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Handbuch Seminar 360° - Technische Universität Darmstadt

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<strong>Handbuch</strong> <strong>Seminar</strong> <strong>360°</strong><br />

Fachgebiet Informations- und Kommunikationstechnologie in der Architektur<br />

Ergebnisse der Blockveranstaltung vom 20. Juni 2008<br />

Dipl.-Ing. Oliver Hauck, Dipl.-Ing. Michael Bender<br />

Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607


Inhaltsverzeichnis<br />

1.1. Robert Barker 3<br />

1.2. Karl-Friedrich Schinkel, Erste Deutsche Panoramen 8<br />

1.3. Monumentalpanoramen des 19. Jahrhunderts 12<br />

1.4. Das Kaiser-Panorama 14<br />

1.5. Yadegar Asisi 17<br />

2.1. Analoge Fotografie/Scanverfahren 21<br />

2.2. Dateiformate/Farbverwaltung im Rechner 28<br />

2.3. Kameratypen 44<br />

2.4. Brennweite, Bildwinkel 49<br />

2.5. Weissabgleich 51<br />

2.6. HDR (High Dynamic Range) 52<br />

3.1. „Nodalpunkt“ bzw. Panoramadrehpunkt (Eintrittspupille) 56<br />

3.2. Projektionsformen 59<br />

3.3. Planetarien 62<br />

3.4. Google Streetview 64<br />

4.1. QTVRAS (Quick Time Virtual Reality Authoring Studio) 67<br />

4.2. Calico 76<br />

4.3. Hugin/Panotools 82<br />

4.3. Realviz 83<br />

4.3. Panoramastudio 85<br />

5.1. Jaroslav Poncar 87<br />

5.2. Horst Hamann 90<br />

5.3. Jürgen Mai 91<br />

5.3. Stephan Kaluza 94<br />

Glossar (Quelle: <strong>Handbuch</strong> Apple Aperture) 95<br />

Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607


Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607


1. Historische Grundlagen<br />

Veronika Kraljić:<br />

1.1. ROBERT BARKER<br />

Alles begann gegen Ende des 18. Jahrhunderts, als der aus Irland stammende Porträt- und Mi-<br />

niaturmaler Robert Barker 1787 bei einem Spaziergang auf dem Carlton Hill oberhalb Edin-<br />

burghs die ganze Stadt vor seinen Füßen liegen sah und ihm der Gedanke kam, die herrliche<br />

Aussicht in einem Rundumbild festzuhalten. Mit dieser Idee einer kreisförmigen Darstellung<br />

war das Panorama geboren.<br />

Das Panorama (Allsicht von Griechisch pan, all, und horama, Sicht) stellt eine perspektivische<br />

Darstellung von Gegenständen, die von einem festen oder beweglichen Punkt aus zu überse-<br />

hen sind, dar. Dabei handelt es sich um zylindrische Flächen die mit Rundbildern bzw. Rund-<br />

gemälden bezeichnet sind. Zu deren Betrachtung befindet sich der Beschauer in der Mitte.<br />

Robert Barker ließ sich seine Idee patentieren und hat sie bis ins Detail ausformuliert. Bar-<br />

ker, der heute als Erfinder des Panoramas gilt, benutzte übrigens einen ganz anderen Begriff<br />

als er 1787 das Patent in London anmeldete. Er bezeichnete sein Rundbild von Edinburgh als<br />

„Die Natur auf einen Blick“. Erst im Januar 1872 - fast 100 Jahre nach der Erfindung - prägte<br />

die Londoner TIMES das Kunstwort „PANORAMA“ - also die genaue Wiedergabe der An-<br />

sicht eines Ortes aus weiter Entfernung – eine Allansicht wie es das Wort Panorama schon<br />

impliziert.<br />

Als Barker in London sein Patent anmeldete, zählte er alle Merkmale seiner Erfindung auf,<br />

die sich später bis auf wenige Modifikationen zur Illusionssteigerung kaum noch veränderte.<br />

Barker erhielt 1787 ein Patent auf eine Bildmaschine, das die drei Elemente Rundumbild,<br />

Ausstellungsgebäude und Beleuchtungsanordnung gleichermaßen schützte. So umfasste die<br />

Definition des Panoramas mehrere Aspekte:<br />

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Ws ist damit meist nicht nur das Rundgemälde an sich gemeint, sondern in der Regel auch,<br />

die extra dafür errichtete Rotunde. Schon in seiner Patentbeschreibung stellt Barker detail-<br />

liert dar, wie die gerundete Leinwand angebracht werden muss, wie „die Beleuchtung von o-<br />

ben, die eingegrenzte Betrachterplattform in der Mitte, die eine zu starke Annäherung an das<br />

Bild verhindern sollte, sowie die Sichtblenden, die Ober- und Unterkante des Bildes verbar-<br />

gen“ , geschaffen sein sollten. Das Panorama war somit eine künstlerische und technische In-<br />

novation ersten Ranges und geriet zu einer völlig neuen Kunstform. Ziel dieser Inszenierung<br />

war es, das Gemälde so lebensecht zu gestalten, dass man es für die Realität halten konnte.<br />

Darum mussten sich die Besucher der Rotunden auch erst über einen abgedunkelten Gang<br />

und eine Treppe hinauf begeben, ehe sie auf einer Plattform das Bild betrachten konnten.<br />

Der Weg zur Plattform war ganz bewusst nicht hell erleuchtet, denn bereits hier versucht der<br />

Künstler für den Besucher eine Distanz zur realen Stadt zu schaffen. Wichtig für die Illusion,<br />

die erzielt werden soll, ist auch ein entsprechend großer Abstand der Plattform zu der Lein-<br />

wand. Weitere wichtige Aspekte, welche die Illusion noch verstärken sollten, waren der na-<br />

türliche Lichteinfall von oben durch die extra aus diesem Grund verwendeten Glasdächer und<br />

die sorgsam verdeckten Außenkanten der Leinwand.<br />

„Alles war so angeordnet, daß nichts das Blickfeld des Betrachters beeinträchtigen konnte.<br />

Das Panorama glich also einem Paradoxon: Ein begrenzter Raum sollte eine von allen irdi-<br />

schen Begrenzungen freie Darstellung erlauben.“<br />

Der Betrachter soll sich in dem Panorama wieder finden, es als Hier und Jetzt akzeptieren und<br />

die Welt, also die Realität um sich herum ein Stück weit vergessen und die dargestellte Pan-<br />

oramawelt als real annehmen. Das Panorama ist „die unmittelbare Vergegenwärtigung, » so as<br />

to make observers feel as if really on the very spot «”, schreibt schon Baker in seiner Patent-<br />

schrift 1787.<br />

Das Panorama kann daher nicht nur als ein Medium der Illusion betrachtet werden, sondern<br />

man kann noch einen Schritt weitergehen und es auch als Instrument der Suggestion anse-<br />

hen, denn das Panorama nimmt als Kunstform für sich in Anspruch, die Realität mit der<br />

größtmöglichen Authentizität abzubilden. Ziel ist es, eine völlige Indifferenz zwischen Origi-<br />

nal und Kopie zu erreichen.<br />

Die Präsentation seines 360 Grad Gemäldes von der schottischen Hauptstadt Edinburgh am<br />

31. Januar 1788 kann als Startschuss für die weitere Entwicklung im Bereich der Panoramama-<br />

lerei angesehen werden. Doch die Ausstellung des ersten Panoramas war bei weitem noch<br />

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nicht der Erfolg beschieden, wie er dann später im Laufe des Jahrhunderts den zahlreichen<br />

anderen entstandenen Rundgemälden zu Teil wurde.<br />

Man muss sich die Situation am Ende des 18. Jahrhunderts vor Augen führen. Die industrielle<br />

Revolution veränderte Landschaft und Natur, es entstanden die ersten Weltstädte. In diesem<br />

Zusammenhang spielte das Panorama eine bedeutende Rolle.<br />

Skepsis war es, die Robert Barker entgegengebracht wurde, als er sein Projekt, in der Hoff-<br />

nung einen Mäzen und öffentliche Unterstützung zu finden, dem damaligen Präsidenten der<br />

Royal Academy in London, Sir Joshua Reynolds vorlegte. Doch er ließ sich von seinen Plänen<br />

nicht abbringen und meldete am 19. Juni 1787 seine Idee vom Panorama zum Patent an.<br />

Zusammen mit seinem Sohn Henry Aston schuf Barker ein 360 Grad Bild, das er in einem<br />

Versammlungsraum der Öffentlichkeit Edinburghs vorstellte, allerdings mit nur mäßigem<br />

Erfolg.<br />

Dies lag sicherlich auch daran, dass er die von ihm selbst erdachte Konstruktionsweise und<br />

Präsentationsart für das Panorama nicht umsetzte. So war das Rundbild an sich viel zu klein<br />

geraten, die konstruierte Plattform bot nur wenigen Betrachtern Platz und war noch dazu viel<br />

zu nah an der Leinwand platziert, so dass sich kein Illusionseffekt einstellen konnte, außer-<br />

dem gab es nicht das geforderte natürliche Licht von oben, sondern nur eine unruhig fla-<br />

ckernde Saalbeleuchtung. Barker erkannte recht bald, dass sein Rundbild vor allem einen<br />

Fehler hatte: es war einfach zu klein um die gewünschte Wirkung zu erzielen. So entschloss<br />

er sich zur Schaffung eines Panoramas mit einem noch größeren Format als das bisherige.<br />

Auf einer 137,5 m² großen Leinwand verewigte Barker diesmal die Ansicht von London vom<br />

Dach der Albion Mills, einer Getreidemühle am Ufer der Themse. Dieses Bild, war wie schon<br />

das erste, nur auf ein Halbrund beschränkt und ab Juni des Jahres 1791 unter der Bezeichnung<br />

Panorama der Öffentlichkeit zugänglich. Anders als das erste Rundbild, wurde diese Ausstel-<br />

lung zu einem vollen Erfolg. Es drückte nicht nur die Wahrnehmungs- und Darstellungsmus-<br />

ter aus, die einem so unruhigen Zeitalter entsprachen, sondern bot auch die Möglichkeit, die<br />

Kontrolle über den ausufernden kollektiven Raum wiederzuerlangen. Die Menschen wollten<br />

der Realität entfliehen, um den Identitätsverlust zu kompensieren.<br />

„Angespornt durch den Erfolg hatte Barker einen soliden Ausstellungsbau errichten lassen, in<br />

dem ein Bild aufgeführt werden konnte, das die Ansprüche seines Patents vollständig erfüllte<br />

und seiner ursprünglichen Konzeption gerecht wurde.“ Hierbei handelte es sich um eine Ro-<br />

tunde am Londoner Leicester Square, entworfen durch den Architekten Robert Mitchell, in<br />

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der sogar zwei Rundbilder gleichzeitig gezeigt werden konnten, da das Gebäude über zwei<br />

Etagen verfügte. Die Rotunde hatte einen Durchmesser von 30m.<br />

1793 wurde der neue Bau, der 50 Jahre lang jedes Jahr ein neues ca. 900m2 großes Rundum-<br />

bild zeigte (meist Darstellungen Berühmter Schlachten, bedeutender Städte oder interessan-<br />

te Landschaften) mit dem Panorama, das die Darstellung der russischen Flotte bei Spithead<br />

zeigte, eröffnet und war so erfolgreich, dass sogar die königliche Familie dem Leicester Squa-<br />

re einen Besuch abstattete.<br />

In den folgenden Jahren wurden beide Etagen immer wieder mit neuen Rundbildern ausge-<br />

stattet, so dass „bis zu ihrem Abriss 1861 […] insgesamt nicht weniger als 126 Panoramen“ zu<br />

sehen waren. Verkaufte Barker anfangs die Leinwände noch, um sie anderen Orts ausstellen<br />

zu lassen, ging er bald dazu über, die neuen Motive einfach über die alten Bilder zu malen, da<br />

dies nicht nur praktisch, sondern auch noch kostengünstig war.<br />

Obwohl sich Barker seine Idee vom Panorama bis 1801 patentieren ließ, entstanden schon<br />

während dieser Zeit Nachahmungen. Größtenteils handelte es sich dabei um großformatige,<br />

Panorama ähnliche Gemälde, die dann meist unter dem vagen Titel ‚große historische Aus-<br />

stellung’ angekündigt worden sind.<br />

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Die Entwicklung des Panoramas in Deutschland:<br />

Bereits im September 1799 konnte die deutsche Bevölkerung das London-Panorama von Ro-<br />

bert Barker in einer eigens dafür errichteten Rotunde in Hamburg bestaunen. Doch die Be-<br />

geisterung hielt sich in Grenzen, was unter anderem auch daran lag, dass die Leinwände der<br />

Panoramen bereits während ihrer ‚Tournee’ durch England ziemlich gelitten hatten und auch<br />

nicht mehr ganz so originär waren wie zu Beginn ihrer Reise, denn notwendige Reparaturen<br />

erforderten teilweise Eingriffe in die originale Darstellung.<br />

Das Panorama geriet zu einer der populärsten und typischen Erscheinungen des 19. Jahrhun-<br />

derts. Wo immer die spektakulären Bilder gezeigt wurden, drängte sich eine bunte, vergnü-<br />

gungssüchtige Menge. Mit der Darstellung von Schlachten oder fernen Ländern schafften es<br />

die Panoramamaler, die Besucher fast ein Jahrhundert lang in ihren Bann zu ziehen. Das Pan-<br />

orama entwickelte sich zu einem Publikumsmagneten noch bevor die ersten bewegten Bilder<br />

die Kinosäle füllen sollten.<br />

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1. Historische Grundlagen<br />

Sertaç Yildiz, Sebastian Schubert<br />

1.2. KARL-FRIEDRICH SCHINKEL, ERSTE DEUTSCHE PANORAMEN<br />

Vita<br />

* 13. März 1781 in Neuruppin (Brandenburg)<br />

1794 Umzug nach Berlin<br />

1798 Abgang von der Schule / Beginn der Architektenaus-<br />

bildung bei David Gilly<br />

1803-05 Erste Italienreise (u.a. Venedig, Sizilien, Rom,<br />

Rückreise über Paris)<br />

1808 Panorama von Palermo<br />

1816 Neue Wache (dam. Königswache) Berlin<br />

1818 Konzerthaus (dam. Schauspielhaus) Berlin<br />

1820 Professor für Baukunst an der Akademie<br />

1822 Neues Museum (Entwurf Museumsinsel) Berlin<br />

1824 (Juni-Dez) Zweite Italienreisen (u.a. Neapel)<br />

1826 (Apr. - Aug.) Englandreise<br />

1831 Bauakademie<br />

† 9. Oktober 1841 in Berlin<br />

Schinkels erste Italienreise<br />

Durch eine kleine Erbschaft konnte sich Schinkel eine „lang gehabte Sehnsucht“<br />

erfüllen. Seine erste Italienreise hat ihn sehr geprägt und konnte<br />

mittels dieser Studienreise seine Architekturausbildung<br />

abrunden. Schinkel führte sehr genau Tagebuch und hat<br />

die Reise mit Zeichnungen und Skizzen gut dokumen-<br />

tiert. Aber nicht nur als Ar- chitekt hat ihn diese Reise<br />

beeinflusst, auch der Maler Schinkel hat viele Erfahrungen<br />

gemacht und neue Techniken kennen gelernt.<br />

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Die wichtigsten Stationen seiner Reise:<br />

- Venedig<br />

- Rom<br />

- Sizilien (Höhepunkt der Reise mit Besteigung des Vesuvs)<br />

- Rom<br />

- über Paris zurück nach Berlin<br />

Während seiner Reise in Italien hat Schinkel viel in Form von Zeichnungen und Skizzen do-<br />

kumentiert, darunter zahlreiche Motive in Kombination von Landschaft und Architektur. Er<br />

legte großen Wert auf die Eingliederung eines Gebäudes in sein Umfeld und beschäftigte<br />

sich intensiv mit diesem Thema. Er beschäftigte sich nach seiner Italienreise aufgrund der<br />

schlechten Lage der Bauwirtschaft mit der Malerei. Er hatte damit begonnen, perspektivisch-<br />

optische Gemälde zu malen. Dabei entstanden seine Panoramen und Dioramen. Nach italie-<br />

nischen Vorbildern schuf er 1808 das Panorama von Palermo. Er malte das 30 Meter lange<br />

und 5 Meter hohe kreisrunde Panorama innerhalb von 4 Monaten auf Zwillichleinwand im<br />

Saal des Königlichen Opernhauses. Weitere bekannte Werke sind das Panorama von Rom<br />

und das Panorama von Köln, dass er als Titelbild für Boisserées Tafelwerk über den Kölner<br />

Dom vom Turm der St. Kunibertkirche zeichnete. Mit der Ausübung dieser Tätigkeit bekam<br />

er auch Aufträge für Bühnenbilder, wie z.B. für das Theaterstück “Die Zauberflöte“.<br />

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Schinkels Friedrichswerdersche Kirche in Berlin wurde wiederum zum Panoramamotiv.<br />

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1. Historische Grundlagen<br />

Gazi Göztaşlar<br />

1.3. MONUMENTALPANORAMEN DES 19. JAHRHUNDERTS<br />

- Ein Panorama ist ein durchgehendes Gemälde, welches im Inneren einer Rotunde installiert<br />

ist.<br />

- Das Panorama war eine der beliebtesten und populärsten Erscheinungen im 19 Jh.<br />

- Die Ausstellungsorte waren Magnete für vergnügungssüchtige Menschen.<br />

- 1787 meldet Robert Barker in London ein Patent auf das Panorama an.<br />

- Er beschreibt es als Illusionssteigerung.<br />

- Ursprünglicher Name „La Nature à Coup d’Œil“; „Die Natur auf einen Blick“.<br />

- Erst 1792 prägte die Zeitung Times in ihren Ankündigungen den Namen „Panorama“;<br />

griech. „Allansicht“.<br />

- Das Gemälde in der Rotunde sollte so realistisch wie möglich dargestellt werden.<br />

- Das Gemälde wird in einer Rotunde angebracht.<br />

- Im Inneren befindet sich eine Plattform, von wo aus man sich das Bild ohne jegliche Hinder-<br />

nisse anschauen kann.<br />

- Zudem mit einer Rampe umgeben, damit ein bestimmter Abstand zum Bild eingehalten<br />

werden konnte.<br />

- Die Belichtung erfolgt durch Oberlichter entlang des Daches.<br />

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Die Situation am Ende des 18. Jahrhunderts:<br />

- Industrielle Revolution -> Motiv vom Wandel der Stadt<br />

- Krieg in Europa -> Motiv von Kriegsschlachten<br />

- Kolonialismus und Neugier -> Motiv von fernen Orten<br />

- allgemeines Problem von Panoramen war das Übertragen von Skizzen auf große Formate<br />

sowie von flachen Vorlagen auf zylindrische Körper<br />

- 1-3 stöckige Plattformen zum Malen der Bilder<br />

- mehrere Künstler mussten an einem Bild arbeiten, was nur funktioniert, wenn eine strenge<br />

Hierarchie vorhanden ist<br />

- Spezialisten für jedes Detail des Gemäldes<br />

- Mit fortlaufender Industrialisierung wurde auch die Anzahl der hergestellten P. mehr bis<br />

gegen Ende des 19 Jh. der Markt mit Panoramen überschwemmt wurde<br />

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1. Historische Grundlagen<br />

Maximilian Otto<br />

1.4. DAS KAISER-PANORAMA<br />

Das Kaiserpanorama stellt medienge-<br />

schichtlich das Bindeglied zwischen<br />

Rundpanorama und Kino dar. Es handel-<br />

te sich nicht um eine <strong>360°</strong> Schau. Es be-<br />

diente mit einer Umschau aus stereosko-<br />

pischen Bildern das Bedürfnis der Bevöl-<br />

kerung nach Bildern aus aller Welt und<br />

der Teilhabe am aktuellen Geschehen.<br />

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Die Stereoskopie dient der raumgetreuen Abbildung einer Situation mittels paarweise<br />

erstellter Bilder, die getrennt für jedes Auge erzeugt und angeboten werden. Der Objektivab-<br />

stand einer stereoskopischen Kamera muss mit dem Abstand der menschlichen Augen<br />

übereinstimmen.<br />

Die drei prinzipiellen Arten stereoskopische Bilder aufzubereiten und zu betrachten sind der<br />

Parallelblick, der Kreuzblick und das Anaglypheverfahren (Bilder in Komplementärfarben<br />

aufgelöst). Während zur Betrachtung nach dem Anaglypheverfahren immer ein Hilfsmittel<br />

nötig ist, kann man stereoskopische Halbbilder mit etwas Übung auch so betrachten. Einfa-<br />

cher macht es aber auch hier die Betrachtung durch Linsen oder Prismen.<br />

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Der Physiker und Erfinder August Fuhrmann (1844-1925) entwickelte die bestehenden stere-<br />

oskopischen Guckkästen weiter. Durch den Einsatz von Sammellinsen erzielte er ein klareres<br />

Bild. Durch die Erfindung der „indirekten durchschimmernden Polychromierung“ konnte er<br />

trotz schwarz-weiss Fotografie den Eindruck von Farbbildern erwecken.<br />

Die Anordnung im Kreis<br />

ermöglichte es zeitgleich<br />

25 Betrachtern, 50 im In-<br />

neren der Rotunde<br />

(3,75 m Durchmesser)<br />

rotierende, stereoskopi-<br />

sche Bilder zu betrachten.<br />

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1. Historische Grundlagen<br />

Jonas Scholz:<br />

1.5. YADEGAR ASISI<br />

1955 # # # in Wien geboren, Kindheit und Schulzeit #<br />

# # # in Leipzig<br />

1973 - 1978 # # Architekturstudium an der TU Dresden<br />

1978 - 1984 # # Malereistudium an der HdK Berlin<br />

1987 - 1994 # # Lehrauftrag perspektivisches Zeichnen #<br />

# # # an der HdK Berlin<br />

seit 1996 # # Professur für freie Darstellung im<br />

# # # Fachbereich Architektur an der TFH<br />

# # # Berlin<br />

Werk<br />

Architektur:<br />

1982 # Gründung des Ateliers für Architekturzeichnung<br />

1982 # Gründung des Büros Brandt-Asisi-Böttcher<br />

1982 # 1. Preis Realisierungswettbewerb Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe<br />

1982 # 1. Preis Realisierungswettbewerb Luisenplatz Berlin<br />

1989 # Mies-van-der-Rohe Preis - Entwurf Endbahnhof Magnetschwebebahn Berlin<br />

Illusionsräume<br />

1984 # Rauminstallation im Martin Gropius Bau Berlin<br />

1986 # „Mauerdurchblick“, Malerei an der Berliner Mauer<br />

1992# „Orbit 2000“, Raum- und Toninstallation im deutschen Pavillon der<br />

# Weltausstellung Sevilla<br />

Panorama<br />

1993 # Rekonstruktion des Panoramabildes von Bühlmann und Wagner, Ausstellung # #<br />

# „Sehsucht“ in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik<br />

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# Deutschland in Bonn<br />

1995 # Berlin2005-Cityvision für den STERN<br />

2002# „Olympiastadion Berlin“, Wettbewerbsentwurf von Kollhoff<br />

2002 # Wettbewerbsentwurf von Daniel Libeskind zum Freedom Tower New York<br />

Bühnenbild<br />

1992# „Dschungelbuch“, Stadttheater Heilbronn<br />

2002# „Martha“, Operette von Flotow, Staatsoperette Dresden<br />

2002# „West Side Story“ von Leonard Bernstein, Staatsoperette Dresden<br />

2004 # „Zauberflöte“ von W. A. Mozart, Oper Leipzig<br />

Panoramen<br />

Nach ausgiebiger Beschäftigung mit dem gestalterischen Medium Panorama in seinem Atelier<br />

verwirklichte Yadegar Asisi 2003 mit der Ausstellung zur Erstbesteigung des Mount Everest<br />

seine Vision von der Reanimation der großen Panoramen des 19. Jahrhunderts. Zuvor arbeite<br />

er schon für seine Kollegen Panoramen als Wettbewerbsvisualisierungen aus und war und ist<br />

in diesem Metier hoch geschätzt.<br />

"Die Panoramen, in ihren Ursprüngen im 19. Jahrhundert als Stilmittel entdeckt, wurden mit<br />

Beginn der ersten beweglichen Kinobilder vergessen und belächelt. Heute, im angehenden 3.<br />

Jahrtausend, macht es mir riesigen Spaß, diesen Giganten das Leben wiederzugeben. Ein<br />

wirkliches Bild von einem Ort kann uns erst die Realität geben, aber wir können ihr ein wenig<br />

vorgreifen, indem wir uns auf die Illusion der Panoramen einlassen." Yadegar Asisi<br />

8848Everst<strong>360°</strong><br />

Asisi fand im leerstehenden Gasometer II der Stadtwerke Leipzig einen geeigneten Ort zur<br />

Inszenierung seines Werkes, nachdem die Stadt zuvor vergebens eine geeignete Nachnut-<br />

zung für ihr 50 Meter hohes Industriedenkmal gesucht hatte. Der 50. Jahrestag der Erstbes-<br />

teigung des Mount Everest diente ihm als Bühne, Anlass und Thema für sein erstes großes<br />

Panorama. Das Panorama und die begleitende Ausstellung zogen vom 24.05.03 - 30.01.05<br />

ca. 450.000 Besucher an und Asisi wurde zudem der Leipziger Tourismus Preis 2004 verlie-<br />

hen. Auf einem 7 Meter hohen Podest sollte dem Besucher der Eindruck vermittelt werden, er<br />

stehe selbst im Tal des Schweigens und genieße den Ausblick auf die Bergwelt des Himalayas.<br />

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Rom CCCXII<br />

Nach dem großen Erfolg des Everst Projektes, unterzeichnete Asisi einen Mietvertrag über<br />

zehn Jahre für den mit 1,5 Mio Euro sanierten und um einen Zwischenbau ergänzten Panome-<br />

ter und trägt seither auch ein unternehmerisches Risiko. Die Grundlage für Rom 312 war die<br />

Fotografie eines Panoramabildes, das 1888 vom Architekten Joseph Bühlmann und dem Maler<br />

Alexander von Wagner geschaffen wurde. Asisis Werk ist hierbei eine farbliche und auch<br />

handlungsspezifische Neuinterpretation, da lediglich ein s/w Foto-Leporello erhalten ge-<br />

blieben war.<br />

Das Panorama stellt den Tag des Einzugs von Kaiser Konstantin in Rom dar, nach der<br />

Schlacht an der Milvinischen Brücke, geschichtlich datiert auf den 27. Oktober 312. Verbun-<br />

den damit ist die bauliche Vollendung des antiken Roms und die Wende vom klassischen O-<br />

lymp zum Christentum, besiegelt durch das Mailänder Edikt. Dem Panorama voran geht eine<br />

Ausstellung, die dem Besucher das geschichtliche Hintergrundwissen vermitteln soll. Durch<br />

einen dunklen Gang erklimmt man ein Podest, dass das Kapitol simulieren soll, von ebendem<br />

man dann den freien Blick über Rom genießen darf. Der Detailreichtum geht soweit, dass<br />

man von dort mit einem Fernglas Konstantins Einzug, aber auch eine Menge aus dem römi-<br />

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schen Alltag nachempfinden kann. Selbst Lobpreisungen auf Gladiatoren sind auf manchem<br />

Gemäuer zu sehen.<br />

Das 106 x 34 m große und 4290 Arbeitsstunden verschlingende Rundpanorama besteht aus<br />

37 ca. 3,20 m breiten Stoffbahnen, die sechsfarbig auf Polyester gedruckt und bei 200°C<br />

durchgefärbt wurden. Das Ergebnis dieser Sublimationstechnik ist eine optische Auflösung<br />

von 600 dpi. Drucktechnisch wäre auch eine höhere Auflösung möglich gewesen, allerdings<br />

kam die Software bei 1300 verschiedenen Ebenen an ihre Grenzen. Ein Tag-Nachtzyklus un-<br />

termalt die empathische Atmosphäre, begleitet von einem extra komponierten Soundtrack<br />

des mit Asisi befreundeten Komponisten Eric Babak, tätig u.a. für Disney.<br />

1756Dresden<br />

2006 expandierte Asisi nach Dresden, funktionierte den Gasometer DREWAG zum Pano-<br />

meter um und eröffnete am 9.12. sein Dresden Panorama. Wie der Name verrät, handelt es<br />

sich bei der Darstellung um die kursächsisch königliche Residenz Dresden anno 1756. Vom<br />

Turm der Hofkirche kann man Handwerker rittlings auf dem Kirchendach sitzen sehen,<br />

Marktleute und Müßiggänger bevölkern die Straßen.<br />

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2. Fototechnische Grundlagen<br />

Alexander Dasić:<br />

2.1. ANALOGE FOTOGRAFIE/SCANVERFAHREN<br />

Analoger und digitaler Workflow<br />

Schnittstellen<br />

Parallele Schnittstelle<br />

- Kabellänge maximal 5m<br />

- langsame Datenübertragung<br />

SCSI - Small Computer System Interface<br />

- Kabellänge maximal 3m<br />

- teilweise integrierte Steuereinheit entlastet den Prozessor<br />

- verschiedene Steckervarianten<br />

- schnelle Datenübertragung<br />

USB - Universal Serial Bus<br />

- relativ junges standardisiertes Anschlusssystem<br />

- meist standardmäßig vorhanden<br />

- schnelle Datenübertragung<br />

Scannertypen<br />

Handscanner<br />

+ kompakt<br />

+ preiswert<br />

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- geringe Breite - zwei Scandurchgänge für eine DIN A4 Seite<br />

- präzise Führung erforderlich - Verwacklungsgefahr<br />

- niedrige Auflösung<br />

Einzugsscanner<br />

+ kompakt<br />

- nur einzelne Seiten sind als Scanvorlage nutzbar<br />

- genaue Einführung der Scanvorlage notwendig - Knittergefahr<br />

3D-Scanner<br />

+ Digitalisierung beliebig geformter Scanvorlagen<br />

- sehr teuer<br />

Dia-Scanner<br />

+ qualitativ sehr hochwertige Scanergebnisse<br />

+ besonders exakt und hohe Detailtiefe<br />

- mit Flachbettscannern und zugehörigen Aufsätzen, lassen sich auch Dias scannen<br />

Trommelscanner<br />

+ herausragende Auflösung, Tempo und Qualität<br />

- nur Einzelseiten als Scanvorlage nutzbar<br />

- hoher Preis<br />

- sehr groß<br />

Flachbettscanner<br />

• ohne Durchlichteinheit / mit Durchlichteinheit / mit Optik (zusätzliches Linsensystem)<br />

+ einfache Bedienung<br />

+ qualitativ hochwertige Scanergebnisse<br />

+ große Modellpalette mit breitem Leistungsspektrum<br />

+ verarbeitet unterschiedliche Scanvorlagen: Bücher, Zeitschriften, Fotos, Dias<br />

+ preiswert<br />

<strong>Technische</strong> Unterschiede<br />

- Vorlagenaufnahme (Mechanik)<br />

- Lichtsensor (Optik und Elektronik)<br />

- Farbfiltersystem (Mechanik, Optik, Elektronik)<br />

- A/D-Wandler (Elekronik)<br />

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Lichtsensoren<br />

- Helligkeit/Lichtintensität wird über CCD-, CIS- oder PMT-Sensoren erfasst, allerdings<br />

nicht die Farbe<br />

- Sensoren sind „farbenblind“<br />

- Farbinformationen werden mit Farbfiltern erzeugt<br />

CCD-Sensor (Charge-Coupled Device)<br />

- eine Zeile aus vielen lichtempfindlichen elektronischen Sensorpunkten<br />

- Anzahl der Sensorpunkte nebeneinander ergeben die optische Auflösung des Scanners<br />

- physikalische Auflösung ergibt sich aus der Anzahl und Schrittweite der Stops des Scan-<br />

schlittens<br />

CIS-Sensor (Contact Image Sensor)<br />

- durch geringen Stromverbrauch reicht der USB-Anschluss zum Betrieb<br />

- ermöglicht flache und kompakte Scanner<br />

- komplexe Optik wird nicht mehr benötigt<br />

- geringe Schärfentiefe bei nicht flach aufliegenden Scanvorlagen<br />

PMT-Sensor (Photomultipler Tube)<br />

- Einsatz im Trommelscanner<br />

- Verstärkung von schwachen Elektronenströmen des Eingangssignals<br />

Farbfiltersysteme<br />

Three-Pass-Scanner<br />

Filterscanner<br />

- Belichtung der Scanvorlage in drei Durchgängen mit weißem Licht<br />

- in jedem Durchgang filtert der CCD-Sensor eine andere Farbe - Rot, Grün, Blau<br />

- additives Farbmodell<br />

- Ablesen für jeden einzelnen Punkt für die drei Farben<br />

- sehr langsames Verfahren<br />

- muss sehr exakt arbeiten, damit die Farbschichten genau übereinander liegen<br />

- nicht weit verbreitete Technik<br />

Single-Pass-Scanner<br />

Fluoreszenzlampenscanner<br />

- Belichtung der Scanvorlage mit drei verschiedenfarbigen Fluoreszenzlampen - Rot, Grün,<br />

Blau<br />

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- entsprechender Farbanteil der Vorlage wird reflektiert<br />

- nur ein Scandurchgang notwendig<br />

Prismenscanner<br />

- Belichtung der Scanvorlage mit weißer Lichtquelle<br />

- reflektiertes Licht wird über Spiegel in ein Prisma geführt<br />

- Aufteilung des Licht in Rot-, Grün- und Blauanteile<br />

- drei versch. Reihen CCD-Sensoren fangen den jeweiligen Farbanteil gleichzeitig auf<br />

- nur ein Scandurchgang notwendig<br />

Digitalisierung<br />

- Umwandlung von Licht in Nullen und Einsen - Umwandlung analoger in digitale Daten<br />

- Einteilung der Scanvorlage in ein Gitter<br />

- jedes Gitterkästchen wird mit einer Information belegt<br />

- A/D-Wandler<br />

- Sensoren nehmen Helligkeitsunterschiede auf und übersetzen diese in analoge Spannungs-<br />

werte<br />

- Umwandlung der analogen Spannungswerte in Binär-Zahlen<br />

Bildeigenschaften<br />

Jedes Pixel eines digitalen Bildes besitzt 4 grundlegende Eigenschaften:<br />

• Größe (Auflösung)<br />

•Tonwert<br />

• Farbtiefe<br />

• Position<br />

Auflösung<br />

- dpi - dots per inch<br />

- Auflösung = Anzahl der physikalischen Sensoren auf der X-Achse • Anzahl der Stops des<br />

Schrittmotors auf der Y-Achse<br />

Optische Auflösung<br />

- Abhängig von der Anzahl der Sensoren auf der beweglichen CCD-Zeile und von der maxi-<br />

malen Vorlagenbreite, die der Scanner einlesen kann<br />

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Physikalische Auflösung<br />

- Abhängig von der Anzahl der Stops des Schrittmotors/Scanschlittens auf der Y-Achse<br />

Interpolierte Auflösung<br />

- mathematischer Algorithmus, der zu den tatsächlichen Bildpunkten zusätzliche Zwischen-<br />

punkte hinzurechnet<br />

- theoretische Verbesserung der Auflösung<br />

- feine Strukturen oder kleine Details können zusammenfließen und klobig wirken<br />

Ausgabeauflösung<br />

- Abhängig von der Anzahl der Auflösung (dpi) des Ausgabegerätes<br />

Pixelzahl<br />

Bezeich-<br />

nung<br />

Name<br />

Größe in Pi-<br />

xeln<br />

307.200 VGA 0,3 MP 640 * 480 4:3<br />

995.328 XGA 1,0 MP 1.152 * 870 4:3<br />

1.228.800 1,3 MP 1.280 * 960 4:3<br />

1.920.000 UXGA 2,0 MP 1.600 * 1.200 4:3<br />

2.046.336 2,0 MP 1.752 * 1.168 3:2<br />

2.952.192 3,0 MP 1.984 * 1.488 4:3<br />

3.145.728<br />

SUXGA/<br />

QXGA<br />

For-<br />

mat<br />

3,3 MP 2.048 * 1.536 4:3<br />

3.871.488 4,0 MP 2.272 * 1.704 4:3<br />

5.038.848 5,0 MP 2.592 * 1.944 4:3<br />

6.040.064 6,0 MP<br />

3.008 *<br />

2.008<br />

3:2<br />

Druckgröße in cm bei<br />

150 dpi 200 dpi 360 dpi<br />

10,8 *<br />

8,1<br />

19,5*<br />

14,7<br />

21,6 *<br />

16,25<br />

27,1 *<br />

20,3<br />

29,6 *<br />

19,7<br />

33,5 *<br />

25,1<br />

34,6 *<br />

26<br />

38,5 *<br />

28,8<br />

43,9 *<br />

32,9<br />

50,9 *<br />

34<br />

8,1 * 6,1 4,5 * 3,4<br />

14,6 *<br />

11,0<br />

16,25 *<br />

12,1<br />

20,3 *<br />

15,2<br />

22,25 *<br />

14,8<br />

25,1 *<br />

18,9<br />

26 * 19,5<br />

28,8 *<br />

21,6<br />

32,9 *<br />

24,7<br />

38,2 *<br />

25,5<br />

8,1 * 6,1<br />

9,0 * 6,7<br />

11,2 *<br />

8,5<br />

12,3 *<br />

8,2<br />

14 * 10,5<br />

14,5 *<br />

10,8<br />

16 * 12<br />

18,3 *<br />

13,7<br />

21,2 *<br />

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14,1


Farbtiefe<br />

- Definiert wieviele Töne oder Farbinformationen jeder Pixel in der Datei haben kann<br />

- gibt die Farbauflösung eines Gerätes wieder<br />

- Farbtiefe von 1 bit ( schwarz oder weiß )<br />

- Farbtiefe von 8 bit - 256 mögliche Werte<br />

- Farbtiefe von 24 bit 16777216 mögliche Werte<br />

- 8 bit Farbtiefe: ein Pixel eines Farbkanals kann einen von 256 Helligkeitsstufen annehmen<br />

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Aufschlüsselung für die 3 Farbkanäle:<br />

2 bit pro Kanal (4 x 4 x 4 = 64 Abstufungen)<br />

3 bit pro Kanal (8 x 8 x 8 = 512 Abstufungen)<br />

4 bit pro Kanal (16 x 16 x 16 = 4096 Abstufungen)<br />

8 bit pro Kanal (256 x 256 x 256 = 16777216 Ab-<br />

stufungen)<br />

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2. Fototechnische Grundlagen<br />

Oliver Krämer:<br />

2.2. DATEIFORMATE/FARBVERWALTUNG IM RECHNER<br />

Rastergrafik und Vektorgrafik<br />

Eine Rastergrafik ist wie ein Mosaik, das<br />

aus vielen einzelnen quadratischen Ka-<br />

cheln besteht, die in einem definierten<br />

Raster angeordnet sind und unterschiedli-<br />

che Eigenschaften besitzen [Farbe, Ober-<br />

fläche, Material usw.] und deren Zusam-<br />

menwirken ein Bild ergibt. Die Rastergra-<br />

fik ist eine Grafik, die aus einzelnen fest<br />

definierten Punkten [Bildpunkten] bes-<br />

teht. Jedem einzelnen Bildpunkt der Rastergrafik werden Informationen zugewiesen, die den<br />

Inhalt der Grafik wiedergeben. Rastergrafiken eigen sich hauptsächlich um komplexe Bilder<br />

wie Fotografien oder gescannte Dokumente im Rechner wiederzugeben.<br />

Im Gegensatz zur Rastergrafik ist die Vektorgrafik für die Wiedergabe solcher Datensätze<br />

eher ungeeignet. Die Vektorgrafik besteht nicht aus einzelnen Bildpunkten, denen bestimm-<br />

te Eigenschaften zugewiesen werden, sondern aus geometrischen Formen, deren genaues<br />

Erscheinungsbild in der Datei gespeichert wird. Da von den Formen der Vektorgrafik nur die<br />

spezifischen Werte gespeichert werden, ist die Dateigröße der Vektorgrafik im Vergleich zur<br />

Rastergrafik, die die Information eines jeden Bildpunktes speichern muss, relativ gering.<br />

Während die Vektorgrafik nahezu verlustfrei in eine Rastergrafik umgewandelt werden kann<br />

(jede Grafikkarte und jeder Drucker muss die einzelnen Vektoren in Bildpunkte umwandeln),<br />

ist es nur sehr bedingt möglich, Rastergrafiken automatisiert in Vektorgrafiken zu konvertie-<br />

ren.<br />

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Pixel<br />

Der Begriff Pixel ist ein Kunstwort, das sich aus den englischen Worten Picture und Element<br />

zusammensetzt. Den einzelnen Pixeln oder Bildpunkten einer Rastergrafik werden unter-<br />

schiedliche Eigenschaften wie zum Beispiel Farbwerte zugewiesen, wobei die Farbwerte des<br />

Pixels von der Farbtiefe und dem Farbraum des Grafikformats abhängen. Je nach Dateiformat<br />

kann das Pixel zusätzlich noch mit Informationen über Transparenz (Alphakanal) oder ande-<br />

ren Metadaten versehen werden (z.B. 3. Dimension). Aus diesen unterschiedlichen Informa-<br />

tionen, die das Pixel enthält ergibt sich für den Betrachter das Bild.<br />

Es kann jedoch vorkommen, dass die Informationen der Pixel von unterschiedlichen Pro-<br />

grammen auch unterschiedlich interpretiert werden, was wiederum zu verschiedenen Ergeb-<br />

nissen in der Darstellung führt.<br />

Bildgröße<br />

Die Bildgröße gibt die genauen Pixelmaße der Rastergrafik an und somit die exakte Anzahl<br />

von Pixeln auf der Längs- und auf der Querachse an. Dieser Wert wird bei Pixelgrafiken und<br />

Monitoren in Pixeln pro Zeile und Spalte angegeben, wobei die Multiplikation beider Werte<br />

die Pixelfläche ergibt, wie sie als Auflösung von Digitalkameras oft genannt wird. Dies ist a-<br />

ber nicht die korrekte Auflösung der Kamera. Aus den Längen- und Breitenangaben lässt sich<br />

das genaue Seitenverhältnis berechnen. Erst die Auflösung gibt die tatsächliche Größe des<br />

Bildes in einem ganz klaren Raster angeordnet an. Pixelmaße können nur Ganzzahlig defi-<br />

niert werden, das Pixel ist unteilbar.<br />

Auflösung<br />

Die Auflösung wird in der Regel in Dots per Inch [dpi] oder Pixel per Inch [ppi] angegeben.<br />

Sie wird auch als Pixeldichte bezeichnet. Die Auflösung gibt an, wie viele Bildpunkte auf ei-<br />

ner physikalisch bestimmten länge verteilt werden, wobei die vorgegebene Länge bei Raster-<br />

grafiken der Bildgröße entspricht. Die Auflösung gibt also an, wie viel Bildinformation in der<br />

Grafik vorhanden ist. Je höher die Auflösung ist, desto größer ist in der Regel auch die Datei,<br />

wobei bei hoher Pixeldichte die Bildqualität ebenfalls zunimmt.<br />

Während die Auflösung bei digitalen Daten angibt, wie dicht die Pixel nebeneinander ange-<br />

ordnet sind, gibt die Auflösung bei Monitoren, Scannern und Druckern an, wie dicht die Pi-<br />

xel von dem Aus- beziehungsweise Eingabegerät verwaltet werden können.<br />

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Farbräume<br />

Ein Farbraum ist eine mathematische Beschreibung von Farben durch ein Koordinatensys-<br />

tem. Im Farbraum werden alle im jeweiligen Farbmodell definierbaren Farben beschrieben.<br />

Farbräume dienen der Beschreibung und Spezifikation von Farben. Innerhalb des Farbrau-<br />

mes werden die Farben für ein bestimmtes Medium, zum Beispiel Monitor oder Drucker<br />

durch sog. Profile dargestellt.<br />

Farbmodelle wie RGB, CMY bzw. CMYK und Lab unterscheiden sich in ihrem Aufbau deut-<br />

lich, obwohl sie teilweise identische Farben beinhalten.<br />

Da die verschiedenen Medien unterschiedliche Farbmischungen verwenden, sind die Farb-<br />

modelle für bestimmte Medien und Farbmisch-Verfahren optimiert: So für die Farbdarstel-<br />

lung auf Monitoren, die mit additiver Farbmischung arbeiten (RGB), oder für den Printbe-<br />

reich, der mit subtraktiver Farbmischung arbeitet (CMYK). Die technischen Möglichkeiten<br />

der jeweiligen Geräte sind jedoch eingeschränkt. Zum Beispiel kann kein Drucker sämtliche<br />

Farben, die im CMYK Farbraum definiert werden können, auch tatsächlich drucken. Zudem<br />

variieren auch noch die tatsächlich druckbaren Farben von Gerät zu Gerät, von Tinte zu Tinte<br />

und sogar von Papier zu Papier. Diese Unterschiede werden zum Zwecke der Vergleichbar-<br />

keit in sog. Profilen erfasst.<br />

Der Lab Farbraum<br />

Der Lab Farbraum beinhaltet alle vom menschlichen Auge<br />

wahrnehmbaren Farben. Der Lab Farbraum ist ein standardi-<br />

sierter geräteunabhängiger Farbraum. Jede Farbe wird im Lab<br />

durch die Koordinaten L, a und b definiert, wobei die a Achse<br />

den Grün, beziehungsweise Rotanteil einer Farbe beschreiben,<br />

dabei stehen negative Werte (-a) für Grün und positive Werte<br />

(+a) für Rot. Die b Achse beschreibt den Blau- oder Gelbanteil<br />

einer Farbe, wobei negative Werte 8 (-b) für Blau und positive Werte (+b) für Gelb stehen.<br />

Beide Achsen umfassen Zahlenwerte von -150 bis +100 und umgekehrt.<br />

Die L Achse beschreibt die Helligkeit [Luminanz] der Farbe mit Werten von 0 bis 100.<br />

Im dem Lab verwandten HSB Farbmodell werden die Farben über die drei Eigenschaften<br />

Farbton [Hue], Sättigung [Saturation] und Helligkeit [Brightness] definiert. Der Farbton wir<br />

auf einem Farbkreis mit Werten zwischen 0° und <strong>360°</strong> beschreiben. Die Sättigung der Far-<br />

be wird in Prozent angegebenen und beschreibt das Verhältnis zwischen Farbe und Grauan-<br />

teil. Auf dem Farbkreis nimmt die Sättigung von innen nach außen ab. Von der Sättigung der<br />

Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 30


Farbe hängt ab, ob eine Farbe matt oder kräftig erscheint. Der Helligkeitswert des HSB<br />

Farbmodells gibt die Schwarztrübung der Farbe an und wird als Prozentwert zwischen 0 %<br />

[Schwarz] und 100 % [voll gesättigte oder aufgehellte Farbe] angegeben.<br />

Das HSV Farbmodell funktioniert ähnlich wie das HSB Farb-<br />

modell mit dem Unterschied, dass statt Schwarz die Intensität<br />

[Luminanz] entweder in prozentualen Werten [0% ≙ Weiß<br />

100% ≙ Schwarz] oder Zahlenangaben [von 0 ≙ Weiß bis 255 ≙<br />

Schwarz] angegeben wird. Die Intensität beschreibt die Hellig-<br />

keit bzw. den Schwarz- oder Weißanteil eines Farbtons.<br />

Der RGB Farbraum<br />

Im RGB Farbmodell werden die Farben Rot, Grün und Blau in<br />

Form von drei Koordinaten angegeben. Die Werte liegen bei<br />

256 bit Farbtiefe zwischen 0 und 255 oder 0 und 1 [0% bis<br />

100%] auf jeder Achse. Der RGB Farbraum ist ein additiver<br />

Farbraum in dem die unterschiedlichen Farben durch Addition<br />

gemischt werden: Alle Farben gemischt ergeben Weiß.. Bild-<br />

schirme, Kamerasensoren und Scanner bauen ihre Bilder aus<br />

RGB Farben auf. Ein Monitor baut sein Bild aus einzelnen Pi-<br />

xeln auf, wobei ein Pixel aus drei Bildpunkten besteht, von de-<br />

nen je einer rot, grün und blau ist. Auch der Sensor der Digital-<br />

kamera nimmt die Farben rot, grün und blau in der Regel ge-<br />

trennt auf und setzt sie zu einem Bild zusammen.<br />

Der CMYK Farbraum<br />

Die Abkürzung CMY steht für Cyan, Magenta und Yellow. CMY ist ein subtraktiver<br />

Farbraum. Hierbei werden die Farben durch Subtraktion gemischt: alle Farben zusammen<br />

ergeben Schwarz. Dies geschieht jedoch nur in der Theorie, weshalb ein weiterer Schwarzka-<br />

nal (K für Kobalt) hinzugefügt wird. Die Entwicklung der Drucker geht dahin, immer mehr<br />

weitere Tinten hinzuzufügen, um das tatsächlich druckbare Spektrum ständig zu erweitern<br />

(6-Farbdrucker, 8-Farbdrucker, 16-Farbdrucker... ).<br />

Im CMYK werden die Mischverhältnisse der einzelnen Farben von 0 bis 100 prozentual an-<br />

gegeben. Dabei steht 0 % für unbedruckt und 100 % für eine Volltonfläche.<br />

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Farbprofile<br />

Jedes Gerät, wie zum Beispiel eine Digi-<br />

talkamera und auch jede Software, die<br />

Farben verwaltet, besitzt ein eigenes<br />

Farbprofil, nach dem die Farbwerte, die<br />

den Pixeln in der Rastergrafik zugewiesen<br />

sind, verarbeitet und wiedergegeben wer-<br />

den. Hierfür wurde ein Standardformat für<br />

Farbprofile vom ICC [engl. International<br />

Color Consortium] entwickelt und in der<br />

ISO Norm 15076 international standardi-<br />

siert. Jedes Gerät und jede Software, die an<br />

der Wiedergabe der Farbe beteiligt ist,<br />

konvertiert den Farbwert nach dieser Tabelle in sein eigenes Farbprofil. Da die Farbwerte<br />

[zum Beispiel RGB Werte] eines Pixels in einer Rastergrafik immer relative Farbwerte sind,<br />

müssen diese Werte für die genaue Wiedergabe klar definiert werden. Hierzu werden die<br />

Farbwerte des Pixels mit einem Farbprofil verknüpft, sodass die Farbe korrekt dargestellt<br />

werden kann. Diese richtigen Farbwerte können mit teuren Spezialmessgeräten, sog. Spek-<br />

tralfotometern, gemessen werden.<br />

Jedes Farbprofil kann aber nur einen be-<br />

stimmten Teil der Farben wiedergeben,<br />

die im jeweiligen Farbraum vorhanden<br />

sind. Daher kommt es bei der Bearbeitung<br />

von Pixelgrafiken beim Wechsel des Pro-<br />

fils in der Regel zu Informationsverlusten,<br />

da die einzelnen Farbprofile unter sich<br />

niemals die gleichen Farben beinhalten.<br />

Das Farbprofil eines Monitors kann zum<br />

Bespiel weniger Blautöne verwalten, als<br />

das Farbprofil von Adobe Photoshop, so-<br />

dass diese auch nicht angezeigt werden. Um zu testen, in wie fern sich Farbprofile über-<br />

schneiden, gibt es Programme wie „ColorSync“, die Farbprofile in einem Farbraum dreidi-<br />

mensional darstellen, sodass diese miteinander verglichen werden können. Mit diesen Pro-<br />

grammen kann dann ermittelt werden, in welchen Bereichen mit Farbinformationsverlusten<br />

bei der Konvertierung zur rechnen ist.<br />

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Farbsysteme<br />

Die Farben eines Farbsystems, liegen in<br />

einem Koordinatensystem, aus dem der<br />

Farbraum gebildet wird. Im Farbsystem<br />

werden den Farben eindeutige numeri-<br />

sche Werte zugewiesen. Durch diese<br />

Werte lässt sich die Farbe eindeutig defi-<br />

nieren und ist weltweit gleich. Das Farb-<br />

system kann rein als mathematischer<br />

Messraum existieren, aber auch Farbkata-<br />

loge stellen Farbsysteme da.<br />

Auf Grund dieser Definition zählen RGB,<br />

LAB und CMYK auch als Farbsystem. Viele Programme bezeichnen diese allerdings als<br />

Farbmodus wie zum Beispiel Adobe Photoshop, das zwischen sieben verschiedenen Farbmo-<br />

di unterscheidet: Bitmap (s/w), Graustufen, Duplex, Indizierte Farben, RGB, Lab und<br />

CMYK.<br />

Das Pantone Farbsystem wurde von Pantone, Inc 1963 entwickelt. Es findet hauptsächlich<br />

Verwendung im Druck- und der Grafikindustrie. Das Pantone Farbsystem besteht aus 14 Ba-<br />

sisfarben, die in verschiedenen Farbanteilen miteinander gemischt alle weiteren Farben des<br />

Systems ergeben.<br />

Kompressionsverfahren<br />

LZW<br />

Die LZW Komprimierung wird auch als Lempel-Ziv-Welch-Algorithmus bezeichnet. Das<br />

LZW Komprimierungsverfahren ist ein verlustfreies Komprimierungsverfahren und wurde<br />

bereits 1974 Abraham Lempel und Jacob Ziv entwickelt und veröffentlicht.<br />

Das LZW Verfahren komprimiert mittels Wörterbüchern, in denen die am häufigsten vor-<br />

kommenden Zeichenketten unter einer Abkürzung gespeichert werden. Statt jeder Zeichen-<br />

kette müssen nur noch die Abkürzungen abgerufen werden, wobei das Wörterbuch, in das<br />

die Abkürzungen geschrieben werden, Bestandteil der Datei ist. Daher lässt sich die Datei<br />

später wieder verlustfrei dekomprimieren.<br />

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RLE<br />

Die Lauflängenkomprimierung oder auch RLE Komprimierung (Run Length Encoding) ist<br />

ein sehr einfacher verlustfreier Kompressionsalgorithmus für digitale Daten. Bei der Lauf-<br />

längenkomprimierung werden sich wiederholde Zeichen in Form des Zeichens und der An-<br />

zahl des Zeichens gespeichert. Um den Beginn einer Wiederholung zu kennzeichnen, wer-<br />

den sogenannte Marker-Bytes eingesetzt. Das sind Bytes, die nicht im Datenstrom vorkom-<br />

men. Der Offset ist die Mindestwiederholrate, ab der kodiert wird. Bei einem Offset von 4<br />

wird ab einer Wiederholung von 4 Lauflängen kodiert. Das Verfahren ist prinzipiell bei<br />

Querformaten effizienter, da die zu komprimierenden Zeilen länger sind und ihre Anzahl ge-<br />

ringer ist, als bei Hochformaten. Zudem eignet es sich besonders für Grafiken, weniger für<br />

Fotografien.<br />

ZIP<br />

Die ZIP oder Deflatekomprimierung ist ein ist ein Algorithmus zur verlustlosen Datenkom-<br />

pression. Er wurde von Phil Katz für das ZIP-Archivformat entwickelt, wobei das Verfahren<br />

auch für Rastergrafiken angewendet werden kann. Der hierbei verwendete Algorithmus er-<br />

setzt dabei Zeichenfolgen, die mehrmals vorkommen. Dabei wird ein Komprimierungswör-<br />

terbuch verfasst, nachdem die Daten wieder entschlüsselt werden können.<br />

Dateiformate<br />

TIFF<br />

Die Dateiendung TIFF steht für Tagged Image File<br />

Format. Das TIFF wurde ursprünglich von der Fir-<br />

ma Aldus entwickelt, wobei die Rechte im Jahr 1994<br />

von Adobe erworben wurden, in dessen Besitz sie<br />

sich heute auch noch befinden.<br />

Das TIFF ermöglicht es dem Benutzer mehrere Da-<br />

tensätze [Einzelbilder] in einer Datei zu speichern und zu verwalten (Multipage-TIFF), au-<br />

ßerdem ist es möglich im TIFF Ebenen mit zu speichern. Des Weiteren lassen sich im TIFF<br />

auch Informationen über Transparenzen (Alphakanal), mit einer Tiefe zwischen 1 bit, 4 bit<br />

und 8 bit, ablegen und verwalten.<br />

Das Dateiformat TIFF ermöglicht das Speichern von Rastergrafiken in verschiedenen Farb-<br />

systemen und lässt unterschiedliche Kompressionsmethoden, wie zum Beispiel die nahezu<br />

verlustfreie LZW Komprimierung, oder ZIP und JPEG Kompressionsverfahren.<br />

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Ein Nachteil am TIFF ist, dass es auf Grund seiner<br />

vielen Optionen zwar extrem flexibel ist, aber die<br />

Informationen nicht immer von jedem Programm auf<br />

die gleiche Art interpretiert werden. Das so genann-<br />

te Baseline TIFF ist der Datensatz, der von jedem<br />

Programm gelesen werden kann, alle Erweiterun-<br />

gen, wie Ebenen, Alphakanal usw. können nicht un-<br />

bedingt von jedem Programm verwaltet werden.<br />

Das TIFF wird bevorzugt im Druckbereich verwen-<br />

det, da es das für die Drucker benötigte CMYK-Farb-<br />

system unterstützt und eine verlustfreie Bildwiedergabe ermöglicht, wobei die Dateien we-<br />

sentlich größer sind, als zum Beispiel das verlustbehaftete JPG. Ein weiteres Anwendungsge-<br />

biet des TIFF ist die Archivierung von einfarbigem Bildmaterial zum Beispiel technischen<br />

Zeichnungen, da diese Dateien mit dem Fax Group 4 Komprimierungsverfahren auf sehr<br />

kompakte Größen gebracht werden kann.<br />

Ein weiterer Vorteil des TIFF Formates ist die Tatsache, dass bei Beschädigung der Datei die<br />

unbeschädigten Bereiche weiterhin lesbar bleiben. Die nicht mehr lesbaren Bereiche werden<br />

z.B. in Photoshop einfach schwarz dargestellt.<br />

GIF<br />

Das Dateiformat GIF (Graphics Interchange For-<br />

mat) wurde von Steve Wilhite entwickelt und im Jahr<br />

1987 von der Firma CompuServe eingeführt, um das<br />

ältere RLE Format zu ersetzen, das im Gegensatz<br />

zum GIF nur Schwarzweißgrafiken wiedergeben<br />

konnte. Anders als die meisten Dateiformate wurde<br />

die Lizenz des GIF von Anfang an für jeden Pro-<br />

grammierer zugänglich gemacht, sodass jeder das GIF Format an seine eigenen Anforderun-<br />

gen anpassen konnte. Das Dateiformat GIF sollte zu seiner Entstehungszeit den Benutzern<br />

einen schnelleren Datenaustausch über das Internet ermöglichen, da das GIF schon damals<br />

Bildmaterial komprimieren konnte.<br />

Die ursprüngliche Form des GIF, das GIF87a, konnte nur 256 Farben verwalten, wobei diese<br />

aus 256³ Farben frei wählbar waren, was ungefähr 16,7 Millionen Farbnuancen entspricht. In<br />

den Anfangszeiten der digitalen Bildverarbeitung war dies auch nicht weiter störend, da die<br />

verfügbare Hardware kaum mehr Farben wiedergeben konnte. Bilder, die mehr als 256 Far-<br />

Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 35


en enthalten, werden im GIF als nebeneinander, in Form eines Schachbrettrasters angeord-<br />

nete Einzelbilder verwaltet, wobei jedes Einzelbild des Rasters eine eigene Farbpalette be-<br />

sitzt. (s.o. „indizierte Farben“ in Photoshop).<br />

Neu beim GIF war mit Einführung der Version<br />

GIF89a die einzelnen Pixel der Datei nicht nur eine<br />

Farbinformation zugewiesen werden konnte, son-<br />

dern die Pixel auch Transparenzen enthalten kön-<br />

nen. Dabei beschränkt sich die Transparenz des Pi-<br />

xels entweder auf völlig transparent oder komplett<br />

opak. Halbtransparenzen sind beim GIF also nicht<br />

möglich. Allerdings ist das GIF auch heute noch ei-<br />

nes der wenigen webfähigen Bildformate, die mit<br />

Transparenzen umgehen kann.<br />

Eine weitere Besonderheit des GIF ist die Fähigkeit mehrere Einzelbilder in einer Datei zu<br />

speichern und diese in Form einer Animation von einem Programm wiedergeben zu lassen,<br />

wenn das Programm die Informationen richtig interpretiert. Dabei werden die in dem GIF<br />

enthaltenen Einzelbilder zeitversetzt wiedergegeben.<br />

Das Dateiformat GIF findet heute nahezu ausschließlich als Bannergrafik im Webbrowser<br />

Verwendung. Der Einsatz des GIF als Speicherformat für Digitalfotografie ist auf Grund sei-<br />

ner beschränkten Bildtiefe eher untypisch und auch nicht zu empfehlen.<br />

PNG<br />

Die Dateiendung PNG bedeutet Portable Network<br />

Graphics. Die Entwicklung des PNG begann im Jahr<br />

1994, nachdem die Firma Unisys für den vom GIF<br />

zur Komprimierung verwendeten LZW-Algorith-<br />

mus Patentanforderungen gestellt hatte. Ähnlich wie<br />

das GIF in seinen Anfangszeiten, ist das PNG ein<br />

Patent freies Dateiformat, das kostenlos für jeden<br />

zur Verfügung steht.<br />

Das PNG kann ähnlich wie das GIF 256 Farben pro Farbkanal beziehungsweise als Graustufe<br />

(8 bit) verwalten. Allerdings ermöglicht das PNG auch Bilder mit 16 bit Farbtiefe zu verwal-<br />

ten, wenn die Datei im RGB Farbmodus gespeichert wird.<br />

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Eine Besonderheit des PNG ist die zusätzliche Alphakanalinformation, die den Pixeln zugwie-<br />

sen werden kann. Im Gegensatz zum GIF, das nur 2 Varianten von Transparenz zulässt, be-<br />

sitzt das PNG einen Alphakanal mit 8 bit oder 16 bit, was einem Transparenzspektrum von<br />

256 bzw. 65.536 Abstufungen entspricht. Die Transparenz des PNG kann allerdings auch nur<br />

richtig wiedergegeben werden, wenn das Programm das PNG richtig interpretiert (z. B. nicht<br />

im Internet Explorer).<br />

Die Größe des PNG wird mit einem Vorfilter, der<br />

die Farbinformationen nebeneinander liegender<br />

Pixel zusammenfasst, mit dem ZIP Verfahren kom-<br />

primiert, das den verlustfreien Deflate-Algorithmus<br />

zur Reduktion der Dateigröße verwendet.<br />

Nachteilig am PNG ist, dass es keinen CMYK Farb-<br />

modus unterstützt, sodass das PNG als Dateiformat<br />

für Drucker gänzlich ungeeignet ist. Daher ist die<br />

Verwendung des PNG eher auf die Wiedergabe von<br />

Grafiken in Webbrowsern optimiert.<br />

BMP<br />

Das BMP ist ein Rasterdateiformat, das hauptsäch-<br />

lich für Windows entwickelt worden ist. Das Datei-<br />

format entstand mit der Entwicklung von Windows<br />

3.0, beziehungsweise OS/2 Anfang der 90er Jahre.<br />

Das BMP erlaubt Farbtiefen zwischen 1 bit bis zu 24<br />

bit (1, 4, 8, 16 und 24). Diese Farbtiefe ist aber eher<br />

ungewöhnlich und findet daher kaum Verwendung. Während die erste Version des BMP3<br />

sowohl keinen Alphakanal als auch keine Farbkorrektur enthielt, wurden diese Informationen<br />

in die neueren Versionen BMP4 und BMP5 integriert.<br />

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Die BMP Dateien werden in der Regel mit dem<br />

RLE-Komprimierungsverfahren oder ganz ohne<br />

Komprimierung gespeichert.<br />

Auf Grund der Entwicklung für Microsoft, findet das<br />

BMP ausschließlich in der internen Betriebssystem-<br />

struktur Verwendung und ist für Digitalfotografie<br />

eher ungeeignet.<br />

TGA<br />

Das TGA wurde 1984 von der Firma Truevision ent-<br />

wickelt, die ihren Namen in der Dateiendung TGA verewigt hat. TGA steht für „Targa Image<br />

File“, wobei Targa die Abkürzung für „Truevision Advanced Raster Graphics Array“ ist. Das<br />

TGA ermöglicht ab der neueren Version von 1989 die Verwendung eines Alphakanals, der die<br />

Pixel entweder vollkommen durchsichtig oder komplett deckend darstellt. Farbtiefen sind<br />

beim TGA nur von 8 bis 32 bit möglich. Die einzige Zwischenstufe dabei beträgt 24bit. Schon<br />

in seiner Anfangszeit ermöglicht das TGA eine verlustfreie Komprimierung der Pixelinforma-<br />

tionen mit Hilfe der Lauflängenkodierung. Das TGA wurde früher häufig von Herstellern von<br />

Computerspielen verwendet, um die benötigten Datensätze abzuspeichern, da es im Ver-<br />

gleich zum BMP einen Alphakanal besitzt. Mittlerweile findet das TGA jedoch kaum noch<br />

Verwendung – außer für Texturen und auch als Ausgabeformat im Renderingbereich.<br />

JPG<br />

Das JPG oder JPEG ist im eigentlichen Sinn eine<br />

Komprimierungsmethode für Pixelgrafiken, die auf<br />

die 1992 vorgestellte ISO/IEC 10918-1 Norm zu-<br />

rückgreift. Die Buchstabenkombination JPEG be-<br />

deutet „Joint Photographic Experts Group“, die die<br />

genannte Norm entwickelt hat. Die JPEG Kompri-<br />

mierung wurde entwickelt, um natürliche Rastergra-<br />

fiken, also digitale Fotos oder vom Computer erstellte Grafiken, wie zum Beispiel Rende-<br />

rings, zu speichern.<br />

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Der größte Nachteil der JPEG Komprimierung bes-<br />

teht darin, dass die Verarbeitung der Datensätze<br />

nicht verlustfrei ist. Im Gegensatz zur LZW Kom-<br />

primierung zum Beispiel, die verlustfrei arbeitet,<br />

gehen beim JPEG Verfahren Farbinformationen ver-<br />

loren.<br />

Die Kompression erfolgt durch das Anwenden meh-<br />

rerer Verarbeitungsschritte, von denen nur zwei ver-<br />

lustbehaftet sind. (Farbraumumrechnung vom RGB-<br />

Farbraum ins YCbCr-Farbmodell, Tiefpassfilterung<br />

und Unterabtastung der Farbabweichungssignale Cb und Cr (verlustbehaftet), Einteilung in<br />

8*8-Blöcke und diskrete Kosinustransformation dieser Blöcke, Quantisierung (verlustbehaf-<br />

tet), Umsortierung und zuletzt Entropiekodierung).<br />

Nachteilig am JPEG System ist außerdem, dass den Pixeln kein Alphakanal zugewiesen wer-<br />

den kann. Transparenzen sind also nicht möglich. Das JPEG ist also ein Komprimierungsver-<br />

fahren mit dem die Pixelinformationen komprimiert werden, wobei das Komprimierungsver-<br />

fahren lizenzfrei ist und daher von jedem verwendet werden kann.<br />

Da JPEG nur ein Komprimierungssystem ist, wer-<br />

den die Informationen in Datenformaten wie SPIFF,<br />

JNG oder JFIF gespeichert. Die gängigste Variante<br />

ist das JPEG File Interchange Format kurz JFIF, die<br />

Dateiendung lautet allerdings trotzdem JPG oder<br />

JPEG. Das Dateiformat JFIF wurde 1991 von Eric<br />

Hamilton entwickelt, um Rastergrafiken nach dem<br />

JPEG Verfahren speichern zu können. Das JPEG<br />

Komprimierungsverfahren wird ebenso vom TIF-<br />

Format unterstützt mit den gleichen Eigenschaften (nicht verlustfrei).<br />

Das JPEG ist auf Grund seiner nicht verlustfreien Komprimierung bedingt für den Profibe-<br />

reich geeignet. Statt einen Datenverlust zu akzeptieren werden die Daten in andern Datei-<br />

formaten gespeichert, die zwar mehr Speicherplatz benötigen, die Informationen dafür aber<br />

verlustfrei verwalten. Ferner eignet sich das JPEG nicht, um Grafiken mit harten Kanten, zum<br />

Beispiel gerasterte Vektorgrafiken, oder Schwarzweißbilder mit nur zwei Farbinformationen<br />

zu speichern.<br />

JP2<br />

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Auch das JPEG 200 ist ein Komprimierungsverfahren das von der Joint Photographic Experts<br />

Group entwickelt wurde. Das JPEG 2000 System wurde ähnlich wie das JPEG System zum<br />

komprimieren von digitalen Fotos entwickelt. Im Vergleich zum JPEG bietet das JPEG 2000<br />

eine höhere Komprimierung [um 30 Prozent höhere Kompressionsrate als JPEG ] bei glei-<br />

cher Qualität, wobei die Komprimierung trotzdem noch nicht verlustfrei ist. Außerdem benö-<br />

tigt das JPEG 2000 höhere Rechenkapazitäten und ist daher für Digitalkameras eher unge-<br />

eignet. Im Gegensatz zum JPEG wird die Bildqualität beim JPEG 2000 allerdings nicht bei<br />

jedem erneuten mal speichern schlechter, was einen eindeutigen Vorteil gegenüber dem<br />

JPEG darstellt. Ähnlich wie beim JPEG wird die Datei mit dem JPEG 2000 System kompri-<br />

miert. Die eigentliche Dateiendung lautet JP2. Das JP2 ist jedoch auf Grund fehlender Plu-<br />

gins für die Programme noch nicht sonderlich weit verbreitet.<br />

PSD<br />

Das PSD ist ein Dateiformat, das speziell von Adobe für Photoshop entwickelt wurde. Daher<br />

ist das PSD von Adobe lizensiert und kann nur von Programmen erstellt werden, deren Ent-<br />

wickler eine Lizenz für das PSD erworben haben. Das „Photoshop Document“ kurz PSD ist<br />

im Vergleich zu anderen Pixeldateiformaten wie TIFF, PNG usw. ein hybrides Dateiformat,<br />

dass heißt, dass nicht nur Pixelinformationen, sondern auch Vektorinformationen vom PSD<br />

verwaltet werden können. Neben den Vektoren können im PSD Ebenen, also mehrere ein-<br />

zelne Pixelbilder und Smart Objects gespeichert werden. Auf Grund dieser Flexibilität benö-<br />

tigt das PSD entsprechend viel Platz auf der Festplatte. Ein weiterer Vorteil des PSD ist, dass<br />

die Bildinformationen verlustfrei gespeichert werden.<br />

Mittlerweile kann das PSD auch von anderen Programmen wie ACDsee, IrfanView oder<br />

GIMP gelesen werden. Allerdings können bei der Darstellung mit diesen Programmen Fehler<br />

auftreten, da diese das PSD nicht unbedingt richtig lesen.<br />

Für die digitale Bildbearbeitung ist das PSD ein optimales Dateiformat, wenn Photoshop<br />

verwendet wird, da das PSD dem Bearbeiter immer alle Optionen offen hält und die Datei oh-<br />

ne Verlust speichert. PSD ist also eher ein „Arbeitsformat“, als ein „Präsentationsformat“.<br />

RAW<br />

Das RAW engl. roh wird oft als „digitales Negativ“ bezeichnet, in Anlehnung an das Negativ<br />

eines analogen Kamerafilms, da das RAW Format nicht wie das JPEG ein fertiges Bild enthält,<br />

sondern diverse Veränderungen, wie bei einem echten Negativ, möglich sind.<br />

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RAW ist das Rohdatenformat, in dem die Bildinformationen von einer Digitalkamera – in der<br />

Regel von einer digitalen Spiegelreflexkamera – gespeichert werden. Das RAW ist dabei nur<br />

die allgemeine Bezeichnung für ein Dateiformat, wobei jeder Kamerahersteller ein eigens<br />

RAW Format besitzt. So werden Bilder die mit einer Nikon Kamera im RAW Modus erstellt<br />

worden sind im Dateiformat NEF gespeichert. Canon verwendet CRW oder CR2. Da die<br />

RAW Formate Hersteller abhängig sind, besitzen dementsprechend auch die Hersteller die<br />

Lizenz an ihrem spezifischen RAW Format, sodass die RAW Dateien nur mit der vom Her-<br />

steller mitgelieferten Software oder Software von Drittanbietern, die eine Lizenz für das ent-<br />

sprechende RAW Format besitzen, bearbeitet werden kann – es sei denn der Kameraherstel-<br />

ler hat den Quellcode seines RAW Formates veröffentlicht. Mittlerweile gibt es an die 25 Ver-<br />

schiedene RAW Formate, die alle Hersteller abhänig sind. Nur ein Bruchteil dieser RAW<br />

Formate ist lizenzfrei.<br />

Adobe hat mit dem DNG [Digital Negative] im Jahr 2004 ein lizenzfreies RAW Format vor-<br />

stellt, dass mittlerweile von manchen Kameraherstellern als zusätzliches Speicherformat in<br />

der Software ihrer Digitalkameras angeboten wird. Das lizenzfreie DNG soll es den Benut-<br />

zern ermöglichen unabhängig vom Kamerahersteller die Dateien verarbeiten zu können.<br />

Der wesentliche Vorteil des RAW ist, dass das RAW nicht im Moment der Aufnahme die<br />

Qualität entscheidenden Parameter wie Weißabgleich, Farbsättigung und Kontrast festlegt<br />

und als festen Wert speichert, sondern die Werte ermittelt, sodass diese dann am PC nach zu<br />

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justieren sind. Dies hat den Vorteil, dass nach der Aufnahme Parameter nochmals nachkorri-<br />

giert werden können. Da die RAW Dateien in der Regel mit sehr hohen Farbtiefen zwischen<br />

10 und 16 bit gespeichert werden, ist eine Nachbearbeitung ohne Probleme möglich. Der<br />

größte Vorteil des RAW liegt also darin, dass Fehler, die von der Kamera gemacht worden<br />

sind, nachträglich entfernt werden können. So ist zum Beispiel beim RAW, nachdem das Fo-<br />

to geschossen wurde, problemlos ein Weißabgleich möglich, ohne deshalb qualitative Ein-<br />

schränkungen hinnehmen zu müssen. Auch Veränderungen an der Belichtung sind beim<br />

RAW möglich. Bei einem JPEG ist jeder Fehler auf dem Foto deutlich erkennbar und kann<br />

wenn überhaupt nur mit qualitativen Verlusten, wie sie bei der Bearbeitung von JPEG üblich<br />

sind (jedes erneute Speichern vermindert die Qualität), bedingt korrigiert werden.<br />

Der Größte Nachteil des RAW ist seine Größe. Auf Grund der im RAW enthaltenen Informa-<br />

tionen ist die Dateigröße entsprechend hoch: ca. 5 Mb bis 10 Mb pro Bild. Ein entsprechend<br />

gespeichertes JPEG benötig nur 10% einer RAW Datei. Unter der Größe der RAW Datei lei-<br />

det auch die Zeit in der die Bilder am PC wiedergegeben und verarbeitet werden können, da<br />

der PC im Gegensatz zu Digitalkamera nicht für den Umgang mit solchem Bildmaterial spezi-<br />

alisiert ist. Für die Wiedergabe der RAW Dateien wird in der Regel spezielle Software benö-<br />

tigt, wie zum Beispiel Adobe Lightroom oder Apple Aperture, die nicht lizenzfrei ist. Die<br />

Kamerahersteller liefern allerdings in der Regel die für ihr Datenformat notwendige RAW<br />

Bearbeitungssoftware mit der Kamera mit.<br />

Ein weiterer Nachteil des RAW ist die auf Grund der erhöhten Dateigröße längere Speicher-<br />

zeit der Digitalkamera, sodass je nach Kameramodell sich nur bedingt die Möglichkeit ergibt,<br />

Fotos in Serie zu schießen, wenn die Daten im RAW Format gespeichert werden. Der Fla-<br />

schenhals ist hierbei nicht die Verarbeitung durch den Kameraprozessor, sondern der Spei-<br />

chervorgang auf der Karte. Als weiterer Nachteil ist zu bedenken, dass die RAW Daten nicht<br />

nur nachbearbeitet werden können, sondern nachbearbeitet werden müssen.<br />

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Name<br />

Windows-Bitmap<br />

3.0<br />

Datei-<br />

endung<br />

Kodierung α-Kanal Komprimierung Farbräume<br />

.bmp 1-8 bpp nein RLE RGB<br />

Macintosh Picture .pict 32 bpp nein JPEG RGB<br />

TARGA Image<br />

File<br />

Photoshop-Docu-<br />

ment<br />

Tagged Image File<br />

Format (TIFF)<br />

Graphics Inter-<br />

change File For-<br />

mat<br />

JPEG (Joint Pho-<br />

tograph Experts<br />

Group) File Inter-<br />

change Format<br />

Portable Networks<br />

Graphics, ISO/<br />

IEC Standard<br />

.tga 32 bpp ja RLE RGB<br />

.psd beliebig ja ja<br />

.tif .tiff<br />

1, 4, 8, 24<br />

bpp<br />

ja<br />

PackBits, CCITT,<br />

LZW, ZIP, JPEG<br />

Lab, RGB,<br />

CMYK<br />

Lab, RGB,<br />

CMYK<br />

.gif 256 Farben ja LZW RGB<br />

.jpg<br />

.jpeg<br />

.jpe .jfif<br />

.png<br />

24 bpp nein JPEG<br />

1, 2, 4, 8, 16<br />

bpc<br />

RGB,<br />

CMYK<br />

ja Deflate RGB<br />

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2. Fototechnische Grundlagen<br />

Simon Keßler:<br />

2.3. KAMERATYPEN<br />

Die Sucherkamera<br />

Die Sucherkamera ist der am weitesten verbreitete Kameratyp. Das Objektiv der Sucherka-<br />

mera dient einzig und alleine dazu, den Film zu belichten. Der Bildausschnitt wird mit Hilfe<br />

des Suchers festgelegt und kontrolliert.<br />

Bedingt durch die digitale Technik werden Kameras heute jedoch immer seltener mit einem<br />

Sucher ausgestattet, da der Bildschirm, welcher an den Bildwandler gekoppelt ist diese Funk-<br />

tion erfüllt. Haben diese Kameras kein Wechselobjektiv spricht man von der Kompaktkame-<br />

ra.<br />

Funktionsweise<br />

Die Entfernungseinstellung erfolgt heute meist automatisch über einen Autofokus. Kameras<br />

der unteren Preisklasse besitzen ein Weitwinkelobjektiv geringer Lichtstärke und kommen<br />

daher ganz ohne Einstellung der Schärfe aus (Fixfokus-Objektiv). Früher gab es auch Su-<br />

cherkameras mit manueller Scharfstellung ohne Entfernungsmesser; hier musste man dann<br />

die Entfernung zum Bildmotiv schätzen.<br />

Vorteile<br />

Dieser Kameratyp ist meistens sehr kompakt und leicht, die Auslösung erfolgt schnell, leise<br />

und ruhig. Die Helligkeit des Sucherbildes hängt nicht vom verwendeten Objektiv ab, da der<br />

Sucher das Licht Separat einfängt. Das Motiv kann auch während des Auslösens betrachtet<br />

werden .<br />

Nachteile<br />

Sucherbild und tatsächlicher aufgenommener Bereich stimmen nicht exakt überein (Parala-<br />

xenfehler). Dieser Effekt macht sich bei Nahaufnahmen besonders bemerkbar. Die Kontrolle<br />

der Schärfentiefe ist über den Sucher nicht möglich. Das Objektiv kann verdeckt sein, ohne<br />

dass man das im Sucher bemerkt (Finger, Halteriemen). Für diesen Typ sind selten Wechsel-<br />

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objektive zu bekommen. Bei Kameras dieser Bauart, die Wechselobjektive besitzen, beein-<br />

flusst der Wechsel selten den Sucher. Man arbeitet teilweise mit Objektivvorsätzen, um die<br />

Brennweite zu verändern.<br />

Laufbodenkamera<br />

Laufbodenkameras sind Fotoapparate, deren Objektiv sich auf Schienen entlang eines aufge-<br />

klappten Laufbodens verschieben lassen. Das heute am häufigsten verwendete Filmformat<br />

für Laufbodenkameras ist der Rollfilm 120. Die Maße einer Laufbodenkamera sind im zu-<br />

sammengeklappten Zustand ungefähr die eines Taschenbuches.<br />

Funktionsweise<br />

Aus der vertikalen Haltung wird eine Seite um 90 Grad ausgeklappt, indem meist ein Entrie-<br />

gelungsknopf gedrückt wird, und der Laufboden an zwei Scharnierstreben genau in der 90-<br />

Grad-Position zur Kamera arretiert wird. Auf dem Laufboden lässt sich dann das Objektiv<br />

samt seiner Standarten-Halterung herausschieben. Der Faltenbalg entfaltet sich. Am Objekt-<br />

iv befindet sich in der Regel die Visiereinrichtung, zumeist ein kleiner Spiegel mit Lupe.<br />

Vorteile<br />

Durch ihre Bauweise ist die Laufbodenkamera sehr schnell zusammenfaltbar und man kann<br />

sie dann, in ihrem eigenen Gehäuse geschützt, hervorragend transportieren. Dieser Kamera-<br />

typ ist gut für Landschaftsfotografie geeignet. Die Kamera ermöglicht meistens das „Shif-<br />

ten“, wie die optische , ist jedoch kleiner als diese.<br />

Nachteile<br />

Dennoch ist dieser Typ nicht ganz so flexibel, wie die optische Bank. Das Scharfstellen ist nur<br />

über die Mattscheibe möglich. Der Sucher ist sehr ungenau, da er manchmal nur aus einem<br />

Drahtrahmen besteht.<br />

Optische Bank<br />

Die optische Bank oder Fachkamera besteht aus zwei Standarten, die zum einen mechanisch<br />

über eine Schiene und zum anderen über einen lichtdichten Faltenbalg verbunden sind. Die<br />

beiden Standarten sind zu einander fast beliebig verschieb und verdrehbar gelagert, so dass<br />

die Schärfeebene und die Perspektive in einem großen Bereich beeinflusst werden können.<br />

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Vorteile<br />

Der wahrscheinlich variabelste Kameratyp, da er zahlreiche Einstellungen erlaubt. Die Schär-<br />

fe wird durch Verlängern oder Verkürzen des Auszuges eingestellt. Dadurch kann die Per-<br />

spektive des Bildes beeinflusst werden. Durch Verkippen der Standarten zueinander kann die<br />

Schärfeebene schräg in den Raum gelegt werden, so dass z.B. eine Mauer von vorne bis hin-<br />

ten scharf fotografiert werden kann. Die Einstellungen können auf der Mattscheibe hinten an<br />

der Kamera überprüft werden. Man kann also genau das erkennen, was später auf dem Foto<br />

abgebildet wird. Durch die Großformatigen Negative sind sehr detaillierte Aufnahmen mög-<br />

lich. Die einzelnen Negative ermöglichen zudem die Entwicklung einzelner Bilder. Inzwi-<br />

schen sind auch digitale Rückteile erhältlich.<br />

Nachteile<br />

Das Bild auf der Mattscheibe steht auf dem Kopf, so mit ist es schwieriger den Bildausschnitt<br />

zu kontrollieren. Die optische Bank ist nicht für „bewegte“ Bilder gedacht. Außerdem sind<br />

schnelle Bildfolgen durch das Wechseln der Negativplatten nicht möglich. Die große Anzahl<br />

der Justiermöglichkeiten bringt natürlich einen gewissen Aufwand mit sich, daher ist die Ka-<br />

mera nicht für Einsteiger geeignet. Durch die Größe ist sie auch recht unhandlich und nicht<br />

sonderlich für den Transport geeignet. Sie wird daher meist für Studioaufnahmen benutzt.<br />

Ein weiterer Nachteil ist der Preis der Kamera: Sie zählt zu den teuersten Kameratypen.<br />

Spiegelreflexkamera (SLR)<br />

Single Lens Reflex Camera, kurz SLR betitelt eine einäugige Spiegelreflexkamera. Wie zu<br />

vermuten gibt es damit auch eine zweiäugige Spielgelreflexkamera, die Twin Lens Reflex<br />

Camera, kurz TLR. Spiegelreflexkameras mit digitalem Sensor werden meist kurz als DSLR<br />

bezeichnet. Spiegelreflexkameras sind sehr variable Kamerasysteme. Die große Anzahl an<br />

Objektiven und Zubehör ermöglichen eine individuelle Zusammenstellung der eigenen Ka-<br />

mera. Das Angebot beinhaltet auch preiswertere Kameras. Hauptunterschied zur Sucherka-<br />

mera ist, dass das gewählte Objekt auf eine Mattscheibe projiziert wird und nicht durch einen<br />

separaten Sucher betrachtet wird.<br />

Funktionsweise<br />

Bei dieser Kamera Art fällt das Licht vom Objekt durch das Objektiv in die Kamera. Dort wird<br />

das Licht vom Klappspiegel nach oben abgelenkt und auf die Mattscheibe projiziert. Dieses<br />

Mattscheibenbild kann durch den Sucher betrachtet werden. Beim Auslösen wird zuerst der<br />

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Spiegel weggeklappt, um den Verschluss freizugeben, der sich danach öffnet, um den Film<br />

bzw. Sensorchip zu belichten.<br />

Zweiäugige Spiegelreflexkamera<br />

Die TLR funktioniert nach dem selben Prinzip, wie die SLR, jedoch wird das Bild seitenver-<br />

kehrt auf eine Mattscheibe projiziert. Durch die Mattscheibe kann das Bild zwar im Ganzen<br />

betrachtet werden, allerdings erschwert das auf dem Kopf stehende Bild die Kontrolle des<br />

Bildausschnitts.<br />

Vorteile<br />

Das Bild des „Suchers“ entspricht dem Ergebnis auf dem Photo: Bildausschnitt ohne Paralla-<br />

xenfehler, Schärfe, Schärfentiefe, Filter usw.<br />

Eine sehr variable Kamera durch verschiedenste Objektive und die große Anzahl an Einstell-<br />

möglichkeiten<br />

Nachteile<br />

Die Kameras sind relativ teuer in der Anschaffung und ihre Größe und ihr Gewicht wirken<br />

sich negativ auf das Handling aus. Das Sucherbild kann teilweise dunkel erscheinen, da es<br />

abhängig vom Objektiv ist. Bei der DSLR liegt der Bildsensor frei und ist somit anfällig für<br />

Verschmutzungen.<br />

Bei der TLR steht das Bild, wie bei der Laufbodenkamera und der optischen Bank auf dem<br />

Kopf<br />

Panoramakamera<br />

Grob lässt sich heute eine Anzahl von Techniken für die Panoramaphotographie unterschei-<br />

den:<br />

- verschiedene Lochkamerabauarten<br />

- Kamera mit drehender Objektivtrommel und Schlitzblende vor gebogener, statischer Film-<br />

ebene<br />

- eine sich drehende Kamera mit einem sich hinter der Schlitzblende fortbewegendem Film<br />

- Zeilenkameras (Elektronisch)<br />

- Kameras mit Weitwinkelobjektiv oder Fischauge<br />

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- Kameras mit speziellen Spiegelobjektiven (360 Grad Horizontbild über Pilzspiegel)<br />

- Kameras mit Aufnahmeformaten großer Breite<br />

- Montage verschiedener Sektoraufnahmen im Labor, mit Schere oder Computer (Stitching)<br />

Vorteile<br />

Bei echten Panoramakameras ist keine Nachbearbeitung am PC nötig. Die durch das „Stit-<br />

ching“ auftretenden Teilbilderübergänge von Einzelbildern sind bedingt durch die Aufnah-<br />

metechnik nicht vorhanden. Diese Kameras sind der einfachste Weg, Panoramen zu erstellen<br />

Nachteile<br />

Natürlich ist die Panorama sehr eingeschränkt nutzbar, da sie nur zu einem Zweck entwickelt<br />

wurde. Somit ergibt sich auch ein schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

Techniken<br />

Es gib zahlreiche Techniken, um Panoramen zu erstellen<br />

•OneShot<strong>360°</strong>-Technik<br />

•Segmenttechnik<br />

•Spiegeltechnik<br />

•Weitwinkeltechnik<br />

•Videotechnik<br />

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2. Fototechnische Grundlagen<br />

Eva Zimmermann:<br />

2.4. BRENNWEITE, BILDWINKEL<br />

Als Bildwinkel bezeichnet man den Win-<br />

kelbereich, den ein Objekt auf einem vor-<br />

gegebenen Bildformat abbilden kann. Je<br />

größer die Brennweite eines Objektivs ist,<br />

desto kleiner wird der Bildwinkel (Teleob-<br />

jektiv). Ein großer Bildwinkel bildet viel<br />

vom Motiv ab. Er wird verwendet um<br />

komplette Innenräume oder Landschaften<br />

aufzunehmen. Ein großer Bildwinkel bil-<br />

det alles klein ab. Ein kleiner Bildwinkel bildet wenig vom Motiv ab. Er wird für Nahaufnah-<br />

men verwendet. Ein kleiner Bildwinkel bildet alles groß ab. Er wirkt wie ein Fernglas, Fernes<br />

erscheint nah.<br />

Die Brennweite ist der Abstand (f) zwi-<br />

schen dem Objektivmittelpunkt und<br />

dem Fokus, an dem parallele Lichtstrah-<br />

len zur optischen Achse noch scharf<br />

abgebildet werden. Je größer die<br />

Brennweite ist, desto kleiner wird der<br />

Bildwinkel.<br />

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Abhängigkeiten:<br />

Je kleiner die Aufnahmefläche (Film / Sensor), desto kleiner der Bildwinkel.<br />

Je größer die Aufnahmefläche (Film – Sensor), umso größer der Bildwinkel<br />

Kurze Brennweite – großer Bildwinkel – verkleinernde Abbildung<br />

Lange Brennweite – kleiner Bildwinkel – vergrößernde Abbildung<br />

Die Objektivbrennweite für einen Abbil-<br />

dungsmaßstab hängt vom jeweiligen Film-<br />

format ab. Je kleiner das Format ist, desto<br />

kürzer wird die Brennweite für einen Bild-<br />

winkel. Ein Objektiv, dessen Brennweite<br />

etwa der Diagonalen des Aufnahmeformats<br />

entspricht, wird als Normalobjektiv für das<br />

jeweilige Format bezeichnet. Die Sensoren<br />

der meisten Digitalkameras sind kleiner als das Kleinbildfilmformat 24 mm x 36 mm. Bei glei-<br />

cher Objektivbrennweite an der Digitalkamera verringert sich so der Bildwinkel. Aus einem<br />

Normalobjektiv wird ein Teleobjektiv.<br />

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2. Fototechnische Grundlagen<br />

Johannes Klüber:<br />

2.5. WEISSABGLEICH<br />

Der Weißabgleich dient dazu, die<br />

Kamera auf die Farbtemperatur des<br />

Lichtes am Aufnahmeort zu sensibili-<br />

sieren. Dabei wird jene Fähigkeit des<br />

menschlichen Auges simuliert, die<br />

man als „chromatische Adaption“<br />

bezeichnet.<br />

Die Farbtemperatur bezieht sich auf<br />

den (theoretischen) Schwarzen Kör-<br />

per der Physik (Max Planck), der kei-<br />

nerlei Licht reflektiert, sondern nur<br />

durch Erhitzung leuchtet. Die Farb-<br />

temperatur bezeichnet dabei die Hit-<br />

ze, die notwendig ist, um im jeweili-<br />

gen Farbton zu leuchten.<br />

Zum Vergleich: Grillkohle, die weiß<br />

glüht, ist heißer, als Kohle, die rot<br />

glüht.<br />

Lichtquelle Farbtemperatur<br />

Rotglut 500 K<br />

Kerze 1.500 K<br />

Glühbirne 40 W 2.680 K<br />

Glühbirne 100 W 2.800 K<br />

Glühbirne 200 W 3.000 K<br />

Halogenlampe 3.200 K<br />

Spätabendsonne vor Dämmerung 3.500 K<br />

Leuchtstoffröhre 4.000 K<br />

Morgen- und Abendsonne 5.000 K<br />

Mittagssonne 5.500 - 5.800 K<br />

Blitzlichtaufnahme 6.000 K<br />

Bedeckter Himmel 6.500 - 7.500 K<br />

Nebel 8.000 K<br />

Blauer Himmel im Schatten 9.000 - 12.000 K<br />

Nördliches Himmelslicht 15.000 - 25.000 K<br />

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2. Fototechnische Grundlagen<br />

Kristian Bettermann:<br />

2.6. HDR (HIGH DYNAMIC RANGE)<br />

HDR bedeutet High Dynamic Range - hoher Dynamik Umfang.<br />

Wenn man von HDR spricht, ist immer der Dynamikumfang -„Dynamic Range“- eines Bildes<br />

gemeint (das später erzeugte Bild nennt sich HDR Image). Dies ist der größte im gesamten<br />

Bild vorkommende Kontrast (Kontrastverhältnis). Angeben wird er als Quotient, z.B. bedeu-<br />

tet 10/1 das innerhalb eines Bildes der größte Kontrast 10 mal größer ist als der kleinste noch<br />

wahrnehmbare Helligkeitsunterschied.<br />

Das Kontrastverhältnis liegt bei einem „normalen“ Bild (chemische Photographie), einem so<br />

genannten LDRI (Low Dynamic Range Image), bei zirka 10.000:1 bzw. 1000:1 bei einfacher<br />

Digitalphotographie und bei einem HDRI (High Dynamic Range Image) eigentlich beliebig<br />

hoch, in der Regel aber bei zirka 200.000:1.<br />

Für das menschliche Auge bedeutet dies: je höher das Kontrastverhältnis ist, umso Detailge-<br />

treuer wird das Bild und somit auch gleich viel „lebendiger“.<br />

Der Dynamikumfang ist das Maß der Lichtmenge, die beim Öffnen des Verschlusses durch<br />

das Objektiv hindurch auf den Film bzw. Sensor fällt. Dieser wird in der professionellen Fo-<br />

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tografie mit LW (Lichtwert) angegeben. Er ist sowohl abhängig von der Verschlusszeit, der<br />

Blende und der Filmempfindlichkeit und errechnet sich aus ihrer Kombination. Den Dyna-<br />

mikumfang kann man somit entweder als Kontrastverhältnis oder in Lichtwertstufen ange-<br />

ben, wobei jedem Lichtwert ein gewisser Umfang von Kontrastverhältnis zugeordnet wird.<br />

Bei Consumerkameras findet sich ab und an die Funktion zur Belichtungskorrektur, welche<br />

meist in Englisch EV (Exposure Value = Lichtwert) angegeben ist. Mit dieser können wir Be-<br />

lichtung in kleinen Schritten in Lichtwertstufen erhöhen oder verringern. Nur erfahren wir<br />

dabei nie, ob sich diese Korrektur auf die Blende oder aber auf die Belichtung auswirkt, was<br />

für unsere spätere HDR Fotografie nicht so gut geeignet ist, aber im Notfall natürlich auch<br />

noch funktioniert.<br />

Das menschliche Sehvermögen kann mit Leichtigkeit 14 LW wahrnehmen, modernes Film-<br />

material hingegen nur 5 - 8 LW. Der Belichtungsumfang von Fotopapier ist in der Regel noch<br />

geringer (Premiumpapiere erreichen 6 LW). Hier tritt nun auch eines der Problem bei HDRI<br />

auf, den unsere gebräuchlichen digitalen Ausgabemedien (Monitore, Fernseher) können im<br />

Moment nur ein Kontrastverhältnis von 256 Tonwerten darstellen.<br />

Unsere Anzeigegeräte sind in der Regel alle auf den sRGB Farbraum kalibriert, welcher ein 8-<br />

bit Format darstellt (2⁸ = 256 Abstufungen pro Kanal = 2 (3*8) = 16.777.216 Farben). Das heißt,<br />

jede der Farben Rot, Grün und Blau kann nur in 256 Abstufungen dargestellt werden. (Bei 16-<br />

bit haben wir zum Vergleich schon 2¹⁶ = 32768 Abstufungen bzw. 2 48 = 28.147.497.671.000<br />

Farben). Damit erreichen wir leider nur einen kleinen Dynamikumfang, auch wenn man bei<br />

dem sRGB Farbraum von dem „True Color“ Format spricht.<br />

Hieraus lässt sich erschließen, das wir für ein Bild mit einem großen Dynamikumfang (HDRI)<br />

auch eine Aufnahme mit einem größerem Farbtiefenspektrum benötigen.<br />

Nur können leider unsere Ausgabegeräte dieses Farbspektrum im Moment nicht wiederge-<br />

ben (von ein paar sehr teuren Lab Monitoren abgesehen). Es bedarf daher einer speziellen<br />

Software, um aus den vorhandenen Daten einen Eindruck von einem HDRI zu erzeugen. Mit<br />

Hilfe dieser Software wird durch Tonemapping (Dynamikkompression) versucht, soviel<br />

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Tonwertstufen wie möglich mit in eine Bildversion aufzunehmen, wodurch wir am Ende ein<br />

LDR Bild, ein Low Dynamic Range Bild erhalten. Jeglicher Kontrast gilt als verloren, der<br />

nach dem Tonemapping (Bildbearbeitung) und dem anschließenden Speichern nicht in unser<br />

darstellbares Farbspektrum aufgenommen wurde. Bei einem echten HDR Bild ist er aber im-<br />

mer vorhanden, er liegt lediglich außerhalb des sichtbaren Bereiches. Hier wird im alltägli-<br />

chen Sprachgebrauch häufig ein Fehler begangen: Wir sprechen meistens von einem HDR<br />

Bild, obwohl wir eigentlich ein LDR Bild meinen. Beide besitzen die gleichen Ausgangsmate-<br />

rialien (Bilder unterschiedlicher Belichtung), jedoch hat ein HDR Bild den Zweck, alle Hel-<br />

ligkeitsdaten zu speichern. DRI (Dynamic Range Increase) nennt sich das Umrechnungsver-<br />

fahren von HDR zu LDR. Die Software weist hierbei partiellen Teilen des Bildes unterschied-<br />

liche Belichtungen zu, um so Überblendungen und Unterbelichtungen zu eliminieren. Am<br />

Ende wird dann ein LDR-Bild ausgeben, das besagte Vorteile von HDR Bildern besitzt.<br />

Nun aber zum Kern: Wie kann man so ein Bild erstellen?<br />

Fangen wir mit der klassischen Variante an. Unser Ziel ist es, mindestens drei deckungsglei-<br />

che Bilder zu fotografieren, die idealerweise einen Lichtwert im Abstand 2 aufweisen. Gehen<br />

wir davon aus, wir halten eine Kamera in der Hand bei der wir sowohl Belichtung, Blende,<br />

ISO und noch die Brennweite manuell einstellen können. Natürlich funktioniert die Technik<br />

auch mit anderen Kameras, doch wird das Ergebnis nie so brilliant. Als erstes brauchen wir<br />

ein Objekt welches wir als LDR Bild darstellen möchten. Aber auch hier gilt, es darf natürlich<br />

nicht zu dunkel sein, denn was kein Licht mehr reflektiert, können wir auch mit unserem Ver-<br />

fahren nicht mehr zum Vorschein bringen. Als nächstes bringen wir unsere Kamera in Positi-<br />

on. Am besten, man hat ein Stativ dabei, auf welches man die Kamera schrauben kann, um<br />

jegliche Verwacklung zu eliminieren, da durch Bewegungen das erstellte Bild später an den<br />

Rändern unscharf und ausgefranst wirken kann. Nun stellen wir unsere Kamera auf „Manu-<br />

ell“, wählen eine feste Blende, Brennweite und ISO, je nach Lichtverhältnis und Objekt. Die<br />

Belichtungskorrektur sowie auch den Autofokus schalten wir aus. Wir fotografieren in der<br />

höchstmöglich Auflösung die unsere Kamera zulässt. Pixel runter rechnen können wir ja im-<br />

mer, nur hoch leider nicht.<br />

Als erstes fotografieren wir das Objekt mit „normaler“ Einstellung. Sieht ja schon mal nicht<br />

schlecht aus, aber leider erhalten wir hier nur einen begrenzten Kontrastumfang in den Lich-<br />

tern und den Schatten.<br />

Als Beispiel hierfür, um das Problem ein wenig besser zu verstehen, wäre der Versuch in ei-<br />

nem halbdunklen Zimmer durchs Fenster hinaus ins Tageslicht zu fotografieren. Es gibt kei-<br />

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ne perfekte Einstellung, um sowohl das Zimmer als auch den Außenraum helligkeitsneutral<br />

einzufangen. Entweder ist der Raum unterbelichtet, oder das Fenster überbelichtet.<br />

Aus diesem Grund belichten wir zusätzlich unser Objekt nun mit einem um 2 LWsowie da-<br />

nach um 4 LW verminderten Wert. Danach um einen um 2 LW und 4 LW erhöhten Wert<br />

(immer gemessen am Ausgangswert).<br />

Dies hat zur Folge das wir beim Unterbelichten des Objektes mehr Kontrast in den hellen<br />

Bereichen erhalten und beim Überbelichten den Kontrast in den dunklen Partien gewinnen.<br />

Man sollte mindestens drei Aufnahmen mit unterschiedlicher Belichtung machen. Je mehr,<br />

umso besser, aber denkt immer daran, dass das später dann zu einer riesigen Datei wird.<br />

Womit wir jetzt auch zum Computer kommen. Denn nun müssen die Bilder auf den Compu-<br />

ter geladen werden. Hier werden sie mit einer speziellen Software (Qtpfsgui - Freeware für<br />

alle Plattformen) zu einem Bild zusammengefügt. Da nun ein echtes HDRI, aufgenommen in<br />

32-bit auf unserem Computer nicht darstelltbar ist, muss das Foto, falls in 32-bit aufgenom-<br />

men, erst auf 16- oder 8-bit mittels der gleichen Software herunter gerechnet werden, wobei<br />

gleichzeitig der Kontrastumfang zusammengestaucht wird. Wir erhalten ein LDRI welches<br />

nun bereit fürs Tonemappen ist. Und das heißt, wir können nun an allen erdenklichen Reg-<br />

lern drehen, um das Bild so realistisch wie nur möglich erscheinen zu lassen. Wir können so-<br />

gar so weit gehen, dass wir ein surrealistisches Bild erstellen.<br />

Wahre HDRI finden ihre Verwendung ebenfalls in der CGI - Computer Generated Imagery<br />

(Computergenerierter Fotorealismus). Hier kann das Bild seine komplette Lichtintensität<br />

und -farbe einbringen. Umgibt man z.B. eine 3D Szene mit einem HDR Bild, werden die vir-<br />

tuellen Objekte buchstäblich von natürlichen Lichtquellen, die im Bild stecken, beleuchtet.<br />

Ihr könnt damit eine Szene rendern ohne eine virtuelle Lichtquelle setzten zu müssen. (HDR<br />

Umgebung bzw. HDR Environment)<br />

Für alle die jetzt mehr Wissen wollen:<br />

http://www.hdrlabs.com/news/index.php oder holt euch „Das HDRI-<strong>Handbuch</strong>“ von<br />

Christian Bloch (auch Betreiber der Webpage)<br />

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3. Panoramatechnologie<br />

Denis Arnold:<br />

3.1. „NODALPUNKT“ BZW. PANORAMADREHPUNKT (EINTRITTSPU-<br />

PILLE)<br />

So ermittelt man den Panoramafotografie-Drehpunkt<br />

Schritt 1:<br />

Suchen Sie sich je eine nahe und eine entfernte<br />

vertikale Linie, die Sie miteinander in Deckung<br />

bringen können (z. B. den Pfahl eines Verkehrs-<br />

schildes dicht vor dem Stativ und eine weiter ent-<br />

fernte Häuserecke). Plazieren Sie Ihr Stativ etwa<br />

einen halben Meter vor dem nahen vertikalen Ob-<br />

jekt, so dass sich dieses exakt zwischen dem Stativ<br />

und dem entfernten vertikalen Objekt befindet.<br />

Schritt 2:<br />

Befestigen Sie Ihre Kamera waagrecht (mittels<br />

Wasserwaage oder Libelle) auf dem Stativ und fah-<br />

ren das Objektiv falls erforderlich in die Brenn-<br />

weitenstellung, in der Sie die Panoramaaufnahmen<br />

machen wollen. Diese Einstellung muss reprodu-<br />

zierbar sein. Meist nimmt man die maximale<br />

Weitwinkelstellung eines Zoomobjektivs - bei Ob-<br />

jektiven mit fester Brennweite hat man sowieso<br />

nicht die Wahl.<br />

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Schritt 3:<br />

Nun blicken Sie von vorne auf die Kamera und jus-<br />

tieren die Kamera so, dass sich der Mittelpunkt<br />

Ihres Objektives genau über der Drehachse des<br />

Stativkopfes befindet. Damit haben Sie die leichte-<br />

re der beiden Achsen des Knotenpunkts bereits<br />

ermittelt. Dies gilt auch für Hochkantaufnahmen:<br />

dann haben Sie bereits zwei Achsen ermittelt.<br />

Schritt 4:<br />

Schauen Sie durch den Sucher, wenn Sie eine<br />

Spiegelreflexkamera haben oder auf den zugeschal-<br />

teten Monitor und visieren Sie die beiden in Schritt<br />

1 ausgesuchten vertikalen Linien an. Wenn der op-<br />

tische Sucher nicht exakt über dem Objektiv ein-<br />

gebaut ist (was bei Kompaktkameras die Regel ist),<br />

können Sie den Sucher nicht verwenden, benutzen<br />

Sie also statt dessen den LCD-Monitor. Beide ver-<br />

tikalen Objekte sollen auf dem Monitor (bzw. im Spiegelreflexsucher) am rechten Bildrand<br />

(nicht in der Bildmitte!) dicht beieinander erscheinen, je dichter, desto besser. Eventuell<br />

müssen Sie das Stativ dazu noch etwas verrücken und danach womöglich die horizontale Aus-<br />

richtung der Kamera nach korrigieren.<br />

Schritt 5:<br />

Wenn Sie mit der Ausrichtung zufrieden sind, dre-<br />

hen Sie Ihren Stativkopf nach rechts, so dass die<br />

dicht beieinander liegenden Objekte gerade noch<br />

am linken Rand auf dem Monitor bzw. Spiegelre-<br />

flexsucher erscheinen. Beobachten Sie die Position<br />

der beiden Objekte zueinander. Wenn Sie nicht<br />

bereits bei der Montage der Kamera zufällig den<br />

Knotenpunkt getroffen haben (was sehr unwahr-<br />

scheinlich ist), dann werden Sie eine Veränderung des Abstandes der beiden Objekte zuei-<br />

nander auf dem Monitor feststellen. Verschieben Sie nun Ihre Kamera nach vorne oder nach<br />

hinten, so dass der Abstand zwischen den Objekten am linken Bildrand genauso groß er-<br />

scheint, wie am rechten Bildrand. Schwenken Sie hierzu zur Kontrolle mehrmals hin und her.<br />

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Wenn Sie den Drehpunkt getroffen haben, bleibt der Abstand über den gesamten Schwenk-<br />

bereich immer gleich. So können Sie sicher sein, dass sich die Einzelaufnahmen des Panora-<br />

mas später gut zusammen fügen lassen.<br />

Schritt 6:<br />

Zum Schluss notieren Sie sich die ermittelten Einstellungen sorgfältig oder Sie bringen ent-<br />

sprechende Markierungen auf Ihrem Stativ an, damit Sie beim nächsten Mal die Kamera ein-<br />

fach wieder in der gleichen Position montieren können.<br />

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3. Panoramatechnologie<br />

Jakob Reising:<br />

3.2. PROJEKTIONSFORMEN<br />

Zylindrische Projektion<br />

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Kubische Projektion<br />

Sphärische Projektion<br />

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Neben diesen gängigen Projektionsarten sind noch die Körper Pentagondodecaeder, Ico-<br />

saeder, Fußball, Geodätische Kugel und Kugel aus Trapezen und Dreiecken geeignet.<br />

Nichtzylindrische Panoramen müssen in mehreren Reihen fotografiert werden – es sei denn<br />

es werden sog. Fisheye Objektive verwendet.<br />

Brennweite Fotos Reihen<br />

35 mm 45 5<br />

28 mm 36 3<br />

24 mm 24 3<br />

16 mm 18 3<br />

fisheye 3-9 1<br />

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3. Panoramatechnologie<br />

Bruno Laranjeira e Silva:<br />

3.3. PLANETARIEN<br />

Das Zeiss Planetarium in Jena<br />

Das Zeiss Planetarium in Jena ist<br />

das Dienst älteste Planetarium der<br />

Welt. Seit seiner Einweihung im<br />

Juli 1926 haben mehr als acht Mil-<br />

lionen Besucher die Vorführungen<br />

besucht. Während die bauliche<br />

Hülle des Planetariums mit der<br />

Kuppel von 23m Durchmesser und<br />

lediglich 6 cm Stärke unter Denk-<br />

malschutz steht, zog im Innern im-<br />

mer wieder neueste Technik ein, um das Weltall besser und anschaulicher in Szene zu setzen.<br />

Im Inneren der Kuppel befinden sich am Rand sechs synchron arbeitende Laserprojektoren,<br />

die die Bilder auf die 800m 2 große Kuppelfläche projizieren. Diese Projektoren werden au-<br />

tomatisch über Elektromotoren und Getriebe gesteuert. Das Herzstück des Planetariums ist<br />

der 1996 installierte Sternenprojektor „Universarium“, der die Sterne in die Kuppel proji-<br />

ziert. Er ist der erste digitale und mit Lichtleitfasern arbeitende Sternenprojektor.<br />

Das System ADLIP<br />

Im Jahre 2006 wurde das neue System ADLIP (All-Dome-Laser-Image-Projection, dt.: Laser<br />

Ganzkuppel Bildprojektion) installiert. Das Projektionssystem basiert auf der Laser-Display-<br />

Technology LDT. Das System projiziert mit Laserlicht Bildinhalte in die gesamte Kuppel.<br />

Dem Besucher des Planetariums werden also nicht mehr klein formatige Bildfenster präsen-<br />

tiert, sondern er wird von einem einzigen, die gesamte Kuppel umfassenden Bild umgeben.<br />

Dieses wird mit Hilfe von sechs am Kuppelrand verteilten Projektoren erzeugt, die jeweils mit<br />

einem extrem schnell abgelenkten Laserstrahl ein Teilbild in die Kuppel „schreiben“. Die<br />

sechs Teilbilder werden so übereinander geblendet, dass der Betrachter keinerlei Übergänge,<br />

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sondern nur ein Gesamtbild in der Kuppel sieht. Hierbei bieten Laser gegenüber herkömmli-<br />

chen Projektoren besonders kontrastreiche Bilder in außergewöhnlich brillianten Farben.<br />

Die am Rand stehen Projek-<br />

toren werden von dem<br />

Sternenfeldprojektor unter-<br />

stützt, der in der Mitte des<br />

Raumes zwischen den Sitz-<br />

plätzen der Zuschauer steht.<br />

Dieser projiziert die gesam-<br />

te Sternenkonstellation, also<br />

feste Bilder, während die<br />

anderen Projektoren meist<br />

bewegte Bilder darstellen.<br />

Da die Kuppel in alle Richtungen gekrümmt ist, würden die projizierten Bilder normalerwei-<br />

se verzerrt erscheinen. Um dies zu vermeiden, wurde speziell für das Planetarium die Soft-<br />

ware „powerdome“ entwickelt, die auf Basis der vermessenen Kuppelmaße die entsprechen-<br />

de Verzerrung vornimmt und die sechs verschiedenen Projektoren mit den entsprechenden<br />

Bildinformationen verteilt ansteuert. Das Gesamtbild erscheint dann unverzerrt und ohne<br />

sichtbare Übergänge zwischen den Projektionsfeldern.<br />

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3. Panoramatechnologie<br />

Zhang Yaying:<br />

3.4. GOOGLE STREETVIEW<br />

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Dodecaeder Kamera, Dodecaeder Grundform.<br />

Hersteller: Immersive Media<br />

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4. Panoramasoftware<br />

Michael Vorbröcker:<br />

4.1. QTVRAS (QUICK TIME VIRTUAL REALITY AUTHORING STUDIO)<br />

QuickTime<br />

‣ 1991: Veröffentlichung von QuickTime 1.0 auf Mac OS<br />

‣ 1993: Portierung von QuickTime auf Microsoft Windows<br />

‣ 1994: QuickTime VR, Vollbildwiedergabe, MPEG-1, AIFF Unterstützung<br />

‣ 1998: Interaktivität, Sørenson Video, QT Java, DV/Firewire Support, H.261, H.263<br />

‣ 1999: QuickTime Streaming Server, QuickTime TV, Sørenson Video 2, MP3 Wiedergabe,<br />

Flash Unterstützung<br />

‣ 2001: Cubic VR, Sørenson Video 3, erweiterter DV Support<br />

‣ 2002: MPEG-4, 3GPP Support, DVCPro PAL, iTunes Music Store Audio, Apple Lossless<br />

‣ 2005: H.264, QTKit, AV Capture<br />

‣ QuickTime Architektur übernimmt als Betriebssystem im Betriebssystem die Kommunika-<br />

tion zwischen Hardware und auszuführenden Programmen und bildet den Hardware–Ab-<br />

straction–Layer<br />

‣ offene und universell nutzbare Technologie als Grundlage neuer Anwendungen<br />

‣ Container kann verschiedene Spuren an Medieninhalten unterschiedlicher Formate enthal-<br />

ten<br />

QuickTime VR Authoring Studio<br />

‣ Veröffentlichung von QuickTime VR Authoring Studio 1.0 im Jahre 1997<br />

‣ native Ausführung unter Mac OS 7.5, Mac OS 8.x und Mac OS 9.x<br />

‣ ab 2000 Ausführung in der „Classic–Umgebung“ unter Mac OS X<br />

‣ ab Mac OS X 10.5 keine Classic–Unterstützung und keine Ausführung von QTVRAS mehr<br />

‣ Gliederung des QTVRAS in die Bereiche Panorama (Panorama Stitcher, Panorama Maker),<br />

Objekt (Object Maker) und Szene (Scene Maker, Project Manager)<br />

‣ Panorama: Import von Bilddateien, Kameralinsenkorrektur, manuelle Ausrichtung, Ex-<br />

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porteinstellungen<br />

‣ Objekt: Import von Bild– und Videodateien, Definition Exportobjekt<br />

‣ Szene: Erstellung zahlreicher Verknüpfungen zwischen Panoramen und Objekten<br />

‣ Projekt: Verwaltung und Zusammenstellung verschiedener Teile von einer virtuellen Tour<br />

Panoramaerstellung in Screenshots<br />

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4. Panoramasoftware<br />

Arion Valiano:<br />

4.2. CALICO<br />

Eigenschaften<br />

vollautomatischer Multi-Row-Stitcher<br />

Einstiegstool für Hobbynutzer<br />

Single row (Zylindrisch) oder 360 x 180<br />

JPEG oder TIFF (8 oder 16 bit)<br />

Systemvoraussetzungen: MacOSX 10.4. oder höher<br />

seit Jan 2006, letztes Update Oct 2007<br />

Preis: 39,- USD<br />

Hersteller: Kekus, http://www.kekus.com<br />

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Arbeitsweise in drei Schritten: Load, Align, Make<br />

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Im obigen Ergebnis sind die Überlappungen der Einzelbilder zu groß (Winkel 5°). Der Stit-<br />

cher interpretiert dies als MultiRow, statt als Single Row. Nach entfernen der Hälfte der Bil-<br />

der sieht das Ergebnis passabel aus:<br />

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Résumé<br />

•einfach<br />

•schnell<br />

•billig<br />

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4. Panoramasoftware<br />

Markus Schütz:<br />

4.3. HUGIN/PANOTOOLS<br />

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4. Panoramasoftware<br />

Julian Dellamorte:<br />

4.3. REALVIZ<br />

Autodesk Realviz wird z. Zt. in drei Varianten zu folgenden Preisen angeboten:<br />

STITCHER UNLIMITED 5.7# # 350 $<br />

STITCHER UNLIMITED 5.7 EDU # 175 $<br />

STITCHER EXPRESS 2.5 # # 80 $<br />

Systemanforderungen:<br />

Windows<br />

- Win XP<br />

- Intel Pentium IV 1 GHz oder equvalent<br />

- min 256 MB RAM - 512 MB empfolen<br />

- 32 MB Grafikkarte OpenGL fähig<br />

- 100 MB HDD Speicherplatz<br />

- HDR: Graphical card compatible 32 bits<br />

MAC:<br />

- OSX min. 10.4<br />

- PPC G4 533 Mhz<br />

- 32 MB Grafikkarte OpenGL fähig<br />

- 100 MB HDD Speicherplatz<br />

- HDR: Graphical card compatible 32 bits<br />

- Intel Mac Nur neueste Version von Sticher alle alten und anderen Softwarepakete nicht<br />

Projektionsarten/Exportformate:<br />

- Zylindrisch Quicktime<br />

- Kubisch Quicktime<br />

- Zylindrisch Pure Player<br />

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- Kubisch Pure Player<br />

- Sphärisch Pure Player<br />

- Zylindrisch Bilddatei<br />

- Kubisch Bilddatei<br />

- Sphärisch Bilddatei<br />

- VRML<br />

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4. Panoramasoftware<br />

Egon Hedrich:<br />

4.3. PANORAMASTUDIO<br />

Features:<br />

Erzeugung von Panoramabildern und <strong>360°</strong> Panoramen :<br />

- intuitive Bedienung über einfache Arbeitsfläche<br />

- Automatisches Zusammenfügen (Stitching), Aufbereiten, Überblenden der Bilder<br />

- Nachbearbeitung aller Schritte möglich<br />

- Automatische Brennweitenerkennung<br />

- Erlaubt freie Lage des Horizonts bzw. Perspektivenkorrektur<br />

- Unterstützt Brennweiten von 13-400mm (35mm-Kleinbild-Äquivalent)<br />

- große Kamera-Datenbank - erkennt mehr als 1000 Digitalkameras<br />

- gute Detailanpassuung<br />

- Automatische Helligkeitskorrektur des Panoramabildes<br />

- Ausgabe von:<br />

# JPG, TIFF, PSD, BMP, PNG, PCX, RAS und TGA<br />

# QTVR Panoramen, interaktiven Java- und Flash-Panoramen<br />

- Import von: RAW-Formate, u.a. DNG, CRW, NEF, CR2, RAW, MRW, DCR, ORF, ARW,<br />

Einstellungen:<br />

- Manuelle Korrektur von:<br />

# Brennweite, globaler Überlappung, Detailanpassung, Überblendung und Helligkeit<br />

# minimale/ maximale Überlappung beim Stitching 5-95%<br />

# vertikaler Versatz 0-30%<br />

# Detailanpassung<br />

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Fazit:<br />

- gute und schnelle Ergebnisse<br />

- keine aufwendigen Einstellungen notwendig<br />

- kleines Programm, große Leistung<br />

- sehr selten fehlerhaft<br />

- korrigierbar<br />

Download unter:<br />

http://www.tshsoft.de/panoramastudio/download.html<br />

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5. Panoramafotografen<br />

Eun-A Kim:<br />

5.1. JAROSLAV PONCAR<br />

Jaroslav Poncar, gebürtiger Tscheche lebt<br />

seit 1966 in Deutschland und lehrt als<br />

Professor an der FH Köln am Fachbe-<br />

reich Photoingenieurwesen und Medien-<br />

technik.<br />

Spezialisiert auf Land-und-Leute-Foto-<br />

grafie bereist er Arabien, den Himalaya,<br />

Tibet, Zentralasien, Indien und Kambo-<br />

dscha, Paris.<br />

Seine ersten Aufnahmen mit der Panorama-Kamera entstanden…<br />

„Nach meiner zweiten Reise nach Ladakh, Westhimalaya, im Jahr 1975 wusste ich, dass ich<br />

auf die nächste Reise unbedingt eine Panorama-Kamera mitnehmen musste. Ich erinnerte mich<br />

an die Panoramas von Prag, die Josef Sudek in den 50er Jahren gemacht hatte. Die gewaltigen<br />

Landschaften des Himalaya konnten nur Panoramas gerecht werden...“<br />

Die Antique Russion FT-2, welche die einzige Panorama-Kamera mit Kleinbildfilm, Normal-<br />

objektiv ist, begleitet ihn seither und lässt atmosphärische Werke entstehen, die die Leser<br />

seiner Publikationen verzaubern.<br />

Poncar beschäftigt sich vor allem mit Dokumentationen von Kulturdenkmälern im Himalaya,<br />

in Tibet und Kambodscha, oftmals Projekte in Kooperation mit Museen und <strong>Universität</strong>en.<br />

1985 durchquert er als erster Europäer Tibet in seiner Ost-West-Ausdehnung. Er erforschte<br />

das Quellgebiet der Flüsse Indus, Sutlej, Karnali und Brahmaputra und verbringt einen<br />

Sommer mit tibetischen Nomaden.<br />

Zu bekannten Projekten gehören:<br />

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Dokumentararbeiten in Jemen, Mali, Indien, Pakistan und Tibet für dt. TV-Sendungen, in<br />

Zusammenarbeit mit Wolfgang Kohl (1977-1987)<br />

Fotodokumentation von Wandmalereien in den Tempeln von Alchi für das Ostasiatische<br />

Kunstmueseum in Köln und Organisation des Projekt „Save Alchi“ (1981-1994)<br />

Dokumentararbeiten von Wandmalereien in Tabo monastery, Spit, West Himalaya (1984-<br />

1993)<br />

Zu seinen ersten Publikationen gehört „Paris im Panorama“ in denen Bilder veröffentlicht<br />

werden, die im Zeitraum von 1976 bis 1986 mit seiner FT2 entstanden sind. Eine Rezession<br />

beschreibt, wie seine Fotografie spricht: „Wie ein zärtlicher Verehrer erzählt der Fotograf Ja-<br />

roslav Poncar in seinen Bildern die Geschichte von der Schönheit der Seine-Stadt. Seine Foto-<br />

grafien sind eine Liebeserklärung an Paris…“<br />

Besonderheit seiner Veröffentlichungen sind nicht nur das Format, in denen er seine Bilder<br />

präsentiert, sondern die Stimmung die Poncar in seinen Bildern einfängt und eine Geschichte<br />

erzählt. In seinem Buch „Tibet“ zeigt Poncar einerseits die einzigartige Schönheit der Land-<br />

schaft aber auch das Ausgeliefertsein der Menschen gegenüber der Natur. Es ist eine Doku-<br />

mentation der alten Königreiche (Purang und Guge) mit allen relevanten Details, um diese<br />

erfassen zu können.<br />

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Einige seiner Publikationen sind „Das Tal der Loire“, „Panorama of India“, „India“, „Hima-<br />

layas: Where Gods and Man meet“, „Gods, Kings and Men“, „Bruma: The Land that Time<br />

forgot”, „Sacred Angkor: Carved Reliefs of Angor Wat”.<br />

Eine große Leidenschaft Poncars ist die Tempelanlage im Dschungel von Kambodscha. Sie<br />

ist die größte Tempelanlage der Welt, die von der UNESCO restauriert wird und bei der die<br />

Fotografie einen wesentlichen Aspekt bei der Dokumentation darstellt. 1993-2005 entstehen<br />

fotografische Arbeiten der Reliefs der Tempelanlage. Poncar und sein Team machen sich ein<br />

Prinzip der älteren Panoramatechnik zu Nutze: die Slit-ScanTechnik. Auch hierbei galt: Um<br />

ein scharfes Bild zu erhalten, müssen die Geschwindigkeiten von Kamera und Film genau auf<br />

einander abgestimmt werden. Damals wurde diese Synchronisation mechanisch über eine<br />

Welle gesteuert. Durch den Einsatz von Schrittmotoren und deren Steuerungselektronik<br />

konnte auf die mechanische Kopplung verzichtet werden. Eine getrennte Steuerung von Film<br />

und Kamera wurde möglich, da keine Welle die Geschwindigkeiten synchronisiert. In Ang-<br />

kor Wat wurde die Kamera auf Schienen parallel zum Relief geführt. Dabei regulierte ein Mo-<br />

tor die Geschwindigkeit des Films am Schlitz vorbei, durch den er belichtet wurde, und ein<br />

weiterer die Geschwindigkeit der Kamerabewegung bzw. die Geschwindigkeit des Wgens,<br />

auf dem die Kameramontiert war. Vor jeder Aufnahme wurde die Nivellierung der Schienen<br />

sehr genau kontrolliert. Mit diesem Aufwand war es möglich, die Tempelfriese von Angkor<br />

Wat aufzunehmen. Insgesamt waren diese 3 m hoch und 500 m lang. Der Fries wurde in 8<br />

Szenen gegliedert. 35minuten wurden benötigt, um 94m aufzunehmen. Mit dieser Leistung<br />

erntete Professor Poncar zwei Einträge im Guinness Buch der Rekorde für die längsten Nega-<br />

tive mit 70 x 2.450 mm und Abzüge mit 1,25 x 62m der Welt. Ausgestellt war das größte Foto<br />

der Welt auf der Photokina 1998.<br />

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5. Panoramafotografen<br />

5.2. HORST HAMANN<br />

http://www.horsthamann.com/<br />

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5. Panoramafotografen<br />

5.3. JÜRGEN MAI<br />

Geboren 1968 in Bensheim/Bergstraße<br />

Studium im Fachbereich Kommunikationsdesign 1990-<br />

1996 mit dem Schwerpunkt Fotografie Diplom bei Prof.<br />

Dr. Gerhard Schneider Thema: "380°-Panorama-Foto-<br />

grafie". Titel: "Zeit-Raum-Bilder - Frankfurt in Pan-<br />

orama"<br />

Spezialthemen sind: Rundumfotografie <strong>360°</strong>, camera<br />

obscura und 3D-Fotografie<br />

Ausstellungen:<br />

2006 # # Ausstellung bei Lufthansa Systems<br />

2006 # # "Nacht der Museen" in Frankfurt am Main. Einzelausstellung auf 1000 qm #<br />

# # im obersten Stock des Westhafentower.<br />

2005 # # Kunsthalle Mannheim zu den Internationalen Fototagen<br />

# # Mannheim/Ludwigshafen.<br />

2005 # # Ausstellung bei [Lufthansa Technical Training]<br />

2005 # # Ausstellung bei dem Unternehmen [Ciber-Novasoft]<br />

2004 # # Präsentation von sechs Panoramen auf Leinwand in der Größe 5 x 1 Meter #<br />

# # und 2,5 x 0,5 Meter in der Boehringer Kunstoase.<br />

2002 # # Ausstellung in der "Galerie Unterwegs" im Rahmen der "Langen Nacht der #<br />

# # offenen Museen" in Heidelberg.<br />

1998 # # Ausstellung des 380º-Projekts "LaGomera" durch "Obra social y Cultural - #<br />

# # Caja Canarias" in Santa Cruz / Teneriffa<br />

1997 # # Deutscher Kulturpreis im Deutschen Plakat Grand Prix 1998 im Bereich #<br />

# # Verkehrsmittelwerbung vom Fachverband für Außenwerbung e.V. und der #<br />

# # Eurofachpresse Verlag GmbH durch Realisierung einer vollflächig beklebten #<br />

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# # Straßenbahn mit dem 380°-Panorama-Motiv "Mathildenhöhe <strong>Darmstadt</strong>" #<br />

# # (1997-2002)<br />

1997 # # Auftragsarbeit zur Ausstellung "Architektur der fünfziger Jahre" in der ##<br />

# # Kunsthalle <strong>Darmstadt</strong>. Präsentation des Motivs "Darmstädter Steubenplatz" #<br />

# # in Form einer <strong>360°</strong>-Panorama-Rotunde mit 8 Meter Durchmesser.<br />

1997-1998 # Ausstellung ausgewählter 380°-Panorama-Fotografien beim "4.<br />

# # Internationalen Agfa Fotopreis für jungen Bildjournalismus"<br />

1997 # # Ausstellung von sechs 380º-Panoramaarbeiten im Museum für Kunst und #<br />

# # Gewerbe in Hamburg.<br />

380° Panorama<br />

"Die Panorama-Kamera ist für mich der Schlüssel zur Erfüllung von Seherlebnissen", betont<br />

der Photograph Jürgen Mai. Er hat sich seit über zehn Jahren auf 380-Grad-Panorama-Photo-<br />

graphie spezialisiert und sich für seine horizonterweiternden Aufnahmen intensiv mit der<br />

Technik, den Möglichkeiten und der speziellen Ästhetik der Rundum-Photographie befasst.<br />

Jürgen Mai verwendet eine Seitz-Roundshot 47/70.<br />

1994 erhielt er das Angebot, für die Firma "Panorama-Pictures" mit einer Roundshot-Kame-<br />

ra Panorama-Aufnahmen durchzuführen. Fasziniert von den gestalterischen Möglichkeiten,<br />

entwickelt er seit 1994 seinen eigenen Stil der 380-Grad-Panorama-Photographie. Jürgen Mai<br />

hat sich als erster Photograph auf dieses ungewöhnliche Format spezialisiert und ist in den<br />

Bereichen Stadtbild, Landschaft, Porträt und Sport tätig. Wie keine andere Form der Photo-<br />

graphie, vermag es der von Jürgen Mai selbst entwickelte Stil des 380-Grad-Panoramas, Akti-<br />

on und Reaktion in einem Bild einzufangen.<br />

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Durch die zusätzlichen zwanzig Grad, die Mai einer 360-Grad-Rundumsicht hinzufügt, über-<br />

lappen sich die Bildränder. In dieser Verdoppelung von Teilen des Motivs wird der Anfangs-<br />

und Endpunkt der Aufnahme im Bild sichtbar. Der rechte Bildrand zeigt die Veränderungen<br />

des Motivs, die während der Aufnahme statt gefunden haben: Menschen haben sich bewegt,<br />

das Licht hat sich verändert, die Dinge im Raum sind verschoben... Die Kreisbewegung der<br />

Roundshot-Aufnahme bringt so die Dimension der Zeit in die Darstellung des Raumes ein.<br />

Es sind ungewöhnliche und überraschende Zeit-Raum-Bilder, mit denen Jürgen Mais Pan-<br />

oramen ihre Betrachter konfrontieren.<br />

http://www.pano380.com/<br />

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5. Panoramafotografen<br />

5.3. STEPHAN KALUZA<br />

1964# # geboren in Bad Iburg<br />

1986-94# Studium an der FH Düsseldorf, ##<br />

# # Prof. Assmann<br />

1987-90# Studium an der Kunstakademie ##<br />

# # Düsseldorf (Kunstgeschichte)<br />

1990-92# Studium an der Heinrich-Heine-#<br />

# # <strong>Universität</strong> Düsseldorf<br />

# # (Geschichte, Philosophie)<br />

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GLOSSAR (QUELLE: HANDBUCH APPLE APERTURE)<br />

ABBLENDEN<br />

Vorgang, bei dem die Blendenöffnung bzw.<br />

die Blendenstufe niedriger eingestellt wird.<br />

Vgl. auch Blende und Blendenstufe.<br />

ADDITIVE FARBEN<br />

Bilder mit Farbelementen, die von der<br />

Lichtquelle selbst stammen. RGB ist eine<br />

häufige Form additiver Farben. Vgl. auch<br />

RGB.<br />

ADOBE RGB (1998)<br />

Ein insbesondere im Druckbereich häufig<br />

verwendetes Farbprofil. Vgl. auch<br />

Farbraum.<br />

ANALOGDIGITALUMWANDLUNG<br />

Vorgang, bei dem Spannungswerte der<br />

Lichtenergie, die vom digitalen Bildsensor<br />

der Kamera aufgezeichnet wurde, in Binär-<br />

daten (Digitalzahlen) zur Bearbeitung und<br />

Sicherung transformiert werden. Vgl. auch<br />

Digitalisierung und Quantisierung.<br />

ARBEITSRAUM<br />

Der Farbraum, in dem Sie eine Datei bear-<br />

beiten. Arbeitsräume basieren entweder auf<br />

Farbraumprofilen (z. B. Apple RGB) oder<br />

auf Geräteprofilen.<br />

AUFLÖSUNG<br />

Die Menge an Informationen, die ein digita-<br />

les Bild übermitteln kann. Die Auflösung<br />

wird bestimmt durch die Kombination aus<br />

Dateigröße (Anzahl der Pixel),<br />

Bit- oder Farbtiefe (Pixeltiefe) und dpi-Wert<br />

(dots per inch). Vgl. auch Bittiefe, DPI<br />

(Dots Per Inch) und Pixel.<br />

AUTOFOKUS<br />

Das System in der Kamera, das die Linse<br />

automatisch auf einen bestimmten Aus-<br />

schnitt des Motivs oder der Szene fokus-<br />

siert.<br />

AUTOMATISCHE ANORDNUNG IN BELICH-<br />

TUNGSREIHEN<br />

Eine Einstellung bei vielen professionellen<br />

Kameras, die bei der Belichtung eines Bilds<br />

automatisch Belichtungsreihen erzeugt.<br />

Vgl. auch Belichtungsreihenerstellung<br />

(Bracketing).<br />

BELICHTUNG<br />

Die Lichtmenge in einem Bild. Gesteuert<br />

wird die Belichtung durch die Einschrän-<br />

kung der Lichtintensität (festgelegt durch<br />

die Blende) und durch die Dauer des Licht-<br />

kontakts mit dem digitalen Bildsensor (fest-<br />

gelegt durch den Verschluss). Die Belich-<br />

tung wirkt sich auf die Gesamthelligkeit des<br />

Bilds und die wahrgenommenen Kontraste<br />

aus.<br />

BELICHTUNGSMESSER<br />

Ein Gerät, mit dem die Intensität von reflek-<br />

tiertem Licht gemessen werden kann. Be-<br />

lichtungsmesser werden als Hilfsmittel ver-<br />

wendet, um die korrekten Belichtungsein-<br />

stellungen an der Kamera auszuwählen. Die<br />

meisten Kameras verfügen über interne Be-<br />

lichtungsmesser. Vgl. auch Mehrfeldmes-<br />

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sung, Messen, Mittenbetonte Messung und<br />

Spotmessung.<br />

BELICHTUNGSREIHENERSTELLUNG (BRA-<br />

CKETING)<br />

Der Vorgang, bei dem Belichtungsreihen<br />

mit drei Aufnahmen des gleichen Motivs<br />

anhand der vom Belichtungsmesser vorge-<br />

schlagenen Blendenöffnungs- und Ver-<br />

schlusswerte gemacht werden: eine Auf-<br />

nahme mit einer Belichtung um eine Einheit<br />

unter der empfohlenen Belichtung, eine<br />

Aufnahme mit der empfohlenen Belichtung<br />

und eine Aufnahme mit einer Belichtung um<br />

eine Einheit über der empfohlenen Belich-<br />

tung. Sie können den Belichtungsreihenbe-<br />

reich auch enger stecken, indem Sie Bruch-<br />

teile einer Einheit verwenden. Belichtungs-<br />

reihen werden bei schwierigen Lichtver-<br />

hältnissen eingesetzt um sicherzustellen,<br />

dass die Szene mit der korrekten Belichtung<br />

aufgenommen wird. Vgl. auch Automati-<br />

sche Anordnung in Belichtungsreihen.<br />

BILD<br />

a. Ein vom Menschen erstelltes Abbild eines<br />

Motivs, in der Regel eines Gegenstandes<br />

oder einer Person.<br />

b. Eine Abbildung auf einer flachen Ober-<br />

fläche oder einem Bildschirm (z. B. ein<br />

Foto). Vgl. auch Bildauswahl, Foto und<br />

Motiv.<br />

BILDSUCHER<br />

Teil der Kamera, der zur Vorschau des Sze-<br />

nenbereichs dient, der vom digitalen Bild-<br />

sensor aufgezeichnet wird. Vgl. auch Digi-<br />

taler Bildsensor und Kamera.<br />

BITTIEFE<br />

Die Anzahl der Tonwerte oder Schattierun-<br />

gen einer Farbe, die die einzelnen Kanäle in<br />

einem Pixel anzeigen können. Durch Erhö-<br />

hen der Farbtiefe von Farbkanälen in den<br />

Pixeln eines Bilds nimmt die Anzahl der<br />

Farben, die jedes Pixel darstellen kann, ex-<br />

ponentiell zu. Vgl. auch Farbkanäle und<br />

Farbtiefe.<br />

BLENDE<br />

Eine anpassbare Iris oder Membran im Ob-<br />

jektiv, durch die Licht einfällt, gemessen in<br />

Blendenstufen. Vgl. auch Blendenstufe.<br />

BLENDENPRIORITÄT<br />

Eine Einstellung bei bestimmten Kameras,<br />

die basierend auf der vom Fotografen vor-<br />

genommenen Blendeneinstellung automa-<br />

tisch die Verschlussgeschwindigkeit für ei-<br />

ne korrekte Belichtung wählt. Vgl. auch Be-<br />

lichtung und Verschlusspriorität.<br />

BLENDENSTUFE<br />

Das Verhältnis der Brennweite des Objekt-<br />

ivs zum Durchmesser der Blendenöffnung.<br />

Vgl. auch Blende.<br />

BLICKWINKEL<br />

Der Szenenbereich, der innerhalb des Bilds<br />

angezeigt wird. Der Blickwinkel wird be-<br />

stimmt durch die Brennweite des Objektivs.<br />

BLITZ<br />

Ein Gerät an oder verbunden mit der Kame-<br />

ra, das einen kurzen, intensiven Lichtimpuls<br />

erzeugt, wenn der Freigabeknopf für den<br />

Verschluss gedrückt wird. Ein – mit der<br />

Blende synchronisierter – Blitz wird ver-<br />

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wendet, um in Situationen mit wenig Licht<br />

ein korrekt belichtetes Bild zu erhalten. Vgl.<br />

auch Belichtung, Blitzschuh, Externer Blitz<br />

und Füllbeleuchtung.<br />

BLITZSCHUH<br />

Eine Apparatur an der Oberseite der Kame-<br />

ra, die als Halterung für ein tragbares Blitz-<br />

gerät dient. Wenn der Freigabeknopf für<br />

den Verschluss gedrückt wird, wird ein e-<br />

lektrisches Signal über eine Verbindung im<br />

Blitzschuh übertragen, um das tragbare<br />

Blitzgerät zu aktivieren. Vgl. auch Blitz und<br />

Externer Blitz.<br />

BRENNWEITE<br />

Der Abstand zwischen dem hinteren Kno-<br />

tenpunkt des Objektivs und dem Punkt, an<br />

dem durch das Objektiv einfallende Licht-<br />

strahlen auf der Bildebene, d. h. auf dem<br />

digitalen Bildsensor, fokussiert werden.<br />

Brennweiten werden in Millimeter (mm)<br />

gemessen.<br />

CCD (CHARGE-COUPLED DEVICE, LA-<br />

DUNGSGEKOPPELTES BAUTEIL)<br />

Ein digitaler Bildsensortyp, der die Pixelin-<br />

formationen zeilenweise aufzeichnet. Vgl.<br />

auch CMOS (Complementary Metal Oxide<br />

Semiconductor) und Digitaler Bildsensor.<br />

CIE (COMMISSION INTERNATIONALE DE<br />

L’ECLAIRAGE)<br />

Eine 1931 gegründete Organisation zur<br />

Ausarbeitung von Standards für eine Serie<br />

von Farbräumen, die das sichtbare Spek-<br />

trum des Lichts darstellen. Vgl. auch<br />

Farbraum, Geräteabhängig, Geräteunab-<br />

hängig und Lab-Plot.<br />

CMM (COLOR MATCHING METHOD,<br />

FARBANPASSUNGSMETHODE)<br />

Ein Softwarealgorithmus, der konzipiert<br />

wurde, um Farbinformationen von einem<br />

Geräteprofil in ein anderes zu übersetzen,<br />

wie z. B. von Ihrem Bildschirm auf Ihren<br />

Drucker. ColorSync ist eine umfassend in-<br />

tegrierte Farbanpassungsmethode, die un-<br />

ter Mac OS X verwendet wird. Vgl. auch<br />

ColorSync.<br />

CMOS (COMPLEMENTARY METAL OXIDE<br />

SEMICONDUCTOR)<br />

Ein digitaler Bildsensor, der das gesamte<br />

Bild, das die lichtempfindlichen Elemente<br />

erfassen, parallel (d. h. im Prinzip in einem<br />

Arbeitsgang) aufzeichnen kann. Dadurch<br />

werden höhere Datenübertragungsraten an<br />

das Speichergerät erzielt. Winzige farbige<br />

Mikrolinsen sind auf jedem lichtempfindli-<br />

chen Element in einem CMOS-Sensor an-<br />

gebracht, um die Fähigkeit zur Lichtinter-<br />

pretation zu erhöhen. Vgl. auch CCD<br />

(Charge-Coupled Device, ladungsgekop-<br />

peltes Bauteil) und Digitaler Bildsensor.<br />

CMS (COLOR MANAGEMENT SYSTEM,<br />

FARBVERWALTUNGSSYSTEM)<br />

Eine Anwendung, die die Reproduktion von<br />

Farben zwischen Geräten und Bildsoftware<br />

steuert und interpretiert, um exakte Ergeb-<br />

nisse zu erzielen. Vgl. auch ColorSync.<br />

CMYK<br />

Ein Arbeitsraum, der für Drucke verwendet<br />

wird und die Druckfarben Cyan, Magenta<br />

und Gelb in unterschiedlichen Kombinatio-<br />

nen einsetzt, um eine Farbe zu erzeugen,<br />

die die Farbe des Lichts korrekt wiedergibt.<br />

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Schwarze Tinte (K) wird dem Bild zuletzt<br />

hinzugefügt, um reines Schwarz zu generie-<br />

ren. Vgl. auch Arbeitsraum und Subtraktive<br />

Farben.<br />

COLORSYNC<br />

Ein Farbmanagementsystem, das Teil des<br />

Betriebssystems von Macintosh-Systemen<br />

ist. Unter Mac OS X ist ColorSync umfas-<br />

send mit dem gesamten Betriebssystem in-<br />

tegriert und für alle nativen Mac OS X-Pro-<br />

gramme verfügbar. Vgl. auch CMM (Color<br />

Matching Method, Farbanpassungsmetho-<br />

de), CMS (Color Management System,<br />

Farbverwaltungssystem) und ColorSync-<br />

Dienstprogramm.<br />

COLORSYNC-DIENSTPROGRAMM<br />

Ein Programm zum Einstellen von Vorein-<br />

stellungen, Anzeigen installierter Profile,<br />

Zuordnen von Profilen zu Geräten und Re-<br />

parieren von Profilen, die nicht den aktuel-<br />

len ICC-Spezifikationen entsprechen. Vgl.<br />

auch ColorSync, ICC (International Color<br />

Consortium) und Profil.<br />

COMPOSITING<br />

Vorgang, bei dem zwei oder mehr Digital-<br />

bilder zu einem Bild kombiniert werden.<br />

Vgl. auch Effekte.<br />

COPYRIGHT<br />

Angloamerikanische Bezeichnung für das<br />

Immaterialgüterrecht an geistigen Werken<br />

(Literatur, Musik, Kunst) und Exklusivrech-<br />

te zu deren Veröffentlichung/Publikation,<br />

Produktion, Verteilung und Vertrieb. Übli-<br />

cherweise sind die Rechte nur für einen be-<br />

stimmten Zeitrum gültig.<br />

DECKKRAFT<br />

Maß für die Transparenz eines Bilds.<br />

DEKOMPRIMIERUNG<br />

Vorgang, bei dem aus einer komprimierten<br />

Digitalbilddatei ein anzeigbares Bild erstellt<br />

wird. Vgl. auch Komprimierung.<br />

DICHTE<br />

Die Fähigkeit eines Bilds, ausgeprägte<br />

dunkle Farben wiederzugeben. Ein Bild mit<br />

einer hohen Definition in den dunkleren<br />

Farben wird als dicht bezeichnet. Vgl. auch<br />

Flach und Kontrast.<br />

DIFFUSES LICHT<br />

Eine Art von Licht, die über das Motiv oder<br />

die Szene verstreut ist. Diffuses Licht führt<br />

zu einem Bild mit geringem Kontrast und<br />

wenigen Details, wie es an Außenaufnah-<br />

men an einem Tag mit bedecktem Himmel<br />

zu sehen ist. Vgl. auch Flach und Kontrast.<br />

DIGITAL<br />

Eine Bezeichnung für Daten, die als Abfol-<br />

ge von Einsen und Nullen gespeichert oder<br />

übertragen werden. Meist bezieht sich diese<br />

Bezeichnung auf binäre Daten, die mithilfe<br />

elektronischer oder elektromagnetischer<br />

Signale dargestellt werden. JPEG-, PNG-,<br />

RAW- und TIFF-Dateien sind alle digitale<br />

Dateien. Vgl. auch Digitalisierung.<br />

DIGITALE KOMPAKTKAMERA<br />

Eine Digitalkamera mit geringem Gewicht<br />

und integrierter Autofokusfunktion, mit der<br />

der Fotograf mit nur zwei Schritten ein Bild<br />

aufnehmen kann: Anvisieren der Szene und<br />

Auslösen. Das Objektiv, die Blende und der<br />

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Verschluss bilden eine Komponente, die<br />

sich gewöhnlich nicht von der Kamera tren-<br />

nen lässt. Vgl. auch DSLR-Kamera (digitale<br />

Spiegelreflexkamera) und Kamera.<br />

DIGITALER BILDSENSOR<br />

Der Computerchip auf der Bildebene im<br />

Inneren der Kamera, der aus Millionen ein-<br />

zelnen lichtempfindlichen Elementen bes-<br />

teht, die Licht erfassen können. Vgl. auch<br />

CCD (Charge-Coupled Device, ladungsge-<br />

koppeltes Bauteil), CMOS (Complementary<br />

Metal Oxide Semiconductor), Kamera und<br />

Megapixel.<br />

DIGITALES RAUSCHEN<br />

Falsch interpretierte Pixel, die infolge hoher<br />

ISO-Einstellungen auftreten, auch bekannt<br />

als Signal-Rausch-Verhältnis der Chrom-<br />

inanz. Zufällig verteilte helle Pixel, insbe-<br />

sondere in einfarbigen Hintergründen, sind<br />

das Ergebnis von digitalem Rauschen. Vgl.<br />

auch ISO-Geschwindigkeit und Störungs-<br />

reduzierung.<br />

DIGITALISIEREN<br />

Ein von Fotografen verwendeter Begriff zur<br />

Beschreibung des Vorgangs, bei dem auf<br />

Filmmaterial aufgenommene Bilder unter<br />

Verwendung eines Filmscanners in ein Di-<br />

gitalformat (z. B. TIFF) konvertiert werden.<br />

DIGITALISIERUNG<br />

Vorgang, bei dem ein analoger Spannungs-<br />

wert in einen digitalen Wert konvertiert<br />

wird.<br />

DNG<br />

Ein von Adobe Systems Incorporated entwi-<br />

ckeltes, lizenzgebührenfreies RAW- Bild-<br />

format. Vgl. auch Format und RAW-Datei.<br />

DPI (DOTS PER INCH)<br />

Ein Maß für die Auflösung bei Druckern,<br />

das die größtmögliche Anzahl an Punkten<br />

auf einem Quadrat-Zoll angibt. Vgl. auch<br />

Abzug und Auflösung.<br />

DREIBEINSTATIV<br />

Ein Ständer mit drei Beinen, der dazu dient,<br />

eine Kamera ruhig zu halten. Der Einsatz<br />

eines Stativ ist besonders bei Aufnahmen<br />

mit langer Belichtung wichtig. Vgl. auch<br />

Belichtung und Verwackeln.<br />

DSLR-KAMERA (DIGITALE SPIEGELRE-<br />

FLEXKAMERA)<br />

Eine Kamera mit austauschbaren Objekti-<br />

ven, bei der das vom Objektiv erstellte Bild<br />

über einen reagierenden Spiegel durch ein<br />

Prisma an den Bildsucher übertragen wird,<br />

sodass das Bild im Bildsucher mit dem tat-<br />

sächlichen Bildbereich übereinstimmt. Der<br />

Spiegel reagiert bzw. bewegt sich aufwärts,<br />

damit der digitale Bildsensor nicht blockiert<br />

wird, wenn der Verschluss geöffnet ist. Vgl.<br />

auch Digitale Kompaktkamera und Kamera.<br />

EFFEKTE<br />

Ein allgemeiner Begriff für die Einführung<br />

nicht natürlicher visueller Elemente zur Op-<br />

timierung eines Bilds. Vgl. auch Composi-<br />

ting und Filter.<br />

EINBEINSTATIV<br />

Ähnlich dem Dreibeinstativ; ein Ständer mit<br />

einem Fuß, der dazu dient, die Kamera ru-<br />

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hig zu halten. Vgl. auch Belichtung und<br />

Verwackeln.<br />

EINFARBIG<br />

Ein Bild, das nur Tonwerte (Schattierun-<br />

gen) einer bestimmten Farbe enthält, z. B.<br />

Grauschattierungen bei einem Schwarz-<br />

weißfoto.<br />

EINGEBETTETES PROFIL<br />

Das in der digitalen Bilddatei gesicherte<br />

Quellenprofil. Die Dateiformate JPEG,<br />

TIFF, PNG und PDF unterstützen einge-<br />

bettete Profile. Vgl. auch Gerätecharakteri-<br />

sierung und Profil.<br />

ELEKTROMAGNETISCHE STRAHLUNG<br />

Ein Energietyp, der von Gamma-Strahlen<br />

bis Radiowellen reicht und auch das sichtba-<br />

re Licht einschließt. Vgl. auch Licht.<br />

ENTFERNUNGSMESSER<br />

Eine an vielen Kameras vorhandene Appara-<br />

tur zum Scharfstellen des Bilds. Vgl. auch<br />

Bildsucher und Kamera.<br />

ENTSÄTTIGEN<br />

Das Entfernen von Farbe aus einem Bild.<br />

Eine vollständige Entsättigung führt zu ei-<br />

nem Graustufenbild. Vgl. auch Einfarbiger<br />

Mixer, Graustufen und Sättigung.<br />

EXIF<br />

Abkürzung für Exchangeable Image File.<br />

Das Standardformat für das Speichern von<br />

Informationen, wie ein Bild aufgenommen<br />

wurde, z. B. Verschlussgeschwindigkeit,<br />

Blendenöffnung, Weißabgleich, Belich-<br />

tungskompensation, Messungseinstellung,<br />

ISO-Einstellung, Datum und Uhrzeit. Vgl.<br />

auch IPTC und Metadaten.<br />

EXPORTIEREN<br />

Vorgang, bei dem Daten so formatiert wer-<br />

den, dass sie von anderen Programmen in-<br />

terpretiert werden können.<br />

EXTERNER BLITZ<br />

Ein Blitz, der über den Blitzschuh oder den<br />

PC-Anschluss mit der Kamera verbunden<br />

ist. Die Verwendung eines externen Blitzes<br />

ist das beste Verfahren, um den „Rote-Au-<br />

gen“-Effekt bei Ihren Motiven zu vermei-<br />

den. Vgl. auch Blitz und Rote Augen.<br />

FARBABWEICHUNG<br />

Änderungen, wie ein Gerät im Zeitverlauf<br />

Farben wiedergibt. Beispielsweise können<br />

das Alter von Tinten und der verwendete<br />

Papiertyp dazu führen, dass sich die Far-<br />

bausgabe eines Druckers leicht verändert.<br />

Vgl. auch Farbskala und Gerätecharakteri-<br />

sierung.<br />

FARBINTERPOLATION<br />

Vorgang, bei dem zusätzliche Farbwerte aus<br />

dem Licht ermittelt werden, das über die<br />

roten, grünen und blauen Elemente des di-<br />

gitalen Bildsensors aufgenommen wird.<br />

FARBKANÄLE<br />

Die einzelnen Kanäle, in die die Farbinfor-<br />

mationen für Digitalbilder aufgeteilt wer-<br />

den. Jeder einzelne Farbkanal repräsentiert<br />

eine der drei einzelnen Primärfarben, deren<br />

Kombination das endgültige Bild ergibt.<br />

Jeder Kanal hat eine bestimmte Farbtiefe.<br />

Die meisten Digitalbilddateien verfügen<br />

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über 8 Bit pro Kanal, das heißt, es gibt 256<br />

Farbtonwerte für jeden Kanal. Vgl. auch<br />

Bittiefe und Farbtiefe.<br />

FARBMESSER (FARBWERTANZEIGER)<br />

Ein Instrument, das die Farbwerte eines<br />

Samples mithilfe von Farbfiltern messen<br />

kann. Ein Farbwertanzeiger wird verwen-<br />

det, um festzustellen, ob zwei Farben iden-<br />

tisch sind. Er berücksichtigt jedoch nicht<br />

die Lichtverhältnisse, unter denen ein<br />

Sample gemessen wird. Mit Farbwertanzei-<br />

gern werden häufig Bildschirme und Dru-<br />

cker kalibriert. Vgl. auch Kalibrierung.<br />

FARBRAUM<br />

Ein mathematisches Modell, mit dessen Hil-<br />

fe ein Teil des sichtbaren Spektrums be-<br />

schrieben wird. Die geräteabhängigen<br />

Farbwerte eines Geräts werden geräteunab-<br />

hängigen Farbwerten in einem Farbraum<br />

zugeordnet. Nach dieser Zuordnung in ei-<br />

nem unabhängigen Farbraum kann jede<br />

Farbe einem anderen geräteabhängigen<br />

Farbraum zugewiesen werden. Vgl. auch<br />

Geräteabhängig und Geräteunabhängig.<br />

FARBSKALA<br />

Der Bereich an Farben, die ein einzelnes<br />

Farbgerät wiedergeben kann. Jedes Gerät,<br />

das Farben wiedergeben kann, hat eine spe-<br />

zifische Farbskala, die vom Alter des Geräts,<br />

von der Häufigkeit des Gebrauchs und von<br />

anderen Elementen wie Tinten und Papier<br />

abhängt. Vgl. auch Geräteabhängig, Gerä-<br />

techarakterisierung, ICC-Profil und Zuord-<br />

nung zur Farbskala.<br />

FARBSTICH<br />

Eine unnatürliche Färbung in einem Bild<br />

aufgrund eines fehlenden Farbabgleichs.<br />

Farbstiche werden oft von künstlichen<br />

Lichtquellen wie Innenbeleuchtungen her-<br />

vorgerufen. Sie lassen sich im Allgemeinen<br />

durch Anpassungen der Tonwerte, der Fär-<br />

bung oder des Weißabgleichs aus Bildern<br />

entfernen. Vgl. auch Weißabgleich.<br />

FARBSTOFFSUBLIMATIONSDRUCKER<br />

Ein Druckertyp, bei dem für die Bilderzeu-<br />

gung ein Farbband erhitzt wird, bis das Ma-<br />

terial gasförmig wird und sich so auf das Pa-<br />

pier auftragen lässt. Vgl. auch Abzug, Foto-<br />

drucker, RA-4-Drucker und Tintenstrahl-<br />

drucker.<br />

FARBTEMPERATUR<br />

Eine Beschreibung der Farbqualität von<br />

Licht. Die Farbtemperatur wird in der Ein-<br />

heit Kelvin (K) gemessen. Vgl. auch Kelvin<br />

(K) und Weißabgleich.<br />

FARBTIEFE<br />

Der mögliche Bereich von Farben, die in<br />

einem Bild verwendet werden können. Für<br />

Digitalbilder gibt es im Allgemeinen drei<br />

Auswahlmöglichkeiten: Graustufen, 8 Bit<br />

und 16 Bit. Größere Farbtiefen ermöglichen<br />

ein breiteres Spektrum an Farben, erfor-<br />

dern jedoch mehr Speicherplatz. Vgl. auch<br />

Bittiefe, Farbkanäle und Graustufen.<br />

FARBTON<br />

Ein Attribut der Farbwahrnehmung, das<br />

auch als Farbphase bezeichnet wird. Rot<br />

und Blau sind Beispiele für unterschiedliche<br />

Farbtöne. Vgl. auch Farbe.<br />

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FARBWERTVERTEILUNG<br />

Der Bereich an Farben, die bei der Anpas-<br />

sung „Farbe“ mit den Parametern „Farb-<br />

ton“, „Sättigung“ und „Leuchtkraft“ beein-<br />

flusst werden. Vgl. auch Anpassung und<br />

Farbe.<br />

FESTLINSE<br />

Vgl. Primärlinse.<br />

FILM<br />

Ein flexibles durchsichtiges Grundmaterial,<br />

das mit einer lichtempfindlichen Emulsion<br />

beschichtet ist, die Bilder aufzeichnen kann.<br />

FLACH<br />

Charakterisierung der fehlenden Dichte in<br />

einem Bild bei zu geringem Kontrast. Vgl.<br />

auch Dichte und Kontrast.<br />

FOTO<br />

Ein mithilfe einer Kamera erstelltes Bild,<br />

das durch das Auftreffen von Licht auf eine<br />

lichtempfindliche Oberfläche (z. B. Film<br />

oder digitaler Bildsensor) entsteht. Vgl.<br />

auch Bild, Digitaler Bildsensor, Film und<br />

Kamera.<br />

FOTODRUCKER<br />

Ein Drucker, mit dem Bilder in Fotoqualität<br />

erzeugt werden können. Vgl. auch Abzug,<br />

Farbskala, Farbstoffsublimationsdrucker,<br />

Offsetdrucker, RA-4-Drucker und Tinten-<br />

strahldrucker.<br />

FREISTELLEN<br />

Vorgang, bei dem nur ein Teil des ur-<br />

sprünglichen Bilds gedruckt oder verteilt<br />

wird. Ziel des Freistellen eines Bilds ist es<br />

im Allgemeinen, eine effektvollere Kompo-<br />

sition zu erstellen. Ein weiterer Grund für<br />

das Freistellen eines Bilds ist dessen Anpas-<br />

sung an ein bestimmtes Seitenverhältnis, z.<br />

B. 4 x 6.<br />

FÜLLBELEUCHTUNG<br />

Verwendung künstlicher Lichtquellen wie z.<br />

B. Tageslichtlampen oder Blitzlampen, um<br />

ein Motiv weicher darzustellen oder mit<br />

Schatten zu füllen. Vgl. auch Farbtempera-<br />

tur, Indirekte Beleuchtung und Weißab-<br />

gleich.<br />

GAMMA<br />

Eine Kurve, die beschreibt, wie Mitteltöne<br />

eines Bilds angezeigt werden. Gamma ist<br />

eine nicht-lineare Funktion, die häufig mit<br />

Helligkeit oder Kontrast verwechselt wird.<br />

Änderungen am Gamma-Wert wirken sich<br />

auf die Mitteltöne aus, während die Weiß-<br />

und Schwarztöne des Bilds unverändert<br />

bleiben. Die Gamma-Korrektur wird oft<br />

verwendet, um Unterschiede zwischen Vi-<br />

deokarten und Monitoren von Macintosh-<br />

und Windows-Systemen auszugleichen.<br />

Der Standard-Gamma-Wert von Macintosh<br />

ist 1,8. Der PC-Standardwert ist 2,2.<br />

GEGENLICHT<br />

Eine Lichtquelle, die hinter dem Motiv her-<br />

vorstrahlt und in Richtung des Kameraob-<br />

jektivs leuchtet. Gegenlicht lässt die Kontu-<br />

ren des Motivs vom Hintergrund hervortre-<br />

ten und ergibt häufig eine Silhouette. Vgl.<br />

auch Seitenlicht, Silhouette und Vorder-<br />

grundbeleuchtung.<br />

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Geräteabhängig Farbwerte, die von der Fä-<br />

higkeit eines Geräts abhängen, diese Far-<br />

ben zu reproduzieren. Einige Farben, die<br />

von Bildschirmen erzeugt werden, können<br />

beispielsweise nicht von einem Drucker auf<br />

Papier reproduziert werden. Die vom Bild-<br />

schirm erzeugten Farben liegen außerhalb<br />

des Farbspektrums des Druckers. Aus die-<br />

sem Grund werden diese Farben als geräte-<br />

abhängig bezeichnet. Vgl. auch Farbskala.<br />

Gerätecharakterisierung Vorgang, bei dem<br />

ein eindeutiges eigenes Profil für ein Gerät<br />

erstellt wird, wie z. B. für einen Bildschirm<br />

oder einen Drucker. Für die Charakterisie-<br />

rung eines Geräts wird spezielle Hardware<br />

und Software benötigt, um die exakte<br />

Farbskala des Geräts zu bestimmen. Vgl.<br />

auch Farbskala und Kalibrierung. Geräte-<br />

unabhängig Standardfarbräume (z. B. CIE-<br />

Lab und CIE-XYZ), in denen die Interpreta-<br />

tion einer Farbe nicht von einem bestimm-<br />

ten Gerät abhängt. Vgl. auch CIE (Commis-<br />

sion Internationale de l’Eclairage) und<br />

Farbraum.<br />

GLANZLICHTER<br />

Die hellsten Bereiche des Motivs oder der<br />

Szene. Vgl. auch Dichte, Kontrast und<br />

Schatten.<br />

GLÜHLAMPENLICHT<br />

Licht mit geringer Farbtemperatur. Glüh-<br />

lampen sind typische Vertreter für Leucht-<br />

mittel mit Drahtwendeln aus Wolfram. Sie<br />

unterscheiden sich von fluoreszierendem<br />

Licht. Vgl. auch Farbtemperatur und Weiß-<br />

abgleich.<br />

GRAUSTUFEN<br />

Ein Bild, das außer unterschiedlichen Grau-<br />

tönen keine anderen Farben enthält. Grau-<br />

stufenbilder haben gewöhnlich eine gerin-<br />

gere Dateigröße als Farbbilder, da für die<br />

Darstellung eines grauen Pixels weniger<br />

Informationen erforderlich sind; (bei grauen<br />

Pixeln haben die roten, grünen und blauen<br />

Pixelelemente dieselbe Intensität). Vgl.<br />

auch Einfarbig, Einfarbiger Mixer und Pixel.<br />

HELLIGKEIT<br />

Ein Parameter der Aperture-Anpassung<br />

„Belichtung“, mit dem ein Bild aufgehellt<br />

bzw. abgedunkelt wird. Die Anpassung<br />

wirkt sich am stärksten auf die Helligkeits-<br />

werte der Mitteltöne eines Bilds aus. Vgl.<br />

auch Anpassung, Belichtung und Mitteltö-<br />

ne.<br />

HINTERGRUND<br />

Der Bildbereich, der hinter dem Objekt an-<br />

gezeigt wird. Vgl. auch Tiefenschärfe und<br />

Vordergrund.<br />

ICC (INTERNATIONAL COLOR CONSORTI-<br />

UM)<br />

Eine Organisation, die gegründet wurde,<br />

um den als ICC-Profil bezeichneten Farb-<br />

verwaltungsstandard zu erarbeiten. ICC-<br />

Profile werden von Hardware- und Softwa-<br />

reherstellern allgemein anerkannt, weil sie<br />

auf einem offe- nen Standard basieren. Vgl.<br />

auch ICC-Profil.<br />

ICC-PROFIL<br />

Das Ergebnis einer Gerätecharakterisie-<br />

rung. Ein ICC-Profil enthält Informationen<br />

über die exakte Farbskala eines Geräts. Vgl.<br />

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auch Farbskala, Gerätecharakterisierung<br />

und ICC (International Color Consortium).<br />

INDIREKTE BELEUCHTUNG<br />

Natürliches Licht und Licht aus künstlichen<br />

Lichtquellen (Blitzlicht und Glühlampen),<br />

das mithilfe einer reflektierenden Oberflä-<br />

che auf das Motiv umgelenkt wird, um den<br />

Effekt natürlicher Beleuchtung sowie Füll-<br />

schatten zu erzielen. Vgl. auch Farbtempe-<br />

ratur, Füllbeleuchtung und Weißabgleich.<br />

IPTC<br />

Abkürzung für International Press Tele-<br />

communications Council. Mithilfe von<br />

IPTC- Metadaten betten Fotografen und<br />

Medienunternehmen Schlagwörter (Wör-<br />

ter, die Eigenschaften des Bilds beschrei-<br />

ben, einschließlich Name des Fotografen) in<br />

die Bilddateien ein. Große Bildagenturen<br />

verwenden gewöhnlich Bildverwaltungssys-<br />

teme, um Bilder anhand der eingebetteten<br />

IPTC-Informationen rasch aufzufinden.<br />

Vgl. auch EXIF und Metadaten.<br />

IRIS<br />

Vgl. Pupille.<br />

ISO-GESCHWINDIGKEIT<br />

Die relative Filmempfindlichkeit, die als<br />

Maßstab von ISO (International Standards<br />

Organization) bereitgestellt wird. In digita-<br />

len Kameras wird der geringstmögliche I-<br />

SO-Wert von der Empfindlichkeit des digi-<br />

talen Bildsensors definiert. Wenn die ISO-<br />

Einstellung der Kamera erhöht wird, um<br />

dem Fotografen Aufnahmen bei<br />

geringem Licht zu erlauben, verstärkt die<br />

Kamera die von den lichtempfindlichen E-<br />

lementen auf dem digitalen Bildsensor emp-<br />

fangene Spannung, bevor sie die Span-<br />

nungssignale in digitale Werte konvertiert.<br />

Vgl. auch Digitaler Bildsensor und Digitales<br />

Rauschen.<br />

JPEG<br />

Abkürzung für Joint Photographic Experts<br />

Group. JPEG ist ein gängiges Bilddateifor-<br />

mat, mit dem stark komprimierte Grafikda-<br />

teien erstellt werden. Der Grad der Kom-<br />

primierung kann dabei variiert werden. Je<br />

geringer die Komprimierung ist, umso hö-<br />

her ist die Bildqualität. JPEG-Dateien haben<br />

üblicherweise die Dateierweiterung „.jpg“.<br />

Vgl. auch Format.<br />

KALIBRIERUNG<br />

Vorgang, bei dem ein exaktes Farbprofil für<br />

ein Gerät erstellt wird. Die Kalibrierung<br />

eines Geräts stellt eine exakte Farbüberset-<br />

zung von einem Gerät zu einem anderen<br />

Gerät sicher. Vgl. auch Gerätecharakterisie-<br />

rung.<br />

KAMERA<br />

Ein Gerät zum Fotografieren, das gewöhn-<br />

lich aus einem lichtundurchlässigen Gehäu-<br />

se besteht, in dem eine Linse und entweder<br />

ein lichtempfindlicher Film oder ein digita-<br />

ler Bildsensor einander gegenüberliegen.<br />

Vgl. auch Digitale Kompaktkamera und<br />

DSLR-Kamera (digitale Spiegelreflexkame-<br />

ra).<br />

KELVIN (K)<br />

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Eine Maßeinheit für die Farbwerte von<br />

Lichtquellen, die auf einer Temperaturskala<br />

basiert, deren Beginn der absolute Null-<br />

punkt ist. Vgl. auch Farbtemperatur und<br />

Weißabgleich.<br />

KOLORIMETRIE (FARBMESSUNG)<br />

Wissenschaft von der Messung von Farben<br />

sowohl in objektiver Weise als auch unter<br />

dem Aspekt der Wahrnehmung. Komposi-<br />

tion Die Anordnung visueller Elemente in<br />

einer Szene.<br />

KOMPRIMIERUNG<br />

Vorgang, bei dem die Größe digitaler Bild-<br />

dateien verringert wird. Bei nicht verlust-<br />

freier Komprimierung wird die Größe von<br />

digitalen Bilddateien reduziert, indem red-<br />

undante oder weniger wichtige Bilddaten<br />

entfernt werden. Bei verlustfreier Kompri-<br />

mierung wird die Dateigröße verringert,<br />

indem redundante Bilddaten auf mathemati-<br />

schem Wege konsolidiert, aber nicht ge-<br />

löscht werden. Vgl. auch Dekomprimierung<br />

und LZW-Komprimierung.<br />

KONTRAST<br />

Der Unterschied zwischen der Helligkeit<br />

und den Farbwerten in einem Bild, der es<br />

dem Betrachter erlaubt, Objekte im Bild zu<br />

unterscheiden. Bilder mit hohem Kontrast<br />

haben einen großen Wertebereich vom<br />

dunkelsten Schatten bis zum hellsten Licht.<br />

Bilder mit geringem Kontrast haben einen<br />

engeren Wertebereich, der zu einem „fla-<br />

cheren“ Erscheinungsbild führt. Vgl. auch<br />

Dichte, Flach und Kontrast.<br />

LAB-PLOT<br />

Eine visuelle dreidimensionale Darstellung<br />

des CIE-Lab-Farbraums. Vgl. auch Color-<br />

Sync und Farbraum.<br />

LICHT<br />

Sichtbarer Energiebereich im elektromag-<br />

netischen Spektrum mit Wellenlängen zwi-<br />

schen 400 und 720 Nanometer. Vgl. auch<br />

Elektromagnetische Strahlung.<br />

LZW-KOMPRIMIERUNG<br />

Ein Algorithmus zur verlustfreien Daten-<br />

komprimierung, der 1984 von Abraham<br />

Lempel, Jakob Ziv und Terry Welch entwi-<br />

ckelt wurde. LZW-Komprimie- rungsalgo-<br />

rithmen werden gewöhnlich bei JPEG- und<br />

TIFF-Grafikdateien verwendet, um die<br />

Dateigröße für Archivierungs- und Über-<br />

tragungszwecke in einem Verhältnis von<br />

2,8:1 zu verringern. Vgl. auch JPEG, Kom-<br />

primierung und TIFF.<br />

MAKROOBJEKTIV<br />

Ein Objektiv für Aufnahmen mit extrem ge-<br />

ringem Abstand. Vgl. auch Kamera, Objekt-<br />

iv, Primärlinse, Teleobjektiv, Weitwinke-<br />

lobjektiv und Zoom- Objektiv.<br />

MEGAPIXEL<br />

1 Million Pixel. Beispiel: 1.500.000 Pixel<br />

entsprechen 1,5 Megapixel. Vgl. auch Digi-<br />

taler Bildsensor und Pixel.<br />

MEHRFELDMESSUNG<br />

Ein Messungstyp, der das Bild in mehrere<br />

kleine Segmente unterteilt, für die jeweils<br />

ein Messwert ermittelt wird. Aus den Ein-<br />

zelmesswerten wird dann ein Durch-<br />

schnittswert errechnet, anhand dessen der<br />

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optimale Belichtungswert für das Gesamt-<br />

bild vorgeschlagen wird. Vgl. auch Belich-<br />

tungsmesser, Mittenbetonte Messung und<br />

Spotmessung.<br />

MESSEN<br />

Vorgang, bei dem die korrekte Belichtung<br />

mithilfe eines Belichtungsmessers ermittelt<br />

wird. Vgl. auch Belichtungsmesser.<br />

METADATEN<br />

Informationen zu Daten. Metadaten be-<br />

schreiben, wie Daten gesammelt und forma-<br />

tiert wurden. Datenbanken verwenden Me-<br />

tadaten, um bestimmte Formen von Daten<br />

aufzufinden. Aperture unterstützt EXIF-<br />

und IPTC-Metadaten. Vgl. auch EXIF und<br />

IPTC.<br />

MITTELTÖNE<br />

Die Farbwerte in einem Bild, die zwischen<br />

den Glanzlichtern und den Schatten liegen.<br />

Vgl. auch Glanzlichter, Kontrast, Schatten<br />

und Tonwerte. Mittenbetonte Messung Ein<br />

Messungstyp, bei dem das Licht im gesam-<br />

ten Bildsucher gemessen wird, der Schwer-<br />

punkt jedoch auf der Mitte der anvisierten<br />

Szene liegt. Die mittenbetonte Messung ist<br />

der am häufigsten vorkommende Messungs-<br />

typ bei privat genutzten Kameras. Vgl. auch<br />

Belichtungsmesser, Mehrfeldmessung und<br />

Spotmessung.<br />

MOIRÉ<br />

Bezeichnung für ein Muster, das bei der Ü-<br />

berlagerung von Rastern oder Linien sicht-<br />

bar wird. In einem mit einer Digitalkamera<br />

aufgenommen Bild kann es zu einem Moiré-<br />

Muster kommen, wenn sich ein periodi-<br />

sches Muster im Bild mit dem linearen Mus-<br />

ter der Pixelmatrix des digitalen Bildsensors<br />

überlagert. Zu einem Moiré-Muster kommt<br />

es oft auch, wenn der vom Bildprozessor der<br />

Kamera verwendete Filter eine zu geringe<br />

Glättung (Anti-Aliasing) bewirkt. Vgl. auch<br />

Digitaler Bildsensor und RAW- Feinab-<br />

stimmung.<br />

MONITOR<br />

Vgl. Bildschirm.<br />

MOTIV<br />

Das von einem Fotografen für ein Bild ge-<br />

wählte Sujet (ein Gegenstand, eine Person,<br />

eine Szene oder ein Vorfall). Vgl. auch Bild<br />

und Schnappschuss.<br />

NAHAUFNAHME<br />

Ein Bild, bei dem das Motiv gewöhnlich<br />

nicht weiter als 90 cm von der Kamera ent-<br />

fernt ist. Beispielsweise werden Portraitauf-<br />

nahmen häufig als Nahaufnahmen bezeich-<br />

net. Auch eine Aufnahme einer Ameise auf<br />

einem Blütenblatt, bei der die Ameise den<br />

Hauptteil des Bilds einnimmt, ist eine Nah-<br />

aufnahme.<br />

NEGATIV<br />

Entwickelter Film mit einem farblich umge-<br />

kehrten Bild des Motivs oder der Szene.<br />

Vgl. auch Emulsion, Film, Positiv und<br />

Staub- und Kratzerentfernung.<br />

OBJEKTIV<br />

Eine Abfolge hochentwickelter Elemente –<br />

gewöhnlich aus Glas. Sie dienen dazu, das<br />

von einer Szene reflektierte Licht abzulen-<br />

ken und auf einen bestimmten Punkt zu fo-<br />

Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 106


kussieren: den digitalen Bildsensor in einer<br />

Kamera. Vgl. auch Digitaler Bildsensor,<br />

Kamera, Makroobjektiv, Primärlinse, Tele-<br />

objektiv, Weitwinkelobjektiv und Zoom-<br />

Objektiv.<br />

OFFSETDRUCKER<br />

Ein professionelle Druckmaschine, die für<br />

Erzeugnisse mit hohem Druckvolumen wie<br />

z. B. Magazine und Broschüren verwendet<br />

wird. Offsetdrucker erzeugen Bilder, indem<br />

sie Tinte als Linien aus Halbtonpunkten auf<br />

Papier aufbringen. Vgl. auch Fotodrucker.<br />

PANORAMABILD<br />

Im Allgemeinen Bezeichnung für ein stim-<br />

mungsvolles Landschaftsbild mit einem<br />

großen Seitenverhältnis. Fotografen ver-<br />

binden häufig mehrere Bilder der gleichen<br />

Szene in einem digitalen Verfahren, um ein<br />

fortlaufendes Panoramabild zu erzeugen.<br />

Dieser Vorgang wird auch als „Stitching“<br />

bezeichnet. Vgl. auch Seitenverhältnis.<br />

PHASE<br />

Ein Attribut der Farbwahrnehmung, das<br />

auch als Farbton bezeichnet wird. Vgl. auch<br />

Farbton.<br />

Pixel Das kleinste erkennbare visuelle Ele-<br />

ment eines Digitalbilds. Vgl. auch Megapi-<br />

xel.<br />

PNG Abkürzung für Portable Network<br />

Graphics. PNG ist ein Format für Bitmap-<br />

Grafikda-<br />

teien, das vom World Wide Web Consorti-<br />

um als Ersatz für das patentierte GIF-For-<br />

mat<br />

anerkannt wird. PNG-Dateien sind patent-<br />

und lizenzgebührenfrei. Vgl. auch Format.<br />

Polarisationsfilter Ein vor dem Kameraob-<br />

jektiv platzierter Filter, der selektiv Licht<br />

einer<br />

Lichtebene einfallen lässt, während er Licht<br />

anderer Lichtebenen absorbiert. Polarisati-<br />

onsfilter können unerwünschte Reflexionen<br />

an Fenstern und glänzenden Oberflächen<br />

verringern. Außerdem werden Polarisati-<br />

onsfilter verwendet, um den Himmel dunk-<br />

ler erscheinen zu lassen. Vgl. auch Filter.<br />

PRIMÄRLINSE<br />

Eine Linse mit fester Brennweite, die nicht<br />

geändert werden kann.<br />

PROFIL<br />

Eine Sammlung der Farbinformationen ei-<br />

nes bestimmten Geräts, einschließlich<br />

Farbskala, Farbraum und Arbeitsmodi. Ein<br />

Profil stellt die Fähigkeiten eines Geräts zur<br />

Farbwiedergabe dar und ist für ein effekti-<br />

ves Farbmanagement unerlässlich. Vgl.<br />

auch Farbskala und Gerätecharakterisie-<br />

rung.<br />

PROGRAMMBELICHTUNG<br />

Ein bei vielen Automatikkameras verfügba-<br />

rer Belichtungsmodus, bei dem die Kamera<br />

automatisch die Blenden- und Verschluss-<br />

werte einstellt, die für eine korrekte Belich-<br />

Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 107


tung erforderlich sind. Vgl. auch Belich-<br />

tung.<br />

PSD<br />

Kurzform für Photoshop Document. PSD<br />

ist ein proprietäres Grafikdateiformat von<br />

Adobe Systems Incorporated. Vgl. auch<br />

Format.<br />

PUNKTZUWACHS<br />

Ein im Druckwesen verwendeter Begriff für<br />

die Ausweitung eines Halftone-Raster-<br />

punkts infolge der Absorption der Tinte<br />

durch das Papier. Der Punktzuwachs kann<br />

die Menge der vom Papier ausgehenden<br />

Weißreflexe reduzieren und so die optische<br />

Qualität eines Bilds beeinträchtigen.<br />

PUPILLE<br />

Der Teil des menschlichen Auges, das sich<br />

abhängig von der einfallenden Lichtmenge<br />

zusammenzieht oder weitet. Die Pupille<br />

wird auch als Iris bezeichnet.<br />

QUANTISIERUNG<br />

Ein Vorgang, bei dem ein aus einer analo-<br />

gen Quelle stammender Wert in einen dis-<br />

kreten digitalen Wert konvertiert wird. Vgl.<br />

auch Digitalisierung.<br />

QUELLENBILDDATEI<br />

Vgl. Original.<br />

QUELLENPROFIL<br />

Das Profil einer Bilddatei, bevor sie einer<br />

Farbkonvertierung unterzogen wird.<br />

QUICKTIME<br />

Eine plattformübergreifende Multimedia-<br />

technologie, die von Apple entwik-<br />

kelt wurde. QuickTime findet breite Ver-<br />

wendung in den Bereichen Bearbeitung,<br />

Compositing, Webvideo und mehr.<br />

RA-4-DRUCKER<br />

Ein professioneller Drucker, der Digitalda-<br />

teien auf herkömmliches Fotopapier druckt.<br />

RA-4-Drucker verwenden eine Abfolge far-<br />

bigen Lichts, um das Papier zu belichten.<br />

Auf diese Weise vermischen sich die Farben<br />

und erzeugen Halbtonausdrucke. Vgl. auch<br />

Abzug, Farbstoffsublimationsdrucker, Fo-<br />

todrucker und Tintenstrahldrucker.<br />

RAHMEN<br />

Die Ränder eines Bilds. Rahmen kann auch<br />

als Verb verwendet werden, um den Vor-<br />

gang zu beschreiben, bei dem eine Kompo-<br />

sition innerhalb eines bestimmten Bildaus-<br />

schnitts erstellt wird. Vgl. auch Freistellen.<br />

RAM<br />

Abkürzung für Random-Access Memory.<br />

Die Speicherkapazität eines Computers,<br />

gemessen in Megabyte (MB) oder Gigabyte<br />

(GB), die bestimmt, welche Datenmengen<br />

der Computer zu einem beliebigen Zeit-<br />

punkt verarbeiten und temporär speichern<br />

kann.<br />

RAUSCHEN<br />

Vgl. Digitales Rauschen.<br />

RAW-DATEI<br />

Die Bit für Bit originale Digitalbilddatei, die<br />

von der Kamera aufgezeichnet wurde.<br />

RELATIV FARBMETRISCH<br />

Eine für fotografische Bilder geeignete<br />

Wiedergabeart (Rendering Intent). Sie ver-<br />

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gleicht die Glanzlichtwerte des Quellen-<br />

farbraums mit denen des Zielfarbraums und<br />

verschiebt außerhalb der Farbskala liegende<br />

Farben zur ähnlichsten Farbe im Ziel-<br />

farbraum, die wiedergegeben werden kann.<br />

Vgl. auch Anpassungsart.<br />

RGB<br />

Abkürzung für Rot, Grün, Blau. Ein bei<br />

Computern häufig verwendeter Farbraum,<br />

in dem jede Farbe durch die Stärke ihrer<br />

Rot-, Grün- und Blaukomponenten be-<br />

schrieben wird. Dieser Farbraum übersetzt<br />

in direkter Weise die bei Computerbild-<br />

schirmen verwendeten roten, grünen und<br />

blauen Farbelemente. Aufgrund seines sehr<br />

großen Gamuts kann mit dem RGB-<br />

Farbraum ein breites Spektrum an Farben<br />

wiedergegeben werden kann. Dieses Farb-<br />

spektrum ist gewöhnlich umfangreicher als<br />

der Gamut von Druckern. Vgl. auch Additi-<br />

ve Farben.<br />

RIP (RASTER IMAGE PROCESSOR)<br />

Ein spezieller Druckertreiber, der den mit<br />

Ihrem Drucker gelieferten Druckertreiber<br />

ersetzt. Er konvertiert (rastert) die von ei-<br />

nem Programm generierten Eingabedaten<br />

in Daten, die der Drucker interpretieren<br />

und in Form von Rasterpunkten auf einer<br />

Seite ausgeben kann. Software-RIPs stellen<br />

üblicherweise Funktionen bereit, die Stan-<br />

darddruckertreiber nicht bieten.<br />

ROTE AUGEN<br />

Phänomen, bei dem Personen auf Fotogra-<br />

fien rote Augen haben. Der Effekt roter Au-<br />

gen entsteht durch die Nähe von Blitz und<br />

Linse (insbesondere bei integriertem Blitz).<br />

Vgl. auch Externer Blitz und Rote Augen<br />

korrigieren.<br />

SÄTTIGUNG<br />

Die Farbintensität in einem Bild. Gesättigte<br />

Farben werden wegen des geringen Grau-<br />

Anteils als „reiner“ wahrgenommen. Schat-<br />

ten Die dunkelsten Bereiche eines Motivs<br />

oder einer Szene. Vgl. auch Dichte, Glanz-<br />

lichter und Kontrast.<br />

SCHNAPPSCHUSS<br />

Charakterisierung für ein Foto einer Per-<br />

son, das den Eindruck vermittelt, spontan,<br />

ohne spezielles vorheriges Arrangement<br />

und ohne Wissen der Person entstanden zu<br />

sein. Vgl. auch Komposition.<br />

SCHWARZPUNKT-KOMPENSATION<br />

Funktion zur Sicherstellung, dass schwarze<br />

und weiße Leuchtkraftwerte korrekt skaliert<br />

werden, damit sie in den Farbbereich bzw.<br />

die Farbskala des Zielgeräts (Drucker, Pa-<br />

pier und Tinte) passen. Mithilfe der<br />

Schwarzpunkt-Kompensation lässt sich das<br />

Clipping in Schattenbereichen verhindern,<br />

weil die Schwarzpunkte so skaliert werden,<br />

dass sie in die Farbskala von Drucker, Pa-<br />

pier und Tinte passen.<br />

SCHWÄRZUNGSMESSER (DENSITOMETER)<br />

Ein Instrument, das für das Messen der opti-<br />

schen Dichte von Fotografien konzipiert<br />

wurde. Vgl. auch Gerätecharakterisierung.<br />

SEITENLICHT<br />

Licht, das von der Seite auf das Motiv trifft,<br />

d. h. im rechten Winkel zum<br />

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Aufnahmewinkel der Kamera. Vgl. auch<br />

Gegenlicht und Vordergrundbeleuchtung.<br />

SEITENVERHÄLTNIS<br />

Das Seitenverhältnis zwischen Höhe und<br />

Breite bei einem Foto.<br />

SELEKTIVER FOKUS<br />

Vorgang, bei dem ein Motiv mithilfe einer<br />

Blendenstufe isoliert wird, die eine flache<br />

Tiefenschärfe erzeugt. Vgl. auch Tiefen-<br />

schärfe.<br />

SEPIA<br />

Ein Foto mit bräunlicher Einfärbung. Vgl.<br />

auch Färbung, Foto und Sepia-Farbtöne.<br />

SILHOUETTE<br />

Ein Bild, bei dem das Motiv eine durchge-<br />

hend dunkle Form vor einem hellen Hinter-<br />

grund bildet. Extremes Gegenlicht (z. B. bei<br />

einem Sonnenuntergang) kann den Silhou-<br />

etteneffekt hervorrufen, wenn das Motiv<br />

sich im Vordergrund befindet. Vgl. auch<br />

Gegenlicht und Vordergrund.<br />

SOFT-PROOF<br />

Bildschirmsimulation, bei der die erwartete<br />

Ausgabe eines Druckers oder Drucksys-<br />

tems angezeigt wird.<br />

SPEICHERKARTE<br />

Der Bestandteil der Kamera, auf dem digita-<br />

le Bilder gespeichert werden. Vgl. auch<br />

Aufnehmen und Kamera.<br />

SPEKTROMETER<br />

Ein Instrument, das die Wellenlänge von<br />

Farben über ein komplettes<br />

Farbspektrum misst. Da sich mit einem<br />

Spektrometer Profile sowohl für Monitore<br />

als auch für Drucker erstellen lassen, wird<br />

es für die Profilerstellung bevorzugt.<br />

SPOTMESSUNG<br />

Ein Messungstyp, bei dem in einem kleinen<br />

Zielbereich gemessen wird, der sich im All-<br />

gemeinen im Mittelpunkt des Bilds befin-<br />

det. Vgl. auch Belichtungsmesser, Mehr-<br />

feldmessung und Mittenbetonte Messung.<br />

SRGB<br />

Ein häufig verwendeter Arbeitsraum, der<br />

auf die Darstellung des herkömmlichen PC-<br />

Monitors zugeschnitten ist. Aufgrund seiner<br />

kleinen Farbskala eignet er sich für Web-<br />

grafiken, nicht jedoch für die Druckproduk-<br />

tion. Vgl. auch Arbeitsraum.<br />

STÄBCHEN<br />

Sehzellen im menschlichen Auge, die der<br />

Helligkeitswahrnehmung dienen. Stäbchen<br />

können keine Farben unterscheiden, son-<br />

dern ausschließlich Helligkeitsstufen. Vgl.<br />

auch Zapfen.<br />

STAUB- UND KRATZERENTFERNUNG<br />

Vorgang, bei dem digitale Fehler entfernt<br />

werden, die durch Staub und Kratzer bei<br />

Filmscans entstehen. Vgl. auch Retuschie-<br />

ren.<br />

STÖRUNGSREDUZIERUNG<br />

Der Vorgang, bei dem das digitale Rau-<br />

schen aus einem Bild entfernt wird. Vgl.<br />

auch Anpassung, Bild, Digitales Rauschen<br />

und Störungen reduzieren.<br />

SUBTRAKTIVE FARBEN<br />

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Farbelemente in Bildern aus Licht, das von<br />

der Oberfläche eines Objekts reflektiert<br />

wird. CMYK ist eine häufige Form subtrak-<br />

tiver Farben. Vgl. auch CMYK.<br />

SWOP<br />

Abkürzung für Specifications for Web Off-<br />

set Publications. Hierbei handelt es sich<br />

um ein Standardprofil im Druckwesen. Web<br />

bezieht sich hier auf einen Webdrucker,<br />

und nicht auf das Internet.<br />

TELEOBJEKTIV<br />

Ein Objektiv mit großer Brennweite, die das<br />

Motiv vergrößert. Vgl. auch Objektiv.<br />

TETHERED SHOOTING<br />

Fachbegriff für die Kamera(fern)steuerung<br />

mit Direktübertragung der Bilddaten auf<br />

einen Computer oder Laptop. Beim Mac<br />

erfolgt die Anbindung der digitalen Kamera<br />

über ein FireWire- oder USB-Kabel.Vgl.<br />

auch FireWire und Kamera.<br />

TIEFENSCHÄRFE<br />

Der Bildbereich vom Vordergrund bis in<br />

den Hintergrund, der scharf angezeigt wird.<br />

Die Tiefenschärfe wird durch eine Kombi-<br />

nation aus Blendenöffnung und Brennweite<br />

des Objektivs bestimmt. Vgl. auch Blende,<br />

Brennweite, Hintergrund und Vorder-<br />

grund.<br />

TIFF<br />

Abkürzung für Tagged Image File Format.<br />

TIFF ist ein häufig verwendetes Format für<br />

Bitmap-Grafikdateien, das von Aldus und<br />

Microsoft entwickelt wurde und für<br />

Schwarzweiß- bzw. Graustufenbilder geeig-<br />

net ist. Vgl. auch Einfarbig, Format und<br />

Graustufen.<br />

TINTENSTRAHLDRUCKER<br />

Ein Drucker, der Bilder durch das Aufsprü-<br />

hen kleiner Tintentröpfchen auf das Papier<br />

erstellt. Vgl. auch Abzug, Farbstoffsublima-<br />

tionsdrucker, Fotodrucker und RA-4-Dru-<br />

cker.<br />

ÜBERBELICHTUNG<br />

Ergebnis einer zu langen Belichtungszeit<br />

für eine Szene. Überbelichtete Szenen sind<br />

zu hell und lassen Details in den Schatten<br />

nicht ausreichend erkennen. Vgl. auch Be-<br />

lichtung und Unterbelichtung.<br />

UMGEBUNGSLICHT<br />

Die Lichtverhältnisse, die bereits in der<br />

Szene (innen oder außen) herrschen, ohne<br />

dass der Fotograf für zusätzliches Licht ge-<br />

sorgt hat.<br />

UNTERBELICHTUNG<br />

Ergebnis einer nicht ausreichend langen<br />

Belichtungszeit für eine Szene. Unterbe-<br />

lichtete Szenen erscheinen dunkel. Vgl.<br />

auch Belichtung und Überbelichtung.<br />

USB<br />

Kurzform für Universal Serial Bus. Eine<br />

vielseitige Schnittstelle für die Anbindung<br />

externer Geräte an einen Computer. USB-<br />

Kabel eignen sich für die Anbindung peri-<br />

phärer Geräte (z. B. Tastaturen und Digital-<br />

kameras) an einen Computer und für die<br />

Übertragung großer Datenmengen. Vgl.<br />

auch FireWire, Kamera und Tethered Shoo-<br />

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ting.


VERSCHLUSS<br />

Ein komplexer Mechanismus, der norma-<br />

lerweise aus einer Lamelle (oder einem Ab-<br />

deckmedium) besteht, die exakt steuert, wie<br />

lange das durch das Objektiv einfallende<br />

Licht auf den digitalen Bildsensor einwirkt.<br />

Vgl. auch Verschlussgeschwindigkeit.<br />

VERSCHLUSS B (BULB)<br />

Eine manuelle Einstellung der Verschluss-<br />

geschwindigkeit an vielen Kameras, die für<br />

zeitlich abgestimmte Belichtungen verwen-<br />

det wird. Ist der Verschluss auf B einge-<br />

stellt, bleibt er geöffnet, bis der Fotograf<br />

den zugehörigen Freigabeknopf drückt.<br />

Vgl. auch Verschluss und Verschlussge-<br />

schwindigkeit.<br />

VERSCHLUSSGESCHWINDIGKEIT<br />

Angabe, wie lange der Verschluss geöffnet<br />

oder der digitale Bildsensor aktiviert bzw.<br />

dem Licht ausgesetzt ist. Verschlussge-<br />

schwindigkeiten werden als Bruchteile einer<br />

Sekunde angegeben, z. B. als 1/8 oder 1/<br />

250. Vgl. auch Verschluss.<br />

VERSCHLUSSPRIORITÄT<br />

Eine Einstellung bei bestimmten Kameras,<br />

die basierend auf der vom Fotografen einge-<br />

stellten Verschlussgeschwindigkeit automa-<br />

tisch die Blendenöffnung für eine korrekte<br />

Belichtung wählt. Vgl. auch Belichtung und<br />

Blendenpriorität.<br />

VERWACKELN<br />

Weichzeichnung des Bilds, die durch eine<br />

Kombination aus einer geringen Ver-<br />

schlussgeschwindigkeit, einer kleinen<br />

Blendenöffnung und einer großen Brenn-<br />

weite verursacht wird. Vgl. auch Blende,<br />

Dreibeinstativ, Einbeinstativ und Ver-<br />

schlussgeschwindigkeit.<br />

VIGNETTIEREN<br />

a. Ein Abfall der Bildhelligkeit zu den Ecken<br />

eines Bilds; Ursache dafür können eine zu<br />

große Anzahl von Filtern vor der Linse,<br />

eine große Gegenlichtblende oder ein<br />

beschränkter Linsendurchmesser sein.<br />

b. Das Anwenden einer Vignette auf ein Bild<br />

für einen künstlerischen Effekt. Vgl. auch<br />

Devignettieren (Entvignettieren), Filter,<br />

Objektiv und Vignette.<br />

VORDERGRUND<br />

Der Bereich des Bilds zwischen dem Motiv<br />

und der Kamera. Vgl. auch Hintergrund<br />

und Tiefenschärfe.<br />

VORDERGRUNDBELEUCHTUNG<br />

Eine Lichtquelle, die aus Richtung der Ka-<br />

mera in Richtung des Motivs leuchtet. Vgl.<br />

auch Gegenlicht und Seitenlicht.<br />

VOREINSTELLUNGEN<br />

Eine gesicherte Gruppe von Einstellungen,<br />

wie z. B. Export-, Benennungs-, Druck- und<br />

Webexporteinstellungen. Voreinstellungen<br />

legen Eigenschaften fest, z. B. das Datei-<br />

format, die Dateikomprimierung, den Auf-<br />

bau des Dateinamens, das Papierformat und<br />

das ColorSync-Profil. Voreinstellungen<br />

werden gewöhnlich für bestimmte Arbeits-<br />

abläufe definiert und können an die speziel-<br />

len Bedürfnisse des Benutzers angepasst<br />

werden. Vgl. auch ColorSync.<br />

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WASSERZEICHEN<br />

Eine auf ein Bild angewendete Schablone<br />

mit einem sichtbaren Grafik- oder Textob-<br />

jekt, das den Copyright-Schutz eines Bilds<br />

deutlich macht. Wasserzeichen sollen ver-<br />

hindern, dass Bilder ohne ausdrückliche<br />

Genehmigung des Copyright-Inhabers ver-<br />

wendet werden.<br />

WEICHES LICHT<br />

Vgl. Diffuses Licht.<br />

WEIßABGLEICH<br />

Eine Anpassung zur Änderung der Farb-<br />

temperatur und der Färbung eines digitalen<br />

Bilds. Ziel der Weißabgleichkorrektur ist<br />

das Beseitigen von Farbstichen in einem<br />

Bild. Erscheinen z. B. weiße Bereiche in<br />

einem Bild im Licht einer Glühlampe zu<br />

gelb, kann durch den Weißabgleich der<br />

Blauanteil erhöht werden, um ein neutrales<br />

Weiß zu erhalten. Vgl. auch Farbstich,<br />

Farbtemperatur und Kelvin (K).<br />

WEIßPUNKT<br />

Die Farbtemperatur eines Monitors, gemes-<br />

sen in Kelvin. Je höher der Weißpunkt ist,<br />

desto blauer ist das Weiß. Je niedriger der<br />

Weißpunkt ist, desto roter ist das Weiß.<br />

Der native Weißpunkt für einen Mac Com-<br />

puter ist D50 (5000 Kelvin); der Weiß-<br />

punkt für einen Windows ist D65 (6500<br />

Kelvin). Vgl. auch Farbtemperatur und Kel-<br />

vin (K).<br />

WEITWINKELOBJEKTIV<br />

Ein Objektiv mit kurzer Brennweite, das<br />

eine weite Ansicht erfassen kann. Die<br />

Brennweite eines Weitwinkelobjektivs ist<br />

kleiner als die Filmebene bzw. der digitale<br />

Bildsensor. Vgl. auch Digitaler Bildsensor<br />

und Objektiv.<br />

XMP SIDECAR<br />

Ein von Adobe Systems Incorporated entwi-<br />

ckeltes XML-Format (Extended Markup<br />

Language), das die Definition von Metada-<br />

tensets für Fotobearbeitungsprogramme<br />

unterstützt. In einer XMP Sidecar-Datei<br />

können Anpassungsparameter und ver-<br />

gleichbare Ressourcen gespeichert und an<br />

andere Programme übergeben werden. Vgl.<br />

auch Anpassung, IPTC und Metadaten.<br />

ZAPFEN<br />

Sehzellen im menschlichen Auge, die der<br />

Farbwahrnehmung dienen. Es gibt drei Ar-<br />

ten von Zapfenzellen, die jeweils für einen<br />

bestimmten Frequenzbereich im Spektrum<br />

des sichtbaren Lichts empfindlich sind. Zap-<br />

fenzellen können entweder rote, grüne oder<br />

blaue Farbtöne wahrnehmen. Vgl. auch<br />

Stäbchen.<br />

ZIELDATEI<br />

Eine Referenzdatei, die zur Profilerstellung<br />

für ein Gerät (z. B. für einen Scanner oder<br />

eine Digitalkamera) verwendet wird. Sie<br />

enthält häufig Felder, deren Farbwerte ge-<br />

messen wurden. Die Ausgabe eines Geräts<br />

wird dann mit der Zieldatei verglichen. Vgl.<br />

auch Gerätecharakterisierung.<br />

ZIELPROFIL<br />

Das Arbeitsraumprofil, das die Ergebnisse<br />

einer Farbkonvertierung von<br />

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einem Quellenprofil definiert. Vgl. auch<br />

Profil.<br />

ZOOM-OBJEKTIV<br />

Ein Objekt, bei dem die Brennweite mecha-<br />

nisch geändert werden kann. Es wird auch<br />

als optisches Zoom-Objektiv bezeichnet.<br />

Vgl. auch Objektiv.<br />

ZUORDNUNG ZUR FARBSKALA<br />

Vorgang, bei dem die Farben außerhalb der<br />

Farbskala eines Geräts identifiziert und der<br />

ihnen am besten entsprechenden Farbe in-<br />

nerhalb der Farbskala zugeordnet werden;<br />

(engl. „Gamut Mapping“). Die Zuordnung<br />

zur Farbskala wird verwendet, wenn Farbin-<br />

formationen von einem anderen Farbraum<br />

eingehen. Vgl. auch Farbraum und Farbska-<br />

la.<br />

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