Wertstrom im Unternehmen - Schuh Group
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Bedarf „triggert“ die vorgelagerten Aktionen des<br />
Systems.<br />
Es wird ständig <strong>im</strong> Kreislauf kontrolliert und ein<br />
kontinuierlicher Verbesserungsprozess eingerichtet,<br />
der sicherstellt, dass der Kunde zufrieden ist und<br />
bleibt, auch bei geänderten Rahmenbedingungen.<br />
Alle Prinzipien des <strong>Wertstrom</strong>s sind in der bildhaften<br />
Darstellung (Abb. 2) zu finden und sollten<br />
gemeinsam mit allen Beteiligten <strong>im</strong>mer wieder vor<br />
einem Workshop wiederholt werden.<br />
4. Trennung nach Tätigkeitsarten: Alle Tätigkeiten<br />
werden analysiert und in Haupt-, Neben- oder Organisationstätigkeiten<br />
klassifiziert.<br />
Wie ordnet sich die <strong>Wertstrom</strong>analyse in die<br />
ganzheitliche Opt<strong>im</strong>ierung hin zu einer schlanken<br />
Organisation ein<br />
Analysephase: In dieser Phase wird das Geschäftsmodell<br />
hinterfragt und dargelegt, die bestehende<br />
Organisation aufgenommen sowie die Auftragsarten<br />
des <strong>Unternehmen</strong>s klassifiziert. ABC Analyse teilt die<br />
Aufträge nach Umsatz und Menge ein, wobei die XYZ<br />
Analyse die Aufträge nach Häufigkeit und Regelmäßigkeit<br />
einteilt. In den <strong>Wertstrom</strong>analyse-Workshops<br />
sollten pr<strong>im</strong>är die Auftragsarten untersucht werden,<br />
die in die Kategorie AX fallen, um schnellstmöglich<br />
die größten Verbesserungseffekte zu erzielen. Es gilt<br />
nicht, das Zahlen- und Datenmaterial bis auf die letzte<br />
Kommastelle genau zu ermitteln. In der <strong>Wertstrom</strong>analyse<br />
kann man und muss man oft (besonders in den<br />
administrativen Bereichen, weniger in der Produktion)<br />
mit einer gesicherten ggf. 2 x abgefragten Schätzung<br />
leben lernen.<br />
Der <strong>Wertstrom</strong> wird skizziert und aufgenommen<br />
mit Brown Paper und den Standardprozesskärtchen,<br />
die die speziellen Informationen wie Zeitbedarf und<br />
Subprozesse beeinhalten. An Stellen, wo nicht sofort<br />
transparent wird, wo die Probleme liegen, muss mit einer<br />
Prozessfeinanalyse in die Tiefe „gebohrt“ werden.<br />
Aus den ersten <strong>Wertstrom</strong>analyse-Workshops lassen<br />
sich oft schon die ersten „quick wins“, also schnell<br />
umsetzbare Lösungen definieren, die dann auch zügig<br />
per aufgesetztem Maßnahmenplan in Angriff genommen<br />
werden müssen.<br />
Modularisierungsphase: In dieser Phase prüfen wir,<br />
ob und wo wir innerhalb der Prozesslandschaft Module<br />
bilden können, die eindeutig sind und wiederholt<br />
nutzbar. Diese so definierten Module werden spezifiziert<br />
und festgeschrieben und einer weiteren Opt<strong>im</strong>ierungsprüfung<br />
unterzogen. Sind alle möglichen Module<br />
definiert, erfolgt die Standardisierung der Information,<br />
es werden die Schnittstellen geprüft und eindeutig<br />
beschrieben. Informationen werden dort erhoben,<br />
wo sie automatisch und ohne großen Mehraufwand<br />
abfallen und werden dann auf effiziente Weise durch<br />
den <strong>Wertstrom</strong> mit transportiert.<br />
Integrationsphase: In dieser Phase werden die Module<br />
in die Prozesslandschaft eingepasst und auf ihre<br />
Gesamtfunktionalität untersucht.<br />
Umsetzungsphase: In dieser Phase erfolgt die Anpassung<br />
der Kapazitäten, Umsetzung der operativen<br />
Prozesse und eine damit ggf. verbundene Veränderung<br />
der Organisationsstruktur. Idealerweise erfolgt eine<br />
parallele Einführung eines Prozesskostenmanagements<br />
und die Absicherung durch einen kontinuierlichen<br />
Verbesserungsprozess.<br />
Der <strong>Wertstrom</strong>-Workshop und seine Inhalte<br />
Die wichtigsten und notwendigen Kundendaten<br />
werden erfasst und bereit gestellt. Welche Daten in<br />
welcher Tiefe Sinn machen, muss der Workshopmanager<br />
und -coach mit dem Kunden vorab definieren und<br />
erarbeiten. Es werden die betroffenen Stellen definiert<br />
und aufgenommen. Die prozessauslösenden Stellen<br />
müssen identifiziert und die einzelnen Prozessschritte<br />
auf dem Brown Paper in Schw<strong>im</strong>mbahnen dargestellt<br />
werden.<br />
Die Schnittstellen des Informationsflusses werden<br />
definiert und ermittelt. Wichtig und elementarster<br />
Bestandteil ist die Aufnahme der Prozesszeiten, die<br />
Aufnahme der Liege- und Wartezeiten sowie die<br />
Zeiten für Rückfragebedarf und Reklamationen.<br />
An kritischen Stellen muss eine Prozessfeinanalyse<br />
einsetzen, um Details besser herauszuarbeiten und<br />
Problemen auf den Grund zu gehen. Aus den <strong>im</strong><br />
Workshop erlangten Erkenntnissen werden Maßnahmen<br />
für sogenannte „quick wins“ geplant und umgesetzt.<br />
Dies erhöht die Motivation für alle Beteiligten,<br />
an der Opt<strong>im</strong>ierung des <strong>Wertstrom</strong>s auch langfristig<br />
mitzuwirken.<br />
Häufige Probleme bei der Umsetzung in der Praxis<br />
1. Zuviel Theorie. Die Methodik wird zu theoretisch<br />
angewendet. Man versteift sich auf das prozedurale<br />
Vorgehen und vergisst dabei „das Bild zu zeichnen“,<br />
es bedarf hier einer gewissen Kreativität<br />
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