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Unüberwindliche Bindung<br />

Für Michael führt kein Weg zurück. Jahrzehnte später schickt<br />

Michael Hanna einen Kassettenrekor<strong>de</strong>r ins Gefängnis und<br />

regelmäßig Kassetten, auf <strong><strong>de</strong>n</strong>en er ihr ganze Bücher vorliest.<br />

Hanna fin<strong>de</strong>t darin Halt. Allmählich beginnt die gealterte Frau<br />

sich anhand <strong>de</strong>r Kassetten Lesen und Schreiben beizubringen.<br />

Nach Jahren schreibt sie Michael einen ersten kurzen Brief. Er<br />

antwortet ihr nicht. Auch auf keinen <strong>de</strong>r weiteren Briefe.<br />

Eines Tages bekommt Michael einen Anruf aus <strong>de</strong>m<br />

Gefängnis. Eine Sozialarbeiterin teilt ihm mit, dass Hanna<br />

nach über 20 Jahren entlassen wird. Er sei ihr einziger Kontakt<br />

zur Außenwelt. Wenn er ihr nicht hilft, eine Wohnung<br />

und eine Arbeit zu fin<strong><strong>de</strong>n</strong> und in <strong>de</strong>r ihr frem<strong><strong>de</strong>n</strong> Welt zurecht<br />

zu kommen, hat sie keine reelle Chance auf einen Neubeginn<br />

in Freiheit. Michael fühlt <strong><strong>de</strong>n</strong> alten Konflikt in sich. Dennoch<br />

besucht er Hanna im Gefängnis. Es ist ein Zusammentreffen<br />

nach über 30 Jahren, vor <strong>de</strong>m bei<strong>de</strong> sich fürchten.<br />

Die Begegnung verläuft kurz, distanziert und für bei<strong>de</strong> Seiten<br />

enttäuschend. Die bei<strong><strong>de</strong>n</strong> wissen nicht, wie sie miteinan<strong>de</strong>r<br />

umzugehen haben, eine liebevoll-versöhnliche Geste<br />

von Hanna wird von Michael nicht erwi<strong>de</strong>rt – so bleibt es<br />

beim Austausch sachlicher Informationen und oberflächlicher<br />

Freundlichkeiten. Am nächsten Morgen hat sich Hanna in<br />

ihrer Gefängniszelle erhängt. Ihr Nachlass und letzter Wille:<br />

eine alte Teedose mit Erspartem, das Michael <strong>de</strong>r Holocaust-<br />

Überleben<strong><strong>de</strong>n</strong> Ilana Mather überbringen soll.<br />

Bei Michaels Besuch in New York weist Ilana Mather jegliche<br />

Form <strong>de</strong>r Absolution resolut zurück. Da sie <strong>de</strong>mentsprechend<br />

auch Hannas Geld nicht annehmen will, einigen sich die bei<strong><strong>de</strong>n</strong><br />

darauf, <strong><strong>de</strong>n</strong> Betrag einer jüdischen Stiftung zur Bekämpfung<br />

<strong>de</strong>s Analphabetismus zu überlassen.<br />

Gegenwart: Der Anfang ist das En<strong>de</strong><br />

Der in <strong>de</strong>r Rahmenhandlung ablaufen<strong>de</strong> Ausflug von Michael<br />

und seiner 15 Jahre alten Tochter Julia en<strong>de</strong>t am Grab von<br />

Hanna Schmitz. Hier beginnt Michael seiner Tochter die<br />

Geheimnisse seiner Vergangenheit zu erzählen. Mit <strong><strong>de</strong>n</strong> Worten:<br />

„Als ich fünfzehn war hatte ich Gelbfieber ...“, bricht Michael<br />

sein bis dato gedankenverhangenes Schweigen.<br />

Arbeitsanregung<br />

Romananfang und Filmbeginn vergleichen<br />

Lesen Sie noch einmal das erste Kapitel <strong>de</strong>s Romans.<br />

•• Partner-/ Gruppenarbeit: Überlegen Sie, wie <strong>de</strong>r Romananfang filmisch umgesetzt wer<strong><strong>de</strong>n</strong> könnte. Gestalten Sie hierzu ein<br />

Storyboard mit einzelnen skizzenhaften Zeichnungen <strong>de</strong>r einzelnen Filmeinstellungen.<br />

•• Worin unterschei<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>r Filmanfang vom Einstieg in <strong><strong>de</strong>n</strong> Roman Welche Erzählsituation bestimmt <strong><strong>de</strong>n</strong> Romananfang,<br />

welche <strong><strong>de</strong>n</strong> Filmbeginn Wer erzählt die Geschichte Wie macht sich <strong>de</strong>r Erzähler bemerkbar Erarbeiten Sie die Unterschie<strong>de</strong><br />

in Einzelarbeit und präsentieren Ihre Ergebnisse im Plenum!<br />

Das Filmen<strong>de</strong> untersuchen<br />

An Hannas Grab beginnt Michael, seiner Tochter Julia aus seiner Vergangenheit zu erzählen.<br />

•• Gestalten Sie einen Dialog, in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utlich wird, aus welchen Beweggrün<strong><strong>de</strong>n</strong> Michael sein Geheimnis so lange verschwiegen<br />

hat.<br />

•• Entwickeln Sie eine die Filmhandlung fortführen<strong>de</strong> Szene, in <strong>de</strong>r Julias Reaktionen auf die Beichte ihres Vaters <strong>de</strong>utlich<br />

wer<strong><strong>de</strong>n</strong>, und spielen Sie diese mit verteilten Rollen.<br />

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