Handbuch Seminar 360° - Technische Universität Darmstadt
Handbuch Seminar 360° - Technische Universität Darmstadt
Handbuch Seminar 360° - Technische Universität Darmstadt
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Handbuch</strong> <strong>Seminar</strong> <strong>360°</strong><br />
Fachgebiet Informations- und Kommunikationstechnologie in der Architektur<br />
Ergebnisse der Blockveranstaltung vom 20. Juni 2008<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck, Dipl.-Ing. Michael Bender<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607
Inhaltsverzeichnis<br />
1.1. Robert Barker 3<br />
1.2. Karl-Friedrich Schinkel, Erste Deutsche Panoramen 8<br />
1.3. Monumentalpanoramen des 19. Jahrhunderts 12<br />
1.4. Das Kaiser-Panorama 14<br />
1.5. Yadegar Asisi 17<br />
2.1. Analoge Fotografie/Scanverfahren 21<br />
2.2. Dateiformate/Farbverwaltung im Rechner 28<br />
2.3. Kameratypen 44<br />
2.4. Brennweite, Bildwinkel 49<br />
2.5. Weissabgleich 51<br />
2.6. HDR (High Dynamic Range) 52<br />
3.1. „Nodalpunkt“ bzw. Panoramadrehpunkt (Eintrittspupille) 56<br />
3.2. Projektionsformen 59<br />
3.3. Planetarien 62<br />
3.4. Google Streetview 64<br />
4.1. QTVRAS (Quick Time Virtual Reality Authoring Studio) 67<br />
4.2. Calico 76<br />
4.3. Hugin/Panotools 82<br />
4.3. Realviz 83<br />
4.3. Panoramastudio 85<br />
5.1. Jaroslav Poncar 87<br />
5.2. Horst Hamann 90<br />
5.3. Jürgen Mai 91<br />
5.3. Stephan Kaluza 94<br />
Glossar (Quelle: <strong>Handbuch</strong> Apple Aperture) 95<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607
1. Historische Grundlagen<br />
Veronika Kraljić:<br />
1.1. ROBERT BARKER<br />
Alles begann gegen Ende des 18. Jahrhunderts, als der aus Irland stammende Porträt- und Mi-<br />
niaturmaler Robert Barker 1787 bei einem Spaziergang auf dem Carlton Hill oberhalb Edin-<br />
burghs die ganze Stadt vor seinen Füßen liegen sah und ihm der Gedanke kam, die herrliche<br />
Aussicht in einem Rundumbild festzuhalten. Mit dieser Idee einer kreisförmigen Darstellung<br />
war das Panorama geboren.<br />
Das Panorama (Allsicht von Griechisch pan, all, und horama, Sicht) stellt eine perspektivische<br />
Darstellung von Gegenständen, die von einem festen oder beweglichen Punkt aus zu überse-<br />
hen sind, dar. Dabei handelt es sich um zylindrische Flächen die mit Rundbildern bzw. Rund-<br />
gemälden bezeichnet sind. Zu deren Betrachtung befindet sich der Beschauer in der Mitte.<br />
Robert Barker ließ sich seine Idee patentieren und hat sie bis ins Detail ausformuliert. Bar-<br />
ker, der heute als Erfinder des Panoramas gilt, benutzte übrigens einen ganz anderen Begriff<br />
als er 1787 das Patent in London anmeldete. Er bezeichnete sein Rundbild von Edinburgh als<br />
„Die Natur auf einen Blick“. Erst im Januar 1872 - fast 100 Jahre nach der Erfindung - prägte<br />
die Londoner TIMES das Kunstwort „PANORAMA“ - also die genaue Wiedergabe der An-<br />
sicht eines Ortes aus weiter Entfernung – eine Allansicht wie es das Wort Panorama schon<br />
impliziert.<br />
Als Barker in London sein Patent anmeldete, zählte er alle Merkmale seiner Erfindung auf,<br />
die sich später bis auf wenige Modifikationen zur Illusionssteigerung kaum noch veränderte.<br />
Barker erhielt 1787 ein Patent auf eine Bildmaschine, das die drei Elemente Rundumbild,<br />
Ausstellungsgebäude und Beleuchtungsanordnung gleichermaßen schützte. So umfasste die<br />
Definition des Panoramas mehrere Aspekte:<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 3
Ws ist damit meist nicht nur das Rundgemälde an sich gemeint, sondern in der Regel auch,<br />
die extra dafür errichtete Rotunde. Schon in seiner Patentbeschreibung stellt Barker detail-<br />
liert dar, wie die gerundete Leinwand angebracht werden muss, wie „die Beleuchtung von o-<br />
ben, die eingegrenzte Betrachterplattform in der Mitte, die eine zu starke Annäherung an das<br />
Bild verhindern sollte, sowie die Sichtblenden, die Ober- und Unterkante des Bildes verbar-<br />
gen“ , geschaffen sein sollten. Das Panorama war somit eine künstlerische und technische In-<br />
novation ersten Ranges und geriet zu einer völlig neuen Kunstform. Ziel dieser Inszenierung<br />
war es, das Gemälde so lebensecht zu gestalten, dass man es für die Realität halten konnte.<br />
Darum mussten sich die Besucher der Rotunden auch erst über einen abgedunkelten Gang<br />
und eine Treppe hinauf begeben, ehe sie auf einer Plattform das Bild betrachten konnten.<br />
Der Weg zur Plattform war ganz bewusst nicht hell erleuchtet, denn bereits hier versucht der<br />
Künstler für den Besucher eine Distanz zur realen Stadt zu schaffen. Wichtig für die Illusion,<br />
die erzielt werden soll, ist auch ein entsprechend großer Abstand der Plattform zu der Lein-<br />
wand. Weitere wichtige Aspekte, welche die Illusion noch verstärken sollten, waren der na-<br />
türliche Lichteinfall von oben durch die extra aus diesem Grund verwendeten Glasdächer und<br />
die sorgsam verdeckten Außenkanten der Leinwand.<br />
„Alles war so angeordnet, daß nichts das Blickfeld des Betrachters beeinträchtigen konnte.<br />
Das Panorama glich also einem Paradoxon: Ein begrenzter Raum sollte eine von allen irdi-<br />
schen Begrenzungen freie Darstellung erlauben.“<br />
Der Betrachter soll sich in dem Panorama wieder finden, es als Hier und Jetzt akzeptieren und<br />
die Welt, also die Realität um sich herum ein Stück weit vergessen und die dargestellte Pan-<br />
oramawelt als real annehmen. Das Panorama ist „die unmittelbare Vergegenwärtigung, » so as<br />
to make observers feel as if really on the very spot «”, schreibt schon Baker in seiner Patent-<br />
schrift 1787.<br />
Das Panorama kann daher nicht nur als ein Medium der Illusion betrachtet werden, sondern<br />
man kann noch einen Schritt weitergehen und es auch als Instrument der Suggestion anse-<br />
hen, denn das Panorama nimmt als Kunstform für sich in Anspruch, die Realität mit der<br />
größtmöglichen Authentizität abzubilden. Ziel ist es, eine völlige Indifferenz zwischen Origi-<br />
nal und Kopie zu erreichen.<br />
Die Präsentation seines 360 Grad Gemäldes von der schottischen Hauptstadt Edinburgh am<br />
31. Januar 1788 kann als Startschuss für die weitere Entwicklung im Bereich der Panoramama-<br />
lerei angesehen werden. Doch die Ausstellung des ersten Panoramas war bei weitem noch<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 4
nicht der Erfolg beschieden, wie er dann später im Laufe des Jahrhunderts den zahlreichen<br />
anderen entstandenen Rundgemälden zu Teil wurde.<br />
Man muss sich die Situation am Ende des 18. Jahrhunderts vor Augen führen. Die industrielle<br />
Revolution veränderte Landschaft und Natur, es entstanden die ersten Weltstädte. In diesem<br />
Zusammenhang spielte das Panorama eine bedeutende Rolle.<br />
Skepsis war es, die Robert Barker entgegengebracht wurde, als er sein Projekt, in der Hoff-<br />
nung einen Mäzen und öffentliche Unterstützung zu finden, dem damaligen Präsidenten der<br />
Royal Academy in London, Sir Joshua Reynolds vorlegte. Doch er ließ sich von seinen Plänen<br />
nicht abbringen und meldete am 19. Juni 1787 seine Idee vom Panorama zum Patent an.<br />
Zusammen mit seinem Sohn Henry Aston schuf Barker ein 360 Grad Bild, das er in einem<br />
Versammlungsraum der Öffentlichkeit Edinburghs vorstellte, allerdings mit nur mäßigem<br />
Erfolg.<br />
Dies lag sicherlich auch daran, dass er die von ihm selbst erdachte Konstruktionsweise und<br />
Präsentationsart für das Panorama nicht umsetzte. So war das Rundbild an sich viel zu klein<br />
geraten, die konstruierte Plattform bot nur wenigen Betrachtern Platz und war noch dazu viel<br />
zu nah an der Leinwand platziert, so dass sich kein Illusionseffekt einstellen konnte, außer-<br />
dem gab es nicht das geforderte natürliche Licht von oben, sondern nur eine unruhig fla-<br />
ckernde Saalbeleuchtung. Barker erkannte recht bald, dass sein Rundbild vor allem einen<br />
Fehler hatte: es war einfach zu klein um die gewünschte Wirkung zu erzielen. So entschloss<br />
er sich zur Schaffung eines Panoramas mit einem noch größeren Format als das bisherige.<br />
Auf einer 137,5 m² großen Leinwand verewigte Barker diesmal die Ansicht von London vom<br />
Dach der Albion Mills, einer Getreidemühle am Ufer der Themse. Dieses Bild, war wie schon<br />
das erste, nur auf ein Halbrund beschränkt und ab Juni des Jahres 1791 unter der Bezeichnung<br />
Panorama der Öffentlichkeit zugänglich. Anders als das erste Rundbild, wurde diese Ausstel-<br />
lung zu einem vollen Erfolg. Es drückte nicht nur die Wahrnehmungs- und Darstellungsmus-<br />
ter aus, die einem so unruhigen Zeitalter entsprachen, sondern bot auch die Möglichkeit, die<br />
Kontrolle über den ausufernden kollektiven Raum wiederzuerlangen. Die Menschen wollten<br />
der Realität entfliehen, um den Identitätsverlust zu kompensieren.<br />
„Angespornt durch den Erfolg hatte Barker einen soliden Ausstellungsbau errichten lassen, in<br />
dem ein Bild aufgeführt werden konnte, das die Ansprüche seines Patents vollständig erfüllte<br />
und seiner ursprünglichen Konzeption gerecht wurde.“ Hierbei handelte es sich um eine Ro-<br />
tunde am Londoner Leicester Square, entworfen durch den Architekten Robert Mitchell, in<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 5
der sogar zwei Rundbilder gleichzeitig gezeigt werden konnten, da das Gebäude über zwei<br />
Etagen verfügte. Die Rotunde hatte einen Durchmesser von 30m.<br />
1793 wurde der neue Bau, der 50 Jahre lang jedes Jahr ein neues ca. 900m2 großes Rundum-<br />
bild zeigte (meist Darstellungen Berühmter Schlachten, bedeutender Städte oder interessan-<br />
te Landschaften) mit dem Panorama, das die Darstellung der russischen Flotte bei Spithead<br />
zeigte, eröffnet und war so erfolgreich, dass sogar die königliche Familie dem Leicester Squa-<br />
re einen Besuch abstattete.<br />
In den folgenden Jahren wurden beide Etagen immer wieder mit neuen Rundbildern ausge-<br />
stattet, so dass „bis zu ihrem Abriss 1861 […] insgesamt nicht weniger als 126 Panoramen“ zu<br />
sehen waren. Verkaufte Barker anfangs die Leinwände noch, um sie anderen Orts ausstellen<br />
zu lassen, ging er bald dazu über, die neuen Motive einfach über die alten Bilder zu malen, da<br />
dies nicht nur praktisch, sondern auch noch kostengünstig war.<br />
Obwohl sich Barker seine Idee vom Panorama bis 1801 patentieren ließ, entstanden schon<br />
während dieser Zeit Nachahmungen. Größtenteils handelte es sich dabei um großformatige,<br />
Panorama ähnliche Gemälde, die dann meist unter dem vagen Titel ‚große historische Aus-<br />
stellung’ angekündigt worden sind.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 6
Die Entwicklung des Panoramas in Deutschland:<br />
Bereits im September 1799 konnte die deutsche Bevölkerung das London-Panorama von Ro-<br />
bert Barker in einer eigens dafür errichteten Rotunde in Hamburg bestaunen. Doch die Be-<br />
geisterung hielt sich in Grenzen, was unter anderem auch daran lag, dass die Leinwände der<br />
Panoramen bereits während ihrer ‚Tournee’ durch England ziemlich gelitten hatten und auch<br />
nicht mehr ganz so originär waren wie zu Beginn ihrer Reise, denn notwendige Reparaturen<br />
erforderten teilweise Eingriffe in die originale Darstellung.<br />
Das Panorama geriet zu einer der populärsten und typischen Erscheinungen des 19. Jahrhun-<br />
derts. Wo immer die spektakulären Bilder gezeigt wurden, drängte sich eine bunte, vergnü-<br />
gungssüchtige Menge. Mit der Darstellung von Schlachten oder fernen Ländern schafften es<br />
die Panoramamaler, die Besucher fast ein Jahrhundert lang in ihren Bann zu ziehen. Das Pan-<br />
orama entwickelte sich zu einem Publikumsmagneten noch bevor die ersten bewegten Bilder<br />
die Kinosäle füllen sollten.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 7
1. Historische Grundlagen<br />
Sertaç Yildiz, Sebastian Schubert<br />
1.2. KARL-FRIEDRICH SCHINKEL, ERSTE DEUTSCHE PANORAMEN<br />
Vita<br />
* 13. März 1781 in Neuruppin (Brandenburg)<br />
1794 Umzug nach Berlin<br />
1798 Abgang von der Schule / Beginn der Architektenaus-<br />
bildung bei David Gilly<br />
1803-05 Erste Italienreise (u.a. Venedig, Sizilien, Rom,<br />
Rückreise über Paris)<br />
1808 Panorama von Palermo<br />
1816 Neue Wache (dam. Königswache) Berlin<br />
1818 Konzerthaus (dam. Schauspielhaus) Berlin<br />
1820 Professor für Baukunst an der Akademie<br />
1822 Neues Museum (Entwurf Museumsinsel) Berlin<br />
1824 (Juni-Dez) Zweite Italienreisen (u.a. Neapel)<br />
1826 (Apr. - Aug.) Englandreise<br />
1831 Bauakademie<br />
† 9. Oktober 1841 in Berlin<br />
Schinkels erste Italienreise<br />
Durch eine kleine Erbschaft konnte sich Schinkel eine „lang gehabte Sehnsucht“<br />
erfüllen. Seine erste Italienreise hat ihn sehr geprägt und konnte<br />
mittels dieser Studienreise seine Architekturausbildung<br />
abrunden. Schinkel führte sehr genau Tagebuch und hat<br />
die Reise mit Zeichnungen und Skizzen gut dokumen-<br />
tiert. Aber nicht nur als Ar- chitekt hat ihn diese Reise<br />
beeinflusst, auch der Maler Schinkel hat viele Erfahrungen<br />
gemacht und neue Techniken kennen gelernt.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 8
Die wichtigsten Stationen seiner Reise:<br />
- Venedig<br />
- Rom<br />
- Sizilien (Höhepunkt der Reise mit Besteigung des Vesuvs)<br />
- Rom<br />
- über Paris zurück nach Berlin<br />
Während seiner Reise in Italien hat Schinkel viel in Form von Zeichnungen und Skizzen do-<br />
kumentiert, darunter zahlreiche Motive in Kombination von Landschaft und Architektur. Er<br />
legte großen Wert auf die Eingliederung eines Gebäudes in sein Umfeld und beschäftigte<br />
sich intensiv mit diesem Thema. Er beschäftigte sich nach seiner Italienreise aufgrund der<br />
schlechten Lage der Bauwirtschaft mit der Malerei. Er hatte damit begonnen, perspektivisch-<br />
optische Gemälde zu malen. Dabei entstanden seine Panoramen und Dioramen. Nach italie-<br />
nischen Vorbildern schuf er 1808 das Panorama von Palermo. Er malte das 30 Meter lange<br />
und 5 Meter hohe kreisrunde Panorama innerhalb von 4 Monaten auf Zwillichleinwand im<br />
Saal des Königlichen Opernhauses. Weitere bekannte Werke sind das Panorama von Rom<br />
und das Panorama von Köln, dass er als Titelbild für Boisserées Tafelwerk über den Kölner<br />
Dom vom Turm der St. Kunibertkirche zeichnete. Mit der Ausübung dieser Tätigkeit bekam<br />
er auch Aufträge für Bühnenbilder, wie z.B. für das Theaterstück “Die Zauberflöte“.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 9
Schinkels Friedrichswerdersche Kirche in Berlin wurde wiederum zum Panoramamotiv.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 10
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 11
1. Historische Grundlagen<br />
Gazi Göztaşlar<br />
1.3. MONUMENTALPANORAMEN DES 19. JAHRHUNDERTS<br />
- Ein Panorama ist ein durchgehendes Gemälde, welches im Inneren einer Rotunde installiert<br />
ist.<br />
- Das Panorama war eine der beliebtesten und populärsten Erscheinungen im 19 Jh.<br />
- Die Ausstellungsorte waren Magnete für vergnügungssüchtige Menschen.<br />
- 1787 meldet Robert Barker in London ein Patent auf das Panorama an.<br />
- Er beschreibt es als Illusionssteigerung.<br />
- Ursprünglicher Name „La Nature à Coup d’Œil“; „Die Natur auf einen Blick“.<br />
- Erst 1792 prägte die Zeitung Times in ihren Ankündigungen den Namen „Panorama“;<br />
griech. „Allansicht“.<br />
- Das Gemälde in der Rotunde sollte so realistisch wie möglich dargestellt werden.<br />
- Das Gemälde wird in einer Rotunde angebracht.<br />
- Im Inneren befindet sich eine Plattform, von wo aus man sich das Bild ohne jegliche Hinder-<br />
nisse anschauen kann.<br />
- Zudem mit einer Rampe umgeben, damit ein bestimmter Abstand zum Bild eingehalten<br />
werden konnte.<br />
- Die Belichtung erfolgt durch Oberlichter entlang des Daches.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 12
Die Situation am Ende des 18. Jahrhunderts:<br />
- Industrielle Revolution -> Motiv vom Wandel der Stadt<br />
- Krieg in Europa -> Motiv von Kriegsschlachten<br />
- Kolonialismus und Neugier -> Motiv von fernen Orten<br />
- allgemeines Problem von Panoramen war das Übertragen von Skizzen auf große Formate<br />
sowie von flachen Vorlagen auf zylindrische Körper<br />
- 1-3 stöckige Plattformen zum Malen der Bilder<br />
- mehrere Künstler mussten an einem Bild arbeiten, was nur funktioniert, wenn eine strenge<br />
Hierarchie vorhanden ist<br />
- Spezialisten für jedes Detail des Gemäldes<br />
- Mit fortlaufender Industrialisierung wurde auch die Anzahl der hergestellten P. mehr bis<br />
gegen Ende des 19 Jh. der Markt mit Panoramen überschwemmt wurde<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 13
1. Historische Grundlagen<br />
Maximilian Otto<br />
1.4. DAS KAISER-PANORAMA<br />
Das Kaiserpanorama stellt medienge-<br />
schichtlich das Bindeglied zwischen<br />
Rundpanorama und Kino dar. Es handel-<br />
te sich nicht um eine <strong>360°</strong> Schau. Es be-<br />
diente mit einer Umschau aus stereosko-<br />
pischen Bildern das Bedürfnis der Bevöl-<br />
kerung nach Bildern aus aller Welt und<br />
der Teilhabe am aktuellen Geschehen.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 14
Die Stereoskopie dient der raumgetreuen Abbildung einer Situation mittels paarweise<br />
erstellter Bilder, die getrennt für jedes Auge erzeugt und angeboten werden. Der Objektivab-<br />
stand einer stereoskopischen Kamera muss mit dem Abstand der menschlichen Augen<br />
übereinstimmen.<br />
Die drei prinzipiellen Arten stereoskopische Bilder aufzubereiten und zu betrachten sind der<br />
Parallelblick, der Kreuzblick und das Anaglypheverfahren (Bilder in Komplementärfarben<br />
aufgelöst). Während zur Betrachtung nach dem Anaglypheverfahren immer ein Hilfsmittel<br />
nötig ist, kann man stereoskopische Halbbilder mit etwas Übung auch so betrachten. Einfa-<br />
cher macht es aber auch hier die Betrachtung durch Linsen oder Prismen.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 15
Der Physiker und Erfinder August Fuhrmann (1844-1925) entwickelte die bestehenden stere-<br />
oskopischen Guckkästen weiter. Durch den Einsatz von Sammellinsen erzielte er ein klareres<br />
Bild. Durch die Erfindung der „indirekten durchschimmernden Polychromierung“ konnte er<br />
trotz schwarz-weiss Fotografie den Eindruck von Farbbildern erwecken.<br />
Die Anordnung im Kreis<br />
ermöglichte es zeitgleich<br />
25 Betrachtern, 50 im In-<br />
neren der Rotunde<br />
(3,75 m Durchmesser)<br />
rotierende, stereoskopi-<br />
sche Bilder zu betrachten.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 16
1. Historische Grundlagen<br />
Jonas Scholz:<br />
1.5. YADEGAR ASISI<br />
1955 # # # in Wien geboren, Kindheit und Schulzeit #<br />
# # # in Leipzig<br />
1973 - 1978 # # Architekturstudium an der TU Dresden<br />
1978 - 1984 # # Malereistudium an der HdK Berlin<br />
1987 - 1994 # # Lehrauftrag perspektivisches Zeichnen #<br />
# # # an der HdK Berlin<br />
seit 1996 # # Professur für freie Darstellung im<br />
# # # Fachbereich Architektur an der TFH<br />
# # # Berlin<br />
Werk<br />
Architektur:<br />
1982 # Gründung des Ateliers für Architekturzeichnung<br />
1982 # Gründung des Büros Brandt-Asisi-Böttcher<br />
1982 # 1. Preis Realisierungswettbewerb Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe<br />
1982 # 1. Preis Realisierungswettbewerb Luisenplatz Berlin<br />
1989 # Mies-van-der-Rohe Preis - Entwurf Endbahnhof Magnetschwebebahn Berlin<br />
Illusionsräume<br />
1984 # Rauminstallation im Martin Gropius Bau Berlin<br />
1986 # „Mauerdurchblick“, Malerei an der Berliner Mauer<br />
1992# „Orbit 2000“, Raum- und Toninstallation im deutschen Pavillon der<br />
# Weltausstellung Sevilla<br />
Panorama<br />
1993 # Rekonstruktion des Panoramabildes von Bühlmann und Wagner, Ausstellung # #<br />
# „Sehsucht“ in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 17
# Deutschland in Bonn<br />
1995 # Berlin2005-Cityvision für den STERN<br />
2002# „Olympiastadion Berlin“, Wettbewerbsentwurf von Kollhoff<br />
2002 # Wettbewerbsentwurf von Daniel Libeskind zum Freedom Tower New York<br />
Bühnenbild<br />
1992# „Dschungelbuch“, Stadttheater Heilbronn<br />
2002# „Martha“, Operette von Flotow, Staatsoperette Dresden<br />
2002# „West Side Story“ von Leonard Bernstein, Staatsoperette Dresden<br />
2004 # „Zauberflöte“ von W. A. Mozart, Oper Leipzig<br />
Panoramen<br />
Nach ausgiebiger Beschäftigung mit dem gestalterischen Medium Panorama in seinem Atelier<br />
verwirklichte Yadegar Asisi 2003 mit der Ausstellung zur Erstbesteigung des Mount Everest<br />
seine Vision von der Reanimation der großen Panoramen des 19. Jahrhunderts. Zuvor arbeite<br />
er schon für seine Kollegen Panoramen als Wettbewerbsvisualisierungen aus und war und ist<br />
in diesem Metier hoch geschätzt.<br />
"Die Panoramen, in ihren Ursprüngen im 19. Jahrhundert als Stilmittel entdeckt, wurden mit<br />
Beginn der ersten beweglichen Kinobilder vergessen und belächelt. Heute, im angehenden 3.<br />
Jahrtausend, macht es mir riesigen Spaß, diesen Giganten das Leben wiederzugeben. Ein<br />
wirkliches Bild von einem Ort kann uns erst die Realität geben, aber wir können ihr ein wenig<br />
vorgreifen, indem wir uns auf die Illusion der Panoramen einlassen." Yadegar Asisi<br />
8848Everst<strong>360°</strong><br />
Asisi fand im leerstehenden Gasometer II der Stadtwerke Leipzig einen geeigneten Ort zur<br />
Inszenierung seines Werkes, nachdem die Stadt zuvor vergebens eine geeignete Nachnut-<br />
zung für ihr 50 Meter hohes Industriedenkmal gesucht hatte. Der 50. Jahrestag der Erstbes-<br />
teigung des Mount Everest diente ihm als Bühne, Anlass und Thema für sein erstes großes<br />
Panorama. Das Panorama und die begleitende Ausstellung zogen vom 24.05.03 - 30.01.05<br />
ca. 450.000 Besucher an und Asisi wurde zudem der Leipziger Tourismus Preis 2004 verlie-<br />
hen. Auf einem 7 Meter hohen Podest sollte dem Besucher der Eindruck vermittelt werden, er<br />
stehe selbst im Tal des Schweigens und genieße den Ausblick auf die Bergwelt des Himalayas.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 18
Rom CCCXII<br />
Nach dem großen Erfolg des Everst Projektes, unterzeichnete Asisi einen Mietvertrag über<br />
zehn Jahre für den mit 1,5 Mio Euro sanierten und um einen Zwischenbau ergänzten Panome-<br />
ter und trägt seither auch ein unternehmerisches Risiko. Die Grundlage für Rom 312 war die<br />
Fotografie eines Panoramabildes, das 1888 vom Architekten Joseph Bühlmann und dem Maler<br />
Alexander von Wagner geschaffen wurde. Asisis Werk ist hierbei eine farbliche und auch<br />
handlungsspezifische Neuinterpretation, da lediglich ein s/w Foto-Leporello erhalten ge-<br />
blieben war.<br />
Das Panorama stellt den Tag des Einzugs von Kaiser Konstantin in Rom dar, nach der<br />
Schlacht an der Milvinischen Brücke, geschichtlich datiert auf den 27. Oktober 312. Verbun-<br />
den damit ist die bauliche Vollendung des antiken Roms und die Wende vom klassischen O-<br />
lymp zum Christentum, besiegelt durch das Mailänder Edikt. Dem Panorama voran geht eine<br />
Ausstellung, die dem Besucher das geschichtliche Hintergrundwissen vermitteln soll. Durch<br />
einen dunklen Gang erklimmt man ein Podest, dass das Kapitol simulieren soll, von ebendem<br />
man dann den freien Blick über Rom genießen darf. Der Detailreichtum geht soweit, dass<br />
man von dort mit einem Fernglas Konstantins Einzug, aber auch eine Menge aus dem römi-<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 19
schen Alltag nachempfinden kann. Selbst Lobpreisungen auf Gladiatoren sind auf manchem<br />
Gemäuer zu sehen.<br />
Das 106 x 34 m große und 4290 Arbeitsstunden verschlingende Rundpanorama besteht aus<br />
37 ca. 3,20 m breiten Stoffbahnen, die sechsfarbig auf Polyester gedruckt und bei 200°C<br />
durchgefärbt wurden. Das Ergebnis dieser Sublimationstechnik ist eine optische Auflösung<br />
von 600 dpi. Drucktechnisch wäre auch eine höhere Auflösung möglich gewesen, allerdings<br />
kam die Software bei 1300 verschiedenen Ebenen an ihre Grenzen. Ein Tag-Nachtzyklus un-<br />
termalt die empathische Atmosphäre, begleitet von einem extra komponierten Soundtrack<br />
des mit Asisi befreundeten Komponisten Eric Babak, tätig u.a. für Disney.<br />
1756Dresden<br />
2006 expandierte Asisi nach Dresden, funktionierte den Gasometer DREWAG zum Pano-<br />
meter um und eröffnete am 9.12. sein Dresden Panorama. Wie der Name verrät, handelt es<br />
sich bei der Darstellung um die kursächsisch königliche Residenz Dresden anno 1756. Vom<br />
Turm der Hofkirche kann man Handwerker rittlings auf dem Kirchendach sitzen sehen,<br />
Marktleute und Müßiggänger bevölkern die Straßen.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 20
2. Fototechnische Grundlagen<br />
Alexander Dasić:<br />
2.1. ANALOGE FOTOGRAFIE/SCANVERFAHREN<br />
Analoger und digitaler Workflow<br />
Schnittstellen<br />
Parallele Schnittstelle<br />
- Kabellänge maximal 5m<br />
- langsame Datenübertragung<br />
SCSI - Small Computer System Interface<br />
- Kabellänge maximal 3m<br />
- teilweise integrierte Steuereinheit entlastet den Prozessor<br />
- verschiedene Steckervarianten<br />
- schnelle Datenübertragung<br />
USB - Universal Serial Bus<br />
- relativ junges standardisiertes Anschlusssystem<br />
- meist standardmäßig vorhanden<br />
- schnelle Datenübertragung<br />
Scannertypen<br />
Handscanner<br />
+ kompakt<br />
+ preiswert<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 21
- geringe Breite - zwei Scandurchgänge für eine DIN A4 Seite<br />
- präzise Führung erforderlich - Verwacklungsgefahr<br />
- niedrige Auflösung<br />
Einzugsscanner<br />
+ kompakt<br />
- nur einzelne Seiten sind als Scanvorlage nutzbar<br />
- genaue Einführung der Scanvorlage notwendig - Knittergefahr<br />
3D-Scanner<br />
+ Digitalisierung beliebig geformter Scanvorlagen<br />
- sehr teuer<br />
Dia-Scanner<br />
+ qualitativ sehr hochwertige Scanergebnisse<br />
+ besonders exakt und hohe Detailtiefe<br />
- mit Flachbettscannern und zugehörigen Aufsätzen, lassen sich auch Dias scannen<br />
Trommelscanner<br />
+ herausragende Auflösung, Tempo und Qualität<br />
- nur Einzelseiten als Scanvorlage nutzbar<br />
- hoher Preis<br />
- sehr groß<br />
Flachbettscanner<br />
• ohne Durchlichteinheit / mit Durchlichteinheit / mit Optik (zusätzliches Linsensystem)<br />
+ einfache Bedienung<br />
+ qualitativ hochwertige Scanergebnisse<br />
+ große Modellpalette mit breitem Leistungsspektrum<br />
+ verarbeitet unterschiedliche Scanvorlagen: Bücher, Zeitschriften, Fotos, Dias<br />
+ preiswert<br />
<strong>Technische</strong> Unterschiede<br />
- Vorlagenaufnahme (Mechanik)<br />
- Lichtsensor (Optik und Elektronik)<br />
- Farbfiltersystem (Mechanik, Optik, Elektronik)<br />
- A/D-Wandler (Elekronik)<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 22
Lichtsensoren<br />
- Helligkeit/Lichtintensität wird über CCD-, CIS- oder PMT-Sensoren erfasst, allerdings<br />
nicht die Farbe<br />
- Sensoren sind „farbenblind“<br />
- Farbinformationen werden mit Farbfiltern erzeugt<br />
CCD-Sensor (Charge-Coupled Device)<br />
- eine Zeile aus vielen lichtempfindlichen elektronischen Sensorpunkten<br />
- Anzahl der Sensorpunkte nebeneinander ergeben die optische Auflösung des Scanners<br />
- physikalische Auflösung ergibt sich aus der Anzahl und Schrittweite der Stops des Scan-<br />
schlittens<br />
CIS-Sensor (Contact Image Sensor)<br />
- durch geringen Stromverbrauch reicht der USB-Anschluss zum Betrieb<br />
- ermöglicht flache und kompakte Scanner<br />
- komplexe Optik wird nicht mehr benötigt<br />
- geringe Schärfentiefe bei nicht flach aufliegenden Scanvorlagen<br />
PMT-Sensor (Photomultipler Tube)<br />
- Einsatz im Trommelscanner<br />
- Verstärkung von schwachen Elektronenströmen des Eingangssignals<br />
Farbfiltersysteme<br />
Three-Pass-Scanner<br />
Filterscanner<br />
- Belichtung der Scanvorlage in drei Durchgängen mit weißem Licht<br />
- in jedem Durchgang filtert der CCD-Sensor eine andere Farbe - Rot, Grün, Blau<br />
- additives Farbmodell<br />
- Ablesen für jeden einzelnen Punkt für die drei Farben<br />
- sehr langsames Verfahren<br />
- muss sehr exakt arbeiten, damit die Farbschichten genau übereinander liegen<br />
- nicht weit verbreitete Technik<br />
Single-Pass-Scanner<br />
Fluoreszenzlampenscanner<br />
- Belichtung der Scanvorlage mit drei verschiedenfarbigen Fluoreszenzlampen - Rot, Grün,<br />
Blau<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 23
- entsprechender Farbanteil der Vorlage wird reflektiert<br />
- nur ein Scandurchgang notwendig<br />
Prismenscanner<br />
- Belichtung der Scanvorlage mit weißer Lichtquelle<br />
- reflektiertes Licht wird über Spiegel in ein Prisma geführt<br />
- Aufteilung des Licht in Rot-, Grün- und Blauanteile<br />
- drei versch. Reihen CCD-Sensoren fangen den jeweiligen Farbanteil gleichzeitig auf<br />
- nur ein Scandurchgang notwendig<br />
Digitalisierung<br />
- Umwandlung von Licht in Nullen und Einsen - Umwandlung analoger in digitale Daten<br />
- Einteilung der Scanvorlage in ein Gitter<br />
- jedes Gitterkästchen wird mit einer Information belegt<br />
- A/D-Wandler<br />
- Sensoren nehmen Helligkeitsunterschiede auf und übersetzen diese in analoge Spannungs-<br />
werte<br />
- Umwandlung der analogen Spannungswerte in Binär-Zahlen<br />
Bildeigenschaften<br />
Jedes Pixel eines digitalen Bildes besitzt 4 grundlegende Eigenschaften:<br />
• Größe (Auflösung)<br />
•Tonwert<br />
• Farbtiefe<br />
• Position<br />
Auflösung<br />
- dpi - dots per inch<br />
- Auflösung = Anzahl der physikalischen Sensoren auf der X-Achse • Anzahl der Stops des<br />
Schrittmotors auf der Y-Achse<br />
Optische Auflösung<br />
- Abhängig von der Anzahl der Sensoren auf der beweglichen CCD-Zeile und von der maxi-<br />
malen Vorlagenbreite, die der Scanner einlesen kann<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 24
Physikalische Auflösung<br />
- Abhängig von der Anzahl der Stops des Schrittmotors/Scanschlittens auf der Y-Achse<br />
Interpolierte Auflösung<br />
- mathematischer Algorithmus, der zu den tatsächlichen Bildpunkten zusätzliche Zwischen-<br />
punkte hinzurechnet<br />
- theoretische Verbesserung der Auflösung<br />
- feine Strukturen oder kleine Details können zusammenfließen und klobig wirken<br />
Ausgabeauflösung<br />
- Abhängig von der Anzahl der Auflösung (dpi) des Ausgabegerätes<br />
Pixelzahl<br />
Bezeich-<br />
nung<br />
Name<br />
Größe in Pi-<br />
xeln<br />
307.200 VGA 0,3 MP 640 * 480 4:3<br />
995.328 XGA 1,0 MP 1.152 * 870 4:3<br />
1.228.800 1,3 MP 1.280 * 960 4:3<br />
1.920.000 UXGA 2,0 MP 1.600 * 1.200 4:3<br />
2.046.336 2,0 MP 1.752 * 1.168 3:2<br />
2.952.192 3,0 MP 1.984 * 1.488 4:3<br />
3.145.728<br />
SUXGA/<br />
QXGA<br />
For-<br />
mat<br />
3,3 MP 2.048 * 1.536 4:3<br />
3.871.488 4,0 MP 2.272 * 1.704 4:3<br />
5.038.848 5,0 MP 2.592 * 1.944 4:3<br />
6.040.064 6,0 MP<br />
3.008 *<br />
2.008<br />
3:2<br />
Druckgröße in cm bei<br />
150 dpi 200 dpi 360 dpi<br />
10,8 *<br />
8,1<br />
19,5*<br />
14,7<br />
21,6 *<br />
16,25<br />
27,1 *<br />
20,3<br />
29,6 *<br />
19,7<br />
33,5 *<br />
25,1<br />
34,6 *<br />
26<br />
38,5 *<br />
28,8<br />
43,9 *<br />
32,9<br />
50,9 *<br />
34<br />
8,1 * 6,1 4,5 * 3,4<br />
14,6 *<br />
11,0<br />
16,25 *<br />
12,1<br />
20,3 *<br />
15,2<br />
22,25 *<br />
14,8<br />
25,1 *<br />
18,9<br />
26 * 19,5<br />
28,8 *<br />
21,6<br />
32,9 *<br />
24,7<br />
38,2 *<br />
25,5<br />
8,1 * 6,1<br />
9,0 * 6,7<br />
11,2 *<br />
8,5<br />
12,3 *<br />
8,2<br />
14 * 10,5<br />
14,5 *<br />
10,8<br />
16 * 12<br />
18,3 *<br />
13,7<br />
21,2 *<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 25<br />
14,1
Farbtiefe<br />
- Definiert wieviele Töne oder Farbinformationen jeder Pixel in der Datei haben kann<br />
- gibt die Farbauflösung eines Gerätes wieder<br />
- Farbtiefe von 1 bit ( schwarz oder weiß )<br />
- Farbtiefe von 8 bit - 256 mögliche Werte<br />
- Farbtiefe von 24 bit 16777216 mögliche Werte<br />
- 8 bit Farbtiefe: ein Pixel eines Farbkanals kann einen von 256 Helligkeitsstufen annehmen<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 26
Aufschlüsselung für die 3 Farbkanäle:<br />
2 bit pro Kanal (4 x 4 x 4 = 64 Abstufungen)<br />
3 bit pro Kanal (8 x 8 x 8 = 512 Abstufungen)<br />
4 bit pro Kanal (16 x 16 x 16 = 4096 Abstufungen)<br />
8 bit pro Kanal (256 x 256 x 256 = 16777216 Ab-<br />
stufungen)<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 27
2. Fototechnische Grundlagen<br />
Oliver Krämer:<br />
2.2. DATEIFORMATE/FARBVERWALTUNG IM RECHNER<br />
Rastergrafik und Vektorgrafik<br />
Eine Rastergrafik ist wie ein Mosaik, das<br />
aus vielen einzelnen quadratischen Ka-<br />
cheln besteht, die in einem definierten<br />
Raster angeordnet sind und unterschiedli-<br />
che Eigenschaften besitzen [Farbe, Ober-<br />
fläche, Material usw.] und deren Zusam-<br />
menwirken ein Bild ergibt. Die Rastergra-<br />
fik ist eine Grafik, die aus einzelnen fest<br />
definierten Punkten [Bildpunkten] bes-<br />
teht. Jedem einzelnen Bildpunkt der Rastergrafik werden Informationen zugewiesen, die den<br />
Inhalt der Grafik wiedergeben. Rastergrafiken eigen sich hauptsächlich um komplexe Bilder<br />
wie Fotografien oder gescannte Dokumente im Rechner wiederzugeben.<br />
Im Gegensatz zur Rastergrafik ist die Vektorgrafik für die Wiedergabe solcher Datensätze<br />
eher ungeeignet. Die Vektorgrafik besteht nicht aus einzelnen Bildpunkten, denen bestimm-<br />
te Eigenschaften zugewiesen werden, sondern aus geometrischen Formen, deren genaues<br />
Erscheinungsbild in der Datei gespeichert wird. Da von den Formen der Vektorgrafik nur die<br />
spezifischen Werte gespeichert werden, ist die Dateigröße der Vektorgrafik im Vergleich zur<br />
Rastergrafik, die die Information eines jeden Bildpunktes speichern muss, relativ gering.<br />
Während die Vektorgrafik nahezu verlustfrei in eine Rastergrafik umgewandelt werden kann<br />
(jede Grafikkarte und jeder Drucker muss die einzelnen Vektoren in Bildpunkte umwandeln),<br />
ist es nur sehr bedingt möglich, Rastergrafiken automatisiert in Vektorgrafiken zu konvertie-<br />
ren.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 28
Pixel<br />
Der Begriff Pixel ist ein Kunstwort, das sich aus den englischen Worten Picture und Element<br />
zusammensetzt. Den einzelnen Pixeln oder Bildpunkten einer Rastergrafik werden unter-<br />
schiedliche Eigenschaften wie zum Beispiel Farbwerte zugewiesen, wobei die Farbwerte des<br />
Pixels von der Farbtiefe und dem Farbraum des Grafikformats abhängen. Je nach Dateiformat<br />
kann das Pixel zusätzlich noch mit Informationen über Transparenz (Alphakanal) oder ande-<br />
ren Metadaten versehen werden (z.B. 3. Dimension). Aus diesen unterschiedlichen Informa-<br />
tionen, die das Pixel enthält ergibt sich für den Betrachter das Bild.<br />
Es kann jedoch vorkommen, dass die Informationen der Pixel von unterschiedlichen Pro-<br />
grammen auch unterschiedlich interpretiert werden, was wiederum zu verschiedenen Ergeb-<br />
nissen in der Darstellung führt.<br />
Bildgröße<br />
Die Bildgröße gibt die genauen Pixelmaße der Rastergrafik an und somit die exakte Anzahl<br />
von Pixeln auf der Längs- und auf der Querachse an. Dieser Wert wird bei Pixelgrafiken und<br />
Monitoren in Pixeln pro Zeile und Spalte angegeben, wobei die Multiplikation beider Werte<br />
die Pixelfläche ergibt, wie sie als Auflösung von Digitalkameras oft genannt wird. Dies ist a-<br />
ber nicht die korrekte Auflösung der Kamera. Aus den Längen- und Breitenangaben lässt sich<br />
das genaue Seitenverhältnis berechnen. Erst die Auflösung gibt die tatsächliche Größe des<br />
Bildes in einem ganz klaren Raster angeordnet an. Pixelmaße können nur Ganzzahlig defi-<br />
niert werden, das Pixel ist unteilbar.<br />
Auflösung<br />
Die Auflösung wird in der Regel in Dots per Inch [dpi] oder Pixel per Inch [ppi] angegeben.<br />
Sie wird auch als Pixeldichte bezeichnet. Die Auflösung gibt an, wie viele Bildpunkte auf ei-<br />
ner physikalisch bestimmten länge verteilt werden, wobei die vorgegebene Länge bei Raster-<br />
grafiken der Bildgröße entspricht. Die Auflösung gibt also an, wie viel Bildinformation in der<br />
Grafik vorhanden ist. Je höher die Auflösung ist, desto größer ist in der Regel auch die Datei,<br />
wobei bei hoher Pixeldichte die Bildqualität ebenfalls zunimmt.<br />
Während die Auflösung bei digitalen Daten angibt, wie dicht die Pixel nebeneinander ange-<br />
ordnet sind, gibt die Auflösung bei Monitoren, Scannern und Druckern an, wie dicht die Pi-<br />
xel von dem Aus- beziehungsweise Eingabegerät verwaltet werden können.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 29
Farbräume<br />
Ein Farbraum ist eine mathematische Beschreibung von Farben durch ein Koordinatensys-<br />
tem. Im Farbraum werden alle im jeweiligen Farbmodell definierbaren Farben beschrieben.<br />
Farbräume dienen der Beschreibung und Spezifikation von Farben. Innerhalb des Farbrau-<br />
mes werden die Farben für ein bestimmtes Medium, zum Beispiel Monitor oder Drucker<br />
durch sog. Profile dargestellt.<br />
Farbmodelle wie RGB, CMY bzw. CMYK und Lab unterscheiden sich in ihrem Aufbau deut-<br />
lich, obwohl sie teilweise identische Farben beinhalten.<br />
Da die verschiedenen Medien unterschiedliche Farbmischungen verwenden, sind die Farb-<br />
modelle für bestimmte Medien und Farbmisch-Verfahren optimiert: So für die Farbdarstel-<br />
lung auf Monitoren, die mit additiver Farbmischung arbeiten (RGB), oder für den Printbe-<br />
reich, der mit subtraktiver Farbmischung arbeitet (CMYK). Die technischen Möglichkeiten<br />
der jeweiligen Geräte sind jedoch eingeschränkt. Zum Beispiel kann kein Drucker sämtliche<br />
Farben, die im CMYK Farbraum definiert werden können, auch tatsächlich drucken. Zudem<br />
variieren auch noch die tatsächlich druckbaren Farben von Gerät zu Gerät, von Tinte zu Tinte<br />
und sogar von Papier zu Papier. Diese Unterschiede werden zum Zwecke der Vergleichbar-<br />
keit in sog. Profilen erfasst.<br />
Der Lab Farbraum<br />
Der Lab Farbraum beinhaltet alle vom menschlichen Auge<br />
wahrnehmbaren Farben. Der Lab Farbraum ist ein standardi-<br />
sierter geräteunabhängiger Farbraum. Jede Farbe wird im Lab<br />
durch die Koordinaten L, a und b definiert, wobei die a Achse<br />
den Grün, beziehungsweise Rotanteil einer Farbe beschreiben,<br />
dabei stehen negative Werte (-a) für Grün und positive Werte<br />
(+a) für Rot. Die b Achse beschreibt den Blau- oder Gelbanteil<br />
einer Farbe, wobei negative Werte 8 (-b) für Blau und positive Werte (+b) für Gelb stehen.<br />
Beide Achsen umfassen Zahlenwerte von -150 bis +100 und umgekehrt.<br />
Die L Achse beschreibt die Helligkeit [Luminanz] der Farbe mit Werten von 0 bis 100.<br />
Im dem Lab verwandten HSB Farbmodell werden die Farben über die drei Eigenschaften<br />
Farbton [Hue], Sättigung [Saturation] und Helligkeit [Brightness] definiert. Der Farbton wir<br />
auf einem Farbkreis mit Werten zwischen 0° und <strong>360°</strong> beschreiben. Die Sättigung der Far-<br />
be wird in Prozent angegebenen und beschreibt das Verhältnis zwischen Farbe und Grauan-<br />
teil. Auf dem Farbkreis nimmt die Sättigung von innen nach außen ab. Von der Sättigung der<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 30
Farbe hängt ab, ob eine Farbe matt oder kräftig erscheint. Der Helligkeitswert des HSB<br />
Farbmodells gibt die Schwarztrübung der Farbe an und wird als Prozentwert zwischen 0 %<br />
[Schwarz] und 100 % [voll gesättigte oder aufgehellte Farbe] angegeben.<br />
Das HSV Farbmodell funktioniert ähnlich wie das HSB Farb-<br />
modell mit dem Unterschied, dass statt Schwarz die Intensität<br />
[Luminanz] entweder in prozentualen Werten [0% ≙ Weiß<br />
100% ≙ Schwarz] oder Zahlenangaben [von 0 ≙ Weiß bis 255 ≙<br />
Schwarz] angegeben wird. Die Intensität beschreibt die Hellig-<br />
keit bzw. den Schwarz- oder Weißanteil eines Farbtons.<br />
Der RGB Farbraum<br />
Im RGB Farbmodell werden die Farben Rot, Grün und Blau in<br />
Form von drei Koordinaten angegeben. Die Werte liegen bei<br />
256 bit Farbtiefe zwischen 0 und 255 oder 0 und 1 [0% bis<br />
100%] auf jeder Achse. Der RGB Farbraum ist ein additiver<br />
Farbraum in dem die unterschiedlichen Farben durch Addition<br />
gemischt werden: Alle Farben gemischt ergeben Weiß.. Bild-<br />
schirme, Kamerasensoren und Scanner bauen ihre Bilder aus<br />
RGB Farben auf. Ein Monitor baut sein Bild aus einzelnen Pi-<br />
xeln auf, wobei ein Pixel aus drei Bildpunkten besteht, von de-<br />
nen je einer rot, grün und blau ist. Auch der Sensor der Digital-<br />
kamera nimmt die Farben rot, grün und blau in der Regel ge-<br />
trennt auf und setzt sie zu einem Bild zusammen.<br />
Der CMYK Farbraum<br />
Die Abkürzung CMY steht für Cyan, Magenta und Yellow. CMY ist ein subtraktiver<br />
Farbraum. Hierbei werden die Farben durch Subtraktion gemischt: alle Farben zusammen<br />
ergeben Schwarz. Dies geschieht jedoch nur in der Theorie, weshalb ein weiterer Schwarzka-<br />
nal (K für Kobalt) hinzugefügt wird. Die Entwicklung der Drucker geht dahin, immer mehr<br />
weitere Tinten hinzuzufügen, um das tatsächlich druckbare Spektrum ständig zu erweitern<br />
(6-Farbdrucker, 8-Farbdrucker, 16-Farbdrucker... ).<br />
Im CMYK werden die Mischverhältnisse der einzelnen Farben von 0 bis 100 prozentual an-<br />
gegeben. Dabei steht 0 % für unbedruckt und 100 % für eine Volltonfläche.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 31
Farbprofile<br />
Jedes Gerät, wie zum Beispiel eine Digi-<br />
talkamera und auch jede Software, die<br />
Farben verwaltet, besitzt ein eigenes<br />
Farbprofil, nach dem die Farbwerte, die<br />
den Pixeln in der Rastergrafik zugewiesen<br />
sind, verarbeitet und wiedergegeben wer-<br />
den. Hierfür wurde ein Standardformat für<br />
Farbprofile vom ICC [engl. International<br />
Color Consortium] entwickelt und in der<br />
ISO Norm 15076 international standardi-<br />
siert. Jedes Gerät und jede Software, die an<br />
der Wiedergabe der Farbe beteiligt ist,<br />
konvertiert den Farbwert nach dieser Tabelle in sein eigenes Farbprofil. Da die Farbwerte<br />
[zum Beispiel RGB Werte] eines Pixels in einer Rastergrafik immer relative Farbwerte sind,<br />
müssen diese Werte für die genaue Wiedergabe klar definiert werden. Hierzu werden die<br />
Farbwerte des Pixels mit einem Farbprofil verknüpft, sodass die Farbe korrekt dargestellt<br />
werden kann. Diese richtigen Farbwerte können mit teuren Spezialmessgeräten, sog. Spek-<br />
tralfotometern, gemessen werden.<br />
Jedes Farbprofil kann aber nur einen be-<br />
stimmten Teil der Farben wiedergeben,<br />
die im jeweiligen Farbraum vorhanden<br />
sind. Daher kommt es bei der Bearbeitung<br />
von Pixelgrafiken beim Wechsel des Pro-<br />
fils in der Regel zu Informationsverlusten,<br />
da die einzelnen Farbprofile unter sich<br />
niemals die gleichen Farben beinhalten.<br />
Das Farbprofil eines Monitors kann zum<br />
Bespiel weniger Blautöne verwalten, als<br />
das Farbprofil von Adobe Photoshop, so-<br />
dass diese auch nicht angezeigt werden. Um zu testen, in wie fern sich Farbprofile über-<br />
schneiden, gibt es Programme wie „ColorSync“, die Farbprofile in einem Farbraum dreidi-<br />
mensional darstellen, sodass diese miteinander verglichen werden können. Mit diesen Pro-<br />
grammen kann dann ermittelt werden, in welchen Bereichen mit Farbinformationsverlusten<br />
bei der Konvertierung zur rechnen ist.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 32
Farbsysteme<br />
Die Farben eines Farbsystems, liegen in<br />
einem Koordinatensystem, aus dem der<br />
Farbraum gebildet wird. Im Farbsystem<br />
werden den Farben eindeutige numeri-<br />
sche Werte zugewiesen. Durch diese<br />
Werte lässt sich die Farbe eindeutig defi-<br />
nieren und ist weltweit gleich. Das Farb-<br />
system kann rein als mathematischer<br />
Messraum existieren, aber auch Farbkata-<br />
loge stellen Farbsysteme da.<br />
Auf Grund dieser Definition zählen RGB,<br />
LAB und CMYK auch als Farbsystem. Viele Programme bezeichnen diese allerdings als<br />
Farbmodus wie zum Beispiel Adobe Photoshop, das zwischen sieben verschiedenen Farbmo-<br />
di unterscheidet: Bitmap (s/w), Graustufen, Duplex, Indizierte Farben, RGB, Lab und<br />
CMYK.<br />
Das Pantone Farbsystem wurde von Pantone, Inc 1963 entwickelt. Es findet hauptsächlich<br />
Verwendung im Druck- und der Grafikindustrie. Das Pantone Farbsystem besteht aus 14 Ba-<br />
sisfarben, die in verschiedenen Farbanteilen miteinander gemischt alle weiteren Farben des<br />
Systems ergeben.<br />
Kompressionsverfahren<br />
LZW<br />
Die LZW Komprimierung wird auch als Lempel-Ziv-Welch-Algorithmus bezeichnet. Das<br />
LZW Komprimierungsverfahren ist ein verlustfreies Komprimierungsverfahren und wurde<br />
bereits 1974 Abraham Lempel und Jacob Ziv entwickelt und veröffentlicht.<br />
Das LZW Verfahren komprimiert mittels Wörterbüchern, in denen die am häufigsten vor-<br />
kommenden Zeichenketten unter einer Abkürzung gespeichert werden. Statt jeder Zeichen-<br />
kette müssen nur noch die Abkürzungen abgerufen werden, wobei das Wörterbuch, in das<br />
die Abkürzungen geschrieben werden, Bestandteil der Datei ist. Daher lässt sich die Datei<br />
später wieder verlustfrei dekomprimieren.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 33
RLE<br />
Die Lauflängenkomprimierung oder auch RLE Komprimierung (Run Length Encoding) ist<br />
ein sehr einfacher verlustfreier Kompressionsalgorithmus für digitale Daten. Bei der Lauf-<br />
längenkomprimierung werden sich wiederholde Zeichen in Form des Zeichens und der An-<br />
zahl des Zeichens gespeichert. Um den Beginn einer Wiederholung zu kennzeichnen, wer-<br />
den sogenannte Marker-Bytes eingesetzt. Das sind Bytes, die nicht im Datenstrom vorkom-<br />
men. Der Offset ist die Mindestwiederholrate, ab der kodiert wird. Bei einem Offset von 4<br />
wird ab einer Wiederholung von 4 Lauflängen kodiert. Das Verfahren ist prinzipiell bei<br />
Querformaten effizienter, da die zu komprimierenden Zeilen länger sind und ihre Anzahl ge-<br />
ringer ist, als bei Hochformaten. Zudem eignet es sich besonders für Grafiken, weniger für<br />
Fotografien.<br />
ZIP<br />
Die ZIP oder Deflatekomprimierung ist ein ist ein Algorithmus zur verlustlosen Datenkom-<br />
pression. Er wurde von Phil Katz für das ZIP-Archivformat entwickelt, wobei das Verfahren<br />
auch für Rastergrafiken angewendet werden kann. Der hierbei verwendete Algorithmus er-<br />
setzt dabei Zeichenfolgen, die mehrmals vorkommen. Dabei wird ein Komprimierungswör-<br />
terbuch verfasst, nachdem die Daten wieder entschlüsselt werden können.<br />
Dateiformate<br />
TIFF<br />
Die Dateiendung TIFF steht für Tagged Image File<br />
Format. Das TIFF wurde ursprünglich von der Fir-<br />
ma Aldus entwickelt, wobei die Rechte im Jahr 1994<br />
von Adobe erworben wurden, in dessen Besitz sie<br />
sich heute auch noch befinden.<br />
Das TIFF ermöglicht es dem Benutzer mehrere Da-<br />
tensätze [Einzelbilder] in einer Datei zu speichern und zu verwalten (Multipage-TIFF), au-<br />
ßerdem ist es möglich im TIFF Ebenen mit zu speichern. Des Weiteren lassen sich im TIFF<br />
auch Informationen über Transparenzen (Alphakanal), mit einer Tiefe zwischen 1 bit, 4 bit<br />
und 8 bit, ablegen und verwalten.<br />
Das Dateiformat TIFF ermöglicht das Speichern von Rastergrafiken in verschiedenen Farb-<br />
systemen und lässt unterschiedliche Kompressionsmethoden, wie zum Beispiel die nahezu<br />
verlustfreie LZW Komprimierung, oder ZIP und JPEG Kompressionsverfahren.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 34
Ein Nachteil am TIFF ist, dass es auf Grund seiner<br />
vielen Optionen zwar extrem flexibel ist, aber die<br />
Informationen nicht immer von jedem Programm auf<br />
die gleiche Art interpretiert werden. Das so genann-<br />
te Baseline TIFF ist der Datensatz, der von jedem<br />
Programm gelesen werden kann, alle Erweiterun-<br />
gen, wie Ebenen, Alphakanal usw. können nicht un-<br />
bedingt von jedem Programm verwaltet werden.<br />
Das TIFF wird bevorzugt im Druckbereich verwen-<br />
det, da es das für die Drucker benötigte CMYK-Farb-<br />
system unterstützt und eine verlustfreie Bildwiedergabe ermöglicht, wobei die Dateien we-<br />
sentlich größer sind, als zum Beispiel das verlustbehaftete JPG. Ein weiteres Anwendungsge-<br />
biet des TIFF ist die Archivierung von einfarbigem Bildmaterial zum Beispiel technischen<br />
Zeichnungen, da diese Dateien mit dem Fax Group 4 Komprimierungsverfahren auf sehr<br />
kompakte Größen gebracht werden kann.<br />
Ein weiterer Vorteil des TIFF Formates ist die Tatsache, dass bei Beschädigung der Datei die<br />
unbeschädigten Bereiche weiterhin lesbar bleiben. Die nicht mehr lesbaren Bereiche werden<br />
z.B. in Photoshop einfach schwarz dargestellt.<br />
GIF<br />
Das Dateiformat GIF (Graphics Interchange For-<br />
mat) wurde von Steve Wilhite entwickelt und im Jahr<br />
1987 von der Firma CompuServe eingeführt, um das<br />
ältere RLE Format zu ersetzen, das im Gegensatz<br />
zum GIF nur Schwarzweißgrafiken wiedergeben<br />
konnte. Anders als die meisten Dateiformate wurde<br />
die Lizenz des GIF von Anfang an für jeden Pro-<br />
grammierer zugänglich gemacht, sodass jeder das GIF Format an seine eigenen Anforderun-<br />
gen anpassen konnte. Das Dateiformat GIF sollte zu seiner Entstehungszeit den Benutzern<br />
einen schnelleren Datenaustausch über das Internet ermöglichen, da das GIF schon damals<br />
Bildmaterial komprimieren konnte.<br />
Die ursprüngliche Form des GIF, das GIF87a, konnte nur 256 Farben verwalten, wobei diese<br />
aus 256³ Farben frei wählbar waren, was ungefähr 16,7 Millionen Farbnuancen entspricht. In<br />
den Anfangszeiten der digitalen Bildverarbeitung war dies auch nicht weiter störend, da die<br />
verfügbare Hardware kaum mehr Farben wiedergeben konnte. Bilder, die mehr als 256 Far-<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 35
en enthalten, werden im GIF als nebeneinander, in Form eines Schachbrettrasters angeord-<br />
nete Einzelbilder verwaltet, wobei jedes Einzelbild des Rasters eine eigene Farbpalette be-<br />
sitzt. (s.o. „indizierte Farben“ in Photoshop).<br />
Neu beim GIF war mit Einführung der Version<br />
GIF89a die einzelnen Pixel der Datei nicht nur eine<br />
Farbinformation zugewiesen werden konnte, son-<br />
dern die Pixel auch Transparenzen enthalten kön-<br />
nen. Dabei beschränkt sich die Transparenz des Pi-<br />
xels entweder auf völlig transparent oder komplett<br />
opak. Halbtransparenzen sind beim GIF also nicht<br />
möglich. Allerdings ist das GIF auch heute noch ei-<br />
nes der wenigen webfähigen Bildformate, die mit<br />
Transparenzen umgehen kann.<br />
Eine weitere Besonderheit des GIF ist die Fähigkeit mehrere Einzelbilder in einer Datei zu<br />
speichern und diese in Form einer Animation von einem Programm wiedergeben zu lassen,<br />
wenn das Programm die Informationen richtig interpretiert. Dabei werden die in dem GIF<br />
enthaltenen Einzelbilder zeitversetzt wiedergegeben.<br />
Das Dateiformat GIF findet heute nahezu ausschließlich als Bannergrafik im Webbrowser<br />
Verwendung. Der Einsatz des GIF als Speicherformat für Digitalfotografie ist auf Grund sei-<br />
ner beschränkten Bildtiefe eher untypisch und auch nicht zu empfehlen.<br />
PNG<br />
Die Dateiendung PNG bedeutet Portable Network<br />
Graphics. Die Entwicklung des PNG begann im Jahr<br />
1994, nachdem die Firma Unisys für den vom GIF<br />
zur Komprimierung verwendeten LZW-Algorith-<br />
mus Patentanforderungen gestellt hatte. Ähnlich wie<br />
das GIF in seinen Anfangszeiten, ist das PNG ein<br />
Patent freies Dateiformat, das kostenlos für jeden<br />
zur Verfügung steht.<br />
Das PNG kann ähnlich wie das GIF 256 Farben pro Farbkanal beziehungsweise als Graustufe<br />
(8 bit) verwalten. Allerdings ermöglicht das PNG auch Bilder mit 16 bit Farbtiefe zu verwal-<br />
ten, wenn die Datei im RGB Farbmodus gespeichert wird.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 36
Eine Besonderheit des PNG ist die zusätzliche Alphakanalinformation, die den Pixeln zugwie-<br />
sen werden kann. Im Gegensatz zum GIF, das nur 2 Varianten von Transparenz zulässt, be-<br />
sitzt das PNG einen Alphakanal mit 8 bit oder 16 bit, was einem Transparenzspektrum von<br />
256 bzw. 65.536 Abstufungen entspricht. Die Transparenz des PNG kann allerdings auch nur<br />
richtig wiedergegeben werden, wenn das Programm das PNG richtig interpretiert (z. B. nicht<br />
im Internet Explorer).<br />
Die Größe des PNG wird mit einem Vorfilter, der<br />
die Farbinformationen nebeneinander liegender<br />
Pixel zusammenfasst, mit dem ZIP Verfahren kom-<br />
primiert, das den verlustfreien Deflate-Algorithmus<br />
zur Reduktion der Dateigröße verwendet.<br />
Nachteilig am PNG ist, dass es keinen CMYK Farb-<br />
modus unterstützt, sodass das PNG als Dateiformat<br />
für Drucker gänzlich ungeeignet ist. Daher ist die<br />
Verwendung des PNG eher auf die Wiedergabe von<br />
Grafiken in Webbrowsern optimiert.<br />
BMP<br />
Das BMP ist ein Rasterdateiformat, das hauptsäch-<br />
lich für Windows entwickelt worden ist. Das Datei-<br />
format entstand mit der Entwicklung von Windows<br />
3.0, beziehungsweise OS/2 Anfang der 90er Jahre.<br />
Das BMP erlaubt Farbtiefen zwischen 1 bit bis zu 24<br />
bit (1, 4, 8, 16 und 24). Diese Farbtiefe ist aber eher<br />
ungewöhnlich und findet daher kaum Verwendung. Während die erste Version des BMP3<br />
sowohl keinen Alphakanal als auch keine Farbkorrektur enthielt, wurden diese Informationen<br />
in die neueren Versionen BMP4 und BMP5 integriert.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 37
Die BMP Dateien werden in der Regel mit dem<br />
RLE-Komprimierungsverfahren oder ganz ohne<br />
Komprimierung gespeichert.<br />
Auf Grund der Entwicklung für Microsoft, findet das<br />
BMP ausschließlich in der internen Betriebssystem-<br />
struktur Verwendung und ist für Digitalfotografie<br />
eher ungeeignet.<br />
TGA<br />
Das TGA wurde 1984 von der Firma Truevision ent-<br />
wickelt, die ihren Namen in der Dateiendung TGA verewigt hat. TGA steht für „Targa Image<br />
File“, wobei Targa die Abkürzung für „Truevision Advanced Raster Graphics Array“ ist. Das<br />
TGA ermöglicht ab der neueren Version von 1989 die Verwendung eines Alphakanals, der die<br />
Pixel entweder vollkommen durchsichtig oder komplett deckend darstellt. Farbtiefen sind<br />
beim TGA nur von 8 bis 32 bit möglich. Die einzige Zwischenstufe dabei beträgt 24bit. Schon<br />
in seiner Anfangszeit ermöglicht das TGA eine verlustfreie Komprimierung der Pixelinforma-<br />
tionen mit Hilfe der Lauflängenkodierung. Das TGA wurde früher häufig von Herstellern von<br />
Computerspielen verwendet, um die benötigten Datensätze abzuspeichern, da es im Ver-<br />
gleich zum BMP einen Alphakanal besitzt. Mittlerweile findet das TGA jedoch kaum noch<br />
Verwendung – außer für Texturen und auch als Ausgabeformat im Renderingbereich.<br />
JPG<br />
Das JPG oder JPEG ist im eigentlichen Sinn eine<br />
Komprimierungsmethode für Pixelgrafiken, die auf<br />
die 1992 vorgestellte ISO/IEC 10918-1 Norm zu-<br />
rückgreift. Die Buchstabenkombination JPEG be-<br />
deutet „Joint Photographic Experts Group“, die die<br />
genannte Norm entwickelt hat. Die JPEG Kompri-<br />
mierung wurde entwickelt, um natürliche Rastergra-<br />
fiken, also digitale Fotos oder vom Computer erstellte Grafiken, wie zum Beispiel Rende-<br />
rings, zu speichern.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 38
Der größte Nachteil der JPEG Komprimierung bes-<br />
teht darin, dass die Verarbeitung der Datensätze<br />
nicht verlustfrei ist. Im Gegensatz zur LZW Kom-<br />
primierung zum Beispiel, die verlustfrei arbeitet,<br />
gehen beim JPEG Verfahren Farbinformationen ver-<br />
loren.<br />
Die Kompression erfolgt durch das Anwenden meh-<br />
rerer Verarbeitungsschritte, von denen nur zwei ver-<br />
lustbehaftet sind. (Farbraumumrechnung vom RGB-<br />
Farbraum ins YCbCr-Farbmodell, Tiefpassfilterung<br />
und Unterabtastung der Farbabweichungssignale Cb und Cr (verlustbehaftet), Einteilung in<br />
8*8-Blöcke und diskrete Kosinustransformation dieser Blöcke, Quantisierung (verlustbehaf-<br />
tet), Umsortierung und zuletzt Entropiekodierung).<br />
Nachteilig am JPEG System ist außerdem, dass den Pixeln kein Alphakanal zugewiesen wer-<br />
den kann. Transparenzen sind also nicht möglich. Das JPEG ist also ein Komprimierungsver-<br />
fahren mit dem die Pixelinformationen komprimiert werden, wobei das Komprimierungsver-<br />
fahren lizenzfrei ist und daher von jedem verwendet werden kann.<br />
Da JPEG nur ein Komprimierungssystem ist, wer-<br />
den die Informationen in Datenformaten wie SPIFF,<br />
JNG oder JFIF gespeichert. Die gängigste Variante<br />
ist das JPEG File Interchange Format kurz JFIF, die<br />
Dateiendung lautet allerdings trotzdem JPG oder<br />
JPEG. Das Dateiformat JFIF wurde 1991 von Eric<br />
Hamilton entwickelt, um Rastergrafiken nach dem<br />
JPEG Verfahren speichern zu können. Das JPEG<br />
Komprimierungsverfahren wird ebenso vom TIF-<br />
Format unterstützt mit den gleichen Eigenschaften (nicht verlustfrei).<br />
Das JPEG ist auf Grund seiner nicht verlustfreien Komprimierung bedingt für den Profibe-<br />
reich geeignet. Statt einen Datenverlust zu akzeptieren werden die Daten in andern Datei-<br />
formaten gespeichert, die zwar mehr Speicherplatz benötigen, die Informationen dafür aber<br />
verlustfrei verwalten. Ferner eignet sich das JPEG nicht, um Grafiken mit harten Kanten, zum<br />
Beispiel gerasterte Vektorgrafiken, oder Schwarzweißbilder mit nur zwei Farbinformationen<br />
zu speichern.<br />
JP2<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 39
Auch das JPEG 200 ist ein Komprimierungsverfahren das von der Joint Photographic Experts<br />
Group entwickelt wurde. Das JPEG 2000 System wurde ähnlich wie das JPEG System zum<br />
komprimieren von digitalen Fotos entwickelt. Im Vergleich zum JPEG bietet das JPEG 2000<br />
eine höhere Komprimierung [um 30 Prozent höhere Kompressionsrate als JPEG ] bei glei-<br />
cher Qualität, wobei die Komprimierung trotzdem noch nicht verlustfrei ist. Außerdem benö-<br />
tigt das JPEG 2000 höhere Rechenkapazitäten und ist daher für Digitalkameras eher unge-<br />
eignet. Im Gegensatz zum JPEG wird die Bildqualität beim JPEG 2000 allerdings nicht bei<br />
jedem erneuten mal speichern schlechter, was einen eindeutigen Vorteil gegenüber dem<br />
JPEG darstellt. Ähnlich wie beim JPEG wird die Datei mit dem JPEG 2000 System kompri-<br />
miert. Die eigentliche Dateiendung lautet JP2. Das JP2 ist jedoch auf Grund fehlender Plu-<br />
gins für die Programme noch nicht sonderlich weit verbreitet.<br />
PSD<br />
Das PSD ist ein Dateiformat, das speziell von Adobe für Photoshop entwickelt wurde. Daher<br />
ist das PSD von Adobe lizensiert und kann nur von Programmen erstellt werden, deren Ent-<br />
wickler eine Lizenz für das PSD erworben haben. Das „Photoshop Document“ kurz PSD ist<br />
im Vergleich zu anderen Pixeldateiformaten wie TIFF, PNG usw. ein hybrides Dateiformat,<br />
dass heißt, dass nicht nur Pixelinformationen, sondern auch Vektorinformationen vom PSD<br />
verwaltet werden können. Neben den Vektoren können im PSD Ebenen, also mehrere ein-<br />
zelne Pixelbilder und Smart Objects gespeichert werden. Auf Grund dieser Flexibilität benö-<br />
tigt das PSD entsprechend viel Platz auf der Festplatte. Ein weiterer Vorteil des PSD ist, dass<br />
die Bildinformationen verlustfrei gespeichert werden.<br />
Mittlerweile kann das PSD auch von anderen Programmen wie ACDsee, IrfanView oder<br />
GIMP gelesen werden. Allerdings können bei der Darstellung mit diesen Programmen Fehler<br />
auftreten, da diese das PSD nicht unbedingt richtig lesen.<br />
Für die digitale Bildbearbeitung ist das PSD ein optimales Dateiformat, wenn Photoshop<br />
verwendet wird, da das PSD dem Bearbeiter immer alle Optionen offen hält und die Datei oh-<br />
ne Verlust speichert. PSD ist also eher ein „Arbeitsformat“, als ein „Präsentationsformat“.<br />
RAW<br />
Das RAW engl. roh wird oft als „digitales Negativ“ bezeichnet, in Anlehnung an das Negativ<br />
eines analogen Kamerafilms, da das RAW Format nicht wie das JPEG ein fertiges Bild enthält,<br />
sondern diverse Veränderungen, wie bei einem echten Negativ, möglich sind.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 40
RAW ist das Rohdatenformat, in dem die Bildinformationen von einer Digitalkamera – in der<br />
Regel von einer digitalen Spiegelreflexkamera – gespeichert werden. Das RAW ist dabei nur<br />
die allgemeine Bezeichnung für ein Dateiformat, wobei jeder Kamerahersteller ein eigens<br />
RAW Format besitzt. So werden Bilder die mit einer Nikon Kamera im RAW Modus erstellt<br />
worden sind im Dateiformat NEF gespeichert. Canon verwendet CRW oder CR2. Da die<br />
RAW Formate Hersteller abhängig sind, besitzen dementsprechend auch die Hersteller die<br />
Lizenz an ihrem spezifischen RAW Format, sodass die RAW Dateien nur mit der vom Her-<br />
steller mitgelieferten Software oder Software von Drittanbietern, die eine Lizenz für das ent-<br />
sprechende RAW Format besitzen, bearbeitet werden kann – es sei denn der Kameraherstel-<br />
ler hat den Quellcode seines RAW Formates veröffentlicht. Mittlerweile gibt es an die 25 Ver-<br />
schiedene RAW Formate, die alle Hersteller abhänig sind. Nur ein Bruchteil dieser RAW<br />
Formate ist lizenzfrei.<br />
Adobe hat mit dem DNG [Digital Negative] im Jahr 2004 ein lizenzfreies RAW Format vor-<br />
stellt, dass mittlerweile von manchen Kameraherstellern als zusätzliches Speicherformat in<br />
der Software ihrer Digitalkameras angeboten wird. Das lizenzfreie DNG soll es den Benut-<br />
zern ermöglichen unabhängig vom Kamerahersteller die Dateien verarbeiten zu können.<br />
Der wesentliche Vorteil des RAW ist, dass das RAW nicht im Moment der Aufnahme die<br />
Qualität entscheidenden Parameter wie Weißabgleich, Farbsättigung und Kontrast festlegt<br />
und als festen Wert speichert, sondern die Werte ermittelt, sodass diese dann am PC nach zu<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 41
justieren sind. Dies hat den Vorteil, dass nach der Aufnahme Parameter nochmals nachkorri-<br />
giert werden können. Da die RAW Dateien in der Regel mit sehr hohen Farbtiefen zwischen<br />
10 und 16 bit gespeichert werden, ist eine Nachbearbeitung ohne Probleme möglich. Der<br />
größte Vorteil des RAW liegt also darin, dass Fehler, die von der Kamera gemacht worden<br />
sind, nachträglich entfernt werden können. So ist zum Beispiel beim RAW, nachdem das Fo-<br />
to geschossen wurde, problemlos ein Weißabgleich möglich, ohne deshalb qualitative Ein-<br />
schränkungen hinnehmen zu müssen. Auch Veränderungen an der Belichtung sind beim<br />
RAW möglich. Bei einem JPEG ist jeder Fehler auf dem Foto deutlich erkennbar und kann<br />
wenn überhaupt nur mit qualitativen Verlusten, wie sie bei der Bearbeitung von JPEG üblich<br />
sind (jedes erneute Speichern vermindert die Qualität), bedingt korrigiert werden.<br />
Der Größte Nachteil des RAW ist seine Größe. Auf Grund der im RAW enthaltenen Informa-<br />
tionen ist die Dateigröße entsprechend hoch: ca. 5 Mb bis 10 Mb pro Bild. Ein entsprechend<br />
gespeichertes JPEG benötig nur 10% einer RAW Datei. Unter der Größe der RAW Datei lei-<br />
det auch die Zeit in der die Bilder am PC wiedergegeben und verarbeitet werden können, da<br />
der PC im Gegensatz zu Digitalkamera nicht für den Umgang mit solchem Bildmaterial spezi-<br />
alisiert ist. Für die Wiedergabe der RAW Dateien wird in der Regel spezielle Software benö-<br />
tigt, wie zum Beispiel Adobe Lightroom oder Apple Aperture, die nicht lizenzfrei ist. Die<br />
Kamerahersteller liefern allerdings in der Regel die für ihr Datenformat notwendige RAW<br />
Bearbeitungssoftware mit der Kamera mit.<br />
Ein weiterer Nachteil des RAW ist die auf Grund der erhöhten Dateigröße längere Speicher-<br />
zeit der Digitalkamera, sodass je nach Kameramodell sich nur bedingt die Möglichkeit ergibt,<br />
Fotos in Serie zu schießen, wenn die Daten im RAW Format gespeichert werden. Der Fla-<br />
schenhals ist hierbei nicht die Verarbeitung durch den Kameraprozessor, sondern der Spei-<br />
chervorgang auf der Karte. Als weiterer Nachteil ist zu bedenken, dass die RAW Daten nicht<br />
nur nachbearbeitet werden können, sondern nachbearbeitet werden müssen.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 42
Name<br />
Windows-Bitmap<br />
3.0<br />
Datei-<br />
endung<br />
Kodierung α-Kanal Komprimierung Farbräume<br />
.bmp 1-8 bpp nein RLE RGB<br />
Macintosh Picture .pict 32 bpp nein JPEG RGB<br />
TARGA Image<br />
File<br />
Photoshop-Docu-<br />
ment<br />
Tagged Image File<br />
Format (TIFF)<br />
Graphics Inter-<br />
change File For-<br />
mat<br />
JPEG (Joint Pho-<br />
tograph Experts<br />
Group) File Inter-<br />
change Format<br />
Portable Networks<br />
Graphics, ISO/<br />
IEC Standard<br />
.tga 32 bpp ja RLE RGB<br />
.psd beliebig ja ja<br />
.tif .tiff<br />
1, 4, 8, 24<br />
bpp<br />
ja<br />
PackBits, CCITT,<br />
LZW, ZIP, JPEG<br />
Lab, RGB,<br />
CMYK<br />
Lab, RGB,<br />
CMYK<br />
.gif 256 Farben ja LZW RGB<br />
.jpg<br />
.jpeg<br />
.jpe .jfif<br />
.png<br />
24 bpp nein JPEG<br />
1, 2, 4, 8, 16<br />
bpc<br />
RGB,<br />
CMYK<br />
ja Deflate RGB<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 43
2. Fototechnische Grundlagen<br />
Simon Keßler:<br />
2.3. KAMERATYPEN<br />
Die Sucherkamera<br />
Die Sucherkamera ist der am weitesten verbreitete Kameratyp. Das Objektiv der Sucherka-<br />
mera dient einzig und alleine dazu, den Film zu belichten. Der Bildausschnitt wird mit Hilfe<br />
des Suchers festgelegt und kontrolliert.<br />
Bedingt durch die digitale Technik werden Kameras heute jedoch immer seltener mit einem<br />
Sucher ausgestattet, da der Bildschirm, welcher an den Bildwandler gekoppelt ist diese Funk-<br />
tion erfüllt. Haben diese Kameras kein Wechselobjektiv spricht man von der Kompaktkame-<br />
ra.<br />
Funktionsweise<br />
Die Entfernungseinstellung erfolgt heute meist automatisch über einen Autofokus. Kameras<br />
der unteren Preisklasse besitzen ein Weitwinkelobjektiv geringer Lichtstärke und kommen<br />
daher ganz ohne Einstellung der Schärfe aus (Fixfokus-Objektiv). Früher gab es auch Su-<br />
cherkameras mit manueller Scharfstellung ohne Entfernungsmesser; hier musste man dann<br />
die Entfernung zum Bildmotiv schätzen.<br />
Vorteile<br />
Dieser Kameratyp ist meistens sehr kompakt und leicht, die Auslösung erfolgt schnell, leise<br />
und ruhig. Die Helligkeit des Sucherbildes hängt nicht vom verwendeten Objektiv ab, da der<br />
Sucher das Licht Separat einfängt. Das Motiv kann auch während des Auslösens betrachtet<br />
werden .<br />
Nachteile<br />
Sucherbild und tatsächlicher aufgenommener Bereich stimmen nicht exakt überein (Parala-<br />
xenfehler). Dieser Effekt macht sich bei Nahaufnahmen besonders bemerkbar. Die Kontrolle<br />
der Schärfentiefe ist über den Sucher nicht möglich. Das Objektiv kann verdeckt sein, ohne<br />
dass man das im Sucher bemerkt (Finger, Halteriemen). Für diesen Typ sind selten Wechsel-<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 44
objektive zu bekommen. Bei Kameras dieser Bauart, die Wechselobjektive besitzen, beein-<br />
flusst der Wechsel selten den Sucher. Man arbeitet teilweise mit Objektivvorsätzen, um die<br />
Brennweite zu verändern.<br />
Laufbodenkamera<br />
Laufbodenkameras sind Fotoapparate, deren Objektiv sich auf Schienen entlang eines aufge-<br />
klappten Laufbodens verschieben lassen. Das heute am häufigsten verwendete Filmformat<br />
für Laufbodenkameras ist der Rollfilm 120. Die Maße einer Laufbodenkamera sind im zu-<br />
sammengeklappten Zustand ungefähr die eines Taschenbuches.<br />
Funktionsweise<br />
Aus der vertikalen Haltung wird eine Seite um 90 Grad ausgeklappt, indem meist ein Entrie-<br />
gelungsknopf gedrückt wird, und der Laufboden an zwei Scharnierstreben genau in der 90-<br />
Grad-Position zur Kamera arretiert wird. Auf dem Laufboden lässt sich dann das Objektiv<br />
samt seiner Standarten-Halterung herausschieben. Der Faltenbalg entfaltet sich. Am Objekt-<br />
iv befindet sich in der Regel die Visiereinrichtung, zumeist ein kleiner Spiegel mit Lupe.<br />
Vorteile<br />
Durch ihre Bauweise ist die Laufbodenkamera sehr schnell zusammenfaltbar und man kann<br />
sie dann, in ihrem eigenen Gehäuse geschützt, hervorragend transportieren. Dieser Kamera-<br />
typ ist gut für Landschaftsfotografie geeignet. Die Kamera ermöglicht meistens das „Shif-<br />
ten“, wie die optische , ist jedoch kleiner als diese.<br />
Nachteile<br />
Dennoch ist dieser Typ nicht ganz so flexibel, wie die optische Bank. Das Scharfstellen ist nur<br />
über die Mattscheibe möglich. Der Sucher ist sehr ungenau, da er manchmal nur aus einem<br />
Drahtrahmen besteht.<br />
Optische Bank<br />
Die optische Bank oder Fachkamera besteht aus zwei Standarten, die zum einen mechanisch<br />
über eine Schiene und zum anderen über einen lichtdichten Faltenbalg verbunden sind. Die<br />
beiden Standarten sind zu einander fast beliebig verschieb und verdrehbar gelagert, so dass<br />
die Schärfeebene und die Perspektive in einem großen Bereich beeinflusst werden können.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 45
Vorteile<br />
Der wahrscheinlich variabelste Kameratyp, da er zahlreiche Einstellungen erlaubt. Die Schär-<br />
fe wird durch Verlängern oder Verkürzen des Auszuges eingestellt. Dadurch kann die Per-<br />
spektive des Bildes beeinflusst werden. Durch Verkippen der Standarten zueinander kann die<br />
Schärfeebene schräg in den Raum gelegt werden, so dass z.B. eine Mauer von vorne bis hin-<br />
ten scharf fotografiert werden kann. Die Einstellungen können auf der Mattscheibe hinten an<br />
der Kamera überprüft werden. Man kann also genau das erkennen, was später auf dem Foto<br />
abgebildet wird. Durch die Großformatigen Negative sind sehr detaillierte Aufnahmen mög-<br />
lich. Die einzelnen Negative ermöglichen zudem die Entwicklung einzelner Bilder. Inzwi-<br />
schen sind auch digitale Rückteile erhältlich.<br />
Nachteile<br />
Das Bild auf der Mattscheibe steht auf dem Kopf, so mit ist es schwieriger den Bildausschnitt<br />
zu kontrollieren. Die optische Bank ist nicht für „bewegte“ Bilder gedacht. Außerdem sind<br />
schnelle Bildfolgen durch das Wechseln der Negativplatten nicht möglich. Die große Anzahl<br />
der Justiermöglichkeiten bringt natürlich einen gewissen Aufwand mit sich, daher ist die Ka-<br />
mera nicht für Einsteiger geeignet. Durch die Größe ist sie auch recht unhandlich und nicht<br />
sonderlich für den Transport geeignet. Sie wird daher meist für Studioaufnahmen benutzt.<br />
Ein weiterer Nachteil ist der Preis der Kamera: Sie zählt zu den teuersten Kameratypen.<br />
Spiegelreflexkamera (SLR)<br />
Single Lens Reflex Camera, kurz SLR betitelt eine einäugige Spiegelreflexkamera. Wie zu<br />
vermuten gibt es damit auch eine zweiäugige Spielgelreflexkamera, die Twin Lens Reflex<br />
Camera, kurz TLR. Spiegelreflexkameras mit digitalem Sensor werden meist kurz als DSLR<br />
bezeichnet. Spiegelreflexkameras sind sehr variable Kamerasysteme. Die große Anzahl an<br />
Objektiven und Zubehör ermöglichen eine individuelle Zusammenstellung der eigenen Ka-<br />
mera. Das Angebot beinhaltet auch preiswertere Kameras. Hauptunterschied zur Sucherka-<br />
mera ist, dass das gewählte Objekt auf eine Mattscheibe projiziert wird und nicht durch einen<br />
separaten Sucher betrachtet wird.<br />
Funktionsweise<br />
Bei dieser Kamera Art fällt das Licht vom Objekt durch das Objektiv in die Kamera. Dort wird<br />
das Licht vom Klappspiegel nach oben abgelenkt und auf die Mattscheibe projiziert. Dieses<br />
Mattscheibenbild kann durch den Sucher betrachtet werden. Beim Auslösen wird zuerst der<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 46
Spiegel weggeklappt, um den Verschluss freizugeben, der sich danach öffnet, um den Film<br />
bzw. Sensorchip zu belichten.<br />
Zweiäugige Spiegelreflexkamera<br />
Die TLR funktioniert nach dem selben Prinzip, wie die SLR, jedoch wird das Bild seitenver-<br />
kehrt auf eine Mattscheibe projiziert. Durch die Mattscheibe kann das Bild zwar im Ganzen<br />
betrachtet werden, allerdings erschwert das auf dem Kopf stehende Bild die Kontrolle des<br />
Bildausschnitts.<br />
Vorteile<br />
Das Bild des „Suchers“ entspricht dem Ergebnis auf dem Photo: Bildausschnitt ohne Paralla-<br />
xenfehler, Schärfe, Schärfentiefe, Filter usw.<br />
Eine sehr variable Kamera durch verschiedenste Objektive und die große Anzahl an Einstell-<br />
möglichkeiten<br />
Nachteile<br />
Die Kameras sind relativ teuer in der Anschaffung und ihre Größe und ihr Gewicht wirken<br />
sich negativ auf das Handling aus. Das Sucherbild kann teilweise dunkel erscheinen, da es<br />
abhängig vom Objektiv ist. Bei der DSLR liegt der Bildsensor frei und ist somit anfällig für<br />
Verschmutzungen.<br />
Bei der TLR steht das Bild, wie bei der Laufbodenkamera und der optischen Bank auf dem<br />
Kopf<br />
Panoramakamera<br />
Grob lässt sich heute eine Anzahl von Techniken für die Panoramaphotographie unterschei-<br />
den:<br />
- verschiedene Lochkamerabauarten<br />
- Kamera mit drehender Objektivtrommel und Schlitzblende vor gebogener, statischer Film-<br />
ebene<br />
- eine sich drehende Kamera mit einem sich hinter der Schlitzblende fortbewegendem Film<br />
- Zeilenkameras (Elektronisch)<br />
- Kameras mit Weitwinkelobjektiv oder Fischauge<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 47
- Kameras mit speziellen Spiegelobjektiven (360 Grad Horizontbild über Pilzspiegel)<br />
- Kameras mit Aufnahmeformaten großer Breite<br />
- Montage verschiedener Sektoraufnahmen im Labor, mit Schere oder Computer (Stitching)<br />
Vorteile<br />
Bei echten Panoramakameras ist keine Nachbearbeitung am PC nötig. Die durch das „Stit-<br />
ching“ auftretenden Teilbilderübergänge von Einzelbildern sind bedingt durch die Aufnah-<br />
metechnik nicht vorhanden. Diese Kameras sind der einfachste Weg, Panoramen zu erstellen<br />
Nachteile<br />
Natürlich ist die Panorama sehr eingeschränkt nutzbar, da sie nur zu einem Zweck entwickelt<br />
wurde. Somit ergibt sich auch ein schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
Techniken<br />
Es gib zahlreiche Techniken, um Panoramen zu erstellen<br />
•OneShot<strong>360°</strong>-Technik<br />
•Segmenttechnik<br />
•Spiegeltechnik<br />
•Weitwinkeltechnik<br />
•Videotechnik<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 48
2. Fototechnische Grundlagen<br />
Eva Zimmermann:<br />
2.4. BRENNWEITE, BILDWINKEL<br />
Als Bildwinkel bezeichnet man den Win-<br />
kelbereich, den ein Objekt auf einem vor-<br />
gegebenen Bildformat abbilden kann. Je<br />
größer die Brennweite eines Objektivs ist,<br />
desto kleiner wird der Bildwinkel (Teleob-<br />
jektiv). Ein großer Bildwinkel bildet viel<br />
vom Motiv ab. Er wird verwendet um<br />
komplette Innenräume oder Landschaften<br />
aufzunehmen. Ein großer Bildwinkel bil-<br />
det alles klein ab. Ein kleiner Bildwinkel bildet wenig vom Motiv ab. Er wird für Nahaufnah-<br />
men verwendet. Ein kleiner Bildwinkel bildet alles groß ab. Er wirkt wie ein Fernglas, Fernes<br />
erscheint nah.<br />
Die Brennweite ist der Abstand (f) zwi-<br />
schen dem Objektivmittelpunkt und<br />
dem Fokus, an dem parallele Lichtstrah-<br />
len zur optischen Achse noch scharf<br />
abgebildet werden. Je größer die<br />
Brennweite ist, desto kleiner wird der<br />
Bildwinkel.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 49
Abhängigkeiten:<br />
Je kleiner die Aufnahmefläche (Film / Sensor), desto kleiner der Bildwinkel.<br />
Je größer die Aufnahmefläche (Film – Sensor), umso größer der Bildwinkel<br />
Kurze Brennweite – großer Bildwinkel – verkleinernde Abbildung<br />
Lange Brennweite – kleiner Bildwinkel – vergrößernde Abbildung<br />
Die Objektivbrennweite für einen Abbil-<br />
dungsmaßstab hängt vom jeweiligen Film-<br />
format ab. Je kleiner das Format ist, desto<br />
kürzer wird die Brennweite für einen Bild-<br />
winkel. Ein Objektiv, dessen Brennweite<br />
etwa der Diagonalen des Aufnahmeformats<br />
entspricht, wird als Normalobjektiv für das<br />
jeweilige Format bezeichnet. Die Sensoren<br />
der meisten Digitalkameras sind kleiner als das Kleinbildfilmformat 24 mm x 36 mm. Bei glei-<br />
cher Objektivbrennweite an der Digitalkamera verringert sich so der Bildwinkel. Aus einem<br />
Normalobjektiv wird ein Teleobjektiv.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 50
2. Fototechnische Grundlagen<br />
Johannes Klüber:<br />
2.5. WEISSABGLEICH<br />
Der Weißabgleich dient dazu, die<br />
Kamera auf die Farbtemperatur des<br />
Lichtes am Aufnahmeort zu sensibili-<br />
sieren. Dabei wird jene Fähigkeit des<br />
menschlichen Auges simuliert, die<br />
man als „chromatische Adaption“<br />
bezeichnet.<br />
Die Farbtemperatur bezieht sich auf<br />
den (theoretischen) Schwarzen Kör-<br />
per der Physik (Max Planck), der kei-<br />
nerlei Licht reflektiert, sondern nur<br />
durch Erhitzung leuchtet. Die Farb-<br />
temperatur bezeichnet dabei die Hit-<br />
ze, die notwendig ist, um im jeweili-<br />
gen Farbton zu leuchten.<br />
Zum Vergleich: Grillkohle, die weiß<br />
glüht, ist heißer, als Kohle, die rot<br />
glüht.<br />
Lichtquelle Farbtemperatur<br />
Rotglut 500 K<br />
Kerze 1.500 K<br />
Glühbirne 40 W 2.680 K<br />
Glühbirne 100 W 2.800 K<br />
Glühbirne 200 W 3.000 K<br />
Halogenlampe 3.200 K<br />
Spätabendsonne vor Dämmerung 3.500 K<br />
Leuchtstoffröhre 4.000 K<br />
Morgen- und Abendsonne 5.000 K<br />
Mittagssonne 5.500 - 5.800 K<br />
Blitzlichtaufnahme 6.000 K<br />
Bedeckter Himmel 6.500 - 7.500 K<br />
Nebel 8.000 K<br />
Blauer Himmel im Schatten 9.000 - 12.000 K<br />
Nördliches Himmelslicht 15.000 - 25.000 K<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 51
2. Fototechnische Grundlagen<br />
Kristian Bettermann:<br />
2.6. HDR (HIGH DYNAMIC RANGE)<br />
HDR bedeutet High Dynamic Range - hoher Dynamik Umfang.<br />
Wenn man von HDR spricht, ist immer der Dynamikumfang -„Dynamic Range“- eines Bildes<br />
gemeint (das später erzeugte Bild nennt sich HDR Image). Dies ist der größte im gesamten<br />
Bild vorkommende Kontrast (Kontrastverhältnis). Angeben wird er als Quotient, z.B. bedeu-<br />
tet 10/1 das innerhalb eines Bildes der größte Kontrast 10 mal größer ist als der kleinste noch<br />
wahrnehmbare Helligkeitsunterschied.<br />
Das Kontrastverhältnis liegt bei einem „normalen“ Bild (chemische Photographie), einem so<br />
genannten LDRI (Low Dynamic Range Image), bei zirka 10.000:1 bzw. 1000:1 bei einfacher<br />
Digitalphotographie und bei einem HDRI (High Dynamic Range Image) eigentlich beliebig<br />
hoch, in der Regel aber bei zirka 200.000:1.<br />
Für das menschliche Auge bedeutet dies: je höher das Kontrastverhältnis ist, umso Detailge-<br />
treuer wird das Bild und somit auch gleich viel „lebendiger“.<br />
Der Dynamikumfang ist das Maß der Lichtmenge, die beim Öffnen des Verschlusses durch<br />
das Objektiv hindurch auf den Film bzw. Sensor fällt. Dieser wird in der professionellen Fo-<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 52
tografie mit LW (Lichtwert) angegeben. Er ist sowohl abhängig von der Verschlusszeit, der<br />
Blende und der Filmempfindlichkeit und errechnet sich aus ihrer Kombination. Den Dyna-<br />
mikumfang kann man somit entweder als Kontrastverhältnis oder in Lichtwertstufen ange-<br />
ben, wobei jedem Lichtwert ein gewisser Umfang von Kontrastverhältnis zugeordnet wird.<br />
Bei Consumerkameras findet sich ab und an die Funktion zur Belichtungskorrektur, welche<br />
meist in Englisch EV (Exposure Value = Lichtwert) angegeben ist. Mit dieser können wir Be-<br />
lichtung in kleinen Schritten in Lichtwertstufen erhöhen oder verringern. Nur erfahren wir<br />
dabei nie, ob sich diese Korrektur auf die Blende oder aber auf die Belichtung auswirkt, was<br />
für unsere spätere HDR Fotografie nicht so gut geeignet ist, aber im Notfall natürlich auch<br />
noch funktioniert.<br />
Das menschliche Sehvermögen kann mit Leichtigkeit 14 LW wahrnehmen, modernes Film-<br />
material hingegen nur 5 - 8 LW. Der Belichtungsumfang von Fotopapier ist in der Regel noch<br />
geringer (Premiumpapiere erreichen 6 LW). Hier tritt nun auch eines der Problem bei HDRI<br />
auf, den unsere gebräuchlichen digitalen Ausgabemedien (Monitore, Fernseher) können im<br />
Moment nur ein Kontrastverhältnis von 256 Tonwerten darstellen.<br />
Unsere Anzeigegeräte sind in der Regel alle auf den sRGB Farbraum kalibriert, welcher ein 8-<br />
bit Format darstellt (2⁸ = 256 Abstufungen pro Kanal = 2 (3*8) = 16.777.216 Farben). Das heißt,<br />
jede der Farben Rot, Grün und Blau kann nur in 256 Abstufungen dargestellt werden. (Bei 16-<br />
bit haben wir zum Vergleich schon 2¹⁶ = 32768 Abstufungen bzw. 2 48 = 28.147.497.671.000<br />
Farben). Damit erreichen wir leider nur einen kleinen Dynamikumfang, auch wenn man bei<br />
dem sRGB Farbraum von dem „True Color“ Format spricht.<br />
Hieraus lässt sich erschließen, das wir für ein Bild mit einem großen Dynamikumfang (HDRI)<br />
auch eine Aufnahme mit einem größerem Farbtiefenspektrum benötigen.<br />
Nur können leider unsere Ausgabegeräte dieses Farbspektrum im Moment nicht wiederge-<br />
ben (von ein paar sehr teuren Lab Monitoren abgesehen). Es bedarf daher einer speziellen<br />
Software, um aus den vorhandenen Daten einen Eindruck von einem HDRI zu erzeugen. Mit<br />
Hilfe dieser Software wird durch Tonemapping (Dynamikkompression) versucht, soviel<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 53
Tonwertstufen wie möglich mit in eine Bildversion aufzunehmen, wodurch wir am Ende ein<br />
LDR Bild, ein Low Dynamic Range Bild erhalten. Jeglicher Kontrast gilt als verloren, der<br />
nach dem Tonemapping (Bildbearbeitung) und dem anschließenden Speichern nicht in unser<br />
darstellbares Farbspektrum aufgenommen wurde. Bei einem echten HDR Bild ist er aber im-<br />
mer vorhanden, er liegt lediglich außerhalb des sichtbaren Bereiches. Hier wird im alltägli-<br />
chen Sprachgebrauch häufig ein Fehler begangen: Wir sprechen meistens von einem HDR<br />
Bild, obwohl wir eigentlich ein LDR Bild meinen. Beide besitzen die gleichen Ausgangsmate-<br />
rialien (Bilder unterschiedlicher Belichtung), jedoch hat ein HDR Bild den Zweck, alle Hel-<br />
ligkeitsdaten zu speichern. DRI (Dynamic Range Increase) nennt sich das Umrechnungsver-<br />
fahren von HDR zu LDR. Die Software weist hierbei partiellen Teilen des Bildes unterschied-<br />
liche Belichtungen zu, um so Überblendungen und Unterbelichtungen zu eliminieren. Am<br />
Ende wird dann ein LDR-Bild ausgeben, das besagte Vorteile von HDR Bildern besitzt.<br />
Nun aber zum Kern: Wie kann man so ein Bild erstellen?<br />
Fangen wir mit der klassischen Variante an. Unser Ziel ist es, mindestens drei deckungsglei-<br />
che Bilder zu fotografieren, die idealerweise einen Lichtwert im Abstand 2 aufweisen. Gehen<br />
wir davon aus, wir halten eine Kamera in der Hand bei der wir sowohl Belichtung, Blende,<br />
ISO und noch die Brennweite manuell einstellen können. Natürlich funktioniert die Technik<br />
auch mit anderen Kameras, doch wird das Ergebnis nie so brilliant. Als erstes brauchen wir<br />
ein Objekt welches wir als LDR Bild darstellen möchten. Aber auch hier gilt, es darf natürlich<br />
nicht zu dunkel sein, denn was kein Licht mehr reflektiert, können wir auch mit unserem Ver-<br />
fahren nicht mehr zum Vorschein bringen. Als nächstes bringen wir unsere Kamera in Positi-<br />
on. Am besten, man hat ein Stativ dabei, auf welches man die Kamera schrauben kann, um<br />
jegliche Verwacklung zu eliminieren, da durch Bewegungen das erstellte Bild später an den<br />
Rändern unscharf und ausgefranst wirken kann. Nun stellen wir unsere Kamera auf „Manu-<br />
ell“, wählen eine feste Blende, Brennweite und ISO, je nach Lichtverhältnis und Objekt. Die<br />
Belichtungskorrektur sowie auch den Autofokus schalten wir aus. Wir fotografieren in der<br />
höchstmöglich Auflösung die unsere Kamera zulässt. Pixel runter rechnen können wir ja im-<br />
mer, nur hoch leider nicht.<br />
Als erstes fotografieren wir das Objekt mit „normaler“ Einstellung. Sieht ja schon mal nicht<br />
schlecht aus, aber leider erhalten wir hier nur einen begrenzten Kontrastumfang in den Lich-<br />
tern und den Schatten.<br />
Als Beispiel hierfür, um das Problem ein wenig besser zu verstehen, wäre der Versuch in ei-<br />
nem halbdunklen Zimmer durchs Fenster hinaus ins Tageslicht zu fotografieren. Es gibt kei-<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 54
ne perfekte Einstellung, um sowohl das Zimmer als auch den Außenraum helligkeitsneutral<br />
einzufangen. Entweder ist der Raum unterbelichtet, oder das Fenster überbelichtet.<br />
Aus diesem Grund belichten wir zusätzlich unser Objekt nun mit einem um 2 LWsowie da-<br />
nach um 4 LW verminderten Wert. Danach um einen um 2 LW und 4 LW erhöhten Wert<br />
(immer gemessen am Ausgangswert).<br />
Dies hat zur Folge das wir beim Unterbelichten des Objektes mehr Kontrast in den hellen<br />
Bereichen erhalten und beim Überbelichten den Kontrast in den dunklen Partien gewinnen.<br />
Man sollte mindestens drei Aufnahmen mit unterschiedlicher Belichtung machen. Je mehr,<br />
umso besser, aber denkt immer daran, dass das später dann zu einer riesigen Datei wird.<br />
Womit wir jetzt auch zum Computer kommen. Denn nun müssen die Bilder auf den Compu-<br />
ter geladen werden. Hier werden sie mit einer speziellen Software (Qtpfsgui - Freeware für<br />
alle Plattformen) zu einem Bild zusammengefügt. Da nun ein echtes HDRI, aufgenommen in<br />
32-bit auf unserem Computer nicht darstelltbar ist, muss das Foto, falls in 32-bit aufgenom-<br />
men, erst auf 16- oder 8-bit mittels der gleichen Software herunter gerechnet werden, wobei<br />
gleichzeitig der Kontrastumfang zusammengestaucht wird. Wir erhalten ein LDRI welches<br />
nun bereit fürs Tonemappen ist. Und das heißt, wir können nun an allen erdenklichen Reg-<br />
lern drehen, um das Bild so realistisch wie nur möglich erscheinen zu lassen. Wir können so-<br />
gar so weit gehen, dass wir ein surrealistisches Bild erstellen.<br />
Wahre HDRI finden ihre Verwendung ebenfalls in der CGI - Computer Generated Imagery<br />
(Computergenerierter Fotorealismus). Hier kann das Bild seine komplette Lichtintensität<br />
und -farbe einbringen. Umgibt man z.B. eine 3D Szene mit einem HDR Bild, werden die vir-<br />
tuellen Objekte buchstäblich von natürlichen Lichtquellen, die im Bild stecken, beleuchtet.<br />
Ihr könnt damit eine Szene rendern ohne eine virtuelle Lichtquelle setzten zu müssen. (HDR<br />
Umgebung bzw. HDR Environment)<br />
Für alle die jetzt mehr Wissen wollen:<br />
http://www.hdrlabs.com/news/index.php oder holt euch „Das HDRI-<strong>Handbuch</strong>“ von<br />
Christian Bloch (auch Betreiber der Webpage)<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 55
3. Panoramatechnologie<br />
Denis Arnold:<br />
3.1. „NODALPUNKT“ BZW. PANORAMADREHPUNKT (EINTRITTSPU-<br />
PILLE)<br />
So ermittelt man den Panoramafotografie-Drehpunkt<br />
Schritt 1:<br />
Suchen Sie sich je eine nahe und eine entfernte<br />
vertikale Linie, die Sie miteinander in Deckung<br />
bringen können (z. B. den Pfahl eines Verkehrs-<br />
schildes dicht vor dem Stativ und eine weiter ent-<br />
fernte Häuserecke). Plazieren Sie Ihr Stativ etwa<br />
einen halben Meter vor dem nahen vertikalen Ob-<br />
jekt, so dass sich dieses exakt zwischen dem Stativ<br />
und dem entfernten vertikalen Objekt befindet.<br />
Schritt 2:<br />
Befestigen Sie Ihre Kamera waagrecht (mittels<br />
Wasserwaage oder Libelle) auf dem Stativ und fah-<br />
ren das Objektiv falls erforderlich in die Brenn-<br />
weitenstellung, in der Sie die Panoramaaufnahmen<br />
machen wollen. Diese Einstellung muss reprodu-<br />
zierbar sein. Meist nimmt man die maximale<br />
Weitwinkelstellung eines Zoomobjektivs - bei Ob-<br />
jektiven mit fester Brennweite hat man sowieso<br />
nicht die Wahl.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 56
Schritt 3:<br />
Nun blicken Sie von vorne auf die Kamera und jus-<br />
tieren die Kamera so, dass sich der Mittelpunkt<br />
Ihres Objektives genau über der Drehachse des<br />
Stativkopfes befindet. Damit haben Sie die leichte-<br />
re der beiden Achsen des Knotenpunkts bereits<br />
ermittelt. Dies gilt auch für Hochkantaufnahmen:<br />
dann haben Sie bereits zwei Achsen ermittelt.<br />
Schritt 4:<br />
Schauen Sie durch den Sucher, wenn Sie eine<br />
Spiegelreflexkamera haben oder auf den zugeschal-<br />
teten Monitor und visieren Sie die beiden in Schritt<br />
1 ausgesuchten vertikalen Linien an. Wenn der op-<br />
tische Sucher nicht exakt über dem Objektiv ein-<br />
gebaut ist (was bei Kompaktkameras die Regel ist),<br />
können Sie den Sucher nicht verwenden, benutzen<br />
Sie also statt dessen den LCD-Monitor. Beide ver-<br />
tikalen Objekte sollen auf dem Monitor (bzw. im Spiegelreflexsucher) am rechten Bildrand<br />
(nicht in der Bildmitte!) dicht beieinander erscheinen, je dichter, desto besser. Eventuell<br />
müssen Sie das Stativ dazu noch etwas verrücken und danach womöglich die horizontale Aus-<br />
richtung der Kamera nach korrigieren.<br />
Schritt 5:<br />
Wenn Sie mit der Ausrichtung zufrieden sind, dre-<br />
hen Sie Ihren Stativkopf nach rechts, so dass die<br />
dicht beieinander liegenden Objekte gerade noch<br />
am linken Rand auf dem Monitor bzw. Spiegelre-<br />
flexsucher erscheinen. Beobachten Sie die Position<br />
der beiden Objekte zueinander. Wenn Sie nicht<br />
bereits bei der Montage der Kamera zufällig den<br />
Knotenpunkt getroffen haben (was sehr unwahr-<br />
scheinlich ist), dann werden Sie eine Veränderung des Abstandes der beiden Objekte zuei-<br />
nander auf dem Monitor feststellen. Verschieben Sie nun Ihre Kamera nach vorne oder nach<br />
hinten, so dass der Abstand zwischen den Objekten am linken Bildrand genauso groß er-<br />
scheint, wie am rechten Bildrand. Schwenken Sie hierzu zur Kontrolle mehrmals hin und her.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 57
Wenn Sie den Drehpunkt getroffen haben, bleibt der Abstand über den gesamten Schwenk-<br />
bereich immer gleich. So können Sie sicher sein, dass sich die Einzelaufnahmen des Panora-<br />
mas später gut zusammen fügen lassen.<br />
Schritt 6:<br />
Zum Schluss notieren Sie sich die ermittelten Einstellungen sorgfältig oder Sie bringen ent-<br />
sprechende Markierungen auf Ihrem Stativ an, damit Sie beim nächsten Mal die Kamera ein-<br />
fach wieder in der gleichen Position montieren können.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 58
3. Panoramatechnologie<br />
Jakob Reising:<br />
3.2. PROJEKTIONSFORMEN<br />
Zylindrische Projektion<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 59
Kubische Projektion<br />
Sphärische Projektion<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 60
Neben diesen gängigen Projektionsarten sind noch die Körper Pentagondodecaeder, Ico-<br />
saeder, Fußball, Geodätische Kugel und Kugel aus Trapezen und Dreiecken geeignet.<br />
Nichtzylindrische Panoramen müssen in mehreren Reihen fotografiert werden – es sei denn<br />
es werden sog. Fisheye Objektive verwendet.<br />
Brennweite Fotos Reihen<br />
35 mm 45 5<br />
28 mm 36 3<br />
24 mm 24 3<br />
16 mm 18 3<br />
fisheye 3-9 1<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 61
3. Panoramatechnologie<br />
Bruno Laranjeira e Silva:<br />
3.3. PLANETARIEN<br />
Das Zeiss Planetarium in Jena<br />
Das Zeiss Planetarium in Jena ist<br />
das Dienst älteste Planetarium der<br />
Welt. Seit seiner Einweihung im<br />
Juli 1926 haben mehr als acht Mil-<br />
lionen Besucher die Vorführungen<br />
besucht. Während die bauliche<br />
Hülle des Planetariums mit der<br />
Kuppel von 23m Durchmesser und<br />
lediglich 6 cm Stärke unter Denk-<br />
malschutz steht, zog im Innern im-<br />
mer wieder neueste Technik ein, um das Weltall besser und anschaulicher in Szene zu setzen.<br />
Im Inneren der Kuppel befinden sich am Rand sechs synchron arbeitende Laserprojektoren,<br />
die die Bilder auf die 800m 2 große Kuppelfläche projizieren. Diese Projektoren werden au-<br />
tomatisch über Elektromotoren und Getriebe gesteuert. Das Herzstück des Planetariums ist<br />
der 1996 installierte Sternenprojektor „Universarium“, der die Sterne in die Kuppel proji-<br />
ziert. Er ist der erste digitale und mit Lichtleitfasern arbeitende Sternenprojektor.<br />
Das System ADLIP<br />
Im Jahre 2006 wurde das neue System ADLIP (All-Dome-Laser-Image-Projection, dt.: Laser<br />
Ganzkuppel Bildprojektion) installiert. Das Projektionssystem basiert auf der Laser-Display-<br />
Technology LDT. Das System projiziert mit Laserlicht Bildinhalte in die gesamte Kuppel.<br />
Dem Besucher des Planetariums werden also nicht mehr klein formatige Bildfenster präsen-<br />
tiert, sondern er wird von einem einzigen, die gesamte Kuppel umfassenden Bild umgeben.<br />
Dieses wird mit Hilfe von sechs am Kuppelrand verteilten Projektoren erzeugt, die jeweils mit<br />
einem extrem schnell abgelenkten Laserstrahl ein Teilbild in die Kuppel „schreiben“. Die<br />
sechs Teilbilder werden so übereinander geblendet, dass der Betrachter keinerlei Übergänge,<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 62
sondern nur ein Gesamtbild in der Kuppel sieht. Hierbei bieten Laser gegenüber herkömmli-<br />
chen Projektoren besonders kontrastreiche Bilder in außergewöhnlich brillianten Farben.<br />
Die am Rand stehen Projek-<br />
toren werden von dem<br />
Sternenfeldprojektor unter-<br />
stützt, der in der Mitte des<br />
Raumes zwischen den Sitz-<br />
plätzen der Zuschauer steht.<br />
Dieser projiziert die gesam-<br />
te Sternenkonstellation, also<br />
feste Bilder, während die<br />
anderen Projektoren meist<br />
bewegte Bilder darstellen.<br />
Da die Kuppel in alle Richtungen gekrümmt ist, würden die projizierten Bilder normalerwei-<br />
se verzerrt erscheinen. Um dies zu vermeiden, wurde speziell für das Planetarium die Soft-<br />
ware „powerdome“ entwickelt, die auf Basis der vermessenen Kuppelmaße die entsprechen-<br />
de Verzerrung vornimmt und die sechs verschiedenen Projektoren mit den entsprechenden<br />
Bildinformationen verteilt ansteuert. Das Gesamtbild erscheint dann unverzerrt und ohne<br />
sichtbare Übergänge zwischen den Projektionsfeldern.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 63
3. Panoramatechnologie<br />
Zhang Yaying:<br />
3.4. GOOGLE STREETVIEW<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 64
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 65
Dodecaeder Kamera, Dodecaeder Grundform.<br />
Hersteller: Immersive Media<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 66
4. Panoramasoftware<br />
Michael Vorbröcker:<br />
4.1. QTVRAS (QUICK TIME VIRTUAL REALITY AUTHORING STUDIO)<br />
QuickTime<br />
‣ 1991: Veröffentlichung von QuickTime 1.0 auf Mac OS<br />
‣ 1993: Portierung von QuickTime auf Microsoft Windows<br />
‣ 1994: QuickTime VR, Vollbildwiedergabe, MPEG-1, AIFF Unterstützung<br />
‣ 1998: Interaktivität, Sørenson Video, QT Java, DV/Firewire Support, H.261, H.263<br />
‣ 1999: QuickTime Streaming Server, QuickTime TV, Sørenson Video 2, MP3 Wiedergabe,<br />
Flash Unterstützung<br />
‣ 2001: Cubic VR, Sørenson Video 3, erweiterter DV Support<br />
‣ 2002: MPEG-4, 3GPP Support, DVCPro PAL, iTunes Music Store Audio, Apple Lossless<br />
‣ 2005: H.264, QTKit, AV Capture<br />
‣ QuickTime Architektur übernimmt als Betriebssystem im Betriebssystem die Kommunika-<br />
tion zwischen Hardware und auszuführenden Programmen und bildet den Hardware–Ab-<br />
straction–Layer<br />
‣ offene und universell nutzbare Technologie als Grundlage neuer Anwendungen<br />
‣ Container kann verschiedene Spuren an Medieninhalten unterschiedlicher Formate enthal-<br />
ten<br />
QuickTime VR Authoring Studio<br />
‣ Veröffentlichung von QuickTime VR Authoring Studio 1.0 im Jahre 1997<br />
‣ native Ausführung unter Mac OS 7.5, Mac OS 8.x und Mac OS 9.x<br />
‣ ab 2000 Ausführung in der „Classic–Umgebung“ unter Mac OS X<br />
‣ ab Mac OS X 10.5 keine Classic–Unterstützung und keine Ausführung von QTVRAS mehr<br />
‣ Gliederung des QTVRAS in die Bereiche Panorama (Panorama Stitcher, Panorama Maker),<br />
Objekt (Object Maker) und Szene (Scene Maker, Project Manager)<br />
‣ Panorama: Import von Bilddateien, Kameralinsenkorrektur, manuelle Ausrichtung, Ex-<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 67
porteinstellungen<br />
‣ Objekt: Import von Bild– und Videodateien, Definition Exportobjekt<br />
‣ Szene: Erstellung zahlreicher Verknüpfungen zwischen Panoramen und Objekten<br />
‣ Projekt: Verwaltung und Zusammenstellung verschiedener Teile von einer virtuellen Tour<br />
Panoramaerstellung in Screenshots<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 68
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 69
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 70
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 71
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 72
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 73
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 74
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 75
4. Panoramasoftware<br />
Arion Valiano:<br />
4.2. CALICO<br />
Eigenschaften<br />
vollautomatischer Multi-Row-Stitcher<br />
Einstiegstool für Hobbynutzer<br />
Single row (Zylindrisch) oder 360 x 180<br />
JPEG oder TIFF (8 oder 16 bit)<br />
Systemvoraussetzungen: MacOSX 10.4. oder höher<br />
seit Jan 2006, letztes Update Oct 2007<br />
Preis: 39,- USD<br />
Hersteller: Kekus, http://www.kekus.com<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 76
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 77
Arbeitsweise in drei Schritten: Load, Align, Make<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 78
Im obigen Ergebnis sind die Überlappungen der Einzelbilder zu groß (Winkel 5°). Der Stit-<br />
cher interpretiert dies als MultiRow, statt als Single Row. Nach entfernen der Hälfte der Bil-<br />
der sieht das Ergebnis passabel aus:<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 79
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 80
Résumé<br />
•einfach<br />
•schnell<br />
•billig<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 81
4. Panoramasoftware<br />
Markus Schütz:<br />
4.3. HUGIN/PANOTOOLS<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 82
4. Panoramasoftware<br />
Julian Dellamorte:<br />
4.3. REALVIZ<br />
Autodesk Realviz wird z. Zt. in drei Varianten zu folgenden Preisen angeboten:<br />
STITCHER UNLIMITED 5.7# # 350 $<br />
STITCHER UNLIMITED 5.7 EDU # 175 $<br />
STITCHER EXPRESS 2.5 # # 80 $<br />
Systemanforderungen:<br />
Windows<br />
- Win XP<br />
- Intel Pentium IV 1 GHz oder equvalent<br />
- min 256 MB RAM - 512 MB empfolen<br />
- 32 MB Grafikkarte OpenGL fähig<br />
- 100 MB HDD Speicherplatz<br />
- HDR: Graphical card compatible 32 bits<br />
MAC:<br />
- OSX min. 10.4<br />
- PPC G4 533 Mhz<br />
- 32 MB Grafikkarte OpenGL fähig<br />
- 100 MB HDD Speicherplatz<br />
- HDR: Graphical card compatible 32 bits<br />
- Intel Mac Nur neueste Version von Sticher alle alten und anderen Softwarepakete nicht<br />
Projektionsarten/Exportformate:<br />
- Zylindrisch Quicktime<br />
- Kubisch Quicktime<br />
- Zylindrisch Pure Player<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 83
- Kubisch Pure Player<br />
- Sphärisch Pure Player<br />
- Zylindrisch Bilddatei<br />
- Kubisch Bilddatei<br />
- Sphärisch Bilddatei<br />
- VRML<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 84
4. Panoramasoftware<br />
Egon Hedrich:<br />
4.3. PANORAMASTUDIO<br />
Features:<br />
Erzeugung von Panoramabildern und <strong>360°</strong> Panoramen :<br />
- intuitive Bedienung über einfache Arbeitsfläche<br />
- Automatisches Zusammenfügen (Stitching), Aufbereiten, Überblenden der Bilder<br />
- Nachbearbeitung aller Schritte möglich<br />
- Automatische Brennweitenerkennung<br />
- Erlaubt freie Lage des Horizonts bzw. Perspektivenkorrektur<br />
- Unterstützt Brennweiten von 13-400mm (35mm-Kleinbild-Äquivalent)<br />
- große Kamera-Datenbank - erkennt mehr als 1000 Digitalkameras<br />
- gute Detailanpassuung<br />
- Automatische Helligkeitskorrektur des Panoramabildes<br />
- Ausgabe von:<br />
# JPG, TIFF, PSD, BMP, PNG, PCX, RAS und TGA<br />
# QTVR Panoramen, interaktiven Java- und Flash-Panoramen<br />
- Import von: RAW-Formate, u.a. DNG, CRW, NEF, CR2, RAW, MRW, DCR, ORF, ARW,<br />
Einstellungen:<br />
- Manuelle Korrektur von:<br />
# Brennweite, globaler Überlappung, Detailanpassung, Überblendung und Helligkeit<br />
# minimale/ maximale Überlappung beim Stitching 5-95%<br />
# vertikaler Versatz 0-30%<br />
# Detailanpassung<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 85
Fazit:<br />
- gute und schnelle Ergebnisse<br />
- keine aufwendigen Einstellungen notwendig<br />
- kleines Programm, große Leistung<br />
- sehr selten fehlerhaft<br />
- korrigierbar<br />
Download unter:<br />
http://www.tshsoft.de/panoramastudio/download.html<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 86
5. Panoramafotografen<br />
Eun-A Kim:<br />
5.1. JAROSLAV PONCAR<br />
Jaroslav Poncar, gebürtiger Tscheche lebt<br />
seit 1966 in Deutschland und lehrt als<br />
Professor an der FH Köln am Fachbe-<br />
reich Photoingenieurwesen und Medien-<br />
technik.<br />
Spezialisiert auf Land-und-Leute-Foto-<br />
grafie bereist er Arabien, den Himalaya,<br />
Tibet, Zentralasien, Indien und Kambo-<br />
dscha, Paris.<br />
Seine ersten Aufnahmen mit der Panorama-Kamera entstanden…<br />
„Nach meiner zweiten Reise nach Ladakh, Westhimalaya, im Jahr 1975 wusste ich, dass ich<br />
auf die nächste Reise unbedingt eine Panorama-Kamera mitnehmen musste. Ich erinnerte mich<br />
an die Panoramas von Prag, die Josef Sudek in den 50er Jahren gemacht hatte. Die gewaltigen<br />
Landschaften des Himalaya konnten nur Panoramas gerecht werden...“<br />
Die Antique Russion FT-2, welche die einzige Panorama-Kamera mit Kleinbildfilm, Normal-<br />
objektiv ist, begleitet ihn seither und lässt atmosphärische Werke entstehen, die die Leser<br />
seiner Publikationen verzaubern.<br />
Poncar beschäftigt sich vor allem mit Dokumentationen von Kulturdenkmälern im Himalaya,<br />
in Tibet und Kambodscha, oftmals Projekte in Kooperation mit Museen und <strong>Universität</strong>en.<br />
1985 durchquert er als erster Europäer Tibet in seiner Ost-West-Ausdehnung. Er erforschte<br />
das Quellgebiet der Flüsse Indus, Sutlej, Karnali und Brahmaputra und verbringt einen<br />
Sommer mit tibetischen Nomaden.<br />
Zu bekannten Projekten gehören:<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 87
Dokumentararbeiten in Jemen, Mali, Indien, Pakistan und Tibet für dt. TV-Sendungen, in<br />
Zusammenarbeit mit Wolfgang Kohl (1977-1987)<br />
Fotodokumentation von Wandmalereien in den Tempeln von Alchi für das Ostasiatische<br />
Kunstmueseum in Köln und Organisation des Projekt „Save Alchi“ (1981-1994)<br />
Dokumentararbeiten von Wandmalereien in Tabo monastery, Spit, West Himalaya (1984-<br />
1993)<br />
Zu seinen ersten Publikationen gehört „Paris im Panorama“ in denen Bilder veröffentlicht<br />
werden, die im Zeitraum von 1976 bis 1986 mit seiner FT2 entstanden sind. Eine Rezession<br />
beschreibt, wie seine Fotografie spricht: „Wie ein zärtlicher Verehrer erzählt der Fotograf Ja-<br />
roslav Poncar in seinen Bildern die Geschichte von der Schönheit der Seine-Stadt. Seine Foto-<br />
grafien sind eine Liebeserklärung an Paris…“<br />
Besonderheit seiner Veröffentlichungen sind nicht nur das Format, in denen er seine Bilder<br />
präsentiert, sondern die Stimmung die Poncar in seinen Bildern einfängt und eine Geschichte<br />
erzählt. In seinem Buch „Tibet“ zeigt Poncar einerseits die einzigartige Schönheit der Land-<br />
schaft aber auch das Ausgeliefertsein der Menschen gegenüber der Natur. Es ist eine Doku-<br />
mentation der alten Königreiche (Purang und Guge) mit allen relevanten Details, um diese<br />
erfassen zu können.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 88
Einige seiner Publikationen sind „Das Tal der Loire“, „Panorama of India“, „India“, „Hima-<br />
layas: Where Gods and Man meet“, „Gods, Kings and Men“, „Bruma: The Land that Time<br />
forgot”, „Sacred Angkor: Carved Reliefs of Angor Wat”.<br />
Eine große Leidenschaft Poncars ist die Tempelanlage im Dschungel von Kambodscha. Sie<br />
ist die größte Tempelanlage der Welt, die von der UNESCO restauriert wird und bei der die<br />
Fotografie einen wesentlichen Aspekt bei der Dokumentation darstellt. 1993-2005 entstehen<br />
fotografische Arbeiten der Reliefs der Tempelanlage. Poncar und sein Team machen sich ein<br />
Prinzip der älteren Panoramatechnik zu Nutze: die Slit-ScanTechnik. Auch hierbei galt: Um<br />
ein scharfes Bild zu erhalten, müssen die Geschwindigkeiten von Kamera und Film genau auf<br />
einander abgestimmt werden. Damals wurde diese Synchronisation mechanisch über eine<br />
Welle gesteuert. Durch den Einsatz von Schrittmotoren und deren Steuerungselektronik<br />
konnte auf die mechanische Kopplung verzichtet werden. Eine getrennte Steuerung von Film<br />
und Kamera wurde möglich, da keine Welle die Geschwindigkeiten synchronisiert. In Ang-<br />
kor Wat wurde die Kamera auf Schienen parallel zum Relief geführt. Dabei regulierte ein Mo-<br />
tor die Geschwindigkeit des Films am Schlitz vorbei, durch den er belichtet wurde, und ein<br />
weiterer die Geschwindigkeit der Kamerabewegung bzw. die Geschwindigkeit des Wgens,<br />
auf dem die Kameramontiert war. Vor jeder Aufnahme wurde die Nivellierung der Schienen<br />
sehr genau kontrolliert. Mit diesem Aufwand war es möglich, die Tempelfriese von Angkor<br />
Wat aufzunehmen. Insgesamt waren diese 3 m hoch und 500 m lang. Der Fries wurde in 8<br />
Szenen gegliedert. 35minuten wurden benötigt, um 94m aufzunehmen. Mit dieser Leistung<br />
erntete Professor Poncar zwei Einträge im Guinness Buch der Rekorde für die längsten Nega-<br />
tive mit 70 x 2.450 mm und Abzüge mit 1,25 x 62m der Welt. Ausgestellt war das größte Foto<br />
der Welt auf der Photokina 1998.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 89
5. Panoramafotografen<br />
5.2. HORST HAMANN<br />
http://www.horsthamann.com/<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 90
5. Panoramafotografen<br />
5.3. JÜRGEN MAI<br />
Geboren 1968 in Bensheim/Bergstraße<br />
Studium im Fachbereich Kommunikationsdesign 1990-<br />
1996 mit dem Schwerpunkt Fotografie Diplom bei Prof.<br />
Dr. Gerhard Schneider Thema: "380°-Panorama-Foto-<br />
grafie". Titel: "Zeit-Raum-Bilder - Frankfurt in Pan-<br />
orama"<br />
Spezialthemen sind: Rundumfotografie <strong>360°</strong>, camera<br />
obscura und 3D-Fotografie<br />
Ausstellungen:<br />
2006 # # Ausstellung bei Lufthansa Systems<br />
2006 # # "Nacht der Museen" in Frankfurt am Main. Einzelausstellung auf 1000 qm #<br />
# # im obersten Stock des Westhafentower.<br />
2005 # # Kunsthalle Mannheim zu den Internationalen Fototagen<br />
# # Mannheim/Ludwigshafen.<br />
2005 # # Ausstellung bei [Lufthansa Technical Training]<br />
2005 # # Ausstellung bei dem Unternehmen [Ciber-Novasoft]<br />
2004 # # Präsentation von sechs Panoramen auf Leinwand in der Größe 5 x 1 Meter #<br />
# # und 2,5 x 0,5 Meter in der Boehringer Kunstoase.<br />
2002 # # Ausstellung in der "Galerie Unterwegs" im Rahmen der "Langen Nacht der #<br />
# # offenen Museen" in Heidelberg.<br />
1998 # # Ausstellung des 380º-Projekts "LaGomera" durch "Obra social y Cultural - #<br />
# # Caja Canarias" in Santa Cruz / Teneriffa<br />
1997 # # Deutscher Kulturpreis im Deutschen Plakat Grand Prix 1998 im Bereich #<br />
# # Verkehrsmittelwerbung vom Fachverband für Außenwerbung e.V. und der #<br />
# # Eurofachpresse Verlag GmbH durch Realisierung einer vollflächig beklebten #<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 91
# # Straßenbahn mit dem 380°-Panorama-Motiv "Mathildenhöhe <strong>Darmstadt</strong>" #<br />
# # (1997-2002)<br />
1997 # # Auftragsarbeit zur Ausstellung "Architektur der fünfziger Jahre" in der ##<br />
# # Kunsthalle <strong>Darmstadt</strong>. Präsentation des Motivs "Darmstädter Steubenplatz" #<br />
# # in Form einer <strong>360°</strong>-Panorama-Rotunde mit 8 Meter Durchmesser.<br />
1997-1998 # Ausstellung ausgewählter 380°-Panorama-Fotografien beim "4.<br />
# # Internationalen Agfa Fotopreis für jungen Bildjournalismus"<br />
1997 # # Ausstellung von sechs 380º-Panoramaarbeiten im Museum für Kunst und #<br />
# # Gewerbe in Hamburg.<br />
380° Panorama<br />
"Die Panorama-Kamera ist für mich der Schlüssel zur Erfüllung von Seherlebnissen", betont<br />
der Photograph Jürgen Mai. Er hat sich seit über zehn Jahren auf 380-Grad-Panorama-Photo-<br />
graphie spezialisiert und sich für seine horizonterweiternden Aufnahmen intensiv mit der<br />
Technik, den Möglichkeiten und der speziellen Ästhetik der Rundum-Photographie befasst.<br />
Jürgen Mai verwendet eine Seitz-Roundshot 47/70.<br />
1994 erhielt er das Angebot, für die Firma "Panorama-Pictures" mit einer Roundshot-Kame-<br />
ra Panorama-Aufnahmen durchzuführen. Fasziniert von den gestalterischen Möglichkeiten,<br />
entwickelt er seit 1994 seinen eigenen Stil der 380-Grad-Panorama-Photographie. Jürgen Mai<br />
hat sich als erster Photograph auf dieses ungewöhnliche Format spezialisiert und ist in den<br />
Bereichen Stadtbild, Landschaft, Porträt und Sport tätig. Wie keine andere Form der Photo-<br />
graphie, vermag es der von Jürgen Mai selbst entwickelte Stil des 380-Grad-Panoramas, Akti-<br />
on und Reaktion in einem Bild einzufangen.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 92
Durch die zusätzlichen zwanzig Grad, die Mai einer 360-Grad-Rundumsicht hinzufügt, über-<br />
lappen sich die Bildränder. In dieser Verdoppelung von Teilen des Motivs wird der Anfangs-<br />
und Endpunkt der Aufnahme im Bild sichtbar. Der rechte Bildrand zeigt die Veränderungen<br />
des Motivs, die während der Aufnahme statt gefunden haben: Menschen haben sich bewegt,<br />
das Licht hat sich verändert, die Dinge im Raum sind verschoben... Die Kreisbewegung der<br />
Roundshot-Aufnahme bringt so die Dimension der Zeit in die Darstellung des Raumes ein.<br />
Es sind ungewöhnliche und überraschende Zeit-Raum-Bilder, mit denen Jürgen Mais Pan-<br />
oramen ihre Betrachter konfrontieren.<br />
http://www.pano380.com/<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 93
5. Panoramafotografen<br />
5.3. STEPHAN KALUZA<br />
1964# # geboren in Bad Iburg<br />
1986-94# Studium an der FH Düsseldorf, ##<br />
# # Prof. Assmann<br />
1987-90# Studium an der Kunstakademie ##<br />
# # Düsseldorf (Kunstgeschichte)<br />
1990-92# Studium an der Heinrich-Heine-#<br />
# # <strong>Universität</strong> Düsseldorf<br />
# # (Geschichte, Philosophie)<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 94
GLOSSAR (QUELLE: HANDBUCH APPLE APERTURE)<br />
ABBLENDEN<br />
Vorgang, bei dem die Blendenöffnung bzw.<br />
die Blendenstufe niedriger eingestellt wird.<br />
Vgl. auch Blende und Blendenstufe.<br />
ADDITIVE FARBEN<br />
Bilder mit Farbelementen, die von der<br />
Lichtquelle selbst stammen. RGB ist eine<br />
häufige Form additiver Farben. Vgl. auch<br />
RGB.<br />
ADOBE RGB (1998)<br />
Ein insbesondere im Druckbereich häufig<br />
verwendetes Farbprofil. Vgl. auch<br />
Farbraum.<br />
ANALOGDIGITALUMWANDLUNG<br />
Vorgang, bei dem Spannungswerte der<br />
Lichtenergie, die vom digitalen Bildsensor<br />
der Kamera aufgezeichnet wurde, in Binär-<br />
daten (Digitalzahlen) zur Bearbeitung und<br />
Sicherung transformiert werden. Vgl. auch<br />
Digitalisierung und Quantisierung.<br />
ARBEITSRAUM<br />
Der Farbraum, in dem Sie eine Datei bear-<br />
beiten. Arbeitsräume basieren entweder auf<br />
Farbraumprofilen (z. B. Apple RGB) oder<br />
auf Geräteprofilen.<br />
AUFLÖSUNG<br />
Die Menge an Informationen, die ein digita-<br />
les Bild übermitteln kann. Die Auflösung<br />
wird bestimmt durch die Kombination aus<br />
Dateigröße (Anzahl der Pixel),<br />
Bit- oder Farbtiefe (Pixeltiefe) und dpi-Wert<br />
(dots per inch). Vgl. auch Bittiefe, DPI<br />
(Dots Per Inch) und Pixel.<br />
AUTOFOKUS<br />
Das System in der Kamera, das die Linse<br />
automatisch auf einen bestimmten Aus-<br />
schnitt des Motivs oder der Szene fokus-<br />
siert.<br />
AUTOMATISCHE ANORDNUNG IN BELICH-<br />
TUNGSREIHEN<br />
Eine Einstellung bei vielen professionellen<br />
Kameras, die bei der Belichtung eines Bilds<br />
automatisch Belichtungsreihen erzeugt.<br />
Vgl. auch Belichtungsreihenerstellung<br />
(Bracketing).<br />
BELICHTUNG<br />
Die Lichtmenge in einem Bild. Gesteuert<br />
wird die Belichtung durch die Einschrän-<br />
kung der Lichtintensität (festgelegt durch<br />
die Blende) und durch die Dauer des Licht-<br />
kontakts mit dem digitalen Bildsensor (fest-<br />
gelegt durch den Verschluss). Die Belich-<br />
tung wirkt sich auf die Gesamthelligkeit des<br />
Bilds und die wahrgenommenen Kontraste<br />
aus.<br />
BELICHTUNGSMESSER<br />
Ein Gerät, mit dem die Intensität von reflek-<br />
tiertem Licht gemessen werden kann. Be-<br />
lichtungsmesser werden als Hilfsmittel ver-<br />
wendet, um die korrekten Belichtungsein-<br />
stellungen an der Kamera auszuwählen. Die<br />
meisten Kameras verfügen über interne Be-<br />
lichtungsmesser. Vgl. auch Mehrfeldmes-<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 95
sung, Messen, Mittenbetonte Messung und<br />
Spotmessung.<br />
BELICHTUNGSREIHENERSTELLUNG (BRA-<br />
CKETING)<br />
Der Vorgang, bei dem Belichtungsreihen<br />
mit drei Aufnahmen des gleichen Motivs<br />
anhand der vom Belichtungsmesser vorge-<br />
schlagenen Blendenöffnungs- und Ver-<br />
schlusswerte gemacht werden: eine Auf-<br />
nahme mit einer Belichtung um eine Einheit<br />
unter der empfohlenen Belichtung, eine<br />
Aufnahme mit der empfohlenen Belichtung<br />
und eine Aufnahme mit einer Belichtung um<br />
eine Einheit über der empfohlenen Belich-<br />
tung. Sie können den Belichtungsreihenbe-<br />
reich auch enger stecken, indem Sie Bruch-<br />
teile einer Einheit verwenden. Belichtungs-<br />
reihen werden bei schwierigen Lichtver-<br />
hältnissen eingesetzt um sicherzustellen,<br />
dass die Szene mit der korrekten Belichtung<br />
aufgenommen wird. Vgl. auch Automati-<br />
sche Anordnung in Belichtungsreihen.<br />
BILD<br />
a. Ein vom Menschen erstelltes Abbild eines<br />
Motivs, in der Regel eines Gegenstandes<br />
oder einer Person.<br />
b. Eine Abbildung auf einer flachen Ober-<br />
fläche oder einem Bildschirm (z. B. ein<br />
Foto). Vgl. auch Bildauswahl, Foto und<br />
Motiv.<br />
BILDSUCHER<br />
Teil der Kamera, der zur Vorschau des Sze-<br />
nenbereichs dient, der vom digitalen Bild-<br />
sensor aufgezeichnet wird. Vgl. auch Digi-<br />
taler Bildsensor und Kamera.<br />
BITTIEFE<br />
Die Anzahl der Tonwerte oder Schattierun-<br />
gen einer Farbe, die die einzelnen Kanäle in<br />
einem Pixel anzeigen können. Durch Erhö-<br />
hen der Farbtiefe von Farbkanälen in den<br />
Pixeln eines Bilds nimmt die Anzahl der<br />
Farben, die jedes Pixel darstellen kann, ex-<br />
ponentiell zu. Vgl. auch Farbkanäle und<br />
Farbtiefe.<br />
BLENDE<br />
Eine anpassbare Iris oder Membran im Ob-<br />
jektiv, durch die Licht einfällt, gemessen in<br />
Blendenstufen. Vgl. auch Blendenstufe.<br />
BLENDENPRIORITÄT<br />
Eine Einstellung bei bestimmten Kameras,<br />
die basierend auf der vom Fotografen vor-<br />
genommenen Blendeneinstellung automa-<br />
tisch die Verschlussgeschwindigkeit für ei-<br />
ne korrekte Belichtung wählt. Vgl. auch Be-<br />
lichtung und Verschlusspriorität.<br />
BLENDENSTUFE<br />
Das Verhältnis der Brennweite des Objekt-<br />
ivs zum Durchmesser der Blendenöffnung.<br />
Vgl. auch Blende.<br />
BLICKWINKEL<br />
Der Szenenbereich, der innerhalb des Bilds<br />
angezeigt wird. Der Blickwinkel wird be-<br />
stimmt durch die Brennweite des Objektivs.<br />
BLITZ<br />
Ein Gerät an oder verbunden mit der Kame-<br />
ra, das einen kurzen, intensiven Lichtimpuls<br />
erzeugt, wenn der Freigabeknopf für den<br />
Verschluss gedrückt wird. Ein – mit der<br />
Blende synchronisierter – Blitz wird ver-<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 96
wendet, um in Situationen mit wenig Licht<br />
ein korrekt belichtetes Bild zu erhalten. Vgl.<br />
auch Belichtung, Blitzschuh, Externer Blitz<br />
und Füllbeleuchtung.<br />
BLITZSCHUH<br />
Eine Apparatur an der Oberseite der Kame-<br />
ra, die als Halterung für ein tragbares Blitz-<br />
gerät dient. Wenn der Freigabeknopf für<br />
den Verschluss gedrückt wird, wird ein e-<br />
lektrisches Signal über eine Verbindung im<br />
Blitzschuh übertragen, um das tragbare<br />
Blitzgerät zu aktivieren. Vgl. auch Blitz und<br />
Externer Blitz.<br />
BRENNWEITE<br />
Der Abstand zwischen dem hinteren Kno-<br />
tenpunkt des Objektivs und dem Punkt, an<br />
dem durch das Objektiv einfallende Licht-<br />
strahlen auf der Bildebene, d. h. auf dem<br />
digitalen Bildsensor, fokussiert werden.<br />
Brennweiten werden in Millimeter (mm)<br />
gemessen.<br />
CCD (CHARGE-COUPLED DEVICE, LA-<br />
DUNGSGEKOPPELTES BAUTEIL)<br />
Ein digitaler Bildsensortyp, der die Pixelin-<br />
formationen zeilenweise aufzeichnet. Vgl.<br />
auch CMOS (Complementary Metal Oxide<br />
Semiconductor) und Digitaler Bildsensor.<br />
CIE (COMMISSION INTERNATIONALE DE<br />
L’ECLAIRAGE)<br />
Eine 1931 gegründete Organisation zur<br />
Ausarbeitung von Standards für eine Serie<br />
von Farbräumen, die das sichtbare Spek-<br />
trum des Lichts darstellen. Vgl. auch<br />
Farbraum, Geräteabhängig, Geräteunab-<br />
hängig und Lab-Plot.<br />
CMM (COLOR MATCHING METHOD,<br />
FARBANPASSUNGSMETHODE)<br />
Ein Softwarealgorithmus, der konzipiert<br />
wurde, um Farbinformationen von einem<br />
Geräteprofil in ein anderes zu übersetzen,<br />
wie z. B. von Ihrem Bildschirm auf Ihren<br />
Drucker. ColorSync ist eine umfassend in-<br />
tegrierte Farbanpassungsmethode, die un-<br />
ter Mac OS X verwendet wird. Vgl. auch<br />
ColorSync.<br />
CMOS (COMPLEMENTARY METAL OXIDE<br />
SEMICONDUCTOR)<br />
Ein digitaler Bildsensor, der das gesamte<br />
Bild, das die lichtempfindlichen Elemente<br />
erfassen, parallel (d. h. im Prinzip in einem<br />
Arbeitsgang) aufzeichnen kann. Dadurch<br />
werden höhere Datenübertragungsraten an<br />
das Speichergerät erzielt. Winzige farbige<br />
Mikrolinsen sind auf jedem lichtempfindli-<br />
chen Element in einem CMOS-Sensor an-<br />
gebracht, um die Fähigkeit zur Lichtinter-<br />
pretation zu erhöhen. Vgl. auch CCD<br />
(Charge-Coupled Device, ladungsgekop-<br />
peltes Bauteil) und Digitaler Bildsensor.<br />
CMS (COLOR MANAGEMENT SYSTEM,<br />
FARBVERWALTUNGSSYSTEM)<br />
Eine Anwendung, die die Reproduktion von<br />
Farben zwischen Geräten und Bildsoftware<br />
steuert und interpretiert, um exakte Ergeb-<br />
nisse zu erzielen. Vgl. auch ColorSync.<br />
CMYK<br />
Ein Arbeitsraum, der für Drucke verwendet<br />
wird und die Druckfarben Cyan, Magenta<br />
und Gelb in unterschiedlichen Kombinatio-<br />
nen einsetzt, um eine Farbe zu erzeugen,<br />
die die Farbe des Lichts korrekt wiedergibt.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 97
Schwarze Tinte (K) wird dem Bild zuletzt<br />
hinzugefügt, um reines Schwarz zu generie-<br />
ren. Vgl. auch Arbeitsraum und Subtraktive<br />
Farben.<br />
COLORSYNC<br />
Ein Farbmanagementsystem, das Teil des<br />
Betriebssystems von Macintosh-Systemen<br />
ist. Unter Mac OS X ist ColorSync umfas-<br />
send mit dem gesamten Betriebssystem in-<br />
tegriert und für alle nativen Mac OS X-Pro-<br />
gramme verfügbar. Vgl. auch CMM (Color<br />
Matching Method, Farbanpassungsmetho-<br />
de), CMS (Color Management System,<br />
Farbverwaltungssystem) und ColorSync-<br />
Dienstprogramm.<br />
COLORSYNC-DIENSTPROGRAMM<br />
Ein Programm zum Einstellen von Vorein-<br />
stellungen, Anzeigen installierter Profile,<br />
Zuordnen von Profilen zu Geräten und Re-<br />
parieren von Profilen, die nicht den aktuel-<br />
len ICC-Spezifikationen entsprechen. Vgl.<br />
auch ColorSync, ICC (International Color<br />
Consortium) und Profil.<br />
COMPOSITING<br />
Vorgang, bei dem zwei oder mehr Digital-<br />
bilder zu einem Bild kombiniert werden.<br />
Vgl. auch Effekte.<br />
COPYRIGHT<br />
Angloamerikanische Bezeichnung für das<br />
Immaterialgüterrecht an geistigen Werken<br />
(Literatur, Musik, Kunst) und Exklusivrech-<br />
te zu deren Veröffentlichung/Publikation,<br />
Produktion, Verteilung und Vertrieb. Übli-<br />
cherweise sind die Rechte nur für einen be-<br />
stimmten Zeitrum gültig.<br />
DECKKRAFT<br />
Maß für die Transparenz eines Bilds.<br />
DEKOMPRIMIERUNG<br />
Vorgang, bei dem aus einer komprimierten<br />
Digitalbilddatei ein anzeigbares Bild erstellt<br />
wird. Vgl. auch Komprimierung.<br />
DICHTE<br />
Die Fähigkeit eines Bilds, ausgeprägte<br />
dunkle Farben wiederzugeben. Ein Bild mit<br />
einer hohen Definition in den dunkleren<br />
Farben wird als dicht bezeichnet. Vgl. auch<br />
Flach und Kontrast.<br />
DIFFUSES LICHT<br />
Eine Art von Licht, die über das Motiv oder<br />
die Szene verstreut ist. Diffuses Licht führt<br />
zu einem Bild mit geringem Kontrast und<br />
wenigen Details, wie es an Außenaufnah-<br />
men an einem Tag mit bedecktem Himmel<br />
zu sehen ist. Vgl. auch Flach und Kontrast.<br />
DIGITAL<br />
Eine Bezeichnung für Daten, die als Abfol-<br />
ge von Einsen und Nullen gespeichert oder<br />
übertragen werden. Meist bezieht sich diese<br />
Bezeichnung auf binäre Daten, die mithilfe<br />
elektronischer oder elektromagnetischer<br />
Signale dargestellt werden. JPEG-, PNG-,<br />
RAW- und TIFF-Dateien sind alle digitale<br />
Dateien. Vgl. auch Digitalisierung.<br />
DIGITALE KOMPAKTKAMERA<br />
Eine Digitalkamera mit geringem Gewicht<br />
und integrierter Autofokusfunktion, mit der<br />
der Fotograf mit nur zwei Schritten ein Bild<br />
aufnehmen kann: Anvisieren der Szene und<br />
Auslösen. Das Objektiv, die Blende und der<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 98
Verschluss bilden eine Komponente, die<br />
sich gewöhnlich nicht von der Kamera tren-<br />
nen lässt. Vgl. auch DSLR-Kamera (digitale<br />
Spiegelreflexkamera) und Kamera.<br />
DIGITALER BILDSENSOR<br />
Der Computerchip auf der Bildebene im<br />
Inneren der Kamera, der aus Millionen ein-<br />
zelnen lichtempfindlichen Elementen bes-<br />
teht, die Licht erfassen können. Vgl. auch<br />
CCD (Charge-Coupled Device, ladungsge-<br />
koppeltes Bauteil), CMOS (Complementary<br />
Metal Oxide Semiconductor), Kamera und<br />
Megapixel.<br />
DIGITALES RAUSCHEN<br />
Falsch interpretierte Pixel, die infolge hoher<br />
ISO-Einstellungen auftreten, auch bekannt<br />
als Signal-Rausch-Verhältnis der Chrom-<br />
inanz. Zufällig verteilte helle Pixel, insbe-<br />
sondere in einfarbigen Hintergründen, sind<br />
das Ergebnis von digitalem Rauschen. Vgl.<br />
auch ISO-Geschwindigkeit und Störungs-<br />
reduzierung.<br />
DIGITALISIEREN<br />
Ein von Fotografen verwendeter Begriff zur<br />
Beschreibung des Vorgangs, bei dem auf<br />
Filmmaterial aufgenommene Bilder unter<br />
Verwendung eines Filmscanners in ein Di-<br />
gitalformat (z. B. TIFF) konvertiert werden.<br />
DIGITALISIERUNG<br />
Vorgang, bei dem ein analoger Spannungs-<br />
wert in einen digitalen Wert konvertiert<br />
wird.<br />
DNG<br />
Ein von Adobe Systems Incorporated entwi-<br />
ckeltes, lizenzgebührenfreies RAW- Bild-<br />
format. Vgl. auch Format und RAW-Datei.<br />
DPI (DOTS PER INCH)<br />
Ein Maß für die Auflösung bei Druckern,<br />
das die größtmögliche Anzahl an Punkten<br />
auf einem Quadrat-Zoll angibt. Vgl. auch<br />
Abzug und Auflösung.<br />
DREIBEINSTATIV<br />
Ein Ständer mit drei Beinen, der dazu dient,<br />
eine Kamera ruhig zu halten. Der Einsatz<br />
eines Stativ ist besonders bei Aufnahmen<br />
mit langer Belichtung wichtig. Vgl. auch<br />
Belichtung und Verwackeln.<br />
DSLR-KAMERA (DIGITALE SPIEGELRE-<br />
FLEXKAMERA)<br />
Eine Kamera mit austauschbaren Objekti-<br />
ven, bei der das vom Objektiv erstellte Bild<br />
über einen reagierenden Spiegel durch ein<br />
Prisma an den Bildsucher übertragen wird,<br />
sodass das Bild im Bildsucher mit dem tat-<br />
sächlichen Bildbereich übereinstimmt. Der<br />
Spiegel reagiert bzw. bewegt sich aufwärts,<br />
damit der digitale Bildsensor nicht blockiert<br />
wird, wenn der Verschluss geöffnet ist. Vgl.<br />
auch Digitale Kompaktkamera und Kamera.<br />
EFFEKTE<br />
Ein allgemeiner Begriff für die Einführung<br />
nicht natürlicher visueller Elemente zur Op-<br />
timierung eines Bilds. Vgl. auch Composi-<br />
ting und Filter.<br />
EINBEINSTATIV<br />
Ähnlich dem Dreibeinstativ; ein Ständer mit<br />
einem Fuß, der dazu dient, die Kamera ru-<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 99
hig zu halten. Vgl. auch Belichtung und<br />
Verwackeln.<br />
EINFARBIG<br />
Ein Bild, das nur Tonwerte (Schattierun-<br />
gen) einer bestimmten Farbe enthält, z. B.<br />
Grauschattierungen bei einem Schwarz-<br />
weißfoto.<br />
EINGEBETTETES PROFIL<br />
Das in der digitalen Bilddatei gesicherte<br />
Quellenprofil. Die Dateiformate JPEG,<br />
TIFF, PNG und PDF unterstützen einge-<br />
bettete Profile. Vgl. auch Gerätecharakteri-<br />
sierung und Profil.<br />
ELEKTROMAGNETISCHE STRAHLUNG<br />
Ein Energietyp, der von Gamma-Strahlen<br />
bis Radiowellen reicht und auch das sichtba-<br />
re Licht einschließt. Vgl. auch Licht.<br />
ENTFERNUNGSMESSER<br />
Eine an vielen Kameras vorhandene Appara-<br />
tur zum Scharfstellen des Bilds. Vgl. auch<br />
Bildsucher und Kamera.<br />
ENTSÄTTIGEN<br />
Das Entfernen von Farbe aus einem Bild.<br />
Eine vollständige Entsättigung führt zu ei-<br />
nem Graustufenbild. Vgl. auch Einfarbiger<br />
Mixer, Graustufen und Sättigung.<br />
EXIF<br />
Abkürzung für Exchangeable Image File.<br />
Das Standardformat für das Speichern von<br />
Informationen, wie ein Bild aufgenommen<br />
wurde, z. B. Verschlussgeschwindigkeit,<br />
Blendenöffnung, Weißabgleich, Belich-<br />
tungskompensation, Messungseinstellung,<br />
ISO-Einstellung, Datum und Uhrzeit. Vgl.<br />
auch IPTC und Metadaten.<br />
EXPORTIEREN<br />
Vorgang, bei dem Daten so formatiert wer-<br />
den, dass sie von anderen Programmen in-<br />
terpretiert werden können.<br />
EXTERNER BLITZ<br />
Ein Blitz, der über den Blitzschuh oder den<br />
PC-Anschluss mit der Kamera verbunden<br />
ist. Die Verwendung eines externen Blitzes<br />
ist das beste Verfahren, um den „Rote-Au-<br />
gen“-Effekt bei Ihren Motiven zu vermei-<br />
den. Vgl. auch Blitz und Rote Augen.<br />
FARBABWEICHUNG<br />
Änderungen, wie ein Gerät im Zeitverlauf<br />
Farben wiedergibt. Beispielsweise können<br />
das Alter von Tinten und der verwendete<br />
Papiertyp dazu führen, dass sich die Far-<br />
bausgabe eines Druckers leicht verändert.<br />
Vgl. auch Farbskala und Gerätecharakteri-<br />
sierung.<br />
FARBINTERPOLATION<br />
Vorgang, bei dem zusätzliche Farbwerte aus<br />
dem Licht ermittelt werden, das über die<br />
roten, grünen und blauen Elemente des di-<br />
gitalen Bildsensors aufgenommen wird.<br />
FARBKANÄLE<br />
Die einzelnen Kanäle, in die die Farbinfor-<br />
mationen für Digitalbilder aufgeteilt wer-<br />
den. Jeder einzelne Farbkanal repräsentiert<br />
eine der drei einzelnen Primärfarben, deren<br />
Kombination das endgültige Bild ergibt.<br />
Jeder Kanal hat eine bestimmte Farbtiefe.<br />
Die meisten Digitalbilddateien verfügen<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 100
über 8 Bit pro Kanal, das heißt, es gibt 256<br />
Farbtonwerte für jeden Kanal. Vgl. auch<br />
Bittiefe und Farbtiefe.<br />
FARBMESSER (FARBWERTANZEIGER)<br />
Ein Instrument, das die Farbwerte eines<br />
Samples mithilfe von Farbfiltern messen<br />
kann. Ein Farbwertanzeiger wird verwen-<br />
det, um festzustellen, ob zwei Farben iden-<br />
tisch sind. Er berücksichtigt jedoch nicht<br />
die Lichtverhältnisse, unter denen ein<br />
Sample gemessen wird. Mit Farbwertanzei-<br />
gern werden häufig Bildschirme und Dru-<br />
cker kalibriert. Vgl. auch Kalibrierung.<br />
FARBRAUM<br />
Ein mathematisches Modell, mit dessen Hil-<br />
fe ein Teil des sichtbaren Spektrums be-<br />
schrieben wird. Die geräteabhängigen<br />
Farbwerte eines Geräts werden geräteunab-<br />
hängigen Farbwerten in einem Farbraum<br />
zugeordnet. Nach dieser Zuordnung in ei-<br />
nem unabhängigen Farbraum kann jede<br />
Farbe einem anderen geräteabhängigen<br />
Farbraum zugewiesen werden. Vgl. auch<br />
Geräteabhängig und Geräteunabhängig.<br />
FARBSKALA<br />
Der Bereich an Farben, die ein einzelnes<br />
Farbgerät wiedergeben kann. Jedes Gerät,<br />
das Farben wiedergeben kann, hat eine spe-<br />
zifische Farbskala, die vom Alter des Geräts,<br />
von der Häufigkeit des Gebrauchs und von<br />
anderen Elementen wie Tinten und Papier<br />
abhängt. Vgl. auch Geräteabhängig, Gerä-<br />
techarakterisierung, ICC-Profil und Zuord-<br />
nung zur Farbskala.<br />
FARBSTICH<br />
Eine unnatürliche Färbung in einem Bild<br />
aufgrund eines fehlenden Farbabgleichs.<br />
Farbstiche werden oft von künstlichen<br />
Lichtquellen wie Innenbeleuchtungen her-<br />
vorgerufen. Sie lassen sich im Allgemeinen<br />
durch Anpassungen der Tonwerte, der Fär-<br />
bung oder des Weißabgleichs aus Bildern<br />
entfernen. Vgl. auch Weißabgleich.<br />
FARBSTOFFSUBLIMATIONSDRUCKER<br />
Ein Druckertyp, bei dem für die Bilderzeu-<br />
gung ein Farbband erhitzt wird, bis das Ma-<br />
terial gasförmig wird und sich so auf das Pa-<br />
pier auftragen lässt. Vgl. auch Abzug, Foto-<br />
drucker, RA-4-Drucker und Tintenstrahl-<br />
drucker.<br />
FARBTEMPERATUR<br />
Eine Beschreibung der Farbqualität von<br />
Licht. Die Farbtemperatur wird in der Ein-<br />
heit Kelvin (K) gemessen. Vgl. auch Kelvin<br />
(K) und Weißabgleich.<br />
FARBTIEFE<br />
Der mögliche Bereich von Farben, die in<br />
einem Bild verwendet werden können. Für<br />
Digitalbilder gibt es im Allgemeinen drei<br />
Auswahlmöglichkeiten: Graustufen, 8 Bit<br />
und 16 Bit. Größere Farbtiefen ermöglichen<br />
ein breiteres Spektrum an Farben, erfor-<br />
dern jedoch mehr Speicherplatz. Vgl. auch<br />
Bittiefe, Farbkanäle und Graustufen.<br />
FARBTON<br />
Ein Attribut der Farbwahrnehmung, das<br />
auch als Farbphase bezeichnet wird. Rot<br />
und Blau sind Beispiele für unterschiedliche<br />
Farbtöne. Vgl. auch Farbe.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 101
FARBWERTVERTEILUNG<br />
Der Bereich an Farben, die bei der Anpas-<br />
sung „Farbe“ mit den Parametern „Farb-<br />
ton“, „Sättigung“ und „Leuchtkraft“ beein-<br />
flusst werden. Vgl. auch Anpassung und<br />
Farbe.<br />
FESTLINSE<br />
Vgl. Primärlinse.<br />
FILM<br />
Ein flexibles durchsichtiges Grundmaterial,<br />
das mit einer lichtempfindlichen Emulsion<br />
beschichtet ist, die Bilder aufzeichnen kann.<br />
FLACH<br />
Charakterisierung der fehlenden Dichte in<br />
einem Bild bei zu geringem Kontrast. Vgl.<br />
auch Dichte und Kontrast.<br />
FOTO<br />
Ein mithilfe einer Kamera erstelltes Bild,<br />
das durch das Auftreffen von Licht auf eine<br />
lichtempfindliche Oberfläche (z. B. Film<br />
oder digitaler Bildsensor) entsteht. Vgl.<br />
auch Bild, Digitaler Bildsensor, Film und<br />
Kamera.<br />
FOTODRUCKER<br />
Ein Drucker, mit dem Bilder in Fotoqualität<br />
erzeugt werden können. Vgl. auch Abzug,<br />
Farbskala, Farbstoffsublimationsdrucker,<br />
Offsetdrucker, RA-4-Drucker und Tinten-<br />
strahldrucker.<br />
FREISTELLEN<br />
Vorgang, bei dem nur ein Teil des ur-<br />
sprünglichen Bilds gedruckt oder verteilt<br />
wird. Ziel des Freistellen eines Bilds ist es<br />
im Allgemeinen, eine effektvollere Kompo-<br />
sition zu erstellen. Ein weiterer Grund für<br />
das Freistellen eines Bilds ist dessen Anpas-<br />
sung an ein bestimmtes Seitenverhältnis, z.<br />
B. 4 x 6.<br />
FÜLLBELEUCHTUNG<br />
Verwendung künstlicher Lichtquellen wie z.<br />
B. Tageslichtlampen oder Blitzlampen, um<br />
ein Motiv weicher darzustellen oder mit<br />
Schatten zu füllen. Vgl. auch Farbtempera-<br />
tur, Indirekte Beleuchtung und Weißab-<br />
gleich.<br />
GAMMA<br />
Eine Kurve, die beschreibt, wie Mitteltöne<br />
eines Bilds angezeigt werden. Gamma ist<br />
eine nicht-lineare Funktion, die häufig mit<br />
Helligkeit oder Kontrast verwechselt wird.<br />
Änderungen am Gamma-Wert wirken sich<br />
auf die Mitteltöne aus, während die Weiß-<br />
und Schwarztöne des Bilds unverändert<br />
bleiben. Die Gamma-Korrektur wird oft<br />
verwendet, um Unterschiede zwischen Vi-<br />
deokarten und Monitoren von Macintosh-<br />
und Windows-Systemen auszugleichen.<br />
Der Standard-Gamma-Wert von Macintosh<br />
ist 1,8. Der PC-Standardwert ist 2,2.<br />
GEGENLICHT<br />
Eine Lichtquelle, die hinter dem Motiv her-<br />
vorstrahlt und in Richtung des Kameraob-<br />
jektivs leuchtet. Gegenlicht lässt die Kontu-<br />
ren des Motivs vom Hintergrund hervortre-<br />
ten und ergibt häufig eine Silhouette. Vgl.<br />
auch Seitenlicht, Silhouette und Vorder-<br />
grundbeleuchtung.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 102
Geräteabhängig Farbwerte, die von der Fä-<br />
higkeit eines Geräts abhängen, diese Far-<br />
ben zu reproduzieren. Einige Farben, die<br />
von Bildschirmen erzeugt werden, können<br />
beispielsweise nicht von einem Drucker auf<br />
Papier reproduziert werden. Die vom Bild-<br />
schirm erzeugten Farben liegen außerhalb<br />
des Farbspektrums des Druckers. Aus die-<br />
sem Grund werden diese Farben als geräte-<br />
abhängig bezeichnet. Vgl. auch Farbskala.<br />
Gerätecharakterisierung Vorgang, bei dem<br />
ein eindeutiges eigenes Profil für ein Gerät<br />
erstellt wird, wie z. B. für einen Bildschirm<br />
oder einen Drucker. Für die Charakterisie-<br />
rung eines Geräts wird spezielle Hardware<br />
und Software benötigt, um die exakte<br />
Farbskala des Geräts zu bestimmen. Vgl.<br />
auch Farbskala und Kalibrierung. Geräte-<br />
unabhängig Standardfarbräume (z. B. CIE-<br />
Lab und CIE-XYZ), in denen die Interpreta-<br />
tion einer Farbe nicht von einem bestimm-<br />
ten Gerät abhängt. Vgl. auch CIE (Commis-<br />
sion Internationale de l’Eclairage) und<br />
Farbraum.<br />
GLANZLICHTER<br />
Die hellsten Bereiche des Motivs oder der<br />
Szene. Vgl. auch Dichte, Kontrast und<br />
Schatten.<br />
GLÜHLAMPENLICHT<br />
Licht mit geringer Farbtemperatur. Glüh-<br />
lampen sind typische Vertreter für Leucht-<br />
mittel mit Drahtwendeln aus Wolfram. Sie<br />
unterscheiden sich von fluoreszierendem<br />
Licht. Vgl. auch Farbtemperatur und Weiß-<br />
abgleich.<br />
GRAUSTUFEN<br />
Ein Bild, das außer unterschiedlichen Grau-<br />
tönen keine anderen Farben enthält. Grau-<br />
stufenbilder haben gewöhnlich eine gerin-<br />
gere Dateigröße als Farbbilder, da für die<br />
Darstellung eines grauen Pixels weniger<br />
Informationen erforderlich sind; (bei grauen<br />
Pixeln haben die roten, grünen und blauen<br />
Pixelelemente dieselbe Intensität). Vgl.<br />
auch Einfarbig, Einfarbiger Mixer und Pixel.<br />
HELLIGKEIT<br />
Ein Parameter der Aperture-Anpassung<br />
„Belichtung“, mit dem ein Bild aufgehellt<br />
bzw. abgedunkelt wird. Die Anpassung<br />
wirkt sich am stärksten auf die Helligkeits-<br />
werte der Mitteltöne eines Bilds aus. Vgl.<br />
auch Anpassung, Belichtung und Mitteltö-<br />
ne.<br />
HINTERGRUND<br />
Der Bildbereich, der hinter dem Objekt an-<br />
gezeigt wird. Vgl. auch Tiefenschärfe und<br />
Vordergrund.<br />
ICC (INTERNATIONAL COLOR CONSORTI-<br />
UM)<br />
Eine Organisation, die gegründet wurde,<br />
um den als ICC-Profil bezeichneten Farb-<br />
verwaltungsstandard zu erarbeiten. ICC-<br />
Profile werden von Hardware- und Softwa-<br />
reherstellern allgemein anerkannt, weil sie<br />
auf einem offe- nen Standard basieren. Vgl.<br />
auch ICC-Profil.<br />
ICC-PROFIL<br />
Das Ergebnis einer Gerätecharakterisie-<br />
rung. Ein ICC-Profil enthält Informationen<br />
über die exakte Farbskala eines Geräts. Vgl.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 103
auch Farbskala, Gerätecharakterisierung<br />
und ICC (International Color Consortium).<br />
INDIREKTE BELEUCHTUNG<br />
Natürliches Licht und Licht aus künstlichen<br />
Lichtquellen (Blitzlicht und Glühlampen),<br />
das mithilfe einer reflektierenden Oberflä-<br />
che auf das Motiv umgelenkt wird, um den<br />
Effekt natürlicher Beleuchtung sowie Füll-<br />
schatten zu erzielen. Vgl. auch Farbtempe-<br />
ratur, Füllbeleuchtung und Weißabgleich.<br />
IPTC<br />
Abkürzung für International Press Tele-<br />
communications Council. Mithilfe von<br />
IPTC- Metadaten betten Fotografen und<br />
Medienunternehmen Schlagwörter (Wör-<br />
ter, die Eigenschaften des Bilds beschrei-<br />
ben, einschließlich Name des Fotografen) in<br />
die Bilddateien ein. Große Bildagenturen<br />
verwenden gewöhnlich Bildverwaltungssys-<br />
teme, um Bilder anhand der eingebetteten<br />
IPTC-Informationen rasch aufzufinden.<br />
Vgl. auch EXIF und Metadaten.<br />
IRIS<br />
Vgl. Pupille.<br />
ISO-GESCHWINDIGKEIT<br />
Die relative Filmempfindlichkeit, die als<br />
Maßstab von ISO (International Standards<br />
Organization) bereitgestellt wird. In digita-<br />
len Kameras wird der geringstmögliche I-<br />
SO-Wert von der Empfindlichkeit des digi-<br />
talen Bildsensors definiert. Wenn die ISO-<br />
Einstellung der Kamera erhöht wird, um<br />
dem Fotografen Aufnahmen bei<br />
geringem Licht zu erlauben, verstärkt die<br />
Kamera die von den lichtempfindlichen E-<br />
lementen auf dem digitalen Bildsensor emp-<br />
fangene Spannung, bevor sie die Span-<br />
nungssignale in digitale Werte konvertiert.<br />
Vgl. auch Digitaler Bildsensor und Digitales<br />
Rauschen.<br />
JPEG<br />
Abkürzung für Joint Photographic Experts<br />
Group. JPEG ist ein gängiges Bilddateifor-<br />
mat, mit dem stark komprimierte Grafikda-<br />
teien erstellt werden. Der Grad der Kom-<br />
primierung kann dabei variiert werden. Je<br />
geringer die Komprimierung ist, umso hö-<br />
her ist die Bildqualität. JPEG-Dateien haben<br />
üblicherweise die Dateierweiterung „.jpg“.<br />
Vgl. auch Format.<br />
KALIBRIERUNG<br />
Vorgang, bei dem ein exaktes Farbprofil für<br />
ein Gerät erstellt wird. Die Kalibrierung<br />
eines Geräts stellt eine exakte Farbüberset-<br />
zung von einem Gerät zu einem anderen<br />
Gerät sicher. Vgl. auch Gerätecharakterisie-<br />
rung.<br />
KAMERA<br />
Ein Gerät zum Fotografieren, das gewöhn-<br />
lich aus einem lichtundurchlässigen Gehäu-<br />
se besteht, in dem eine Linse und entweder<br />
ein lichtempfindlicher Film oder ein digita-<br />
ler Bildsensor einander gegenüberliegen.<br />
Vgl. auch Digitale Kompaktkamera und<br />
DSLR-Kamera (digitale Spiegelreflexkame-<br />
ra).<br />
KELVIN (K)<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 104
Eine Maßeinheit für die Farbwerte von<br />
Lichtquellen, die auf einer Temperaturskala<br />
basiert, deren Beginn der absolute Null-<br />
punkt ist. Vgl. auch Farbtemperatur und<br />
Weißabgleich.<br />
KOLORIMETRIE (FARBMESSUNG)<br />
Wissenschaft von der Messung von Farben<br />
sowohl in objektiver Weise als auch unter<br />
dem Aspekt der Wahrnehmung. Komposi-<br />
tion Die Anordnung visueller Elemente in<br />
einer Szene.<br />
KOMPRIMIERUNG<br />
Vorgang, bei dem die Größe digitaler Bild-<br />
dateien verringert wird. Bei nicht verlust-<br />
freier Komprimierung wird die Größe von<br />
digitalen Bilddateien reduziert, indem red-<br />
undante oder weniger wichtige Bilddaten<br />
entfernt werden. Bei verlustfreier Kompri-<br />
mierung wird die Dateigröße verringert,<br />
indem redundante Bilddaten auf mathemati-<br />
schem Wege konsolidiert, aber nicht ge-<br />
löscht werden. Vgl. auch Dekomprimierung<br />
und LZW-Komprimierung.<br />
KONTRAST<br />
Der Unterschied zwischen der Helligkeit<br />
und den Farbwerten in einem Bild, der es<br />
dem Betrachter erlaubt, Objekte im Bild zu<br />
unterscheiden. Bilder mit hohem Kontrast<br />
haben einen großen Wertebereich vom<br />
dunkelsten Schatten bis zum hellsten Licht.<br />
Bilder mit geringem Kontrast haben einen<br />
engeren Wertebereich, der zu einem „fla-<br />
cheren“ Erscheinungsbild führt. Vgl. auch<br />
Dichte, Flach und Kontrast.<br />
LAB-PLOT<br />
Eine visuelle dreidimensionale Darstellung<br />
des CIE-Lab-Farbraums. Vgl. auch Color-<br />
Sync und Farbraum.<br />
LICHT<br />
Sichtbarer Energiebereich im elektromag-<br />
netischen Spektrum mit Wellenlängen zwi-<br />
schen 400 und 720 Nanometer. Vgl. auch<br />
Elektromagnetische Strahlung.<br />
LZW-KOMPRIMIERUNG<br />
Ein Algorithmus zur verlustfreien Daten-<br />
komprimierung, der 1984 von Abraham<br />
Lempel, Jakob Ziv und Terry Welch entwi-<br />
ckelt wurde. LZW-Komprimie- rungsalgo-<br />
rithmen werden gewöhnlich bei JPEG- und<br />
TIFF-Grafikdateien verwendet, um die<br />
Dateigröße für Archivierungs- und Über-<br />
tragungszwecke in einem Verhältnis von<br />
2,8:1 zu verringern. Vgl. auch JPEG, Kom-<br />
primierung und TIFF.<br />
MAKROOBJEKTIV<br />
Ein Objektiv für Aufnahmen mit extrem ge-<br />
ringem Abstand. Vgl. auch Kamera, Objekt-<br />
iv, Primärlinse, Teleobjektiv, Weitwinke-<br />
lobjektiv und Zoom- Objektiv.<br />
MEGAPIXEL<br />
1 Million Pixel. Beispiel: 1.500.000 Pixel<br />
entsprechen 1,5 Megapixel. Vgl. auch Digi-<br />
taler Bildsensor und Pixel.<br />
MEHRFELDMESSUNG<br />
Ein Messungstyp, der das Bild in mehrere<br />
kleine Segmente unterteilt, für die jeweils<br />
ein Messwert ermittelt wird. Aus den Ein-<br />
zelmesswerten wird dann ein Durch-<br />
schnittswert errechnet, anhand dessen der<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 105
optimale Belichtungswert für das Gesamt-<br />
bild vorgeschlagen wird. Vgl. auch Belich-<br />
tungsmesser, Mittenbetonte Messung und<br />
Spotmessung.<br />
MESSEN<br />
Vorgang, bei dem die korrekte Belichtung<br />
mithilfe eines Belichtungsmessers ermittelt<br />
wird. Vgl. auch Belichtungsmesser.<br />
METADATEN<br />
Informationen zu Daten. Metadaten be-<br />
schreiben, wie Daten gesammelt und forma-<br />
tiert wurden. Datenbanken verwenden Me-<br />
tadaten, um bestimmte Formen von Daten<br />
aufzufinden. Aperture unterstützt EXIF-<br />
und IPTC-Metadaten. Vgl. auch EXIF und<br />
IPTC.<br />
MITTELTÖNE<br />
Die Farbwerte in einem Bild, die zwischen<br />
den Glanzlichtern und den Schatten liegen.<br />
Vgl. auch Glanzlichter, Kontrast, Schatten<br />
und Tonwerte. Mittenbetonte Messung Ein<br />
Messungstyp, bei dem das Licht im gesam-<br />
ten Bildsucher gemessen wird, der Schwer-<br />
punkt jedoch auf der Mitte der anvisierten<br />
Szene liegt. Die mittenbetonte Messung ist<br />
der am häufigsten vorkommende Messungs-<br />
typ bei privat genutzten Kameras. Vgl. auch<br />
Belichtungsmesser, Mehrfeldmessung und<br />
Spotmessung.<br />
MOIRÉ<br />
Bezeichnung für ein Muster, das bei der Ü-<br />
berlagerung von Rastern oder Linien sicht-<br />
bar wird. In einem mit einer Digitalkamera<br />
aufgenommen Bild kann es zu einem Moiré-<br />
Muster kommen, wenn sich ein periodi-<br />
sches Muster im Bild mit dem linearen Mus-<br />
ter der Pixelmatrix des digitalen Bildsensors<br />
überlagert. Zu einem Moiré-Muster kommt<br />
es oft auch, wenn der vom Bildprozessor der<br />
Kamera verwendete Filter eine zu geringe<br />
Glättung (Anti-Aliasing) bewirkt. Vgl. auch<br />
Digitaler Bildsensor und RAW- Feinab-<br />
stimmung.<br />
MONITOR<br />
Vgl. Bildschirm.<br />
MOTIV<br />
Das von einem Fotografen für ein Bild ge-<br />
wählte Sujet (ein Gegenstand, eine Person,<br />
eine Szene oder ein Vorfall). Vgl. auch Bild<br />
und Schnappschuss.<br />
NAHAUFNAHME<br />
Ein Bild, bei dem das Motiv gewöhnlich<br />
nicht weiter als 90 cm von der Kamera ent-<br />
fernt ist. Beispielsweise werden Portraitauf-<br />
nahmen häufig als Nahaufnahmen bezeich-<br />
net. Auch eine Aufnahme einer Ameise auf<br />
einem Blütenblatt, bei der die Ameise den<br />
Hauptteil des Bilds einnimmt, ist eine Nah-<br />
aufnahme.<br />
NEGATIV<br />
Entwickelter Film mit einem farblich umge-<br />
kehrten Bild des Motivs oder der Szene.<br />
Vgl. auch Emulsion, Film, Positiv und<br />
Staub- und Kratzerentfernung.<br />
OBJEKTIV<br />
Eine Abfolge hochentwickelter Elemente –<br />
gewöhnlich aus Glas. Sie dienen dazu, das<br />
von einer Szene reflektierte Licht abzulen-<br />
ken und auf einen bestimmten Punkt zu fo-<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 106
kussieren: den digitalen Bildsensor in einer<br />
Kamera. Vgl. auch Digitaler Bildsensor,<br />
Kamera, Makroobjektiv, Primärlinse, Tele-<br />
objektiv, Weitwinkelobjektiv und Zoom-<br />
Objektiv.<br />
OFFSETDRUCKER<br />
Ein professionelle Druckmaschine, die für<br />
Erzeugnisse mit hohem Druckvolumen wie<br />
z. B. Magazine und Broschüren verwendet<br />
wird. Offsetdrucker erzeugen Bilder, indem<br />
sie Tinte als Linien aus Halbtonpunkten auf<br />
Papier aufbringen. Vgl. auch Fotodrucker.<br />
PANORAMABILD<br />
Im Allgemeinen Bezeichnung für ein stim-<br />
mungsvolles Landschaftsbild mit einem<br />
großen Seitenverhältnis. Fotografen ver-<br />
binden häufig mehrere Bilder der gleichen<br />
Szene in einem digitalen Verfahren, um ein<br />
fortlaufendes Panoramabild zu erzeugen.<br />
Dieser Vorgang wird auch als „Stitching“<br />
bezeichnet. Vgl. auch Seitenverhältnis.<br />
PHASE<br />
Ein Attribut der Farbwahrnehmung, das<br />
auch als Farbton bezeichnet wird. Vgl. auch<br />
Farbton.<br />
Pixel Das kleinste erkennbare visuelle Ele-<br />
ment eines Digitalbilds. Vgl. auch Megapi-<br />
xel.<br />
PNG Abkürzung für Portable Network<br />
Graphics. PNG ist ein Format für Bitmap-<br />
Grafikda-<br />
teien, das vom World Wide Web Consorti-<br />
um als Ersatz für das patentierte GIF-For-<br />
mat<br />
anerkannt wird. PNG-Dateien sind patent-<br />
und lizenzgebührenfrei. Vgl. auch Format.<br />
Polarisationsfilter Ein vor dem Kameraob-<br />
jektiv platzierter Filter, der selektiv Licht<br />
einer<br />
Lichtebene einfallen lässt, während er Licht<br />
anderer Lichtebenen absorbiert. Polarisati-<br />
onsfilter können unerwünschte Reflexionen<br />
an Fenstern und glänzenden Oberflächen<br />
verringern. Außerdem werden Polarisati-<br />
onsfilter verwendet, um den Himmel dunk-<br />
ler erscheinen zu lassen. Vgl. auch Filter.<br />
PRIMÄRLINSE<br />
Eine Linse mit fester Brennweite, die nicht<br />
geändert werden kann.<br />
PROFIL<br />
Eine Sammlung der Farbinformationen ei-<br />
nes bestimmten Geräts, einschließlich<br />
Farbskala, Farbraum und Arbeitsmodi. Ein<br />
Profil stellt die Fähigkeiten eines Geräts zur<br />
Farbwiedergabe dar und ist für ein effekti-<br />
ves Farbmanagement unerlässlich. Vgl.<br />
auch Farbskala und Gerätecharakterisie-<br />
rung.<br />
PROGRAMMBELICHTUNG<br />
Ein bei vielen Automatikkameras verfügba-<br />
rer Belichtungsmodus, bei dem die Kamera<br />
automatisch die Blenden- und Verschluss-<br />
werte einstellt, die für eine korrekte Belich-<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 107
tung erforderlich sind. Vgl. auch Belich-<br />
tung.<br />
PSD<br />
Kurzform für Photoshop Document. PSD<br />
ist ein proprietäres Grafikdateiformat von<br />
Adobe Systems Incorporated. Vgl. auch<br />
Format.<br />
PUNKTZUWACHS<br />
Ein im Druckwesen verwendeter Begriff für<br />
die Ausweitung eines Halftone-Raster-<br />
punkts infolge der Absorption der Tinte<br />
durch das Papier. Der Punktzuwachs kann<br />
die Menge der vom Papier ausgehenden<br />
Weißreflexe reduzieren und so die optische<br />
Qualität eines Bilds beeinträchtigen.<br />
PUPILLE<br />
Der Teil des menschlichen Auges, das sich<br />
abhängig von der einfallenden Lichtmenge<br />
zusammenzieht oder weitet. Die Pupille<br />
wird auch als Iris bezeichnet.<br />
QUANTISIERUNG<br />
Ein Vorgang, bei dem ein aus einer analo-<br />
gen Quelle stammender Wert in einen dis-<br />
kreten digitalen Wert konvertiert wird. Vgl.<br />
auch Digitalisierung.<br />
QUELLENBILDDATEI<br />
Vgl. Original.<br />
QUELLENPROFIL<br />
Das Profil einer Bilddatei, bevor sie einer<br />
Farbkonvertierung unterzogen wird.<br />
QUICKTIME<br />
Eine plattformübergreifende Multimedia-<br />
technologie, die von Apple entwik-<br />
kelt wurde. QuickTime findet breite Ver-<br />
wendung in den Bereichen Bearbeitung,<br />
Compositing, Webvideo und mehr.<br />
RA-4-DRUCKER<br />
Ein professioneller Drucker, der Digitalda-<br />
teien auf herkömmliches Fotopapier druckt.<br />
RA-4-Drucker verwenden eine Abfolge far-<br />
bigen Lichts, um das Papier zu belichten.<br />
Auf diese Weise vermischen sich die Farben<br />
und erzeugen Halbtonausdrucke. Vgl. auch<br />
Abzug, Farbstoffsublimationsdrucker, Fo-<br />
todrucker und Tintenstrahldrucker.<br />
RAHMEN<br />
Die Ränder eines Bilds. Rahmen kann auch<br />
als Verb verwendet werden, um den Vor-<br />
gang zu beschreiben, bei dem eine Kompo-<br />
sition innerhalb eines bestimmten Bildaus-<br />
schnitts erstellt wird. Vgl. auch Freistellen.<br />
RAM<br />
Abkürzung für Random-Access Memory.<br />
Die Speicherkapazität eines Computers,<br />
gemessen in Megabyte (MB) oder Gigabyte<br />
(GB), die bestimmt, welche Datenmengen<br />
der Computer zu einem beliebigen Zeit-<br />
punkt verarbeiten und temporär speichern<br />
kann.<br />
RAUSCHEN<br />
Vgl. Digitales Rauschen.<br />
RAW-DATEI<br />
Die Bit für Bit originale Digitalbilddatei, die<br />
von der Kamera aufgezeichnet wurde.<br />
RELATIV FARBMETRISCH<br />
Eine für fotografische Bilder geeignete<br />
Wiedergabeart (Rendering Intent). Sie ver-<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 108
gleicht die Glanzlichtwerte des Quellen-<br />
farbraums mit denen des Zielfarbraums und<br />
verschiebt außerhalb der Farbskala liegende<br />
Farben zur ähnlichsten Farbe im Ziel-<br />
farbraum, die wiedergegeben werden kann.<br />
Vgl. auch Anpassungsart.<br />
RGB<br />
Abkürzung für Rot, Grün, Blau. Ein bei<br />
Computern häufig verwendeter Farbraum,<br />
in dem jede Farbe durch die Stärke ihrer<br />
Rot-, Grün- und Blaukomponenten be-<br />
schrieben wird. Dieser Farbraum übersetzt<br />
in direkter Weise die bei Computerbild-<br />
schirmen verwendeten roten, grünen und<br />
blauen Farbelemente. Aufgrund seines sehr<br />
großen Gamuts kann mit dem RGB-<br />
Farbraum ein breites Spektrum an Farben<br />
wiedergegeben werden kann. Dieses Farb-<br />
spektrum ist gewöhnlich umfangreicher als<br />
der Gamut von Druckern. Vgl. auch Additi-<br />
ve Farben.<br />
RIP (RASTER IMAGE PROCESSOR)<br />
Ein spezieller Druckertreiber, der den mit<br />
Ihrem Drucker gelieferten Druckertreiber<br />
ersetzt. Er konvertiert (rastert) die von ei-<br />
nem Programm generierten Eingabedaten<br />
in Daten, die der Drucker interpretieren<br />
und in Form von Rasterpunkten auf einer<br />
Seite ausgeben kann. Software-RIPs stellen<br />
üblicherweise Funktionen bereit, die Stan-<br />
darddruckertreiber nicht bieten.<br />
ROTE AUGEN<br />
Phänomen, bei dem Personen auf Fotogra-<br />
fien rote Augen haben. Der Effekt roter Au-<br />
gen entsteht durch die Nähe von Blitz und<br />
Linse (insbesondere bei integriertem Blitz).<br />
Vgl. auch Externer Blitz und Rote Augen<br />
korrigieren.<br />
SÄTTIGUNG<br />
Die Farbintensität in einem Bild. Gesättigte<br />
Farben werden wegen des geringen Grau-<br />
Anteils als „reiner“ wahrgenommen. Schat-<br />
ten Die dunkelsten Bereiche eines Motivs<br />
oder einer Szene. Vgl. auch Dichte, Glanz-<br />
lichter und Kontrast.<br />
SCHNAPPSCHUSS<br />
Charakterisierung für ein Foto einer Per-<br />
son, das den Eindruck vermittelt, spontan,<br />
ohne spezielles vorheriges Arrangement<br />
und ohne Wissen der Person entstanden zu<br />
sein. Vgl. auch Komposition.<br />
SCHWARZPUNKT-KOMPENSATION<br />
Funktion zur Sicherstellung, dass schwarze<br />
und weiße Leuchtkraftwerte korrekt skaliert<br />
werden, damit sie in den Farbbereich bzw.<br />
die Farbskala des Zielgeräts (Drucker, Pa-<br />
pier und Tinte) passen. Mithilfe der<br />
Schwarzpunkt-Kompensation lässt sich das<br />
Clipping in Schattenbereichen verhindern,<br />
weil die Schwarzpunkte so skaliert werden,<br />
dass sie in die Farbskala von Drucker, Pa-<br />
pier und Tinte passen.<br />
SCHWÄRZUNGSMESSER (DENSITOMETER)<br />
Ein Instrument, das für das Messen der opti-<br />
schen Dichte von Fotografien konzipiert<br />
wurde. Vgl. auch Gerätecharakterisierung.<br />
SEITENLICHT<br />
Licht, das von der Seite auf das Motiv trifft,<br />
d. h. im rechten Winkel zum<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 109
Aufnahmewinkel der Kamera. Vgl. auch<br />
Gegenlicht und Vordergrundbeleuchtung.<br />
SEITENVERHÄLTNIS<br />
Das Seitenverhältnis zwischen Höhe und<br />
Breite bei einem Foto.<br />
SELEKTIVER FOKUS<br />
Vorgang, bei dem ein Motiv mithilfe einer<br />
Blendenstufe isoliert wird, die eine flache<br />
Tiefenschärfe erzeugt. Vgl. auch Tiefen-<br />
schärfe.<br />
SEPIA<br />
Ein Foto mit bräunlicher Einfärbung. Vgl.<br />
auch Färbung, Foto und Sepia-Farbtöne.<br />
SILHOUETTE<br />
Ein Bild, bei dem das Motiv eine durchge-<br />
hend dunkle Form vor einem hellen Hinter-<br />
grund bildet. Extremes Gegenlicht (z. B. bei<br />
einem Sonnenuntergang) kann den Silhou-<br />
etteneffekt hervorrufen, wenn das Motiv<br />
sich im Vordergrund befindet. Vgl. auch<br />
Gegenlicht und Vordergrund.<br />
SOFT-PROOF<br />
Bildschirmsimulation, bei der die erwartete<br />
Ausgabe eines Druckers oder Drucksys-<br />
tems angezeigt wird.<br />
SPEICHERKARTE<br />
Der Bestandteil der Kamera, auf dem digita-<br />
le Bilder gespeichert werden. Vgl. auch<br />
Aufnehmen und Kamera.<br />
SPEKTROMETER<br />
Ein Instrument, das die Wellenlänge von<br />
Farben über ein komplettes<br />
Farbspektrum misst. Da sich mit einem<br />
Spektrometer Profile sowohl für Monitore<br />
als auch für Drucker erstellen lassen, wird<br />
es für die Profilerstellung bevorzugt.<br />
SPOTMESSUNG<br />
Ein Messungstyp, bei dem in einem kleinen<br />
Zielbereich gemessen wird, der sich im All-<br />
gemeinen im Mittelpunkt des Bilds befin-<br />
det. Vgl. auch Belichtungsmesser, Mehr-<br />
feldmessung und Mittenbetonte Messung.<br />
SRGB<br />
Ein häufig verwendeter Arbeitsraum, der<br />
auf die Darstellung des herkömmlichen PC-<br />
Monitors zugeschnitten ist. Aufgrund seiner<br />
kleinen Farbskala eignet er sich für Web-<br />
grafiken, nicht jedoch für die Druckproduk-<br />
tion. Vgl. auch Arbeitsraum.<br />
STÄBCHEN<br />
Sehzellen im menschlichen Auge, die der<br />
Helligkeitswahrnehmung dienen. Stäbchen<br />
können keine Farben unterscheiden, son-<br />
dern ausschließlich Helligkeitsstufen. Vgl.<br />
auch Zapfen.<br />
STAUB- UND KRATZERENTFERNUNG<br />
Vorgang, bei dem digitale Fehler entfernt<br />
werden, die durch Staub und Kratzer bei<br />
Filmscans entstehen. Vgl. auch Retuschie-<br />
ren.<br />
STÖRUNGSREDUZIERUNG<br />
Der Vorgang, bei dem das digitale Rau-<br />
schen aus einem Bild entfernt wird. Vgl.<br />
auch Anpassung, Bild, Digitales Rauschen<br />
und Störungen reduzieren.<br />
SUBTRAKTIVE FARBEN<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 110
Farbelemente in Bildern aus Licht, das von<br />
der Oberfläche eines Objekts reflektiert<br />
wird. CMYK ist eine häufige Form subtrak-<br />
tiver Farben. Vgl. auch CMYK.<br />
SWOP<br />
Abkürzung für Specifications for Web Off-<br />
set Publications. Hierbei handelt es sich<br />
um ein Standardprofil im Druckwesen. Web<br />
bezieht sich hier auf einen Webdrucker,<br />
und nicht auf das Internet.<br />
TELEOBJEKTIV<br />
Ein Objektiv mit großer Brennweite, die das<br />
Motiv vergrößert. Vgl. auch Objektiv.<br />
TETHERED SHOOTING<br />
Fachbegriff für die Kamera(fern)steuerung<br />
mit Direktübertragung der Bilddaten auf<br />
einen Computer oder Laptop. Beim Mac<br />
erfolgt die Anbindung der digitalen Kamera<br />
über ein FireWire- oder USB-Kabel.Vgl.<br />
auch FireWire und Kamera.<br />
TIEFENSCHÄRFE<br />
Der Bildbereich vom Vordergrund bis in<br />
den Hintergrund, der scharf angezeigt wird.<br />
Die Tiefenschärfe wird durch eine Kombi-<br />
nation aus Blendenöffnung und Brennweite<br />
des Objektivs bestimmt. Vgl. auch Blende,<br />
Brennweite, Hintergrund und Vorder-<br />
grund.<br />
TIFF<br />
Abkürzung für Tagged Image File Format.<br />
TIFF ist ein häufig verwendetes Format für<br />
Bitmap-Grafikdateien, das von Aldus und<br />
Microsoft entwickelt wurde und für<br />
Schwarzweiß- bzw. Graustufenbilder geeig-<br />
net ist. Vgl. auch Einfarbig, Format und<br />
Graustufen.<br />
TINTENSTRAHLDRUCKER<br />
Ein Drucker, der Bilder durch das Aufsprü-<br />
hen kleiner Tintentröpfchen auf das Papier<br />
erstellt. Vgl. auch Abzug, Farbstoffsublima-<br />
tionsdrucker, Fotodrucker und RA-4-Dru-<br />
cker.<br />
ÜBERBELICHTUNG<br />
Ergebnis einer zu langen Belichtungszeit<br />
für eine Szene. Überbelichtete Szenen sind<br />
zu hell und lassen Details in den Schatten<br />
nicht ausreichend erkennen. Vgl. auch Be-<br />
lichtung und Unterbelichtung.<br />
UMGEBUNGSLICHT<br />
Die Lichtverhältnisse, die bereits in der<br />
Szene (innen oder außen) herrschen, ohne<br />
dass der Fotograf für zusätzliches Licht ge-<br />
sorgt hat.<br />
UNTERBELICHTUNG<br />
Ergebnis einer nicht ausreichend langen<br />
Belichtungszeit für eine Szene. Unterbe-<br />
lichtete Szenen erscheinen dunkel. Vgl.<br />
auch Belichtung und Überbelichtung.<br />
USB<br />
Kurzform für Universal Serial Bus. Eine<br />
vielseitige Schnittstelle für die Anbindung<br />
externer Geräte an einen Computer. USB-<br />
Kabel eignen sich für die Anbindung peri-<br />
phärer Geräte (z. B. Tastaturen und Digital-<br />
kameras) an einen Computer und für die<br />
Übertragung großer Datenmengen. Vgl.<br />
auch FireWire, Kamera und Tethered Shoo-<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 111<br />
ting.
VERSCHLUSS<br />
Ein komplexer Mechanismus, der norma-<br />
lerweise aus einer Lamelle (oder einem Ab-<br />
deckmedium) besteht, die exakt steuert, wie<br />
lange das durch das Objektiv einfallende<br />
Licht auf den digitalen Bildsensor einwirkt.<br />
Vgl. auch Verschlussgeschwindigkeit.<br />
VERSCHLUSS B (BULB)<br />
Eine manuelle Einstellung der Verschluss-<br />
geschwindigkeit an vielen Kameras, die für<br />
zeitlich abgestimmte Belichtungen verwen-<br />
det wird. Ist der Verschluss auf B einge-<br />
stellt, bleibt er geöffnet, bis der Fotograf<br />
den zugehörigen Freigabeknopf drückt.<br />
Vgl. auch Verschluss und Verschlussge-<br />
schwindigkeit.<br />
VERSCHLUSSGESCHWINDIGKEIT<br />
Angabe, wie lange der Verschluss geöffnet<br />
oder der digitale Bildsensor aktiviert bzw.<br />
dem Licht ausgesetzt ist. Verschlussge-<br />
schwindigkeiten werden als Bruchteile einer<br />
Sekunde angegeben, z. B. als 1/8 oder 1/<br />
250. Vgl. auch Verschluss.<br />
VERSCHLUSSPRIORITÄT<br />
Eine Einstellung bei bestimmten Kameras,<br />
die basierend auf der vom Fotografen einge-<br />
stellten Verschlussgeschwindigkeit automa-<br />
tisch die Blendenöffnung für eine korrekte<br />
Belichtung wählt. Vgl. auch Belichtung und<br />
Blendenpriorität.<br />
VERWACKELN<br />
Weichzeichnung des Bilds, die durch eine<br />
Kombination aus einer geringen Ver-<br />
schlussgeschwindigkeit, einer kleinen<br />
Blendenöffnung und einer großen Brenn-<br />
weite verursacht wird. Vgl. auch Blende,<br />
Dreibeinstativ, Einbeinstativ und Ver-<br />
schlussgeschwindigkeit.<br />
VIGNETTIEREN<br />
a. Ein Abfall der Bildhelligkeit zu den Ecken<br />
eines Bilds; Ursache dafür können eine zu<br />
große Anzahl von Filtern vor der Linse,<br />
eine große Gegenlichtblende oder ein<br />
beschränkter Linsendurchmesser sein.<br />
b. Das Anwenden einer Vignette auf ein Bild<br />
für einen künstlerischen Effekt. Vgl. auch<br />
Devignettieren (Entvignettieren), Filter,<br />
Objektiv und Vignette.<br />
VORDERGRUND<br />
Der Bereich des Bilds zwischen dem Motiv<br />
und der Kamera. Vgl. auch Hintergrund<br />
und Tiefenschärfe.<br />
VORDERGRUNDBELEUCHTUNG<br />
Eine Lichtquelle, die aus Richtung der Ka-<br />
mera in Richtung des Motivs leuchtet. Vgl.<br />
auch Gegenlicht und Seitenlicht.<br />
VOREINSTELLUNGEN<br />
Eine gesicherte Gruppe von Einstellungen,<br />
wie z. B. Export-, Benennungs-, Druck- und<br />
Webexporteinstellungen. Voreinstellungen<br />
legen Eigenschaften fest, z. B. das Datei-<br />
format, die Dateikomprimierung, den Auf-<br />
bau des Dateinamens, das Papierformat und<br />
das ColorSync-Profil. Voreinstellungen<br />
werden gewöhnlich für bestimmte Arbeits-<br />
abläufe definiert und können an die speziel-<br />
len Bedürfnisse des Benutzers angepasst<br />
werden. Vgl. auch ColorSync.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 112
WASSERZEICHEN<br />
Eine auf ein Bild angewendete Schablone<br />
mit einem sichtbaren Grafik- oder Textob-<br />
jekt, das den Copyright-Schutz eines Bilds<br />
deutlich macht. Wasserzeichen sollen ver-<br />
hindern, dass Bilder ohne ausdrückliche<br />
Genehmigung des Copyright-Inhabers ver-<br />
wendet werden.<br />
WEICHES LICHT<br />
Vgl. Diffuses Licht.<br />
WEIßABGLEICH<br />
Eine Anpassung zur Änderung der Farb-<br />
temperatur und der Färbung eines digitalen<br />
Bilds. Ziel der Weißabgleichkorrektur ist<br />
das Beseitigen von Farbstichen in einem<br />
Bild. Erscheinen z. B. weiße Bereiche in<br />
einem Bild im Licht einer Glühlampe zu<br />
gelb, kann durch den Weißabgleich der<br />
Blauanteil erhöht werden, um ein neutrales<br />
Weiß zu erhalten. Vgl. auch Farbstich,<br />
Farbtemperatur und Kelvin (K).<br />
WEIßPUNKT<br />
Die Farbtemperatur eines Monitors, gemes-<br />
sen in Kelvin. Je höher der Weißpunkt ist,<br />
desto blauer ist das Weiß. Je niedriger der<br />
Weißpunkt ist, desto roter ist das Weiß.<br />
Der native Weißpunkt für einen Mac Com-<br />
puter ist D50 (5000 Kelvin); der Weiß-<br />
punkt für einen Windows ist D65 (6500<br />
Kelvin). Vgl. auch Farbtemperatur und Kel-<br />
vin (K).<br />
WEITWINKELOBJEKTIV<br />
Ein Objektiv mit kurzer Brennweite, das<br />
eine weite Ansicht erfassen kann. Die<br />
Brennweite eines Weitwinkelobjektivs ist<br />
kleiner als die Filmebene bzw. der digitale<br />
Bildsensor. Vgl. auch Digitaler Bildsensor<br />
und Objektiv.<br />
XMP SIDECAR<br />
Ein von Adobe Systems Incorporated entwi-<br />
ckeltes XML-Format (Extended Markup<br />
Language), das die Definition von Metada-<br />
tensets für Fotobearbeitungsprogramme<br />
unterstützt. In einer XMP Sidecar-Datei<br />
können Anpassungsparameter und ver-<br />
gleichbare Ressourcen gespeichert und an<br />
andere Programme übergeben werden. Vgl.<br />
auch Anpassung, IPTC und Metadaten.<br />
ZAPFEN<br />
Sehzellen im menschlichen Auge, die der<br />
Farbwahrnehmung dienen. Es gibt drei Ar-<br />
ten von Zapfenzellen, die jeweils für einen<br />
bestimmten Frequenzbereich im Spektrum<br />
des sichtbaren Lichts empfindlich sind. Zap-<br />
fenzellen können entweder rote, grüne oder<br />
blaue Farbtöne wahrnehmen. Vgl. auch<br />
Stäbchen.<br />
ZIELDATEI<br />
Eine Referenzdatei, die zur Profilerstellung<br />
für ein Gerät (z. B. für einen Scanner oder<br />
eine Digitalkamera) verwendet wird. Sie<br />
enthält häufig Felder, deren Farbwerte ge-<br />
messen wurden. Die Ausgabe eines Geräts<br />
wird dann mit der Zieldatei verglichen. Vgl.<br />
auch Gerätecharakterisierung.<br />
ZIELPROFIL<br />
Das Arbeitsraumprofil, das die Ergebnisse<br />
einer Farbkonvertierung von<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 113
einem Quellenprofil definiert. Vgl. auch<br />
Profil.<br />
ZOOM-OBJEKTIV<br />
Ein Objekt, bei dem die Brennweite mecha-<br />
nisch geändert werden kann. Es wird auch<br />
als optisches Zoom-Objektiv bezeichnet.<br />
Vgl. auch Objektiv.<br />
ZUORDNUNG ZUR FARBSKALA<br />
Vorgang, bei dem die Farben außerhalb der<br />
Farbskala eines Geräts identifiziert und der<br />
ihnen am besten entsprechenden Farbe in-<br />
nerhalb der Farbskala zugeordnet werden;<br />
(engl. „Gamut Mapping“). Die Zuordnung<br />
zur Farbskala wird verwendet, wenn Farbin-<br />
formationen von einem anderen Farbraum<br />
eingehen. Vgl. auch Farbraum und Farbska-<br />
la.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Hauck oha@archipelagus.de 06151-16-6607 114