantenstelle in Hussinetz angetragen, nachdem ihm aber die Schulgemeinde eine jährliche Zulage von 40<br />
Reichstalern für die Zeit seines Hierseins zugesichert hatte, blieb er. (170 Reichstaler)<br />
Im Jahre 1869 und 1870 wurde eine größere Reparatur an dem hiesigen Schulgebäude ausgeführt und das Dach auf dem<br />
Wirtschaftsgebäude neu gelegt; die Kosten betrugen 185 Reichstaler, - Sgr., 3 Pfg. und wurden von der<br />
Schulgemeinde getragen. Ebenso wurden im Herbst 1873 einige Reparaturen ausgeführt; die Kosten betrugen 45 Rt. 25<br />
Sgr. und wurden ebenfalls von den Schuleingesessenen aufgebracht.<br />
Am 26. April 1874 starb der langjährige Revisor hiesiger Schule, Herr Pastor von Tardy in Hussinetz und wurde am 29.<br />
desselben Monats unter zahlreicher Beteiligung der Gemeinde auf dem Hussinetzer Kirchhof begraben. Das Revisorat<br />
über die Schule wurde von der Königlichen Regierung dem Pastor Herrn Haacke in Strehlen übertragen.<br />
Im Oktober 1875 wurden die Dielen im ersten Klassenzimmer neu gelegt. Die Kosten dafür, sowie für einige<br />
Reparaturen, z. B. Instandsetzung der Aborten etc. betrugen 198 Mark, 50 Pf. Die Königliche Regierung wurde<br />
nachträglich gebeten, zu diesen Kosten zwei Drittel beizutragen.<br />
Am 1. August 1876 verließ Adjuvant Herr Mervart seinen hiesigen Posten, um als Lehrer nach Masslisch-Hammer bei<br />
Katholisch Hammer im Kreise Trebnitz zu gehen. Die Verwaltung des Adjuvanten-Postens übernahm der erste Lehrer,<br />
da ein Adjuvant nicht zu erlangen war.<br />
laut Bestimmung der Königlichen Regierung zu Breslau wurde das Einkommen des hiesigen Adjuvanten vom 1. Januar<br />
1876 von 390 Mark auf 510 Mark erhöht.<br />
Vom 1. April 1877 ab übertrug die Königliche Regierung den hiesigen, seit 1. August 1876 erledigten<br />
Adjuvantenposten dem Seminar-Abiturienten (Creutzburg) Georg Hase aus Breslau, welcher sein Amt am 5. April 1877<br />
antrat.<br />
Im Monat September 1876 ordnete die Königliche Regierung an, daß die hiesige Adjuvantenstelle zu einer<br />
selbständigen zweiten Lehrerstelle mit dem Minimaleinkommen von 810 Mark umgewandelt wurde. Die<br />
Schulgemeinde erhob Protest gegen dieses Projekt, darauf hinweisend, daß jetzt schon die Leistungen für die Schule<br />
beinahe unerschwinglich seien, und es ihr daher nicht möglich sei, die für einen selbständigen Lehrer erforderliche<br />
Wohnung herzustellen und 300 Mark mehr Gehalt aufzubringen; sie verstand sich aber dazu, das Einkommen des<br />
Adjuvanten um weitere 150 Mark zu verbessern, respektive auf 600 Mark zu erhöhen. Die Königliche Regierung stand<br />
infolgedessen von ihrem oben gedachten Projekt ab und bestätigte unterm 7. Juni dem unterm 11. Mai desselben Jahres<br />
von den Gemeinde- und Schulvorständen aufgestellten Nachtrag zum Genußzettel (Verteilungsplan), auf welchem vom<br />
1. Januar 1877 ab des Gesamteinkommen des hiesigen Adjuvanten exclusive Holz und Wohnung 660 Mark beträgt.<br />
Vom 1. Januar ab bezieht die Nählehrerin 36 Mark jährliche Remuneration (statt der bisherigen 24 Mark).<br />
Im Monat August 1877 wurde ein neuer Ofen in der Adjuvantenwohnung gesetzt, da der alte unbrauchbar geworden<br />
war. Außerdem wurde das Dach auf dem Haupt- sowie Nebengebäude durch Remesch aus Töppendorf ausgebessert;<br />
endlich wurden alle Fenster sowie die Türen bei der Lehrerwohnung mit weißer Farbe angestrichen. Die gesamten<br />
Reparaturkosten betragen laut der ausgestellten Rechnung 111 Mark, 20 Pf.<br />
Vom 1. Juli 1878 hat der zweite Lehrer, G. Hase, seine 6-wöchige Dienstzeit bei 2. Schesischen Grenadier-Regiment<br />
Nr. 11 (7. Kompanie) in Breslau absolviert und wurde während dieser Zeit dessen Klasse durch den ersten Lehrer mit<br />
versehen.<br />
Ende Juni 1879 wurde der Herr Pastor Chlumsky in Hussinetz von der Königlichen Regierung in Breslau mit der<br />
interministischen Verwaltung der Lokal-Schul-Inspektion der hiesigen Schule betraut.<br />
Am 1. September 1879 verließ der Adjuvant Hase den hiesigen Adjuvantenposten, um eine Lehrerstelle an einer der<br />
städtischen Elementarschulen in Breslau zu übernehmen. Die Verwaltung der Adjuvantenstelle mußte wiederum der<br />
erste Lehrer, Schicha, übernehmen. Der Antrag des Lokalschulinspektors um Wiederbessetzung der Stelle zum 1.<br />
Oktober desselben Jahres wurde nicht berücksichtigt. Auch das Gesuch des hiesigen Schulvorstandes vom 17. Februar<br />
1880, die Königliche Regierung möge den hiesigen Adjuvantenposten dem Seminar-Abiturienten Tscherny verleihen,<br />
blieb ohne Erfolg, und blieb die Stelle auch von Ostern ab unbesetzt.<br />
Durch Verfügung der Königlichen Regierung vom 24. Juni 1880 wurde der Schulamtskanditat Gustav Arndt aus Groß-<br />
Jenkwitz zum Adjuvanten an die hiesige Schule designiert, und sollte derselbe am 1. Juli sein Amt antreten, wegen<br />
Krankheit erhielt er aber einen einmonatlichen Urlaub und trat erst am 9. August hier ein. Die interministische<br />
Verwaltung der Adjuvanten-klasse dauerte diesmal volle 11 Monate.<br />
Durch Verfügung der Königlichen Regierung vom 17. April 1880 ist der Herr Pastor Chlumsky der interministischen<br />
Verwaltung der Lokalschulinspektion über die hiesige Schule wiederum enthoben worden, und wurde dieselbe dem<br />
Herrn Pastor prim. Haacke in Strehlen übertragen.